Staatsbürgern auch die Geistlichen gÄjören, die in der Seelsorge beschäftigt sind. Die Opposition setzt alles daran, um den Sturz der faschistischen Regierung herbeizufüh ren und zu verhüten, daß Mustolini die Neu wahlen durchführt. Auch selbst die Wahlreform soll nicht von Mustolini gemacht werden. Aber das würde wohl kaum zu verhüten sein, außer, indem die Opposition ins Parlament zurück kehrt oder Mustolini vorher gestürzt wird. Der Hauptschlag hiezu ist wohl die Veröffent lichung der Denkschrift
', welcher in der So nntags-Ausgccke das Memorial« Ros sis brachte, uberschreibt seine Nummer mit den Worten: „Die faschistische Regierung mutz zu- rücktreten. Das Memoriale des Cesare Rosti klagt ausdrücklich den Chef der Regierung an.' Gegen die Durchführung dar Neuwahlen durch die Regierung spricht sich die gesamte Op position einmüttg aus, <mch jener Teil, der an den Parlamentsbercttungen teilnimmt. Die Tü rmer „Stampa', Organ Giolittis, gibt die Auffassung des aiten Piemonteser Staatsman- nes dahin
wieder, daß er das Einmännerwahl system begrüße, daß das aber keineswegs das Aufgeben der Opposition settens Giolittis gegan- über der Regierung , bedeute. Insbesondere er kläre er, daß die gegenwärtige Regierung kei nesfalls berufen sei, die Neuwahlen durch- zuführen. Sie habe ihren Befähigungsnachweis schon vor acht Monaten erbracht, als sie ein Ge setz machte, das ihr die Mehrheit sichern sollte und es tatsächlich erreichte, daß alle vom Mini sterpräsidenten namhaft gemachten Individuen in die Kammer gelangten. Dadurch kam
eine Kammer zustande, die nicht ganz zwei Monate arbeitsfähig war. Sollte die gleiche Regierung nochmals Neuwahlen machen, so würde es noch' übler zugehen. Mas die stteikenden Abgeordneten unlängst haben sie ihren empörten Protest.erneuert und es als eine Unmöglichkeit erklärt, daß die Krone Mustolini ein zweitesmal das Reckst verleihe, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen, aus zuschreiben. Nicht nur die Streikenden vom Aventin, sondern auch alleLiberalen, die den Faschismus bis zur Ermor§ung Matteottis
un terstützt hatten, erklären, daß Neuwahlen nur unter einer neuen Regierung stattfinden dürf ten, wenn dem Lande der Friede, die> Freiheit und die Gerechtigkeit gegeben werden sollen Sie befürchten, daß bei den Wahlen die Freiheit der Wähler und die Gesetzlichkeit des Wahlvor ganges beeinträchtigt werden würden, wenn Mustolini auch weiter die Regierung repmsen- tiert und seine faschistischen Kandidaten zu'be günstigen vermag. Ein Zahr Kampf um Sie Seutlcke Schule. Unter diesem Titel bringt eine Wiener Zei