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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 14
Datum: 11.08.1909
Umfang: 14
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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1908
Umfang: 12
der Weltgeschichte aufgenommen hat? Doch hören wir die weitere Darlegung. Da nun die Verhältnisse in Tirol so! find, so folgert der Verfasser weiter, daß in Tirol eine besondere politische Partei bestehen muffe,! die sich nicht mit der anderer Kronländer, ^ speziell nicht mit der christlich-sozialen Partei , Wiens und Niederösterreichs verbinden dürse. ^ Er bezeichnet die Vereinigung der kath. Abge- von Toni. Hermann sollte im Bozner Gymnasium studieren. Toni blieb in Meran. Für Toni kam nun ein glücklicher Tag

Kartenhaus (!) in Tirol früher oder später zusammenstürzen werde'. Diese Prophetengabe des Verfassers in allen Ehren, wir erlauben uns gleichwohl, seine Ansichten eingehend zu prüfen. Kurz zusammengefaßt, ist also feine Meinung folgende: Tirol als spezifisch katho lisches Land braucht eine eigene politische Partei, welche diesem Charakter des Landes entspricht, eine Partei, welche den katholischen Charakter des Landes markant zum Ausdruck bringt — und dies ist nur dadurch möglich, daß die Führung

der politischen Partei dem Klerus und zuhöchst dem Bischof zueBannt wird. Und da nun eine solche bischöfliche Partei, eine Partei, welche die bischöfliche Führung programmäßig aus spricht und fordert, nur die konservative Partei ist und sie nur die Partei ist, welche „die katholischen Grundsätze hochhält und jede Verdunkelung abwehrt', deshalb kann sie nur allein die katholische Tiroler-Partei sein. Katholisch und deshalb bischöflich und deshalb konservativ das ist demnach Tiroler-Politik

. Die christlichsoziale Partei! hingegen ist nicht die bischöfliche Partei, deshalb nicht eine wahrhaft katholische Partei und nicht jene Partei, welche das katholische Volk von Tirol auf die Dauer vertragen kann. Was weiter daraus noch gefolgert wird, wie man Priestern deshalb, weil sie der christlich sozialen Partei angehören, Vorwürfe macht, als ließen sie es an dem der kirchlichen Obrigkeit schuldigen Gehorsam fehlen, als fei ihr Verhalten tadelnswert und einer kirchlichen Zensur be dürftig, ist zu bekannt

, als daß es hier vor gebracht zu werden brauchte. Wir wiederholen auch nicht das oft gehörte Wort, daß die christlichsoziale Politik zum Radikalismus führe, oder gar der Weg zum Protestantismus in Tirol sei. Dem allen gegenüber wagen wir es nun, die Behauptimg aufzustellen, daß die christlich soziale Partei den richtigen Weg in der Politik einschlägt, den Mittelweg zwischen den beiden früher erwähnten Übertreibungen, und daß deshalb die angeführten Beschuldigungen unzu treffend sind. Wir sagen weiter, daß auch sür Tirol

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1903
Umfang: 8
Monarch wird sie eben als konstitutioneller Monarch und daher ohne Gewissensskrupel ziehen können. Es wird damit in Ungarn übrigens nur derselbe Weg betreten werden, der auch in der diesseitigen Reichshälste nun schon seit einer Reihe von Jahren eingeschlagen werden mußte. Spaltung in der sozialdemokrakiMen Parket. In der sozialdemokratischen Partei wird seit Jahren ein bedenklicher Riß immer mehr zu ver kleistern gesucht. Die Alten bleiben streng auf dem Boden der marxistischen Lehren, die Jungen

stein :c. und den Alten unter Führung Bebels, der von der Annahme dieser Stellung ein Auf geben der Grundsätze der Sozialdemokratie als einer im Grund revolutionären Partei befürchtet. Im Unmut über diesen neuen Konflikt schreibt er: „Die Revidierungen, die sich seit nunmehr vollen sechs Jahren in unabsehbarer Reihenfolge an allem, was die Partei war und ist, tut oder nicht tut, wiederholen — und allmählich in der Partei einen Zustand der Gereiztheit und der Erbitterung erzeugt haben, von der unsere

unserer Revisionisten darauf hinarbeitet, den Gegensatz zwischen bürgerlicher Gesellschaft und klassenbewußtem Proletariat mehr und mehr abzuschwächen, ist für mich außer Zweifel . . . Seit der Rede Vollmars im Jahre 1891 in München, in der er offen und für alle Welt sichtbar seine Mauserung vom ehemaligen Hyper radikalen zum Hyperopportunisten dokumentierte — eine Mauserung, die verschiedene ehemalige Hyperradikale in der Partei seitdem auch machten — treten diese Bestrebungen immer lebhafter hervor

. Eine Reihe Debatten, die wir über diese Strebungen seitdem auf den verschiedenen Partei tagen gehabt und die uns, wie zum Beispiel in der Budgetbewilligungsfrage, zur Annahme be stimmter Anträge zwangen, bestätigen dieses. Die Vizepräsidentenfrage ist nicht nur ein Ring in dieser Kette, sie ist ein Stück in derselben. Ich habe bei einer früheren Gelegenheit nachge wiesen und andere mit mir, wie aus dem ersten Gang zu Hof weitere Schritte notwendig folgen und wir schließlich in eine Position ge raten

müssen, in der es ganz unmöglich ist, die bisherige Taktik der Partei noch aufrecht zu er halten. Unsere Gegner wissen ganz genau, wohin diese revisionistische Taktik mit tödlicher Sicherheit führen muß, daher der Jubel und das Interesse, mit dem sie jeden Versuch unserer Revisionisten, einen Keil in die alte Taktik zu treiben, begrüßen und, so weit es an ihnen ist, bestrebt sind, die bestehenden Gegensätze in der Partei zu erweitern. Es wird also gut sein, die Sachen uns auch von diesem Standpunkt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1904
Umfang: 6
Seite 2 „D e r T i roIe r' Donnerstag, 4. F-bruar 1904 And das wird auch Abgeordneter Schrott zugeben, eine solche Verdrehung nicht ruhig und ohne Wider spruch'hingenommen haben. Aber — und das ist wohl der letzte Trumpf, den die konservative Presse in dieser für ihre Partei höchst peinlichen Angelegenheit auszuspielen hat — aber die Konservativen haben sür sich das „offi zielle stenographischeProtokoll der Friedenskonferenz'— und dieM gilt, nicht das Privatstenogramm des Abgeordneten

das Ergebnis äußerer Umstände, daß die Partei noch zusammen hält und nicht in ein halbes Dutzend Partikel aus einanderfällt. Wie immer die am 5. Februar zu sammentretende Vorstandssitzung der Deutschen Volks partei enden mag, ob die Mehrheit der Parteivertretung sich auf Seite Dr. Derschattas stellt uud dessen im BudgetauSschusse der österreichischen Delegation ein gebrachten Antrag in Sachen der Hoheitsrechte billigt oder nicht, das ist ganz gleichgültig. Die Sprünge, welche diesmal in der Partei

aufklafften, werden sich nicht mehr verkleistern lassen, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil diesmal der Kampf in die Parteipresse selbst gedrungen ist und damit die eigentlichen Repräsentanten der öffentlichen Partei meinung auseinander gerieten. Die Deutsche Volkspartei war von ihrer ersten Stunde an kein einheitlicher Körper und je mehr sie sich vom Antisemitismus und den wirtschaftlichen Reformzielen abkehrte, desto mehr verfiel sie in jenen Liberalismus zurück, von dem loszumachen sie berufen

war. Fortan stritten in ihr demokratische und alt- liberale, gewerbesreundliche und sozialpolitisch voll ständig verständnislose Strömungen und da auch in politischer Beziehung die Partei nicht im stände war, sich eine einheitliche Meinung zu bilden und immer zwischen Verfassungstreue und dem Linzer Programm der Alldeutschen und dessen Schlagworten ratlos hin und her pendelte, war eS vorauszusehen, daß dieses ooiupositum von Altliberalismus und Deutschradikalismus ein böses Ende nehmen werde. Tiroler

! Fordert und verbreitet in , In der Tat hat das Unheil noch keiner derjenigen, welche in der Leitung der Deutschen Volkspartei ihr Glück versuchten, zu bemeistern vermocht. Dieser Unsumme von Gesinnungslosigkeit und Disziplin feindschaft, konnte keine Klubleitung standhalten und daher kam es auch, daß die Abgeordneten Kaiser, Steinwender, Hochenburger und andere nichts als Undank für den Versuch ernteten, diese Partei ver nünftig zu leiten. In dem Obmaune Dr. Derschatta, der vor drei Jahren sein Amt

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Volksblatt
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Seite 1 von 14
Datum: 22.06.1907
Umfang: 14
testen und billigsten Landesblättern in Tirol gezählt wird Bestellung: Administration des „Tiroler Volksblatt' Bozen. Probenummern gratis. Konfessionell oder politisch? ' u ' (Schluß.) , ' ' 'V ' Aus diesen Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Drexel wollen wir nur eine Stelle herausgreifen betreffs des konfessionellen Standpunktes. Doktor Drexel sagt, die konservative Partei war bisher eine konfessionelle Partei, katholisch-konsessionell. Im Gegensatz hiezu sind die Christlich-Sozi alen

nicht eine konfessionelle, sondern eine politische Partei, die allerdings die Religion als wertvolles Gut des Volkes betrachtet und sür den Schutz der selben eintritt. Diesen Ausführungen des Herrn Abgeordneten der Vorarlberger Städte kann man nicht so ohne weiteres zustimmen. Selbst das Linzer Volksblatt', das Herrn Dr. Ebenhoch und seine Kollegen aus Oberösterreich in die christlich soziale Vereinigung hinüberbegleitet hat, sieht sich veranlaßt, den Abg. Dr. Drexel aus eine unrichtige Auffassung aufmerksam

zu machen, indem es schreibt: „Dr. Drexel sagte am 13. d. M. in einer Ver sammlung in Wien-Neubau, daß die Konservativen bisher eine konsessionelle Partei waren, jetzt aber eingesehen hätten, daß mit dem rein konfessionellen Standpunkt heute nicht mehr auszukommen sei. Das ist eine ganz irrige Auffassung. Die Konservativen waren auch bisher eine politische Partei, und haben es stets zurückgewiesen, wenn man sie etwa wegen des Parteinamens als rein konfessionell hinstellen wollte. Katholische Volkspartei bedeutet

nichts anderes, als daß für diese Partei die katholischen Grundsätze maßgebend sind. Dies ist oft genug erklärt worden. In gleicher Weise find für die christlich-soziale Partei die christlichen Grund sätze maßgebend, und man würde sie deshalb wegen ihres Namens mit dem glichen Rechte oder Un rechte eine konsessionelle Partei nennen können. Die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei haben sich vermöge ihres Veitrittes zur christlich- sozialen Reichsratspartei wed-'r in ihrem Wesen noch in ihren Grundsätzen geändert

oder später das katholische Zentrum eine rein katholische Partei gewesen wäre, ist voll ständig irrig und eine jener Mißverständlich, keiten, die bei ruhiger Aussprache leicht hätten geklärt werden können, die aber dann die Ursache vielfach unrichtiger Beurteilungen und in weiterer Folge Veranlagung zum Bruderstreite geworden sink Die Katholische Volkspartei hatte allerdings den konfessionellen Titel, aber es wurde auch von unserer Seite immer betont, daß biesür taktische Gründ^ maßgebend

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.06.1889
Umfang: 6
Seite 2 abgewiesen. Der Verein wollte aussprechen, daß er eine Vertretung seiner Interessen durch die große deutsche und fortschrittliche Partei erwarte und die Abgeordneten dieser Partei erklärten die Vertretung übernehmen zu wollen., Der Bauernverein behält durchaus sein volles Selbstbestimmungsrecht, wenn er auch der großen deutschen fortschrittlichen Partei ein Vertrauen erweist, welches er nicht auch anderen Parteien entgegenbringt. Meran, 21. Juni. Wie die „N. Fr. Pr.' berichtet

will und sie dann das Bad ausgießen läßt, während die bezahlten Anstifter ihre Haut rechtzeitig in Sicherheit zu bringen wissen. Belgrader Meldungen zufolge, äußern die serbischen Regierungskreise ihr lebhaftes Bedauern darüber, daß die fremde Presse fast ausschließlich sich aus der „Male No- vine' informirt, deren Herausgeber seinerzeit wegen seiner Umtriebe gegen die eigenen Parteigenossen aus der radicalen Partei ausgeschlossen wurde und Rache an der aus dieser Partei hervorgegangenen Regierung zu üben suche

Haltung zu erwerben und festzuhalten. Was von diesen und anderen Beschwichtigungsversuchen der serbischen Osficiöfen zu halten ist, das beweist neuerdings die Thatsache, daß die österreich - freundliche serbische Fortschritts- Partei, welcher am 26. Mai in Belgrad so übel mitgespielt wurde, durch ihren Centralansschuß aus Antrag ihres bis herigen Führers, des Exministers Garaschanin am 18. ds. einstimmig beschlossen hat, „sich von der activen Politik zurückzuziehen' und das Erscheinen ihres Organs

„Videlo' einzustellen; das heißt, die Partei hört einfach zu bestchen auf, da es in Serbien heute für Grunde entging, weil man in dieser ohnehin aufgeregten Epoche dem mehr lästigen als gefährlichen Schreier nicht noch zu einer Märtyrerkrone verhelfen wollte. Die Agitation gegen den neuen Friedhof setzt Jordan fort und fährt am 13. November an der Spitze einer Deputation Unzufriedener nach Bozen, um dem Kreishauptmann die Sache vorzutragen. Der Empfang war dort eben kein allzu freundlicher, indessen

in Scene gesetzt Eine Flugschrift, in Taufen den von Exemplaren verbreitet, enthalte eine Reihe von An klagen gegen die liberale Partei, n. A. auch die schon vielfach widerlegte Behauptung, die liberale Partei trage Schuld an der Finanznoth des Reiches, an der stets anwachsenden Staatsschuld und dem nicht schwinden wollenden jährlichen Deficit. An der Hand von Thatsachen und mit nicht zu bestreiteuden Ziffern wies der Redner sodann nach, daß die Schulden Oesterreichs immer unter clericalen Regierungen

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 04.03.1911
Umfang: 10
lischen ProgrammeS für Land und Reich hätten sich die Tiroler Konservativen eigentlich an die Rechte des Herrenhauses wenden sollen. Dabei vergißt man aber, daß wir nicht mit der Rechten des Herren hauses, sondern mit der christlich-sozialen Reichs partei Frieden schließen sollen. Als ersten Grund sür die Notwendigkeit eines katholischen ProgrammeS für Land und Reich führen wir folgendes an: Ein katholisches Programm ist vor allem notwendig für die christlich-sozi ale Vereinigung des Reichsrates

selbst und zwar in erster Linie, um eine so große Partei dauernd zusammen zu halten. Nach unserer festen Ueberzengung kann eine so große Partei, die aus Vertretern so verschiedener Jnteressentengruppen besteht, nur durch feste katholische Grundsätze, welche in einem klaren Programm niedergelegt sind. dauernd zusammengehalten und vor de'm Verfalle bewahrt werden. Wir reden selbst- verständlich von dem Falle, daß die Konservativen und Christlich-Sozialen in einer politischen Ver einigung, in einer Partei beisammen

sind, was ja der Friedensschluß bezweckt. Wir heben von den vielen Differenzen inner halb der Vertreter dieser Partei, innerhalb des christlich-sozialen KlnbL im Reichsrate nur die wirtschaftlichen hervor. Dasind auf der einen Seite die Vertreter der Produzenten, und auf der anderen Seite die Vertreter der Konsumenten. Die Vertreter der Produzenten wollen gute Preise für ihre Produkte, für Holz, Getreide, Obst, Wein, Milch, Butter, Käse usw. Hingegen die Vertreter der Kon sumenten. vorzüglich die Vertreter der großen Städte

, wollen billige Preise für die Nahrungsmittel, für Getreide, Mehl, Brot, Fleisch, Wein, Holz, Kohlen und so weiter. Dieser natürliche Interessengegensatz ist eine beständige Gefahr zu großen Differenzen und zu großen Kämpfen innerhalb der Vertreter einer fo großen Partei. Diese Differenzen zeigen sich schon gegenwärtig sehr häufig im Schöße der christlich-sozialen Vereinigung de« Reichsrates. Die einen wollen Oeffnung der Balkangrenzen und Ein fuhr von Fleisch und Vieh aus den amerikanischen Staaten

, die anderen wehren sich mit allem Ernste gegen diese Maßregeln; die einen wollen Beseitigung der Getreidezölle und der Futtermittelzölle, die anderen halten entschieden daran sest. Es geht schon heute eine tiefe Bewegung durch die Volkskreise: der Kampf für und gegen die Schutzzölle, besonders sür und gegen die agrarischen Schutzzölle. Und wenn im Jahre 1916 der neue Zolltarif vorgelegt wird, da wird es ein gewaltiges Ringen und Kämpfen geben innerhalb der Partei, innerhalb der Vertreter der Städte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 24.08.1905
Umfang: 10
uud Drahndln, nebst Juxpost und Kinderbelustignngen. Ein allsälliges Rein- erträguis wird zur Uuterstützuug für durchrei sende Buchdrucker verwendet. Eintritt 3V Heller. Beginn des Bestkegelscheibens am Samstag um S Uhr abend. Depsschslr- (Telegramme des k. l. Tel.-Korr.-Vureau.) Budapest, 24. Aug. Die liberale Partei nahm in der heutigen Konferenz den Antrag Daniels an, worin die Partei erklärt, auf ^^h^rigen Grnndlage zu verharren; indessen sei sie bereit, falls eine Konzentration sämt licher

Fraktionen der 67er Ansgleichspartei statt findet, an der Bildung dieser neuen Partei mit Aufopferung ihrer gesonderten Existenz als Par tei mitzuwirken. Graf Tisza, welcher lebhaft akklamiert wnrde, sowie Graf Khucn-Hedervary befürworteten den Antrag. Elf Mitglieder der liberalen Partei meldeten in selbständiger Kon ferenz den Austritt aus der Partei an. (Privat-Telcgr.iiiüiie.I Kroatischer Hochschnltag. Nagusa, 23. Aug. Im hiesigen „Tcatro Bouda'' wurde der diesjährige kroatische Hoch schultag

an die Unterrichtsverwaltung zn beschließen wäre, die der dalmatinische Land tag bei Herrn v. Hartel empfehlend einreichen soll. Nach Annahme hierauf bezüglicher Be schlüsse wird der weitere Beschluß gesaßt, nach dem Muster der „Gesellschaft sür die Verbrei tung der V o l k s b i l du u g' iu Deutschland eine Ferial,-Organisation an der Universität iu Agram ins Leben zn rusen. Die Konferenz der liberalen Partei. Budapest, 24. Aug. Die liberale Partei hielt gestern nachmittag unter dem Vorsitze des Präsidenten Baron Podmaniczky

mit stürmischen Ovationen empfangen. Abg. Baron Daniel reichte folgenden Beschluß- antrag ein: „Die liberale Partei sieht mit Besorgnis der verhängnisvollen Entwickluug der Ereiguisse entgege», die ei» ungestörtes Fuuk- tioniereu der versassuugsmäftigeu AnMtutiouelh verhiuderu nnd die gesetzliche Ordnung des Lan des den größten Erschütterungen aussetzen. Es ist unsere oberste patriotische Pflicht, diese Übek- stände Z» beseitigen nnd jeden anderen Gesichts- puttkt diesen Bestrebungen hintanzusetzen

. Die Partei wünscht diesem Zwecke mit voller Hin gebung zu dieueu. Sie sucht ein Zusammen wirke» mit jenen, die von der großen Wahr heit durchdrungen sind, daß die Interessen des Vaterlandes die Vereinigung aller erfordere, welche eine Lösung der Krise auf der 6 7er Basis suchen, einer Basis, auf der die ge meinsame» Aiigelegeiiheiten der beiden Staaten der Monarchie geordnet werden können und die auch die Grundlage der organische» E»twickelu»g der »atioualeu Richtung darstellt, sofern daher eine Lösung

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 28.09.1921
Umfang: 8
, von Blume zu Blume flattert. Selbstverständlich hatte sich dieser Umwandlungs prozeß mannigfach vorbereitet. Aber zutage getreten ist das neue Gebilde erst in Görlitz, und zwar, wie wir gleich hinzufügen wollen, nur mit Hilfe eines Kaiserschnitts. Die alte Partei ist daran ge storben, und die Parteiliteraten können Variationen anstimmen über das bekannte Thema: Die Sozial demokratie, ihr Ende und ihr Glück. Iu der Tat ist eZ eine neue Sozialdemokratie, die in Görlitz das Licht der Welt erblickt

hat. D^r letzte Rest sozialrevolutionärer Ideologie ist zer flattert, und übriggeblieben ist eine durch und durch opportunistische Partei. Darüber darf man sich nicht durch noch so radikale Töne täuscheu lassen. Die Stimme ist Jakobs. Stimmet aber die Hände sind Esaus Hände. , Erst in Görlitz hat die deutsche Sozialdemo kratie die Konsequenzen aus dör Bewilligung der Kriegskredite uud der Revolution gezogen oder, sagen wir besser, zu ziehen begonnen. Es ist ihr das blutsauer geworden, und mau wirb auszu

des Entschlusses ganz würdigen zu können, muß man sich in die Situaüou der sozialdemokratischen Führerschaft hineindenken. Die Sozialdemokratie faßt sich selber schlechthin als die proletarische Massenpartei auf. Aufgebaut konnte diese Riesenpartei nur werden durch die schärfste Agitation, die dem Gefühl und der Fassungskraft wie der wirtschaftlichen Lage dieser proletarischen Massen entsprachen. Man stellte Schlagworte iu den Dienst der Partei, aber bald stellte sich heraus, daß die Partei im Dienst

der Schlagwort«: stand. Man hatte in^ der Tat Angst vor seinen eigenen Schlagworten und vor der Pirkung, die sie in den breiten Arbeiterschichteu ausgewirkt haben könnten. Mit den Demokraten und dem Zentrum zusammen' zugehen, glaubte man den Arbeitern noch zumuten zu können, freilich anch schon mit heimlichem Herz klopfen. Denn: horch, der Wilde tobt schon vor den Mauern! Im Grunde waren es sogar zwei Wilde: die.Unabhängige Sozialdemokratie und die Kom munistische Partei. Um so gründlicher verwahrte mau

sich gegen jedes Zusammengehen mit der Deutschen Volkspartei. Wir untersuchen hier uicht, ob die Taktik der Deutschen Volkspartei der sozial- demokratischen Führerschaft das Spiel nicht oft sehr erleichtert hat. Jedenfalls war das Wettern gegen 28. September 1921 die Volkspartei die parteipolizeilich gestattete Opp» - sition. Hier hatten die reinen AgitatiouSbedürfuiffe uoch eiu uneingeschränktes Betätigungsfeld. Allein diese durchaus kurzsichtige uud nur durch den proletarischen Massencharakter der Partei er klärliche

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.05.1896
Umfang: 16
bei sich selbst. Der Tag von Aussig war ein solcher, wie er zeitweilig nothwendig wird, um nachzusehen, wie sich die Sachen gestaltet haben; um die Räder und Achsen zu untersuchen, wie sie standgehalten haben; um zu überlegen, wie eS weiter gehen soll. Ein Festtag war dazu von deutschsortschrittlicher Partei auSersehen: die Wanderversammlung deS Vereines für Geschichte der Dentschen in Böhmen. Der Tag erinnert in seinem Verlaufe an so manchen anderen in Dentschböhmen, von denen große Unter nehmungen ausgegangen

sind. Die Zeiten sind ernst; große Wandlungen haben sich vollzogen; binnen Kurzem wird ein neues VolkshauS zusammentreten — die Deutschen in Oesterreich haben Veranlassung, an die Zukunft zu denken. Daran sollte diesmal von Aussig auS erinnert werden, zunächst für die Deutschen in Böhmen, aber nicht weniger jedoch auch für die Deutschen in ganz Oesterreich. Das Wort von der „großen deutschen Partei' wurde weithin schallend von einer Zinne dieses großen österreichischen Thores, durch welches die Elbe

; „berufen' aber auch, weil er im Namen und mit Ermächtigung jener deutschen Partei gesprochen hat, auf Palais bei Moskau durch die Erlöserpforte und die be rühmten Gemächer Katharina«, deren prunkvolle Ausstattung sich kaum beschreiben läßt, in den Kreml ein. Nach und nach bildet sich ein glänzender Festzug, der, von den Truppen stankirt, alle Säle deS ersten Stockwerkes durchschreitet und endlich im Thronsavle, dem sogenannten AndreaS-Saale, Halt macht. In dem Festzuge bilden die goldstrotzrnden Uni

, mit den kostbarsten Edelsteinen besetzten Krone überragt. Die drei deren Schultern bis jetzt allein die Wahrung des deutschen Volksthums lastete; jener Partei, welche die weitaus größte Anzahl deutscher Abgeordneter in die österreichische Volksvertretung stellt, deren Wort und Haltung denn auch von dem größten Einflüsse ist auf den Gang der Dinge in diesem Reiche. Dr. Ruß folgte nicht, als er in Aussig die „große deutsche Partei' verkündigte, einer rednerischen Eingebung des Augenblickes; er sprach in Erfüllung

einer Aufgabe mit vorbedachter Ueber- legung und mit Zustimmung der ganzen Partei der Vereinigten deutschen Linken. Dr. Ruß ent wickelte die Gesichtspunkte für die große, deutsche Partei. Die Slaven haben im Reiche ihren Ein fluß und ihre Macht vergrößert; um so mehr müssen die Deutschen auf Abwehr bedacht sein. Die soziale Gesetzgebung fordert ihre Rechte; für den Ausgleich mit Ungarn sind endlich die Zeiten vorüber, welche nur darauf bedacht sein konnten, die „zurück gebliebene' Reichshälfte auf unsere

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 05.05.1903
Umfang: 8
dieser Partei ist ja nicht befremdend, denn die liberale Mischmasch-Partei hat ja deren Hauptagitator in die Gemeindevertretung auf genommen — der erste Sozi in Tirol. Daran erkennt man die Wichtigkeit des katholisch deutschen und italienischen Arbeitervereins. Ehrs und Gottes reichsten Lohn dem Kapuziner Pater Jsidor, welcher mit der Gründung des italienischen Vereins den Anfang gemacht, unerschrocken und allen Hindernissen trotzend; erst nach Zustande kommen des italienischen Vereins konnte der damalige

wird, daß Herr Karl Schwickert, welcher die alte Ruine Brunnenburg in Dorf Tirol samt An wesen gleichen Namens käuflich erworben hat, Protestant sei, habe ich beim katholischen Pfarr amt Pforzheim (Baden) angefragt, ob diese Nachricht wahr sei. Darauf antwortete mir Herr Pfarrer Leiß, daß Herr Karl Schwickert und Frau katholisch seien und noch dazu brave Katho liken; seine Frau besuchte fast täglich die heilige Messe und es sei ihm sehr seid, daß diese leider kinderlose Familie von dort fortgezogen

. Während anfangs die sozial demokratische Partei von ihren Mitgliedern die Feier des 1. Mai strikte durchgeführt wissen wollte, begnügt man sich heute in den Aufrufen lediglich zu sagen: „Nach Tunlichkeit zu feiern und die Versammlungen abends zu besuchen' (d. h. irgend eine Phrasendrescherei über Welt feiertag und Zukunftsstaat anzuhören). — Zu dem am 11. Mai von hier aus abgebenden bayrischen Rompilgerzug haben bereits 650 Per sonen gezeichnet und ist hiemit die Teilnehmerliste definitiv geschlossen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 19.08.1908
Umfang: 8
etwas tun wollen und sich um die anderen, um die „Kaffeehaus-Gesell schaft', nicht kümmern werden, wie es Schraffl am 8. Juni in Bozen auch ausdrücklich sagte. Wenn die Herren Abgeordneten wirklich eine solche Hal tung einschlagen würden, so nannten wir das und nennen es noch „Partei-Terrorismus und Pflicht vergessenheit'. Wir wären fast versucht, bei Herrn Dr. Kronberger noch so viel Ehrgefühl vorauszu setzen, daß er uns zugibt, wir haben vollkommen recht. Der Advokat sagt in seiner Resolution

verantwortlich gemacht. Man lese nur die vielen Brandschristen, welche Schraffl in vielen Lausenden unter das Volk geworfen. Jetzt, da die Herren „die Herrschast im Lande haben', pfeift der Wind schon wieder aus einem andern Loche. Und doch hat man jetzt viel mehr Ursache, als damals, wo es eine konservative Partei von 30 Mann im Reichsrate gab, die Herren für die „öffentlichen Verhältnisse' verantwortlich zu machen, da ja die Partei 100 Mann stark ist und zwei Minister hat und im Gefühl ihrer Größe

, wie die Blätter schreiben, einen dritten noch beansprucht. Insbeson dere aber scheint Dr. Kronberger auf zwei „Verhält nisse' anspielen zu wollen, auf die Bestellung der Kellerei-Inspektoren und auf die Branntweinsteuer. Wir erkennen es gerne an, daß Abg. v. Leys oft „zum Minister gegangen ist', um die Anstellung zu betreiben; es war das übrigens nichts anderes als seine Pflicht, aber die „Partei', die „allein bauernsreundliche Partei' ließ ihn im Stiche und ließ ihn allein gehen und deshalb

seine Zustimmung ge geben, warum haben wir also noch keine Inspek toren?*) Wie man hört, soll der Inspektor von Deutschtirol trotz des ausdrücklichen Verlangens aller deutschen Weinbauern, daß der Sitz desselben mitten im deutschen Weinbaugebiete, in Bozen, sein soll, seinen Amtssitz in Innsbruck erhalten. Das wäre nicht übel! Muß denn wirklich alles geschehen, um das Gesetz illusorisch und unwirksam zu machen? Was sagt die Partei dazu, welche „die Herrschaft im Lande' hat? Wie bei der Wahrmund-Affäre

die ganze Partei, so ist bei der Bestellung der In spektoren der im Stiche gelassene Abg. v. Leys von der Regierung schon lange bei der Nase herum geführt worden. Hauptsächlich aber gilt die Anspielung des Dr. Kronberger „über die Verantwortung der Ver hältnisse' der Branntweinsteuer-Frage. Am 27. Juni schrieb das „Tiroler Volksblatt': „Wenn wir die Branntweinsteuer trotz unserer energischen Gegenwehr dennoch bekommen, so fehlt es am guten Willen der christlich-sozialen Reichsratspartei

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Der Burggräfler
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Seite 7 von 8
Datum: 23.05.1914
Umfang: 8
der konservativen'Partei zu den Ge- nleindewahlen ein Kompromiß 21 zu 9 anbot. Wahr ist vielmehr, daß ich Herrn Dr. Luchner (ba Herr Schreyögg in der Zwischenzeit erkrankt war) die Antwort der freiheitlichen Partei über brachte, daß diese das Verhältnis 2l zu 9 nicht annehme, daß vielmehr, um in Kompromißverhand- lungen einzutretell, die konservative Partei inner halb 3 Tagen beschließen müsse, das Verhältnis 22 zu 8 anzuerkennen. Es ist unwahr, daß Herr Dr. Luchner von der Mitteilung des Herrn Schrey ögg

au mich, daß die maßgebenden Herren der konservativen Partei ein Verhältnis von 21 zu 9 anerkennen, nichts wußte. Wahr ift vielmehr, daß Herr Dr. Luchner, wie mir Herr Schreyögg sagte, von diesem Erklären Kenntnis hatte. Meran, am 22. Mai 1914. Hochachtungsvoll Joses Gemaßmer. Diese Berichtignug soll ihrem Inhalte nach wohl b. sagen, daß Herr Jos. Gemaßmer das Kompromiß mit 9 konservativen Mandaten gegen 21 freisinnigen nicht Herrn Dr. Luchner als Obmann des konser vativen Bürgerklubes, der Organisation der kon servativen

Partei, sondern Herrn Schreyögg ange boren, aber bei seiner Partei die Zustimmung nicht z>.l genanntem Verhältnis, sondern nur zu jenem von 8 :22 erreicht und dann, als er Herrn Dr. Luchner auf der Straße stellte (auf letzteres allein bezog sich der Ausdruck „ganz »invermutet' in unserer Dar stellung) von Dr. Luchner nur die Stellungnahme der konservativen Partei zu dem Vorschläge eines Kompromisses auf Grund eines Mandateverhält- nisses von 6:22 verlangt habe. Möglich wäre es, daß wir die mündlichen

Mitteilungen des Herr»» Dr. Luchner in irgend einem Punkte mißverstanden und dann aus dem Gedächtnis irrig wiedcrgegeben hätten, erkundigen konnten wir uns heute wegen Abwesenheit des Herrn Dr. Luchner nicht. Im zweiten Teil seiner Berichtigung berich tigt-Herr Gemaßmer etwas, was in unserem Ar tikel nicht enthalten war. Wir haben geschrieben, daß die Stellung der konservativen Partei zu einem Kompromisse dem voll Herrn Gemaßmer angesprochenen Dr. Luchner nicht bekannt war. Und daS ist richtig

, da im Konservativen Bürger- llnb und auch im Klubausschusse die Kompromiß- frage überhaupt »rnd folglich auch jene des Ver hältnisses von 8 : 22 Mandaten nicht verhandelt worden war. Und Dr. Luchner hat dem Herrn Gemaßmer gegenüber, der bei jener Begegnung bc merkte, er (Dr. Luchner) werde wohl von seinen Besprechungen mit Schreyögg Kenntnis haben, ausdrücklich bemerkt, er habe davon wohl gehört, aber sie als rein private, unverbindliche Meinungsäußerungen betrachtet und behan delt, die Partei

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1890
Umfang: 8
Erörterungen war. Nachdem Herr Dr. Stainer gegen 9 Uhr die Versammlung eröffnet und Herr Ellmenreich per Accla- mation zum Borsitzenden erwählt worden war, legte Dr. Stainer in längerer Auseinandersetzung den augen blicklichen Stand der Wahlangelegenheiten und der Unterhandlungen mit der konservativen Partei bezüglich Anbahnung eines Coinpromisses dar. Er verliest schließlich ein offenbar von Dr. Weinberger verfaßtes und von diesem und Carl Huber unterfertigtes Schrei ben, welches in schroffster Form

Aenderungen an der projeetirten Candidatenliste zu dictiren versucht. Redner erklärt, daß er angesichts dieses Tones nicht in der Lage sei, Anträge auf Annahme des in den Versamm lungen projeetirten Compromisses zu stellen. Nachdem die Debatte über die weiters zu beobachtende Haltung schon geraume Zeit gewährt, erscheinen zu vorgerückter Stunde drei Vertreter der „Mittel Partei,' die Herren C. Abart, Dr. Weinberger und Dr. Prünster im Saale und nehmen an der Verhandlung theil. Ihre Gegenwart dauert

indessen nicht allzu lange; nachdem Dr. Weinberger das lediglich wirthschaftliche, in allgemeinen Redewendungen sich bewegende, im Uebrigen aber ganz farblose Programm der „Mittel- Partei' entwickelt und Herr Abart in längerer Rede kannt gemacht, und ich erhielt die Erlaubniß, meinen Besuch wiederholen zu dürfen. Bon jetzt ab erschien ich fast täglich im Hause meiner Agnes, wir lernten uns nach und nach mehr und mehr ken nen und lieben und betrachteten uns als Verlobte, wozu die Mama

. Die Führer der Mittel. Partei, denen es augenscheinlich nunmehr schwül zu werden beginnt, verlassen hierauf in entwickelter Linie das Local, nachdem Dr. Weinberger tioch das Erklären abgegeben, daß die „Mittelpartei' von dem mit den Conservativen über die Köpfe der Wähler abge- schlossenen Compromiß nicht abzugehen geneigt sei. Nach diesem Intermezzo dauerte die Debatte noch in lebhafter Weise bis nach 11 Uhr und endlich wurde von der Versammlung folgender, von Dr. Th. Christomannos gestellter Antrag

angenommen: „Es sei an die konservative Partei die Anfrage zu stellen, ob sie geneigt sei, ein Compromiß mit der Fortschrittspartei in dem Sinne abzuschließen, daß letztere 13, die eonservative Partei dagegen 11 Man- date erhalte. Die Besetzung der Mandate bleibe jeder Partei selbst überlassen.' Weiters ward noch folgender Antrag des Herrn Lun einstimmig angenom men: „Für den Fall, daß unsere Partei im Wahl kampfe unterliegen und nicht mindestens 13 Mandate erobern sollte, solle an die gewählten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.01.1896
Umfang: 8
rühmliches (!) Ende gefunden. (Das wird Herrn v. Plener wohlthun!) Der Stern des Ministeriums Badeni ist aufgegangen und zwischen den beiden meteorartig Anfang und Ende des Ministeriums Kielmansegg.' Das ist jedenfalls schön gesagt. Die Judenheit erwartet sich viel von dem Manne mit der eisernen Hand. Wird doch in demselben Artikel weiterhin erklärt, dass die „kühl und nicht ohne Misstrauen abseits stehende liberale Partei um einen starken Schritt der Regierung näher getreten' sei. Freilich

hat die Regierung endlich einmal den Wert dieses Diamanten (!) unter den politischen Parteien erkennen müssen. Es ist ja urkomisch, wie die „N. Fr. Pr.' die Liberalen über die großen Verluste des vergangenen Jahres tröstet. Diese hätten etwas Gutes gehabt. „Die Parteienzersetzung (in der liberalen Partei) hat das Vorurtheil der regierenden Kreise gegen die deutschliberale Partei besiegt, sie hat ihnen die Augen über das unschätzbare, staatserhaltende Und mäßigende Element geöffnet, welches diese Partei

in Oesterreich darstellt.' — Sie ist ja die Partei, welche „die Segnungen des ewigen Fortschritts' vermittelt. Na, also: Wer soll denn nicht dieser Partei vertrauen? Nur schade, dass das alles fast niemand mehr glaubt. Es wird nichts helfen, wenn auch der Stern des Ministeriums Badeni die deutschliberale Partei führt. Die KathslWe Volkspartei kann mit guten Hoffnungen das Jahr 1896 be ginnen. Der Schluss des vergangenen Jahres hat ihr so reichliche Anerkennung gebracht, so viel Sympathien verschafft, dass

man mit be rechtigtem Stolz die Gründung dieser Partei als eines der wichtigsten politischen Ereignisse in Oesterreich bezeichnen kann. Von großer Bedeutung ist auch folgendes Schreiben, das dem Obmann der Partei, Baron Dipauli, zugekommen ist: „Hochgeborener Herr Baron! Hochverehrtester Herr Reichsrathsabgeordneter! Die Art und Weise, wie ein Abgeordneter des conservativen Clubs in einer der letzten Sitzungen über die „Katholische Volkspartei', deren Entstehung jeder Katholik und Patriot mit ge rechter Freude

Wiener Dr. I o.h a^n n e s Rößler, , i ^ . Bischof.von St. Pölten,' Der- „NnFr. Pr.'. ist -.das sehr unlieb. Sie sucht deshalb den Bischof von St» Pölten zu .beschimpfen/ ^dex schon einigemale' gezeigt Habe, dass er seine Gunst ganz besonders dem radicalen Flügel der katholisch-conservativen Partei zu wende, der sich nun, als Katholische Volkspartei vom Hohenwart-Club losgelöst, der christlich, socialen Partei zur Seite gestellt habe'. Deutsches Reich. In Bochum fand eine große Volksversammlung statt

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 06.02.1892
Umfang: 16
haben. Ich will nicht sagen, daß eS mir unan genehm wäre, wenn die Nationalliberalen sich durch Zuzug von links verstärkten. Nur die Art und Weise, wie diese Partei zu Stande gekommen (Große Heiterkeit links; Zurufe: Sie ist ja nicht zustande gekommen!) und wie die Herren, welche aufgetreten sind, reden, das verstehe ich nicht. (Minister Miguel erscheint in der Thür des MinislerzimmerS, verschwindet aber sofort wieder.) Die Reg ernng sucht keinen Kampf. Ich bin weit entfernt, die Verdienste

der nationallibcralen Partei und ihres Jührers an anderer Stelle zu verkennen. Mein Amtsvorgänger hat dieser Partei bedurft, um Deuischland einig zu machen. Mir ist fraglich, ob die Partei auf bem Stand punkte, auf dem sie jetzt steht, zu verharren ge willt ist. Zwei Din^e machen das Wesen der Partei aus: das Nationale und das Liberale. National ist nicht mehr das Kennzeichen einer Partei. National ist ganz Deutschland. (Zu stimmung.) Daraus kann man Partetnnterschrede nicht mehr gründen. (Zustimmung links

). Diese Partei muß also daS Liberale nach meinem Da fürhalten mehr betonen. Der nationalliberale Redner hat die hypothetische Besorgnis auSge- sprochen, die jetzige Regierung könne geneigt sein, dem Zentrum weitere Konzessionen zu machen. DaS überrascht mich. Wir sind mit der national- liberal cn Partei bei vielen Vorlagen gemeinsam vorgegangen. Jetzt scheint mir eine Trennung einzutreten. Wenn mir den Much hatten, von den Natior.alliberalen uns abzuwenden, warum sollten wir nicht auch den Muth

haben, von den Parteien unS abzuwenden, mit deren wir jetzt zusammengehen? Bezüglich der Jesuitenfrage glaube ich mich nicht n> -neu, wenn ich erkläre, die preußische Regierung imrd im Bundesrath sich gegen die Wiederzulassung der Jesuiten auS- sprechen. DaS will ich zur Beruhigung gesagt haben. Ich erkenne in dem. was g> sprochen ist, um die neue große liberale Partei einzuführen, auch das vollkommen an: es hat in der national- liberalen Partei immer ein gewisser Idealismus gelegen. Das ist eines ihrer schönsten

wehrte man ihnen den Eintritt in die Stadt, i bis sie das Versprechen gaben, zur Gegenpartei überzugehen. Der anwesende Sruhlr-chter ver- ( suchte begütigend einzuwirken, seine Mahnungen | 1 wurden gar nicht beachtet. Inzwischen wurde die Abstimmung unter dem Vorsitze des Wahl- i Präsidenten Gyarmathy bis 1 Uhr mittag» fort gesetzt, wobei die liberale Partei einen Vorsprang j von weit mehr als hundert Stimmen gewann. Die Nachricht davon verbreitete sich draußen in der des Ergebnisses harrenden Menge

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.03.1876
Umfang: 4
- zurück- gekommen sein. (Rufe : Sehr gut!) Aber gerade umgekehrt verhält sich die Sache. Diese Partei hat das volle Bewußtsein, daß ihr die Kraft fehlt, die Montag den 6. März 187b. Regierung zu stürzen, und darum hat sie in bei gegenwärtigen SissionSper ode eine ganz andeie Tak' tik eingeschlagen, und diese jetzt aufzuseckni und diesen neuen Oppositionsplan Narzulegen und da'zustell dazu habe ich mir eigentlich auch das Wort von diesem Hause erb ten. Dies, Taktik ist eine einfache. Die Partei

ist für sich allein nicht im Stande, die Regierung zu stür zen; es gibt aber in diesem h. Hause eine Partei, welche die Macht hätte, die Regierung zu stürzen. Man muß also darauf bedacht sein, e-nen Keil zwi schen diese Partei und die Regierung zu schieben, man muß darauf bedacht sem. Mißtrauen zu säen zwischen der Partei und der Regierung, die aus die ser Partei hervorging. Man muß Allianzen suchen, Bundesgenossen werben, und das ist die Tendenz, daS ist die Taktik, welche die Opposition in dieser S-ssion

eingenommen hat. Man muß suchen, die Regierung in den Augen der eigenen Partei herab zusetzen, man mu suchen, die Regierung gegen die Partei und die Partei gegen die Regieru»g zu hegen. Dann wird eS möglich sein, jenen Zweck zu erreichen, den man für sich allein zu erreichen nicht im Stande wäre. — Die Opposir-on hat neulich aus dem Munde des Herrn Abgeordneten aus Oberösterreich g-sagt, sie mache nicht Opposition um jeden Preis. W>r geben Jh -en die Erklärung: Wir find nicht Minister um jeden Preis

. Wenn wir die Ueberzeugung gewinnen sollten daß wir das Vertrauen der Krone nicht mehr genießen, wenn wir die traurige Einsicht gewinnen sollten, daß wir uns mit der Partei, aus deren Schoß wir hervorgegangen find und mit der wir trotz aller Reibungen und Zerwürfnisse im Kleinen und Ein zelnen, in allen großen und wichtigen Fragen nicht eins und einig wissen, iv^nn wir die schmerzliche Ein sicht gewinnen sollten, daß wir dieser Partei nicht mehr nützlich sein, dag wir ihr nicht mehr dienen können, dann wissen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 22
Datum: 08.12.1895
Umfang: 22
«r. 147 Mer««r Aett»»s. Einsicht und den vollständigsten Bankerott auf diesem Gebiete andeutet. Ebm so gut hätte man von einer Erhebung des Volksgeistes bei den Wiener Gemeinderathswahlen sprechen können. Der alt klerikalen Partei Tirols, welche sich jetzt ihre Pflege befohlenen durch das ödeste Demagogeuthum ent rissen sieht, kann man die Erwägung entgegenhalten, daß eine Partei, welche das Volk durch Jahrhunderte korrumpirte, keine Berechtigung hat, wehzuklagen, wenn sich die Früchte

dieser korrumpirenden Thätig keit in der vollständigsten politischen Einsichtslosig- keit und Undankbarkeit der Volksmassen zeigen, und daß eine Partei, welche immer darauf bedacht war, dem Tiroler Bauer jede Selbstständigkeit im Denken und Handeln zu uehmen, nicht erstaunt sein darf, in Zeiten, wo Noth an den Mann geht, keinen kernhaften, selbstbewußten Bauernstand vorzufinden, sondern eine denkunfähige und grundsatzlose Masse, welche nicht auf die besten Gründe, sondern auf den lautesten Schreier hört

. Wenn man also die Sachlage nochmals resumirt, so gewinnen wir von dem neuen Tiroler Landtage folgendes Bild. Anstatt der bisher geschlossenen klerikalen Partei werden in der Landstube zwei Parteischattirungen derselben einziehen, zwischen denen ein Kampf unausbleiblich ist. An Stelle der fried lichen volkSwirthschastlichen Thätigkeit werden öde Zänkereien und Stänkereien zwischen den feindlichen Brüdern treten, weil die extreme Partei, welcher es an einem wirthschaftlichen Programm und noch mehr an Arbeitskräften

mangelt, auf diese Aeußerung der politischen Thätigkeit angewiesen sein wird, um ihre Wähler bei Laune zu erhalten. Daß eine solche Entwicklung der Dinge nur eine unheilvolle für das Land sein kann, bedarf keiner weiteren Aus einandersetzungen und muß auch von der liberalen Partei, die auS dieser Zerklüftung des Klerikalismus Nutzen ziehen dürfte, bedauert werden. Für die liberale Partei stellt sich die Sachlage nach drei Richtungen günstig dar. Einnial ist die Zer trümmerung der bisher allmächtigen

klerikalen Partei auch das Ende ihrer bisher rücksichtslosen Allein Herrschaft im Lande. Sodann können Vorgänge, wie sie bei den letzten Wahlen sich abspielten, nur zur äußersten DiSkreditirung des KlerikaliSmuZ über Haupt, insbesondere nur zu einer Minderung des geistlichen Einflusses beitragen. Im Landtage selbst kann die liberale Partei dem gegenseitigen Zer> fleischuugsprozesse der beiden klerikalen Parteien ruhig und mit verschränkten Armen zusehen, zuma sie bei dieser Konstellation dazu bestimmt

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 06.06.1908
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler Volksblatt 6. Juni 1908 dienerei hat ihre Partei bisher das Menschenmög lichste geleistet. War es nicht bedingungslose Re gierun gs dienerei, als die christlich-soziale Partei den Ausgleich mit Ungarn schluckte, durch den nach dem „Tiroler' „Gesamtösterreich verkauft und ver raten' wurde? Ist es nicht bedingungslose Re gierungsdienerei und Verrat der Bauern, wenn die christlich-soziale Partei die alten Steuern alle (mehr als 2000 Millionen) bewilligt und noch neue Steuern sür

die Bauern aufbringen hilft? Wie zeigt sich darin die versprochene Hilse sür die „von der Steuerlast fast zu Boden gedrückte bäuerliche Bevölkerung'? Ist es nichtRegierungsdienerei und Verrat der Religion, wenn die christlich-soziale Partei in der Wahrmund-Frage selbst nach dem aufrichtigen Geständnisse christlich-sozialer Abgeord neten soviel wie nichts tut und zum Teil jene noch verfolgt und bekämpft, die ihre Pflicht zu tun entschlossen sind? Ob in der Frage des serbischen Handelsvertrages

des Schrafflschen Bauernbundes zu sorgen, hat der Weinbauernvund und die konserva tive Partei jedenfalls keine Verpflichtung. Für den Zwiespalt im Schrafflbund lassen wir die christlich-sozialen Abgeordneten selber sorgen, er droht ja schon dort auszubrechen, wo sich weder Konser vative noch ein Weinbauernbund rühren. Wenn wir nach eingenommenem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang in freier Lust machten. Am Morgen des Weißen Sonntags betraten wir Pilger den Dom, unter dessen großer Kuppel das heilige Haus

vereinbar ist, mitzuarbeiten ihrem gegenwärtigen wie ihrem früheren kirchlichen Oberhirten die Dornenkrone zu winden; wenn sie Gewissenlosigkeit andichtet, nachdem sie jahrelang zur wahrhaft ge^ wissenlosen Agitation ihrer Partei geschwiegen und mitgewirkt hat, so haben wir für sie nur das eine Wort: Heuchlerin! Es folgt in ihrem Artikel ein Kompliment sür ihre Abgeordneten und tut ihren Lesern kund, „daß außer den tirolischen Abgeordneten noch einige hundert Herren in Wien unten mitreden und da her

die ganze Geschichte nicht so leicht und einfach sei, wie sie Psarrer Schrott den Bauern Vormacht-. Nun, um so besser haben die christlich-sozialen Tausendkünstler Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Pfarrer Schrott gehörte einer kleinen Partei an und auch außer ihm wann noch einige hundert Herren in Wien; leicht und einfach ist es auch nicht gewesen, das Weingesetz durchzubringen, aber ge gangen ist es doch! Die Tiroler Abgeordneten werden doch Hilfe finden bei der riesigen, 9ö Mann zählenden christlich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.10.1889
Umfang: 8
Seite 2 Weraner Zeitung. Nr. 250 Mehrheit über die Deutschen — ohne Clericale:c.; Czechcn, Polen, Slovenen, Croatcn und Ruthencn zusammen genommen verfügen über 146 Mandate, unter den slavischen Stämmen besteht nur zwischen Ruthencn und Polen keine Interessengemeinschaft und man könnte sohin die 4 Ruthencn in Abfall bringen, sodaß nur 142 direct im politischen Gegen satze zur deutschen Partei in Oesterreich stehende Vertreter angenommen werden können. Diese slavische Mehrheit

hat aber an den L3 clericalen deutschen Zungen die besten Bundesgenos sen, an den Farblosen und Wilden halbe Freunde, weil dieselben keine ganzen Freunde der deutschen Partei sind. Wir schließen demgemäß den Gedanken einer Verständigung mit der au- unserem Stamm ent sprossenen clericalen Partei vollkommen aus und zwar aus triftigen Gründen. Zwar schiene es nahe liegend, daß zwei aus demselben Nolksstainme wach sende Parteien sich über die politischen Gegensätze hinüber einigen sollten, um der Nationalitäts- idee vereinten

Ausdruck zu geben, allein es ist dies unmöglich, so lange eben der einen Fraction das Bewußtsein des eigenen Volksthumes nicht blos gänzlich abgeht, sondern dieselbe vor dem Aufrau chen desselben entsetzt zurückschreckt. So aber den ken und handeln unsere Clericalen als politische Partei, sie unterordnrn der Idee des Rückschrittes uud des Äirchcnthnmes die Volksidee; mit dieser Partei ist demgemäß, so lange sie sich nicht selbst radical ändert, eine Verständigung unmöglich. Zu dem würde die Verbindung

mit diesen Elementen uns auch nicht jenen numerischen Kraftzuwachs bie ten, der nothwendig wäre, um über die Coalition aller anderen nationalen Parteien zu obsiegen, ja der Grundzug der Intoleranz, der den Clericalen als politische Partei anhastet, würde uns die Verstän digung mit den anderen Parteien nur erschweren, von dem theueren Preis, den unser Volk noleas oder volens an freiheitlichen Gütem zahlen müßte, gar nicht zu reden. Auch ist das Gebilde des Cle- ricalismusnicht dasjenige

muß in anderer Form durchgeführt werden. Ganz ähnlich ist es mit den polnischen Partheien beschaffen; auch dort wäre es falsch, wenn die Dentschen auf eiu Zusammengehen mit dein Adel hinzielten, da jene Partei auf eine Linie mit unseren ehrenwerthen Clericalen zu stellen ist; warten wir ab, ob nicht auch dort ein Jung- polenthum die Verwirrung in das eigene Lager trägt, ob nicht die Ruthencn sich aus ihrer theils selbst verschuldeten Lethargie erheben und die Fesseln der polnischen Oberherrschaft

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1905
Umfang: 8
zwischen den manisestationsstörenden Soziolisten und Kossuthianern. Die Polizei stellte die Ordnung wieder her. Der ««christliche Kampf einer christlichen Partei. (Rede des Chefredakteur Dr. G. Iehly in der Versammlung des Volksvereines in Jmst am 17. September 1905.) Lassen Sie mich vor allem der Freude Aus druck geben, in dem „Port Arthur' der konser vativen Partei von Tirol sprechen zu können. Wir hoffen sogar, daß Jmst noch viel besser befestiget und noch viel uneinnehmbarer ist, als die berühmte asiatische Seestadt. Ich will einen Blick

werfen auf die dermalige Lage im Lande, aus die Stellung der Parteien und ganz besonders unserer, der kath.- kons. Partei. Unsere Stellung ist eine sehr eigen tümliche. Wir sind, die Angeklagten vor dem ganzen Lande, angeklagt fortwährend in einer Reihe von Blättern, welche nur zu diesem Zwecke existieren, und in einer Anzahl, von Versammlungen, deren einzige Hufgabe jst,. bei der Bevölkerung Abscheu Vor unserer Partei M erwecken. Es ist, wie aus dem Folgenden klar werden wird, uicht

so sehr eine Bekämpfung der kath.-kons. Partei, als viel mehr eine unausgesetzte Beschimpfung. Wenn wir uns aber gegen diese fortwährenden und heftigen Anklagen zm Wehr setzen wollen, dann kann es uns pas sieren, daß einer der Angreiser sich erhebt und, ob wohl er sonst die Autorität der Bischöse entschieden leugnet, uns dennoch mit Berusung aus eben diese Autorität das Recht der Verteidigung streitig macht. Es ist dir nicht erlaubt, die Behauptungen des Bauernbundes ^ zu kritisieren, sie sür unwahr und falsch

! So ist es mir in Pians er gangen, als ich die einzelnen Behauptungen und die schweren Anklagen gegen unsere Partei zu prüfen anfing. Sagen sie selbst: ist jemals ein wenig ritterlicher Kampf geführt worden? Wir sind ja schlechter daran als der Verbrecher, der vor Gericht steht, dem doch die Verteidigung gestattet ist. Meine Herren! Mich schreckt kein solcher Vor wurf, ich kenne die Intentionen unserer Oberhirten gar wohl und weiß, daß uns naturgemäß die Ver teidigung erlaubt ist. Zu dieser Verteidigung

oder daß ich es deutlich sage, die unehrliche, verlogene und verleumderische Art des Kampfes, wie sie von einer angeblich christlichen Partei gegen die kath.-kons. Partei in Tirol angewendet wird. Ich bin den Kampf gewöhnt seit Jahrzehnten, und wenn ich auch ein alter und Münder Kämpfer ge worden bin, so scheue ich ihn dennoch nicht. Aber in meiner langen und kampfreichen Tätigkeit ist mir ein Kampf mit so vergifteten Waffen, gegen alles Völkerrecht, noch nicht vorgekommen. So kämpfen nicht zivilisierte Nationen

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