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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1887
Umfang: 8
tt Boiirn des tiroler „Sonntags-Bote" Nr. 4. Bozen, Sonntag, 23. Januar 1887. Wie schützt -er Wald gegen Muhren? Landschaften mit niedrigen Gebirgen haben sehr wenig von Muhrbrüchen zu leiden, beson ders wenn die Höhen und die Gräben an den Abhängen gut bewaldet sind. Denn die kleinen Gebirge steigen nicht steil an, folglich hat das darauf gelagerte Erdreich keine solche Neigung abzurutschen, es kommt weniger Wasser und viel langsamer von oben, eben weil die Berge nicht hoch und oben

in der Höhe der Eisregionen. Denn je höher man steigt, desto kühler ist es im Früh jahr und Sommer, und desto kühler weht selbst der warme Sommer-Wind, der hoch oben auch wirklich gar nicht mehr warm ist. Demzufolge erfolgt auch die Schmelzung des Schnees so langsam, daß sie kaum jemals die Wassermenge eines sanften Regens zu erzeugen vermag. Wenn aber in den felsigen und ewig kahlen Hochkaren der Gebirge ungewöhnlich große Wasser flächen niederregnen oder niederhageln, so gibt es sehr bald riesige Bäche

und wenn diese in ihrem Laufe den Fuß der alten Schotterbänke angreifen und Brüche von deren Seiten in sich aufnehmen, dann entstehen Muhren, gegen deren erschreckliche Gewalt keine Menschenhand etwas vermag. Die Gewalt einer Lawine reicht nur bis zum Fuß des Gebirges unb hat keine weitere Nachwirkung, aber die Muhren vermehren das Wasser der Thalbäche nnd Flüsse und versanden ihre Betten weithin mit böser und langer Nach wirkung. — Was wir dagegen thun können, be steht wohl fast nur darin, daß wir brüchige Ufer

einen Regenguß haben wir jedvch in Tirol schwerlich einmal erlebt. Allein um gefährliche Muhren hervvMrufen sind so schreckliche Regengüsse gar nicht unumgänglich nvthwendig. Es genügt dazu vollkommen, wenn hoch oben erkleckliche Regenbäche sich sammeln, irgendwo im durchlässigen Boden rasch in die Tiefe.sickern und dort allenfalls auf einen glatt- plattigen Felsen oder ein undurchlassendes Lehm lager stoßen. Das reichlich zuströmende Wasser sorgt dann schon dafür, daß der Boden in der Nähe

, wellll man bedenkt, daß die trockene Bodenstreu mindestens das vierfache ihres Gewichtes aufzusaugen ver mag. Und wenn auch diese Bodenstreu bereits vom Wasser übersättiget ist, so läßt sie dasselbe noch immer nur langsam versickern oder abrinnen. Aus einem mit Bodenstreu gut belegten Walde kommen im schlimmsten Falle nur etwas trübe, aber nicht muhrgefährliche Bächlein. Nun kann freilich noch mehr Regen fallen, als die Bodenstreu zu fassen vermag und dieser Ueberfluß muß dann abrinnen

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 02.04.1881
Umfang: 10
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 27 vom 2. April 1881. Das Wasser «ad dessen Beziehungen zn Gesundheit lllld Krankheit. Voll Dr. W. M. Willttso». ' (Schluß.) Brunnenwasser und Quellenwasser werden am häufigsten zum Trinken benutzt. Die Bestand theile dieser Wasser sind eben so verschieden, als die Oertlichkeiten, wo man sie findet. Alle Wasser dieser Art enthalten irgend welche Salze in ge« lsster Form und find je nach der Art und Quantität dieser Salze mehr oder weniger'gesund. ESkönnenin

diesen Wassern Salze enthalten sein, welch! sich nicht durch Wasser allein, sondern auch durch die in dem Wasser enthaltene, bedeutende Menge von Kohlensäure auflösen. Denn während das Wasser durch daS Erdreich dringt, löst sich ein beträchtlicher Theil dieses Gaseö, denn die Zwi schenräume deS Erdreichs sind 2S0 mal gröber als die der Atmosphäre. Diese Wasser können also organische Stoffe der verschiedensten Art enthalten und hängt vieSvon dem Vorhandensein dieses Stoffes in der nächsten Nähe ab. Wir müssen

bedenken, daß ein Brunnen einen gewis sen Flächenraum umfaßt, dessen Mittelpunkt er ist und dessen Radius an der Oberfläche der Erde l00 Ellen beträgt; dieS bildet einen ab gestumpsttn Kegel mit der BafiS nach l,beu, der Loden des Brunnens stellt die Spitze deS KegelS dar. Ein großer Theil deS innerhalb diescS Raumes enthaltenen, organischen Stoffe wird durch das Wass.r aufgelöst, welches durch daS Erdreich dringt, und man finoet denselben in dem Wasser deS BrunnenS wieder. Deswegen

und den Unrei- vigkeitea der Ufer, welche er bespült. Beinahe alle Flußwasser enthalten mehr oder weniger un gesunden Stoff, manche find verhältnißmäßig ganz frei davon, wie z.B. derLoka-Fluß in Schweden, Hessen Wasser per Gallone nur Vas Grau ani malischen Stoffe» enthält, weil eS über Granit boden fließt. Flußwasser wird oft durch die Abzugskanäle von Städten» Ortschaften und Fa briken verdorben, welche sich an deu Ufern deS betr. FlusseS entlang befinden. Hierdurch kaun e« in hohem Grade durch organische

werden? — i Al» Antwort auf diese Frage läßt sich keine bestimmte^ Regel ausstellen. Die Klassificiruu. vr. Parke'S ist der beste Führer auf diesem Ge biete, und wollen wir deshalb die. Grundzüge l^Me^i« folgenlassen. 1. Reines und gesundes Wasser muß klar, geruchlos, kohlensäurehaltig und perlend sein; es darf per Gallone nicht mehr als 3 Gran feste Theile enthalten, von welche» durch Hitze nur ein Theil verloren gehen darf. Kalkwasser darf per Gallone 14 Gran kohlensauren Kalk enthalten. Salpetrigsaure Salze dürfen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 19.01.1889
Umfang: 6
Beilage zu Nr. 3 des „Overiuuthaler Wochenblatt." — (Warum vertrocknet eine Pflanze a it f m agerem A cker eher als auf geile m?) Jedermann wird beobachtet haben, daß üppig stehende Pflanzen eine Dürre länger vertragen, als magere Pflanzen derselben Art. Man sollte nun doch glauben, die geile Pflanze, die größer und massiger ist als die magere, müsse doch auch mehr Wasser gebrauchen. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Pflanze nimmt bekanntlich die Nahrung im flüssigen Zustande aus. Je weniger

Nahrung nun im Boden vorhanden ist, um so mehr Wasser muß die Pflanze aufsaugen, um damit ihren Hunger zu stillen, sie muß mit Wasser Verschwendung treiben. Reichliche Düngung bedingt Wasserersparniß, was die mit leichten, trockenen Sand boden wirthschasteudeu Landwirthe beachten wollen. — (Gegen rauhe oder aufgesprungene Hände.) Wie unangenehm es ist, wenn mau rauhe Hände hat, wird Jeder gern zngeben, und doch gibt es recht einfache Mittel, um denselben vorzubeugen. Hauptsächlich kommen rauhe Hände

nur im Winter vor, doch gibt es Personen, die nach vielem Hantiren mit Wasser häufig genug auch im Sommer daran leiden. Eines der einfachsten Mittel besteht darin, daß man die Hände erst gründlich mit Seife reinigr und nachdem dies geschehen, schäume man abermals tüchtig mit Seifenschaum die Hände ein, nehme nun eine Bohne groß gutes, reines Schweinefett oder Coldcream, verreibe dieses tüchtig in den Händen mit dem Seifenschaum — es bildet sich hiebei in wenigen Minuten eine sogenannte überfette Seife

Feuchtigkeit, daher man dasselbe bei der Verwendung mindestens mit dem gleichen Ge wichte oder Volumen Wasser vorerst verdünnen sollt. Auf die Lippen in concentrirtem Zustande gebracht, verursacht es sehr leicht gelindes Brennen; nach der Verdünnung mit Wasser vermeidet man dies. — (U nt gefrorenen Boden aufzuthauen, empfiehlt sich, wie der „Deutsche Bauunternehmer" berichtet, ungelöschten Kalk zwischen die Schneeschichten über den aufzuthauenden Platz auszubreiten. Der Kalk löscht sich und erwärmt

, ehe man sie noch ins Wasser lassen konnte. Entsetzliche Scenen kamen vor. Zahlreiche Passagiere, die vor Hitze zu ersticken fürch teten, flüchteten sich auf die Bank und wurden dort förmlich gebraten. Andere warfen sich in den Strom und ertranken. Nur wellige Passagiere, darunter der Kapitän und der Pilot, konnten sich durch Schwimmen ans User retten. Der Kapitän und der Pilot waren von dem furchtbaren Ereignisse so ergriffen, daß sie, kaum an's Land gelangt, Zeichen von Geistesstörung gaben

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 25.08.1888
Umfang: 12
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 102 vom 25. August 1888. -MtuiMssenschaM ^ ^ Wie schützt'man.si ch am be fien gegen S'.^E.r tI.s^k^n : ..JndkM man! nicht/1 ipS.'Wafltt geht oder fällt', könnte -Jemand antwortenund würde damit zvollkvMWevs. recht haben; ^ vur ) kann der Mensch ibekanntlich diese Bedingung nicht! immer erfüllen;??^Kommen Fälle vor, wo .er. gegen seinen - ousgespicchenenWunsch >n ins' Wasser, purzelt oder wo das Wasser ihn ergreifwund mit sich zieht. - Trifft

ein ^solcher Zufall leinen geübten Schwimmer^ - so hat eS weniger zu be deuten ^geschieht es aber, daß ein Nichtschwim. wer ms Wasser fällt, so ist-der>Ausgang meist sehr übel — es geht alljährlich eine erschreckende Menge von.Menschenleben durch Ertrinken, ver loren. ' . c . zu Il-ch.' Die Frage. .entsteht,'- ^ ob man :den Nicht schwimmern. einen Rath zu ertheilen, weiß.'.durch dessen Befolgung., sie sich so lange über'Wasser halten können. - bis irgend eine Rettung kommt: In Zeitungsnotizen,^ Lesebüchern

. - Jagd---.oder Abenteuergeschichten,' i selbst in Lehrbüchern der Echwimmtunst hört man manchmal von Mitteln, durch welche jeder-Nichtschwimmer, 5 der in die Gefahr ? des Ertrinkens kommt/ . in?: den Stand gesetzt werden soll, -sich - zu, retten. : Empfohlen werden hauptsächlich 1) ruhige Haltung 2) Was sertreten und 3) Huvdeschwimmen. Untersuchen wir, wie eS sich damit verhält. „Wenn e-n Mensch.-lMt man sagen, sich im Wasser vollkommmen ruhig hält (und den Kopf in den Nacken legt),, so schwimmt

er von selbst.' Das ist richtig für die meisten Menschen in gut gesalzenem Seewässer, für > einige wenige vuch in süßem Wasser, wenigstens wenn sie nicht bekleidet sind, für die große Mehrzahl in süßem Wasser ^aber-'unrichtiss, und außerdem selbst.da, ?M') es. >z^trifft,^ von-i zweifelhaftem Nutzen' für den,^', der., sich cM. dem beweglichen El> ment^ nicht zu helfen' sveitz'. ^Schreiber dieses schwimmt ) seit.feinern «fünften Jahre, .kantig also von sich sagen, daß er^m Wasset leidlich zu Hause ist,' und 'hat in vieler

vorausgesetzt — ganz «ach Gefallen ^ selbstverständlich sinkt der Körper beim Ausathmen i em wenig - tiefer- ein. weil er specifisch ^schperer wird. uud steigt, beil? Ein- athmen empor; das Wasser reicht im ersten Fall bis nahe . an.j>en..Mund^m - zweiten bis «was unter das Kinn, ^ doch, ist. der Unterschied Acht so groß, daß er die Sicherheit der Lage irgendwie störtt^^Ziehe ich/so viel Lust wie möglich ein, so daß die Brust'stark ausgedehnt Ad, so tritt auch noch der obere Theil des Brustkastens

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 10
Datum: 27.05.1888
Umfang: 10
aber ist noch etwas anderes dabei im Spiel, nämlich daß man zu wenig hat, oder daß die Polenta oder der Käs oder beides zusammen schlecht und verdorben ist. Eine nicht minder vollkommene und gut ver dauliche Kost ist das Milchmus, besonders wenn es etwas, aber auch wieder nicht zu viel geschmalzen ist. Nicht so kräftig ist das W a s s e r- m u s, wenn es auch geschmolzen ist. DasWasser- mns ist eigentlich nicht mehr werth als Wasser und Brot, weil in beiden etwas mehr Eiweiß- stosfe zu wünschen wären, welche die Milch

- brocktem Brot ist in Bezug auf ihren Nährwerth nicht besser als Wasser und Brot. Auch Liebig's Fleischextrakt ist kein Nahrungsmittel, sondern nur ein vortreffliches Genußmittel, durch eine gute Bratenbrühe kann es bestens ersetzt werden, ja diese Bratenbrühe ist sogar noch etwas nahr hafter als das Fleischextrakt. Ich weis ganz gut, daß ich mit meinem Aussprnche über die „lautere" Fleischsnppe vielleicht nicht nur keinen Glauben finden, sondern eher Gelächter und Unwillen erregen werde, darum muß

ich es noch einmal sagen: In der Fleischsnppe nähren blos die Brocken, aber nicht das gesottene Fleischwasser, welches gar kein Eiweiß enthält. Beim Sieden des Fleisches gelangt aus demselben allerdings etwas Eiweis in das Wasser, dieses Eiweiß aber schöpft die Köchin ab als Schaum,. Es ist also die „lautere" Fleischsnppe blos ein unvergleich liches Gewürz für die Brocken, aber durchaus kein Nahrungsmittel. Bier und Wein sind auch nur anregende Genußmittel, welche in mäßiger Gabe meist sehr gut anschlagen

, aber im Ueber- maß genossen den Rausch mit all' seinen bösen Folgen erzeugen. Bier und Brot, Wein und Brot sind nicht viel nährender als Wasser und Brot. Der Schnaps enthält nicht den minde sten Nährstoff und er ist für gar viele Menschen auch ein sehr böses Genußmittel. Wenn Bier Wein, Schnaps, welche nach dem Nahrungswerth, wie schon bemerkt, kaum höher anzuschlagen sind als Wasser, mit Brot allein genossen werden, so ist die Nahrung noch nicht ganz vollständig, kommt aber ein Stück Käs

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1889
Umfang: 8
Rußland jetzt gänzlich ohne Freunde in der Welt — wahrhaftig beinahe auch ein Grund zu weiterer Friedenshosfnung! Eine Rieseirfiuth Pennsylvanien, einer der blühendsten Staaten der großen Republik von Nordamerika, wurde am letzten Mai von einem schrecklichen Wasser-Unglück in furchbarster Weise betroffen. In der stacht aus den 31. Mai waren schon kolossale Wolkenbrüche nieder gegangen und des Morgens trat noch enormer Schneefall ein. Die Flüsse traten über ihre Ufer und bald war denn auch die Stadt

alles in Flammen einhüllte. Wahrscheinlich war ein Gas behälter geplatzt. Die Szenen, die nun folgte, müssen unsagbar schauerlich gewesen sein. Wer konnte, sprang ins Wasser, was freilich auch den Tod bedeutete; etwa Tausend starben einen langsamen gräßlichen Tod im brennenden Haufen. Wieviel Menschen hier zu Grunde gingen, ist noch nicht ermittelt. Nach einigen Meldungen wären es 500—600 gewesen, wahrscheinlicher aber klingt der Bericht, daß Alle, die auf den Trümmerhaufen geflüchtet waren, dort auch ihr Ende

gefunden haben, also etwa 2000 Personen. Der Anblick des. brennenden Trümmerhaufens war schauerlich. Ueberall lagen zerfetzte, nackte, halb verbrannte Leichen. Menschliche Bestien wetteiferten mit der Grausamkeit der Elemente. Ans allen Landestheilen strömten Vagabunden herbei, die Leichen zu plündern, die Neberlebenden ans dem Wasser zu fischen, zu berauben und wieder in die Wellen zu stoßen und Alle der kärglichen Lebens mittel zu berauben, die ihnen hilfsbereite Menschen gesendet. Eine Bande

, welcher die Leiche einer Frau zu be rauben versuchte. Die Pennsylvania-Bahn ist auf langer Strecke zerstört, drei Personenzüge wurden von den Flnthen weggeschwemmt, darunter ein Vergnügungszug mit 600 Passagieren. Bei Johnstown liegen auf einem Haufen znsammengeschwemmt die Trümmer dreier Lokomotiven und vieler Personenwagen mit Leichen untermischt. Grausige Schilderungen über das Un glück kommen ans Pittsbnrg. Dort ruht selbstver ständlich jede Thätigkeit, die Einwohner fürchten eine Epidemie, da sie Wasser

trinken müssen, in welchem todte Thiere und Menschen zu Hunderten schwammen. Ganze Distrikte stehen unter Wasser. Die Flnth in den Dörfern Caketown und Blairsvicke ist fast haushoch. Der Jnniata trat bei Tyrone über seine Ufer und überschwemmte den ganzen südlichen Theil der Stadt. Das Thal des Flusses Connemangh, in welchem sich am Freitag noch Meiereien, Mühlen, Weiler und Städte mit Tausenden von Einwohnern befanden, ist vollständig zerstört. Die Eisenwerke von Cambria in Johnstown, in denen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 3 von 8
Datum: 16.09.1888
Umfang: 8
: „In St. Michael hat sich ein Manner gesangverein gebildet, welcher aus durchwegs jungen Leuten besteht und blühen und gedeihen möge nach dem schönen Spruche: Wo man singt, da laß dich fröhlich nieder, böse Menschen haben keine Lieder! (Bericht über Wetterstand und Wasser-Mißlichkeiten war überholt, das mittler weile wieder eingetretene schöne Weiter wird in den nicht direkt vom Hochwasser betroffenen Ge genden hoffentlich in den Weingärten re. vieles wieder gut machen. Anmerl. d. Red.) (Auch ein Jubiläum

hat am 12. d. M. ein H a g e l s ch l a g großen Schaden verursacht. Die Aecker mit dem ganzen Getreide sehen aus wie Stoppelfelder. — Im Bezirk Lienz hat sich ein Bauernverein gebildet. (Ertrunken.) Während das Hochwasser in Vor arlberg mehrere Menschenopfer gekostet hat (unter den Ertrunkenen befinden sich auch zwei Finanz wachmänner) verlautet aus Tirol bis jetzt zunächst von einem jungen Arbeiter, der in Trient beim Holzauffangen in's Wasser stürzte und so seinen Tod fand. Weiter ist auch bei Prutz (Ober innthal) ein ehemaliger Gastwirth

bewaffnet Holz auf sangen. Der eine glitt aus und fiel, und sofort sank auch der zweite. Beinahe eine Viertelstunde schwammen sie hilferufend, mehr als zehnmal von Strudeln erfaßt und wieder emporgeschnellt. Herzzerreißend sei der letzte, übermenschlich lang gezogene Hilferuf gewesen, dann verschwanden beide. Sie zu retten, schwammen vier Männer auf einem Floße durch das Wasser, konnten aber die Armen nicht mehr erreichen, da sie von der Strömung ergriffen, selbst bald ertrunken wären. Vorarlberg

hat noch nie ein solches Unglück wie diesesHochwasser erlebt. Bei 1000 Stickmaschinen stehen im schlammigen, sandhältigen Wasser. Mit jeder Maschine ver diente man täglich 6 Francs, macht 6000 Frcs. täglich, jetzt ruhen und rasten sie. Die vielen 100 Nägel, Nieten, Schienen rc., einer solchen Maschine müssen alle auseinander gelegt, geputzt, geölt, überhaupt jede Maschine muß neu auf gerichtet werden, was bei jeder 300—400 Frcs. kostet. Die ganze Ernte ist vernichtet, die Felder sind überschottert

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 23.09.1888
Umfang: 8
II. Bogen des Tiroler „Sliimtags-Bute" Ur. 39. Bozen, Sonntag, 23. September 1888. lieber die Hilfeleistung in Wafferrwih. Die letztes Hochwasser-Katostrophe hat wieder in augenscheinlicher Weise gezeigt, wie ungenü gend noch immer die Hilfeleistung bei Wasser- noth im großen und ganzen organisirt ist, was um so mißlicher erscheinen muß, als man jetzt ja förmlich mit regelmäßig wiederkehrenden Ueber- schwemmungen zu rechnen hat. In einem Bregenzer Blatte lesen wir, daß der letzthin bei Müder

, an anderen Punkten wurde die längste Zeit aus Unkenntniß dem Wasser eher vor- als entgegen gearbeitet, im Etschland gab es plötzlich ein allgemeines „Geriß" um Säcke zu Schutzvorrichtungen, so daß die Müller rc. kaum mehr Säcke genug auftreiben konnten und in Leifers fehlte in der gefährlichsten Nacht den Leuten längere Zeit das Licht auf den Dämmen, weil die Pechfackeln, die man von Bozen hinabschickte, sammt dem Wagen im Schlamm stecken geblieben waren. Und so ließen sich noch Beispiele in Menge anführen

aus Verbrennungs gefahr werden Uebungen nach allen Regeln des Löschwesens gehalten; dasselbe sollte eben auch in Bezug auf Heranbildung von tüchtigen Wasser wehren geschehen und wäre um so leichter zu be werkstelligen, da man an jedem Orte die hauptsäch lich bedrohten Stellen schon im Voraus ziemlich genau kennt, was bei Feuersgefahr nicht der Fall ist. Anderseits ist auch gerade bei Wasserschutz arbeiten eine geordnete Leitung umsoweniger zu unterschätzen, wenn man die bei solchen Anlässen gewöhnlich

dieselbe Gemüthlichkeit wie bei der ganzen Flußregulirung am Rhein in Vorarlberg und an der Etsch in Tirol herrscht heute noch geradeso in der Organisirung der Hilfeleistung bei Wasser noth! Und was daraus für Folgen erwachsen, haben wir 1882, 1885 und 1888 gesehen und werden es vielleicht wieder erleben anno 1891, „Wenns die nächste Ueberschwemmung trifft", wie die Leute im Etschland heute schon in trüber Ahnung behaupten. Wochenkalender und Marktanzeiger. Sonntag 23. Sept. Linus, Thekla. — Montag, 24. Sept. Maria

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 28.11.1886
Umfang: 8
den Brunnen ohne Wasser und stehen fort und fort in Angst vor Feuersgefahr. Von diesen Häusern können noch dazu eine bedeutende Anzahl als Fabriken oder dergl. betrachtet werden, so die Dampf-Konservenfabrik von Tschurschenthaler, der Besenbinderhof mit Branntweinbrennerei, Rotten steiner ebenfalls mit Brennerei, LenningerS Ziegel- brennerei, Weinhandlung und Branntweingeschäft Grießer. die Fabrik mit Dampfbetrieb der Eon- serven-Aktiengesellschaft, dazu mehrere große Städel und endlich als Krone

de- Ganzen da- mächtige Holzlager der Firma Feltrinelli — für alle diese Gebäude und die zwei Altmann-Häuser dazu hätte der genannte Graben 4>d Feuersgefahr mehrere Spritzen genügend mit Wasser versehen, alle diese Gebäude allein repräsentiren einen Werth von mehreren hunderttausend Gulden. Damit noch nicht genug! Der genannte, bereits zugeschüttete Wasser graben befindet sich auf der Nordseite der genann ten Gebäulichkeiten, ein vernachlässigter zweiter Kanal zieht sich an der Südseite

hin und zwar vom Besenbinderhof an „Fünfhaus" und an den Eisenbahn-Magazinen, Hotel Viktoria, Bahnpost amt und Bahnhof vorüber und dieser Graben wurde letzthin auch noch unter Schloß und Riegel gelegt, so daß jetzt dem ganzen reichbevölkerten Fabriksvicrtel nebst den Frachten-Magazinen etc. etc. auch von Süden her das Wasser entzogen ist. Das sind so einige Federzeichnungen über ver schiedene „zollstangliche" Annehmlichkeiten, wie man sie sonst wohl etwa in einem Türkendorfe, nicht aber in dem bedeutendsten Vororte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.09.1882
Umfang: 6
EinenbesondersumfangreichenBlickaufdasganze 5 Eisack die Straße nicht, aberjbei dem fortwähren überschwemmte Gebiet hatte man von ^em alten ! den Wachsen und den unglaublichen Wassermassen 8 .V X XI X X X X Z X ß Wege nach Egßenthal aus bei dem Hofe unter Schloß Karneid; eine weite Wasserwüste mit dazwischen ragendem Strauchwerk uud hohen Bret terstößen, die auf geschützten Stellen vom Wasser nicht haben erreicht werden können. -Die zum Florkeller hinöberführende Brücke schien in großer Gefahr

, da der Bach auf der gegenüberliegenden Seite bereits ein großes Loch in die Erde gerissen hatte und dadurch die Brücke loszulösen drohte. Am höchsten war die Gefahr gestern Mittags 1 Uhr, es gelang aber den Bemühungen der dahin kommandirten Kaiserjäger durch Barrikaden das Wasser von Kardaun selbst abzuhalten, doch waren die dem Bache zunächst gebauten Häuser bereits geräumt worden. Die von den Jägern beim Lochererwirth aufgeführten Schntzwehren waren Nachmittags schon wieder zerstört. Kardaun, Sonntag

Abends. Die Gefahr wächst mit jeder Minute, der Eisack gleicht einem wiloen Meere und rasl mit uner hörter Gewalt gegen unser Dorfyer. Der Weg nach Blumau ist nicht mehr zu befahren, wenige «schrile hinter der Feigenbrücke steht bereits das Wasser mehrere Fuß hoch, hat Weinberge und Wiesen überschwemmt und droht, wenn der Regen nicht bald nachläßt, iu's Aorf einzubrechen. Der Eggen thaler Bach gehl breiter als gewöhnlich der Elfack. Ungeheure Massen von Holz bringt letzterer mit sich; wie wir hören

, sind die Sägen zwischen hier und Blumau völlig zerstört, die Brücke weggerissen; es ist ein jammervoller, entsetzlicher Anblick. Ober halb Eampill ist die Wassermauer an vielen Stel len eingerissen und das Wasser über die Weingär ten gegangen; der Schaden mehrt sich fortwährend, denn wo in den Bergen und Felsen ein Spalt ist, stürzen Bäche und Wasserfalle herab und der Bor rath an Wasser scheint auf den Höhen unerschöpf lich zn sein. Die Eggenthaler Straße ist fast gänzlich zer stört uud die Evmmuuication

auf lauge hiuaus unterbrochen. Der Florkeller, das Oberhaus uno verschiedene dem Bache nahe stehenden Gebäude sind leinen Äugenblick mehr sicher uud schweben wie die Gansener Brücke in steter Gefahr. Blnmau, Sonntag Mittag. Das Hochwasser hat hier gestern nud heute furchtbar gewüstet; der Damm auf der linken Seite ist mehrfach durchbrochen nud tue Wasser- mauer ganz verschwunden, ebenso die Bieider'sche Wiese, während der Statwnsgarteu meterhoch mit Geröll bejchültel wurde. Dem Müller Schuster

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 31.03.1889
Umfang: 8
eines Schüppels Banknoten s nicht weniger als 8675 Vierkreuzerstückeln mit - einem Kupfergewicht von mehr als 100 Kilo nach Haust schleppen muß, das heißt wenn er sie nicht etwa mit einem Handsamen „Bruckenwagele" heim- spediren will. (Wasser oder Dampf?) Am Montag fand im kleinen Bürgersaale eine sehr gut besuchte Versamm- ; lnng hiesiger Bürger statt, bei welcher Herr In- i genieur Einstein aus München über Einladung des vorbereitenden Komites zur Einführung der elek trischen Beleuchtung in Bozen

, einen dies bezüglichen Vortrag hielt. Herr Einstein behandelte l die Frage, ob für das Elektrizitäts-Werk Wasser kraft oder Dampfbetrieb zu wählen sei und gab an der Hand ziffermäßiger Ausführungen dem Dampf betrieb für Bozen unbedingt den Vorzug. Er be rechnete dabei die Anlagekosten für die Wasserkraft (aus der Talfer) mit 260000 fl. und einschliestich des nöthigen Dampf-Reservewerkes mit 300000 fl. die Kosten für Dampfbetrieb dagegen blos mit 150000 fl. Die jährlichen Gesammtspesen würden bei Wasserbetrieb

und es wurden Herrn Einstein zahlreiche Einwürfe und Gegenhalte gemacht, besonders aber rief seine Kostenberechnung für die Kohlen znm Dampfbetrieb als viel zu nied rig bemessen allgemeines Kopfschütteln hervor. Da nun außerdem vor kurzer Zeit ein zweiter Fachmann ebenso entschieden für den Wasser bet rieb und gegen die Anwendung des Dampfes sich ausge sprochen, so wird ebendas Konnte beide Ansichten einer eingehenden Prüfung unterziehen und nachdem die Sache bei all' ihrer Wichtigkeit für unsere Stadt

ja doch keine übermäßige Eile hat, so ist unter dessen den Interessenten Gelegenheit geboten, da und dort einschlägige Studien zu machen und sich daraus, ob für Dampf oder Wasser, ihr Urtheil zu bilden. (Eine Tiroler Konservenfabrik in Bosnien.) In den letzten Tagen weilte Herr Regiernngsrath Ferd. Kalten egge r. Konsulent des gemeinsamen Ministeriums für die Landesknlturangelegenheiten Bosniens und der Herzogowina im Aufträge des Finanzministeriums in Bozen, um mit dem hiesigen Konservenfabrikanten Herrn Alois

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Volkswirtschaftliche Blätter
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Seite 1 von 6
Datum: 02.03.1883
Umfang: 6
VMmvilittMlmWM IlStty'. Landwirthschast, Gewerbe, HanS, Garten, Küche und gemeinnützige Notizen aller Art. Zum Pttsttl'tlmlcr Bote» Nro. 9> — 1883. Ueber das Trinkwasser. Vvv Prof. Dr. Naphael Mollin ES ist überflüssig, zu erwähnen, daß das Wasser vielleicht der einzige Nahrungsstoff ist, ohne welchem der Mensch und die Thiere nicht best. h»n können. Das Wasser aber, das sowohl für die Erhaltung des LebenS als der Gesundheit der Menschen und Thiere so nothwendig ist. kann auä) die Qu<lle vieler

Krank heiten, ja vieler Epidemien und selbst deS TodeS sein. Darum müssen wir Jedermann empfehlen, daß er kein anderes als ein gesundes Wasser trinke. Ein gesundes Trinkwasser muß drei Eigenschaften besitzen; es muß nämlich farblos, geruchlos und ge schmacklos sein. Ein solches Wasser nennt man ge wöhnlich Trinkwasser. Jedes Wasser, welches bräun lich, grünlich, weißlich zc. oder trübe ist. und nach faulen Giern, nach Tinte, nach Salz zc. schmeckt darf man nicht alS Trinkwasser gebrauchen

. Es ist wohl wahr, daß einige Wässer, welche nach Tinte, faulen Eiern oder salzig schmecken als Arzneimittel zur Be kämpfung von Krankheiten gebraucht werden; dies find aber nur Auönahmsfälle und nur der Arzt ist ini Stande ihren Gebrauch zu bestimmen. Außer den drei oben genannten Eigenschaften muß daß Trink wasser noch eine vierte Eigenschaft besitzen, nämlich die, daß, wenn es in einem Glase aufbewahrt wird, es sich durch zwei bis drei Tage unverändert erhält; denn ein noch so färb-, geruch

- und geschmackloses Wasser kann kleine mikroskopische Thiere oder Pflanzen enthalten, die eben die Keime der Krankheiten sind und deren Gegenwart nur dann wahrgenommen wer den kann, wenn sie in dem gestandenen Wasser ab- serben und dasselbe trüben. Ein Wasser, welches beim Stehen sich unverändert erhält, aber kleine Blasen an die Glaswand absetzt und schwach säuerlich schmeckt, ist als Trinkwasser nicht zu verwerfen. Ein solches Wasser enthält nur freie Kohlensäure, welche der Gesundheit zuträglich

ist. Einige wollen, daß das Trinkwasser noch eine besondere Eigenschaft be sitze. daß es die Seife gut auflöse, ohne Klumpen zu bilden, und die Hülsenfrüchte weich koche. Obwohl diese Eigenschaft des Trinkwassers beweist, daß das selbe keine Kalksalze enthält, ist dennoch der Glaube verbreitet, daß Kalksalze enthaltendes Trinkwasser der Gesundheit schädlich sei. Ich habe dagegen als prak tischer Arzt die Erfahrung gemacht, daß derlei Trink wasser der Gesundheit eher nützlich ist, da ich nirgends, wo ein solches Wasser getrunken

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 21.02.1886
Umfang: 8
II. Wogen des Tiroler Sonntags-Dole" Nr. 8. Boze«, Sonntag, 21. Februar 1886. Jener- und Wasserwehren. Wie wir bereits in der letzten Nummer mit theilten, hat sich in Lienz kürzlich die freiwillige Feuerwehr zugleich als Wasserwehr konstituirt, während man uns nun aus Sterziug schreibt, daß dort schon vor längerer Zeit in der Feuerwehr die Errichtung einer eigenen Abtheilung als „Wasser wehr" beschlossen und dieser löbliche Beschluß auch werklhätig ausgeführt wurde. Mag nun die Ehre der zuerst

Gefahr die Oberleitung über nimmt und deren Anordnungen von der Wasser wehr zur Ausführung gebracht werden. Die zur Wasserabwehr ausgerückte Feuerwehrmannschaft hat Anspruch auf die ortsübliche zeitgemäße Entlohnung, bet besonders gefahrvollen Leistungen werden die Pionniere zur separaten Entlohnung beantragt werden. Außer dem Stadtrayon können nur Feuer wehrmänner, die sich freiwillig zum Dienste melden, zur Wasserwehr verwendet werden. Sämmtliche zur Wasserabwehr von der Stadt Lienz angestellten

Hilfe leisten^sollte wie^die Feuerwehr, wennMilse Verlangt wird und im eigenen Gebiet keine Gefahr besteht, denn es kann z. B. gerade irgendwo ein Wildbach in ganz lokaler Weise sehr gefährlich Werden, und dann sollte nicht erst gefragt werden: wer geht' mit und werLnicht? — DochNösen sich derartige^Fragen nach den betreffenden Ortsver hältnissen wohl von selbst, das wichtigste ist und bleibt, daß die Sache ernstlich in Angriff genommen wurde und auch allenthalben in den von Wasser gefahr vielfach

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 3 von 10
Datum: 13.05.1888
Umfang: 10
wollen noch immer kein Ende nehmen; in der letzten Woche sammelten sich oft eine Menge Leute an den Brunnen an und es mußten die Wasserbedürftigen mitunter die längste Zeit warten, um nur eine Kanne voll Wasser zu erlangen. An der Stelle, wo die Wasserleitug abgerutscht war, wurde ein fast 30 Meter langer Spritzenschlauch statt der Röhren gelegt, an einer anderen Stelle hängen die Röhren an Eisendrähten schwebend in der Luft, fürwahr eine recht nette Wasserleitung für den sonst so schmucken aufstrebenden Sommer

frischort! Hoffentlich wird bis zum eigentlichen Beginn der Sommersaison für gründliche Be hebung dieser Wasser-Fatalitäten Sorge getragen. (Unglücksfälle.) In T r i e n t stürzte das 7jähr. Söhnchen des allgemein hochgeachteten k. k. Polizei kommissärs Herrn Josef Erler über das Treppen geländer vom zweiten Stockwerk in die Tiefe und blieb sofort todt. — In der Gemeinde S v v e r im Avisiothal wurden durch Erdab- rutschung Wiesen und Aecker verschüttet und drei junge Leute getödtet. — Bei Riffian

I Theresia Wwe Santer. | Auch werden Lehrmädchen unentgeltlich ans. ^ genommen. « F. SANFTL, Bozen, offerirt 5ch, feinst gemahlen, eit raffinirt, rein, eisenfrei, unter 5 Controle der land- wirthsehaftt Anstalt, gegen den falschen Mehlt hau (Peronospora). IfolfccoHserviruii&’S-Oel zum Anstreichen aller hölzernen Geräth- schäften, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, unter der Erde oder unter Wasser kommen, bei feuchten Wänden, gegen den Hausschwanjra u. der gl. Mascliiiien-Schmier-Oele der Petroffsky

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 28.09.1886
Umfang: 14
in einer Verbesserung Hr auf die Gesundheitspflege bezüglichen Bedin- Mgen. welche seit 20 Jahren in der spanischen Hauptstadt eingetreten ist. Um 1865 war die Emlisirung von Madrid ruhezu und die me Wasserleitung aus dem Guadarramagebirge Ällig vollendet, die Bevölkerung trank aber noch ms Wasser ihrer angestammten Brunnen. Seit A6S ist die Canalisirung in Thätigkeit und hat W Innern der Stadt gut gearbeitet — Mad- Hd ist in ähnlicher Weise wie Paris mit Ab« Wcanälen versehen — und das Wasser des «zvya

Spaniens, ist ein ziemliches Schmutz' nest und war 18L5 besonders gesöhrdet, weil der Tajo, aus dem es sein Waffer bezieht, weiter oben oie schmutzigen Wellen des Manzanares in in sich aufnimmt und weil außerdem Aranjuez, welches höher am Tajo liegt, stark heimgesucht war. Der Präsident der Provinz zwanz die Ein wohner, alle Pumpen still zu stellen und ihr Wasser aus einer entfernten Quelle zu holen. Er verbot ihnen sogar das Waschen und Baden im Fluß. Die Maßregel war drakonisch, aber die Stadt

hat auch bloß 200 Cholerafälle gehabt. Sevilla (134.000 Einwohner) liegt bekannt lich am Guadalquivir, von dessen Nebenflüssen zwei durch Granada strömen. Eine westliche Vorstadt, Triana, von etwa 30 000 Einwohnern, trinkt, hauptsächlich aus dem Guadalquivir. die übrige Stadt wird theils von einer alten mauri schen Wasserleitung, theils von einer englischen Compagnie versorgt, die ihr Wasser auS dem Guadaira pumpt. Als die Cholera in Granada ausbrach, ließen die Behörden das Guadaira- Wasser nach Triana

Ausnahmestellungen wie Se villa haben Jerez und Malaga innegehalten, ob gleich die Krankheit bis an ihre Thore ging; beide Städte haben treffliche Wasserleitungen, die ihren Ursprung in unbewohnten Gebieten nehmen. Das ist die eine Seite des Bildes; um auch die andere zu zeigen, betrachten wir beispiels weise Granada. Diese Stadt (96.000 Einwohner) entnimmt ihr Wasser den Flüssen Genil und Darro, und zwar mittels unbedeckter Canäle. Die Behörden hatten nicht rechtzeitig daran ge dacht, sür Zufuhr unbesuldelten

abwärts ge tragen wurde. Aus Valencia brachten einige Soldaten die Seuche nach dem Badeorte Archena, von da ging sie den Fluß Segura hinab nach Murcia. welches stark litt, und von da nach Granada — in Murcia war das erste Opfer ein Arbeiter, der Wasser aus einem von der Segura abgezweigten Canal getrunken hatte. In Murcia selbst haben die wohlhabender» Leute die Gewohnheit, ihr Trinkwasser, welches gleich falls der Segura entnommen ist, lange Zeit -— bis zu einem Jahr — in thönernen, eingegra- benen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 7 von 12
Datum: 03.06.1888
Umfang: 12
II. Dogen des Tiroler Sonntags-Kote" Nr. 23. Boze«, Sonntag, 3. Juni 1888. Ueber die Bolks-Kost. Von Adolf Trientl (Schluß.) Es kann in manchen Gegenden Vorkommen, daß man Mangel an gesundem Trinkwasser hat. Da mögen Wein und Bier ausreichen für den Durst, niemals aber der Schnaps. Wäre es nicht unter solchen Umständen besser, das schlechte Wasser vorher gut zu sieden, um die ungesunden Stoffe unschädlich zu machen und nachher, wenn es kühl geworden, dasselbe mit etwas Wein zu vermengen

und die Eier ent halten das Eiweiß in reichlicher Menge. Der Knödel gewährt also eine vollkommen ausgiebig nahrhafte Kost. Lange nicht so die Erdäpfel. Diese an sich unschätzbare Frucht gewährt vielen Millionen Menschen die Möglichkeit des Lebens, sie reicht aber ganz allein zur vollkommenen, die Gesundheit erhaltenden Ernährung nicht aus. Der größere Theil des Erdapfels besteht aus Wasser, und das übrige größtentheils aus Stärke. Eiweiß und Fett enthält er nur wenig. Um nun doch einigermaßen

nicht aus reicht den Erdapfel in seinem Nährwerth ge nügend „aufzubessern". Obst und alle weiter darunter verstandenen Früchte: Trauben, Beeren u. s. w. sind sehr angenehme Genußmittel aber auch Nahrungs mittel zugleich, enthalten jedoch zu viel Wasser und zu wenig Nahrung, als daß sie allein zu einer vollen, genügenden Kost dienen könnten. Dasselbe gilt von den Gemüsen, und dennoch muß man sagen, daß die Gemüse an keinem Tische fehlen sollen, weil sie für die Gesundheit sehr zuträglich sind und unsere Speisen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 01.07.1888
Umfang: 8
genossen oder aber umsonst auf Klärung des Himmels gewar tet hat, der thut entschieden am besten daran wieder zum Mendelhofe zurückzukehren, oder vielleicht den Abstieg über die Romedio- Schlucht zu nehmen, weniger zu empfeh len ist dagegen die Tour über den Mendelgrat gegen Süden und zwar ans dem einzigen Grunde weil von der etwa Vs Stunde südlich und unter halb der Spitze fließenden Quelle bis zu den Alpen am sogenannten „Sattel", das ist auf eine Entfernung von nahe 5 Stunden kein Tropfen Wasser

zu finden ist. So lohnend und ungefähr lich die Parthie bis hinab nach Rothwand ob Fennberg sonst wäre, so wird sie doch nie zu den vielbegangenen Touristenwegen gehören, da es eben lange nicht Jedermanns Sache ist, fast einen halben Tag bergauf- und nieder zu wan dern und dabei in glühender Sonnenhitze ver geblich nach einem Trunk Wasser zu spähen. Anders wird die Sache dann unten am sog. „Sattel", dem Paßübergang zwischen Vervo im Nonsberg und Fennberg im Etschthal

Nachen ins Wasser gestellt werden. Ebenso wenig Schwierigkeiten würde es verursachen, in den ausgedehnten schattig dichten Wäldern hübsche Spazierwege anzulegen, Ruhebänke hinzustellen und dergleichen mehr. Daß doch die Menschen es nicht verstehen, ihre Vergnügungsorte möglichst schön und angenehm sich einzurichten, wo es sich doch nur um Kleinig keiten an Arbeit und Auslagen handelt. Das einfache Gasthaus in Fennberg bietet einen guten Wein, die Leute sind freundlich, die Preise mäßig, das Essen

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