sich über das glitzernde Wasser. Es hat Sonnenflecke und dunkle Augen, dort, wo Blattwerk von Erle und Weide es beschatten. Beim Einfall der Angel ziehen sich Kreise im Was ser, und die Ringe dehnen sich weit aus, bis sie von der Uferböschung gebrochen werden. Jedes mal will Friedrich Hard dann singen, irgend eine Weise... Der Angler kennt wohl die Namen seiner Fi sche, aber er nenut sie anders, so, wie es ihm paßt und gerade einfällt: „Schilfkolben' oder „Brun nentier', eine Sorte heißt „Donnerstag', eine an dere
nur hin und wieder ein Glgs Wasser. Am Ende des achten Tages blieben noch drei zehn Paare übrig. Sie empfanden keinen Haß mehr gegeneinander. Es wurde nur noch wenig gesprochen. Manche legten sich während der Pausen hin, um zu schlafen. Sobald der Pfiff er tönte, kehrten sie auf die Tanzfläche zurück, wie ein angeschlagener Boxer, der sich bei „neun' erhebt. Gleichgültig und halbverblödet setzten sie ihre Lauf bahn fort, als hätten sie ihr Schicksal nicht selbst gewühlt und seien ewig dazu verdammt, sich im Kreise
ausholt, um sie dem Wasser wieder zu schenken... Von diesem Wasser lebt Hard. Cr trinkt es; er wäscht sich darin. Und wennn es sehr heiß ist oder abends schwül, badet er. Die Wiese vor dem „schwarzen Brot' wird immer dunkler in ihrer grünen Farbe. Hard hebt die Angel, schallt nach dem Rechten, der silberne Hàkeil hat in Schlamm gefaßt. In der Mulde, dort wo das Gras abgesengt ist, wo Feuer gebrannt hat und ein paar verkohlte Stücke Holz in der grau-weißen, weichen, toten Asche liegen, hält Hard
sein Mittagsmahl. An einem dürren Stamm, der mühsam sich im Boden hält und sich halb über den Bach neigt, ist ein Nagel eingetrieben. Der Stein dazu liegt noch zur Stelle, rund. Den Nagel hat Hard eingeschla gen, um seine Habseligkeiten daran zu hängen. Aber der Nagel ragt leer; Habseligkeiten besitzt Hard nicht. Doch, er besitzt alles! Die Angelrute, den Kon- servenpott. Er besitzt den Fluß ganz allein. Und das Schilf, die spitzen Halme,.die Taucher auf dem Wasser, die ganz jungen Enten
Hards, die er in der Vor stadtkneipe trifft, die wie er bisweilen unter der Holzbrücke schlafen, wenn ein besseres Quartier nicht auszutreiben ist, ahnen nichts vom „schwar zen Brot'. Hat er ihnen das zu sagen? Nein. Sie haben anderes miteinander zu reden. Einen Bund Schlüssel trägt Friedrich Hard in der Tasche. Hat sie mitgenommen voii weit her, als er auf die Walze ging.Br aucht sie nicht, läßt sie in der Hosentasche. Einen Anglersteg möchte er sich bauen. Pflöcke ins Wasser treiben, Planken