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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 17.04.1908
Umfang: 12
wird, j daß diese Partei alle Gegensätze überbrücken, den ! Gewerbsmann, Fabrikanten, Hausbesitzer, Mieter, j Beamten, Arbeiter, kurz allen Ständen, die über - die Not der Zeiten klagen, das goldene Zeitalter zurückerobern will. Wir hatten schon öfters Ge legenheit, das Versprechen der christlichsozialen Partei, welchem sie ja zum Teil ihr Wahlglück verdankt, mit ihren Taten zu vergleichen und s konnten hiebei stets einen recht merkwürdigen ; Kontrast konstatieren. Es sei hier nur an die ; Haltung

der Christlichsozialen zu den Anträgen ! der sozialdemokratischen Partei gegen die Lebens- ! Mittelteuerung erinnert. Obschon die Hebung der \ Existenz der Arbeiterschaft enge mit den Lebens- : mittelpreisen zusammenhängt, ja, der Arbeiter- j klaffe, ohne daß dem zunehmenden Lebensmittel- j Wucher Einhalt getan werde, die Verbesserung : ihrer Lage einfach unmöglich ist, stimmten die s Christlichsozialen die Anträge nieder und höhnten ! noch die Not des Volkes. Die Christlichsozialen j konnten eben

nicht für die Anträge stimmen, weil ■ sie dadurch das Interesse einer dieser Partei weit j näher stehenden Wählerklasse verraten und ihrer i Partei in dieser Wählerschichte den Boden abge- j tragen hätten. Waren nun die Beweggründe, welche die Christlichsozialen veranlaßten, gegen die vitalsten Interessen der Arbeiterschaft zu stimmen, welche denn immer, fest steht, daß ihr Programm von der „Rettung aller Stände" da durch ein großes Loch bekommen hat. Der Ar beiterschaft wurde eben mit unverkennbarer Deut lichkeit

gezeigt, daß sie unter die Stä'ude, welche die Christlichsozialen von der Not der Zeiten er retten wollen, nicht inbegriffen ist. .1 Aber selbst wenn die chriftlichsoziale Partei in der Erkenntnis, daß die Arbeiterschaft ihren Schwindel durchschaut, ihr Programm dahin eli minieren möchte, daß fürderhin nicht mehr von der Rettung aller Stände, sondern aller besitzenden Klassen dir Rede ginge, also das Programm dem Wesen der Partei wenigstens teilweise angepaßt wäre, bliebe ihr Programm nicht dennoch

von den in den Städten gewählten Christlichsozialen und von der Rücksichtnahme der ihm ättvertrautkn Interessen der Industrie, sich einsetzen muß. . . Bedarf es noch eines Beweises, daß das chriA- lichsoziale Programm, welches die Rettung aller Stände verspricht, ein großer Schwindel ist? Denn, wo sich nicht einmal die Interessen der besitzenden Klassen in harmonischen Einklang bringen lassen, wie denn erst könnte die christ lichsoziale Partei in der heutigen Gesellschafts ordnung die täglich sich verschärfenden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 16.03.1907
Umfang: 16
und schätzt, ja förmlich apostolisch wirkt; dieses beneidenswerte Muster eines Volksblattes, dieser unvergleichliche Schatz unseres katholischen Bauernstandes. In genannter Nummer nun des viellöblichen, nicht genug zu würdigenden Bauern bundorganes sah sich ein Herr aus dem „Oberlande" zur Ehrenrettung seiner Partei, der christlichsozialen nämlich, oder sogar, wie besser, seines „Bundes", des Tiroler Bauernbundes nämlich, denn die zwei sind nicht mehr das gleiche, sie verhalten sich zu sammen etwa

-s Ertragen predigt;das sich nie eineVerdreh- ung, eine Unwahrheit, ein absichtliches Verschweigen oder einAufbauschen und eineUebertreibung zu gunsten der eigenen Partei hat zu schulden kommen lassen; das jeden aus Versehen gemachten Irrtum sofort widerruft und richtig stellt; dem man das Herze leid anmerkt, wenn es in etwas den konservativen Brüdern widersprechen mutz; das so scharf unter scheidet zwischenWünschenswertem und Erreichbarem, nie schmeichelt die von Gott gesetzte Autorität hochhält

Kämpfe hätte eben die Freudenfeuer unangezündet lassen, die Begeisterung dämpfen und — zur Besinnung bringen sollen. Der Be weis dafür, daß die neue Wahlordnung den Kultur kampf im Gefolge habe, wurde in Nr. 6 der „Tiroler Laudzntung" erbracht durch Zitate aus einer christlichsozialen Laudeszeitrng, der „Brixener Chronik", wie der gute Herr offenbar übersehen hat. Oder hat er durch absichtliches Verschweigen dem genannten Blatte etwa einen stillen Wink geben wollen, mit solchen Ausführungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1911
Umfang: 8
. Aiittwoch 10. Antonin B., Cyrillus M. Was stch die Konservativen unter dem Arieden denken. In den konservativen Blättern werden die Christ- lichsozialen bekanntlich täglich als die Schuldigen am Nichtzustaudekommeu des Friedens im Lande hinge stellt, weil diese letzteren die Bildung einer Partei durch die Bereinigung der beiden katholischen Laudsparteien verlangen. Diese Forderung sei näm lich, sagen die Konservativen, sürsie n nanneh Ul li ar, somit seien die Christlichsozialen, eben

ihres Angesichtes ganz und gar entgegen ihren eigenen früheren Behauptungen Gründe auf Gründe häufen, daß nur die Duldung, die sie selbst den Christlich sozialen gegenüber nie gekannt hatten, einen ausrich tigen, wahren Frieden ermöglichen könne. Nachdem das Volk in jenen Wahljahren klar und bündig alls gesprochen hatte, daß es auf das Weiterbestehen der konservativen Partei ganz und gar keinen Wert mehr lege und daß es von den Christlichsozialen im Abge ordnetenhause und Landtage vertreten sein wolle, ruft

werde, da ihre „Unterdrückung', wie sie die Schaffung einer Partei nennen, nie zum Frieden fuhren könne: immer ist es die Mandatspolitik, die da hinter all diesen Wider sprüchen sich verbirgt. Was anders bedeutete deuu das Verlangen der konservativen Unterhändler bei den letzten Inns brucker Konserenzen, die Christlichsozialen sollen ihre Wähler beauftragen, in vier Wahlkreisen ihre Stimmen den von den Konservativen ausgestellten Kandidaten zu geben ? Woraus anders deuten denn die Äußerungen der Konservativen

hin, daß die solcherart mit Hilfe der Christlichsozialen gewählten Mandatare im Parlamente bei der nächsten Gelegen heit eine eigene Partei bilden würden? Und das soll Friedenspolitik sein? Nein, das nennt man Partei- egoismlls in nnverhülltester Gestalt! Es ist ein ver gebliches Beginnen, dem Volke vorsagen zu wollen, daß damit „Frieden' gemacht werden solle oder könnte. Es ist übrigens ganz gut, daß man nun die Ansichten der Konservativen, wenn sie wieder ins Parlament kämen, geuau kennt. Das Volk, welches ganz

nung „Zehn Gulden-Jägerei') denn doch ein starkes Verlangen, die Christlichsozialen sollten vom Besitz stand der christlichsozialen Partei, dessen ungeschmä lerte Erhaltung schon mit Rücksicht auf die Sozial demokraten, welche die größte Parlamentspartei würden, wenn die christlichsoziale Partei eine Schwä chung erführe, von der größten politischen Bedeutung ist, Opfer bringen, ohne durch diese Opser etwas an deres zu erreichen, als daß der Unsriede erst recht fort dauern würde. Mit vollem Rechte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 05.06.1907
Umfang: 16
dann zu gemeinsamer Beratung zusammen (im Klubzimmer des ehem. Zcntrum- klubes im Abgeordnetenhause). Den Vorsitz führte Dr. V. v. Fuchs und setzte den Zweck der Zusammenkunft auseinander, sowie die möglichen Formen eines Zusammenarbeitcns des Zentrums mit der christlichsozialen Vereinigung im Reichsrate: entweder die Herbeiführung einer ständigen Fühlung Lurch ein gemeinsames Exekutivkomitee oder einfache Fusionierung (Verschmelzung zu einer Partei). Er ersuchte die Anwesenden, sich hierüber auszn- sprechcn

gewisse Acnderungen der Klubstatuten bedinge, bei denen den verschiedenen Wünschen werde Rechnung zu tragen sein. 2m Lause der nächsten Woche werde die Partei mit der An gelegenheit sich beschäftigen und die entsprechende Gegenerklärung geben. Der BurggräsiÄl '* Auf das katholischkonscrvative Programm waren 31 Abgeordnete gewählt aus Salzburg, Steiermark und Oberösterreich, von Tirol der einzige konser vative Kompromißkandidat Dr. Michael Mayr, den aber die Christlichsozialen gleich

als christlichsozial klassifizierten, obwohl sie vor den Wahlen für das Eintreten für diesen Konservativen die konservativen Stimmen für den christlichsozialen Atanas v. Gugen- berg ausbedungen hatten. Da die Chrrstlichsozialen 65 Abgeordnete durchbrachten, werden sie durch den Anschluß der 31 Abgeordneten des Zentrums und des christlichen Agrariers Ritter v. Pan; als Hospitant, zur stärksten Partei im Hause. Zu den Rechten, die damit verbunden sind, gesellen sich nun auch er- höhte Pflichten. Wir konservative

hat sich die neuen Männer ausdisputieren lassen, es weiß nun auch, wer ihm Hilfe zu bringen ver pflichtet ist, wenn cs solcher bedarf. Das „Vaterland' schreibt zur Verschmelzung des Zentrums mit der christlichsozialen Reichspartei: „Der alte Zentrumsklub hört also zu bestehen auf. Er gibt seinen seinen selbständigen Namen und sein selbständiges Programm auf und nimmt, wenn nicht bei der zu erwartenden Statutenrevision etwas anderes bestimnit wird, Namen und Programm der christlichsozialen Partei

wird demnächst zu diesem Beschlüsse Stel lung genommen werden und man darf annrhmen, daß abgesehen von dem Fall, daß der eine oder der andere in den für das Wesen der Sache unterge ordneten Fragen Meinungsverschiedenheiten hat, an dem heute geschaffenen Stand der D inge nichts mehr geändert werden wird. Die Vorbehalte der landes autonomen Organisationen und die Selbständigkeit der bäuerlichen Vertreter in agrarischen Fragen sind in dem nenen Klubstatut der christlichsozialen Partei schon ausdrücklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 27.07.1908
Umfang: 8
geschrieben, damit der Volks- und Arbeiterverrat schöner herauskommt. Die „Volks-Zeitung" blieb bei ihrer Meinung und nannte das Kind oder die drei Kinder noch immer beim rechten Namen: Volksverräter. Auf den „Volksblatt"- Artikel näher einzugehen, fand die „Volks-Zeitung" nicht für notwendig, da der ganze Artikel, genau besehen, aus christlichsozialen Finten und Phrasen zusammengesetzt ist. Auch das „Arbeiterblatt" druckte die Verteidigung von Drexel und Kuinpanen dem „Volksblatt" nach, beziehungsweise

im Abgeordnetenhause mit der Bevölke rung, speziell mit den Staatsbediensteten ge trieben, berechtigterweise nicht mitmachten. Wir haben in Wt. 161 unseres Blattes, in einem längeren Artikel auf die demagogische Art, wie die „Volks-Zeitung" Politik macht, hinge wiesen, und unter Anführung einer Reihe von Tatsachen dargetan, daß unsere Abgeordneten einen völlig korrekten, im Interesse der be treffenden Kreise gelegenen Standpunkt ein genommen haben. Ebenso geschah dies seitens des christlichsozialen

„Arbeiterblattes". Dies ist nun dem sozialdemokratischen Organ sehr unangenehm. Ohne indessen auch nur mit einem Worte die unsererssits angeführten Ar gumente zu widerlegen, stellt dasselbe in Nr. 86 vom 20. Juli seine Behauptung vom Volksverrat wieder auf. Wer würde auch von einer Partei und deren Organ, dessen ganze Politik eine große Lüge ist, etwas anderes er warten. Es wird unverdrossen weiter ver leumdet in der Hoffnung, daß etwas immer hängen bleibt. Diesen Grundsatz hat die So zialdemokratie immer

und allerorts hochge halten. „Wir mogeln, wo wir mogeln kön nen", sagte bekanntlich einer ihrer hervor ragendsten Führer. Jeder Leser wird uns beistimmen, wenn wir sagen: Diese „Volksblatt"-Schreiberei paßt g a n z g e n a u auf die C h r i st l i ch s o z i a - len! Damit aber die Parteigenossen nicht glauben, wir wollen die christlichsozialen Argu mente für ihren- Volksverrat im Parlamente ver schweigen, wie es das „Volksblatt" hinstellt, so wollen wir diesmal uns eingehender mit den Scheingründen

, als gar keines. Das „Volksblatt" hat aber eine schreckliche Angst vor den Herrenhäuslern; diese hätten bei ihrer ,/erregten Stimmung" (wegen was so aufge regt?) das Budget dann gewiß abgelehnt und dann hätte der § 14 regiert. Bei einer Volkspartei, wie es die christlich soziale Partei zu sein vorgibt, nimmt sich die Furcht vor den Mumien des Herrenhauses sehr heiter aus; die Herrenhäusler hätten trotz ihrer „Erregung" das Budget bewilligt und damit den billigen Zucker, da es das Herrenhaus

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 29.04.1911
Umfang: 20
. Dr. Schöpfer, Schraffl, Dr. o. Guggenberg und Genossen als erste Vorbedingung für ein Wahl- kompromiß die Auflösung und Selbstvernich, tung der katholisch-konservativen Partei und wollen absolut keinen katholisch-konservativ ge. sinnten Kandidaten als Abgeordneten in den Reichsrat hineinkommen lassen, bevor er nicht fahnenflüchtig geworden wäre, der katholisch-konservativen Gesinnung abgeschworcn und der christlichsozialen Fahne zu. geschworen hätte. Würden katholisch-konservative Männer als Abgeordnete

vor allem mit den tirolischen Christlichsozialen sich zu einer christlichsozialen Partei zusammenschlietzen müßten, die dann den Beitritt zur christlichsozialen Reichspartei beschließen müßte, und sie haben dazu eine Formel erfunden, die ihrer Schlauheit, die wirklichen Absichten zu verschleiern, alle Ehre macht, und die konservative Bevölkerung ködern sollte. Sie lautet: „Die Christlichsozialen und Konservativen ver- einigen sich auf Grund einer gemeinsamen Landes- Programme zu einer Landeepartei; die Kandidaten

gewählt, dann stünde dir katholisch-konservative Partei den mit ihr über Der- ständigung und Frieden verhandelnden Thristlich- sozialen nicht mehr vollständig wehrlos gegenüber und die Frtedenebedingungen mutzten dann dem Recht und der Billigkeit etwas mehr angepvtz«, viel- leicht gar auf Sicherstellung gewisser Grundsätz etwas Rücksicht genommen werden. Deshalb wollten die Chrtstlichsozialen setzt vor den Wahlen, die eine nicht ganz verlätzliche Geschichte sind, die Vernichtung und unbedingte

Unterwerfung der katholtsch-konser. vativen Partei erzwingen, und mobilisierten zu diesem Zwecke die Regierung, die durch ihren Landes- chef, den Statthalter, den etwa gewählt werdenden katholisch-konservativen Kandidaten mit der Gefahr drohte, daß ihnen nicht einmal ein Tisch in der Re stauration des Abgeordnetenhauses zur Verfügung gestellt werden würde. Um die Katholisch-Konservatien auf alle Fälle mundtot und wehrlos zu machen, haben die Cyrist- lichsoziaken verlangt, datz die tirvltschen Konservativen

werden auf Grund de» gemeinsamen Landes- programmes aufgestellt und erklären, im Reichs- rate gemeinsam vorzugehen.' Die Formel sieht aus den ersten Anblick weniger gefährlich aus. Bei den gemeinsamen Konferenzen ging man ihr aber auf den Grund und es stellte sich heraus, daß mit der Formel die konservativen Wähler getäuscht werden sollten. Mit dem Ausdrucke „gemeinsam Vorgehen' war nicht gemeint, die Kon servativen sollten mit den Christlichsozialen zusammen arbeiten, richtige Gesetze zum Schutze der Religion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 17.07.1908
Umfang: 8
, die auch Familien väter sind, ein kleines Scherflein zukommen zu lassen und so deren Not zu lindern. Einer für- alle und alle für einen! Die Vararlberger Partei vertretung. i© ieGewe r k s ch a f t s k o m n: i s- s i o n für Vorarlberg. Gelder sind an diese beiden Körperschaften oder an das Arbeitersekretariat, Dornbirn, Kapu zinergasse, zu richten. Die Komödie geht weiter! Feldkirch, 16. Juli. Unter dieser Aufschrift wird in dem christlich sozialen „Arbeiterblatt" vom 10. Juli der in. der „Volks-Zeitung

" von: 3. Juli erschienene Artikel gegen das „Arbeiterblatt" erwidert. Nun, die Aufschrift paßt, es ist wirklich eine Konwdie, was die Christlichsozialen treiben. Die Erwiderung des „Arbeiterblattes" ist so gehalten, daß da nur wieder die Unvernunft, noch mehr aber die Verlogenheit zun: Ausdruck kommt. Was hat denn hei dieser Erwiderung der Sermon zu tun, den der christlichsoziale Ab- geordnete Franz Fuchs im Parlamente sagte, denn der muß ja doch ins gleiche Loch tuten, wie alle andern christlichsozialen

wächter ein Erfolg der Christlichsozialen ist. Sie sei ja schon Ende Mai in: Amtsblatt publiziert worden. Da lache einer nicht! Wer zahlt denn die Ausbesserung, das Amtsblatt oder der Staat? Die Mittel dazu muß doch der Reichsrat bewil ligen, und in: Reichsrat haben die Sozialdemo kraten durch Verweigerung des Budgets auch die Mittel für diese Aufbesserung verweigert. Sie hätten auf diese Weise auch die 20 Millionen des Antrages des Abgeordneten Dr. Ellenbogen nie- dergestimmt

, selbst wenn er iM Ausschuß ange nommen worden wäre." So das Lügen — Pardon „Arbeiterblatt". Aus dem ganzen Artikel ist zu ersehen, daß das „Arbeiterblatt" von Eisenbahnersachen nichts versteht, sogar christliche Eisenbahner lachen da rüber. Daß nicht das Amtsblatt die Aufbefse- rung zahlt, das weiß der letzte Bahnwächter, ebenso, daß diese Verordnung Ende Mai in: Amtsblatt war, und daß das, was Ende Mai in: Amtsblatt war, schon vorher Gesetz sein muß, und nicht erst auf die Gnade der christlichsozialen Abgeordneten

und der Finanzminister dagegen sind? Beschimpft wird man von den Roten immer, mau u:ag tun, was man will." Auf dieses Geschreibsel erwidern wir: Doktor Drexel möge in die Wahlbewegung zurückdenken. In einer Wählerversammlung in Bludenz wurde Dr. Drexel nach seiner Kandidatenrede von einem christlichsozialen Eisenbahner aus Feldkirch inter pelliert, wie er sich, wenn er als Abgeordneter gewählt wäre, verhalten werde, wenn von einer gegnerischen Seite ein volksfreundlicher Antrag eingebracht wird. Dr. Drexel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.02.1908
Umfang: 8
und sein Mandat an einen Juden verkauft habe. Der Mezösi habe seiue angestellten Agitatoren wegen Veruntreuung der Organisationsgelder entlassen müssen. Der „Arbeiterblatt"- Redakteur hat hier aber bewußt gelogen, denn er weiß ge wiß, daß Mezösi und Achim keine internatio nalen Sozialdemokraten sind; diese „sozialistische Partei" vom Schlage Mezöfis huldigt ungefähr so unserer Partei, wie zum Beispiel die Vor arlberger Christlichsozialen. Und so dürfte es auch mit den andern in Nummer 6 mitgeteilten

Nr. 17 MEH.Hrr-r»KA die Kampfesweise der Christlichsozialen betreffs der Dringlichkeitsanträge über Lebensmittelteue- rnng der Genossen Schrammel und Dr. Renner im Parlamente nur zu bekannt, ebenso die Stel lungnahme unserer Fraktion zur Verstaatlichung einiger böhmischer Kohlenbergwerke. In eklatanter Weise erklärte Genosse Abram die gepflogenen Debatten über die erwähnten Anträge, Genosse Lagger und Pitacco unterzogen nach den Ausführ ungen des Referenten das Lügengewebe der Christ

nennenswerten Defiziten ab- schließen, ist erklärlich. — Gegenwärtig ist die Stelle des Kapellmeisters unserer Kurkapelle aus geschrieben. Bis jetzt meldeten sich nicht weniger als 250 Bewerber. In das Heim des gehört die „Volks-Zeitung". -——— —tt tttii -rinnnmirm irrwr im i ■in— iiBw—wMim (Vorarlberger Nachrichtens !>«,> li'l — Ulllil II IWIIIBWBMUUlMUlljUMaMJMBujfiZ Die Landeskonferenz der sozialdemokrati schen Partei Vorarlbergs findet am Sonntag den 16. Februar, vormittags 9 Uhr, im Gasthaus

an, die Ziffer 91 sei ein Druckfehler und das „Ar beiterblatt" werde in seiner Nummer 6 Mit teilen, daß nicht 91, sondern 910.000 für das sozialistische Programm eingetreten sind. Aber was kümmert sich das christliche „Arbeiterblatt" um die Wahrheit; man läßt ein paar Nullen weg und die christlichen Arbeiter glauben es. Diese Arbeiter sollen es auch glauben, daß zum Beispiel die ungarischen 'Abgeordneten Mezösi und Achim Sozialdemokraten seien. Dem letzteren wirft das Blatt vor, daß er die Partei verraten

Schrammel habe im Abgeordnetenhause gesagt, daß die Sozialdemokratie die einzige Partei sei, die ernstlich gegen den Alkoholismus auftrete. Aber tm Anträge Renner werde die Aufhebung der Steuern aus Bier und Branntwein verlangt. Ja, findet das Blatt denn nicht, daß, wenn das Bier billiger wäre, viele Arbeiter, allerdings auch so genannte Bessere, die noch dem traurigen Schnapsgenusse huldigen, dann das überaus schädliche Schnapstrinken aufgeben würden und dann anstatt einem Gläschen Schnaps ein Glas

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.07.1908
Umfang: 8
haben gegen uns gestimmt. Die Wahlbeteiligung betrug mehr als 85 Pro zent. Beide Parteien arbeiteten äußerst intensiv und mit dem Aufwand aller Kräfte. Unsere Partei gab eilten großen Aufruf heraus, der nebst einer Würdigung der Bedeutullg dieser Wahl eilt Kom- munalprogramm für Wörgl enthielt. Dieser Auf- rus wurde mit der „Volks-Zeitung" jedem Wähler des dritten Wahlkörpers ins Haus zugestellt und erregte natürlich überall Aufsehen; zumal bei den Christlichsozialen, die keine Gelegenheit mehr hatten, daraus

keit und Verkommenheit des Freisinns. In der Zeit der Wahrmundaffäre, wo die Gelüste der Klerikalen — die Schule zu verderben — nackt hervortreten, wo die Studenten einen Kamps um die Freiheit der Hochschule führen, verbinden sich Fortschrittliche mit der rücksichtslosesten aller kleri kalen Parteien, den Christlichsozialen, um ihnen eine Mue Machtposition zu verschaffen. ^ Das rote Gespenst hat wieder einmal seine Schuldigkeit getan und diese freisinnigen Jammer seelen geradezu hypnotisiert

, zwischen denen die denkbar- schärfsten Gegensätze in kultureller Hinsicht be stehen, auf gemeinsamem Kampfboden zusammen finden — gegen die aufstrebende Arbeiterschaft. Allein können die Christlichsozialen nicht mehr mit uns fertig werden, sie brauchen daher den Waffengefährten, der um eines kleinen Geschäft chens willen bereit ist, seine Parteianschauuugen hintanzusetzen. Der Freisinn hat längst aufge hört, als selbständige Bewegung zu imponieren; auch hier in Wörgl ist er nur mehr ein politisches

zu antworten. Die Bürgerlichen haben diesmal noch gesiegt! Einen Anlaß zu übertriebener Freude haben sie aber nicht; daß ihnen der dritte Wahlkörper ent rissen lvird, ltzafür bürgt die Sozialdemokratie und ihre stramme Organisation. Wenn wir auch nicht in die Gemeindestube gelangten, wir werden außerhalb derselben die Wirtschaft der Herren genau verfolgen und sie an ihre Pflichten gegen über der Gesamtheit erinnern. '' -Vm I Wattens. Die Christlichsozialen sind gevlein, ihre Zeitungen sind es noch mehr

Mores lehren. Da von den Inns brucker Genossen keiner von einer solchen Aeuße- rung weiß, ist auch das erlogen. Das einzige Prinzip der Christlichen scheint zu sein: Lüge und verleumde lustig darauf los, denn es ist ja gut für die Erhaltung der „Religion" und zur Aufrechterhaltung der Dummheit. Brixen. Was für nette Christen unsere christlichsozialen Gemeindeväter sind, geht aus einem Antrag hervor, den der unseren Lesern von früher her unter denr Namen Scharfrichter von Zinggen bekannte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.06.1930
Umfang: 8
der Arbeits losenversicherung „den entschiedensten Widerstand entgegen-, zusetzen". Die christlichsozialen Arbeiter und Angestellten müssen sich also mit größter Entschiedenheit einer Vorlage widersetzen, die von einer Regierung eingebracht ist. der der: christlichsoziale Partei obmann als Vizekanzler und ein ka tholischer Priester als unmittelbar verantwortlicher Ressort minister angehören . . . Nach all dem kann man zusammenfassend nur den Herrn Vaugoin zitieren: Die christlichsoziale Partei steht fest

zeigt, dem jungen Fürsten Rüdiger Starhemberg, der seine politische Reifeprüfung beim Hitler-Putsch in München abgelegt hat. die Wege zu ebnen." Die christlichen Gewerkschaften gegen dar Sovvelgeschwür. Wien. 9. Juni. Herr Kunschak scheint sich mit der Niederlage, die er im christlichsozialen Klub bei der Beratung über das Doppelgeschwür erlitten hat, nicht zufriedengeben zu wollen. Für gestern haben die christlichen Gewerkschaften eine Reichskonferenz einberufen

, in der sie sich mit dem Doppelgeschwür beschäftigt haben. Auf Antrag Kunschaks wurde eine Resolution über das Doppelgeschwür einstimmig angenommen: Die Bundesführung der österreichischen Heimatwehren hat für alle Angehörigen der Heimatwehr ein neues Gelöb nis angeordnet, das in wesentlichen Punkten mit den kul turellen und politischen Grundsätzen der christlichen Ar beiter- und Angestelltenbewegung in Widerspruch steht, und im besonderen die Forderung erhebt, alle Bindungen aus Partei- und Organisationszugehörigkeit dem Diktat

der Heimatwehrführung unterzuordnen. Die Reichskonserenz der christlichen Arbeiter- und Angestelltenschaft lehnt dieses Ge löbnis ab. Ein etwa durch Bedrohung der Existenz erpreßtes Hatfield, «deren Vater ein prominentes Mitglied der republi kanischen Partei war, und manche andere . . . 17. Vor ihnen liegt der Common. Die Allee, in der die An sprache stattfinden soll, ist durch einen Polizeikordon abgeriegelt; zwecklos, es hier zu versuchen. Sie gehen auf den asphaltierten Weg hinaus, und dann schauen sie einan

im National- oder Bundesrat in der Frage des Korneuburger Gelöbnisses. Sie bezeichnet es als vergebliches Bemühen, das Verhältnis zwi schen der christlichen Avbeitcr- und Angestclltenbewegung und ihrem Führer Kunschak zu vergiften, und zwischen ihm und' den Angehörigen der christlichen Arbeiter- und Angestellteu- f. aft einen Gegensatz auszurichten. In der Resoln^on werden schließlich die christlichsozialen Arbeiterabgeordneten im Parlament aufgesordert, der An nahme der Regierungsvorlage über die Reform

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 20.04.1911
Umfang: 8
. Haben die Herren unseren letzten Wahlspruch ganz vergessen? Ein bißchen ParieidiSziplin und Treue dürfen sie bei uns schon auch voraussetzen. Wir wollen einen Mann, der sich der großen, christlichsozialen Partei anschließt. Pamphlete gegen Professor Z>r. Michael Mayr. Die Autorschaft deS von uns bereits erwähnt-n Pamphletes gegen Professor Dr. Michael Mayr ist noch immer in ein rätselhaftes Dunkel gehüllt. Es ist zwar mit einem Namen unterzeichnet; da aber der Unterzeichnete ein gewisser Gottfried Kirchbichl

und diese brachte ihn in fortwährenden Verkehr mi' dem Volk?, so daß er dessen Bedürfnisse ans eigner Anschauung kennen lernen konnte. Sein jetziger Wohnsitz liegt sozusagen mitten im Wahlkreis. In aller Ennnernnz ist eS noch, tv-e Herr Rittmeister Siocker vor Jahresfrist bei einer Wählerveisamuilui'-g in Natnrns sagte: „Ich bin meine? inneren Uebe-zeugung noch konservativ. Unter den g:^ gebenen Verhältnissen aber würde ich im Falle einer Wahl der christlichsozialen Partei in Wien beitreten.' Dasselbe hörte

. Diese Lüge ist — das ist ja klar — nur darauf de rechnet, die Wahl der konservativen Kandidaten zu unterstützen. Aber, wer sich auf Lügen stützt, der tritt auf eine» Boden, auf dem er nur zu leicht untergehen kann Von einer merkwürdigen Begriffsverwirrung find dt» ,N. T. St.* befangen, indem sie den Landesausschuß Schraffl, der als Obmann des kathol. tirol. BauernbundeS zur gestrigen, von der Bauernbündlern und christlichsozialen Vertrauens männern vorgenommenen Kandidatenaufstellung «schienen

ist, in recht unsinniger Weis« anöden, und dabei schreiben, daß Herr Schraffl behufs .UnfrtedeuSsttftung' nach Südtirol gekommen sei. ES ist da» vom Hauptorgan jener Partei, die kaum die Auflösung des Abgeordnetenhauses ab zuwarten vermochte, bis sie in den christli ch- s o z i a l e n (!) Wahlbezirken gegnerische Kan didaten aufstellen konnte und die diese Zwietracht- kandidatureu in die Welt fetzte, während zwischen de» beiden Parteien FriedenSoersuche unternommen wurden, ganz erstaunlich kühn

. ES ist daS übrigens allerdings typisch für die „N T. St.', die prinzipiell immer das eigene Gewissen belauschen und dann da« ihnen vom eigenen Gewissen Vorgehaltene de« Christlichsozialen zuschreiben. Nun, mit einer solch unredlichen Art und Weise läßt sich die schlecht» Position der Friedensfeinde auch nicht mehr halten. ^ « DeutschnonSberg, 17. April. Unsere deutschen Gemeinden haben bereits t?on der konservativen Parteileitung die Einladung erhalten, bei der Wahl ihre Kandidaten zu unterstützen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 01.07.1908
Umfang: 10
frech und roh An hänger der christlichsozialen Partei ihre Kinder erziehen, haben nichtklerikale Eltern und deren Kinder, welche die christlichsozialen Fanatiker ungeschoren lassen, nur schon zu oft verspüren müssen. Ob in jedem Fall die Eltern dieser ungeratenen Jungens die Schuldtragen,den sind oder ob Pädagogen vom Schlage eines Herrn P. oder Dr. Drexel die Saat der Verrohung ausstreuen, wollen wir nicht untersuchen. Auf jeden Fall schöpfen die jugendlichen Zukunfts- männer ihre Nahrung

man aber den Bannfluch gegen Viktor Ema- rtuel jenen Maßregeln gegenüber, die im Mittel- alter von den „duldsamen" Römlingen gegen Frei- • denker angewendet wurden, dann ist der König noch glimpflich davongekommen. Die Hauptsache für mich ist, daß Sie sich, Herr Kaplan, die Fr—eiheit erlauben, im vorletzten Absatz den letzten Satz zu unterstreichen, der lautet: „Alle anständigen Menschen werden einer solchen Partei nach und nach den Rücken kehren." Bei Ihnen ist wahrscheinlich nur jener Bürger ein anständiger Mensch

aus dem Rinnstein der Heilquellen verschiedener Jugendkongregationen des „katholischen" Bereinshauses in der Schirl gasse, wo sie — die Böcke auf der einen, die Schafe auf der andern Seite — recht geistreiche Vorträge hören, wie zum Beispiel über die spanische Inquisition, die Stierkämpfe, die Ver rohung der Jugend, wie man sozialdemokratische Versammlungen sprengt, über den „Schwindel" der Lebensmittelteuerung — diverse „Kultur vorträge" im Sinne der christlichsozialen Welt anschauung usw. Erst

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1911
Umfang: 8
Seite ^ „Der Tiroler' Donnerstag, den 25. Mai 1V11. Reichsratskandidat Alb. v. Guggenberg im Pustertal. Toblach, 21. Mai. Heule nach dem vormittägigen Gottesdienste hielt unser Reichsratskandidat Ath. v. Guggenberg in Baumgartners Veranda eine sehr zahlreich besuchte Wählerversammliing ab, an der auch der Landtags- abgeordnete Dr. Schöpfer teilnahm. Die Ver sammlung bedeutet einen großen Erfolg für den christlichsozialen Kandidaten. In kurzer Rede besprach er zunächst die wichtigsten Aufgaben

er auf das Be st reden der Freimaurerlogen zu sprechen, wie in anderen Staaten Europas auch in Oesterreich den Kulturkampf hervorzurufeu. Die „Neue Freie Presse' hat unlängst gestanden, daß es die ch r i st l i ch s o z i a l e Partei gewesen sei, die dies verhindert habe. So wird die Partei auch in Zukunft es als Aufgabe betrachten, die religiösen Interessen des christlichen Volkes zn schlitzen und die Angriffe der Religivnsseinde abzuwehren. Um so notwendiger sei es aber, daß in die christlichen Rei hen

keine Spaltung hineingetragen werde nnd darum auch in diesem gefährdeten Bezirke der christlichsoziale Kandidat zum Siege gelange. Die Ausnahme, die auch diese Rede sand, Vennes, daß in Toblach die Wahl schon gemacht ist. ES kamen dann noch einige Siraßeufragen zur Besprechung, Znm Schlüsse ergriff der Vorsitzende Herr Lechner das Wort zu einer kurzen Erklärung. Bei den letzten Konferenzen in Innsbruck, die leider zum Parteifrieden nicht geführt haben, sei die christ lichsoziale Partei von der kompetenten

in verschiedenen Orten des Wahlkreises abgehalten. Auch am letzten Sonntag veranstaltete er wieder eine sehr erfolgreiche Wählerverfammlung iu R i e d. Die selbe war äußerst zahlreich besucht und nahm einen glänzenden Verlans. Tie Teilnehmer sprachen dem christlichsozialen Kandidaten das unbedingte Vertrauen aus. Sehr scharf ist der Wahlkampf im zweiten Innsbrucker Bezirke, wo die Deutschnatio- ualeu mit ihrem Kandidaten Suske und die Sozial demokraten mit ihrem Genossen Abrain Versamm lung um Versammlung sür

ihre Kandidaten veran stalten. Die Christlichsozialelt und musterhaft rührig, um dem christlichsozialen Gedanken auch in Inns bruck zum Dnrchbruche nnd dem Kandidaten Sauk- iojo h a n u s e r zum Siege zu verhelseu. Am letzten Samstag bielten sie eine Versammlung beim „Engel'. Diese war so zahlreich besucht, daß au die hundert Personen noch außerhalb des Saales standen, weil sie im Lokale keinen Play mehr finden konnten. Reden hielten der Reichsratskandidat Lehrer Sanktojohann- ser, Professor Dr. Michael Mayr

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 14
Datum: 06.05.1928
Umfang: 14
, der christlichsozialen Partei vielfach schwer geschadet. Viele liberal gesinnte Wähler blieben der Wahl ferne, weil ihre Kandidaten meist an siche rer Stelle der Liste waren; christlichsoziale Wähler, weil sie nicht Liberale wählen mochten. Durch Wahlen auf Grund einer Einheitsliste werden Grundsätze ver wässert und die sozialdemokratische Presse kann mit Recht den christlichen Arbeitern Vorhalten, die Christ- ltchsozialen verbünden sich mit dem Kapitalismus. Aus nahmen gibt es ja gewiß, wo das Zusammengehen

Er folge bringen kann, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. In Weltanschauungs- oder Kulturfragen, wie z. B. in Schul- und Erziehungsfragen, in Ehefragen, in Fragen, welche die Kirche betreffen, gehen die liberalen Parteien doch nicht mit den Christlichsozialen. — Der 57 Jahre alte Portier des Stadttheaters Johann Kleer, fuhr auf der von Straßgang nach Puntigam führen den Straße nächst der Bahnübersetzung in Puntrgam mit seinem Motorrade derartig wuchtig an einen Lei tungsmast, daß er mit schweren

, das sie in die Speisen mischen sollte, zu vergiften. Er bot ihr dafür 600 8. Die Schmidt ließ sich 450 8 als Angeld auszahlen, bekam aber dann Angst und verriet den Plan den Brüdern. Franz Kröpf! und Agnes Schmidt wurden dem Grazer Lan desgericht eingeliefert. Die Gemeinderatswahlen in Steiermark, die am letzten Sonntag stattfanden, haben nach ver- schiedenen Berichten im großen und ganzen an der Verteilung der Mandate auf die verschiedenen Parteien keine wesentliche Aenderung gebracht. Jede Partei will gesiegt

oder wenigstens keine Einbuße erlitten haben. Nach sozialdemokratischen Berichten hätte die gleichnamige Partei 137 Mandate gewonnen, die ver lorenen schon abgerechnet. Nach andersparteilichen Be richten sollen die Sozialdemokraten arge Enttäuschun gen erlebt haben. Ein vollständig klares Bild liegt noch nicht vor. Das Bemerkenswerteste am Wahl ergebnis ist jedoch die Tatsache, daß der Landbund, der im liberalen Fahrwasser segelt, rund 400 Mandate ge wonnen hat. Für ein anderes Bundesland wäre diese Tatsache

nicht so leicht verständlich, für Steiermark aber sehr leicht sogar. Wer die Politik einzelner Par- teigrötzen in den letzten Jahren, die Geldsackpolitik, betrachtete, die Abkehr von der Politik Luegers mit reinen Händen, der begreift diesen Ruck nach links. Jede Schuld rächt sich auf Erden, sagt der Dichter. Merkwürdig und vielsagend ist, daß in manchen Ge meinden, wo die Christlichsozialen auf sich allein ge stellt in den Wahlkampf traten, Mißerfolge erzielten, während sie in Kärnten bei dem gleichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1922
Umfang: 8
i t LeßZrnichischer SotlonaUot -« 3wMS««leihegrsetz. Vvu -er NatNmalversMnvcklWg beschloffe«. sForderrmtzen bezügilich der Reform der Ar- ^ L-sk-tALsfe^ninnlo?rstützung, des Abbaues der Wehrmacht, des Mieterschutz- gesehes und-DuvlMühruTtg des Wieder beft ed-ku ngs gefetze s festzichalten. Die . Die - österreichische NNtiwaLversanMckuwc; er hob yestern das Zwangsanseihoffesetz pit Be schluß. Alle von unserer Partei eiüyebrachten Mänderun-gsanträge wurden von der bürger lichen Mchcheit glatt

) erKärt an die wiederholt von seiner Partei vorgebrachten Bauern verlangen die Erfüllung dieser Forde rungen, bevor fie 4 für die innere Anleihe stim- vmt Mg. Wfy n e (Soz.) meint, wenn man die Reden der Agrarier hört, habe man nicht viel Hoffnung, daß Äe Zwangsanleihe von den Agrariern auch wirKich gezahlt werden wird. Es bestche vielmehr die Gefahr, daß auch diese Maß- ncchme sabotiÄ werde, wie ja die Agrarier es bisher immer verstanden habere allen Gesetzen^ durch die ihnen Opfer aufevlegt werben

Regierung Seipel (Zwischen rufe bei den Christlichsozialen) fordert alle Stände zu Opfern auf und wir können doch nicht glauben, daß er gerade die katholischen Religi- onsgenosfenschaften ausnehmen will. Wir verlangen nicht, daß die Herren aus ihren eige nen Taschen opfern, wir verlangen nur, daß der RaubvonSteuergeldern, der durch die Umwandlung der Kongrua in Beamtengehälter begangen würde, aufgehoben werde. Die Auffas sung des Finanzmimsters, der sich bemüht, für den Fall, als die Gebäude

und Grundstücke für die Zwecke der Religionsgenossenschaften be stimmt und zum notwendigen Lebensunterhalt der Angehörigen der betreffenden Institutionen notwendig sind, Ausnahmen von der Anleihe pflicht zu gestatten, ist etwas stark in einer Re publik, in der weit über die Hälfte der Bevölke rung die Trennung von Staat und Kirche ver langen. (Beifall bei den Sozialdemokraten. Zwi schenrufe bei deu-Christlichsozialen. Abg. Stein egger: Ist Abg. Leuthner die Hälfte der Be völkerung? !) Es gibt Hunderttausende

, die wie Abg. Leuthner der Meinung sind, daß wir alles daransetzen mästen, um die Trennung von Kirche und Staat durchzusetzen. (Beifall bei den Sozial demokraten.) Es gibt gewiß arme Priester, wahre Priester der katholischen Religion, die draußen irgendwo in einem Gebivgsdorf verhungern, weil die Herren es nicht für nötig halten, sie zu unterstützen. Dagegen gibt es andere Herren, die, weit weg von der katholischen Religion in der Hauptsache nur Agitatoren der christlühsozialen Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 01.08.1908
Umfang: 12
ein. seit sie sehen, daß das Schifflein der konservativen Partei im Sinken ist. Ich meinte dann, daß der Herr Pfarrer Schrott überhaupt besser getan hätte, er wäre bei den Christlichsozialen geblieben, bei denen er ja war, denn die jekigen Christlichsozialen seien ja doch nur dieselben, die früher zur sogenannten „schärferen Tonart' gehörten und deren eifrigster einer er früher war. Hätte er die Geduld gehabt, ein Reichsratsmandat zu erwarten, bis die Partei eben so erstarkt wäre, ihm eines bieten

werden. 5. Zn Böhmen sind die Aussichten für Aepfet gut bis sehr gut, für Birnen gering, für Zwetschken und Pflaumen mittel, ii. In Steier- würde er dann der christlich so zia len Partei beitreten. Ich meinte hieraus, wenn ihm nicht „zu lvtz' ist, nach der Wahl der christlichsozialen Partei beizutreten, warum er dies dann nickt schon vor der Wahl tat und aufs christlichsoziale Programm kandidiere. Er. Pfarrer Schrott, meinte dann, das ginue des PrinziveS wegcn nicht. Zch saate darauf: ./Nun, und nach dem 14. Mai

? Wo bleibt da dann das Prinzip? Tann hat es ja auch ein Loch.' — — — Wie aus dem hervorgeht, hat Herr Pfarrer Schrott also ganz klar mir gegenüber sich geäußert, daß er im Falle seiner Wahl sich der christlichsozialen Partei an schließen würde. — — — Mir war die Mit teilung des Herr» Schrott, daß er der christ lichsozialen Partei sich anschließen würde nach dem 14. Mai, so interessant, daß ich mir das Gespräch sehr gut merkte und meinen Kollegen auch erzählte. Eine Partei vor der Wahl so energisch

zu bekämpfen, während man schon den inneren Vorsatz haben soll, dieser Partei nach der Wahl beizutreten, das ist gewiß be merkenswert. » Würde Herr Schrott gewühlt worden sein und nicht den Anschluß bei der christlichsozialen Partei gesucht haben, dann würde ich ihn an dieses Gesvräch erinnert haben.' Nun kommt noch eine 5 19-Berichtiguug des Herrn Steiner von Trainin — des Leibkutschers Schrotts. Diese lautet: „Es ist! vollständig unwahr, daß ich am 19. Juli bei! der Versammlung in Kaltern ein Zeichen

die Erlaubnis zum Besuche einer vom Bauernbuude einberufenen Versamm lung erhalten hat? Eine zweite Berichtigung Schrotts lautet:Es ist unwahr, daß ich am 11. Mai 1907 bei einer Versammlung in Girlan bedingungslos erklärt habe: -In acht Tagen bin ich selbst christlichsozia!'. Ich habe vielmehr folgendes erklärt: „Ich bin für eine Vereinigung mit den Christlichsozialen auf Grund eines gemein schaftlichen katholischen Prvgrammes; der Name .christlichsozial' bildet kein Hindernis des Friedens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1928
Umfang: 8
, daß sie sich gar keine Mühe geben, sie zu ver heimlichen. Die Frage ist die, ob sich die Steuerzahler die sen offenkundigen Unfug, daß der Staat die christlichsoziale Parteiarbeit bezahlt, noch lange gefallen lassen werden. So sehr auch wir wünschen, daß die Geistlichen vor mate riellen Sorgen bewahrt bleiben, ebensosehr müssen wir ver langen, daß die vom Staat bezahlte Kongrua nicht dazu diene, der christlichsozialen Partei billige Parteisekretariate zu liefern. Sonst soll die Kirche

. MePfanhösealschriWichsozialeParteisekretariate Es ist eine altbekannte Tatsache, daß die Pfarrhöfe in den Landgemeinden die geistigen Zentralstätten der christ lichsozialen Parteibewegung sind. In Tirol kann man darüber auch ein Liedlein singen. Aber daß dieser Zu sammenhang zwischen Seelsorger und Parteipolitik sich ungescheut in einer regelrechten parteipolitischen Korre spondenz zwischen christlichsozialen Sekretären und Pfar rern offenbaren darf, ist ein Skandal. Ein Beispiel: Nach stehendes Schreiben des katholischen, natürlich christlich sozialen

. Es folgt dann der Fragebogen, welcher Angaben über die Zusammensetzung der Gemeindevertretung, Angaben von Vor- und Zunamen und genauer Adresse der allsällig gewählten christlichen Arbeitervertreter wünscht. Für die Seipelpartei herrschen in Oesterreich geradezu idyllische Zustände. Ihre Sekretäre werden von der Kirche angestellt und vom Staate mit den Steuerschillingen der Bevölkerung bezahlt. Diese merkwürdige Einrichtung wird von den Christlichsozialen schon als so selbstverständ lich betrachtet

oder die christlichsoziale Partei, die ihre politischen und kulturpolitischen Geschäfte besorgt, oder beide zusammen für den Unterhalt ihrer tonsurierten Sekretäre sorgen. Katholik und freie Gewerkschasteu. Bei einer Kundgebung der freien Gewerkschaften in Trier beschäftigte sich Reichstagskandidat Genosse Soll- m a n n mit der Erklärung des Bischofs von Trier, daß der Katholik, der sich in den freien Gewerkschaften organisiere, sich von selbst der Sakramente der katholischen Kirche be raube. Diese bischöfliche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 30.04.1929
Umfang: 10
und anderes. Don den 40 Abgeordneten des am Sonntag gewähl ten Landtages sind nicht weniger als 14 neu. ES sind dies zwei Sozialdemokraten: Gen. Johann A st l, Elektromonteur und Gemeinderat, Wörgl, und Adele Obermahr, Bäckersgattin, Mühlau, ferner acht Man datare der christlichsozialen Volkspartei: Dr. Franz Trag seil, Oberlandesgerichtsrat, Innsbruck, Josef Ahorn, Bauer, Dils, Joses Hammerl, Kaufmann, Landeck, Alois Grauß, Bauer und Gastwirt, Rotholz, Simon Grindhammer, Ge meindesekretär, Arzl bei Imst

gerade so wie das Wetter im April. Man weiß auch noch gar nicht, ob der letzte Aprilkandidat, Streeruwitz, den Monat überdauern wird und nicht etwa der 1. Mai wie der einen neuen Mann bringt. Streeruwitz hat allerdings eine gute Rückendeckung. Ihn protegiert der Wiener Schwarzenbergplatz und die ge samte Presse der Großindustrie. Als Protektionskind die ser Macht kam er 1923 schon in den Nationalrat. Der Jn- dustriellenverband kaufte ihn nämlich in aller Form in die christlichsoziale Partei

ist, hat bisher hinter den Kulissen stark die Politik Oesterreichs dirigiert. Er ist der Finanzier der christlichsozialen Wahlkasien und der Geldgeber der Heimat wehren. Jetzt fällt die papierdünne Zwischenwand weg und durch den Herrn Streeruwitz tritt der Hauptverband der Industrie selbst auf die politische Bühne, denn Stree ruwitz und Hauptverband sind identisch und verantwort lich für den Kurs, der nun eingeschlagen werden soll. Für die Arbeiterklasie ist die Berufung des Herrn Streeruwitz kein Anlaß

Arbeitsvrogramm der englischen Arbeitervartei. Die Labour Party hielt am Sonnabend in der etwa 10.000 Personen fastenden Albert Hall eine große Demon strationsversammlung ab, um dem Führer der Partei, Ramsay Macdonald, die Möglichkeit zu geben, das Wahlprogramm der Arbeiterpartei zu entwickeln. Die rie sige Halle war bis in die höchsten Ränge von einer be geisterten Menge gefüllt, die den neugewählten Abgeord neten der Arbeiterpartei und dem Führer der Partei, Ram say Macdonald, bei ihrem Eintritt in den Saal

Ministerpräsidenten hin. Die Labour Party wünsche Lloyd George nicht auf dem Wege der Irreführung der öffentlichen Meinung Konkurrenz zu machen. Mac donald setzte sich sodann mit dem Programm der Konserva tiven Partei auseinander, als deren Charakteristikum er die Verschleppung, die Untätigkeit und die Jnteresielosigkeit für die brennendsten Fragen der Gegenwart bezeichnete. Der Führer der Arbeiterpartei entwickelte das auf dem Parteitag in Birmingham beschlossene Wahl- und Aktions programm der Arbeiterpartei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.07.1908
Umfang: 8
Bürgermeister lud aber die Herren Stadtväter zu spät ein und so rekurierten die christlichsozialen Gemeindever treter gegen diesen ihnen zuwider-laufenden Be schluß; und mit Erfolg. Am Samstag nun wurde der Beschluß zum zweiten Male gefaßt, trotzdem die christlichsoziale Minorität gar mit „Kulturkampf" (allerdings nur auf lokalen: Boden) drohte. Die klerikalen Herren priesen die Klosterschule Talbach, von der so manche „liebe volle" Episode hier kursiert, über den grünen Klee, ohne aber die verstockten

ab, zu der aber nur christliche Gesinnungsgenossen geladen waren. Früher hat Drexel seine politischen Gegner in seine Versammlungen eingeladen, warum heute nicht mehr? Wahrscheinlich dürfte Dr. Drexel noch der 3. Jänner 1908 erinnerlich sein und er befürchtete, er könnte dasselbe Fiasko machen, wie am genannten Tage, wo er im Vereinshause eine Versammlnr:g abhielt, in der ihm unser Genosse Ertl den verdienten Lohn zukommen ließ. Genosse Ertl geiselte damals den schmäh lichen Verrat der Christlichsozialen

haben, öffentlich in Bludenz aufzutreten, zu mal die Drexel-Versammlungen zum größten Teile aus Sozialden:okraten zusammengesetzt waren. Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß die Versammlung an: 5. Juli miserabel besucht war und selbst 'christliche' Frauen sagten, daß ihnen die Rede Drexels zu blöd war. Daß auch die Christlichsozialen über die volksfeindliche Haltung Drexels nicht gerade erfreut sind, kam: man des öfteren hören und wenn schon seine eigenen Gesinnungsgenossen ihm in öffentlicher Versammlung

(siehe Bregenz) das Mißtrauen aussprechen, ist doch der Beweis erbracht, daß es unter seinen eigenen Leuten stinkt. Also, Herr Drexel, nur immer so weiter! Wir Sozialdemo kraten können uns nur freuen, wenn Sie so vorwärts arbeiten, denn durch Ihre volksfeind liche Haltung im Parlament werden Sie der beste Agitator für die sozialdemokratische Partei in Vorarlberg. * * * Das JnformaLionsbureau der Arbeiter vereine der Bodensee-Uferstaaten schreibt: Zun: Beitritt in den Arbeiterverband

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 17.04.1914
Umfang: 12
, daß sie denselben zu einer Hetze der Lehrer gegen den Bauernbund benützte, und damit ist sie uns gründlich auf den Leim gegangen. Nicht allein, daß ein Bauernbriefschreiber noch lange nicht als die christlichsoziale Partei oder als der Bauernbund angesehen werden kann, ist der Schreiber des Briefes, der die Lehrer allerdings schwer beleidigen mußte, weder ein Lhrlftlichsozialer noch ein Vauerndündler. Der Schreiber des Bauernbriefes, sein Name ist in Lienz stark verbreitet, schillert nämlich, wie wir wissen

"! Uebrigens hat sich ja selbst ein Führer der Tiroler Freisinnigen im Budgetausschuß dahin ge äußert, je mehr den Lehrern gegeben wird, desto unzufriedener stellen sie sich. Bei diesem nicht ganz einwandfreien Versuche der freisinnigen „Lienzer Zeitung", die Lehrer bei den Wahlen an den Karren des Freisinns zu spannen, erinnern wir nochmals daran, daß, als die Christlichsozialen vor fünf Jahren im Tiroler Landtage die Erhöhung der Bezüge der Lehrer um mehr als eineinhalb Millionen Kronen beschlossen

haben, die gesamten Freisinnigen des Landtages in ihrer Lehrerfreundlichkeit zwar für die Erhöhung gestimmt haben, die von den Christlichsozialen vor geschlagene Bedeckung jedoch, die allein die Auszahlung der Erhöhung ermöglichte, ein hellig abgelehnt haben. Die „Bauernzeitung" ist wiederholt für die berechtigten Forderungen des Lehrerstandes einge standen und wird dies auch in Zukunft tun. Das ganze freisinnige Manöver ist daher nichts anderes als eine Spekulation auf das schlechte Gedächtnis der Lehrer

. Diese seine „Jungfern"-Rede in den Wählerversammlungen hat bei seinen Wählern begeisterten Anklaug gefunden. Die Versammlung gestaltete sich zu einer einhelligen Kundgebung für unsere christlichsozialen Kandidaten und Hochw. Herr Pfarrer Dr. Eduard Stemberger forderte die Anwesenden auf zu einem dreifachen Hoch auf die Landtagskandidaten. Herr Abgeordneter Gottfried Hasler dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und der Vorsitzende, Herr Vorsteher Josef Gictl, schloß die Versammlung mit Dank gegen die Redner

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 01.07.1908
Umfang: 10
frech und roh An hänger der chriftlichsozialen Partei ihre Kinder erziehen, haben nichtklerikale Eltern und deren Kinder, welche die christlichsozialen Fanatiker ungeschoren lassen, nur schon zu oft verspüren müssen. Ob in jedem Fall die Eltern dieser ungeratenen Jungens die Schuldtragenden sind oder ob Pädagogen vom Schlage eines Herrn P. oder Dr. Drexel die Saat der Verrohung ausstreuen, wollen wir nicht untersuchen. Auf jeden Fall schöpfen die jugendlichen Zukunfts- männer ihre Nahrung

Ema nuel jenen Maßregeln gegenüber, die im Mittel- alter von den „duldsamen" Römlingen gegen Frei- • denker angewendet wurden, dann ist der König noch glimpflich davongekommen. Die Hauptsache für mich ist, daß Sie sich, Herr Kaplan, die Fr—eiheit erlauben, im vorletzten Absatz den letzten Satz zu unterstreichen, der lautet: „Alle anständigen Menschen werden einer solchen Partei nach und nach den Rücken kehren." Bei Ihnen ist wahrscheinlich nur jener Bürger ein anständiger Mensch

aus dem Rinnstein der Heilquellen verschiedener Jugendkongregationen des „katholischen" Vereinshauses in der Schnl- aasse, wo sie — die Böcke auf der einen, die Schafe auf der andern Seite — recht geistreiche Borträge hören, wie zum Beispiel über die spanische Inquisition, die Stierkämpfe, die Ver rohung der Jugend, wie man sozialdemokratische Versammlungen sprengt, über den „Schwindel" der Lebensmittelteuerung — diverse „Kültur- vorträge" im Sinne der christlichsozialen Welt anschauung usw. Erst

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