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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 15.07.1924
Umfang: 4
. Mit einem Federstriche wurden mit kgl. Dekret vom 1. Oktober 1923 nicht weniger als 400 deutsche Elementar schulen vernichtet, indem die Regierung die Anordnung traf, daß als Unterrichtssprache das Italienische eingeführt werden müsse. Freilich sollte das nicht auf einmal geschehen, sondern man begnügte sich vorerst mit der ersten Klasse — praktisch gesagt, man hatte die italienischen Lehrkräfte, die etwas Deutsch verstanden, eben nicht — während in jedem kommenden Jahre eine weitere Klasse italianisiert

des ßozner Tribunals. Das versklavte Sndtlrol. Die furchtbare Lage unserer Brüder in Südtirol be leuchtet blitzartig der folgende Artikel des „Volksbote" in Bozen. „In der Thronrede, die der König bei Eröffnung der neuen Abgeordnetenkammer verlesen hat, ist auf die Fragen, die ganz besonders uns angehen, gar kein Bezug genommen. In der Kammer ist nun längere Zeit darüber gestritten wor den, wie die Antwort-Adresse auf die Thronrede lauten soll. Die beiden slowenischen Abgeordneten haben die Regierung

aufmerksam gemacht, daß es nicht angehe, die Frage der völkischen Minderheiten in der Antwort-Adresse zu übergehen. Trotzdem wurde die Tagesordnung eines fafcistischen Abge ordneten angenommen, in der gesagt wird, daß man mit der bisherigen Politik der Regierung zufrieden sei und daß man auf die Grundsätze, nach denen die Regierung künftighin die Geschicke des Staates leiten wolle, vertraue. Diese Tagesordnung wurde, wie vorauszusehen war, von der fafcistischen Mehrheit angenommen. Unsere Abgeord neten

Dr. Karl Tinzl und Freiherr Dr. Paul v. Sternbach konnten einem solchen Antrag selbstverständlich nicht die Zu stimmung geben. Denn das hätte geheißen, man sei mit den Maßnahmen über Schule. Amtssprache, Aufschriften usw., kurz mit all den Erlässen und Verordnungen, die unser Volkstum beseitigen wollen, zufrieden. Unsere Abgeordneten konnten aber auch nicht im vorhinein die Zustimmung zu all dem geben, was die Regierung uns gegenüber noch in diesen Belangen zu tun gedenkt, weil man weder aus der Thron

rede, noch aus der Antwort-Adresse auf eine Besserung oder Verschlechterung unserer Lage schließen konnte. Im Gegenteil, die ganze Frage wurde nicht einmal berührt, als ob sie nicht vorhanden wäre. Bei der Abstimmung über die Tagesordnung haben nun die Abgeordneten der Minderheiten gegen die Regierung ge stimmt. Unsere Abgeordneten brachten während der Kammer sitzung im gegenwärtigen Augenblick ihre oft schon wieder holten Klagen nicht wieder vor, weil sie ohnedies den maß gebenden Stellen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.05.1915
Umfang: 4
an die französische u. serbische Front, sowie an die Dardanellen. — 3 Milliarden Sündengeld. Neue Erfolge in Galizien Bisher 104.000 Mann gefangen. Katzenjammer? „Es wird nicht so heiß gegessen, als gekocht". — Die italienische Regierung hat sich trotz des großen Tamtam in der Kammer noch nicht dazu entschließen können, eine offizielle Kriegserklärung an Oesterreich zu erlassen. Sie wartet augenscheinlich, daß Oesterreich- Ungarn an Italien den Krieg erklärt, aber diesen Ge fallen wird man ihr hoffentlich

und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich-Ungarn aggressiv ge gen Serbien vorging und dadurch das Eingreifen Ruß lands hervorrief, einen casus foederis nicht für gege ben. Auch machte sie geltend, daß die österreichisch - ungarische Regierung, indem sie Italien vom Ultimatum an Serbien nicht vorher verständigte, den Artikel 7 des Dreibundvertrages verletzte. Die Berufung

und sagte am 19. März die Garantie der deutschen Regierung für die Durchführung von Vereinbarungen unmittelbar nach dem Kriege zu. Auf das erste bestimmte Angebot Oesterreich-Angarns von Ende März, das bereits die Abtretung des italie nischen Sprachgebietes von Südtirol in Aussicht stellte, ging die italienische Regierung nicht ein, sondern gab ihre Forderungen erst am 11. April bekannt, die tauten: Absolute Preisgabe des Trentino mit Einschluß des urdeutschen Bozen, Grenzberichtigung am Isonzo mit Eins

Kriegsdauer neu tral zu bleiben. Während die Perhandlungen noch schwebten, gab der italienische Botschafter in Wien am 4. Mai unerwartet der österreichisch- ungarischen Regierung die Erklä rung ab, daß Italien den Bündnisvertrag mit Oester reich-Angarn als durch dessen Vorgehen gegen Serbien im August 1914 gebrochen ansehe, und erklärte gleich zeitig, daß er alle von seiner Regierung bis dahin gemachten Angebote zurückziehe. Der letzte Versuch, den bisherigen Bundesgenossen vom Aebertritt in feindliches

getrost in sein Tagebuch schrei ben: „In Italien jammern die Katzen, wenn die die Menschen zuviel geschrieen haben". Damit soll nicht gesagt sein, daß es nicht doch schließ lich zu kriegerischen Verwicklungen kommen wird. Die italienische Volksseele „kocht" und will ihre Opfer haben. Sie wird sie bekommen, denn der Dreiver band wird, wie die heutigen Meldungen zeigen, Ita lien als „Mädchen für Alles" an den Dardanellen, an der serbischen Front und in der Champagne beschäf tigen. Daß es da reichliche

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 26.07.1924
Umfang: 10
, wie es war, hat die faszi stische Regierung das österreichische Erbe auch auf dem Schulgebiete mit rauher Hand zerstört. Mit etnejn Federstriche wurden mit kgl. De krete vym 1. Oktober 1923 nicht weniger als 400 deutsche Elementarschulen vernichtet, indem die Regierung die Anordnung traf, daß als Unterrichtssprache das Italienische einge führt werden müsse. Freilich sollte das nicht auf einmal geschehen, sondern man begnügte sich vorerst mit der ersten Klasse — praktisch ge sagt, man hatte die italienischen Lehrkräfte

selbst hätte die Verpflichtung gehabt, gleichzeitig mit der Umwandlung der Schule für den deutschen Anhangsunterricht zu sorgen, hat dies aber nicht getan. Im fran zösischen Val d'Aosta hat die italienische Regierung den französischen Unterricht bereits mit Erlaß vom 8. November 1923 eingesührt. Erst im März 1924 hat sich die Regierung ver anlaßt gesehen, dieser ihrer Verpflichtung nach zukommen. Schließlich ist aber die italienische Regierung noch weiter gegangen und hat mit Erlaß vom Mai 1924 verfügt

. In der Kirche hatten sich der Vertreter des Bundespräsidenten Sektions chef Dr. Löwenthal, ferner fast alle Mitglieder der Regierung, Generalkommissän Dr. Zimmer mann, das diplomatische Korps mit dem Nun tius an der Spitze, Vertreter der hohen Beam tenschaft und andere Würdenträger, sowie eine große Menschenmenge eingefunden. Der Papst hat an Prälat Dr. Seipel ein warm gehaltenes Glückwunschschreiben zugehen lassen. Pläne einer Sanierungsbank.' Wien, 27. Juli. Die „Börse" veröffent licht die Grundzüge

, die etwas deutsch verstanden, eben nicht — während in jedem kommenden Jahre eine weitere Klasse italianisiert werden sollte. Das erste italienische Schuljahr ist nun vor über und wir können auf Grund der Erfahrun gen uns ein Urteil bilden. Dieses Urteil fällt allerdings für die neue Lehrmethode nicht gün stig aus, ja, ein Schuldirektor, der unser Schul wesen von früher her gut kannte und nun einen Einblick in das neue System nahm, rief ganz entsetzt aus: „Das erste Schuljahr ist völ lig verloren

des Privatunterrichtes: Man macht den Deutschen, die mit der heutigen Schulbildung unzufrieden sind, alle erdenklichen Schwierigkeiten. Einer Bozner Privatschule, die in Anhangstunden den deutschen Unterricht ein führen wollte, hat man diesen Unterricht ver boten, obgleich die Behörde selbst verpflichtet gewesen wäre, den Deutschunterricht in Anhang stunden einzuführen. Ten Lehrern, die pri vat unterrichten, droht man mit Pensionsent zug und Strafen, die Eltern selbst ruft man vor die Behörden. Die Regierung

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 6
Datum: 15.01.1928
Umfang: 6
sein eigen. Der italienische Diktator hat seinen Freund, den Ab geordneten Giunta, aus diesen Posten berufen. Schon wie derholt wollte Mussolini diesen Mann in die Regierung bringen, jedoch verlangte Giunta weitgehende Vollmachten, die Mussolini seinerseits nicht gewähren wollte. Bei dem Charakter Giuntas ist als sicher anzunehmen, daß Giunta seine jetzige Machtsülle rücksichtslos auszunützen bestrebt sein wird. Nach dem Vorangeschickten lohnt es sich, die Person dieses Mannes etwas genauer

und ließ in einer unter freiem Himmel in Triest abgehaltenen Massenversammlung von der gesamten Versammlung einen Schwur ablegen, daß Vraf Toggenburg den Monte Citorio, das italienische Parlamentsgebäude, nicht lebend betreten werde. Als nach der Wahl die vier deutschen Abgeordneten nach Rom kamen, führten die Herren Dr. von Walther und Dr. Tinzl einer seits mit der Regierung und andererseits mit Vertretern des gleichfalls inzwischen Gewählten Abgeordneten Giunta Verhandlungen, um festzustellen

die deutschen Ab- ; geordneten daraufhin, daß sie insgesamt Rom verlassen und das italienische Parlament nicht betreten würden, falls es zu einer Gewalttat gegen Graf Toggenburg kommen sollte. Nun bemühte sich die Regierung Giolittis ernst lich, auf die faschistische Gruppe einzuwirken und erreichte, daß die Fraktion unter Führung Mussolinis dem Abgeord neten Giunta den strikten Befehl erteilte, von der 'Ver wirklichung jenes Schwures von Triest Abstand zu nehmen. Giunta unterwarf sich zwar, konnte

und zwangen hierauf die Bozner Gemeinderäte zu demissio nieren, während die Regierung selbst den Faschisten ent gegenkam und den Bürgermeister Dr. Perathoner absetzte. Er nimmt Geld für Gesetze. Eine ganz eigentümliche Rolle spielte Giunta in der Kriegsanleihebelehnungsfrage: die italienische Regierung hat bekanntlich die Kriegsanleihe nicht honoriert, wohl aber eine wohlwollende Behandlung der Frage wiederholt zuge sagt. Gleich vielen anderen wurde auch dieses Ver sprechen der italienischen Regierung

, was eigentlich geplant sei. Einer der Vertreter Giuntas, der nachmalige Unter- staatssekretär Finzi erklärte den deutschen Abgeordneten offen, wenn Giunta es nicht übernommen hätte, den Gra fen Toggenburg an der Betretung des Parlamentsgebäudes zu hindern, so würde er, Finzi, Toggenburg umbringen, um ihn am Eintritte ins Parlament zu hindern. „Lo ammazzo io" lautete der klassische faschistische Ausdruck. So verliefen die Unterhandlungen mit den Vertretern Giuntas völlig ergebnislos. Der Regierung erklärten

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1935
Umfang: 8
von Bozen. Dort soll ein neuer Bahnhof erbaut werden, von dem aus Schienenstränge in die Jndustriezone geführt werden. Die Stadt Bozen muß Kanalisierung, Beleuchtung und Stra- ßennetz Herstellen. Eine neue Brücke über den Eifack soll das Industriezentrum mit den Arbeiterhäusern rechts des Eisack verbinden. Die Kosten der Vorbereitungsarbeiten sind mtt 11 Millionen Lire veranschlagt. Hiezu stellen wir fest: als die Provinz Bozen an die! italienische Regierung um eine Wirtschaftshilfe im Aus maße

gerichtet sind, in dieser Provinz italienische Sprache und Sitten zu verbrei ten, im Widerspruche stehen. (Questo Ente, che alla easa madre in Colonia Germania svolge un'attivita contrastante eoll'interesse nazionale, intento a diffondere in questa Prov- vincia la lingua e costumi italiani.)" „Diese Tätigkeit wird ausgeübt, indem auch non soci (Nichtmttglieder) an Borträgen und Theaterauffüh.ungen in deutscher Sprache teilnehmen, wobei auf das Wort Deutsch stets das Schwergewicht gelegt wird und sogar

geschlossen werden. Jeder Mensch weiß, daß von einer politischen Tätigkeit bei den katholischen Gesellenvereinen gar keine Rede sein kann. Selbst die ttalienische Regierung kann nur vorwerfen, daß diese Vereine deutsche Borträge und Theateraufführungen veranstaltet haben, zu denen auch Nichtmitglieder Zuttitt hatten. Das Verbrechen bestand nur darin, daß in den Ver einen, die aus Deutschen bestehen, deutsch gesprochen wurde. Und dies darf nicht geduldet werden, weil dadurch der „italienischen

Entnationalisierung entge gengearbeitet wird!" Wenn schon Italien Kulturabkommen abschlietzt, genügt es wahrlich nicht, Kulturinstitute zu schaffen und große Worte über Goethe zu sagen, sondern Italien möge ge fälligst der deutschen Sprache und Kultur im deutschen Südtirol jene Mindestrechte einräumen, auf die in Südtirol seit 1500 Jahren heimische deutsche Kultur auch ohne Kul tur-Institut ein Anrecht hat. Hic Rhodus, hic salta! Der italienische Ministerrat beschließt die Abwürgung des Südtiroler Deutschtums

von sieben Millionen Lire heranttat, stand das Geld nicht zur Verfügung. Hunderte von Existenzen gingen zu grunde, weil sie diese Wirtschaftshilfe nicht erlangen konn ten. Nun hat die Regierung 11 Millionen nur für Vorbe reitungsarbeiten übrig, obgleich sie für die kriegerischen Vor bereitungen gegen Abessinien viele Millionen benötigt. Wie kommt dies? Aus politischem Interesse hat man den notleidenden Weinbauern in Südtirol nicht geholfen und das Land ver armen lassen, aus politischem Interesse legt

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 4
Datum: 15.06.1926
Umfang: 4
bischen Schireibnamen und alle anderen Tätigkeiten, die das Institut auf sich genommen hat oder fördert, um die ivissmschaftlichen Kenntnisse über das Etschgebiet mit jenen Der die anderen Geriete Italiens in Verbindung zu bringen." ; , ~ • Zur richtigen Würdigung des Berichtes muß man sich daran erinnern, daß die italienische Regierung am 15. Jänner L. I. einen Erlaß verlautbarte, mit wel-i chem die Jtalieasisierung gewisser slüdtirolischer Fami-i liennamen vorgeschrieben wurde

. Die Durchführung die-« ses Erlasses ist bisher nicht erfolgt. Wahrscheinlich hält .es die Regierung so für klüger. Aber dem Sen. Tolomei läßt es natürlich keine Ruhe. Ein eigentümlicher Anblick dieser Tolomei: In der Weltbekannten Kammierrede am 6. Februar l. I. über die internationale Pressesehde wegen Südtirol versprach Muss, solini, daß er das Walthevdenkmal in Bozen nicht werde abtragen lassen und ließ so den Punkt 16 des berühmten Tolomeiftrogrammes in aller Form fallen. Aber schon am 15. Mai

l. I. könnte der „Piccolo Posto" berichten, daß Tolomei für die Abtragung des Bozner Waltherdenkmals hetzt. Der Herr Senator mutet also dem Ministerpräsi denten zu, ihm Unlieb das feierliche, vor aller Welt ge* gebene, noch in der Erinnerung aller lebende Wort Kn brechen. ' ' Nun zögert die Regierung vernünftigerweise mit der Durchführung des Namendekretes, aber Tolomei ruht nichts unablässig muß er schüren. Italien und Deutschland. An Gespräch mit dem Präsidenten der ital. Handelskammer sür Deutschland. . Die „Neue

. Farinacei, der mit ro- bustm Mitteln arbeitete, sah selbst ein, daß seine Zeit ab gelaufen war. Er ist deshalb nicht mehr zu seinem Posten geblieben. Benedetto Croces Lehre lehnte das italienische Volk schon vor dein Kriege ab. Croce ist zwar ein aner kannter Schriftsteller und Philosoph, seine Lehre beruht aber cmf Negation, das italienische Kolk dagegen bejaht Staat und Leben. Es wurde geschrieben, daß Benedetto Croce in Neapel in ständiger Lebensgefahr schwebe. Solche Mitteilungen

eine Diktatur nach dem Muster Mussolinis sich halten kann. Das deutsche Volk ist sn seinen Anschauungen viel zu differenziert, als daß es einen Diktator ertragen könnte." Renzetti meinte, der Faschismus sei eine typisch italienische Erscheinung, die man in anderen Ländern wicht so leicht nachnhmen könne. Selbst die griechische oder spa rlisch e Diktatur könne nicht mit dem italienischen Faschist mus verglichen werden. „Italien wünscht," so fuhr der! Konsul fort, „ein friedliches Zusammenleben mit Deutsch

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 6
Datum: 15.07.1927
Umfang: 6
Be völkerungsteile ausging, und von einer großen Zahl von Italienern aus Bozen unterschrieben wurde. Die Führer der Deutschen hatten sich dann auch ihrerseits dazu bereit erklärt. „Cooperation ou destruction", so mußte nach Aus sage dieser Persönlichkeit, die längere Zeit als Zwischeu- person zwischen den italienischen Behörden und den Deut schen auftrat, der Ausgang der Tiroler Frage bezeichnet werden: das sei die Alternative, wobei die italienische Regierung ihre Wahl zu treffen habe. In der Trennung

nennen. Die Südtiroler Frage vor den Bölkerbundsligen. Die Frage der Püsseverweigerung an die Südtiroler Delegierten ist durch die Besprechungen der Berliner Tagung sehr in den Vordergrund getreten. Die Vorgeschichte wirft aber ein nicht uninteressantes Streiflicht auf die Art, auf welche die italienische Regierung Loyalität von Seiten der Südtiroler fordert und — belohnt. Nachdem auf der 2# burger Tagung der Union der Völkerbundsligen auch die öffentliche Behandlung der Südtiroler Frage beschlossen

seit anderthalb Jahren habe man gebcns versucht, die Südtiroler Frage auf die Tagung dc Union zu bringen; man wolle sich aus Rücksicht für Hem Giannini noch diesmal fügen; aber unter der Bedingt daß die öffentliche Diskussion in Berlin unbedingt erfolg müsse. Dies ist auch geschehen; den Südtiroler Delegier aber hat die italienische Regierung dann die ReiseM nicht gegeben. Den verlangten Beweis der Loyalität ha sie erbracht; und es wäre m. E. eine Ehrensache gewei für die italienische Regierung

tigung der von ihm gemachten Bemerkungen hat er sich dann in einem kurzen, höflichen Schreiben bei mir be dankt. Daß ich den Präfekten falsch verstanden hätte, daß ich irgend etwas unrichtig wiedergegeben oder vielleicht erfunden hätte, ist vollkommen ausgeschlossen. Nach Aussage des Präfekten war die jetzige strengere Haltung der italienischen Regierung gegenüber der deut schen Bevölkerung in Südtirol die direkte Folge der wenig loyalen Haltung dieser Bevölkerung. Sie gaube noch im mer

, daß die Regierung bereit sein würde, die Frage des Privatunterrichts aufs neue zu prüfen, wenn nur die Loyalität der Bevölkerung sestgestellt werden könnte. — Zwar wäre das sofort nicht möglich, aber vielleicht in ein oder zwei Jahren, und dann würde es vielleicht jedem freigestellt werden können, seine Kinder in jeder beliebigen Sprache zu unterrichten. Ich fragte noch, ob, die Schaffung der neuen Provinz Bozen nicht als ein Zeichen des Entgegenkommens von seiten der italienischen Regierung aufgefaßt

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 15.04.1924
Umfang: 4
nur, daß die italienische Regiernng immer im Rechte wäre und daß die Südtiroler unter der italienischen Herrschaft vollkommen glücklich wären. Er machte mich, wie mir schien, halb im Schmerz, aufmerksam, daß er mir nicht mehr gestatten werde, Südtirol zu betreten, wenn ich etwas schriebe, was der ita lienischen Regierung unangenehm wäre. Der Subpräfekt ist in Bozen nicht beliebt, aber die persönlichen Beziehungen zwischen den Bewohnern und den zahlreichen italienischen Zugewanderten sind im großen Gan zen freundlich

" gebrauche, so "setze ich mich, falls mein Verbrechen entdeckt werden sollte, bevor ich das italienische Gebiet verlasse, den im Artikel 434 des italienischen Strafgesetzes festgesetzten Strafen aus, welche immer dies sein mögen, und jede Nummer des „New States- mann", die nach Südtirol gelangt, unterliegt der Beschlag nahme der Polizei. Es wäre jedoch ungewiß, ob man in "England wissen würde, was ich meine, wenn ich über das „Alto Adige" reden würde, welches die einzige Bezeichnung

enlnalianaii- stere«. Das offen zugestandene Ziel der Faschisten ist, jede Spur der lokalen Tiroler Kultur auszutreten, die deutsche Sprache allmählich zu entwurzeln und die deutschen Tiroler vollständig zu italianisieren. Das Programm, nach welchem sie dieses Ziel zu erreichen hoffen, wurde von dem faschistischen Senator Ettore Tolomei in einer Rede dargelegt, die er am 15. Juni 1923 im Bozner Stadttheater gehalten hat. Die 31 Punkte dieses Programmes, das offiziell als das der italienischen Regierung

, welche nicht die italienische Staatsbürgerschaft erworben haben — in der Regel, weil sie ihnen verweigert wurde — sind ständig von der Ausweisung bedroht. Personen, die in dem Gebiete geboren sind, wurden ip3o facto italienische Staats bürger, aber viele Bewohner Südtirols sind jenseits des Brenners geboren und haben daher keinen rechtlichen An spruch auf die italienische Saatsbürgerschaft. In manchen Fällen war solchen Personen die Staatsbürgerschaft verliehen worden, bevor die Faschisten zur Macht kamen, und sie wurde

ihnen von den faschistischen Behörden wieder entzogen und sie wurden aus Südtirol ausgewiesen. Sie haben nun über haupt keine Staatsbürgerschaft. Viele frühere österreichische Beamte, die unter einer früheren italienischen Regierung die Staatsbürgerschaft erlangt und ihre Posten behalten hatten, wurden von den Faschisten vertrieben, in manchen Fällen dem Verhungern ausgeliefert. Da sie Italiener geworden sind, haben sie keine Ansprüche an die österreichische Regierung. Manche dieser Ausweis«»^« find von ganz Iiesonderer

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 4
Datum: 15.06.1924
Umfang: 4
machen kann, und daß Sie die Notwendigkeit einsehen, daß uns die italienische Regierung mit der gleichen Freiheitlichkeit behandle, die sie den sonstigen Anderssprachigen des Reiches gegenüber walten läßt. Wir sind überzeugt, daß Sie auch das Gefühl, daß unser Land von der Zentralregierung vergessen wurde, oder daß deren Maßnahmen gegen uns einen rächenden Charakter tragen wegen unser als feindlich betrachteten jedenfalls aber im allgemeinen mißverstandenen Haltung. Wir haben in gänzlicher Wahrung unserer Heiligen Bestrebungen

und der Drohung unserer Abgeordneten und unserer Parteiführer, unsere oft ausgedrückte Voreingenommenheit gegen alles Italienische, mußten folgerich tig eine offizielle Reaktion und den Anfang einer scharfen Behandlung gegen uns auslösen. Unsere frühere Übertreibung rief eine Übertreibung in den Maßnahmen der faszistischen Regierung hervor. Diese bewies uns, nicht durch Worte sondern durch die Tat, daß sie uns zu den Feinden des Staates zählte. Wir haben ihr durch unser vorhergegangenes Benehmen volle Berech

wollen sie uns Deutschen auch nicht einen einzigen Abgeordneten gönnen? Ist cs vielleicht deshalb, damit sie mit den „neu annektierten" Ländern und „Minderheiten" auf Monte Citorio nach Be lieben wursteln können? Oder fürchten sie sich vor dem „deutschen Geist" eines einzelnen oder zweier Männer, die als Rufer in der Schlacht die Regierung fortwährend auf merksam machen auf die Ungerechtigkeiten, die von einer un disziplinierten Horde aus dem Trentino stetsfort gegen uns durchgeführt werden? Wie sagte doch Professor

Italien der Herrschaft der Päpste und nicht seiner neumodischen Könige. Seitdem die „Italia una“ besieht, hat es an neuen Kunstwerken schon verdammt wenig hervorgebracht. Und trotzdem und trotz seinen Roheitsakten gegen friedliche Bürger in unserem Lande wollen die Italie ner die gebildetste Nation der Erde sein. Ich aber sage mit Bismarck: „Italien wird nicht zur Ruhe und auf eine höhere Stufe der Kultur gelangen, bevor nicht wieder die Päpste die Regierung über dies arme, unglückliche Volk führen

Vertreter, getäuscht von der Ohnmacht der Regierungen verlangten auch das Unmöglichste und wir billigten es in der Hoffnung, uns durch die Wirrnis der italienischen Zustände jenem Schicksal zu ent ziehen, das uns — wir müssen es nun anerkennen — ge worden ist. Und jene Zeit unnützer, eigener und fremder Schwätzereien sah mit Hilfe einer blindwütigen Presse und eines Klerus, der uns nicht führen konnte (und noch heute nicht kann) in unseren Herzen Haß und Wut gegen alles Italienische anwachsen und all

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1924
Umfang: 4
3. Man verhindert alle private Betätigung der Kinder in der deutschen Sprache: So wurde jüngst eine katholische Kinderzeitung, „Der kleine Postillon", herausgegeben, welche nach italienischen Gesetzen bloß anzeigepflichtig war. Trotzdem hat die Regierung ohne jede gesetzliche Handhabe diese Zeit schrift untersagt, weil die Kinder, die in die italienische Schule gehen, keine deutsche Lektüre benötigen. Die italienische Re gierung hat auch die deutschen Fibeln und gotischen Lettern mit Erlaß

vom Mai 1924 verboten, was zur Folge hat, daß unsere Kinder unsere gesamte deutsche Literatur und alle unsere Zeitungen, die ausschließlich mit gotischen Lettern gedruckt sind, nicht mehr lesen können werden. Schließlich ist aber die italienische Regierung noch weiter gegangen und hat auch die Kindergärten italianisiert, indem mit Erlaß vom Mai 1924 verfügt wurde, daß ab Oktober 1924 in allen öffentlichen Kindergärten die Unter richtssprache die italienische sei. So sehen wir auf der ganzen Linie

nicht. Es würde denn die römische Regierung zu einer anderen weiterschauenden Schulpolitik greifen und vom althergebrach ten österreichischen Schulsysteme retten, was noch zu retten ist. Schulerfnsirrmgerr in Süd- tirol. Unterland, 11. Juni 1924. Gestern, den 10. Juni, bemerkte ich hier im Vorbei gehen eine in aufgeregter Unterhaltung befindliche Gruppe von Leuten. Ein Mann rief mich zur genannten Gruppe hin und sprach mich aufgeregt an: „Herr, jetzt hören Sie, ist das keine Schande, mein Franzl von der ersten Klasse weiß

der Frau aus dem Fleimstale bei der Familie im Dienst. Obwohl in der Familie hauptsächlich deutsch gesprochen wird, ist der Knabe infolge der erwähnten Umstände gerade der, der unter den hiesigen Schülern am leichtesten das Italienische erlernen müßte. Der springende Punkt ist aber der: Der Knabe ist auffallend gut begabt, überragt an Be gabung weitaus alle seine Mitschüler und ist unter diesen jener, der dem Unterricht am aufmerksamsten folgt, trotzdem er ziemlich quecksilberig ist. Ich nahm

Unter richt genießt. Der Grund kann nur der sein: er versteht wohl italienische Worte, aber nie italienische Sätze, er kann so un möglich lernen. Übrigens hat er das italienische Vaterunser, wie mir teine Mutter sagte, nicht in der Schule erlernt, sondern da heim von der Magd. Die Lehrerin ist eine Erzfaschistin, die immer wieder gegen das deutsche Gebet in der Kirche hetzt, ist also wohl eine von jenen, denen daran liegt, den Kindern italienisch beizubringen. Die Kinder in der ersten Klaffe

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1927
Umfang: 6
nicht hingereicht hat, wandte sie ein neues Zystem an, nämlich das Volk zu einem feigen Pack zu erziehen." jluch die italienische Sprache ist hohes Kulturgut, aber jede Sprache ist das Kleid der Seele des Volkes; die ital. Regierung hat gewiß ein Recht, zu verlangen, daß die Südtiroler die ital. Zprache erlernen müssen; aber nicht die Säuglinge und Schüler der ersten Volksschulklassen. Redner erinnert daran, daß kein anderes Holk es bisher fertig brachte, den Privatunterricht zu bestrafen; das jei

die Erbitterung, wenn ein Volk gegen die Sprache eines äderen Volkes auftritt. Er verweist auf Pasquale, Villari und > Mtile, der sagte, alle Kultur pflanze sich durch Tradition fort und wenn diese nicht gepflegt würde, so zerreiße man die Lande der Menschheit. Redner zitiert ein in den Volksschulen Mtirols heute iu Gebrauch stehendes Lesebuch und verliest ’ daraus eine Stelle, die, nachdem die Grausamkeit der Oester- l reicher betont wurde, sagt: „Nachdem diese Grausamkeit der I Herr. Regierung

ist jeder Äerricht in der Muttersprache verboten. Der Junge wird in ’ie Organisation der Ballila hineingezwängt; von 850 Lehrern Ä kaum die Hälfte mehr im Dienst. Der Privat- und Reli- Wsunterricht in slawischer Sprache sei verboten; die fla schen Geistlichen wären längst durch italienische ersetzt. Das ftze Kreditwesen ist faschistisch. Statt daß Italien eine Brücke ß Jugoslawien schlägt, treibt es die wahnwitzigste Italianisie- ; Wpolitik. Der Präsident der österreichischen Völkerbundliga, Ex- j Botschafter

eine Groß- - tadjt." j Als nächster Redner sprach der dritte Vertreter der ita lischen Völkerbundliga Cavallieri (Liberaler): . i#ie Verpflichtung einer Regierung bestehe nur solange, ^-die Regierung selbst bestünde. Eine spätere Regierung könne ftie Versprechungen einer früheren Regierung nicht gebunden 7, (Lebhafte Protestrufe, Bolschewismus.) Wenn in eine ein Sohn gerät, der Unfrieden stiftet, müsse er anders ftAt werden, als die übrigen Söhne. Die Italiener, J 1 diese Diskussion sicher

jj’ lvürde nicht bloß die italienische Delegation beleidigen, M auch Mussolini, ja, das italienische Voic selbst. Die Ge- L dürfe man nicht verletzen." Cavallieri bittet über die Ent- zur Tagesordnung überzugehen. ^^^gierte Hollands, Madame Bakker, beantwortet die sie gestellten Fragen. Sie habe deshalb eine allge ojjjji der Entschließung und nicht eine spezielle auf lh j 31 bezügliche gewählt, damit diese von Italien angenom- ^^den könne. Auch die Anfrage Bovet habe sie sorgfältig % \i n ' ) bvch

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.07.1926
Umfang: 8
und unserer Sprache, dolle Entwicklnngsfreiheit zu ge währen; es ist ja doch die Sprache einer halben Mil lion Ihrer Mitbürger, die, wie Sie selbst, vollberecht gte italienische Staatsbürger sind. „Es könnte Ihnen gelingen, die Slowenen und Mo-, aten des jul'ifchen 'Venetien in ergebene, den Gesetzen des Staates gehorsame Bürger zu verwandeln, aber niemals wird es Ihnen jedoch gelingen, unsere slawische Sprache und un!ser slawisches Bewußtsein zu entwurzeln. Unter-i drücken Sie unsere Schulen und entheben

in Südtirol auch in der Rechtspflege seit der Entlassung der deutschen Richter und ihren Er-, satz durch italienische Zustände zu verzeichnen, die zu nächst eine allgemeine Rechtsunsicherheit zur Folge haben und geradezu als unhaltbar bezeichnet werden müssen. Diese grenzenlose Verwirrung ist zunächst dem Um- stände zu verdanken, daß in Südtirol teilweise noch in bedeutendem Umfänge die österreichischen Grund gesetze in Geltung sind, teilweise bereits auf einzelnen Rechts gebieten die italienische

Jtäliano" ersetzt sind. Weiters Aenderungen im Fami lien- und Erbrecht. ' Z i v i l p r o z e ß: österr. Zivilprozeßordnung und jösterr. Exekutionsordnung mit Ausnahme einiger Be stimmungen über die Rechtswirksamkeit ausländischer ^Urteile, Pie durch die italienische Zivilprozeßordnung ersetzt wurde. Handelsrecht: Oesterr. Handelsrecht. Wechsel-, Scheck-, Konkursrecht: Oesterr. Gesetze. Sozia lv e r s i ch e r u n g s - G e s e tz g e b u n g: nach italienischem Rechte. Grundbu ch s r e ch t: Oesterr

. Gesetz. Strafpecht und Strafprozeß: Italienische Gesetze. Steuer- und Gebührenrecht: Italienische Gesetze. , Verwalt u ng s r e ch t: Italienische Gesetzgebung (zahlreiche Unklarheiten). Presse-^ Gemeinde-, Schulgesetzaebuna: Italienisches Recht. Gewerberecht: Oesterr. Gewerbeordnung im Wesentlichen durch dsie italienische ersetzt, jedoch ohne scharfe Abgrenzung. Vereins -und Versammlungsrecht: Oester- reichische Gesetze formal än Geltung, in der Praxis je doch größte Willkür. , Jagd- ünd

, weil sie dem Gange der Amtshandlungen nicht mehr zu folgen vermögen. Im Zuge eines Strafverfahrens, wo jedes Wort von ausschlaggebender Bedeutung ist, wird es weiterhin dem deutschen Verteidiger nicht erlaubt, tut feinen Klienten, der nicht italienische versteht, wäh rend der Verhandlung eine Frage in deutscher Sprache zu richten, sondern ist es Sache des Vorsitzenden, diese Frage entweder selbst zu übersetzen, oder durch einen Dolmetsch übersetzen zu lassen. Ebenso find die Deut schen Südtirols

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.05.1932
Umfang: 8
j den welschen Terror und die welschen Gewaltakte gegenüber , unserer deutschsüdtirolischen Kultur zu brechen und ersuchen ! daher um tätige Mitarbeit in form von Boikottierung der welschen Waren, der welschen Beitungen und alles was welschen Ursprunges ist. Auf kein en Fall (!) werden wir die verschiedenen Unterdrückungsmethoden länger dulden — wir sind am Ende unserer Geduld angelangt und entschlossen (bevor wir uns' er geben) mit jedem Gewaltmittel vorzugehen. Wenn die italienische Regierung

. Alle diese Wahrnehmungen geben geradezu die Gewißheit, daß es sich auch beim neuen Aufrufe um eine italienische Provokation handelt. Ob diese Machenschaft gegen eine bestimmte Klasse von Personen (Akademiker) gerichtet ist oder aber nur gegen die eine oder andere Person, wird die Zukunft lehren. Die Achtung vor -er Sprache Goethesr 6 Monate Bozner Ba-iosen-er. Die italienische Regierung hat, angeblich um den Bedürf nissen der Bevölkerung von Bozen entgegenzukommen, vor einigen Jahren in Bozen einen Sender aufgestellt

eine christliche wäre, so würde sie unsere elementaren deutschen Wirtschaftsrechte (Deutsches Genossenschaftswesen usw.) und Unsere elementaren Sozialrechte (Arbeitslosenunterstützung usw.) und unsere ele mentaren Kulturrechte (Deutsche Lehrerschaft usw.) und un sere elementaren Rechtsrechte (Deutsche Gerichtsbarkeit usw.) anerkennen. \ Alle diese Rechte erkennt aber die welsche Regierung nicht an — daher haben Bolschiwismus und Faschismus die kulturelle Ungerechtigkeit gemeinsam. Wir lassen uns unsere Kultur

Regierung erkennen wir solange nicht an, als der österreichische Vertrags„macher" Schober eine amtliche österreichische Stelle inne hat. Schober ist ein Verräter Südtirols — dieser unfähige österreichische Außenminister gehört nach Hause geschickt. Auf alle Fälle muß die Zurücknahme der Besatzungs truppen — alle militanten und exekutiven welschen Orga nisationen Bis zur Sprachengrenze Salurn erfol gen ! Widrigenfalls vergiften, wir jene Wasserleitungen, wel che die welschen Kasernen mit Trinkwasser

versorgen — 'vor behaltlich anderer Rapressalien. Und wir bitten nicht um unser Eigentum — wir fordern es im Vertrauen auf unsere Bakterien, Dynamit usw. Das ist die richtige Sprache (der Notwehr) im Umgänge mit Verbrechern an unserem geistigen und materiellen Gut. Völkisches 6er Komitee in Südtirol. Hoch Tirol! Hoch Tirol! Dieser Aufruf hat so typisch italienische Gedanken gänge. daß er unschwer als italienische Mache zu erkennen ist. Worte wie „stinkender Tyrann Mussolini", „Gestank

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 09.11.1928
Umfang: 16
i forderte die „Säuberung des feindlichen (das heißt des deutschen) Klerus". Ilm so Eindrucksvoller ist die offensichtliche Bettrauensknndgebung. wel- che in der Erhebung des Prälaten Mulfchi- lechner auf die höchste Stelle der Diözese Bri ten sichtbar tvird. Es ist eine eindringliche Mahnung an die italienische Regierung, den Bogen nicht zu überspannen. Erst ii: den letz ten Taget: wurde gemeldet, daß die italienischen Schulorgane systematisch die deutschen Kinder von dem Besuche des Pfarrunterrichtes

ab zuhalten suchen. Dieses Verhalten steht in schroffem Widerspruch zu den Abmachungen, welche zwischen Kurie und der italienische!: Regierung in dieser Angelegenheit getroffen wurden. Mit der Lösut:g, welche die Brixner Bi- schossfrage derzeit gefunden hat. sit:d eine Rei he von Befürchtungen hinfällig geworden. Es tvaren Gerüchte im Umlauf, als ob der Vatikan die Diözese Brixet: aufhebet: und sie als Ge neralvikariat dem Bistum Trient augliedern könnte. Diese Gerüchte fanbert ihre Nahrung

, was ihr gestern getan habt, was wir gestern getan haben?" Aus der Menge erscholl ein stürmisches „3al". Mit der Auf forderung, diesen Schwur in alle Winkel des Staates zu tragen, schloß Mussolini seine Rede. Italienische Eroberungspläue. Meldungen aus Rom zufolge hat Mussolini neue Pläne zur sogenannten „wirtschaftli chen" Eroberung des Balkans entworfen, die einen vollständigen Umsturz im bisherigen Han delsverkehr Europas herbeiführen würden. Die Expansionskraft Italiens ist unbestreitbar

. Bei Anzahlung von 8 92.— und Monatsrate 8 22 — eine moderne, versenkbare Nähmaschine. Bei Anzahlung von 8 18 .— und Monatsrate 8 18.— eine Rundschiff-Fußmaschine mit Kasten. Aehnliche Bedingungen auch für Schuster- und Schneidermaschinen. 1098 ff!L8eüin6n-!-iLNl!!ung Ludwig Zambra, Lienz. Previlegiums dem österreichischen Kaiser zu- gestanden war. Papst Benedikt XV. wies diese Forderung mit Entschiedenheit zurück. Er be schränkte die Einftußnahm? der Regierung auf den Protest gegen für sie unannehmbare Kan

didaten. Bei der Besetzung des Brixner Bis tums im Jahre 1921 bildete die deutsche Na tionalität des zu Ernennenden keinen Streit punkt. Diesmal ist es anders. Die faschistische Regierung verlangt einen Bischof, welcher sich der Entnationalisierungspolitik auf den religiö sen Gebieten nicht rviderse'st. Der Vatikan, für den ausschließlich das Heil der Seelen maß gebend ist, mußte sich diesem Wunsche versa gelt. Anderseits gebot die Klugheit, alles zu unter lassen, was als eine unnötige Herausforderung

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Alpenland
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Seite 3 von 20
Datum: 10.04.1920
Umfang: 20
, der nichts anderes wünscht, als offene Grenzen und freien Handel. Unser größter Nachbarstaat ist I t al i e n, das noch bis vor kurzem uns feindselig war; jetzt 'aber ist auch die ttalienische Re- gierung bereit, mit uns ganz offen in rpirtschaftlicher und politischer Hinsicht friedliche Beziehungen zu beginnen. Nichts konnte für uns wünschenswerter sein,, als unsere Eisenbahnen, die gegenwärtig nichi verkehren, wieder zu beleben. Die italienische Regierung hat uns bereits in freundschaftlicher Weise durch häufige

. (Eigeudraht.) Zu den Er klärungen des italienischen Ministerpräsidenten Nitti gegen über Staatskanzler Dr. Renner, daß die italienische Re gierung bereit sei, Deutschsüdtirol die Autonomie zu ge währen. wird uns von maßgebender Stelle mitgeteilt: Das Zusammentreffen der Reise des Staatskanzlers nach Rom und der Einladung der italienischen Regierung an die Führer der politischen Parteien des neuerworbeneu Ge bietes zu den Verhandlungen über die Autonomiefrage mag ein bloß zufälliges Zusammentreffen

des Trentrno und Venezia Grulra (?) in Rom. Vor zirka drei Wochen begab sich eine Abordnung der Staatsangestellten der. Gebiete von Trient, Görz und Triest nach Rom, um der Regierung ihre Forderungen in einer nicht mißztzverstchenden Weist vorzu- bringen. Wie es scheint, verschont auch die italienische Ver- fprechungspolittk nicht ihre LandMute, denn es soll dem- nächst schon die öffentlich Angestellten dieser Gebiete in- den Streik zu treten beabsichtigen. Ob die italienische Regie rung noch ei ulen

neuer Aushilfen an Nahrungs mitteln und Rohstoffen. Nitti führte die Ansichten der italieni schen Regierung über die Friedensproüleme, besonders hinsichtlich Oesterreichs, aus und gab spontan die Bereitwilligkeit der italieni schen Regierung kund, den deutschen Bewohnern von O b e r e t s ch Einrichtungen zu gewähren,' die ihre örtliche Autonomie gewähr leisten. Ferner erklärte Nitti die Absicht der italienischen Regierung, so schnell als möglich die Handelsbeziehungen wieder aufzunehmen

sei und verlangt besonders Auskünfte über die Lage und die politi schen, wirtschaftlichen und sozialen Einrichtungen Oesterreichs, wobei er erklärte, daß Italien niemals, feindselige Gefühle gegen das deutsche Volk Oesterreichs gehegt habe oder noch hege. Der König hoffe, daß in Zukunft immer Friede und Freundschaft zwischen den beiden Staaten herrschen werde. Staatskanzler Dr. Renner dankte im Namen der österreichischen Regierung für die wiederholten Nahrungsaushilfen Italiens und begrüßte

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.06.1927
Umfang: 8
mehr Minden, am allerwenigsten den nicht, von dem sie u. a. ^gingen, nämlich die italienische Regierung. Mit der Verkennung jenes Grundsatzes durch die Regierung, dem ^ch die österreichische Regierung ehestens beitreten sollte, Löschen alle im Friedepsvertrage beiderseits eingegangenen ^rpflichtungen von selbst; österreichischerseits gelten sie ^ gegenüber den vormussolinischen Regierungen; sie wur- M durch „die innerstaatliche Umwälzung" in Italien auf- Aoben und besitzen keinen völkerrechtlich

Ml 4 und 6 des Dekretes vom 1. Okt. 1923 dem Artikel 31 einverleibt sind, während der Artikel 17 des alten Dekrets zu Artikel 260 des neuen Kodex geworden ist. Am 22. November 1925 ist ein Dekret veröffentlicht worden, Zas bezweckte, das Deutsche als zweite Sprache zu unterdrücken, so daß von nun an in den Schulen nur das Italienische gelehrt werden kann. (Anlage P.) Ein anderes Dekret vom 27. Dezember 1925 verdient be sondere Aufmerksamkeit. Anlage Q: Privatunterricht iin Deutschen: Geheimes

lautet: „Das durch Option auf Grund der Friedensverträge er worbene Staatsbürgerrecht kann Personen, die sich durch ihre politische Haltung des italienischen Staatsbürgercechtes unwürdig gezeigt haben, sederzeit entzogen werden." Die Artikel des Vertrages von St. Germain, auf Grund deren die italienische Staatsangehörigkeit erworben werden kann, sind in Anlage S und der Fußnote a wiedergegeben. Diese Artikel sehen drei Arten vor, auf die diese Staatsangehörigkeit erworben werden kann: 1. Ipso facto

trägt, nämlich öm 10. Januar 1926 (Dekret Nr. 17), verleiht dem Präfekten die Macht, denjenigen Familiennamen eine italienische Form zu geben, die, ursprünglich von italienischen oder lateinischen Milien- oder Ortsnamen abgeleitet, später in eine fremde Hvache übertragen worden waren. (Anlage T). Italien und die völkerrechtlichen Verträge. Auf der Tagung des Minderheitenausschusses des Aeltverbandes der Völkerbundligen hat Signor Gallavresi iie Erklärung abgegeben, daß ein Staat nach innerstaat

lichen Umwälzungen zur Einhaltung der vorher eingegan- Wen völkerrechtlichen Abmachungen nicht mehr verpflichtet sei. Damit ist also gesagt, daß, was wir ja schon längst Wen, das Italien Benito Mussolinis l. die von seinen, Vorgängern sowohl in der Regierung wie auf dem Throne - Viktor Emanuel Hl. — abgegebenen Unterschriften honoriert und sich an kein auch noch so feierliches Ver sprechen früherer Regierungen und Minister gebunden er achtet. Das gleiche Recht werden später einmal natürlich

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 4
Datum: 01.07.1930
Umfang: 4
: „Im Lause der Monate seit dem Besuche Dr. Schobers in Rom hat sich eines geändert: die kleinlichen Schikanen haben ganz nachgelassen. Am System der Entnallonalisierungspolitik selber ist kein Abstrich vorgenommen worden. Sogar die Ge rüchte, daß weitere Erleichterungen in Aussicht stünden, 'sind beinahe verstummt. Man ist allerdings auch der Ueberzeugung, daß die italienische Regierung sich zu einem weiteren Ent gegenkommen herablassen würde, wenn die außenpolitische Si tuation es erfordert

: „Wie aus den sehr klaren, vom italienischen Minister präsidenten im römischen Parlamente abgegebenen Erklärungen folgt, beabsichtigt die italienische Regierung gegenüber den neuen Untertanen deutscher Nationalität in Bezug aus deren Sprache, Kultur und wirtschaftliche Interessen eine im wecken Maße liberale Politik zu befolgen." Und nun fragen wir uns: binden diese qualifizüm und oft wiederholten feierlichen Versprechungen Italien als den versprechenden Teil wirklich nur moralisch ch nicht auch rechtlich

Italiener gefochten. Aus eine Rote Wilp vom Jänner 1918, demzufolge die Berichtigung dl italienischen Grenzen nach dem nationale! Prinzipe erfolgen sollte (Punkt 9 der bekanW 14 Punkte), antwortete die italienische Regierung: „Die Revindikationen Italiens sind von solcher Gerechii« keck, Gesetzlichkeit und Mäßigung beseelt, daß sie mit ds Prinzipien Wilsons vollkommen Mereinftimmen." Italien hat bekanntlich im Weltkriege mehr err# neben der Vereinigung der in Welschtirol angesiedeltsi Italiener

, ch \ in einem Landesteil, in dem die deutsche Umgangssprache nich - auszurotten ist, solange kann von einer VersöhnungspoU ! keine Rede sein. Der neue Kampfruf gegen den Religionsunterricht dich ! vielleicht auch jene wieder nachdenklich stimmen, die sich dauern! dafür einsetzen, daß eine deutsch-italienische Freundschaft uni« ! Beiseiteschiebung der Südtiroler Frage inauguriert wird." Die rechtlichen Grundlagen für den Schutz der Deulfchen in Südtirol. Italien Pflegt, seitdem es der Faschismus beherrscht

, zu den letzteren die innerstaatliche Gesetzgebung. Demnach können Staaten, auch ohne internationale Verpflichtung eingegangen zu sein, ihren Minderheiten aus eigener Initiative mittels autonomer Gesetzgebung einen besonderen Schutz gewähren. In Europa ist eine Anzhahl sprachlicher Minderheiten nicht durch internationale Verträge, sondern autonom geschützt. Zum Beispiel schützt die Schweiz ihre italienische Minder heit, ohne irgend eine Verpflichtung gegenüber Italien eingegangen zu sein, und auch im alten

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1920
Umfang: 12
sozialdemokratische „Volksrecht" meldet heute, daß die Annexion Deutschsüdtirols noch vor dem 1. Oktober erfolgen werde. Die „Bozner Nachrichten" schreiben, daß die Trientiner die Annexion am 11. Oktober, dem Jahrestage der Enthüllung des Dante-Denkmales in Trient, feiern WEN. Die Lage der PvstuttterbeamLe« in den nouen Provinzen. Die italienische Regierung beschloß Vorkehrungen zugunsten der Post- und Telegraphenbediensteten und -Unterbeamten in den neuen Provinzen. Darnach erhalten: Die Kategorien

der Weiterreise geboten ist. Es ist wohl anzunehmen, daß die deutschösterreichische Regierung den Tag der Wiedereinführung der mitteleuropäischen Zeit ver schoben hätte, wenn die italienische Effenbahnverwaltrmg entfprv- chend Vorschläge gemacht hätte; so aber ist Re bestehende Tatsache ein Beweis für die Interesselosigkeit, mit der g. B. Direktor Taitt einem regelmäßigen Zugsverkehr gegenübersteht, was wahrscheinlich^ die Sympathien für ihn nicht erhöhen wird. Paris, 22. September. (Korrbürio.) Die A§. Havas

Frankreich verlangten. Tie französische Regierung dürfte diesem Vorschläge zustimmen. Tie englischen Plebiszitkontrolleure ver weigerten die Rückkehr in ihre Amtssitze in Oberschlesien, so lange nicht die polnischen Insurgenten durch alliierte Macht mittel entwaffnet seien. England berief zu den Besprechungen mit General Le R o n d zwei dieser Kontrolleure, die auch bei ihrer Demission positive Vorschläge für eine« Reform in der Verwaltung der Abstimmungsgebiete ausgsarbeitet

. L. Dresden. 22. September. (Eigendraht) Der sach. fische Kommunistenführer und frühere Reichs tagSabgeordnere Fühle nennt in Betrachtung der Moskauer Erfahrungen bi: er beim Besuch der dritten Internationale selbst gemacht Haft die Merhöbe der Moskauer Regierung eine politische Kulissenschiebern, die nur auf Bluff berechnet sei. Mit einem Zentralismus als Organisationsprinzip eines bürgerlich-kapitalistischen Zeitalters könne man Wohl einen bürgerlichen Staat und ein« kapitalistische Wirtschaft aufbauen

Front bei Iwanje Puste den Zbrucz über schritten und die Bolschewiken aus ihren am östlichen Ufer ge legenen befestigten Stellungen geworfen. Kamenez Po- dolsk, die,Hauvtstadt Podoliens, ist eingenommen worden. Der Femd zieht sich, von den ukrainischen Truppen hartnäckig verfolgt, in östlicher Richtung auf Nowa Uschitza zurück. Kamenews Uvttil irSer die englische Politik. . Moskau, 22. September. (Korrbüro.) Käme new ist kn Moskau elngetroffen. Ueber die Haltung der britischen Regierung äußerte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.05.1928
Umfang: 8
nicht haben will, vor einer so maßlosen Ausbeutung schützen kann. Darum hinein in die Freie Gewerkschaft!! Drahtnachrichten. Wiederum eine englische Verurteilung der italienischen Mdtirol-Politik. London, 10. Mai. Discomte Cecil sprach gestern in Harrogate über die alte und neue Auffasiung in inter nationalen Angelegenheiten und führte dabei als Beispiel an, daß die italienische Regierung bei der Friedenskonfe renz daraus bedacht war, Tirol zu erhalten, das ihr schließ- lrch auch gegeben wurde. Ich bin nicht sicher, sagte Redner

, daß wir die italienische Regierung um ihre Herrschaft über Tirol nicht beneiden und wir müsien hinzufügen, daß wir nicht behaupten können, ihre Bemühungen dort würden bis jetzt irgend ein Gefühl der Bewunderung Hervorrufen. Deutschnationale Beschönigungen ihres Södtirol-Verrates. Berlin, 10. Mai. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet aus Leipzig: In einer Versammlung der deutsch nationalen Volkspartei sprach Prof. Hötzsch über die Süd tiroler Frage. Er sagte, die seiner Partei unterschobene Be hauptung

Süden ferngehalten hatten. So faßten zunächst italienische Tirailleure am Talfer Brückenkopf Posto und anderntags schoben sich bedeutende italienische Truppenmasien in die Stadt, um die Wachkom mandos des Salzburger Regiments regelrecht abzulösen. Auch bei den Magazinen, wo der Einjährige Schober- leitner und seine Leute zuletzt Dienst gemacht hatten, kam ein Rudel Welscher angerückt: in ihrem zappeligen Schritt, die Sturmhelme auf den Köpfen. Es erweckte bei Pen Land lern eigene Gefühle

, daß die Geschichte beweisen wird, daß sie recht und weise gehandelt hat, indem sie Tirol aus sogenannten strategi schen Gründen genommen hat. Ich wage es nicht, eine Mei nung über das strategische Problem abzugeben, aber ich muß doch sagen, daß das, was einer Generation als strate gisch zweckmäßig erscheint, gewöhnlich für die nächste Gene ration strategisch unzweckmäßig ist. Ich bin weit davon ent fernt, irgend eine auswärtige Regierung kritisieren zu wol len. aber das können wir mit Berechtigung sagen

, die Deutschen Südtirols preiszugeben, sei aus das schärfste zurückzuweisen. Immerhin sei jedoch eine Ver ständigungsmöglichkeit über die deutsch-italienische Zusam „Mit Kraut und Rüben im Leibe werden wir herum fahren wie die Gereizten,' murrte einer seiner Untergebenen. Selbstverständlich unterließ man es nach Landlersitte nicht, die Welschen zu „heanzen", ehevor man abzog, und einer schrie zu den Fanti hinüber: „Nix a casa?" Die welschen Soldaten schnitten zur Antwort schmerz liche Gesichter

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 01.10.1926
Umfang: 8
und keine Minderung ihres Wohlstandes eintrete. Wir wissen, daß wir an unseren Staatsbürgern auf den Bergen und am Meere wertvolle Mitarbeiter für den Fort schritt der Nation besitzen." (1. Dchember.) Exzellenz Luzzatti erklärte als Berichterstatter in der römischen Kammer: „Es muß für die Regierung und für das Par lament eine Ehrenpflicht sein, den Deutschen, die nur wegen der absoluten Notwendigkeit der Grenz verteidigung angegliedert wurden, ihre autonomen Einrichtungen zu bewilligen. Sie müssen sich frei

.) Der Generalkommissär für Zivilverwaltung in Trient, Exzellenz Credaro an die deutsche Bevölkerung Südtirols: „Es wird die vornehmste Sorge der Regierung sein, an den lokalen Einrichtungen nichts ohne die Mittvirkung jener Männer zu ändern, die Euer Ver trauen als Vertreter Eurer Interessen und Bedürf nisse nach Rom senden wird." (16. Oktober.) Zahlreiche Bürgermeister Südtirols fordern aus Anlaß ihrer Beeidigung das Selbstbestimmungsrecht. . (23. Oktober.) 1921 . Faschistenüberfall auf den Trachtenfestzug

unterstützen werden." (10. Juli.) Die „Lex Corbina" (Schulgesetz) verfügt, daß „die Kinder italienischer Eltern auch italienische Schulen zu besuchen hätten. Als italienisch würden jene Familien angesehen, welche sich vorwiegend der italienischen Umgangssprache bedienen." (28. Aug.) Auf Grund dieses Gesetzes werden zunächst in den Gemeinden des Unterlandes Kinder aus den deutschen Klassen ohne Zustimmung, ja gegen den Willen der Eltern in neuerrichtete italienische versetzt. 1922 . Glänzender Sieg

nach der Autonomie des Landes. (7. März.) „Südtirol" Jni ganzen Lande wird gegen die beabsichtigten : Militärmusterungen Protest erhoben und eine mit z 50.000 Unterschriften versehene Eingabe an die Regie- ! rung geleite:. Besetzung der „Elisabethschule" in Bozen durch j die Faschisten. (2. Oktober.) Besetzung des Bozner Rathauses durch die Fa schisten. (3. Oktober.) 1923 . ; In allen Schulklassen des Unterlandes wird die deutsche Sprache zur Gänze durch die italienische Unter richtssprache ersetzt

die italienische. (3. Mai.) Die deutsche Volkspartei in Bozen protestiert gegen die Schul- und Sprachenverordnungen und for dert die Errichtung einer freigewählten Provinzial vertretung. (8. Mai.) Den Gemeindevorstehern Südtirols wird ver traulich! die Ernennung Mussolinis zum Ehrenbürger aus Anlaß des Jahrestages des Marsches auf Rom (24. Mai 22) zur Pflicht gemacht. Es heißt darin: „Im Entscheidungsprotokall darf auf diesen Rund erlaß kein Bezug genommen werden." (8. Mai.) Das neue italienische Prestigesetz

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Der Südtiroler
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Seite 6 von 8
Datum: 15.11.1933
Umfang: 8
1932 gesiegt hatte und aus deren Anhänger sich das Kabinett zu- . sammensetzte, verfolgte dcts Ziel, die italienische Sprache in jeder Hinsicht zu fördern, worin die britische Regierung eine Verletzung der Gesetzesbestimmungen und eine Beeinträchtigung ihres Ein flusses erblickt. Gewissen Vorwürfen, die sich auf die Fmanzgeba- rung des Kabinetts Mifsud beziehen, kommt nur eine untergeord nete Bedeutung zu. Die Sprachenbestimmungen waren bereits vor dem Miederin krafttreten der Verfassung im Mai

persönlich darauf aufmerksam, daß die Be völkerung in den Wahlen ihre Sympathie für die italienische Sprache ausgedrückt hatte. In London war man aber nicht gewillt, der italienischen Kulturpropaganda durch die Förderung der Sprache entgegenzukommen. Der Konflikt zwischen den Anhängern der italienischen Sprache, die im Parlament und bei der maltesi schen Regierung, kräftiL unterstützt wurden, und dem Gouverneur, -der die britische Regierung vertritt, wurde noch dadurch ^verschärft, daß außer dem Verbot

zum Vorteil des italienischen Staates wie des deutschen Bauern. Die italienische Regierung hat die zwei wichtigsten Ein- flußstellen in ihre Hand gebracht: die Schule und die Gemeindepolittk^ Fragt man die Südtiroler Bauern, was das Schlimmste in ihren Verhältnissen sei, so sagt ein jeder: die Schule. Das elementarste Recht jedes Menschen ist oas auf seine Muttersprache. Man darf sagen, daß hier der kritische Punkt in dem Verhältnis der Deutschen zum italienischen Staat liegt. Solange aus den Unterklassen

des Gebrauchs des Italienischen in den Volksschulen von London aus auch verordnet wurde, daß bei Zu lassung in höhere Schulen nur in englischer Sprache geprüft, und ohne Einverständnis mit der britischen Regierung keine Aenderung der Bestimmungen über die Sprache in der Volks schule vorgenommen werden dürfe, und daß die Urteile bei den Gerichten in englischer oder maltesischer Sprache zu erfolgen hätten, während vorher Italienisch die alleinige Gerichtssprache war, Diese Politik wurde

Mifsud manches versucht worden war, um die Gesetzes bestimmungen zu umgehen, so etwa dadurch, daß freiwillige Jta- lienisch-Kurse außerhalb der ordentlichen Schulstunden einge- führt wurden, und das Kabinett den freiwilligen Unterricht in jeder Beziehung zu fördern bereit war. Das Parlament — .die Nationalpartei hatte von 32 Sitzen in der gesetzgebenden Behörde 21 Sitze inne — wollte auch im Haushalt besondere Mittel für die Förderung des Italienischen einsetzen. Die britische Regierung ' erhob

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