Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
, ohne daß Esterhazy dazu beitrug. Der König reichte, ohne daß sein erster Minister Fogliani und Esterhazy es wußten, durch den Botschafter am Wiener Hofe Principe die Camporeale Maria Theresia die Hand. Die beiden Reiche sollten durch das Mittel, das in einem monarchischen Zeitalter, welches seine Kriege mit dem Privatrecht entlehnten Erbbegriffen begründete, als das geeignetste schien, durch Heiraten verbunden werden. In den „kundbarer massen hinterrücks Unser geschlossenen' 2 ) Friedenspräliminarien von Aachen
Descendenz überlasse, war nicht vorgesehen. Eine dem Utrechter Frieden widerlaufende Wiedervereinigung Neapels mit Spanien kam bei dem zu erwartenden Widerstand der Seemächte nicht in Betracht, wohl aber das Verbleiben des süditalienischen Königreichs bei der Deszendenz Karls, die in so raschem Zuwachs, als es die Natur gestattet, begriffen war. Karl VI. hatte im Wiener Frieden vom 18. November 1738 die beiden Sizilien an Don Carlos mit dem Recht der Nachfolge, auch der weiblichen Nachkommen, abgetreten
. Solange sich der König von Neapel weigerte, dem Aachener Frieden beizutreten, war für seine Beziehung zu Wien nur die Zessionsurkunde maßgebend 3 ). Der Hof von Neapel trat durch den Wiener Nuntius mit dem Vorschlag eines Gesandten austausches heran 4 ). Karl III. schickte Pietro Bologna - Reggio Principe di Camporeale nach Wien, die Kaiserin den Fürsten Paul Anton Esterhazy von Galantha 5 ), den Franz I. auch mit der Vertretung des Reichs betraute, nach Neapel. Der Friede von Aachen wurde
der Nuntien in Neapel und Wien 30. September 1749, bzw. 4. März 1750 und Billett Colloredos an den Wiener Nuntius, Februar 1750. 6 ) Wurzbach, IV, S. 104. 6 ) Instruktion 6. November 1753.