ge plant hatten, die italienische Flagge, wenn diese auf dem Konsulat gehißt werden sollte, herun ter zu reißen. Die Regierung erließ zwar die entsprechenden Verfügungen, damit das Konsul lat von der Polizei überwacht würde: die Agen ten wurden jedoch aufgefordert, nicht zu inter venieren, solange sich die Kundgebung ruhig und geordnet abwickle, sondern nur die Demonstran ten vom Sitz der italienischen Behörde fern zn« halten. Die Regierung wollte auf diese Weise der. Kundgebung den Charakter
. ' Wenn am 24. Mai der Terror der Jnns brncker Studenten sich gegen das Konsulat aus getobt hat, so dürfen wir nicht vergessen, daß 14 Tage früher sogar gedroht wurde, eine Studentenexpedition zu veranstalten, um den Grenzpfahl am Brennero zu entfernen. All dies scheint vielleicht lächerliche wie viel leicht auch die Tatsachs, daß, nachdem die Ge legenheit der Einweihung des Siegesdenkmals om 24. Mai vorüberging/-irm in Innsbruck etwas Aergeces als die Demonstration gegen ^das italienische Konsulat
könnte. Wenn wir davon zu den Personen jenseits des Brenneros sprechen, so bedauern dies alle einstimmig, doch alle bekennen, daß sie nicht ge gen eine. Aufmachung aufkommen können, die von vielen Politikern unterstützt wird und die ständig durch die österreichische Presse genährt wird,'gegen die die Regierung absolut machtlos ist. Man bedauert, daß es soweit in dieser, leidi gen Situation gekommen ist, daß bereits alle automatisch mitgezogen werden. Hat doch selbst Seipel, der stets schlaue und vorsichtige Seipel
, der ganz gut weiß, daß Oesterreichs Gleichge wicht sehr labil ist. das Wort ergriffen, um den unverantwortlichen Agitatoren des TIrolos ent gegenzukommen. Sicher versteht man. daß die Situation infolge solcher Vorfälle und der Be hauptungen der Männer an der Regierung sel ber soweit gekommen ist, um die Aufmerksam keit der Italiener auf sich zu lenken. Hoffen wir, daß niemand.uns anklagt, die Vorfälle von Innsbruck zu sehr in die Wag- schüle zu legen, denn man kann wohl kaum ge mäßigter vorgehen
stellt sich die Frage, ob die Hitzköpfe, die in Innsbruck gehandelt haben, sich nicht den Schaden vor Augen gehalten hätten, den sie da mit ihrem Lande zufügten. Während die „Stunde' schreibt, daß die De monstration von Innsbruck eine ironische Dummheit darstellt, kann Las „Neue Wiener Tagblatt' nicht umhin die Demonstration als eine überflüssige, schädliche und unbedachte Handlung hinzustellen und schreibt dazu weiter: „Wir wissen nicht, ob das italienische Kon sulat wirklich die Fahne hissen mußte