Formalitäten in der Grenz station sind endlich vorüber, geschwind ins Zügli hinein und fort rollten wir, durch das Fürstentum Liechtenstein nach Buchs, Dort erwartete uns Genosse Röbi Risler vom Ar beiterhilfswerk in Zürich. Nach einem kurzen Aufenthalt brachte uns ein Eilzug weiter hin ein ins Land der Wunder, über Sargans, dem Walensee entlang, Sonnenstrahlen blitzten über die Wasserfläche und eine herrliche Ge birgskette umrahmt die Ufer, Nun ließen wir die Berge, die Ausläufer der Alpen
hinter uns zurück, und der Zug führte uns dem Züricher See entlang. Wunderschöne Land schaftsbilder zogen an uns vorüber, liebe Ort schaften, die sich am See wie kleine Nestchen anschmiegen, wechselten mit herrlichen Bä dern und einsamen Strand, Dann kam Zürich, die Stadt, von der man so viel zu erzählen weiß. Schnell wurden die sieben Zwetschken zusammengepackt und schon gings zum Bahnhof hinaus, zur Eßstation. Da gabs Wunder zu sehen. Wenn wir dies alles erzäh len wollten, ihr Würdet es nicht fassen, Wißt
, daß sie den langen Weg zu uns nicht gescheut haben. Einigkeit der Arbeiterklasse, Solidarität der Genossen aller Länder und die große sozia Treiben in Zürich an. Da hatten wir Gelegen heit, die Auslagen mit allen möglichen Sachen zu sehen, die wir seit langem entbehren müssen. Schuhe, Kleider, alles bezugschein frei und in großer Auswahl, daß es geradezu unwahrscheinlich wirkt. Südfrüchte und Obst in allen Tonarten, aber teuer. Ein Arbeiter könnte es sich nicht leisten, jeden Tag zum Nachtisch Obst zu essen