. Aus diesem Grunde war es schon seit langem eine Forderung des gesamten Tiroler Volkes, die Südtiroler Frage in einer eingehenden, die ganze Härte und Unmöglichkeit der seitens der römischen Regierung ihren neuen .Staatsgenossen deutscher Zunge gegenüber beob achteten Unterdrückungspolitik dartuenden Bespre chung im dazu in erster Linie berufenen. Wiener Parlamente aufzurollen, in der Erwartung, daß ein von solcher Tribüne herab ausgestoßener Not schrei zugunsten eines zu Tode gequälten Berg volkes überall
in seiner Antwort nicht so sehr an die Adresse der gesitteten Welt, als an die sich an Worten so gerne berauschenden ita lienische Gasse gesprochen. Glaubt der italienische Regierungschef im Ernst, daß seine Drohungen, vor allem seine Worte, daß es das letztemal sei, daß er über das Süd tiroler Thema spreche, daß seinen Worten im Falle des Anhaltens der Bewegung zugunsten Süd tirols nördlich des Brenners Taten folgen wer den, von der in deutschen Landen ganz anders als auf der appeninischen Halbinsel
aber Mussolini, der wiederum vom 50-Millionen-Volk der Italiener spricht, darauf aufmerksam machen, daß die zukünftige Ge schichte nicht von Staaten, sondern von Völ kern gemacht wird. Daß weder die römische Re gierung, noch die Berliner Reichsregierung, von der Wiener Bundesregierung gar nicht zu reden, die Tiroler Frage endgültig lösen werden, sondern unsere Völker, das deutsche und das italienische; daß wir überzeugt sind, daß das 40-Millionen- Volk, das heute das geschlossene italienische Sprachgebiet
denfeuer in ganz Deutschland die Be freiung Südtirols dem deutschen Volke verkünden werden. Mussolini erledigt. Wien, 8. März. In der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses im Nationalrat ergänzte zunächst Bundeskanzler Dr. Seipel seine in der vorletzten Sitzung gemachten Mitteilungen über die Gerüchte von einer Verlegung des Völkerbundes nach Wien und bemerkte abschließend, daß sich die österreichische Regierung mit dieser Frage nicht zu befassen brauchte. Dann erstattete er über seine Prager Reise
Bericht, soweit dabei eine Fühlungnahme mit den offiziellen Stellen der Tschechoslowakei er folgte, und legte schließlich den Originaltext der Rede Mussolinis über Südtirol vor, aus dem sich aber keine neuen Momente über den Gang der Kontroverse mit Italien ergaben. An der Wechselrede, die sich an den Bericht des Kanz lers schloß, beteiligten sich sämtliche Mitglieder des Ausschusses. Es kam eine vollständige Uebereinstimmung mit der Außen politik der Regierung und über das weitere Verhalten in bezug