Perlenangelegenhsit verschob er den Zeitpunkt noch, aber nun erschien es ihm doch not wendig. so schnell wie möglich an fein Ziel zu kommen. Noch war Silvia daran gewöhnt, sich dem Willen eines anderen. Stärkeren zu fügen, das durfte nicht anders wer den. und die Anzeichen dafür waren schon vorhanden. Seinem ausdrücklichen Wunsch entgegen war Silvia heute nach Altenwieü gefahren, feinem Wunsch entgegen wollte sie in freundschaftlichen Verkehr mit Wolf Gggenbrecht treten. Silvia wunderte sich über öas Schweigen
wird, kann, wie ich Ihnen schon gesagt habe, sein, daß er die Wahrheit Ihrer An gaben in Zweifel stelltt" „Was gebt mich öerfrewöe Advokat an?" ^„Er wird Ihrers Vetters Vertreter sein, er wird in Ihres Vetters Auftrag handeln." Silvia hob den Kopf, überlegte kurz, dann entschied sie: „Wolf Eggenbrecht wird sicherlich nicht glauben, daß ich unwahre Angaben gemacht habe, um die Perlen öehar- ten zu können!" Da lächelte Branding. Er lächelte nur mit dem Munde, wobei sich für einen Augenblick seine starken, gelblichen Zahne
zwischen den Lippen zeigten, während seine Augen streng, fast finster blieben und die Augenlider sich noch itefet darüber senkten. . „Wolf Eggenbrecht," sagte er langsam, „wird sich ge schmeichelt fühlen, daß Sie ihm soviel Glauben an Ihre Worte zutrauen. Dennoch möchte ich Sie warnen, zu viel Hoffnung auf Ihre gute Meinung von ihm zu setzen. Werden Sie. wie Sie es zu beabsichtigen scheinen, einen freundschaftlichen Verkehr mit den Eggenbrechts und be sonders mtt Wolf Eggenbrecht anbahnen, könnte er leicht
wieder und hob leicht die Schultern. „Dafür werden die Eggenbrechts umso mehr an o^e ^Äbn gedacht baben, wHrend Sie in Altenwied waren," sagte er mrkasttsch, und heiß schoß das Blut in Silvias Gesicht: unwillkürlich faßte sie sich an den Hals, wo sie bie kostbare Perlenschnur unter der Seide fühlen konnte. „Mein Gott, glauben Sie wirklich . .. Er neigte bejahend den Kopf. „Und Sie weinen, ich soll deshalb mich den Eggenbrechcs fern halten? Ich soll deshalb Wolf Eggenbrecht nicht emp fangen
, wenn er mich aufsuchen wird?" *" ängstlich besorgt und im voraus bedauernd klang die Irage, und Branding nickte wieder. „Ja, öas meine ich!" sagte er besttwmt. Zehntes Kapitel. ^.Silvia verbrachte nach dieser Iahrt eine fast schlaflose Na>A, weil sie nicht mußte, was sie tun sollte. Befolgte sie Brandings Rat, mußte sie Wolf Eggenbrecht beleidi gen, und er hatte öas entschieden nicht von ihr verdient. Er wollte ja telephonisch anfragen, wann sein Besuch ihr passen würde, also konnte sie ihn gar nicht abweisen, offne