, soweit die katholische Kirche Fuß gefaßt hat, in ganz Europa, in Asien und Afrika, in Nord- und Südamerika und auf den Inseln des Weltmeeres. Die Missionäre bringen sie in den Missionsländern, in China, in Indien, Japan usw. zur Ausstellung, Zu der nicht nur die neubekehrten Christen sich mächig angezogen suhlen, sondern auch Protestanten, Schismatiker und Heiden. Und sie übt dort oft eine großartige Wirkung aus auf die Herzen, zieht diese mit sanfter Gewalt zu Christus, lehrt die Heiden ohne Worte
, während der Mitternachtsmesse zur heiligen Kommunion. Ebenso in C' ma, wo die Christen an diesem Tage in neuen Kleidern zum Gottesdienste und an der Krippe erscheinen. Andere Lander, andere Sitten und Ge- .brauche, aber überall, soweit die katholische Kirche aus dem Erdenrund Fuß gefaßt hat, bei ihren Anhängern derselbe Glaube. Bemerkt sei noch, daß z. B. Südamerika, Südafrika, Indien usw. zu Weihnachten Hochsommer haben. So hat das Jesukind, das einst arm und von der Welt ansaestoßen, die Welt erobert, die Herzen
über den Chor (Knaben und Jünglinge), der eine Choralmesse sang. Es war mir ganz merkwürdig zumute, ich fühlte mich daheim oder besser gesagt in den Dom nach Brixen versetzt. Noch mehr ergriff es mich, als nachmittags bei der Vesper der Psalm Laudate Dominum omnes gentes (Lobet den Herrn, ihr Völker alle) gesungen wurden: waren ja fast alle Erdteile in der Menge der Andächtigen vertreten. Was ist es doch Großes und Schönes um die katholische Kirche? Ueberall, wo im mer ein kleines Kirchlein steht, betreut
Sette 6. Nr. 4. schen Lehre und dem Ansehen der Kirche zum Recht zu verhelfen, lange schien alles vergebl-ich. Die deutschen Heere der Katholiken wurden ein ums andere Mal ge schlagen, bis die Hussiten endlich unter sich selber uneins wurden. Erst dann gelang es dem König und gleich zeitigen deutschen Kaiser Siegismund die Ruhe herzu stellen. Interessant ist die damalige Meinung im Volks- muno: Deutsch fein hieß Katholik sein, Tscheche dagegen Hussite — im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts
hieß es bekanntlich eine Zeit lang: Deutsch sein heißt lutherisch sein, der Tscheche ist Katholik. Die Ereignisse in Böhmen nach 1918 haben auch diesen Sah kurios korri giert. — Dieser Kaiser Sigismund, gleichzeitiger König von Ungarn und nach Wenzels Tod auch König von Böhmen griff noch in einem anderen Punkt mit starker Hand in die Regierung der Kirche ein, gewiß in der besten Absicht. Die ränkevollen Könige von Frankreich hatten es endlich erreicht, daß die Päpste eine Zeit lang, durch 70 Jahre