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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 22
Datum: 19.09.1926
Umfang: 22
unter der Vormundschaft des Generalkommissärs, wohl aber unter der Oberaussicht des Völkerbundes. Tiefe Oberaufsicht besteht darin, daß dem Völker kunde das Recht zusteht, dafür zu sorgen, daß unser Staatshaushalt nicht in Unordnung gerat, damit nicht die Verzinsung und fchließliche Rück zahlung des Völkerbunddarlehens gefährdet fei. Daher muß auch die Regierung, wenn sie sich ver anlaßt sieht, größere unvorhergesehene Ausgaben und dergleichen zu machen, die Genehmigung des Fipanzkomitees des Völkerbundes einholen

, daß infolgedessen die Frei gabe des Ueberrestes des Völkerbunddarlehens nicht bewilligt werde. Die Sache kam aber an ders. Die Regierung erhielt zu allem die Zustim mung des Völkerbundes. Ueber die Verwendung des Restguthabens des Völkerbunddarlehens hat sich der Völkerbund eine gewisse Oberaufsicht Vor behalten. Bezüglich der Auszahlung der Not standsunterstützungen an die Beamten erklärte bas Finanzkomitee des Völkerbundes, die öster reichische Regierung* sei dafür selbst verantwortlich

Dr. Ramek war auf eine Anfrage vorbereitet und beabsichtigte, in die sem Falle die notwendigen Aufschlüsse zu erteilen. Die Mitglieder der Finanzkommission unterließen aber jede Fragestellung in dieser Richtung. Die Finanzdelegierten des Völkerbundes sind übri gens schon vor der Septembersession über die Ge schichte genau unterrichtet worden. Sie fühlten sich beruhigt und hatten den Eindruck, daß die Rückzahlungsbestrebungen gelingen werden, so daß eine Gefährdung des Budgets aus diesem Titel

ausgeschlossen erscheint. Die Verhandlungen des Bundeskanzlers Dok tor Ramek nahmen diesmal an beiden Tagen ins gesamt nur eineinhalb Stunden in Anspruch. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sanierung erreicht. Wir sind nun gänzlich im Besitze aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen. Der Regierung sind somit die Mittel zur Verfügung gestellt zu neuen Arbeiten, die wieder Brot und Perdienst für viele bringen. Die Haltung des Völkerbundes bedeutet

, daß man dort genau weiß, daß die Entrüstung der Sozial demokraten nichts anderes ist, als eine Agitation um jeden Preis. Feierliche Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Wie wir schon letztesmal mitgeteilt haben, hat es sich bei der diesjährigen Tagung des Völkerbundes hauptsächlich um die Aufnahme Deutschlands in den selben gehandelt. Daß die Ausnahme erfolgen werde, unterlag keinem Zweifel, nachdem sich die Kommission zur Bereinigung dieser Frage vorauf geeiniget hatte, wie wir letztesmal des Genaueren

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.07.1921
Umfang: 4
-Seite %> „91 1 n ett t Zeitung" NL M. Ms dem ffifp W neuen MM. Die „Reichspost" veröffentlicht die zwischen der öster reichischen Regierung und der Finanzkowmission des Völkerbundes getroffenen Vereinbarungen über die Er richtung einer neuen Notenbank. Die Grundlagen über die Währungsreform enthalten folgende Punkte: v I. Währung. 1. Es wird in Aussicht genommen, die jetzige österrei chische -Kronenwährung durch eine neue auf Gold lautende Währung zu ersetzen. Nach der mit „100 Kronen

des Völkerbundes bei der Reparationskommission die Verwendung der Wertpapiere in dem angegebenen Sinne erwirke. 8. Das Aktienkapital ist von dem Zeichner bar, ö. y. in solchen ausländischen Valuten oder sofort verfügbaren Guthaben, welche das Gründungskomitee für ausreichend befinden wird, einzuzahlen. Für die Einzahlung der Hälfte der Zeichnungsbeträge können kurze Termine zu gelassen werden, doch nriisfen die Zeichner für die gestun deten Beträge gehörige Unterlagen in solchen Werten be stellen

Schuldscheine ausstel len, öie er mit . . . % pro anno verzinsen wird. Auch wird ein Awortisierungsplan für die Abtragung dieser Schulden entworfen werden. 16. Um die Position der Bank im Interesse der destni- tiven Stabilisierung der Währung zu stärken, wird das Finanzkomitee des Völkerbundes außer den vorgesehe nen Krediten zur Deckung der aus dem Auslande zu be ziehenden Lebensmittel einen besonderen Valuta kredit von angemessener Höhe im Auslande vermit teln. Der Ertrag dieses Anlehens, das der Staat

ebenso sicherstellen wird, wie die sonstigen vom Finanzkomitee des Völkerbundes in Aussicht genommenen österreichi schen Hilfskreöite wird der Bank zur Stärkung ihrer Va lutabestände übergeben werden. Für diesen Betrag wird die Bank Schuldnerin des Staates, dem sie nach dem unten folgenden Plane dafür Zinsen zu vergüten hat (siehe Nr. 20). 16. Die Bank erhält für die Zeit von 25 Jahren das Privilegium der ausschließlichen Notenausgabe in Oesterreich. Die näheren Bestimmungen über die Aus übung

Bank zu verwenden hat, ein Viertel wird als Super- öividenöe an die Aktionäre verteilt, und ein Viertel dient zur Herabminderbng der Notenschulö des Staates an die Bank. m. Finanzkontrolle^ 21. Die Kontrolle über öie Verwendung der durch die Aktion des Finanzkomitees des Völkerbundes aufge brachten ausländischen Mittel, über den Eingang und öie Verwendungen der der Verzinsung und Amortisierung dieser Anleihen besonders gewidmeten Erträge aus staat lichen Einnahmequellen, sowie iiber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.09.1922
Umfang: 4
Preis 400 itanten des Graphischen Kartells in Innsbruck Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. Verantw. Ernst Müller, Innsbruck Nr. 2 Innsbruck, S. September 1922 Nr. 2 Sefterreich vor dem Völkerbund. Bundeskanzler Dr. Seipel schildert dem Völker bundsrat das Elend unseres Staates. Genf, 6. Sept. Bundeskanzler Dr. Seipel hat heute dem Völkerbundrat in einer großen Rede ausführlich die Notlage Oesterreichs dar gelegt. Offizielles Communique des Völkerbundes. G e n f, 6. Sept. Ueber

die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundrates wird folgendes offizielles Communique vom Generalsekretariat des Völkerbundes ausgegeben: Der Völkerbund rat hat in geheimer Sitzung an den österreichi schen Kanzler eine Reihe von Fragen gerichtet, um über einzelne Punkte feiner in öffentlicher Sitzung vorgebrachten Darlegungen Klarheit zu gewinnen. Kanzler Seipel und Außenminister Grünberger erteilten die gewünschten Auskünfte. Der Völkerbundrat beschäftigte sich weiters mit dem Verfahren, das bei Behandlung

. Er hat dieses Komitee ermäch tigt, fallweise Vertreter -anderer Länder, die, wenn auch nur in bestimmten Fragen, am öster reichischen Problem interessiert sind, beizuziehen. Außerdem hat der Völkerbundrat dem Komitee, das sich mit der Behandlung des österreichischen Problems beschäftigen wird, die gesamte tech nische Organisation des Völkerbundes zur Ver fügung gestellt, einschließlich der wirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Experten. Das österreichische Komitee wird seine erste Sitzung nächsten Freitag

abhalten. Es ist alles vorge- ke'hrt, damit die nötigen vorbereitenden Arbeiteil bis zum Zusammentritt des Komitees durchge führt fein werden. Warme Worte des Mitgefühls für Oesterreich. Genf, 7. Sept. Heute vormittags beschäftigte sich vie Vollversammlung des Völkerbundes neuerdings mit der österreichischen Frage. Als erster ergriff der schweizerische Bundesrat Motta das Wort, der in längeren Ausführungen, erschüt tert von den Darstellungen des österreichischen Vertreters, für baldigste und wirksame

der Arbeiten betont und fand bei allen Delegierten volles Verständnis und die Zusage der Berücksichtigung dieses Wunsches. Besprechungen Seipels. Genf, 7. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Bundes kanzler Dr. Seipel hat heute vormittags an der Vollversammlung des Völkerbundes, die sich mit der österreichischen Frage beschäftigte, teilgenom- men. Am Nachmittag hatte der Bundeskanzler zahlreiche Besprechungen mit den maßgebenden Persönlichkeiten, die sich zurzeit in Gens aufhal ten. Morgen früh begibt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1925
Umfang: 16
ist gegenwärtig kein selbständiges Staats- ivesen. In den Friedensverträgen steht zwar die feier- liche Bestimmung zu lesen, daß Oesterreich ein selbstän diger Staat sein und bleiben ntttfj. Aber die nämlichen Fmdensvecträge haben durch die Zerreißung des alten Wirtschaftsgebietes unseren Bundesstaat in eine solche Mage gebracht, daß er im Jahre 1922 unmittelbar vor seinem Untergang stand und zu seiner Rettung sich unter die Botmäßigkeit des Völkerbundes flüchten mußte. Seit dem besteht unsere eigentliche

Negierung in Genf, in der ötadt des Völkerbundes, und unser wirkliches Parlament find nicht der Nationalrat oder die verschiedenen Land tage, sondern die Beratungen des Völkerbundes. Dort werden jene Befehle gegeben, die von unseren Vertre- tungskörpern ausgefühct werden müssen. Unser Staat W vorläufig in aller Form unter der Vormundschaft d« Völkerbundes und der ständige Vertreter der Vor- Ander ist der Generalkomnüfsär Dr. Zimmermann, der frühere Bürgermeister der holländischen Hauptstadt Amsterdam

nicht gesagt sein, daß der Völkerbund mit seinen Weisungen jedesmal das für uns Richtige und Beste getroffen hat. Es kommt eben alles darauf an, welche einheimische Kreise ans die Vertreter des Völkerbunds sich Einfluß zu ver schaffen wußten. Wenn auch die Verhandlungen des Völkerbundes vorherrschend und amtlich mit unserer Regierung geführt werden, so besteht doch kein Zweifel, daß sich daneben noch sehr starke außerordentliche Ein güsse geltend machen können. Oesterreich ist im ersten Jahre

der Durchführung des ^anierungswerkes von Seite des Völkerbundes fast über schwänglich gelobt worden. Man war überrascht über die Tatkraft der Regierung Dr. Seipels und über die Opferwilligkeit sowie über das politische Verständnis des österreichischen Volkes. Die finanzielle Lage des Staates besserte sich rasch und gar bald konnte man hören, das schwerste fei bereits überstanden und der größere Teil des Weges fei bereits zurückgelegt. Im zweiten Jahre der Sanierung aber wurde allmählich ein ganz

anderer ^on angeschlagen. Die Berichte des Generalkommissärs uangen nicht mehr so vertrauensvoll und von Seite des Völkerbundes kamen scharfe Rügen und Beweise unver- Mten Mißtrauens. Es hatte im vergangenen Früh obst auch wenig geholfen, daß der eben erst notdürftig ömesene Bundeskanzler Dr. Seipel sich mühsam nach ^enf schleppte, um dem versammelten Völkerbund mehr vertrauen und größeres Wohlwollen zu Oesterreich bei- rubringen. Die Haltung des Auslandes, das uns die Sa lerungsgelder vorgestreckt und für deren

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 16.09.1928
Umfang: 16
wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

) und Hilfsbereitschaft zwischen den Völkern in werktäti ger Weise unter Führung des Völkerbundes an uns 1 geoffenbart. Die österreichische Sanierungsaktion ist ein geschichtliches Musterbeispiel des Erfolges in ternationaler Zusammenarbeit geworden, das in der Folge anderwärts Nachahmung fand. Aber auch das ist noch nicht das wichtigste. Die volle Be deutung der österreichischen Aktion des Völkerbun des erkennen wir erst dann, wenn wir uns in Er innerung rufen, daß es damals galt, einen der wirtschaftlich

. Die Völker bundfrage an sich ist die Wellfriedensfrage. Der Völkerbund steht und fällt mit dem, waserfürdieSicherungdesFriedens macht oder verfäumt. Ich habe gesagt, daß wir in Oesterreich die Ar beiten des Völkerbundes mit besonderem Interesse verfolgen. Nun muß ich der Wahrheit gemäß hin-; zufügen, wir tun es nicht nur aus Dankbarkeit, nicht nu weil wir einmal eine gute Erfahrung mit dem Völkerbund gemacht haben; der eigentliche Grund unseres Interesses ist, daß uns besonders viel an der Stabilisierung

(Festigung) und Organs sierung des Friedens liegt. In die Mitte Europas gestellt, durch seine Geschichte und in seiner Wirt schaft an die engsten Beziehungen zu seiner Umwelt gewöhnt, fühlt Oesterreich jede Störung, jede Er-; schütterung, jede Reibung, die irgendwo in Europa entzieht, aufs schmerzlichste mit. Der Kanzler er- wähnte nun den erfolgten Abschluß des Kriegsäch tungspaktes und die Arbeiten des Völkerbundes und fuhr fort: Oesterreich ist bereit, bei jeder Ak- tion, die friedensfördernd

ist, mitzuwirken. Redner kommt sodann auf die Bemühungen des Völkerbundes zu sprechen, den Frieden wirksam zu sichern, was vor allem Aufgabe der Abrüstungs-; Konferenz ist. Er führt dazu aus: Die bisherige Behandlung der Abrüstungsfrage durch den Völkerbund ist eine Enttäuschung, oder sagen wir, um nicht ungerecht zu sein, die Erkennt nis der geringen Möglichkeiten, die der Völkerbund' hat, in der Abrüstungsfrage vorwärts zu kommen, ist eine Enttäuschung. Ich möchte nicht neuerdings ausführen, was ohnehin

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 14
Datum: 12.09.1926
Umfang: 14
des Völkerbundes sind übri- ens schon vor der Septembersession über die Be ichte genau unterrichtet worden. Sie fühlten sich beruhigt und hatten den Eindruck, daß die Rückzahlungsbestrebungen gelingen werden, so daß eine Gefährdung des Budgets aus diesem Titel ausgeschlossen erscheint. Die Verhandlungen des Bundeskanzlers Dok tor Ramek nahmen diesmal an beiden Tagen ins gesamt nur eineinhalb Stunden in Anspruch. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sanierung erreicht

. Wir sind nun gänzlich im Besitze aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen. Der Regierung sind somit die Mittel zur Verfügung gestellt zu neuen Arbeiten, die wieder Brot und Verdienst für viele bringen. Die Haltung des Völkerbundes bedeutet für unsere Sozialdemokraten eine schwere Blamage. Sie beweist, daß man im Aus land die sozialdemokratische Opposition nicht ernst nimmt. Das Urteil der Fernestehenden muß in diesem Falle besonders hoch gewertet werden, da wir in Oesterreich selbst in der Hitze

des aufregen den politischen Kampfes kaum in der Lage waren, stets zu erkennen, wo Wahrheit und Lüge ihre Grenzen haben. Das Ergebnis der Völkerbund beratungen beweist aber, daß man das aufgeregte Getue der Opposition nicht ernst nimmt, daß man dort genau weiß, daß die Entrüstung der Sozial demokraten nichts anderes ist, als eine Agitation um jeden Preis. Feierliche Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Wie wir schon letztesmal mitgeteilt haben, hat es fid) bei der diesjährigen Tagung des Völkerbundes

, wo sie mit großer Spannung erwartet wurde. Schon am Bahnhof dräu ten sich die Menschenmassen, die das Schauspiel der Ankunft der Deutschen nicht versäumen wollten. Sie wurden dort von einer Vertretung des Völkerbundes begrüßt und in die Stadt geleitet. Am 10., um halb 11 Uhr nachts sollte die feierliche Ausnahme erfolgen. Lange vor halb 11 Uhr war bereits der Saal, in dem die Völkerbundversammlung stattfindet, bis zum letz ten Plätzchen gefüllt. In allen Sitzreihen standen die Mitglieder der Delegationen

und ihre Referenten eingekeilt. Alle Galerien waren dicht besetzt. Um halb 11 Uhr gibt ein Glockenzeichen den Beginn der Sit zung bekannt. Unter lautloser Stille erteilt der Vor sitzende der Völkerbundversammlung, Nincie, dem Präsidenten der Wahlüberprüfungskommission, Guer- rero (Salvador) das Wort zum Berichte über die Auf- nahnie Deutschlands. Guerrero erklärt, daß alle For malitäten erfüllt sind. Deutschland ist als Mitglied des Völkerbundes zu betrachten. Präsident Nincie bittet, nun die deutsche Delegation

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1925
Umfang: 4
über Z H u tz z ö l l e. Bon Seite Englands wird die üMung der Kontrolle mit dem Argumente bekämpft, W nach Aufhebung der Kontrolle die Kreditfähig keit Oesterreichs beeinträchtigt werden Me. Die Führung der Behandlung dieser Frage für Lester re i ch hat Dr. Ahr er selbst inne, der auf dem AOpunkr steht, daß er als vollwertiger Partner, der für Kredite Zinsen zahle und Zinsen gegeben habe, For derungen stellen könne. Er stellt fest, daß jede Resolution des Völkerbundes, die nicht ausspreche, daß die Vorbedin gungen

- iWöes Völkerbundes von dem französischen Minister- Wenten P a i n l e v e eröffnet. Der Ministerprä A benützte diesen Anlaß, um neuerlich auf die unter illÄgide des Völkerbundes durchgeftthrte finanzielle hi\w ung Oesterreichs hinzuweisen. Er betonte, AMSanierung voll geglückt sei, so daß man sich MÄöer Frage beschäftigen müsse, ob die Kontrolle WO aufgehoben werden könne. Zckginn seiner Rede gedachte Painleve der großen Üsm Völkerbundes, namentlich des schwedischen Mi- AWräsidenten Branting

und des edlen Gründers ^Mkerbundidee Woodrow Wilson. Er erklärte, D öie französische Regierung Wert darauf gelegt habe, iiiöcr Bölkerchundtagung durch ihren Chef vertreten zu h m so zu bekunden, daß trotz der vielfachen Sorgen, Wenblicklich Frankreich bedrücken, das hohe Ideal Völkerbundes nicht einen Augenblick aus ihrem Ge- Wunkte entschwinde, ja daß sie den hohen Mens ch- Asauf gaben, die in Gens vertreten werden, ihr Wes und unablässiges Interesse zuwenöe und der Zu- hft des Völkerbundes ihr volles

an den Notenmechsel, der wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund mit Deutschland ausgetauscht wurde und sagt, er hoffe die eiumütige Zustimmung der Versammlung zu finden, wenn er an Deutschland den A p p e ll richte, in den Völkerbund, in die Gemeinschaft, die der Völker bund darstelle, einzutreteu. (Lebhafter Beifall.) Painleve drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die Vereinigten Staaten, wenn auch nicht als Mitglied des Völkerbundes, so doch parallel und gemeinsam mit dem Völkerbund in vielfacher

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 23.09.1925
Umfang: 4
des Völkerbundes empfehlen und er werde dem Nationalrat zeitgerecht entsprechende Vorlagen un terbreiten. Im Laufe seiner Ausführungen legte er dar. daß das Verlangen des Völkerbundes auf Wiedereinführung der Kontrolle,,falls die für die Völkerbundsanleihe verpfändeten Ein nahmen unzulänglich werden sollten, von minderer Bedeutung sei, da der Dienst der Völkerbunds anleihe, der jährlich 72 Millionen Goldkronen er fordere, mehr als vierfach durch die Erträgnisse der Zölle und des Tabaks gedeckt erscheint. (Umso

weniger bestünde für den Völkerbund ein Anlaß, Oesterreich zu einer eventuellen Wiederzulassung der Kontrolle zu verpslichten!) Ebenso könne auch der Wunsch nach Fortdauer der Beratung (Kon trolle!) bei der Nationalbank an sich nicht als drückende Fessel betrachtet werden. Er sei über zeugt, daß bei den Forderungen des Völkerbundes ausschließlich die Absicht maßgebend Warp Oester reich bei den Bemühungen um den Ausbau der Sanierung eine Stütze zu bieten. Was nun aber die wirtschaftliche Frage an lange

, hätte die Regierung sicherlich gewünscht, daß der Völkerb'undrat mit Rücksicht auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit für Oesterreich schon diesmal positive Folgerungen aus dem Be richte der Experten ziehe, müßte sich aber, da dies nicht zu erreichen war, mit den Beschlüssen des Völkerbundes begnügen. Wien, 21. Sept. Die Erregung der politischen Parteien über die beiden Forderungen des Völker bundes nach Verlängerung der Mandatsdauer des Beraters bei der Nationalbank und nach der Schaf fung

einer Möglichkeit des Wiederauflebens der Kontrolle innerhalb der nächsten zehn Jahre, hat sich gelegt. Heute kann gesagt werden, daß die Anna h m e eines Berater-Gesetzes gesichert ist. Die Regierung hat sich diesbezüglich bereits mit der Nationalbank in Verbindung gesetzt. Betreffs die Möglichkeit des Wiederauflebens der Finanz kontrolle ist über die Form, in der diesem Verlan gen des Völkerbundes Rechnung getragen werden soll, noch keine Klarheit. Die Not der SüStirvier Deutschen. Brun eck. 18. Sept

,. 19. Sept. Eine Abordnung der im Auslande lebenden Südtiroler weilt derzeit hier, um die Vertreter des Völkerbundes auf die Not dex Deutschen in Südtirol aufmerksam zu ma- chen. Die Abordnung verwies gegenüber den Völ kerbundvertretern auf die fortgesetzte Drangsalie- vungen der Südtiroler aus dem Gebiete der Schule, der Verwaltung und der Gerichtspslege und betonte insbesondere die terroristischen Akte der Faschisten in Bozen und Meran. London, 19. Sept. Die „Times" melden aus Rom: Die Beratungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.09.1926
Umfang: 16
S0!!9*3eiiitttg GE* Tam^rag ven 11. September 1926 Nr. 209 gation verfügt nicht Wer die Erfahrung, die dm Wrigen hier versammelten Mitgliedern zur Seite steht. Gleichwohl glaubt fte die Ansicht zum Ausdruck bringen zu können, daß bei den weiteren Ausgaben zunächst jenes Gebiet besondere Beachtung verdient, auf dem die einzelnen Völker durch Ein ordnung in gemeinsame Einrichtungen die eigene Leistungs fähigkeit zu steigern vermögen. Wie bei manch anderen Schöpfungen des Völkerbundes, kommt

und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

bekennen, das aus dem Dunkeln ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Friede, Freiheit und Einig keit vollziehen. Dann werden wir dem von uns allen erstreb ten Ziele näher kommen. Daran freudig mitzuarbeiten, ist Deutschlands fester Wille. Nie Antwort Briand». Genf, 10. Sept. Nach Stresemann ergriff der franzö sische Minister des Aeußern Briand das Wort. Er führte aus: Die Tatsache, daß Frankreich und Deutschland sich hier begegnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 07.03.1922
Umfang: 12
Regierung Ergangenen Einladung, zu den Verhandlungen des F r - nanzkomitees des Völkerbundes Delegierte zu entsenden, in der "Notwendigkeit, darüber schlüssig zu wer den, ob nunmehr von Seite des Völkerbundes ein finan zieller Berater nach Oesterreich zu entsenden sei, der ein ent scheidendes Votum über die finanzielle und budgetäre Ge barung Oesterreichs haben sollte. Nach Anhörung der öster reichischen Delegierten, denen . dieser Wunsch Englands, Frankreichs und der Tschechoflowakei vom Finanzkomitee

des Völkerbimdes vorgelegt wurde, beschloß das Fmanz- komitee, den drei ansragenden Regierungen den Standpunkt der österreichischen Regierung zur Kenntnis zu bringen, daß gegenwärtig die Entsendung eines derartigen Organes nicht als zweckmäßig erachtet werde, weil die Rückstellung des Generalpfandrechtes durch die Ver einigten Staaten noch nicht erfolgt sei und weil die bisher von Oesterreich ergriffenen finanziellen Maßnahmen nicht .nur vollständig dem im Mai 1921 entworfenen Finanzpro gramm des Völkerbundes

entsprechen, sondern sogar' in ihrem ziffermäßigen Ergebnis darüber weit hinausgehcn. Das Finanzkomitee beschloß ferner, die Entsendung eines beratenden und berichterstattenden Organes vorläufig '^cht porzunehmen, da es unmittelbar von der österreichischen Re- ßierung über den Fortgang der finanziellen Vorkehrungen informiert werde. Sowohl im Plenum des Finanzkonnrees des Völkerbundes als auch im Verkehr mit den einzelnen Mitgliedern wurde die-Zusicherung wiederholt^ daß ras Komitee an dem Aufbau

Oesterreichs Mitwirken werde. Das Finanzkomitee des Völkerbundes, das von den Mit teilungen der österreichischen Regierung mit lebhafter Be friedigung Kenntnis nahm, stellte sich der österreichischen Regierung für die weiteren Aktionen vollständig zur Ver fügung, wünscht aber, über die Verhandlungen, welche dre österreichische Regierung wegen Erlangung internationaler Kredite unmittelbar anknüpfen wolle, unterrichtet zu wer den und hat für die Durchführung derartiger Aktionen jede in seinem Wirkungskreis

Kredit gewährt werde. Diese Auffassung ist unzutreffend. Zunächst ist festzustellen, daß die Reise Grimms mit dem enKischen Kredit in gar keiner Beziehung steht. Tr. Grimm hat seinerzeit die Verhandlungen mit der Fi- nanzkommission des Völkerbundes geführt, die mit der Vereinba-ung abschlossen, daß zu gelegener Zeit von deutschösterrcher Seite der Finanzkommission un-. mittelbar über di finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschösterreichs Bericht erstattet werde. Da nun die Finanzkommisiion

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 03.09.1924
Umfang: 4
. — Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag HolrLrscßL Rtmbfdfou Herbsttagung des Völkerbundes. Gens, 31. August. Die erste öffentliche Sitzung der 30. Tagung des Völkerbundes, in der u. a. die Frage der Militärkontrolle in Oesterreich, Bulgarien und Ungarn, so wie eventuell auch in Deutschland erledigt wer den soll, fand gestern nachmittags statt, u. zw. in Anwesenheit von Hymans (Vewien), Lord Parmoore (England), Graf Claucel als Vertreter Leo Bourgeois (Frankreich), Salan- dra (Italien), Quinones de Leon

(Spanien), Branting (Schweden) und Benesch (Tschechoslo wakei.) Die Tagung des Völkerbundes geht im heu rigen Jahre unter wesentlich veränderten Ver hältnissen, gegenüber den früheren Tagungen, vor sich. Mit den neuen Männern, die die Regierungen Englands und Frankreichs zu ver treten haben, wird wohl auch in Genf ein anderer Geist einziehen. Auch der Abschluß des Londoner Abkommens und die da mit beginnende Befriedigung Europas werden nicht von geringer Auswirkung auf die Ver handlungen

sein. Zum ersten Male erscheinen in Gens Macdonald, Herriot und Mussolini. Innsbruck, 31. August. Der Tiroler Landesverband der Kleinrentner und Spa rer, die Vertretung für Tirol und Vorarlberg der Schutzaktion für Kronenwerte und der Ver ein der Staatsbeamten und Staatslehrpersonen des Ruhestandes für Tirol und Vorarlberg ha ben eine Eingabe an das Finanzdelegierten- Komitee des Völkerbundes in Wien gerichtet, worin sie den Völkerbund aus das traurige Los aufmerksam machen, das dem größten Teile

des Mittelstandes in Oesterreich durch die Geld entwertung zuteil wurde. New York, 30. August. Die amerika nische Regierung wird während der Sitzungen des Völkerbundes durch den Bankier des Völ kerbundes Thomas Lamond als offizieller Be obachter vertreten sein. Lamond nahm in der selben Eigenschaft bereits an den Londoner Ver handlungen teil. Oesterreichs Vorarbeiten für Genf. Wien, 1. September. Die Beratungen der Regierung mit den Delegierten des Völker bundes zwecks Vorlagen für die Genfer Ver sammlung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.07.1925
Umfang: 12
habe usw. Ich betrachte dies als eine künstlich her vorgehobene und tendenziöse (böswillige) Agita tion, die sich leicht in Kreisen verbreitet, welche die Situation nicht kennen. Es ist nicht wahr, daß die finanzielle Aktion des Völkerbundes mißlungen ist. GeradedasGegenteilist derFalst wie dies in Genf Dr. Mataja richtig und entschie den erklärt hat. Der Zweck der finanziellen Sanie rungsaktion des Völkerbundes war nämlich, zwei Ergebnisse zu erzielen: Die Stabilisierung der Wäh rung und das budgetäre

Gleichgewicht des Staats haushaltes. Sie wissen alle, welche Anstrengungen Opfer und Schwierigkeiten es in der Nachkriegszeit gekostet hat, ehe auch nur diese zwei Resultate er zielt wurden. Es mutz konstatiert werden, daß durch diese Aktion des Völkerbundes auch in Oesterreich diese Erfolge erreicht wurden. Untersuchen wir ferner die Entwicklung in Oesterreich in den letzten drei Jahren und insbe sondere vom Amtsantritte des Herrn Bundeskanz lers Dr. Seipel an: wie die Dinge fortgeschritten

ist, von einem Mißlingen der Völker bundaktion zu sprechen. Es ist allerdings wahr, daß mit der Durchführung dieser nur finanziellen Sanierung in Oesterreich nicht alles gelöst ist, wie dies im österreichischen Komitee des Völkerbundes ich, dessen Mitglieder und auch Dr. Mataja konsta tiert haben. Es wurde dadurch die erste Etappe (Abschnitt) der Sanierung beendet und durch das, was nunmehr in Gens gemacht wurde, wurde die zweite Etappe inauguriert (eingeleitet). Die Etappe der wirtschaftlichen Sanierung

Diese hat das Ziel, unter der Kontrolle und Mit hilfe des Völkerbundes dahin zufammenzuarbeiten,

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 17.06.1926
Umfang: 16
und Eigentum der Bevölkerung ver fügt. Ein solches Bild Grau in Grau läßt sich fast bei jedem deutschen Fürstenhaus aus den Vorkommnissen der vergangenen Jahrhunderte zusammenstellen, und ebenso ist es möglich, für jedes deutsche Fürstenhaus bei anderer Auswahl aus den vergangenen Jahrhunderten einen großartigen Ruhmeskranz zu flechten» Beide Richtungen Was gibt es Neues in der Wett? In der Schweizer Stadt Genf ist in der vergan genen Woche die diesmalige Tagung des Völkerbundes zu Ende gegangen

sich nicht mit der Stellung einer Macht zweiten Ranges zufrieden geben. Aus diesen Erklärungen der beiden Staaten ergibt sich, daß deren Forderung nach ständigen Ratssitzen keine Aussicht auf Erfüllung hat. Bei der früheren Tagung des Völkerbundes hatte namentlich Polen die allergrößten Schwierigkeiten gemacht, indem es unbedingt gleichzeitig mit Deutschland einen ständigen Ratssitz erhalten wollte und sich bei dieser Förderung auf Zusagen Frankreichs und Englands berufen konnte. Bei der diesmaligen Tagung blieb Polen

ganz im Hintergrund. Die Ursache dieser Zurückhaltung ist wohl in den Umsturz ereignissen zu suchen, deren Schauplatz Polen in den letzten Wochen gewesen ist und wodurch das internationale Ansehen Polens so stark geschädigt worden ist. Die nächste Tagung des Völkerbundes ist für den September in Aus sicht genommen. Dort dürfte sich die Aufnahme Deutsch lands glatt vollziehen, nachdem die Forderungen anderer Staaten auf ständige Ratssitze bereits als derzeit abge lehnt gelten können. Großes

, als ob auch nicht einer seiner Wünsche erfüllt würde. Nachdem aber die politische Ohrfeige gefallen war und alle Funktionäre des Völkerbundes ob dieses unerhörten Vorkommnisses beim ungarischen Minister- vräsidenten sich entschuldigen mußten, gingen auch die Ungarn betreffenden Verhandlungen leichter vonstatten und brachten dem Grafen Bethlen einen bedeutenden Er folg, indem vom Völkerbunde die stufenweise Aufhebung der Finanzkontrolle beschlossen wurde. In Sachen der allgemeinen Ab rüstung hat auch diese Tagung des Völkerbundes

, was als ein Zeugnis dafür aufgefaßt werden muß, daß man in diesen Kreisen den Frieden nicht für gesichert hält, daß man den heutigen Zuständen keine Dauerhaftigkeit bei mißt und daß man den wahrscheinlichen Gefahren der Zukunft durch eine möglichst starke Kriegsrüstung die Stirne bieten will. Solange diese Meinungen und Stim mungen andauern, wird die allgemeine Abrüstung nicht zu erreichen sein. In mesem Falle aber konnte man Deutschland, nachdem es Mitglied des Völkerbundes ge worden, wohl nicht mehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1928
Umfang: 8
wird, weil die kapitalistisch regierten Groß mächte Europas für die Leiden der nationalen Minder heiten kein besonderes Jnteresie haben, da jede von ihnen in dieser Hinsicht vor der eigenen Türe zu kehren hat und ihnen imperialistische und Prositinteresien ihrer Finanz- und Jndustriemagnaten viel wichtiger sind. Der Völkerbund zu dm ungarische« Waffeuschmuggeleien. Genf, 23. Febr. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der Präsident des Völkerbundrates Tscheng Loh hat an den General sekretär des Völkerbundes Sir Eric Drummond folgendes

- ,zester Frist vom Völkerbundrat behandelt worden ist. Der !Generalsekretär des Völkerbundes hat dem ungarischen Ministerpräsidenten Bethlen von dieser Mitteilung in einem dringenden Telegramm Kenntnis gegeben. In den Völker bundkreisen wird das rasche Eingreifen des Ratspräsiden ten Tscheng Loh auf das lebhafteste begrüßt. Man ist der Auffassung, daß das Ansehen des Völkerbundes hätte Scha den nehmen können, wenn die ungarische Regierung ihre Absicht ohneweiteres hätte verwirklichen können. Ungarn

ist überrascht. Budapest, 23. Febr. Der ungarische Ministerpräsi dent Graf Bethlen hat heute abends an den Generalsekre tär des Völkerbundes nachstehende Antwortdepesche ge sendet: Der Inhalt Ihres Telegrammes hat die ungarische Regierung überrascht. Auf Grund von Pressenachrichten, die aus amtlichen Quellen herrühren, ist es bereits seit mehreren Wochen bekannt, daß die kompetenten Behörden im Sinne der bestehenden Vorschriften das in Rede stehende Material unbrauchbar machen und es im Wege der Ver

. „Jntransigeant" spricht von einer Herausforderung und Beleidigung des Völkerbundes. Die Gegner des Völkerbundes könnten jetzt frohlocken, diejeni gen aber, die noch an den Frieden glaubten, müssen den Völkerbund jetzt ausfordern, energisch zu reckgieren oder aber den Laden in Gens zu schließen. Das „Journal des Debats" fordert, daß trotz der Zer störung der Waffensendung eine Untersuchungskommission des Völkerbundes nach St. Gotthard geschickt werde. Es sei wahrscheinlich, daß lediglich altes Eisen zerstört

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 31.08.1922
Umfang: 8
über eine, Zufammrnziehung jugo slawischer Truppen an der österreichischen Grenze der Wahr heit nicht entspreche. (!!) Zer »Sllerbimd — unsere letzte tzossuvus. Wien, 31. August. (Korrbüro.) Anläßlich der abermaligen Ueberwoifung des österreichischen Problems cm den Völker bund und der Zusage der Regierungen des Königreiches Ita lien, sowie der tschechoflowakischen Republik, bei der dritten Vollversammlung des Völkerbundes energisch für eine un mittelbare Lösung der österreichischen Frage einFutreten, hat das Präsidium

der österreichischen Dölkerbunidliga beim Ge neralsekretär des Völkerbundes, sowie bei den Präsidien der Völkerbundligen einen dringendeuAppell überreicht, worin u nter Berufung aus die kri tische'-"Verschlechterung der Lage Oesterreichs vom Völkerbund schleunige praktische Hilfe ver langt wird. Wenn der Völkerbund dazu nicht in der Lage sei, müsse er die Rückverweisung des Problems an ihn ab lehnen, da es auch um sein Ansehen gehe. Niemand könne voraussohen,, was die Folgen eines völligen Zusammen bruches

sei. Rom, 31. August. (Korrbüro.) Die Blätter stellen fest, daß mit dem Ministerrat die italienisch-österreichischen Verhand lungen nicht abgeschlossen seien. Es sei beschlosien worden, ein Drittel des 70 Millionenkredites sogleich, den Restbetrag innerhalb der ersten zehn Tage des Monats September aus- zuzahlen. „Messaggero" fügt hinzu, wenn man die Besprechun gen fortsetze, so bedeute das, daß man die Entscheidung des Völkerbundes abwarte, um dann von Worten zu Daten zu schreiten. Das Matt

- und Münzunion, was freilich sozusagen gleichbedeutend wäre mit der Aufhebung der staatlichen Selb- ständigkeit. Gleichzeitig beginnen in Genf die Beratungen des Völkerbundes. Bekanntlich war das hilfesuchende Oesterreich bei seinen letzten dringend gewordenen Anliegen an die Adresse des Völkerbundes verwiesen worden. Benesch hatte zu Prag versprochen, die österreichischen Bitten vor dem Forum des Völkerbundes tatkräftig zu vertreten und auch Italien erklärte, erst die Entscheidung des Völkerbundes abwarten

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1921
Umfang: 8
und die jetzt noch den freien Verkehr mit Waren. Immobilien andererseits die auswärtige Hilfe solange nicht erlangt wer- j und Werten aller Art hemmen und erschweren, unter Ve den, als nicht im Auslande allgemein das Vertrauen herrsche daß Oesterreich selbst alle seine Kräfte einsetzen wolle, um eine auswärtige Hilfe zu rechtfertigen um eine definitive Heilung herbeizuführen. Da das Finanzkomitee des Völkerbundes nicht beabsichtigen könne, noch wolle, Oesterreich unter aus ländische Fremdherrschaft zu setzen, muß

. Das Mtliche KsmMNtar. Wien, 1. Mai. Amtlich. Die vom Finanzkomitee des Völkerbundes delegierten Herren Avenol, 'Sir'Drumond Fraser und Stgatsrat G l ü ck st a d t haben, nachdem sie ihnen Zugänglich gewordenen Materiales die einzelnen For derungen, die sie vorläufig als wesentlich erachten, nämlich Zunächst eine allmähliche Einschränkung der staatlichen Der billigung für die Lebensmittel aus da? geringste Maß, näm teien angehört haben, am 25. April die offizielle Besprechung mit der Regierung eingeleitet

des Staates sichergeftellt und unter eine besondere, von Oesterreich und den Kreditgebern gemeinsam auszuübende Kontrolle gestellt werden. Die Verhandlungen werben mit großem Nachdrucke betrieben, da die Völkerbundsdelegierten möglichst bald der Finan,Sektion des Völkerbundes ein vollständig im Einver nehmen mit Oesterreich festgesetztes Programm vvrzulegen wünschen, um nach seiner Annahme sofort mit den eigentli chen Kreditmaßnahmen einfetzen zu können. KreditVsrsHMe? Krim Wien, 30. April

. (K o r r b ü r o.) In den Abendstunden fand im Ministerium des Aeußeren eine Pressekonferenz t atst in der Staatskanzler Dr. Mayr den Pressevertretern ufklärungen über das Aide M e m o i r imt> die damit Zu sammenhängende Kundgebung der Regierung gab und die Ministerialräte Dr. S ch w a r tz w a I d und Dr. P a tz a u e r als Vertreter des Finanzministeriums dessen Standpunkt er läuterten. Es wurde betont, daß aus den Verhandlungen mit den Finanzdelegierten des Völkerbundes rmd aus ande ren vorliegenden Mitteilungen der bestimmte

Eindruck ge wonnen wurde, datz trotz aller Schwierigkeiten auf dem internationalen Geldmarkt die Mittel für eine Oesterreich zu gewährende äußere Anleihe zu beschaffen sein werden. ES sei sogar davon gesprochen worden, daß Oesterreich unter Umstanden vor Flüssigmachung der eigentlichen Kredite Vor schüsse gewährt werden könnten, damit die Notenpreffe bald zum Stillstände kommen könne. Bundeskanzler Dr. Mayr betonte, daß die Delegierten des Völkerbundes Garantien für die Zur Gesundung

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 27.02.1922
Umfang: 10
die weitere Opposition der Sozialisten an. FjMMnMÄ des BNksrhmdes. Die Mitwirkung des Völkerbundes an der Wiederherstellung unserer Finanzen. London, 25. Feber. (Korrbüro.) Die Zeitungen berichten, daß sich der Finanzausschuß des Völkerbundes in London gestern mit der Frage der Mitwirkung des Völkerbundes.an der W i e d e r h e r st e l l u n g der ö st er reich i s ch e n Finanzen beschäftigt habe. Damit die volle Mitwirkung Oesterreichs gewährleistet werde, werde im Namen des Vorsitzenden

des Finanzausschusses ein Schrei ben an die österreichische Regierung gerichtet, worin sie ein- geladen wird, sofort geeignete Vertreter nach London zu entsenden, um die Frage mit dem Ausschüße zu beraten. London, 25. Feber. (Reuter.) Der gegenwärtig in Lon don unter dem Vorsitz Wallenbergs tagende Wirt schafts- und Finanzausschuß des Völkerbundes, hat von den Regierungen Englands, Frankreichs und der Tschechoflowa- kei die Mittleiung erhalten, daß sie beschlossen haben, der österreichischen Regierung Kredite

, cm der Besprechung des Ausschusses über diesen Gegenstand am nächsten Dienstag teilzunehmen. Den Sitzungen des Finanzausschusses wohnt Dr. Gustav Ador bei, der aus der Finauzkonferenz in Brüssel den Vorsitz geführt hat. Minister a. D. Dr. Grimm in London. Wien, 25. Feber. (Korrbüro.) Das in London tagende Finanz! omitee des Völkerbundes hat an die österreichische Regierung die tegraphische Einladung gerichtet, einen Finanzsachverständigen nach London zu nt. senden, um bei der Beratung über die Fortsetzung

der Aktion des Völkerbundes mitzuwirken und die nöttgen Auskünfte zu erteilen. Die Regierung hat den Minister a. D. Doktor Grimm mit dieser Aufgabe betraut. Er hat sich in Beglei tung des Ministerialrates Dr. Patzauer Samstag abends nach London begeben. Am die Verwendung der Kredite. Di» Arbeit btt Grotzdeutschen abgeschlossen. Ju m»n, *«- $«4ieu«r. «i xevdi-atzt-. Äie ArLcrten uad Beratunge« des Grotzdeutschen Aktirnck- ausschusies sind gestern zu eine« Abschlüsse gebracht worden, lo daß m BerlE

der Alliierten aul Wiedergutmachungen beeinträchtigen, noch den Betrag od« die Modalitäten derselben erörtern dürfen. Es wurde zu gegeben, daß die Alliierten die in Genua Zu erörternd« Probleme dem Völkerbund zugewiesen hätten, wenn Deutsch land ein Mitglied des Völkerbundes wäre. Die Frage der Anerkennung der Sowjets wird brs zum Schlüsse der Bera tung in Genua Vorbehalten bleiben und jede Regierung wir- in dieser Hinsicht freie Hand behalten. Die Sowjets wev den für die Staatsanleihen der früheren

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1927
Umfang: 8
Organisation des Völkerbundes selbst wahrzunehmen waren. Das Jahr 1924 kann als das Jahr des Völkerbund- Optimismus bezeichnet werden; es brachte die An nahme der Genfer Protokolle, die Verträge von Locarno warfen ihre Schatten voraus und schließ lich konnte im Jahre 1926 Deutschland seinen feierlichen Einzug in die „Gesellschaft der Na tionen" halten, der durch die großen Friedens reden Briands und Stresemanns ein unvergeß licher Akt der Völkerbundgeschichte zu werden ver sprach. Doch die Hoffnungen

der Abrüstungskonferenz haben das Prestige des Völkerbundes wesentlich gemindert; das einzige positive Ergebnis in der Jahres arbeit des Völkerbundes waren die papierenen Beschlüsse der Weltwirtschaftskonferenz. Und doch ist es bisher keinem einzigen Staate eingefallen, seine Zollpolitik im Sinne der Gen fer Beschlüsse umzugestalten. Soll der Bankerott der bisherigen Völkerbundpolitik, die theoretisch ja noch immer eine Aenderung erfahren könnte, nicht zu einem Bankerott des Völkerbundgedankens überhaupt

bestimmen. Der Völkerbund hat nur dann ein Recht auf Bestand, wenn er in der Lage ist, die Machtwünsche seiner Mitglieder in Rechtsansprüche umzüwandeln und diesen, aber nur diesen, vollinhaltlich Rechnung zu tragen. Bölkerbun-sra». Genf, 7. Sept. In der Vollversammlung des Völkerbundes begann die allgemeine Aussprache über den Bericht des Völkerbundsrates. Hiebei brachte der holländische Außenminister einen Ent wurf ein, der die Grundsätze des Genfer Protokolls von 1924 neu aufleben läßt

. Als Hauptaufgabe des Völkerbundes bezeichnete der Minister die Lö sung des Abrüstungsproblems. Der Krieg müsse zu einem internationalen Verbrechen gestempelt werden. Notwendig sei ein obligatorisches inter nationales Schiedsgerichtswesen. Es hat nicht we nig überrascht, daß die vorher von Polen ein- gebrachte Resolution von mehreren Mächten ge meinsam nochmals eingebracht und begründet wurde, während der holländische Antrag zurück gezogen wurde. Der neue polnische Vorschlag ver bietet jeden Angriffskrieg

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