zu erzählen aufhört, dann sagt der Volksmund „der redt wie ein Dr.. .träger und lügt wie gedruckt, daß man es greifen kann. Derlei Menschen gibt es viele. Wenige aber haben es auf diesem Gebiete zu solchen Glanz leistungen gebracht wie ein alter Burggräfler, der bekannte Jaggele-Wirt. Badwirt auf der Toll im Bad Egart mit Namen Jakob Platter. Er verdient mit Recht den Namen Burggräfler Münchhausen. Wenn er in guter Laune war, dann erzählte er den Badgästen die unglaublichsten Geschichten und gab
seine Mllnchhausiaden zum Besten. Besonders an Sonn, und Feiertagen war seine Gaststube voll besetzt. Er wußte seine Erzählungen in köstlicher Erfindungsgabe immer mehr und mehr zu er weitern und sein Erzählungseifer versetzte ihn dabei geradezu in eine Traumwelt. Je älter er wurde, desto phantastischer wurde seine Erzählung und deren Ausschmückung, bis die feine Linie zwischen Spiel und Ernst. Einbildung und Wirklichkeit, Wahrheit und Dichtung endlich ganz verschwunden war. Er betrat kein Podium, der Jaggele-Wirt
. Mit Vor liebe wählte er sich als Thema geschehene Kriegs ereignisse. in denen er sich selbst als unvergleich lichen Kämpfer zu loben und preisen verstand, er, der in der Hitze des Gefechtes gar nicht mehr zu laden brauchte, sondern nur mehr geschossen hat, oder, der im heißen Kampfe gar nicht mehr gerade aus, sondern nur mehr um die Ecke geschossen hat. um den dortigen Feind zu treffen. Eine weitere Eigenheit des Jaggele-Wirt war, daß ihn bei seinen Erzählungen seine engere Heimat stets begleitete
, besonders Bilder aus der Meraner- stadt. Durch die Güte eines Altmeraners, der sich an die Erzählungen des Iaggele-Wirts noch gut er innern kann und mir davon erzählte, .bin ich in der Lage, eine Kostprobe seiner phantastischen Erzäh- lungskunst wiederzugeben. — Lassen wir also den Jaggele-Wirt selbst erzählen — In der Gaststube in Bad Egart herrscht fröhliche Stimmung und der Badwirt selbst ist in bester Laune. Von allen Seiten wird er aufgefordert etwas zu erzählen und er war gerne dazu bereit
schiert, voran i, der Jaggele-Wirt. 21 so sein mir abi gezogen durchs ganze Unterland und weiter und weiter, alleweil weiter. Nachher ist es finster gworden, alleweil finsterer und stockfinstere Nacht. 2luf uan mol macht's platsch, platsch, platsch, platsch. 2lber kuaner hätt sagen können, regnet's oder regnet's nit. Weg und Fuaßwerk, alles ist platschnaß, aber die Köpf sein alle aschtrucken gwesen. A gspassiger Regen, dös han i mir gedenkt, und weiter hört man nix als alleweil platsch, platsch