31 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/23_04_1925/VBS_1925_04_23_2_object_3120015.png
Seite 2 von 12
Datum: 23.04.1925
Umfang: 12
, kulturbewußten, friedliebenden Grvß- deutschlands, des deutschen Volkes, das, wie es in dem bedeutungsvollen Cinleltungssatz un serer Weimarer Verfassung heißt: „Einig in seinen Stämmen und von dem Willen beseelt, sein Reich in Freiheit und Ge rechtigkeit zu erneuern» dem inneren und äußeren Frieden zu dienen und den gesell schaftlichen Fortschritt zu fördern.' (Fortsetzung.) Grete suchte Wolf überall zu fesseln und ihm nahe zu sein. Aber er hütete sich» ihr ihr irgend welches Zeichen «irrer, besonderen

Bevorzugung zu geben. Er wollte um kei nen Preis die Ruhe feiner Seele noch ein mal gefährden. Mit Ausflügen in Ragensburgs Umge bung verrannen die Osterferien nur zu rasch und Wolf kchrte in sein Seminar zurück, während Artur seinen Menst schon seit «Äri- gen Tagen ausgenommen hatte. Schwere Tage hatte in dieser Zeit die Hollerbäuerin durchzumachen. Um Ostern war ein reicher Bauer mit seinem Sohne auf den Hollerhof gekommen, um Thilderl za fragen, ob sie den Hans heiraten wolle. Die Eltern selber

und ging auf das Feld. Am Abend nahm Frau Hedwig ihre Toch ter beiseite, um herauszubringen, warum sie Hans abgewiesen hättet THiiderl gab aus weichende Antworten. Erst als die Mutter weiter in sie drang, gestand Thilderl ihr Geheimnis. „Mutter, dir allein kann ich es sagen. Ich kann keinen Mann mehr kiebhaben, so lange ich lebe. Es gibt nur einen, an dessen Seite ich Glück finden würde. An ihm hängt meine gaze Seel«. Ich kann ihn nie vergessen. — Mutter, ich liebe unfern — Wolf!' Der Mutter stand

für Augenblicke dar Herz still vor Schrecken. Es war ihr» als müßt« etwas Entsetzliches sich ereignen» als müsse das Haus einstürzen. Sie rang nach Atem, als würgte sie jemand am Halse. Sit setzte sich in das Dunkel der Stubendecke. Ihre Füßen trugen sie nicht mehr. „Um Gorteswillen', seufzte sie nach eini ger Zeit und preßte die Hand krampfhaft zusammen. „O Kind, was für ein Geschick schwebt über uns. Nie darfft du an Wolf denken in iMfcher Liebe. Er wird Priester und ist von Gott berufen. Kind» ich bitte

dich, zertritt diese Gedanken von Anfang cm.' „Willst du mich unglücklich machen?' Ich mag keinen anderen, weil ich ihn lieb habe Mutter, gib mir den Woff, laß mir mein«» Wolsl' Thilderl rang die Hände und weinte „Ich beschwöre dich, Kind, laß ab» sag nichts mehr davon, du bringst mich iw Grab!' Die Frau flehte wie eine Verzwei felnde. Jetzt mußte sie mit der Z«it ihre Schande heraussagen und schreien: „Du kannst deinen Bruder nicht heiraten! Wolf ist dein Bruder.' Wann würde dieser schreckliche Tag kommen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1898/11_11_1898/BRC_1898_11_11_5_object_117403.png
Seite 5 von 24
Datum: 11.11.1898
Umfang: 24
als Generalredner der Linken gesprochen hatte, wurden die Anklage- anträge mit 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Einen fürchterlichen Scandal provocierte am Schlüsse der Sitzung der Abgeordnete Wolf, indem er die Polen ein „Schmarotzervolk am österreichischen Staatskörper ' nannte. Was darauf hin folgte, spottet jeder Beschreibung. Wolf wurde vom Präsidenten zur Ordnung gerufen, von der Rechten aber an der Fortsetzung seiner Rede ver hindert. Aus dem fürchterlichen Getöse konnte man nur Rufe „Pfui', „elender

Schurke', „preu ßischer Lump', „Schuft', „ohrfeigen soll mau ihn' und ähnliche heraushören. Als es dem Prä sidenten gelungen war, einigermaßen die Ruhe herzustellen, entzog er dem Redner das Wort. Dann erhielt es der socialdemokratische Abgeord neis Daszynski, um im Namen des polnischen Volkes gegen die infame Beleidigung zu protestieren, wofür ihm wieder Wolf Titulaturen, wie: „ver logener Schurke', „Lügner' 2c.. an den Kopf warf. Der polnische Abgeordnete Gnieswocz nannte

in seiner Entrüstungskundgebung Wolf einen „Gosstnbubsn'. Dieses führte zu einem neuen Scandal, der sich aber außer dem Parla ment abspielen wird. Die Abgeordnete» Sylvester und Lemisch überbrachten am Mittwoch dem Abgeordneten Gnieswocz die Herausforderung Wolfs für den Ausdruck „Gassenbube', die Gmeswoez annahm. Die Secundanten des Abgeordneten Gmeswoez werden wahrscheinlich die Abgeordneten Popowski und Baron Ludwigsdorff sein. Die beiderseitigen Secundanten haben noch nachmittags die Bedin gungen sestgesetzt

2