Wer Wilhelm II. als MMeld. Zu feinem Geburtstage am 27. Januar 1915. Von Dr. P. LigS. Als „Friedenskaiser' pflegten nicht nur die Reichsdeutschen, sondern auch wir Oester reicher und mit uns wohl die gesamte Kul turwelt den machtvollen Herrscher des neuen Deutschen Reiches zu feiern, und er selbst, das hat er wiederholt und zuletzt in den be kannten feierlichen .Ansprachen des vorigen Jahres auf das bestimmteste betont, durste sich rühmen, dieses für einen mächtigen Herr scher doppelt
ehrenvolle Prädikat verdient zu haben. ; Verdient in über 25jähriger treuer und gewissenhafter Regierungstäiigkeit, oft unter den schwierigsten Verhältnissen, die ein Festhalten an dem Friedensprogramm, wie es ja tatsächlich seitens der revanchelustigen und neiderfüllten Gegner in West und Ost geschehen ist, leicht als Schwäche und Ohn macht erscheinen lassen konnten. Aber unent wegt und sich seiner hohen Verantwortlich keit bewußt, schritt Kaiser Wilhelm seinen Weg der Pflicht hier fort
' besitzt. So. drückte man Kaiser Wilhelm, wie er selbst bekannte, in freventlicher Weise geradezu das Schwert in die Hand, und gerade ihm, dem „Friedens kaiser', war es mach dem unerforschlichen Rate der Vorsehung Vorbehalten, einen Krieg zu führen, der ohne gleichem dasteht in der Weltgeschichte. — So hat Kaiser Wilhelm die beste Gelegenheit, das alte lateinische Wort zu erhärten, daß die beste Friedensärbeit in der Rüstung zum Kriege besteht. Und wohl dem Vplke daß ihr Kaiser danach jederzeit
, den beiden der oberste Feldherr, Kaiser Wilhelm, eingehaucht hat, der Geist unbedingter Pflicht erfüllung, wie er so klar und kurz aus dem Telegramm des wackern Verteidigers Tsing taus sprach: „Einstehe für Pflichterfüllung bis zum Aeußersten.' Dieser echte Hohen- zollerngeist war es auch, der den Kaiser kurz nach Ausbruch des Krieges, am 16. August vor. I., hinausführte in das Feld nach Westen, mitten unter die ruhmreich kämpfen den Truppen, unter denen auch seine sechs Söhne am Kampfe fürs Vaterland