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Tiroler Post
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Seite 10 von 20
Datum: 01.03.1907
Umfang: 20
besitzt. Ebendieselben finden auch durchaus nichts Entehrendes, wenn die Partei in den kommen den Wahlen sich der bedeutend überwiegenden christlichsozialen Partei anschließen und deren Programm voll und ganz annehmen würde. Sie hat ja auch keinen Führer wie Dr. Lueger und es wäre für die Konservativen gewiß nur ehrenvoll, unter Dr. Luegers Fahne zu kämpfen. Möchte doch auf dem Landesparteitage in Sterzing kein Scheinfriede zu stände kommm, wie er in der Teilung von Mandaten besteht, sondern wahrer

gewählt seien und diese zu vertreten hätten. Der zweite Artikler aus Schattwald wirft der christlichsozialen Partei das Gegenteil vor, als ob sie allzu einseitig die Sachen des Bauernstandes betreiben würde. „Wir haben," so schreibt er mit Erfinderscharffirm, „auf dem Lande außer dm Bauern auch sehr gewichtige Stände, wie z. B. dm Handelsstand, dm Priester-, Aerzte-, Lehrerstand u. s. w., die doch auch vertreten sein wollen." Also der eine wettert, daß unsere Partei dm Bauernstand zu wenig vertrete

bezeich- neten Unwahrheiten zurückgewiesen und richtig- gestellt werden. In dieser Berichtigung wird daraus hingewiesen, daß ein solch unwahrer Bericht nur bezweckt, durch eine einzige Person Unfrieden und Zwietracht in eine bisher fried- liche Gemeinde zu tragen. Vom Inn, 28. Februar. (Besonnene Konservative) glauben auch hier, daß der Friede im Lande mehr wert sei als der Besitz von drei oder vier Mandaten einer Partei, die ohnehin sehr im Rückgänge begriffen ist und keinen maßgebenden Einfluß mehr

und dauernder Friede dadurch, daß alles sich in der christlichsozialen Idee und Bewegung eint, wie das durch die großartige Feuermanifestation im ganzen Lande so herrlich signalisiert wordm ist. Guter Wille und Opfer- finn vermag Ungeahntes. Nom Kech, 25. Februar. (Bergfeuer.) Im Anblick der vielen Freudenfeuer ist man chem Konservativm das Grauen über alle Glieder gefahren. Die „Jmsterin" schimpfte vorher wie toll darauf los. Es hals nichts. Man machte die Feuer doch und ließ den Hahn krähen

, es wird schon Licht in dieses Dunkel gebracht werden. In Nr. 8 des Imster Blattes finden sich des ferneren zwei Artikel, die in öder Einfalt und im An griff auf die Christlichsozialen übereinstimmm — sonst aber sich widersprechend find. Der erstere Artikler erhebt die Klage, daß durch das neue Wahlgesetz in einzelnen Wahlkreisen die Bauern durch andere Stände wahrschein lich überstimmt würden, und daß die Christ- lichsozialm speziell in ihren Reihen viele Abgeordnete zählen, die von Beamtm und Ar beitern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 32
Datum: 28.04.1911
Umfang: 32
Nr. 9 Tiroler Bauern-Zeitung Rede stehenden Grundsätze des Tiroler Landesprogramms nicht stehen, ein Hindernis des Beitritts zu unserer Partei und des friedlichen Einvernehmens mit den Tiroler Christlichsozialen findet. Wir geben darum angesichts des immer drohender werdenden Kampfes der Sozialdemokratie gegen die Errungenschaften der christlichen Kultur und gegen die staatliche Ordnung die Hoff nung nicht auf, daß die Tiroler Konservativen den Weg zur Bereinig

Volksver treter zu erhalten. Auch dieses Entgegenkommen wurde abgelehnt. Nun fanden am Donnerstag, den 20. April in Innsbruck Berständigungsverhandlungen unter dern Vorsitze Seiner Eminenz des Kardinals Kats ch- tHaler und im Beisein der beiden Fürstbischöfe von Brixen und Trient mit den-Vertretern der beiden Parteien statt, um womöglich in Tirol friedliche Wahlen und die Herstellung des. Parteifriedens zu erzielen. Vormittags erschienen vor den Bischöfen die Vertreter der christlichsozialen Partei

, Prof. Dr. Schöpfer, Schra ff l, Dr. v. Guggenberg und F r i ck. Bei dieser Konferenz wurde nach einer Formel gesucht, die einerseits die Vereinigung der Christ lichsozialen und Konservativen in Tirol in einer Partei sicherstellt, andererseits jeden Schein ausschließt, als hätten sich die Konserva tiven unterworfen und ergeben. Diese Formel lautete-: „Die Christlichsozialen und Konservativen vereinigen sich auf G.rnud eines gemeinsamen Laudesprogrammes zu einer Landes partei; die Kandidaten

, weil die christlichsoziale Partei nicht die Garantie bietet, daß die religiösen als auch die wirtschaftlichen Fragen so be handelt werden, wie es im" Interesse des katholischen Volkes ist." Es liegt in diesen Worten eine schwere Beleidigung für alle die wackeren Männer geistlichen und weltlichen Standes in der christlichsozialen Partei. Die fortwährenden Verleumdungen seitens der Konservativen, als wären die Christlichsozialen Katholiken minderer Güte, mögen es mit sich gebracht haben, daß die Kon servativen anläßlich

dieser Konferenz in Innsbruck Ernste Bischofsworte zu hören bekamen. Der diese Worte sprach, war F ü r st b i s ch o f D r. E n d r i c i. Er erklärte unter anderem, er sei überzeugt, daß ein Beitritt zur christlichsozialen Partei im Interesse der Kirche, des Staates und des Landes sei uüd daß sie das Opfer des faktischen Eintrittes in die Partei bringen können; ihre Interessen werden so besser vertreten werden. Sollte dies aber nicht zustande kommen, so bitte er, daß der Kampf doch nicht auf das religiöse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 27.02.1914
Umfang: 20
und Verwaltung, Innsbruck, Margaretenplatz Nr. 6. Nr. 5.Innsbruck, Freitag, den 27. Februar 1914. 13. Jahrgang. r die mit der Bezngsgebühr 1914 im Rückstände sind, erhalten von dieser Nummer ad keine Zeitung mehr! sollen die Adressen ihrer Abnehmer bekannt geben, insoweit es nicht schon geschehe» ist, da sonst Ile MM« iüiü tiiMirntioii net Mer MMitW." Au den Landtagswahlen. Wahlkompromisi zwischen der christlichsozialen und der katholisch-konservativen Partei. Für die kommenden Landtagswahlen

ist zwischen dem katholischen Tiroler Bauern bunde und der christlichsozialen Partei einer seits und der kath.-konservativen Partei an dererseits nach längeren Verhandlungen ein Wahlkompromitz zustande gekommen, welches für die Durchführung der Wahlen ein ge meinsames Vorgehen Leider Parteien vor- sieht und der konservativen Partei eine an gemessene Vertretung sichert. Wie wir erführen, enthält das Kompro miß im Wesentlichen folgende Bestimmungen: 'Für die Landgemeinden werden in sämt lichen Bezirken und Kurien Kandidaten

des katholischen Tiroler Bauernbundes und hm christlichsozialen Partei ausgestellt mit Aus nahme der Zensuskurie der Wahlkreise Lan deck-Imst, Meran-Vinschgau, Kaltern-Neu- markt, Nr. 15, 16, 17, wo je ein katholisch- konservativer Kandidat aufgestellt wird. In den Städtewahldezirken der Nord- und Südttroler Städte (Wahlkreis Nr. 2 und Nr. 3) wird in der Zensuskurie je ein christlichsozialer und ein kath.-bonser- vativer und in der allgemeinen Kurie je ein christlich sozialer Kandidat aufgestellt

herber, führten. Mit tiefem Bedauern mußte der Klub dis Erklärung des Statthaltereirates Dr. Schorn zur Kenntnis nehmen, daß derselbe aus Rück sicht auf seine angegriffene Gesundheit nicht meh^ kandidieren könne. Der vormalige BezirkshaupK mann Dr. Schorn ist neben Schraffl, Dr^ Schoepfer und dem verewigten Dr. v. Guggenbera ein Mitbegründer der christlichsozialen Landes Partei, der er über 18 Jahre als Abgeordnetem in führender Stellung angehörte. Die hervorra^ genden Gaben sowie die reichen

christlichsozialen Abgeordne ten teilnahmen. Bei Besprechung der Lage erör terte Obmann L.-Abg. Schraffl die unend lich mühsamen Verhandlungen, welche seitens der Christlichsozialen in diesen Tagen bei den verschiedenen Parteien zur Flottmachung des Landtages und zur Abwicklung wenigstens der dringendsten Arbeiten bis zum letzten Momente geführt wurden, leider aber vergebens. Die Ver antwortung über den mißlichen Ausgang müssen jene Parteien tragen, welche durch ihre gewalt same Obstruktionspolitik dieses Ende

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.04.1911
Umfang: 16
sein soll, worin nur die allgemeinen Grundsätze und Ziele der Partei zum Ausdrucke kommen sollen. Dabei soll es nach allseitiger Uebereinstimmung den einzelnen christlichsozialen Landesparteien unver- wehrt sein, im Nahmen des Neichsprogrammes mehr oder weniger detaillierte Landesprogramme aufzuftellen, wie es unlängst die Christlichsozialen Vorarlbergs getan haben. Es ist auch selbstverständlich, daß den christlich sozialen Reichsratsabgeordneten der verschiedenen Kronländern das Recht zusteht

, die in ihrem Landes programm ausgesprochenen Grundsätze auch als Reichsratsabgeordnete im Parlament zu betätigen. Es ist darum auch ganz unberechtigt, wenn die Tiroler konservative Parteileitung darin, daß in unserem Reichsprogramme die in Rede stehenden Grundsätze des Tiroler Landesprogramms nicht stehen, ein Hindernis des Beitrittes zu unserer Partei und des friedlichen Einvernehmens mit den Tiroler Christlichsozialen findet. Wir geben darum angesichts des immer drohen der werdenden Kampfes der Sozialdemokratie

können. Die Berücksichtigung unserer Friedensvorschläge hätte der christlichsozialen Partei nur genützt, indem <8enreindeblcttt. ® ag der heutigen Nummer — — — beiliegende „Tiroler G e- meindeblatt" (Nr. 6) enthält folgende Aufsätze: Hand habung des Wafferrechtsgesetzes. | Befreiung vom Geb ühre n ä qu ivalen te. ! Verpachtung von Gemeindeweiden; altherkömmlicher Schafauf trieb. > Der Viehverkehr in Tirol in alter Zeit. | Eine Gemeinde in Exekution. | Die Volkszählung in Oesterreich. I Die Preisstei gerung

der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. I Die Handels- und Gewerbekammern. | Frage käst e n : Militärtaxe. sie der Partei programmatische Klarheit gebracht und manche Mißhelligkeit, wie sie kürzlich der Hagenhofer-Prozeß ans Licht brachte, hinwegge räumt hätte. Die Erklärung der christlichsozialen Reichsparteileitung verweist auf den „immer droh ender werdenden Kampf der Sozialdemokraten gegen die Errungenschaften der christlichen Kultur und gegen die staatliche Ordnung" und darum sollten die Konservativen

aufgewachsen, die uner schütterliche Ueberzeugung haben, daß in der Reichs vertretung in Wien das katholische Programm eben so berechtigt ist, wie im Lande, daß das Doppel spiel mit den zweifachen Programmen nicht das erfolgversprechende Mittel ist, im Kampfe gegen die Sozialdemokratie als Feinde der christlichen Kultur und der staatlichen Ordnung. Und auch in poli tischer und wirtschaftlicher Beziehung gibt es An sichten, die zwar von denen der christlichsozialen Partei abweichen, aber dennoch

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.08.1910
Umfang: 16
. Es wurde viel mit Betrug und Lüge ge arbeitet; Verleumdung und Ehrabschneidung gegen die katholisch-konservativen Gegner waren eine gern gebrauchte Waffe in der Hand der Christlichsozialen. Und' schließlich und endlich ist es gelungen, mit Hilfe des jungen Klerus, den sich der Herr Theo logie-Professor gegen den Willen des Bischofs nach seinem christlichsozialen Rezept herangebildet hatte, die katholisch-konseivative Partei aus dem öffentlichen Leben auszuschalten. Der 14. Mai 1907 brachte

-konservative Partei, eine , „Tischgesellschaft" hatte er sie genannt, früher so arg verspottet hat. Jetzt verlangt der Goliath j Frieden von den Konservativen. Allen voran geht j die christlichsoziale Presse, welche vor kurzer Zeit ! noch so energisch gegen die katholisch-konservative j Partei losgezogen hatte. Der „Anzeiger" hat uns ! sogar neulich ein scharfes „Entweder — Oder" : zuoerufen, er hat gesagt, es handle sich nicht ! darum, toer den Streit angefangen ; habe, sondern die Christlichsozialen

des parteipolitischen Friedens in Tirol einzuleiten." Es hat bei der christlichsozialen Parteikonferenz stürmische Auftritte gegeben, weil eben die christlichen Führer die konservative Partei nicht anerkennen und auf die früheren Prahlereien hinauf nicht mit der Parteileitung in Kontakt treten wollten. Allein schließlich mußten sie nachgeben und obige Resolution annehmen. Freilich hat die Parteikonferenz über den Be griff, was sich die Herren unter dem Worte „Frie den" vorstellen, nichts gesagt. Wir Konservative

war eine gesunde und vernünftige Kritik nicht einmal genug. Er wollte sich nicht durch eifrige Mitarbeit und Orga nisation in der herrschenden katholischen Landes partei verdient machen; seine Ansicht ging dahin, daß mit den „Alten" überhaupt nichts mehr zu machen sei, da sie sich ausgelebt und an hoch gradiger Altersschwache litten. „Fort mit dem alten Geraffel!" hieß es. Schöpfer fühlte sich be rufen, mit einer eigenen Partei auf den Plan zu treten und der Tiroler Politik ein Wiener Mäntel chen umzuhängen

. Daß diese Arbeit nicht ver dienstlich und zum Wohle des katholischen, braven Tiroler-Volkes sein könne und daß dem Tiroler die rauhe Lodenjoppe besser stehe, als der Wiener gigerlmäßige Salonanzug aus der Juden-Firma, sah der junge, etwas hitzige und selbstgefällige Herr Professor nicht ein Dr. Schöpfer hat die ckmistlichsvziale Partei in Tirol gegründet und die selbe gegen das Verbot seines Bischofes zu ver breiten gesucht. Die Mittel waren nicht immer anständig und die Agitation nicht gar io gewissen haft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 07.06.1913
Umfang: 10
an die katholisch-konservative Partei, sich (gleich den Abge ordneten der übrigen deutschen Alpenländer) der christlichsozialen Partei anzuschließen und findet „die Tiroler Friedenssormel" im jüngsten Hirtenschreiben des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofs Franziskus von Brixen, von welchem er sagt: „Autoritativ werden im Hirtenschreiben jene Grundsätze verkündet, die dem Meinungsstreite unter den Katholiken Deutschtirols, das ist unter denen, die den ,Los von Rom"-Lockungen ein ,Ewig bei Rom" als Lo sungswort

zu begegnen und um ein großes Hindernis für eine Verständi gung aus dem Wege zu schaffen, zunächst die Tatsache fe ftzust e ll e n, daß nicht die ka tholisch-konservative Partei es war, welche die Spaltuug im Lande herbei geführt hat. Die heutigen Führer der christlichsozialen Partei tvaren durch Jahre hindurch Mitglieder der katho lisch - konservativen Partei und des katholisch - kon servativen Landtagsklubs. Sie waren es, welche sich trennten und die Spaltung im Lande hervor riefen. Bedürfte

diese unleugbare Tatsache noch eines Beweises, so wäre derselbe durch die Rede erbracht, welche der Obmann der christlichsozialen Partei, Dr. Otto v. Guggenberg, im christlichsozia len Kasino in Brixen am 21. Februar 1913 hielt und in welcher er nach der „Brixener Chronik" unter anderem sagte: „Es hat geheißen, wir seien Störenfriede gewesen und so wäre es nun auch der Beruf dieser, den Frieden herbeizuführen. In gewisser Beziehung ist das Kasino tatsächlich der Störenfried gewesen, aber diese Störung mußte

Verständigung (ich betone dieses Wort) zustande kommen, so müssen beide Partien vorerst das gegenseitige Vertrauen wieder gewinnen, das durch die Art und Weise des lang jährigen Kampfes tief erschüttert und durch Vor kommnisse in jüngster Zeit noch schwerer geschädigt wurde. Ich verweise in dieser letzteren Hinsicht auf die oben zitierten Aeußerungen des Obmannes der christlichsozialen Partei Dr. Otto v. Guggen- öer^ und auf die geradezu verleumderische und Verhetzende Anschuldigung des „Tiroler Volksboten

" (des am weitesten verbreiteten Organes der christ lichsozialen Partei) in Nr. 9 vom 2. Mai 1913, in welchem derselbe die Konservativen beschuldigt, „sie können einen Landtag, der arbeitet, nicht sehen", „weil sie es absolut nicht sehen können, wenn die Christlichsozialen etwas fürs Volk tun, und sich daher mit jeder Partei heimlich verbinden, sei sie nun blau oder rot." Das Vertrauen, das zu jeder Verständigung unerläßlich ist, läßt sich nun weder kommandieren, noch durch bloße leere Worte erwerben

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.04.1911
Umfang: 16
und Kompromißverhandlungen zwischen christlich sozialen und konservativen Parteiführern statt. Die Bemühungen, ein Wahlkompromiß zustande zu bringen, scheiterten, weil die christlichsozialen Vertreter es hartnäckig ablehnten, den selb ständigen Fortbestand der katholisch-konser vativen Partei anzuerkennen. Sie halten noch immer den Beschluß der chrlstlichsozialen Partei konferenz vom 5. August 1907 in Innsbruck auf recht, wonach ein Kompromiß mit der Tiroler kon servativen Partei abzulehnen sei, da dieselbe in folge der Einigung

mit den Christlichsozialen eine Verständigung von Partei zu Partei einzugehen, unter Wahrung ihrer einzelnen katholischen Grundsätze. Nicht als Freischärler, sondern nur als gleich berechtigte Macht wollten die Katholisch-Konser vativen Tirols über eine Verständigung verhandeln. Die Christlichsozialen hielten sich aber weit erhaben über die Zumutung, mit den Konservativen von Partei zu Partei zu verhandeln, nur den Kampf gegen sie setzten sie fort, um mit brutaler Gewalt sie zu unterwerfen. Diese Versuche

, daß die Partei dazu bereit sei für den Fall, daß die Vertreter der christlichsozialen Partei die Zusage geben, ihren ganzen Einfluß aufzubieten, damit die kirchen- politi'chen Grundsätze des christlich sozialen Tiroler Programms unverkürzt in das Reichsprogramm ausgenommen werden. Durch fast fünf Monate blieb das Schreiben unbe antwortet. Erst am 6. April 1911 wurde seitens der chrlstlichsozialen Landesparteileitung dem Ob mann der katholisch-konservativen Parteileitung der ablehnende Bescheid übermittelt

. Dr. Schöpfer kündigte unmittelbar nach dem 6. April im kathol.-polit. Kasino in Brixen folgenschwere Entscheidungen für die nächsten 14 Tage in der Angelegenheit an und berief sich diesbezüglich „auf kompetente Stellen". Offenbar waren Dr. Schöpfer und Genossen mit sehr einflußreichen Stellen in Fühlung getreten, den christlichsozialen Kompromißvorschlag durchzu- setzen, der aber nicht ein Kompromiß, sondern die Vernichtung der katholisch-konserva tiven Partei bezweckte. In der Folge

des Zentrumsklubs mit der chrlstlichsozialen Partei keine Existenzberechtigung mehr habe. Mit diesem Beschlüsse wurden die Tiroler Konservativen seitens der Chrlstlichsozialen nicht mehr als Partei anerkannt, sondern für Freischärler erklärt und als solche in der Folgezeit behandelt. Die katholisch-konservative Partei hat am 26. Juni 1907 und später wiederholt feierlich kundgegeben, daß sie als Partei weiterhin be stehen bleibe, aber als solche nach wie vor bereit sei, zur Herstellung des Friedens im Lande

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.06.1911
Umfang: 16
die Gewalt mistbrauchen, um der katholisch-konservativen Partei und ihren An hängern Schaden zuzufügen, ist aus den Gescheh nissen der letzten Jahre nur zu bekannt. Die Christlichsozialen paktieren mit der Negierung und die Regierung paktiert mit den Christlichsozialen. Durch das Verhalten der Regierung wird bei der Bevölkerung die Anschauung hervorgerufen, als ob die christlichsozialen Abgeordneten die Gnaden spender in Subventions- und Unterstützungsan gelegenheilen seien. Dadurch wird manch

' einer wankend gemacht, der nicht über einen sehr starken Charakter verfügt. Der Gemeindevorsteher, der Funktionär mancher w'rtschaftlichen Organisation, muß bei verschiedenen Anlässen auf die Erlangung von Subventionen bedacht sein und er sieht sich infolgedessen in eine Art Abhängigkeitsverhältnis zum Abgeordneten gedrängt. Das ist der äußere Schaden, den unsere Partei in dem Ausfall der Wahlen erblicken mutz. _ Obwohl die Christlichsozialen im Lande Sieger geblieben, so haben sie dessenungeachtet

ins Ungemessene steigen, dann werden sich gewiß manche Wähler denken: Sapperlott am 13. Juni 1911 haben wir einen falschen Stimmzettel erwischt, und wenn sie die üblen Folgen der Wahl verspüren, werden sie viel leicht der christlichsozialen Agitatoren, Ratgeber und Stimmzettelschreiber gedenken, die das Volk so in die Irre geführt haben. Vielleicht kommt wieder ein Wahl- und Zahltag! Unsere Partei hat keine Erfolge errungen, immerhin aber ist der Beweis doch geliefert wor den, daß sich Schraffl verzählt

hat, als er in einer Schmähschrift schrieb, die konservativen Par teianhänger hätten bald in einem Stellwagen Platz. Dieser Stellwagen mitlli/ztausend Wählern kann sich im Lande Tirol schon sehen lassen. Er kann sich um so mehr sehen lassen, wenn man be denkt, daß die Zahl der christlichsozialen Stimmen seit dem Jahre 1907 um nahezu zehntausend Stimmen zucückgegangen, jene der konservativen Stimmen um 800 in die Höhe gegangen ist. Das ist doch ein deutlicher Fingerzeig für die christlichsoziale Partei, wenn am 13. Juni

der inneren Stadt, wo der judenliberale Kan didat Fciedmann gegen einen der christlichsozialen Parteiführer, gegen Bielohlawek, der bisher den Bezirk vertreten hatte, gewählt wurde. Ueberdies kommt die christlichsoziale Partei noch im 24 Wiener Wahlbezirken in die Stichwahl, darunter in 11 Wiener Bezirken gegen die Sozialdemokraten und in 13 Wiener Bezirken gegen die deutsch liberalen oder wildfreiheitlichen Kandidaturen. Der Handelsminister Dr. Weiskirchner, der in zwei Wiener Bezirken aufgestellt

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Tiroler Post
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Seite 4 von 16
Datum: 25.02.1910
Umfang: 16
Schraffl hatten ihr Fernbleiben schriftlich und telegra phisch entschuldigt. Zu Beginn der Konferenz brachte der Ministerpräsident zunächst den an wesenden Vertretern der christlichsozialen Partei seine innigste Teilnahme an der Erkrankung des Obmannes der Christlichsozialen Vereinigung, Exzellenz Dr. Lueger und sprach den Wunsch und die Hoffnung aus, daß Dr. Lueger feinet baldigsten Genesung entgegengehen möge. So dann machte Freiherr v. Bienerth über seine mit den größeren Parteien

des Abgeordnetenhauses ! gehabten Besprechungen, betreffend die parla mentarische Situation, bezw. das Arbeitspro gramm bis Ostern Mitteilung und ersuchte die Vertreter der christlichsozialen Partei um ihre Unterstützung. Aus den Kreisen der parlamenta rischen Kommission der Christlichsozialen wurde dann die parlamentarische Situation vom Stand punkte der Partei und des Staates aus eingehend erörtert. Die christlichsozialen Vorstandsmitglie- J der verlangten auf das entschiedenste und ein- I mütig die Herbeiführung

, wenn im Parlamente mitten unter den evangelischen, deutschnationa len, liberalen und radikalen böhmisch-mährischen Agrariern ein katholischer Tiroler Pfarrer sitzen würde. Das leuchtete den Bauern ein und wurde mit mächtigen Bravos quittiert. Diese Tatsache zeigt, wie weit der Haß der Konservativen gegen die Christlichsozialen sie bereits abseits vom Wege ihrer angeblich strengen, katholischen Grundsätze geführt hat. Es ist kein Zweifel mehr, den Konservati ven wäre jeder Liberale lieber

, als ein Christlichsozialer, und mit Recht hat Schraffl darauf hingewiesen, daß solche Vor gänge wie in der Glurnser und der Malser Ver sammlung, in denen Priester der einen Partei die Priester der anderen Partei in rücksichtslose ster Weise herabsetzten, nur dazu führen können, daß das Volk an seinen Priestern irre werden muß. Die Versammlung zeigte, daß die Konser vativen auch in diesen: ihrem günstig st e n Punkte höchstens auf ein Drittel der Stim men rechnen können. — In der Versammlung in Pr ad wurden

der Christlichsozialen Vereini gung des Abgeordnetenhauses mit Freiherrn von Bienerth statt, welche ungefähr zwei Stun den dauerte und an welcher teilnahmen die Ab geordneten Dr. Drexel, Exzellenz Dr. Ebenhoch, Landesausschuß Fink, Dr. Freiherr v. Fuchs, Exzellenz Dr. Geßmann, Abg. Hagenhofer, Abg. Kunschak, Freiherr v. Morsey, Oberkurator Stei ner und Landesausschuß Stöckler. Die Abgeord neten Bürgermeister Dr. Lueger, Landmarschall Prinz Liechtenstein, Landeshauptmann Hauser von Oberösterreich und Landesausschuß

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.11.1930
Umfang: 12
des Bauernbundes, des Volksver- eines und des christlichen Arbeitsbundes oder andere Redner dieser Gruppen haben zu Euch gesprochen, Wahl- aufrufe und Plakate der christlichsozialen Tiroler Volks- artei sind in d as g anze Land hinaus geg angen und es ist ereitr alles gesagt Worden, was über die Bedeutung der morgigen Wahl in den österreichischen Nationalrat und über die Haltung der christlichsozialen Partei zu den ver schiedenen staatlichen Problemen zu sagen ist. Aber in zwischen sind auch die Werber

kann vielleicht das eine oder andere Mal einen Sonderwunsch durchsetzen, weil sie zwischen der christlichsozialen und der sozialdemokratischen Partei das Zünglein an der Waage darstellt, sie kann etwas mehr erreichen, wenn sie sich mit einer der großen Parteien zu einer Regierungskoalition vereinigt, sie wird aber nie aus sich heraus eine Regierung bilden, nie allein die Mehr- heit im Parlament darstellen und deshalb auch nie ihren Willen voll und ganz ohne Rücksichtnahme auf die Wünsche und Forderungen

wird er sich das sagen? Weil er sich bei ruhigem Nachdenken klar sein wird, daß für seine Interessen noch am meisten dort zu erreichen ist, wo die große Masse der Bauern beisammen ist, wo diese Masse der Bauern inner- halb der größten Partei des österreichischen National- rates ihr Gewicht geltend machen kann. Die Dauern sind innerhalb der christlichsozialen Partei im Reichsbauern, bund vereinigt, der den größten geschloffenen Block inner- Halb dieser Partei darstellt. Ohne oder gar gegen den Reichsbauernbund

kann die christlichsoziale Partei gar nichts machen, das Wort und der Wille des Reichsbauern, bund-es ist deshalb ausschlaggebend für alle Arbeiten der christlichsozialen Partei. Wenn irgendwo der Wille der Bauernschaft zum Durchbruche gelangen kann, so ist es nur in der christlichsozialen Partei durch die bäuerliche Reichsorganisation, den Reichsbauernbund. Aber nicht nur deshalb wird dieser zuerst unent- schlossene Bauer, von dem wir reden, sich doch schließlich für die christlichsoziale Partei entschließen

- nisationen, die Dauernbünde, in allen Ländern ange- schlossen haben, d i e Partei, auf deren Liften die Bauern vertreter an der ersten Stelle steh-en. Der Bauer, der seine Stimme für eine andere Partei abgibt als für diejenige, für die unsere Standesorgani sation Eintritt, der schwächt diese Organisation, der schwächt unseren Bauernbund. Denn nur dann wird der Bauernstand innerhalb der christlichsozialen Partei seine überragende Stellung behaupten können, solange die bäuerliche Wählerschaft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 02.02.1907
Umfang: 18
in den Landgemeinden ist dies der Fall. Hier hoffen die Christlichsozialen, aus eigener Kraft jeden sich ihnen entgegenstellenden konservativen Mandatswerber niederringen "zu können und betrachten deshalb ein etwaiges Kompromiß nur als sinkende lästige Feffel, die sie in ein zelnen Fällen um die Früchte ihrer groß angelegten Agiiationsarbeit bringen könnte. Ihrem Streben: Hinaus mit der alten Partei bis auf den l e tz t e n M a n n, soll aber der volle Erfolg zu teil werden. Darum sind sie für eine Einigung

, welches sich sowohl auf Stadt- und Landgemeinden erstreckt, vollständig zuzustimmen. Ein W a h l k o m P m"rß für die Land gemeinden wurde aber von den Vertretern der christlichsozialen Partei beharrlich abgelehnt. Als die Vertreter der Konservativen die Aussichtslosigkeit einer Verständigung zwischen den Parteien selbst in Bezug auf ein Wahlkompromiß in den Landgemeinden feststellen mußten, stellten sie einen anderen, nämlich folgenden Antrag: Da ein Wahlkompromiß in den Landgemeinden zwischen den Vertretern

einzutreten. Die Vertreter der christlichsozialen Partei lehnten das Schied srich te ram t eines Bischofes in dieser Angelegenheit mit allen Entschiedenheit und zwar grundsätzlich a b. Um den voraussichtlichen verheerenden Folgen eines heftigen Wahlkampfes zwischen den beiden katholischen Parteien des Landes auszuweichen, erklärten sich schließlich die Vertreter der Konser vativen auch zu dem größten Opfer bereit, sich an den kommenden Reichsratswahlen gar ni ch t z u beteiligen und für diesmal ganz

aufstellen und für dieselben mit jenen Mitteln eintreten, die nach konservativer Auffassung gestattet sind. Die „N. Tir. Stimmen" besprechen die geschei terte Friedensaktion und erwähnen, daß sie die Führer der Christlichsozialen ob ihrer Haltung nicht verstehen. Nun, diese Haltung ist schon verständlich. Hinaus mit der alten Partei bis auf den letzten Mann! hat ja doch Herr Schraffl schon vor Jahren in Mieders gesagt. Was damals mehr als eine Redensart klang, soll nun eben zur Wirklichkeit gemacht

werden. Das ganze Um und Auf bei der christlichsozialen und Bauern bunds-Agitation war doch nur, die konservative Partei bei den Bauern zu mißkreditieren,. sie und ihre Blätter als bauernfeindlich hinzu st ellen. Nachdem dieses Bestreben jetzt in einzelnen Gegenden so halb und halb geglückt ist, wird sich Herr Schraffl doch nicht mit den von ihm als Bauernfeinde verlästerten Männern jura. Zwecke von Kompromißverhandlungen an einen Tisch setzen. Dazu ist er sich doch zu klar in seinen Zielen und zu fest

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 25.02.1911
Umfang: 16
Reichspartei zu veranlassen daß einige konfessio n elle Pun kt e des Tiroler Lan des- programmesin das Programm der christlich sozialen Reichspartei ausgenommen werden. Die christlichsoziale Partei Tirols hat diesem Wunsche Rechnung getragen und die Forderungen der Kon servativen der Zentralleitung der christlichsozialen Partei vorgelegt. Diese wieder hat die Gutachten der verschiedenen Landesparteileitungen eingeholt. Die Antworten darüber sind zum Teile bereits eingelangt oder werden für die nächste Zeit

sind die verschiedenen Meldungen über Inhalt und Ergebnis derselben bloße Ver mutungen. Inwieweit wir jedoch unterrichtet sind, kann als feststehend bezeichnet werden, daß die Forderungen der Konservativen Tirols bei den Christlichsozialen der verschiedenen Länder keine besonders günstige Stimmung gefunden haben. Alle christlichsozialen Lündesparteivertre- ^lngen sind, soweit sich dies nach den eingelaufenen Stimmungsberichten beurteilen läßt, darüber einig, daß das Reichsprogramm der christlichsozialen Partei uicht

sie ihre Agitatoren und lassen dieselben dort bei günstigem Wind die Störenfriede spielen und ähnliches mehr. Und das nennt man die Einigungsaktion ruhen lassen! Auch im christlichsozialen Hauptorgan, dem „Tiroler Anzeiger" vom 21. Februar befindet sich ein Artikel, der wunderbar zu der Proklamation, die Einigungsaktion vorläufig ruhen zu lassen, stimmt. Der Artikel beginnt mit der Ueberschrift: „Wertst der Feind?" und schließt ; mit einer ganz unverblümten Kriegser klärung an die katholisch-konservative Partei

" zu enden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, Handschriften nicht zurückgestellt — Offene Reklamationen sind portofrei. M 8. Imst. Samstag, den 25. Februar 1911. 24. Jahrgang. Die Christlichsozialen und der Frieden. ' Die christlichsoziale Parteikorrespondenz „Austria" meldet: „Die Konservativen Tirols stellten bekannt lich dafür, daß sie mit den Christlichsozialen in Friedensverhandlungen eintreten, die Forderung auf, daß sich letztere verpflichten, die christlich soziale

in ein spezifisch konfessionelles verwandelt werden kann. Es ist daher sehr fraglich, ob die christlichsoziale Reichsparteileitung diese Wünsche der Tiroler Konservativen berücksichtigen wird können. Die Einigungsaktion wird in Innsbruck so lange ruhen, als die Entscheidungen der christlichsozialen Zentralparteileitung ausstehen." So schreibt die christlichsoziale Parteikorrespon denz. Der letzte Satz ist besonders gut, daß nämlich die Einigungsaktion ruhen werde. Wir haben ganz andere Dinge bemerkt, nämlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 17.06.1911
Umfang: 8
für die Partei ist da hin und ein nimmermüder Feind im eigenen Lager ist ihr entstanden in den Konservativen, die ihre alten Domänen wieder erobern wollen, aus denen die Christlich sozialen sie verdrängt haben. Charakteristisch für diesen bitteren Kampf der feindlichen Brüder ist die vernich tende Kritik, die die konservativen „N. T. St." an der Christlichsozialen Partei, ihrer Wahltaktik und ihren Führern übt. Wir geben nur folgende Stellen aus diesem Artikel wieder, die wahrlich genug sagen

: „Ihren gestrigen Sieg verdankt die christlichsoziale Partei einer ganz infamen, terroristischen Agitation. Mit verlogenen und ehrabschneiderischen Flugschriften wurde das Land überschwemmt, mit Versprechungen und Vorspiegelung schwindelhafter Erfolge wurde das Volk blindgeschlagen. Hilf was helfen kann! Das war die Parole, die wir auf einem christlichsozialen Flugblatte lasen. Und sie haben sie befolgt. Die Wähler wurden angelogen, was Platz hat." „Die andern hatten bezahlte Agitatoren, die Tag und Nacht

fehlen und jeder muß seine Pflicht tun um unseres Volkes und um unserer selbst willen. Der Ausfall der Wahlen. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen ist es kaum mehr zu bezweifeln, daß die christlichsoziale Partei eine große Niederlage erlitten hat. In Wien ist der liberale Kandidat Friedmann gegen einen der christlichsozialen Parteiführer, nämlich gegen Bielohlawek gewählt worden. Fast sämtliche anderen Führer kommen in die Stich wahl. Der Parteichef Prinz Aloys Liechtenstein

^ng. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 ll; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Auf zur Stichwahl! Der 13. Juni war ein schwerer Unglückstag für die Partei, die sich als die herrschende gefühlt hat und als solche aufgetreten ist, die Christlichsoziale Partei. Die Niederlage, die sie wegen ihrer Korruptionswirtschast in Wien erlitten hat, wird sie kaum wieder auswetzen

können. Der koloffale Stimmenverlust, den die Partei trotz ihrer rücksichtslosen Agitation aufzuweisen hat, ist ein deutlicher Beweis dafür, daß das Volk nicht Lust hat, sich weiter an der Nase führen zu lasten, nur da mit eine Anzahl Abgeordneter eine gute Versorgung erreichen. In Wien ist der Charakter und das Wesen dieser Partei zuerst offenbar geworden. Aber auch in Tirol hat sie einen großen Stimmenverlust zu ver zeichnen, wenn sie sich auch in ihrem Besitzstand be hauptet, die große Begeisterung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.07.1915
Umfang: 16
als auch die Nichtgedienten. Es wer den also auch die Altersklassen der Gedienten vom 43. bis zum 50. Jahre gemustert werden, wie dies dem einmütigen Wunsche der Bevöl kerung entspricht. Mit besonderem Nachdruck betrieben die christlichsozialen Vertreter die Versorgung der Invaliden und ihrer Ange hörigen, sowie der Hinterbliebenen nach Gefallenen, und wiederholten die bereits des öfteren ausgestellten Forderungen der christlichsozialen Partei- in Stadt und Land. Auch die Unterhalsbeiträge bildeten den Gegenstand

noch, daß ich überzeugt bin, daß sich gegenwärtig in der deutschen Marine zahlr-eiche Mannschaften befinden werden, die glei ch- falls a u f d e r „Lusitania" gefahren sind oder beschäftigt waren und meine Aussa gen eidlich b e st ä t i g e n können." Pie Christlichsozialen beim Ministerpräsidenten. In Ausführung der Beschlüsse der christlich- sozialen Vereinigung erschien am 13. Juni die in der letzten Vollsitzung gewählte Abordnung unter Führung des Abg. Schraffl als Vertreter

, daß. die Mitglieder der landsturmpflichtigen Kriegsorganisationen, wie das öster reichische Kriegerkorps, der T i r o l e r Stand st ch ütz e n und dergleichen allgemein und vor einer gemischten Kommission ge mustert werden. Ebenso erscheint die Forderung der Christlichsozialen, beziehungsweise deren .Durchführung bereits im Zuge, daß die Land sturmjahrgänge vom .43. bis zum 50. Lebens jahre gleichfalls allgemein von einer gemischten Kommission gemustert werden, also sowohl die Gedienten

eingehender Erörterung. Be treffend deren Fortzahlung, sowie betreffs der Jnvalidenversorgung teilte der Kabinettschef mit, daß von den in Betracht kommenden Aem- tern bereits eine provisorische Verord nung fertiggestellt sei und in nächster Zeit zur Verlautbarung gelangen wird, in der die Wün sche der Christlichsozialen, insbesonders auch der in der Petition der Gemeinde Wien niedergeleg ten, tunlichst und in größtmöglichem Umfange berücksichtigt erscheinen. Die Abordnung führte eine Reihe

, betreffend die Behandlung und Distinktion der ihre Landsturmpflicht erfüllen den Organisationen des Kriegerkorps, der Tiroler Stand schützen, der Scharfschützen und pergleichen er hoben werden. Auch diesbezüglich, versicherte der Ministerpräsident, sich zu informieren und wie bei allen vorgebrachten Bitten Erhebungen zu pflegen und die Beschwerden eingehend zu prüfen. Mit dem Danke für das wie immer bezeugte freundliche Entgegenkommen verließen die Vertreter der Christlichsozialen den Em pfangssalon

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 07.11.1913
Umfang: 16
Versammlungen mit den — Sozialdemokraten. Diese Adresse ist aber ebenso falsch, wie die Adresse des Deut schen Nationalverbandes, weil die Herren Sozi im V e r l a n g e n von der Regierung zwar ein zig dastchen, aber davon, daß der Staat auch E i n n a h m e n haben soll, wollen sie nichts wissen. Daß aber jemand, der keine Ein nahmen hat, auch nichts ausgeben kann, ist so klar wie.Quellwasser. Hilfe bei der Christlich- sozialen Partei, als der einzigen Volkspartei, zu suchen, das widerstrebt der liberalen

, ob derselbe Heuer noch unter Dach und Fach kommt. Die Christ lichsozialen haben zwar den Vorschlag gemacht, über die Annahme des ganzen Finanzplanes auf einmal abzustimmen; die Zeitungen des Deut schen Nationalverbandes wollen aber davon nichts wissen. Erstens einmal wahrscheinlich deshalb, weil es ihnen mit der raschen Erledi gung des Finanzplanes nicht ernst ist, zweitens, weil diesen Vorschlag die Christlichsozialen ge macht Haben und daher letzteren das Verdienst gebühren würde. Die Zeitungen des Deutschen

- rechtsweiber die Aufnahme von Nahrung ver weigerten, wurde ihnen nämlich zwangsweise die Nahrung beigebracht. Wie lange wird man in England diesen übermütigen Weibern noch so gutmütig gegenüberstehen? Aus dem christlichsozialen Land tagsklub. In der letzten Klubsitzung der Christlich- sozialen Tiroler Landtagsabgeordneten am 18. Oktober 1913 wurde an Stelle des bisherigen Klubobmannes Dn v. Guggenberg, der diese Stelle niedergelegt hatte, der bisherige Obmann- stellvertreter Josef Schraffl zum Obmann

des Christlichsozialen Landtagsklubs gewählt. In derselben Sitzung, wurde zur Leitung, der christlichsozialen Landespartei in Tirol ein aus den Abgeordneten Prof. Dr. Schöpfer, Josef Schraffl, Pfarrer Habicher, Peter Unterkircher, Prof. Dr. Mayr- und Jos. Kienzl bestehendes Komitee gewählt, das den bisherigen Obmann der christlichsozialen Landesparteileitung Doktor Schöpfer als solchen wieder wählte. Damit ist allen diesbezüglichen Berichten in der gegnerischen Presse der Boden entzogen. Die „Lienzner Zeitung

" will bemerkt haben, daß ge wisse Anzeichen erkennen lassen, daß dem Abge ordneten Schraffl seine Mühe und Verdienste um die christlichsoziale Partei mit Undank ge lohnt werden wird. Wir glauben, das frei sinnige Blatt diesbezüglich beruhigen zu können. Bisher waren es immer die freisinnigen Par teien, die jeden, Mer das Mittelmaß hervor- ragenden Parteigenossen (siehe Grabmayr) sofort! selbst umgebracht haben. Bauernbriefe. Lechtal, 24. Oktober. Vom unteren Lechtale, überhaupt von Außerfern, liest

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.04.1911
Umfang: 16
und behauptete, daß nur die christlich soziale Reichspartei das einzige Mittel sei, um Oesterreich zu retten. Dr. Pusch erwiderte, wenn die Interessen der Religion und des Staates in Frage kommen, so sei ec überzeugt, daß nach Rücksprache mit den Wählern kein Hindernis für ein Zusammengehen ' der Konservativen mit den Christlichsozialen bestehe. Warum wir unter den heutigen Verhältnissen j selbstständig bleiben wollen, hat seinen Grund darin, ' weil die christlichsoziale Partei nicht die Garantie ? bietet

und absolut unannehmbar sei. Der Vermittlungsantrag des christlichsozialen Abgeordneten Fr ick, den Konservativen freie Hand zu lassen nur gegen dem, daß den Kandidaten von der konservativen Parteileitung nicht verboten Werde, der Reichspartei beizutreten, wurde von den anderen Christlich sozialen abge lehnt. Der hochwürdigste Herr Prälat Zacher machte den Vorschlag, wenn man sich auch nicht einigen könne hinsichtlich eines Kompromisses mit Aufgabe der Selbstständigkeit der Partei, möge

concours. An der Forderung der Christlichsozialen, die an sich einen Widerspruch und etwas Unmögliches enthält, an der Forderung, welche der gesunde Tiroler Hausverstand als unerfüllbar ansehen muß, nämlich, daß die konservativen Kandidaten sich auf das konservative Programm wählen lassen und im nächsten Augenblick in die christlichsoziale Partei eintreten sollen, ist das Gelingen eines Kompro misses gescheitert. Es ist doch ein Widersinn, dast die Leute konservativ wählen sollen

, damit dann christlichsoziale Abgeordnete heraus kommen. Aus dieser Forderung ergibt sich wohl schon der Schluß, daß es den christlichsozialen Partei männern mit dem Trachten nach einer Verstän digung und einem Kompromiß nicht ernst war. Es fehlr, wie der hochwst. Herr Kardinal gesagt hat, am guten Willen. Was der Herr Ab geordnete Schraffl vorgeschlagen hat bezüglich der vier Mandate, die die Chriftlichsozialen den Kon servativen überlassen könnten, klingt wohl wie Spott. Man denke, ausgerechnet die Städte- Mandate

Innsbruck I und II, die bisher die Sozi aldemokraten besessen, wollen die christlichsozialen Städteeroberer uns überlassen. Leider haben sich die hochwst. Landesbischöfe umsonst bemüht. Die Konservativen haben vollste Bereitwilligkeit und Opfersinn gezeit, uni zu einer Verständigung zu kommen. Die christlichsozi alen Führer bestanden hartnäckig aus der Auslösung der konservativen Partei. Die Christ lichsozialen trifft also die ganze Verantwortung am Scheitern der Friedenskonferenz. Die Bedingungen

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Tiroler Post
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Seite 4 von 16
Datum: 12.05.1911
Umfang: 16
auf keinen Fall einer Partei anzuschließen. Der Erfolg der Versammlung dürfte sein, daß am 13. Juni die meisten Stimmen hier Unter kirche r erhalten wird. Strengen. Man schreibt uns aus Strenger: vom 9. Mai: Am Sonntag abends hielt der konser vative Kandidat H a u e i s von Zams eine Wählerversammlung, die von zirka 60 Personen, darunter auch einigen Nichtwählern und mehre ren Christlichsozialen, besucht war. Zum Vor sitzenden wurde der Herr Pfarrer, zu seinem Stellvertreter der Vorsteher

es: „Mit sympathischen Worten begrüßte der Vorsitzende den (konservativen) Kandidaten". Gesagt wurde aber: „Es freut uns auch, einen Redner von der anderen Seite zu hören." Klingt bedeutend anders. Weiter heißt es: „Wiederholt wurden seine Ausführungen vom Beifall unterbrochen." Das ist ganz unwahr. Ferner sagt der Bericht, es habe den Wählern ge fallen, als Dr. Stern erklärte, er würde als Wilder, frei von der großen christlichsozialen Partei, in den Reichsrat eintreten

zu unterstützen, wozu sich Herr H ö l z l bereit erklärte. Der Kandidat dankte für das in ihn gesetzt- große und ehrende Vertrauen und versicherte, daß er, im Falle seiner Wahl, als treuer Anhänger der christlichsozialen Partei seine ganze Kraft für die Interessen des Wahlbezirkes einsetzen werde. Mit begeisterten Hochrufen aus den bisheri- den Abg. H ö l z l, auf den Kandidaten und den Bundesobmann LA. Schraffl wurde die Ver sammlung geschlossen. Es sind nun für sämtliche elf deutschen Be zirke

die Kandidaten des Tiroler Bauernbundes nominiert. In der Versammlung war eine glänzende und zuversichtliche Stimmung. Der Kandidat N o g g l e r ist ein im Wahlbezirke ge borener bewährter christlichsozialer Parteimann, der im ganzen Wahlbezirke sich des größten An sehens erfreut. Die Kandidatur kann des halb mit Recht eine glückliche genannt werden. Die Kandidatenliste der italienischen Volks partei. Als Kandidaten der christlichsozialen Ita liener wurden aufgestellt für: Mezolombardo- Lavis-Cembra

werden. Von den früheren Abgeordneten kandi dieren also nicht mehr Dr. Lanzerott i, P a o l a z z i und P a n i z z a. Politische Rundschau. (Vom 2. bis 9. Mai 1911.) Die letzten Tage brachten die Veröffentli chung der Kandidatenlisten verschiedener Par teien, darunter jene der christlichsozialen Reichs partei. Die Reihe der Wahlwerber, die diesmal auf das Programm Luegers kandidieren, ist be reits ziemlich geschlossen, nur in einzelnen Stammbezirken sind die Nennungen noch aus ständig. Die Partei wird sich in zirka

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