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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 06.04.1912
Umfang: 20
Tantiemen beziehen, ließ sich der ehema lige deutschfreiheitliche Abgeordnete, nachmalige Eisenbahnminister und nunmehrige Lloydpräsident v. D e r s ch a t t a, der mit seiner Ministerpension und dem Präsidentengehalt heute schon ein Ein kommen von etwa 3 0 0.0 0 0 Kronen pro Jahr bat, in den Verwaltungsrat aufnehmen. Und die selbe deutschnationale Partei, deren Führer so aktiv in Kapitalismus machen, will die Arbeiter schaft auf nationaler Basis zum Kampfe gegen das Großkapital orranisieren

den 31. März fand im Hotel „Schwarzer Adler" eine Versammlung statt, in welcher die Landecker Christ lichsozialen ihren Wählerverein in einen Christlich deutschen Wirtschaftsverein umtaufen ließen. Den heiligen Taufakt vollzogen Prof. Dr. Schöpfer und der „obidrahte" Reichsratskandidat Prof. Dr. M. Mahr. Es klingt etwas unglaublich und doch ent spricht es vollkommen der Wahrheit, daß eine einst so starke Partei wie die Christlichsozialen, die noch vor einem Jahre mit ihrem Namen ganz Oester reich erobern

zu können glaubte, sich ihres Namens schämt. Um dem christlichsozialen Kinde einen an dern Namen zu geben, mögen wohl hauptsächlich zwei Gründe maßgebend gewesen sein. Erstens eilt es ihnen, noch vor den Wiener Gemeinderatswahlen einen andern Namen zu finden, denn wenn die ganzen Größen von Niedert' erreich vom Volk zum Teufel gejagt werden — und das mit Recht, denn belogen und betrogen wurde das Volk genug von diesen sauberen Herren, dann schickt es sich auch nicht mehr für die tonangebende Partei Tirols

, den berüchtigten Namen „christlichsozial" weiter zu tra gen. Der zweite Grund sind die heuer im Spätherbst stattfindenden Gemeinderatswahlen selber. Nach dem selbst hier im Oberlande die ehrenwerte Sippe der Christlichsozialen stark in Verruf gekommen ist, wird man wohl die Umtaufe begreiflich finden. Prof. Schöpfer als der erste Redner erzählte, mit welcher Liebe und Aufopferung seine Partei für das arme Volk Tag und Nacht arbeite. Es wäre schon lange besser, wenn nicht immer die bösen Sozial demokraten

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Lienzer Zeitung
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Seite 21 von 36
Datum: 10.06.1911
Umfang: 36
lach. Auch zu dieser hatten sich zumeist in der Zahl von nahezu hundert nur Angehörige der Parteirichtung des Wahlwerbers eingefunden. Dazu kam der Kandi dat der Konservativen für den Landgemeindenwahl- ' bezirk Brnneck, Herr Gemeindevorsteher Mntsch- Zechner von Toblach, der seiner Freude Ausdruck -gab, die geistige Elite Hochpustertals in Toblach ^versammelt zu sehe» und in seiner Rede jede Spitze gegen den nicht seiner Partei angehörigen Wahliverber des Kurortewahlkreises vermied

Hochpnsterlal für Roh- racher eintreten wird. Aläklerverlammlung in Liens. Am 7. ds. M. hielt der Wahliverber der deutfchfreiheitlichen Partei, Herr Bürgermeister Josef Rohrach er im „Lienzer Hofe' eine Ver sammlung ab. Der Besuch derselben war sehr gut und waren etwa 209 Wähler verschiedener Parteien anwesend. Herr k. k. Notar Dr. Trot ter eröffnete namens der Einberufet die Versamm lung und wurde auch zum Vorsitzenden gewählt. Als Schriftführer fungierte Herr Videbauer. Der Wahliverber erörterte zu Beginn

seiner Rede die Geschichte der von ihm nicht gesuchten Kandida tur und besprach dann kurz die allgemeine Un zufriedenheit mit dem heimgeschickten „Volkshaus' und besonders mit der Partei des bisherigen Ver treters des Kurortewahlkreises im Parlamente, welche von ihrer Bruderpartei in einer Weise Gekämpft werde, die in der Geschichte der Partei- Mmpfe einzig dasteht. Dann ging der Wahliver ber auf die Vorlagen über, welche das neue Par lament erwarten und unterzog die Sozialversicher- Angsvorlagen

, wo christlichsoziale Führer selbst er klären. ihre Partei sei nicht klerikal und wo der Schriftleiter des genannten Blattes erklärt habe, die christlichsoziale Partei sei keine katholische, sondern eine politische Partei. Er erörterte wei ter mit Bezug auf den ihm gemachten Vorwurf, daß er die Sozialdemokratie in Lienz großgezo gen, daß er diese Partei stets als eine wirtschafte liche und nicht als eine politische angesehen habe und mit dem Streben nach Besserstellung der Lebensbedingungen fyinpathisiert

wird. k)err Atdanas von Guggenberg in Lien2. Zur Wählerversammlung am 8. Juni 1911. Fürwahr es würde ein lustiges Kesseltreiben geworden sein, wenn der Mandatswerber der christ lich-sozialen Partei Herr General-Major i. P. Athanas von Guggenberg ohne einer so mächti gen Schützenhilfe nach Lienz gekommen wäre. So hat er sich den besten seiner Partei, den scharf sinnigen und redegewandten Theologie« Professor Herrn Prof. Dr. Schöpfer als Adlatus mitgenom men, um in Lienz dem Doppel-Drachen der frei

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 20.04.1894
Umfang: 12
». — Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und SamStag, Abend» v,s Uhr. »»»»»—»»» Nr. t?. Freitag, den 20. April 1894. 28. Jahrgang. Angriffe gegen die liberale Partei. Im Polenklub hat der Abgeordnete Dr. Byk sich beschwert, daß den Juden bei Bewerbungen um Stellen in kaiserlichen Aemtern Schwierigkeiten ge macht, daß ihre Gesuche meist abschlägig beschicken, serner, daß sie bei Beförderungen übergangen wer den und daß man ihnen nahelege, die Religion zu wechseln. Diese Vorgänge im Polenklub

werden nun von den Gegnern der Linken gegen die liberale Partei ausgeschrotet; es werden ihr aus diesem Anlasse die lächerlichsten Vorwürfe, so daß sie in der Coalition ihre freiheitlichen Grundsätze ver leugne und dgl. zugeschleudert. Vor Allein ist zu entgegnen, daß die liberale Partei keine Stellen zu vergeben hat, daß dies Sache der Ressort-Minister ist, und daß diese bei Stellen bewerbungen an ihre Verantwortlichkeit als Minister, nicht aber an eine Verantwortlichkeit gegenüber dieser oder jener Partei gebunden

sind. Gerade diejenigen, welche jetzt die Bemerkungen des Dr. Byk gegen die deutschliberale Partei auszuspielen sich beeilen, würden den größten Lärm schlagen, wenn die Minister, welche im Coalitions-Cabinete diese Partei vertreten, sich einfallen ließen, bei Stellen des etzungen Rücksichten auf ihre Parteiangehörigkeit oder selbst auf die leitenden Grundsätze der Partei, welcher sie angehören, walten zu lassen. Also — die deutschliberale Partei hat keine Stellen im Staatsdienste zu vergeben

Dr. Byk's wurden ja von der neuen Regierung nicht eingeführt. Man hätte es also höchstens mit einem Rücklasse des früheren Systems zu thun — immer vorausgesetzt, daß sich die Dinge so verhalten, wie Dr. Byk behauptet. Es hat jedoch gar keinen Sinn, die deutschliberale Partei für Geflogenheiten, wie sie vielleicht unter Taaffe vorgekommen sein mögen, heranzuziehen. Das fehlte noch, daß die Linke für Taaffe büßen sollte, den sie jederzeit bekämpft hat — und daß die ehemaligen Lobpreiser

ihres dahingeschiedenen Meisters nun dessen etwaige Fehler und Mängel auf die Rechnung der deutschliberalen Partei und der Deutschen Linken setzen dürften. Dr. Byk hat ausdrücklich erwähnt, daß das, worüber er sich beklagt, feit Langem vorkomme; er hat hinzugesetzt, die Unzukömmlichkeit wäre nun förmlich System geworden und die deutschliberale Partei verhalte sich dazu mit einem „verdächtigen Schweigen.' Dr. Byk hat nichts vorgebracht, was zum Beweise dienen könnte, daß die frühere Praxis nun zu einem „Systeme

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.03.1884
Umfang: 8
des H 21 Adv.-Ord. bekannt gemacht. Bozen am 23. März 1884. -^lFür den Ausschuss der Advocatenkammer der Präsident: >>^ Dr. v. Hepperger. .Z!. II U. .55 .15 Nichtamtlicher Theil. Uotttifche Hages-Gyronik. Inland. Innsbruck, 28. März. *5 Das Spiel, welches die vereinigte Linke mit den Nuß'schen Ausgleichsversuchen getrieben, begegnet der entschiedensten Verurtheilung in all den Kreisen deutscher Publizistik, die nicht blind dem Partei-Commando folgen. Der vorgeschrittenste Wie ner Korrespondent

die Unzufriedenheit der Arbeiter, denn auf dieser ruhe ihr Einfluss.' Der Correspon dent lässt aber keinen Zweifel darüber, dass dieser schwere Vorwurf im vorliegenden Falle nur die liberalen Führer treffen könne, denn er fügt hinzu: A„Die Czechen hatten sich diesmal bereit erklärt, die ^ Anträge des Dr. Ruß zu discutieren, und die Gegen- ,ii«Partei hätte sie beim Worte zu nehmen gehabt. Dies zuwäre eine einfache klare Politik gewesen, die dem gesunden Menschenverstände entspräche. Die Linke weist

an das Princip der Auto nomie, darum sei es besser, mit dem Princip der Centralisation im Hader fortexistieren.' Zum Schlüsse macht der Correspondent eine hochinteressante Ent hüllung darüber, warum eigentlich die Nuß'scheu Vorschläge auf „geeignetere Zeit' vertagt werden mussten. Wie fast immer, haben auch diesmal nicht politische, sondern persönliche Motive die Entschlüsse der liberalen Partei geleitet. „Nicht dem Herrn Dr. Ruß — sagt der Correspondent — soll das Verdienst, eine Verständigung herbeigeführt

zn haben, zukommen; es gebe andere Leute in der Partei »nd der Publicistik, die den Alusgleich machen wollen, wenn er schon gemacht werden soll, und die da be greiflich jetzt den Ausgleich von der Tagesordnung abzusetzen bemüht sind, weil nicht sie die Anregung zu demselben gegeben haben. Wer die Geschichte uuserer liberalen Partei, wenn auch nur oberflächlich kennt, wird die Glaubwürdigkeit dieser Erklärung in vollem Maße zu würdigen wissen.' Sein Endurtheil über diese neueste Action der Linken fasst der oppo

sitionelle Publicist in den Worten zusammen: „In jedem Falle glauben wir, dass die Partei mit Ab weisung der Rnß'schen Anträge einen schwer wie der gut zu machendenFehler begeht.' Genau in derselben Weise äußert sich der Wiener Correspon dent des fortschrittlichen „Berliner Tageblatt'. Er zollt der Haltung der Altczechen volle Anerkennung. „Ich weiß es aus dem Munde der hervorragendsten ihrer Führer, — sagt er — dass sie gern auf Ver handlungen auf Grundlage der Rnß'schen Vorschläge eingehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1922
Umfang: 8
, an der Weigerung jeder Mit arbeit mit „Bourgeois' am Kampf gegen den kapitalistischen Staat fest, bis die Möglichkeit eintritt, ganz oder teil weise die Regierung zu übernehmen. Wenn dieser Moment eintritt, beginnt die Schei» d-zg der Geister und es ist interessant zu jehen, wie sich die bisher verträglichen Real politiker und unentwegt Revolutionären ge- xknseilig bekämpsen. Dieser Kampf inner halb einer sozialistischen Partei kann schließ lich nur zwei'Abschlüsse haben: entweder es siezt der rechte

oder der linke Flügel und die Minderheit unterwirft sich der Mehrheit im Interesse der Erhaltung der geschlosse nen Arbeiterfront, oder die Minderheit zieht die Spaltung der Partei der Unter werfung unter die Mehrheit vor. In Deutschland hat sich die letztere Folge des ZiamHes zwischen Reform- und revolutio närem Sozialismus eingestellt: die Unab- hänMge sozialistische Partei (revol.) und die Mehrheitssozialisten (reform.) sind das Er gebnis. In Oesterreich ist der innere Kampf einstweilen wieder abgeflaut

. In Italien aber hat er seinen Höhepunkt erreicht und in Bälde wird er das eine oder das zweite Ergebnis zeitigen. Der rechte Flügel des italienischen Sozia- Lmrus, unter der Führung des hochangese- henm Abg. Turati, hält den Zeitpunkt für gekommen, sich grundsätzlich für di« Zu sammenarbeit mit den Bürgerlichen (colla- borazione) auszusprechen. Diese Ansicht wird von der Mehrheit der sozialisti schen Kammerfraktion geteilt. In ^er Partei, besonders in der Parteileitung, ist der linke (revolutionäre

dies jedenfalls auf Kosten der Minderheit. Klingt es ihr nicht, wird die Spaltung der Partei die Klärung herbeiführen. Die Entscheidung wird bald erfolgen: beim die parlamentarischen Kräfteverhält nis« bringen sie zu rascher Reife. » » Interessant ist die Anmerkung der Re- ^'lion des »Volksrecht', welche sie einer Besprechung der italienischen sozialistischen Parteitaktik in ihrer Nummer 38 beifügt. > vi« legt besonderen Nachdruck auf die »taktisch« Arbeit mü stellt sich offen Neuestes vom Tage« Feste

tische Arbeit ihrer Führer und Vertreter. Daraus erklärt sich die Richtungsdifferenz in der italienischen Partei, welche überwun den werden muß. Die Teilnahme der So zialisten an einer bürgerlichen Regierung wird aus Gründen, die hier nicht erörtert werden sollen, als Uebergang zur rein sozia listischen Regierung kommen müssen. Es kann sich nur mehr um den Zeitpunkt han deln. der diesen gewiß sehr weittragenden Schritt als geeignet erscheinen läßtd Wir Südtiroler Sozialdemokraten stellen

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.11.1931
Umfang: 8
vom deutschen Volke verlangen und das deutsche DM hilft sicher keinen Unwürdigen, wenn es diese seine objektive Pflicht «Mt. Von der Hitlerbewegllng. Ortsgruppe „Merano' der N.S.D.A.P. Tie faschistische Alpenzeitung (Bozen) verlautbart: „Es wird uns mitgeteilt, daß die Nationalsozialistische deutsche Ar beiterpartei, Landesgruppe Italien, ihre Tätigkeit ausgenommen hat. Reichsdeutsche, Teutschösterreicher und Sudetendeutsche, die bereits der Partei angehören oder in derselben sich zur Ausnahme melden

Abgeordneten einmal versuchten, mit einigen ehemaligen Gemeindevorstehern über wirtschaftliche Dinge zu sprechen, hat schon diese Tatsache genügt, um gegen die Abgeordneten die Anzeige an den Staatsgnwalt zu machen und den Gast wirt, der das Lokal der Besprechung zur Verfügung gestellt hätte, seinen Betrieb auf ein Jahr zu schließen. Und mutt hat man einer extrem deutschnationalen Partei gestattet, in Meran eine Ortsgruppe zu gründen. Einen besseren Beweis dafür, dckß die Nationalsozialisten Südtirol

Gefühlen der Hitlerpartei für JtMen als selbstverständlich vorausgesetzt, dah die Ortsgruppe Meran nie etwas unternehmen wird, was irgendwie un liebsam im In- oder Auslande bemerkt werden kömfte. Wir Südtiroler können über ein solches Gehaben nur Trauer empfinden. Trauer über die Würdelosigkeit, mit der eine nationale Partei über die Knechtung, welche das faschistische Italien seit zehn Jahren dem Südtiroler Deutsch tum auferlegt hat, widerspruchslos hinweggeht. Die Süd tiroler sind freilich

, wie dies bei der bayrischen Volkspartei der Fall wäre. So habe doch auch Mussolini seinerzeit die Partei der Popolari in Italien bekämpft. Cucchetti schließt seinen Aufsatz mit der Feststellung, daß die Hitlerbewegung in manchen Dingen dem italienischen Faschismus ähnle, daß aber Hitler selbst nichts von einer deutschen faschistischen Partei wissen wolle. Bethlen in Ungarn, De Rivera in Spanien, Pilsudski in Polen, Kemal Pascha in der Türkei, seien ähnliche Typen wie Hitler, ohne Faschisten zu sein. Mussolini

. Der faschistische Parteisekretär über de« Friede«. In der „Rassegna ttaliana' veröffentlichte w General sekretär der faschistischen Partei Italiens kürzlich einen Auf satz „Was ist der Friede?', aus dem wir folgend' Ausfüh rungen wiedergeben: „Weiters gibt es eine andere Form des Pazifismus, die in diesen letzten Jahren zur Mode geworden ist: die Eliminierung der Konlfittmöglichkeiten mittels herzlicher Verhandlungen und bei deren Fehlschlagen auf dem Wege des Schiedsgerichtes. Diese achtungswerte Methode

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Volksrecht
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Seite 3 von 8
Datum: 01.09.1922
Umfang: 8
Staaten nahezulegon, ihren Minder? heiten die nationalen Rechte zu geMhren, Auflösung des Gemeinderates Von Mai land. Ter Gemcinderat von Mailand wurde mit kgl. Dekret aufgelöst und Staatsrat Adv. Carbonelli zum kgl. Kommissär ernannt. Die oberschlesische Autonomiefrage. Wie die „Schlesische Bolkszeitüng' meldet, erlassen das ober- schlesische Zentrum, die Sozialdemokratische Partei, die Teinokratische, die Teutschnationale unb die Deutsche Volkspartei' gemeinsam .einen Aufruf

tischen Bartel Deutschlands ausgeschlossen worden. Dr. Lensch hat vor 15 Jahren für die sogenannten Revisio nisten. in der Partei den Ausschluß gefordert mrd heute glaubt er es mit der sozialdemokratischen Gesinnung vereiubarlich, ein Schärfiuacherblntt zu leiten. Er hat Mimlich gegen' seinen Ausschluß die Berufung an das Parteischicdsgcricht angerufen. Und wieder Krieg! Englische Blätter melden, daß die türkische Offensive in Kleinasien mit elementarer Wucht eingesetzt hat. Nach einem fürchterlichen

vermieten, .Tie Partei nrußte sich diese Räume erst auf ihre eigenen Kosten ivphnbär Herrichten lassen,, mn halbwegs inenschlich- darin wohnen zu . können. Bei der Vermietung hat sich die Hausfrau ihr Vorgehen fein ausgedacht, da sie die, Räume angeblich als Magazin vermietete, obwohl sie wußte, daß die be treffende Partei sie. als Wohnung benötigt, .verbot auch der Partei vorsichtshalber, das. Mieterschiedsgericht in Anspruch zu nehmen, was die Partei.auch im Mietvertrag bestätigen niußte. Im gleichen

(jubelnder Beifall) und wünscht, daß'der Vereinigung auch mit den der 3. Internationale Mge- 'schlossenen Jngendverbänden keine Grenzen gezogen.wer den. Lebhafte Zustimmung. Ter Präsident des deutschen Reichstages, Genosse L-oebe, entbot sodann namens des Vorstandes der Deut sche» Sozialdemokratischen Partei die herzlichsten Grüße. In seiner herrlichen' und' weithin vernehmbaren Rede — der eherne Metallklang seiner Stimme erfüllte den ganzen riesigen Platz — verwies er auf das Leben und Wirken

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.03.1875
Umfang: 4
für den ganzen italienischen Landestheil. Die heutige Abstimmung bildet den Grabstein, welcher die Äsche der einst so mächtigen Partei unserer Unversöhnlichen bedeckt; die 73 Stimmen, welche die national-liberale Partei unter 493 Stimmberechtigten für ihren Candidaten müdeÄig aufzubringen im Stande war, sind der Schwanellgesang unserer Ultras dcr national-liberalen Partei, die sich soweit über ihre eigenen Kräfte täuschte, daß sie trotz der Nieder lage, die ihr so glänzend in den Gemeinderathswahlen

Landestheil wohl sich schaaren können, um. ihre materiellen und natio nalen berechtigten Interessen würdig, vertreten zu sehen. Und zur Erreichung derselben gaben sie ihm in der Person des k. k. Landesgerichtsrathes Dr. Cle- menti einen wackeren Mitkämpfer bei. So hüt das einträchtliche Zusammenwirken unserer gemäßigten Partei jedweder Färbung zum ersten Male den langjährigen Druck der Annexionisten gebrochen, und die Stadt Trient schickt zwei Ehrenmänner, die das Vertrauen der Wähler genießen

, in den Landtag, um sich vertreten zu sehen, denn die Bevölkerung hat es nun satt, nachdem jede Hoffnung auf vollkommene Trennung der Provinz in zwei Theile gescheitert, sich noch ferner von ihren bisherigen Leitern am Gän gelband auf Irrwegen, Trugbildern nachjagend, ge führt zu sehen. Ein nicht geringes Antheil an dem Verdienste, zu diesem glänzenden Siege und zu der Niederlage der national-liberalen Partei wesentlich mitgewirkt zu haben, gebührt dem tactvollen Benehmen des politi schen Chefs Ritter

v. Sartori. Er, ein Eingeborner, mit Leute und Land vertrauter, im Staatsdienste in diesem LandeStheile ergrauter Mann, der sich der Hochachtung jeder Partei zu erfreuen sich rühm» kann, wußte zuerst unter allen seinen Vorgängern sich er am Boden liegend zurückließ. Vielleicht fand er den Verdacht begründet, der ihm seine Nach« barn in der Taverne als die Angreifer erschei nen ließ, wenn er die Züge dieses Elenden genau betrachtete. Als Sartilly an der Stelle angekommen war, an welcher er seinen Gegner

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 14.04.1894
Umfang: 10
ist die Wahl Matze na uers als zweiter Vicebürgermeister in Wien. Mit ganzer 4 Stimmenmehrheit wurde er von der Clique gewählt. Die Folge ist, daß sich nun mehrere Altliberale von der fortschrittlichen Partei los sagen. Köstlich ist es zu lesen, wie gerade die liberalen Zeitungen mit den schärfsten Worten über Matzenauer herfallen und über die Clique böse zu reden sind, die mit ihrer Wahl „einen Keil in die ohnehin zerrissene und gespaltene liberale Partei treibt und den Riß unheilbar zu machen droht

.' So die „Wiener Allg. Ztg.,' die noch dazu setzt, „daß durch solche Taktlosig keit und Mißgriffe der Gegner (sie meint die Clique) die reaktionär antisemitischen Elemente täglich mehr an Nahrung gewinnen. In der Sitzung des Polenclub am 9. d. beklagte sich der Abg. Byk (Jsraelit) lebhaft über die Schwierig keiten, welche die Regierung der Anstellung von jüdischen Beamten in den Weg lege. Daran sei hauptsächlich die liberale Partei schuld, welche „eine sonderbare Rolle' spiele. Ein anderer jüdischer Redner

Partei von den Juden „verkappter Anti semitismus' vorgeworfen wurde. Wer also nicht sür unbedingte Herrschast der Juden über die Christen ist, der ist ein Antisemit. Merken Sie sich das, meine Herren Liberalen: Nicht Gleichberechtigung, sondern jüdische Vorherrschaft! Daß den Altliberalen die Judenherrschaft allmälig zu dick wird, ist leicht begreiflich, denn mit einer Energie und Rücksichtslosigkeit gehen die Juden vor, daß sie j neben sich nichts gelten lassen. Gegenwärtig sind drei

sitzt. Eine erfreuliche Nachricht kommt aus Salzburg, wo im 2. und 3. Wahlkörper sämmtliche Kandidaten der conservativen Partei durchgingen. Die Salzburger Antiliberalen haben, was ganz besonders hervorgehoben werden muß, stramme Disciplin gehalten, und wenn sie in derselben Weise weiter kämpfen, werden ihnen Siege auch bei den bevorstehenden Wahlen aus dem ersten Wahlkörper beschicken sein. Die Liberalen lassen natürlich die kürzlich noch so hoch getragene Nase ganz bedenklich hangen

, wird es ihnen doch bange um den Fortbestand einer liberalen Partei in Salzburg. Hof fentlich geht ihre bange Sorge recht bald in Erfüllung, aber nicht nur für das wackere Salzburg, sondern sür unser ganzes herrliches, katholisches Oesterreich. Auf fallend war auch die Bürgermeisterwahl in Graz, wo Dr. Portugal! das 4. Mal zum Bürgermeister ge wählt wurde, aber dieses Mal nur mit knapper Noth, indem 15 Stimmen gegen die Wiederwahl waren, eine bis heute ganz unerhörte Opposition. Spaltungen unter den Liberalen kommen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.08.1905
Umfang: 8
im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. ss « L » M 52 UllterhMlW-Beilagen. ««««»« Nr. li-il Swrtftlntung: Loruplatz. Mittwoch, den S. August 1905. üernMri-zpeue: Är. «S. Jahrg. Das Attr stürzt. Der Todesengel zieht wieder durchs mvzarische Land. Der Opfer, die er diesmal dahinraffeir wird, sind nicht wenige; denn allem Anscheine nach wird er diesmal ein Massencrnte halten. Eine große politische Partei, der Glanz vergangener Tage, steh: vor dem Zusammenbruche. Die libe- rale Partei

, ein Einlenken in ruhigere Bahnen er folgen und so neuer Feuerwein in die schon reM mürben Schläuche der alten liberalen Partei ge führt werden. Von diesem Fluid erhoffte man sich eine Regenerierung, eine Wiedererweckung und Wiederbelebung des i t allgemeiner Entkräftigung dahinsiechenden .sihrra:?n Greises. .Ein junger Greis! Kwtm, 3V Jahre wurde die Parter alt (sie wurde 187S gegründet), für'eine politische Fraktion kein allzuhohes Alter, zunial sie aus der «7er Grundlage basierte, die man in vergangenen

- u- Harmloser Meksch, glaube ich.' ' Kurt, der mchr^guj /zehn' Minuten airf einem und seiner letzten Getreuen ihre entscheidenden Beschlüsse fassen. Der 17. August wird voraus sichtlich der Todestag der ernst so mächtigen libe ralen Partei werden. Wie viele Umgarn werden ihr eine Träne nachweinen?! Wie viele halten heute noch ihre Existenz für notwendig? Nur mehr ein Schattenbild vergangener Tage hat sie ihren Daseinszweck längst erfüllt und geht mm den Weg alle's Irdische!». Das Alte stürzt. Ueber

die Zollen dös Debacles der liberalen Parte': liegen bis heute keine definitiven Nach richten vor. Es ist jedenfalls fraglich, ob sich die austretende» Mitglieder auf die verschiedenen Par teien verteilen werden oder ob sie sich zu einer eigenen Grrrppe zusammentu» wollen. Mau sprach viel von der Schaffung eiirer Mittelpartei, die einen noch nicht fixierten Standpunkt zwischen der bisherigen liberalen Partei und der Koalition ein nehmen werde. Nun. wie sich die Dinge auch im mer wenden mögen

Partei-- fühver, der in Karlsbad mit Freiherr» v. Gautsch verkehrte. Gantsch sieh: der kommende» Session« sehr besorgt entgegen. Der Reichsrat wird unge fähr am 2V. September einberufen, und will eii« endliche Klärung unserer innerpolitischsn Lage herbeiführen. Der erste Gegenstand des Tages ordnung wird die zweite Lesung der Rovereto- Vorlage sein. Es ist möglich, daß die Alldeutschen» während derselben nicht obstruieren, sondern nur „schärfste Opposition' markieien werden. Der Schlüssel

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1919
Umfang: 8
Wahlbewegung in Nordlirol. Das deutschfreiheitliche Bürgertutn, das sich bekannt lich in Nordtirol in einer Partei zusammengeschlossen hat, ist mit großer Energie und gutem Erfolge in den Wahl kamps eingetreten. In der Zeit vom 17. bis 21. Januar fanden deutschfreiheitliche Wählerversammlungen in Innsbruck, Mühlau, Scharnitz, Weer, Kirchberg, Hoch filzen, Fulpmes, Fieberbrunn, Seefeld, St. Johann, Reith, Kitzbühel und Telfs statt. Sie waren durchwegs, am Lande besonders von bäuerlichen Wählern, gut besucht

und bekundeten diese einhellig ihre Zustimmung zum deutschfreiheitlichen Wahlprogramm. Es ist überhaupt die erfreuliche Beobachtung zu machen, daß die tirolische Bauernschaft regen Sinn und Verständnis für das fozial- reformatorische Programm der deutschfreiheitlichen Partei zeigt. Ein Großteil der Bauernschaft würdigt vollauf, daß alle bürgerlichen Stände diesmal geschlossen zu sammenstehen müssen, um die zwei großen Gefahren der klerikalen Reaktion und des Bolschewismus zu bekämpfen. Die Versammlung

in Fulpmes gestaltete sich zu einem vollen Erfolge der deutschfreiheitlichen Partei. Der Besuch war ein derartiger, daß sich das gewählte Lokal als viel zu klein erwies. Außer zahlreichen Einwohnern von Fulpmes waren auch viele Vertreter von Telfes, Schön berg, Mieders und Neustift erschienen. Als Borsitzender begrüßte Herr Robitfchek, Eemeinderat von Fulpmes, die Versammelten. Es sprach sodann in längeren Aus- führungen Herr Dr. Pembaur, dessen Worten lang- andauernder Beifall folgte. Er legte

die Forderungen der deutschfreiheitlichen Partei dar; besonders wurden seine treffenden Worte über Schulreform, Trennung von Kirche und Staat sowie Ehereform von allen Anwesenden ohne Ausnahme mit Jubel begrüßt. Es sprachen sodann die Herren Fachlehrer Scheidlbrandner und Dr. Lantfchner, der unter allgemeinem Beifalle die Tirol schädigenden Selbständigkeitsbestrebungen der Klerikalen geißelte. Weiters meldeten sich zum Worte Herr Andrä Mair, Schmiedmeister und Herr Franz Rallung, Mechaniker, beide von Fulpmes

. - Di« Versammlung hatte zur Folge, daß die gesamten Anwesenden der deutschfreiheitlichen Partei beitraten. Es wurde aus der Versammlung schließlich der innige Wunsch rege, es möge vor der Wahl noch eine Versamm lung im Stubaitale und womöglich auch an anderen Orten außer Fulpmes abgehalten werden. Am 8. und S.Februar werden daher sowohl in Fulpmes, als in Mieders und Neustift im Etubai deutschfreiheitliche Ver-' sammlungen abgehalten. Am 2Z. Jänner fand eine WSHlerversammlung in Schwaz, am 2S. eine große

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.06.1872
Umfang: 6
1371 noch 330 Mei len im Baue. Wird letztere Ziffer inklusive der verschiedenen Bruchtheile, mit jener der bereit» kon- zessionirten und projektirten Eisenbahnstrecken zusam mengefaßt, so läßt sich mit vieler Wahrscheinlichkett annehmen, daß das westösterreichische Eisenbahnnetz bis zum Beginn des WeltauSstelluugSjahreS die Länge von 1500 Meilen erreicht haben wird. Pesth, 13. Juni. Die Nachrichten über die Wahlen lauten fortwährend für die Deak-Partei sehr günstig. In Pesth selbst herrscht schon

heute wegen der morgigen Wahl eine allgemeine Aufregung. Plakate, von den Präsidenten der Jokai- und Radocza- Partei unterschrieben, fordern die Bürger zur Ruhe und Ordnung während des Wahlaktes auf. Die Deak-Partei hat hier die beste Hoffnung, doch trägt auch die Opposition in der Theresten- und Joseph stadt, SiegeSgewißheit zur Schau, während die Franz stadt, wo früher der Achtundvierziger VidacS stets mit großer Majorität gewählt wurde, selbst von der Linken als ein verlorener Posten bezeichnet

. In Esakvar beWarfen sich die Parteien mit Steinen; der deakistifche Kandidat wurde leicht verletzt. Wie verlautet, haben die Bauern eines liNkSgesinntenOrteS im GalanthaerWahl- bezirk einen mit den Abzeichen deS Kandidaten der Deak- Partei durchfahrenden Kaufmann und dessenKutscherer schlagen. Aus MohacS wird gemeldet: Der Een- tralauSschuß hatte die Einführung der Wählerkarten beschlossen, weil bisher bei den Wahlen der Pöbel zahlreicher erschien, als die Wähler und dies Aus schreitungen hervorrief

. Dies behagte den Führern der Partei Szederkonhi'S (der Linken) nicht, weßhalb sie durch Plakate das Volk aufforderten, auch ohue Wählerkarten bei der Wahl zu erscheinen, weil Ad vokat Balogh beim Centralansschuß durchgesetzt habe, daß auch Diejenigen stimmberechtigt sein werden, die keine derartigen Wählerkarten besitzen. Hiedurch wollen sie die Zahl des Pöbels bei der Wahl ver mehren, am Wahltage aber den Zorn und die Er bitterung des Volkes erhöhen. Auch hieraus kann man ersehen, wie lammfromm

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.08.1901
Umfang: 8
hat, werde sich empfindlich fühlbar machen, denn es habe nicht viele solcher Talente zu verlieren. — Daö „Extra blatt' erblickt die größte That des Verstorbenen darin, dass er die jungczechische Partei regierungsfähig ge macht habe. Auch die Thatsache, dass in dem kurzen ersten SessiouSabschnitte des neugewählten NeichSrathes so Großes in Bezug auf volkswirtschaftliche Arbeit geleistet werden konnte, ohne dass eS den radikalen Elementen des JungczcchenclubS gelang, den Gesun- dnngsprocess des Parlamentarismus zu stören

, sei dem mäßigenden Einflüsse des den realen Interessen seiner Nation zugewendeten Dr. Kaizl zu danken. Schwer werde der EinslnsS dieses gemäßigten Politikers und autoritativen Gelehrten bei der weiteren Entwicklung der innerösterreichischen Politik vermisst werden. Sein Tod bedeute einen unersetzlichen Verlnst für die inner- österreichische Friedenöidee. Aehnlich äußert sich die „Wiener Allg. Zeitung', welche he»vorhebt, dass Kaizl als der anerkannte Führer der juugczcchischcu Partei ihm verliere

seitigen Interesse beruhenden Frieden zwischen den beiden Nationalitäten in Böhmen an. Insofern ist von einem höheren Gesichtspnnkte als dem der Partei fein Hin scheiden auch von seinen politischeu Gegnern zu be dauern. Das Blatt verurtheilt entschieden die mini sterielle Wirksamkeit des Verstorbenen und wirft ihm vor, er fei rücksichtslos über die Rechte des Parla mente? hinweggeschritten, meint aber, er „hätte viel leicht das Schlimme, das er Oesterreich im vermeint lichen Dienste seines Volkes

im Eabinet Thun dazu, den Parlamentarismus durch erweitertste Anwendung des Nothparagraphen zu schädigen. Er sei in der Vollkraft der Jahre gestorben, aber nach einem Leben reicher Bethätigung. Sein Tod hat das Volk, für dessen Interessen er kämpfte, in Trauer versetzt; dem Radikalismus in seiner Partei ist in ihm der größte Gegner gestorben. — Ebenso erklärt die „Oesterrcichisciie Volkszeitnng', auch der politische Gegner könne der Befähigung nnd den Lichtseiten des Charakters des Dahingeschiedenen

die Achtung nicht versagen. Die jungczechische Partei verliere in Dr. Kaizl eine ihrer hervorragendsten Intelligenzen und ihre vielleicht unbestrittenste Anlorität. — Das „Neue Wiener Journal' sagt, die czechifche Nation, aber auch Oesterreich insgesammt sei nicht so reich an politischen Talenten, um den Verlust einer Persönlichkeit wie Dr. Kaizl mit Gleichniuth hinzunehmen. Er sei ein auf richtiger Anhänger des Ausgleiches mit den Deutschen gewesen und er wäre unter den Czcchen der Berufenste

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 21.04.1881
Umfang: 8
geschöpfte Erörterung der herrschenden Uebelstände und viele, vielleicht zu viele Vorschläge zur Abhilfe derselben. Von den gehaltenen Reden wollen wir bloß jene des Bürgermeisters Viucenz Glatz aus Feldsberg hervorheben, welcher ausführte, dass die Bauern eine selbständige Partei gründen wollen, welche weder nach rechts noch nach links hinneigen, sondern lediglich ihr eigenes und das Interesse des Staates verfolgen soll. Ihre nächsten Verbündeten werden die Großgrundbesitzer

sein, weil sie sich auf diese Weise gegenseitig den Besitz sichern werden; wenn sich die Bauern einer politischen Partei an schließen würden, müssten sie zermalmt werden. Der Redner schloss mit den Worten: „Wir wollen keine Pächter werden, wie die Jrländer!' Auf seinen An trag wurde eine Resolution angenommen, welche be sagt, dass die Bauern als die eigentlichen Erhalter des Staates die eigentliche conservative Partei sind, und dass der Bauerntag es als Aufgabe der Bauern- Partei erklärt, selbständig, ohne Rücksicht

von der Socialistenpartei in Wien große Anstrengungen gemacht, theils um in der Residenz Boden zu weiterer Agitation zu gewinnen, theils um ein Centrum für die Organisation der Partei zu schaffen. Im Polizeipräsidium befindet sich eine ganze Reihe von Briefen und Actenstücken aus der Feder des jüngst in London verhafteten Parteifüh rers Most, welche beweisen, dass dieser Plan wirk lich in Angriff genommen wurde. Entweder sahen die Agitatoren, dass Wien kein Boden für ihre Be strebungen sei, oder wurden

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1879
Umfang: 6
Verhältniß der beiden Reichshälften auch jene über die Einrichtung der Wehr- macht bezüglich der Dauer ihrer Wirksamkeit zusa u men- fielen, wie dies durch die Regierungs-Vorlage thatsächlich auch angestrebt wird. Dagegen wird von verschiedenen Seiten, namentlich aber von der liberalen Partei dahin gearbeitet, eine solche zehnjährige Verlängerung der Grundlage der Wehrverfassung zu vereiteln und an deren Stelle eine kürzere Verfallsfrist treten zu lassen, wobei sich die „N. Fr. Pr.' durch den Antrag

zu fassen, daß es in Oester» reich irgend eine nach der Herrschaft ringende Partei geben sollte, die ihre Regierungsfähigkeit nicht anders zu erhärten wüßte, als daß sie dem vielrädrigen Gefüge der dualistischen Staatseinrichtungen auch noch die Ungeheuerlichkeit einer Armee auf Kündigung einver» leiben will. Müßte 'schon der Geist des Heeres unter dem Bewußtsein leiden, daß die Grundlagen seiner Verfassung, ja seines Bestandes von Jahr zu Jahr in Frage gestellt werden, müßte schon die eigene Bevöl

kerung dos Gefühl der Sicherheit verlieren angesichts all' der Wechselfälle, denen die HeereZeinrichtungen auf diese Weise preisgegeben würden, so wird man sich doch selbst im Schooße jener Partei, deren Führer mit gewirkt haben an der Schaffung deS Gesetzes, daß sie heute verleugnen, darüber einer Täuschung hingeben, daß eS die Stellung Oesterreich»Ungarns im europäischen Concerte und dessen Beziehungen zu' seinen Freunden' füglich nicht fördern könnte, wenn man allen Ernstes daranginge

zugewendet wird.' Spanien. Die bevorstehende Vermählung des Königs von Spanien mit einer österreichischen Prin zessin hat in den politischen Kreisen diese» Landes die Frag- angeregt, ob ein Anschluß Spaniens an das deutich-österreichische Bündniß wünschenswert!» sei. Eine mächtige Partei befürwortet denselben aus Furcht vor den republikanischen Ideen, welche aus Frankreich im- zortirt werden könnten. Auch in der letzten Cortes- itzung kam dieses Project zur Sprache. Der Depntirte Carjaval fragte

die Regierung, ob die Heirat des Königs u einer spanisch - österreichischen Allianz Anlaß gebe. Wie er sagte, habe Spanien mehr Interesse an einer Allianz mit Frankreich als mit Oesterreich. Der Mini ster des Aeußern behielt sich die Beantwortung der Interpellation für die nächste Sitzung vor. England Der ehemalige Minister Forster hielt am 15. d. in Leeds in einer von etwa 7lZV Personen besuchten Versammlung der liberalen Partei eine Rede, in welcher er die gesammte Politik der Regierung an griff

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