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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 01.09.1926
Umfang: 12
l ichst h o h e n u n d si cher en Gewinn zu schaffen. Man spricht von geordneter Wirtschaft und vernünftiger Verteilung der Erzeugung und des Absatzes und meint dabei E i n f ch r ä n k u n g der P r o d u kt i o n u n d hohen Gewinn ohne viel Arbeit. Ruth Fischers Glück und Ende. Der Wirrwarr in der kommunistischen Partei Deutschlands. Unmittelbar nach Kriegsende hat sich in Wien eine gewisse Frau Else F r i e d I ä n d e r in der kom munistischen Agitation hervorragend betätigt. Sie zog

war Else Friedlänüer bei ihren Reden mehr der Ausdruck toll gewordenen Klassenhasses als das Sinnbild einer für ihre Ueberzeugung kämpfenden Frau. Dann hörte man lange nichts von ihr. Sie hatte sich mit ihrem Gatten und wie es heißt auch mit der kommunistischen Partei Oesterreichs zerstritten und war aus Wien ausgewandert, wohrn, das wußte man nicht. Erst viel später, als schon Ruth Fischer eine führende Rolle in der kommunistischen Partei Deutsch lands führte, erfuhr man, daß sie mit jener Else Fried

länder identisch sei, die sich während und nach den Um sturztagen in Oesterreich die bescheidenen Erstlingser-- fölge im politischen Leben geholt hat. Später noch kam sie mitunter nach Wien und hat noch vor wenigen Jahren bei kommunistischen Demonstrationen hier ge sprochen, wobei man erkennen konnte, daß sich der Stil ihres Auftretens wenig geändert hatte. In der kommunistischen Partei Deutschlands spielte sie lange eine führende Rolle. Sie war der Abgott der Partei, bis sie plötzlich vor wenigen

aus der Fibel der politischen Jugend ge strichen. Es scheint, daß es schwerer ist, die Gnade Moskaus zu erkaufen, als einst die Gnade des Peters burger Zaren. Was sich gegenwärtig in Rußland ab spielt, ist eine allmähliche Verschiebung der Macht auf die Bauernschaft. Das Industrieproletariat spielt im Kommunismus Rußlands nicht mehr die führende Rolle. Wenn Ruth Fischer aus der Partei ausgeschlosien wurde, so geschah es deshalb, weil sie sich der Um wandlung nicht kritiklos unterordnete

, weil sie der .allmählichen Kapitalisierung des Bolschewismus ent- gegenzutreten wagte, weil sie an den Verordnungen der Parteimajestären in Rußland Kritik zu üben wagte. Alle, welche dies tun, müssen fallen, und die Herren in Moskau wissen es, so zu drohen, daß die jenigen. die dem ursprünglichen Parteidogma treu bleiöen, als Verräter der Arbeiterklasse, als Spione der Bourgeoisie usw. bezeichnet werden. In der Partei herrscht der ungezügelte Terror der Mos kauer Diktatoren. Sie geben die Parole aus und die ganze

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 13.07.1932
Umfang: 10
muß. Auch in Oesterreich hat diese „Arbeiterpartei" Fuß gefaßt mit allem Radau, Schlägereien, Aufzügen und dröhnenden Reden, die mit der Hitlerei unlösbar verbunden sind. Die ersten Wegbereiter sind wohl die großdeutsche Partei und der Landbund, der sich als reine bäuerliche Abart des alten Liberalismus darstellt. Der Ausgang der letzten Wahlen hat es ja bewiesen. Viele dieser alten Liberalsten sehen im Nationalsozialismus die Morgenröte eines Kulturkampfes, einer neuen Los- von-Rom-Bewegung

, sehen in iym jene protestantische Richtung, die auch im „schwarzen, finsteren Oesterreich" Einfluß gewinnen soll. Zweck und Ziel beider Par teien sind in vielen Belangen gleich, dazu kommt noch, daß viele dieser Patentdeutschen das Ende der groß deutschen Partei herannahen fühlen. Die rollende deutsche Mark spielt sicher auch hier eine Rolle. In preußischen Kreisen würde man ja gerne Oesterreich zu einer deutschen Provinz degradieren. Dies gilt auch von jenen, die die „Tiroler" als Soldatenmaterial

zum Nationalsozialismus hinüberläuft, der ja mit großer Geste verkündet, er werde das Parlament zum Teufel jagen. Eine feine Art, das Parlament ganz in Verruf u bringen, haben die Nazi durch ihre Schlägereien im eutfchen Reichstage an den Tag gelegt. Als dritter Wegbereiter ist die ch r i ft l i ch f o z i a l e Partei anzusehen. Allerdings nicht direkt, sondern indirekt, nämlich durch ihr Liebäugeln mit der Heimatwehr. Nach dem Putsche vom Jahre 1927 suchte man der Sozialdemokratie einen starken Gegenpol in der Form

der Heimatwehr entgegenzustellen. Da man aber alle politischen Farben darin aufnahm, mußte es bald zu den bekannten Führerstreitigkeiten kommen, die die Zertrümmerung der Heimatwehr zur Folge hatten. In der Partei freute man sich an den glänzen den Aufzügen, Paraden, feurigen Reden und Diktatur gelüsten. Denn solche Aufzüge und Gegenaufzüge, so meinte man, beweisen die Verläßlichkeit der „Staats exekutive". Heute sind wir bereits so weit, daß manche Führer mit ihrem Schwarm von Anhängern zu' den Nazi

überlaufen, denn dort gibt es wenigstens auch Krawall. Auch dadurch hat die christlichsoziale Par tei dem Nationalsozialismus fruchtbaren Boden berei tet, indem sie nicht immer die Partei der Kleinen blieb. Der vierte Schrittmacher ist die große wirt schaftliche Not. Die Arbeiterschaft.ist durch Ar beitslosigkeit in große Bedrängnis, in Not und Elend geraten, die Bauern durch Stockung des Absatzes und schlechte Preise, das Gewerbe durch Zinswucher und schlechten Geschäftsgang. Die Masse sieht nirgends

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.03.1919
Umfang: 8
Gase verboten werden. Was etwa die sozialdemokratische Internatio nale der Ententestaaten dazu sagen wird. Auf der Berner Konferenz redeten ihre Vertreter, als ob sie so schwere Bedingungen zu verhüten bereit wären. Die RechtSverwahrung Ser Tiroler Abgeordneten Wien, 6. März. Ter Christlichsozialen Tirols wollten in der heutigen Sitzung, wie bereits an gekündigt wurde, eine Rechtsverwahrung ab geben. — Präsident.§ eitz erklärte jedoch, daß nach der jetzigen Geschäftsordnung dies nicht zu lässig sei

werden wird, vorzubringen. Die Abgeordneten erklärten sich mit diesem Vorschläge einverstanden. Die Selbständigkeitsbestrebungen Tirols und ihre Begründung. l. Wien, 6. März. Ter christlichsoziale Tiroler Abgeordnete Tr. Michael Mayr wird in der Sitzung der Nationalversammlung am Dienstag, den 11. März bei der Debatte über die allgemeine Lage im Namen der christlichsozialen Tiroler Ab geordneten eine Rechtsverwahrung abgeben. Hie zu wird aus Kreisen der Tiroler Abgeordneten gemeldet: „Die Volksstimmung in Tirol

. Unter der offenen Androhung deren Verdrängung aus Staats- und Privatbetrieben will man die christlichen Arbeiter und Arbeiterinnen zwingen, in die sozialdemokratische Gewerkschaft einzutreten. Dieses allen Freiheits- begriffen hohnsprechende Borgern wird von der christlichsozialen Vereinigung auf das schärfste verur teilt und gefordert, daß der christlichen Arbeiter'chast das Koalitionsrecht uneingeschränkt gesichert wird " — Solch freiheitswidriges Treiben könnte darauf schließen lassen

, als ob man der christlichen Arbeiter schaft die Freude am republikanischen Staatsn^esen gleich zum vornherein schon vergällen wollte. — Prä lat Haus e r wurde wieder zunl Präsidenten der christlichsozialen Vereinigung gewählt. — Wie ge- meldet wird, soll einer der ersten Sitzungen der Na- tionalversammlimg die Vorlage betreffend die Ver mögensabgabe vdrgelegt werden. Ueber deren Inhalt erfahren wir folgendes: Di' Vermögensabgabe wird bei einem Vermögen von 30.000 K beginnen, so daß also die kleinen Vermögen

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 4
Datum: 23.05.1919
Umfang: 4
und unglücklich und für jede Revolution fähig gemacht hat." Damit ist der Nagel auf den Kopf getroffen! Die Lhriftlichfozialen und die Goziailflenmg. Gegenüber den Bestrebungen der Sozialdemo kraten, die Christlichsozialen als Feinde der Sozia lisierung hinzustellen, kann nicht oft genug auf die programmatische Darlegung des christlichsozialen Abgeordneten Dr. G i m p l im Sozialisierungsaus schuß verwiesen werden. Dr. Gimpl erklärte na mens seiner Partei: „Die Christlichsozialen sind prinzipielle Gegner

Christlichsozialen die Mehrheit. In Bregenz churden die Freiheitlichen von der absoluten in die relative Mehrheit verdrängt. Im ganzen lLande ist ein großer Rückgang der sozial- hemokratifchen Stimmen zu verzeichnen. Die Wahlen in Oberösterreich brachten im Land tag den Christlichsozialen, im Linzer Ge meinderat den Sozialdemokraten die Mehrheit. Der oberösterreichische Landtag besteht nun aus 38 Christlichsozialen, 22 Sozialdemokraten und 12 Freiheitlichen. In der Linzer Gemeindestube wer den von 60 Mandaten

die Sozialdemokraten 35 gegen bisher 19, die Christlichsozialen 17 gegen hisher 7 und die deutsche Freiheits- und Ord nungspartei 8 gegen bisher 31 Mandate erhalten. Auf dem Lande ist ein starker Rückgang der sozial demokratischen Stimmen zu verzeichnen. Die berühmte „Arbeitslosigkeit". Die Wiener Mordbahndirektion, welche zur Kohlenabla- Dung hatte Arbeiter werben wollen, mußte sich, da sich trotz der hohen Löhne, wie die „Arbeiterzei tung" selbst zugibt, kein Wiener Arbeiter meldete, schließlich entschließen

des Kapitalismus, der seine Macht dazu benützt, um das Volk ausznbeuten. In der Sozialisierung erblicken sie ein Mittel, um diese schädliche Wirksamkeit des Kapitalismus zu paraly sieren, und sind deshalb, abgesehen von ihrer Welt anschauung, schon aus diesem Grunde Freunde der Sozialisierung. Es müsse aber festge stellt werden, daß in der Anschauung in bezug auf Eigentum zwischen Christlichsozialene und So- zialdmekraten ein wesentlicher Unterschied besteht. Nach der Auffassung der Christlichsozialen

, da sie den An- scheini erwecken, als ob die Sozialdemokratie nichts aßderes wolle, als auf gesetzlichem Wege das zu erreichen, was die Kommunisten mit Ge walt wollen, ein Weg, auf dem wirihnennie- mals folgen können. Die Christlichsozialen stehen auf dem Standpunkte, daß in erster Linie die Produktion in Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe gehoben werden Muß, weil wir ge zwungen sind, Waren auszuführen und die Valuta zu verbessern. Unsere Aufgabe besteht jetzt vor allem darin,, unter Ausrechterhaltung der Ruhe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.04.1905
Umfang: 4
Partei- ^ lose Blätter, die aber keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um der Sozialdemokratie etwas anzuhängen. Die gegnerische Presse steht also mit 30 Blättern auf dem Plan, die wöchentlich m 72 Nammern erscheinen. Wenn unsere Presse trotz dieser großen Zahl von Feinden heute stärker als je dasteht und mit Zuversicht in die Zukunft schauen kann, so verdanken wir dies unserem gerechten Endziele, das wir verfolgen. Betrachten wir außerdem noch, daß die Arbeiter durch ein himmelschreiendes

Wahlunrecht von allen Verwaltungskörpern ausgeschlossen sind, so drängt sich uns die unerbittliche Schlußfolgerung auf, daß wir das einzige Mittel, das wir haben, die Presse, auch richtig gebrauchen müssen, um es zu einem unwiderstehlichen Kampfmittel in unseren Händen zu machen. Und das wird geschehen, wenn wir die Worte j Liebknechts uns als Vorbild nehmen: „Agitieren, orga- nisieren, Schriften verbreiten — ohne Unter brechung die Partei stärken und klären — das soll und muß

, daß der sozialistische „Zukunfts staat" als reines Hundeleben dagegen erscheint. Während die Sozi am Bauern links zerren und die Klerikalen rechts, bleibt nun den christlichsozialen Bauernbündlern keine andere Handhabe mehr übrig und so führen sie halt die Bauern an der Nase herum! — In ttrolischen katholischen Arbeiterkreisen macht sich gegenwärtig eine Bewegung für eine interkonfessionelle, sogenannte christliche Gewerkschaft bemerkbar. Durch den Abgang des Fürst bischofs Simon von Brixen, der sich in scharfer

sie sich die notwendigsten Bedürfnisse versagen, um auch im arbeitslosen Sommer leben zu können. Die Aus gaben für ein Bett im Gasthaus scheuend, suchte ein arbeitsloser Italiener am 22. Februar Unterkunft in einer Heuschupfe unweit von Außervillgraten. Eine Schneelawtne hat ihn samt Partei-Nachrichten. Achtung Parteigenossen! Die P r e ß k o m m i s s i o n hat sich wie folgt konstituiert: der Schupfe mitgerissen. Vor einigen Tagen wurde seine Leiche Vorsitzender: Abram; Schriftführer: Müller und Klapp- gkfunden

„Gotteslästerung" aus dem Lchramte entlassen! — Ein Froschmäusekrieg ist zwischen den Feldkircher Christlichsozialen und der Gemeinde Tosters ausgebrochen. Der Anlaß dazu ist ; Die Intelligenz und Tüchtigkeit im Zuchthause, so charakteristisch für den Servilismus und die Kleinigkeits- Die Wiener „Fackel" teilt einen Erlaß einer österreichischen krämerei der bürgerlichen Sippe, daß wir unseren Lesern die, Strafanstalt vom 10. März 1905 mit, womit diese sich an Notiz des „Vorarlberger Volksblatt

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 4
Datum: 05.10.1934
Umfang: 4
, die den letzten Akt des Liqui dationsprozesses der Christlichsozialen Partei darstellt, er bringt den Beweis, daß es der Christlichsozialen Partei im entscheidenden Augenblick nicht um sich selbst zu tun war. daß sie es vermeiden ko mte, Selbstzweck zu werden, wie viele andere parteimätzige Institutionen. Die Christlichsoziale Partei ist in den letzten eineinhalb Jahrzehnten wie Keine andere politische Bewegung bekämpft worden. Und doch hat sie gerade in diesen eineinhalb Jahrzehnten die Voraus setzungen

und Möglichkeiten für das heutige Oesterreich mitgeschaffen, das in wesentlichen Punkten Erfüllung des christlichsozialen Parteizieles darstellt. Cs ist von nicht zu unterschätzender Symbolik, daß gerade jene Partei, die in ihrem Programm am wenigsten den Formen der Parlaments demokratie entsprach, vom Tage des Zusammenbruches bis zur Ausschaltung des Parlamentes am 4. März 1933 in steigendem Maße Trägerin des überspitzten demokratisch parlamentarischen Systems des Nachkriegs-Oesterreich war. Am Anfang

und am Ende der jahrzehntenlangen Tätigkeit der Christlichsozialen Partei war ständisches Ge dankengut dominierend. Ihre Gründung fällt in die Zeit der extremsten Auswüchse einer liberal-kapitalistischen Wirt schafts- und Gesellschaftsordnung. Die geistigen Urheber der Christlichsozialen Partei. Prinz Liechtenstein und Freiherr von Vogelfang, traten in ihrer christlichen Soziallehre sozu sagen als Gegenspieler der Sozialdemokratie auf den Plan. Das Ziel beider war das gleiche: die Beseitigung der liberal

und hinsichtlich ihrer Verwirklichungsmöglichkeiten propagiert wurde. Die letzten Jahre des Ringens um neue Formen staat licher und gesellschaftlicher Gestaltung mögen auch auf Seite der Christlichsozialen Partei Fehler und Schwächen zutage gefördert haben. Sie stand eben unter dem Zwang der Parlamentsdemokratie und der parteimäßigen Organifations- form. Es darf aber nicht vergessen werden, daß sie durch ihre Führung und durch die Männer, die sie der Leitung des Staates gab. diese Fehler und Schwächen vielfach

wieder gutgemacht hat. nicht zuletzt durch ihre Kaltung nach der Ausschaltung des Parlamenten, als fie mit der ganzen Kraft, die ihr in jahrzehntenlangem Kampf gegen die hemmungs lose Opposition übrig geblieben war, für die Idee des neuen Staates eintrat. Drei Namen aus der Geschichte des neuen Oesterreich können die Verdienste der Christlichsozialen Partei schlagwortartig darstellen: Seipel, Vaugoin, und Dollfuß, Seiirimiii in östmetMen Smbesitz. Der Bundesleiter der Vaterländischen Front, General direktor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.10.1929
Umfang: 8
? Den Haß der Christlichsozialen Partei hat sich der Ver fasiungsgerichtshof hauptsächlich durch zwei Urteile zuge zogen: durch die Entscheidung in Angelegenheit der Wiener I Stvaßenpolizei und vor allem durch das Erkenntnis in ! Sachen der Disprnsehe. Aber diesen beiden Urteilen stehen ! andere gegenüber, die den Sozialdemokraten zumindest ebenso unangenehm waren wie den Christlichsozialen jene, die die bekannte Hetze der „Reichspost" gegen diesen Ober sten Gerichtshof hervorgerufen

. Wünschen möchte man es im Jnteresie einer Befriedung Oesterreichs, daß er nimmer wiederkehre. „Ignaz geh. und nimmer kehre wieder!" Ueber den „Urlaub" Seipels meldet die christlichsoziale Presse: Altbundeskanzler Dr. Seipel hat das Präsidium des Nationalrates, den Klub der christlichsozialen Partei und die Bundesparteileitung verständigt, daß er nun seine Absicht auszuführen gedenkt, die er nach Rückkehr von seiner Orientreise im Frühjahr infolge wichtiger politi scher Arbeiten ausgeben mußte, nämlich

auch von den parlamentarischen Verhandlungen und von der Lei tung der christlichsozialen Partei etwas zurüüziehen müssen, umso mehr, als noch nicht feststcht. ob die Kur nicht etwa einen kurzen Aufenthalt fern von Wien not wendig macht. Tr. Seipel wurde in der letzten Vorstandssitzung der Christlichsozialen Vereinigung unter dem Vorsitze des Abg. Kunschak zum Obmann des Klubs als Nachfolger Dr. Finks designiert. Er bat jedoch, dieser Wahl derzeit nicht folgen zu müssen aus denselben Gründen, die jetzt seinen Erholungsurlaub

aus einem Stück Eiche geschnitzte Uhr sowie mehrere Akten- tchränke mit schön gedrehten Säulen gezeigt. Diese Schränke - wurden vor zweihundert Jahren von Mönchen hergestellt. Dann Mittagessen im Rathauskeller. die drei Sozialdemokraten noch die vier Stimmen nehmen, die sie benötigen, um einen für sie günstigen Beschluß des Gerichtshofes zu erzielen. Warum in aller Welt sollten sich notorisch keiner politischen Partei angehörige Män ner veranlaßt sehen, gerade auf die Seite der Sozialdemo kraten zu treten

. Wenn man aber an Stelle der Wahl durch den Nationalrat die Ernennung durch den Bundespräsidenten setzt: wo ist die Garantie, daß ' t einer politischen Partei entstammende, nur durch eine politische Koalition bürgerlicher Parteien gewählte Bundespräsident bei der Zusammensetzung eines gerade politisch so bedeut samen Gerichtshofes sich nicht wird von politischen Ge sichtspunkten leiten lassen? Daß er darauf verzichten wird, in diesem Gerichtshof eine der bürgerlichen Regierung sichere Mehrheit zu schaffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 25.11.1910
Umfang: 10
gegen einen andern christlichsozialen Par teigänger neuerdings aufgezeigt wurde. Sicher ver schärft die Korruption den Zersetzungsprozeß. Es kann für die ehrlichen Anhänger einer Partei, die vor allein eine, die einzige antisemitische, eine das jüdische Großkapital bis auf das Messer bekämp fende Partei sein will, nicht gleichgiltig sein, wenn, wie int Prozeß Bielohlawek-Zipperer gerichtsord- nungsmäßg festgestellt wird, daß ein jüdischer Fa brikant einen Kompagnon und Busenfreund des Vielohlawek „subventionieren muß

, und zwar nicht lveniger als mit 26.000 K, um bei der Genteinde Wien etwas durchzusetzen, was er ohne die „Sub vention" des Hatzl nicht erreichen könnte". Wohl bewies die Subvention des Hatzl rechtlich nicht die Bestechlichkeit christlichsozialer Funktionäre, aber wer ist heute noch so naiv und vernagelt, um zu glauben, daß Hatzl die 26.000 K nur empfangen hat, damit er schöne Worte für das Begehren des Fabrikanten finde. Noch sinnfälliger aber wurde die Korruption in der christlichsozialen Partei in dem vor zwei

werden kann ohne die Beseitigung der privatkapitalistischen Pro duktion. Nun geben die Christlichsozialen aber vor, innerhalb der heutigen Gesellschaftsordnung zu re formieren. Sie wollen eine erklärte Reformpartei sein. Es kann bürgerliche Reformparteien geben, aber die Frage ist, welchen der verschiedenett Jnter- essen, die im harten Existenzkämpfe wild anein- attderschlagen, sie bient. Und da finden wir, daß die christlichsoziale Partei die größte Lüge zum Par teiprogramm erhoben hat. Sie will eine das In teresse

aller Stände umfassende Sozialpolitik treiben, alle vertreten, alle erretten. Sie organi siert den Arbeiter wie den Arbeitgeber. Gibt vor, den Arbeiter zu lehren, wie er höhere Löhne er reicht, gleichzeitig leitet sie aber die Arbeitgeber an, wie die Forderungen der Gewerkschaften bekämpft werden müssen, und Mitglieder der christlichsozialen Partei schreien im Parlamente nach einer Ver schlechterung des Koalitionsrechtes: Ins Zuchthaus mit den Streikführern! — Diese Parole steht gleich neben der Forderung

, und hat ein solches tatsächlich im Parlament eingebracht. Die Wirtschaftspolitik der christlichsozialen Partei ist also eine bodenlose Demagogie. Eine Zeitlang konnte sie mit einem raffinierten Lügenprogramm die Bevölkerung gar wohl blenden, denn es gibt solche Harmonieschwärmer, die es für tttöglich halten, daß alles bleiben kann, wie es ist, und doch allen gegeben wird, was alle begehren. Aber lang sam kommt nun die Ernüchterung. Die Bauern sehen ein, daß die von der Partei betriebene Hoch schuhzollpolitik

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1920
Umfang: 4
, um ungehindert und tn Ruhe die Macht zu genießen. Das ist die Lage! Dagegen gibt es kein anderes Mittel als: IWF“ Wählt für die christlichfoziale Partei! Cs gibt keine andere Partei, welche in der Lage ist, wirksamer die Sozialdemokraten zu be kämpfen, wie die Christlichsozialen. Die christlichsoziale Partei ist die mächtigste und stärkste Gegnerin der Sozialdemokraten. Sie allein hat auch bisher den Kampf gegen den roten Sozialismus geführt! Sie allein hat es gewagt, ihm entgegenzutreten. Sie allein

hat es unternommen, Schritt für Schritt, im mühsamen täglichen Kampfe ihm seine Erfolge abzuringen. Denn was war es anders, wenn die christ lichsoziale Partei sich in aufopfernder Weise ent schlossen hat, durch Eintritt in die Regierung die Sozialdemokraten zu hindern, ihre Herrschaft zur völligen Entfaltung zu bringen und ihr Pro gramm schrankenlos durchzuführen? In schwerer aufopfernder Arbeit ist es den Christlichsozialen gelungen, das noch zu retten, was zu retten war, und wenn wir heute nicht schon

. Wenn der Mittelstand heute noch besteht und nicht schon zusammengebrochen ist, hat ihn nur die christlichsoziale Partei gehalten, niemand an derer. Die christlichsozsalen Minister Mayr, Resch, Heindl usw. waren es, welche die Jntereffen des Gewerbestandes gefördert haben. Die Sozialdemokraten beabsichtigen durch die Vermögensabgabe den Mittelstand zu Tode zu treffen; auch da sind die Christlichsozialen ihnen entgegen getreten und haben so viel Verbesserungen er reicht, daß die schwersten Folgen abgewendet

, durch zusetzen, daß ein Länderparlament, ein sogenann ter Bundesrat an der Regierung teilnimmt. Die Christlichsozialen haben schließlich und endlich unentwegt festAehalten an dem christlichen Programm und haben alle Angriffe der roten Partei gegen die Kirch-, gegen die Ehe, gegen die christliche Schule siegreich abgewehrt. Die Roten hätten am liebsten mit der Kirche, mit der christlichen Ehe, mit der christlichen Schule auf geräumt. Ihr Sturmlauf ist bis heute gescheitert, weil die christlichsoziale Partei

wie eine Mauer dagegen aufgestanden ist. Die christlichsoziale Partei ist die mächtigste Volkspartei, sie ist keine Klassenpartei wie die sozialistische, sie besitzt ihre Anhänger in allen Ständen, sie ist weitaus die größte und einfluß reichste der bürgerlichen Parteien. Wer etwas ausrichten und durchsetzen will, kann sich nur der christlichsozialen Partei anschließen. Sie allein hat ein einheitliches klares Programm, sie allein ist imstande, den Sieg im Kampfe gegen die Sozialdemokratie zu erringen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 32
Datum: 28.04.1911
Umfang: 32
Nr. 9 Tiroler Bauern-Zeitung Rede stehenden Grundsätze des Tiroler Landesprogramms nicht stehen, ein Hindernis des Beitritts zu unserer Partei und des friedlichen Einvernehmens mit den Tiroler Christlichsozialen findet. Wir geben darum angesichts des immer drohender werdenden Kampfes der Sozialdemokratie gegen die Errungenschaften der christlichen Kultur und gegen die staatliche Ordnung die Hoff nung nicht auf, daß die Tiroler Konservativen den Weg zur Bereinig

Volksver treter zu erhalten. Auch dieses Entgegenkommen wurde abgelehnt. Nun fanden am Donnerstag, den 20. April in Innsbruck Berständigungsverhandlungen unter dern Vorsitze Seiner Eminenz des Kardinals Kats ch- tHaler und im Beisein der beiden Fürstbischöfe von Brixen und Trient mit den-Vertretern der beiden Parteien statt, um womöglich in Tirol friedliche Wahlen und die Herstellung des. Parteifriedens zu erzielen. Vormittags erschienen vor den Bischöfen die Vertreter der christlichsozialen Partei

, Prof. Dr. Schöpfer, Schra ff l, Dr. v. Guggenberg und F r i ck. Bei dieser Konferenz wurde nach einer Formel gesucht, die einerseits die Vereinigung der Christ lichsozialen und Konservativen in Tirol in einer Partei sicherstellt, andererseits jeden Schein ausschließt, als hätten sich die Konserva tiven unterworfen und ergeben. Diese Formel lautete-: „Die Christlichsozialen und Konservativen vereinigen sich auf G.rnud eines gemeinsamen Laudesprogrammes zu einer Landes partei; die Kandidaten

, weil die christlichsoziale Partei nicht die Garantie bietet, daß die religiösen als auch die wirtschaftlichen Fragen so be handelt werden, wie es im" Interesse des katholischen Volkes ist." Es liegt in diesen Worten eine schwere Beleidigung für alle die wackeren Männer geistlichen und weltlichen Standes in der christlichsozialen Partei. Die fortwährenden Verleumdungen seitens der Konservativen, als wären die Christlichsozialen Katholiken minderer Güte, mögen es mit sich gebracht haben, daß die Kon servativen anläßlich

dieser Konferenz in Innsbruck Ernste Bischofsworte zu hören bekamen. Der diese Worte sprach, war F ü r st b i s ch o f D r. E n d r i c i. Er erklärte unter anderem, er sei überzeugt, daß ein Beitritt zur christlichsozialen Partei im Interesse der Kirche, des Staates und des Landes sei uüd daß sie das Opfer des faktischen Eintrittes in die Partei bringen können; ihre Interessen werden so besser vertreten werden. Sollte dies aber nicht zustande kommen, so bitte er, daß der Kampf doch nicht auf das religiöse

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 08.07.1904
Umfang: 20
bei diesem '^. .^^folge nicht stehen, sie suchten ihn äu übersetzen. Wer erinnert ’ nicht des Kampfes, den die Ge- moe Wien gegen die durch einen Juden hervorgerufene Entscheidung des Verwaltungs gerichtshofes in der Kirchenbaufrage geführt hat? Ist es übrigens nicht auch seltsam, daß gerade die als „Halbkatholiken" ver änderten Christlichsozialen die einzige Partei sind, die dem katholischen Pfarrer Sitz und Stimme im Ortsschulrate erobert haben? Von gewisser Seite in Tirol wird gegen die Christlichsozialen

ihrer Länder zu vertreten hatten, was ja auch hie und da unausbleiblich ist, so werden sie hierin von den christlichsozialen Vertretern Wiens niemals gehindert. Die christlichsoziale Partei will ja nichts anderes, als daß jeder zu seinem Rechte komme. Daß eine junge, eine neue Partei Geg ner hat, versteht sich. Da die christlichsoziaU Partei wegen ihrer Grundsätze sich fast gegen alle übrigen stellen mußte, so hat sie natür lich Feinde in Hülle und Fülle. Da war zunächst der einst allmächtige politische

der Christlichsozialen gegen den wirtschaft lichen Liberalismus heraus entstanden in Wien jene großartigen Schöpfungen, die der christlichsozialen Partei zu ewigem Ruhme gereichen und für die übrigen Kronländer, ja zum Teile für ganz Europa bahnbrechend geworden sind; Werke, welche selbst lang jährige Gegner, angesehene Führer gegnerischer Parteien, wie Dr. v. Plener, Baron Chlu- metzky und Dr. v. Derschatta in jüngster Zeit zu Ausdrücken uneingeschränkter Aner kennung, ja schmeichelhaftesten Lobes hinge rissen

des ganzen Volkes, eine Partei aller arbeitenden Stände und nicht die Partei einer einzelnen Klasse, wie die Sozialdemokratie. Wir ver werfen die sozialdemokratische Lehre als grundfalsch, daß das Wohl der Gesellschaft von der Herrschaft einer einzigen Gesell schaftsklasse, der Arbeiter, abhänge. Jeder arbeitende Stand hat sein Recht im Staate, in der Gesellschaft. Die Interessengegensätze zwischen den einzelnen Ständen leugnen wir nicht, aber die Christlichsozialen wollen diese Gegensätze versöhnen

und ausgleichen, nicht aber die Kluft noch größer machen. Daß dieser Ausgleich möglich ist, lehrt uns die Geschichte und beweisen uns die Er folge unserer Partei. Wien ist die einzige Millionenstadt in Europa, die der Sozial demokratie Widerstand zu leisten vermochte. Am Felsen der christlichsozialen Taten sind

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Unterinntaler Bote
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Seite 20 von 22
Datum: 03.12.1910
Umfang: 22
verschaj «A Freihei „B kommen „U ,,N ,,E Olymp. Zusammenschluß aller christlichen Elemente durch die heutige politische Lage Oesterreichs und besonders durch die politische Machtentfaltung der Sozialdemokratie dringend geboten wird. Es wurde die Frage erörtert, ob sich der von uns angeregte Zusanrmenschluß nicht als ein fried liches Nebeneinander der christlichsozialen und konser vativen Partei in Tirol mit Beibehaltung der beider seitigen Organisationen vollziehen sollte. Demgegen über ist schon

aus dem vorhin Gesagten sichtlich — und wir betonen dies hier noch einmal — daß, was wir und wohl die ganze katholische Bevölkerung des Landes wünschen und was die erfolgreiche Vertretung der Volks- und Staatsinteressen braucht, nicht ein selbständiges Nebeneinander, sondern ein vollständiges Miteinander ist. Die Christlichsozialen und die Konser vativen sollen nicht zwei selbständige nebeneinander gehende Parteien bleiben, sondern es soll in Zukunft nur mehr eine einzelne Partei bestehen. In dieser Hinsicht

Zugehörigkeit zur konservativen Partei in gar keiner Weise ein Hindernis oder einen Unterschied begründen. Es sollen alle gleichwertige Mitglieder der Partei sein und darum selbstverständlich auch Mitglieder der jetzigen konservativen Partei in der Parteileitung ihren Platz finden. Als Mitglieder der christlichsozialen Landespartei können diese dann selbst für eine Aenderung des Reichsprogramms ein- treten. Indem wir noch sowohl unser Landes-, als auch das Reichsprogramm überreichen, stellen

wird. Die katholisch-konser vative Partei hat von jeher die Bereitwilligkeit zur Beilegung desselben ausgesprochen. In der geschätzten Zuschrift vom 24. September schlagen die Vertreter der christlichsozialen Partei in Tirol als Weg zur endgültigen Beseitigung des polst tischen Kampfes im Lande vor: die volle Fusionierung beider Parteien in der Weise, daß die katholisch konservative Partei mit Aufgabe ihres Programms, ihrer Organisation, ihrer Presse und ihres Namens in die christlichsoziale Partei übertreten

und in dieselbe vollständig aufgehen soll, wofür den Mitgliedern der katholisch-konservativen Partei volle Gleichberechtigung innerhalb der christlichsozialen Landespartei und inner halb der christlichsozialen Reichspartei in Aussicht ge stellt wird. Durch diesen Vorschlag wird von der katholisch konservativen Partei das größte denkbare Opfer ver langt, nämlich das Opfer ihrer Existenz. Wenn von der einen Seite im Namen des Friedens so große Opfer verlangt werden, hat die andere Seite wohl auch das Recht, i m Namen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 1 von 12
Datum: 05.11.1930
Umfang: 12
ist. Und wir haben auch kein Interesse daran, daß durch den. Heimatblock neben einem halben Christen noch ein halbes Dutzend Freigeister mehr ins Parlament Einzug halten. Wo christliche Heimwehrführer den Ernst der Lage erkannten, bilden sie entweder — wie in Wien und Niederösterreich — mit den Christlichsozialen eine gemeinsame Front oder sie bezeichnen sich — wie in Steiermark — als Kandidaten der christlichsozialen Partei und als Heimatschützer zugleich. An der eigenen „anti marxistischen" Liste des Heimatblocks

der christlichsozialen Partei nicht die kleinste Truppe sind und wir wer den auch in voller Einmütigkeit und Geschlossen heit am Wahltag für die christlichsoziale Partei die Stärke der christlichen Arbeiterbewegung doku mentieren. Die Sozialdemokraten behaupten immer, daß die sozialen Gesetze nur von ihnen geschaf fen worden seien. Das trifft nicht einmal bei jenen Gesetzen zu, die unmittelbar nach dem Umsturz gemacht worden sind. Das Gesetz über den Acht stundentag, das Arbeiterurlaubsgesetz, das Gesetz

über die Kollektivverträge, das Hausgehilfinnen- die Angestellten an.) gesetz und zahlreiche andere Gesetze wären ohne die Mithilfe der christlichsozialen Partei nicht zustande gekommen. Ohne die Stimmen der christlichsozialen Nationalräte hätten diese Gesetze eben nicht die nötige Mehrheit gesun den. Bei den sozialen Versicherungsge setzen kann man den Tatsachen gemäß ruhig be haupten, daß die gesamte Sozialversicherung in Oesterreich mit der christlichsozialen Partei aus das innigste verknüpft

: Was auf christlichsozialer Seite geschaffen wurde, muß unter allen Umständen als schlecht und minderwertig verschrien werden. Ob dadurch Tatsachen verdreht und entstellt werden, spielt bei den Herren keine Rolle. Wir haben noch nie ge hört, daß ein Sozialdemokrat die Mitarbeit der christlichsozialen Partei an der sozialen Gesetz gebung anerkannt hätte. Was kann uns die Sozialdemokra tie bringen? Die Herren Genossen leugnen beständig, daß sie mit den Kommunisten etwas ge mein haben. Und dennoch kommt oft und oft

die Wahl der rechten Partei nicht mehr schwer. Wir wissen, es geht um Großes, es geht um Volk und Heimat, um die Erhaltung unserer christlichen Kultur und um den Bestand unseres Staates. Wir wählen nicht „Rot", denn das letzte Ziel des Sozialismus ist die Diktatur des Sow jetsterns. Ob Sozialist oder Kommunist — das bleibt sich letzten Endes gleich; der eine macht einen Umweg, der andere geht geradeaus, und schließlich stehen beide am selben Punkt. Wir aber lehnen jede Diktatur ab, die des Prole

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 23.10.1908
Umfang: 12
die Christlichsozialen. Noch lebt in jebem denkenden Wähler die Erinnerung an die Flut von Ver sprechungen in Wort und Schrift, an die Beteuerungen der Christlichsozialen, daß sie, die „Partei aller Stände", einen wirtschaft lichen Zustand herbeiführen werden, wo jedem — auch bei dem kleinsten Einkommen — ein auskömmlicher Lebens unterhalt gesichert w i r d. In der Sozialpolitik überhaupt erging sich das christlichsoziale Evangelium. „Rettung aller Stände vor Not und Entbehrung" war das in allen Versammlungen

dieser Partei variierte -Losungswort. Nachdrücklichst und entschieden erklärten die Apostel des sozialen Christentums jeden Zweifel in die Ehrlichkeit ihrer Versprechungen und insbesondere unsere Behauptung, daß das volkstümliche Gehaben nur ein Firmenschild sei, hinter welchem sich die reaktionäre Fratze verbirgt, als Lüge und Verleumdung. Und nun die Taten der Christlichsozialen. Durch Verschmelzung mit den Altklerikalen die stärkste Partei geworden, setzten sich die Christlichsozialen im Parlamente

und Trachten rich tete sich darauf, den sozialdemokratischen Antrag zu Fall zu bringen! Aus öer Partei des Volkes wurde also die Partei der adeligen Großgrundbesitzer, der großgrundbesitzenden Klöster, der jüdischen und christlichen Fleisch- und Kornmagnaten in Ungarn. Das Volk soll hungern, damit einer Haudvoll Groß grundbesitzer ungeschmälert reichlicher Profit Ln die Taschen stieße. Mit diesem Leitmotiv begann die sozialpolitische Tätigkeit der Christlichsozialen im Volksparlamente! Dienten

die Christlichsozialen wirtschaftlich dem Kapitalismus, so werfen sie sich in kultureller Beziehung zu Soldknechten der Reaktion auf. Der Sturm auf die Universitäten, die rohen Gewalt tätigkeiten, mit welchen diese Partei ihrem Kampfe für die „katho lische Weltanschauung^ Nachdruck gab, die Drangsalierung, ei gentlich die Maßregelung eines mutigen Gelehrten sind hinlängliche Beweise, daß die Christlichsozialen jene Energie, mit der sie sich für wirtschaftliche Forderungen des Volkes einzusetzen versprachen

verwirklichte? Wieder nur der Haß gegen die Sozialpolitik! Weil die Sozialdemokratie als die zweitstärkste Partei des Parla mentes den Staat auf sozialpolitischen Pfaden vorwärts zu peitschen ver suchte, weil sie in einer Reihe von Anträgen längst fällige Volksforde rungen präsentierte, fiel das Schlagwort Geßmanns von der Einkreisung der Sozialdemokratie auf fruchtbaren Boden. Das ekelhafte Schauspiel, wo die christlichsozialen, deutschnationalen, tschechischen und polnischen Ver treter- des Bürgertums

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1909
Umfang: 8
ein Theater, die christlichsozialen Parteiführer Ope rettenschreiber, die Abgeordneten Schauspieler und die Wählerschaft das P. T. Publikum wäre, dem jeder Kohl aufgewärmt werden kann, wenn sich's nur reimt. Selbstverständlich — wie immer in solchen Fällen — haben die erleuchteten Herren Füh rer der christlich sozialen Partei herausgeklügelt, daß niemand anderer an der Schließung der Session die Schuld trägt, als wir Sozialdemokraten. Es ist, 'eit es eine große sozialdemokratische Partei gibt

Flüssigkeit, sind daran gewöhnt und freuen sich, daß dem Unratkübel, diesem wichtigsten Haus gerät der christlichsozialen Partei, immer noch große Mengen entnommen werden können, ohne Gefahr zu laufen, daß er versiege. Weil die christlich sozialen Herrgötter diesmal ein bißchen zu stark aufgegossen haben, müssen wir die Mache schon etwas naher besehen. Also, warum sind wir Sozialdemokraten an der Schließung des Abgeordnetenhauses schuld? Lassen wir das Manifest: „An das christlich deutsche Volk!" erzählen

. Wie haben sich die christlichsozialen Regierungsknap pen zu dieser Aktion der Sozialdemokraten verhal ten? Die Obstruktion hatte zuerst den Anstrich einer- rein agrarischen, die das Ermächtigungsgesetz und den Antrag auf Aufhebung der Getreidezölle zum Opfer forderte. Die Agrarier in der christlichsozialen und deutschnationalen Partei zeigten mehr Lust, mit zu obstruieren, als gegen die agrarische Vermessenheit mit den Sozialdemokraten zu k ä m p - f e n. Kurzum: die christlichsoziale und deutschnatio nale Partei lehnten

der notgedrungenen Verteidi gung der idealen Volksgüter, sondern der Durch setzung des persönlichen Ehrgeizes eines einzel nen galt." Mir können, ohne der Wahrheit ferne zu blei ben, den Spieß umkehren und sagen: Am Freitag nachmittag klatschte der Klubobmann der christlichsozialen Partei, Dr. Karl Lueger, der Mahnung des Genossen Dr. Adler an die Obstruktion, von ihrem verderbten, frivolen Kampf gegen das Parlament abzulassen — Bei fall. Am Samstag vormittag pflichte ten die christlichsoziälen Parteihäupter

schen, der sich solcher Ehrlichkeit befleißt und seine Missetaten anderen zur Last legt, einen feigen Wind beutel. — Die christlichsoziale Partei aber will in all ihrem Tun und Lassen ein Spiegelbild des Wil- lens und der Gesittung des „christlich-deutschen" Volkes sein. Freilich, würden unsere Bauern und die christlichsozialen Wähler der Städte einmal die schmutzigen Praktiken, verlogenen Kampfesmethoden, den hündischen 'Knechtssinn gegen die Regierung und andere Eigenschaften

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.04.1911
Umfang: 16
sein soll, worin nur die allgemeinen Grundsätze und Ziele der Partei zum Ausdrucke kommen sollen. Dabei soll es nach allseitiger Uebereinstimmung den einzelnen christlichsozialen Landesparteien unver- wehrt sein, im Nahmen des Neichsprogrammes mehr oder weniger detaillierte Landesprogramme aufzuftellen, wie es unlängst die Christlichsozialen Vorarlbergs getan haben. Es ist auch selbstverständlich, daß den christlich sozialen Reichsratsabgeordneten der verschiedenen Kronländern das Recht zusteht

, die in ihrem Landes programm ausgesprochenen Grundsätze auch als Reichsratsabgeordnete im Parlament zu betätigen. Es ist darum auch ganz unberechtigt, wenn die Tiroler konservative Parteileitung darin, daß in unserem Reichsprogramme die in Rede stehenden Grundsätze des Tiroler Landesprogramms nicht stehen, ein Hindernis des Beitrittes zu unserer Partei und des friedlichen Einvernehmens mit den Tiroler Christlichsozialen findet. Wir geben darum angesichts des immer drohen der werdenden Kampfes der Sozialdemokratie

können. Die Berücksichtigung unserer Friedensvorschläge hätte der christlichsozialen Partei nur genützt, indem <8enreindeblcttt. ® ag der heutigen Nummer — — — beiliegende „Tiroler G e- meindeblatt" (Nr. 6) enthält folgende Aufsätze: Hand habung des Wafferrechtsgesetzes. | Befreiung vom Geb ühre n ä qu ivalen te. ! Verpachtung von Gemeindeweiden; altherkömmlicher Schafauf trieb. > Der Viehverkehr in Tirol in alter Zeit. | Eine Gemeinde in Exekution. | Die Volkszählung in Oesterreich. I Die Preisstei gerung

der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. I Die Handels- und Gewerbekammern. | Frage käst e n : Militärtaxe. sie der Partei programmatische Klarheit gebracht und manche Mißhelligkeit, wie sie kürzlich der Hagenhofer-Prozeß ans Licht brachte, hinwegge räumt hätte. Die Erklärung der christlichsozialen Reichsparteileitung verweist auf den „immer droh ender werdenden Kampf der Sozialdemokraten gegen die Errungenschaften der christlichen Kultur und gegen die staatliche Ordnung" und darum sollten die Konservativen

aufgewachsen, die uner schütterliche Ueberzeugung haben, daß in der Reichs vertretung in Wien das katholische Programm eben so berechtigt ist, wie im Lande, daß das Doppel spiel mit den zweifachen Programmen nicht das erfolgversprechende Mittel ist, im Kampfe gegen die Sozialdemokratie als Feinde der christlichen Kultur und der staatlichen Ordnung. Und auch in poli tischer und wirtschaftlicher Beziehung gibt es An sichten, die zwar von denen der christlichsozialen Partei abweichen, aber dennoch

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.05.1932
Umfang: 16
auch — nicht ge wollt — die Versammlungstätigkeit der Heimat- wehrbewegung geleistet. Das ewige Geschimpfe über die Parteien — wir haben es oft verurteilt — hat nur der christlichsozialen Partei geschadet, keiner anderen und hat den Nationalsozialisten die Leute zugetrieben, und auch all die, die mit der gegenwärtigen Zeit und Notlage unzufrieden sind. Die christlichsoziale Partei hat die Mehrheit in der Regierung und mit Hilfe der Großdeutschen und des Landbundes eine kleine Mehrheit im Parlament

und dergleichen, die das letzte Jahr mit sich brachte. Daher das Abströmen vieler Anhänger der christlichsozialen Partei zu den Nationalsozialisten, von denen man alles erwartet und die alles versprechen. Rechnen wir noch dazu, daß die Christlichsozialen sich viel zu wenig der Wichtigkeit der Presse be wußt sind, daß sie der Organisation der Jugend entschieden zu wenig Aufmerksamkeit zugewendet und außer der Wahlzeit gewiß zu wenig Ver sammlungen gehalten und das Volk zu wenig aufgeklärt

, und der fällt wohl größtenteils dem gewesenen Bundeskanzler Dr. Schober zur Last, daß bei der Verfassungsänderung im Jahre 1929 auch hierin alles beim alten blieb. Wie sind nun die Wahlen in Wien ausgefallen? Wir haben keinen Grund zur Schönfärberei und sagen es ganz offen, schlecht. Die Sozialdemo kratie hat sich behauptet, die Christlichsozialen haben schwere Einbuße erlitten, ähnlich wie seiner zeit bei den Reichsratswahlen im Jahre 1911. Die Nationalsozialisten haben einen starken Auf schwung genommen

, die kleinen Parteien, Scho berpartei, Landbund u. dgl. sind verschwunden. Die Sozialdemokraten erhielten 678.970 Stim men gegen 703.718 bei den Nationalratswahlen im Jahre 1930, die Christlichsozialen 241.722 ge gen 282.959, die Nationalsozialisten 201.455 gegen 27.457, die Großdeutschen 8858 gegen 124.429, die Kommunisten 21.949 gegen 10.626. Die So zialdemokraten haben damit 58.86 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigt. Von den 100 Mandaten, die diesmal an Stelle der bis herigen 120

(0). Die Christlichsozialen verlieren auch die Stelle des Vizebürgermeisters an die Sozialdemokraten, ferner zwei Stadträte an die Nationalsozialisten. Das Verhältnis im Stadtrat ist nun: 8 Sozial demokraten, 2 Christlichsoziale, 2 Nationalsozia listen. Weiters verlieren die Christlichsozialen in Wien zwei Bundesratsmandate an die Nationalsoziali sten. Die eigentlichen Sieger sind die Nationalsozia listen, wenn sie auch nicht die Mehrheit haben. Aehnlich wie in Deutschland, haben sie auch in Wien — für die Länder gilt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 17.04.1908
Umfang: 12
wird, j daß diese Partei alle Gegensätze überbrücken, den ! Gewerbsmann, Fabrikanten, Hausbesitzer, Mieter, j Beamten, Arbeiter, kurz allen Ständen, die über - die Not der Zeiten klagen, das goldene Zeitalter zurückerobern will. Wir hatten schon öfters Ge legenheit, das Versprechen der christlichsozialen Partei, welchem sie ja zum Teil ihr Wahlglück verdankt, mit ihren Taten zu vergleichen und s konnten hiebei stets einen recht merkwürdigen ; Kontrast konstatieren. Es sei hier nur an die ; Haltung

der Christlichsozialen zu den Anträgen ! der sozialdemokratischen Partei gegen die Lebens- ! Mittelteuerung erinnert. Obschon die Hebung der \ Existenz der Arbeiterschaft enge mit den Lebens- : mittelpreisen zusammenhängt, ja, der Arbeiter- j klaffe, ohne daß dem zunehmenden Lebensmittel- j Wucher Einhalt getan werde, die Verbesserung : ihrer Lage einfach unmöglich ist, stimmten die s Christlichsozialen die Anträge nieder und höhnten ! noch die Not des Volkes. Die Christlichsozialen j konnten eben

nicht für die Anträge stimmen, weil ■ sie dadurch das Interesse einer dieser Partei weit j näher stehenden Wählerklasse verraten und ihrer i Partei in dieser Wählerschichte den Boden abge- j tragen hätten. Waren nun die Beweggründe, welche die Christlichsozialen veranlaßten, gegen die vitalsten Interessen der Arbeiterschaft zu stimmen, welche denn immer, fest steht, daß ihr Programm von der „Rettung aller Stände" da durch ein großes Loch bekommen hat. Der Ar beiterschaft wurde eben mit unverkennbarer Deut lichkeit

gezeigt, daß sie unter die Stä'ude, welche die Christlichsozialen von der Not der Zeiten er retten wollen, nicht inbegriffen ist. .1 Aber selbst wenn die chriftlichsoziale Partei in der Erkenntnis, daß die Arbeiterschaft ihren Schwindel durchschaut, ihr Programm dahin eli minieren möchte, daß fürderhin nicht mehr von der Rettung aller Stände, sondern aller besitzenden Klassen dir Rede ginge, also das Programm dem Wesen der Partei wenigstens teilweise angepaßt wäre, bliebe ihr Programm nicht dennoch

von den in den Städten gewählten Christlichsozialen und von der Rücksichtnahme der ihm ättvertrautkn Interessen der Industrie, sich einsetzen muß. . . Bedarf es noch eines Beweises, daß das chriA- lichsoziale Programm, welches die Rettung aller Stände verspricht, ein großer Schwindel ist? Denn, wo sich nicht einmal die Interessen der besitzenden Klassen in harmonischen Einklang bringen lassen, wie denn erst könnte die christ lichsoziale Partei in der heutigen Gesellschafts ordnung die täglich sich verschärfenden

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.10.1920
Umfang: 8
werden aber erst nach den Wahlen festgesetzt. Die Christlichsozialen fürch ten eben, daß die sofortige Erhöhung viele f rauen bÄvegen könnte, gegen die Partei zu inrmen, die förmlich systematisch die Städte aushungert. Infolge dieser Furcht haben die christlichsozialen Parteigrößen sich bei der vorige Woche stattgefundenen Besprechung mit Konsumentenvertreteru von jeder Erklärung über die künftigen Milchpreise gedrückt. Gerade diese Tatsache aber beweist die Absicht, die Preise enorm in die Höhe zu treiben

durch die Pssst M Destfch.Qestsrrsich. mono#. K K£9.—. hslbi. Ä Ds,rfchrasd ksz#-5 Ei«M°NMMSAs 1 K. «r. 213 8««r!nuS, Sienstas den 1s. Sttsrrr MZN * 28. Sehrs. Zie Milch soll wieder temer werde»! In christlichsozialen Führerkreisen ist über ^ die.Festsetzung neuer Milchpreise beraten und , dabei ein Preis von 10 Krone« vrs Liter als angemessen bezeichnet worden. Landesrat Gebhardt und andere Christ- lichfoztale treten dafür ein, den Bauern zu emp fehlen, noch -ödere Preise zn begehren! Die neuen Preise

. Denn: wären die christlichsozialen Größen entschlos sen, den alten an und für sich schon enormen Milchpreis zu halten, dann hätten sie dies bei der Sitzung am Freitag sicher offen erklärt, denn die Versicherung, keine höheren Preise zu wollen, wirbt Sympathien. Aber die Herren wollen 10 Kronen für den Liter Milch fordern; sie getrauen sich jetzt mir der Farbe nicht herauszurücken, weil sie eine un günstige Rückwirkung auf die, städtischen Wähler fürchten.' Preiserhöhungen führt man nach den Wahlen

durch! hat der Geistliche, Landesrat, Abgeord nete und Anwalt hoher Lebensmittelpreise Prof. Dr. Haidegger gesagt. Kmrsimrrnkn! Erst sollt ihr die Christlichsozialen wählen. Wenn sie dann die Macht in Händen haben, wer den sie diese schon zu einer neuen Bewucherung des Volkes gebrauchen. Keine Stimme den Christlichsozialen, die die Milch so verteuern wollen, daß sie nur noch-für reiche Leute und Kriegsgewinner erschwinglich ist.. Keiye Stimme den Christlichsozialeu, die durch die. Erhöhung der Milchpreise Misere Kinder

vernichten. HiNKA« mit des NW-, Brot, und FleW- vrtteurrru s«s den StNtru Md Fn- duftr'lrsrtrn! An die Urne am kommenden Sonntag mit dem fkMldersorrMchen Mmmzettek. Stimmzettel zur WM in die NMsnalder?kksm!rmg 17. Sttober 1920 Sozialdemokratische Partei » DaS ist der Stimmzettel den die Wahlberech tigten am Wahltage, am 17. Okotber, abzugAen haben werden. In allen Wahlbezirken im ganzen .Staate ist es derselbe und gleiche Stimmzettel: der Stimmzettel, mit dem die Wähler und Wählerinnen ihren Willen

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 24
Datum: 27.01.1914
Umfang: 24
erfolgt. - Einzelne Nummern 10 h. Lienz. Dienstag, 27. Jänner. Jahrg. 1914. | Splendid isolation. Ein derart hirnrissiges Geschimpfe auf die christlichsoziale Partei, wie in den jüngsten Tagen, hat man seit ihrem Bestände nicht er lebt. Man wälzte sich förmlich vor Wonne, weil man naiver Weise glaubte, wenigstens einmal einen scheinbaren Grund entdeckt zu haben, um der christlichsozialen Partei eins am Zeuge zu flicken. Ein ehrlicher Parteianhänger mußte geradezu mit stolzer innerer Befriedigung

dazu herhalten, um diesen wahrhaft jämmer lichen Umfall selbst der sogenannten „führen den" Partei des Abgeordnetenhauses und mit ihr fast aller übrigen Parteien dem verblüfften Wählerpubliko wenigstens einigermaßen plau sibel zu machen. Wir würden wochenlang nicht fertig, wollten wir hier alle Dummheiten auch nur summarisch auf zählen, die man nun über die bösen Christlichsozialen den Gewerbetrei benden vorschwätzen wollte, weil sie diese von einer Mehrbesteuerung schützen wollten. Ein paar besonders

, weil diese auch auf die Ge werbetreibenden nicht vergaßen! Heute weiß wohl selbst der weltfremdeste Beamte bereits daß es eines der hervorragendsten Verdienste gerade der christlichsozialen Partei war, daß es überhaupt mit der Dienstpragmatik endlich vorwärts ging. Und hätten die deutschsreisin- ' nigen und sozialdemokratischen „Beamten freunde" nur seinerzeit es nicht verhindert, die Beamtenschaft wäre jahrelang bereits im Ge nüsse ihrer höheren Bezüge. Wer hat denn hin gegen bis in die allerjüngste Zeit den kleinen Finanzplan

dem direkt übergeschnappten Toben der Parteigeg ner Zusehen. Schon lange ist unsere Partei nimmer in so eminentem Maße im Mittel punkte der öffentlichen Diskussion gestanden wie diesmal. Die in den berüchtigten Juni wahlen 1911 so total „Zerstampften" und „Zer tretenen" und „Zerriebenen" müssen ja ein förmlich aufreizend flottes Dasein führen, daß sie noch immer derart das allgemeine Inter esse erwecken! Und viel Feind, viel Ehr'! Ja wirklich, wenn je, dann hatte dieser Spruch in den letzten Tagen

seine volle Gül tigkeit. Denn womit hatte sich die christlich- soziale Partei in der hitzigen Parlamentskam pagne in den verflossenen zwei Wochen derart das Wutgeheul und den fanatischen Haß der freisinnigen und sozialdemokratischen Juden presse in der Reichshauptstadt wie in der Pro vinz zugezogen? Eie haben nichts anderes ge tan, als mit allen parlamentarischen und pu blizistischen Mitteln eine Mehrbelastung des Mittelstandes durch neue Steuern zu verhin dern getrachtet! Das allerdings genügt

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