Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
verwirft. Entweder kennt Pauli die deutschkatholische Bewegung nicht oder es muß diese selbst ein Unsinn sein, wenn sie sich mit den Ausführungen Paulis deckt. Dies will das Flugblatt nicht annehmen, denn Ronge wird doch überall begeistert aufgenommen. Die Wiener mögen ihn anhören, wenn er kommt. Ist er ein Pauli, dann können es sich die katholischen Priester ersparen, auf den Kanzeln gegen ihn zu predigen, bei der Unmöglichkeit einer solchen Religion ist er ungefährlich. Hirschberger
, der am 13. September 1848 exkommuniziert worden war, trat bald von der Bewegung zurück, veröffentlichte im August 1849 in der „Wiener Zeitung' einen Widerruf und ersuchte um Wiederaufnahme in die katholische Kirche J ). Pauli fungierte zwar in der deutschkatholischen Gemeinde in Wien zunächst als Prediger. Als aber mit der politischen Reaktion auch die Unterdrückung der Sekte begann, wurde er in der Wohnung seiner Mutter, der Kammerdienerswitwe Franziska Pauli am 14. April 1849 verhaftet 2 ). Es wurde
Gemeindegründung in Wien. Eine Begrüßungsadresse der Deutschkatholiken von Worms gibt der Freude Ausdruck, daß die Wiener, wo früher ein Staatsmann von mitternächtiger Verschmitztheit alle Deutschen knechtete, das Joch der Priesterherrschaft abwerfen. „Tausende seid ihr, mögt ihr bald Millionen sein, der Geist eures Josef möge wachsen, höher als die Firnen eurer Alpen.' Mit hochgespannten Erwartungen sahen die Wiener, gerade weil Pauli enttäuscht hatte, dem Kommen Ronges entgegen, speziell die studentischen
Ordinariat vom selben Tage. 4 ) „Wiener Studentenzeitung', Nr. 3], vom 21. August 1848. 'Festschrift, II. Band.