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Brixener Chronik
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Seite 5 von 24
Datum: 11.11.1898
Umfang: 24
als Generalredner der Linken gesprochen hatte, wurden die Anklage- anträge mit 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Einen fürchterlichen Scandal provocierte am Schlüsse der Sitzung der Abgeordnete Wolf, indem er die Polen ein „Schmarotzervolk am österreichischen Staatskörper ' nannte. Was darauf hin folgte, spottet jeder Beschreibung. Wolf wurde vom Präsidenten zur Ordnung gerufen, von der Rechten aber an der Fortsetzung seiner Rede ver hindert. Aus dem fürchterlichen Getöse konnte man nur Rufe „Pfui', „elender

Schurke', „preu ßischer Lump', „Schuft', „ohrfeigen soll mau ihn' und ähnliche heraushören. Als es dem Prä sidenten gelungen war, einigermaßen die Ruhe herzustellen, entzog er dem Redner das Wort. Dann erhielt es der socialdemokratische Abgeord neis Daszynski, um im Namen des polnischen Volkes gegen die infame Beleidigung zu protestieren, wofür ihm wieder Wolf Titulaturen, wie: „ver logener Schurke', „Lügner' 2c.. an den Kopf warf. Der polnische Abgeordnete Gnieswocz nannte

in seiner Entrüstungskundgebung Wolf einen „Gosstnbubsn'. Dieses führte zu einem neuen Scandal, der sich aber außer dem Parla ment abspielen wird. Die Abgeordnete» Sylvester und Lemisch überbrachten am Mittwoch dem Abgeordneten Gnieswocz die Herausforderung Wolfs für den Ausdruck „Gassenbube', die Gmeswoez annahm. Die Secundanten des Abgeordneten Gmeswoez werden wahrscheinlich die Abgeordneten Popowski und Baron Ludwigsdorff sein. Die beiderseitigen Secundanten haben noch nachmittags die Bedin gungen sestgesetzt

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