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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1936
Umfang: 8
Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

, daß der bisherige spanische Ministerpräsident Azana zum Prä sidenten der spanischen Republik gewählt wuide. Lehren und Wege Die „Prager Presse" vom Sonntag nimmt un ter obigem! Titel zur internationalen Frage der Re-- form des Völkerbundes in nachstehender Weise Stellung: Es steht fest, daß wir nach einer nicht allzulangen Pause -in den diplomatischen Verhandlungen, die sich um -die Fra gen ider Sicherheit und des Friedens in und außerhalb Europas konzentrieren, bald in eine neue 'Etappe dieser Ver handlungen

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

zwar in glei chem Maße — den Großmächten zue Last gelegt werden. die in der gegebenen Lage infolge ihrer Bedeuruug und Stel lung die Hauptträger der Autorität des Völkerbundes sind, nämlich -England und Frankreich. Ihre Einigkeit, von der die -Friedens-entwicklung Nachkriegseuropas immer äbhing und auch heute äbhängt, konnte gleich zu Beginn des italie nisch-abessinischen Konfliktes die Anwendung der kriegeri schen Methoden verhindern, die im Gegensatz zu -den Grurd- säßen des Völkerbundes standen

'der euro päischen Friedensorganisation, des Locarnovertrages, han delte. Die Lage, die die jüngsten Ereignisse geschaffen haben, ist also nicht ein Mißerfolg des Völkerbundes. Sie ist ein Fehlschlagen der französischf-englischen Einheit und auch — mit Rücksicht aus die Natur dieser Ereignisse, die die Interes sen Englands mehr als irgendeines -anderen Staates betref fen — ein spezieller Mißerfolg -Englands. Die Wurzeln die ses Mißerfolges sind offensichtlich älteren Datums. Man muß sie in der Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 04.07.1936
Umfang: 16
des Paktes enthalten wird. Auf welche Weise die Aus- Mng der 'Sanktionen irnd die Nichtanerkennung der An- „erion Abessiniens durch den Völkerbund interpretiert wird, imd Sache dieses Redaktionskomitees sein- Was die Reform des Völkerbundes betrifft, so hat man ille Ursache, auf Grund der Reden in der Generaldebatte !m,zu ne h men, daß voraussichtlich die französische Formel an- zenommen werden wird, die eine Verstärkung, der Pakt- hestimmungen und die Schaffung von Regionalpakten vor sieht. Gens

hinsichtlich Afri kas. In Bezug auf Abessinien 'beschränkte sich Frankreich daraus, die durch die englisch-srauzö'sisch-italienische Ueber- Einkunft von 1996 bereits anerkannten französischen Wirt- chastsinteressen zu präzisieren. Dadurch hat es keineswegs Italien politische Rechte in Abessinien zuevkannt. Noch we niger konnte es als Mitgliedstaat des Völkerbundes, dem auch Italien und Abessinien augehören, irgendeiner Aktion Italiens zustimmen, durch welche die vom Pakt garantierte territoriale Integrität

und -die politische Unabhängigkeit Abessiniens verletzt worden wären. Im Laufe der Ereignisse brachte Frankreich die gemein sam mit den andern Mitgliedern des Völkerbundes 'be schlossenen Maßnahmen stets genau zur Anwendung. Was den französischen Hafen in Dschibuti und die Eisenbahnlinie Dschibuti—Addis Abeba anbetrifft, so wurden die Begehren der abessinischen Regierung für die Einfuhr von Waffen stets gutgeheihen, wenn die im Vertrage vom 21. August vorgesehenen Umstände als vorhanden ange sehen wurden

. Gegenwärtig erfüllt die ftanzösische Regierung alle von ihr übernommenen Verpflichtungen, indem sie jeden Trans port von italienischen Truppen, Waffen und Munition durch französisches Kolonialgebiet ablehnt und den Transit der andern für die italienischen Truppen bestimmten Ar tikel nur erlaubt, wenn dieser Transport aus dem ordent lichen Handelswege geschieht. Selbstmord im Bölkerbunvpalals Genf, 3. Juki. Heute vormittags um halb 12 Uhr ereignete sich in der Vollversammlung! des Völkerbundes- ern

und- schoß sich eine Kugel in die Herzgegend. Er hatte vorher noch einige Worte dem PrÄsid-enten zu-gerusen. Der Täter trug einen- Brief an den Generalsekretär des Völkerbundes bei sich, über -dessen Inhalt man zurzeit noch keine 'Angaben besitzt. Bevor er zusammenbrach, ries er aus: „'Das ist meine letzte Hand lung!" Es ist noch nicht sicher, ob der Schuß tödlich wirkte. Sie Sämiger Frage Genf, 2. Juki. Unter dem Vorsitz des britischeil Staatssekretärs für Aeußeres Eden tagte heute abends

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
jjj. 150 Freitag, beit 3. IM 1936 Seite 5 £etzte Meldimqm^ Sie Donnerstag Sitzung des Völkerbundes Genf, 2. Juli. In der heutigen Sitzung der Volloer- Mmlung des Völkerbundes- ergriff zuerst der australische Elegierte Bruce das Wort, der für die Aushebung der j Zanktionen eintrat, zugleich aber die Verstärkung des Pak- ^ vorschlug. Nach Bruce sprach der Delgierte von jruguay, der sich gegen jede Art von Eroberungskriegen ,ai?dte und ein Bekenntnis zum Völkerbund äblegte. Der dänische Delegierte

Münch sagte, daß das Versagen Her Sanktionen auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb U Großmächte zurückzuführen ist. Es müsse für die außer halb des Völkerbundes stehenden Mächte ein Konsultativ- jxift geschaffen werden, um ein möglichst geschlossenenes Handeln im Interesse des Friedens zu erzielen. Vor allem ' fei es notwendig. Radio und Presse in den Dienst des Frie«- densgedankens zu stellen, die Währungsstabilität wieder- herzustellen und den normalen Güteraustausch in die Wege zu leiten

des Völkerbundes intensiv be* I {eiligen. Er betone nur. daß auch der Artikel 8 des Paktes I betreffend die Abrüstung nicht eingehalten worden sei. Der irische Vertreter de Valera erklärte, daß jedes Wort des Negus wahr gewesen sei. Man solle das Ideal des Völkerbundes Hochhalten, aber wenigstens für Europa jene Sicherungen schaffen, die den Frieden aufrechterhalten. Der Vertreter Neuseelands erklärte, daß seine Regie rung auch für die Aufrechterhaltung und Verstärkung der Sanktionen eintrete, seine Regierung

sei sich aber der Risiko-- lofigkeit bewußt. Deshalb werde seine Regierung der Majo rität sich fügen und die Sanktionen ausheben. Er betone aber, daß gerade die kleinen Staaten im Völkerbund ihren Zufluchtsort sehen und es nicht angehe, ständig die terri toriale Unversehrtheit und die politische Unabhängigkeit herletzen zu lassen. , Oesterreichs Vertreter Pflügl gab die Erklärung ab. daß I LHerreich..an..jedem Reformwerk des Völkerbundes eitrigst Mcäbeiten werde. Der Vertreter Chinas bedauert

das Versagen -be§ Völkerbundes in der Angelegenheit des italiemsch-abefsinischen Konfliktes und tritt ebenfalls für eine Verstärkung der Satzungen des Paktes ein. Jede Na- , tion müsse entschlossen sein, die nötigen Opfer für die Auf- rechrhaltung des Friedens zu brinaen. hieraus wurde die Sitzung geschlossen. Genf. 2. Juli. Wie man in den Wandelgängen des Völkerbundes erfährt, bereitet sich Delbos auf lein Erposee vor, das er in der morgigen Ratstagung halten wird und das sich mit den französischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 26.07.1935
Umfang: 10
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 20 Groschen Monats-Bezugspre if« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 178 Innsbruck. Freitag den 28. Füll 1838 43. Jahrgang Vor der Tagung des Völkerbundes Ende Juli, also in einigen Tagen, soll der Völkerbund zusammentreten

, um in dem Konflikt zwischen Italien und Abessinien eine Entscheidung zu treffen. Diese Tagung wird Oie schwerste Belastungsprobe des Völkerbundes werden und es ist für das moralische Prestige des Völkerbundes gleich gültig, auf welchem Wege und nach welchem Paragraph seiner Satzungen er den Streitfall zu behandeln gedenkt. Wichtig und von ungeheurer Tragweite ist es, ob es dem Völkerbund gelingt, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Konflikt zwischen zwei Mitgliedern des Völkerbundes auf friedliche Weise

-abessinischen Konflikt besprochen werden wird, wird vom Völkerbundsekretariat im Namen des amtieren den Präsidenten Litwinow heute abends oder morgen vor mittags abgesandt werden. Das genaue Datum für den Beginn dieser Tagung ist zurzeit noch nicht endgültig fest gesetzt, doch wird die Sessionseröffnung voraussichtlich nächsten Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Unterredung Avenols mit Lava! Paris, 25. Juli. (Ag. Hav.) Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol. und Ministerpräsident Laval

für Aeußeres, Suvich, richtete heute an den Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Tele gramm: Ta die vom Völkerbundrat in seiner Entschließung vom 25. Mai 1935 festgesetzte Frist zum Abschluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwischenfall von Ualual und die darauffolgenden Zwischenfälle heute abläust, be ehrt sich die italienische Regierung, Folgendes mitzuteilen: Die italienische Regierung ist stets von dem Wunsche be seelt gewesen, das Schlichtungs- und Schiedsverfahren

im Ministerrat ein Exposee über die italienti'ch-abessi- nische Angelegenheit. Die Haltung Frankreichs ziele dar auf ab, weder die Freundsä)aft mit Italien noch jene mit England aufs Spiel zu setzen und den Grundsätzen des Völkerbundes treu zu bleiben. Man hat Grund, zu glau ben, daß Laval ohne vorgefaßte Richtlinien nach Genf fah ren wird und dort lediglich aus dem lebhaften Wunsch handeln wird, ein friedliche Lösung zu finden. Man glaube zwar wenig an die Möglichkeit eines Abkommens

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1936
Umfang: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1935
Umfang: 8
. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 43. Jahrgang Rr. 238 Innsbruck, Jienstag den 18. Lliober 1838 Völkerbund und Sanktionen Die Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien be gegnen da und dort aus verschiedenen Gesichtspunkten einer mehr oder weniger scharfen Kritik. Die Stellung Oester reichs und Ungarns

in bieiern Konflikt ist auch von den an den Sanktionen beteiligten Staaten gewürdigt worden und bedarf dadurch keiner näheren Erläuterung. Das Wesent lichste an der Kritik, die ernst genommen werden.kann, ist das, daß das Wirtschaftsleben neue Hemmungen erfährt und dadurch die Komplikationen, soweit sie sich aist die Wirt schaft beziehen vergrößert werden. Dieses. Argument ist sicher stichhältig, stichhältig aber nur dann, wenn der Begriff des Völkerbundes nur defensiv aufgefaßt

wird und man sich nicht diejenige Entwicklung des Völkerbundes vorstellen kann, die auch kollektiv der Wirtschaftskrise an den Leib rückt. Daß eine Voraussetzung zu dieser Möglichkeit einer Be tätigung des Völkerbundes der Friede ist, ist wieder selbst-- verständlich. Der österreichische Außenminister Berger-Waldenegg hat sich in seiner sonntägigen Rede dahin geäußert, daß Oesterreich als treues Mitglied des Völkerbundes die Funk tion des Bundes der Nationen zu würdigen weiß und hat damit, zum Ausdruck gebracht

, daß jede Lösung der Krisen, die die Welt heute Erschüttern, nur kollektiv sein kann. Das Nichtfunktionieren des Völkerbundes im italienisch- abessinischen Konflikt hätte zur Folge gehabt, daß der Völ kerbund eigentlich nur theoretische Bedeutung besitzen würde. Es wäre natürlich unrichtig, wenn nicht im Nahmen des Völkerbundes diejenigen notwendigen Verhandlungen ge führt würden, die dem Konflikt ein rasches Ende bereiten. Der Bölkerb-undminister Eden hat in seiner' Ründsunkan- tprache gesagt, daß nun acht

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 13
Datum: 24.11.1933
Umfang: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1935
Umfang: 4
der Mitgliedstaaten des Völkerbundes (mit Ausnahme Italiens und Abessiniens), die das sogenannte große Koordinationskomitee bilden, hielt heute abends eine kurze Sitzung ab. in deren Verlauf der vom 18er-Ausschuß oorgelegte Bericht über die finanziellen Sanktio nen, welche gegen Italien ergriffen werden sollen, ge nehmigt wurde. Im Laufe der Diskussion wurde fest gestellt, daß die bereits gegen Italien bestehenden Schulden durch die heutigen Beschlüsse nicht berührt werden. Der Vertreter Oesterreichs, Minister

Sanktionen durch die Mitgliedstaaten des Völkerbundes zu prüfen und zu kontrollieren hat. 'Es wurde schließlich bestimmt, daß die für das italienische Rote Kreuz bestimmten Gelder und Materialsendungen von den in Aussicht genommenen Maßnahmen nicht betroffen würden. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der heutigen Sitzung des 18er-Ausschusses des Völkerbundes wurde das Unterkomitee, welches sich mit den wirtschaftlichen Sank tionen zu befassen hat, zusammengesetzt. Dieses Unter komitee

wird insbesondere nachfolgende Fragen zu prüfen haben: Bedeutung des Handels mit Italien für die Ge samtheit des Außenhandels der einzelnen Mitgliedstaaten des Bundes: Haltung Oesterreichs und Ungarns in Bezug auf den Transit von Waren nach Italien, eventuelle Mitwirkung Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans und Brasiliens (Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes) bei der Anwendung von Sanktionen. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Minister Eden hat heute dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben

des Völkerbundes mit dem paktbrüchigen Staate vor. Der Vertreter der Südafrikanischen Union, De Water, hat im 18er-Aus- schuß die Anregung gemacht, die diplomatischen Beziehun gen zu Italien abzubrechen. Dieser Vorschlag wurde nicht günstig aufgenommen, da verschiedene Delegierte der Auf fassung sind, daß ein solches Vorgehen auf jeden Fall im jetzigen Stadium des Konfliktes zwischen Italien und dem Völkerbunde nicht zu einer Beschleunigung der Wie derherstellung des Friedens beitragen würde. In den Kreisen

oder juristische Person, die dem fehlbaren Staat Mgehört oder ihm als Ver mittler dient, in den Mitgliedstaaten des Bundes: Verbot der Eröffnung von Bankkrediten und Handelskrediten für den schuldigen Staat oder an italienische Staatsange hörige. Das Komitee hat ferner noch einige andere Maß nahmen ins Auge gefaßt. Englands Vertreter Eden schlug vor, daß alle Mit gliedstaaten des Völkerbundes den Kauf italieni scher Waren ein stellen, wodurch 70 Prozent der Gesamtheit des italienischen Exportes betroffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1938
Umfang: 8
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch. land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Nr. Li» Fnnsbruck, Mittwoch, den 26. Ziinner 1938 46. Fahrgang Reform des Völkerbundes? Heute tritt der Völkerbundrat, das wichtigste Organ des Völkerbundes, in Genf zu seiner 100. Tagung zusammen. Die Umstände, unter denen diese Körperschaft ihr Jubliäum ieiern -kann, sind nicht gerade erfreulich. Besonders

, daß nämlich mit sei nem Bestände die Sicherung der Eroberungen der Sieger aus dem Weltkriege verknüpft wurde. Heute ist die Ueber- Pugung bereits allgemein, d.aß die Friedensverwäge unge recht waren und von dem -ganzen Vertragswerk ist im Laufe der Jahre schon reichlich viel abgebröckelt und manches wird gerade Nächstens verschwinden. Ein weiterer Nachteil des Völkerbundes war auch, daß er immer mehr zu einem Machtinstrument -der Großmächte wurde und die kleinen Staaten eigentlich verflucht wenige

ist natürlich, die wirtschaftliche und finanzielle Mitarbeit DeutiManIds, Ita liens. Japans und der Vereinigten 'Staaten zu gewinnen, auch für den 'Fall, daß sich diese Länder vorläufig nicht entschlie ßen könnten, dem Völkerbund 'selbst bei Mir eien. In britischen Kreisen steht man diesem Plan- mit Reserve gegenüber. Man wünscht nicht, daß 'der Völkerbund in eine Reihe von Spezial- vrgani'sationen zerrissen werde. Außerdem ist man durchaus, nicht sicher, daß die Mitarbeit der außerhalb des Völkerbundes

stehenden Länder auf diese 'Weise gewonnen werden ka'nn. Ve- kanntlich sind Deutschland- und Italien auch ans dem prakt'sch vutonomen Internationalen Anbeitsamt ausqeschieden. Es ist iedoch bekannt, daß einflußreiche Citykreise sich für eine engere kommerzielle und finanzielle Zusammenarbeit mit Deutschland einschen und die Loslösnug des Wirtschastskomplexes aus den Agenden düs Völkerbundes begrüßen würden. Der deutsch freundliche „Observer" hat sich gestern zum Sprachrohr dieser Tendenzen gemacht

mit Rom und Berlin derartig sind, um so weitgehende Hoffnungen zu rechtfertigen. r Vor der hundertsten Ratssitzung des Völkerbundes Genf, 34. Jänner. Nach .zuverlässigen' Mitteilungen beabsichtigt der schwedische Außenminister Sandler, bezie hungsweise 'sein 'Stellvertreter «Unden, i>m Schoße des Völ kerbundes -die Frage der De-facto-Anerkennnung der Besitzergreifung Abessiniens durch Italien zur Sprache zu bringen. Er tut 'dies zugleich in seiner Eigen schaft als Vertreter 'der neutralen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 23.09.1925
Umfang: 4
des Völkerbundes empfehlen und er werde dem Nationalrat zeitgerecht entsprechende Vorlagen un terbreiten. Im Laufe seiner Ausführungen legte er dar. daß das Verlangen des Völkerbundes auf Wiedereinführung der Kontrolle,,falls die für die Völkerbundsanleihe verpfändeten Ein nahmen unzulänglich werden sollten, von minderer Bedeutung sei, da der Dienst der Völkerbunds anleihe, der jährlich 72 Millionen Goldkronen er fordere, mehr als vierfach durch die Erträgnisse der Zölle und des Tabaks gedeckt erscheint. (Umso

weniger bestünde für den Völkerbund ein Anlaß, Oesterreich zu einer eventuellen Wiederzulassung der Kontrolle zu verpslichten!) Ebenso könne auch der Wunsch nach Fortdauer der Beratung (Kon trolle!) bei der Nationalbank an sich nicht als drückende Fessel betrachtet werden. Er sei über zeugt, daß bei den Forderungen des Völkerbundes ausschließlich die Absicht maßgebend Warp Oester reich bei den Bemühungen um den Ausbau der Sanierung eine Stütze zu bieten. Was nun aber die wirtschaftliche Frage an lange

, hätte die Regierung sicherlich gewünscht, daß der Völkerb'undrat mit Rücksicht auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit für Oesterreich schon diesmal positive Folgerungen aus dem Be richte der Experten ziehe, müßte sich aber, da dies nicht zu erreichen war, mit den Beschlüssen des Völkerbundes begnügen. Wien, 21. Sept. Die Erregung der politischen Parteien über die beiden Forderungen des Völker bundes nach Verlängerung der Mandatsdauer des Beraters bei der Nationalbank und nach der Schaf fung

einer Möglichkeit des Wiederauflebens der Kontrolle innerhalb der nächsten zehn Jahre, hat sich gelegt. Heute kann gesagt werden, daß die Anna h m e eines Berater-Gesetzes gesichert ist. Die Regierung hat sich diesbezüglich bereits mit der Nationalbank in Verbindung gesetzt. Betreffs die Möglichkeit des Wiederauflebens der Finanz kontrolle ist über die Form, in der diesem Verlan gen des Völkerbundes Rechnung getragen werden soll, noch keine Klarheit. Die Not der SüStirvier Deutschen. Brun eck. 18. Sept

,. 19. Sept. Eine Abordnung der im Auslande lebenden Südtiroler weilt derzeit hier, um die Vertreter des Völkerbundes auf die Not dex Deutschen in Südtirol aufmerksam zu ma- chen. Die Abordnung verwies gegenüber den Völ kerbundvertretern auf die fortgesetzte Drangsalie- vungen der Südtiroler aus dem Gebiete der Schule, der Verwaltung und der Gerichtspslege und betonte insbesondere die terroristischen Akte der Faschisten in Bozen und Meran. London, 19. Sept. Die „Times" melden aus Rom: Die Beratungen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1931
Umfang: 8
im A u f t r a g e des Fürsten P l e ß die gewünschte Erklärung abgab. Das Schreiben wurde jedoch in Wirklichkeit unter dem d i r e k t e n D i k 1 a 1 des polnischen Finanzmini st ers aufgesetzt, wobei zur Abfassung des Schreibens ein hoher Beam 1 er des polnischen Außenministeriums hin- zugezogen wurde. Tatsächlich war jedoch die Vollmacht des Die verschleierte Finanzkontrolle des Völker bundes über Oesterreich. TU. Genf, 18. September. Die Vereinbarung, die zwischen dem Finanzausschuß des Völkerbundes

und dem österreichischen Bundeskanzler Bure sch getroffen worden ist, bedeutet nach allgemeiner Auffassung die Erneuerung einer Finanzkontrolle des Völkerbundes über Oesterreich, wenn auch in ver- schleierterForm. Aus den Erklärungen, die Dr. Burefch in der Schlußsitzung des Finanzausschusses abgegeben hat, und die zusammenfassend das Ergebnis der mehrtägigen Be ratungen im Finanzausschuß wiedergeben, gehen in dieser Hinsicht folgende zwei Punkte hervor: 1. Die Ernennung eines Beraters des Völkerbun

des bei der österreichischen Nationalbank zunächst auf unbestimmte Zeit, der die Kontrolle über die öster reichische Nationalbank übernimmt. 2. Die Durchführung der jetzt vom Finanzausschuß ausgearbeiteten Sparpläne der österreichischen Regie rung erfolgt unter Mitwirkung desFinanzaus- s ch u s s e s des Völkerbundes und somit unter dessen Kon trolle. Ueber die Person des Beraters des Völkerbundes bei der österreichischen Nationalbank und die Form derweite- ren Finanzkontrolle wird nunmehr verhandelt. Die Heimreise

Delegation hat gewiß damit gerechnet, daß das Manöver dem Fürsten Pleß nicht bekannt würde und der Rat auf Grund dieses Dokumentes die Beschwerde als erledigt erklären werde. Fürst Pleß erhielt jedoch da von Kenntnis und richtete sofort an den Generalsekretär des Völkerbundes sowie an den Berichterstatter im Rat, den ja panischen Botschafter, die schriftliche Erklärung, daß das von der polnischen Regierung herumgereichte Schreiben null und nichtig sei, der Urheber keinerlei Mandat hatte und die Absendung

unterdrückt. jetzt in Wien notwendigen Beratungen der Regierung teilzu nehmen. Der zum Verbindungsoffizier zwischen Wien und Genf aus ersehene Sir Arthur S a l t e r ist einer der führenden Män ner des Finanzkomitees des Völkerbundes. Er hat im Kriege als junger Mann hohe bürokratische Stellungen bekleidet. Er war dann einer der führenden Sekretäre der Reparationskom mission und hat auch an allen wirtschafts-wissenschaftlichen Ar beiten des Völkerbundes regen Anteil genommen. Zwangsmaßnahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.12.1933
Umfang: 16
stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

dazu, die italienischen Forderungen als den Anfang vom Ende des Völkerbundes anzusehen. Man glaubt nicht daran, daß sich die italienischen Reformbestrebungen durch setzen werden, sondern sieht hier bereits Italiens endgül tigen Bruch mit dem Völkerbund, womit der Völkerbund ball so sehr einschrumpseu würde, daß es sich nicht mehr lohnen würde, damit zu spielen. Rückkehr zur Vorkriegs-Oroßmächfe- poSifik? P r ag , 8. Dezember. (-). Außenminister Benesch hielt in Preßburg einen Vortrag, in dem er'aussührte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 24.09.1930
Umfang: 8
in dem Vertrag über die Minderheiten vom 10. Dezember 1919 nieder gelegt. Nur um diese unverdienten Gebiete zu erlangen, hätten die Staa ten der Kleinen Entente jenen Vertrag unterschrieben. Nie mand hätte sie dazu gezwungen. Wollen diese Staaten sich den anderen Mächten des Völkerbundes gleichstellen, dann bedürfe es einer Revision der ganzen Frage. Dann müste der Status quo von 1919 hergestellt werden, dann müßten auch die Bevölkerungen, die ihnen nur bedingungsweise ein. verleibt worden

. (Eigenbericht.) Der Vorsitzende der deutschen sozialdemokratischen Partei in Polen, der Re serveoffizier ist, wurde zu einer sechswöchigen Waffenübung einberufen. Er wird dadurch in den entscheidenden sechs Wochen vor den Wahlen den Arbeiten für dieselben ent zogen. Fm Völkerbund wird fleißig geredet. Me Abrüstung wird weiter studiert. Genf, 23. Sept. (Wolffbüro.) Der Abrüstungsaus- schuß des Völkerbundes hat heute nachmittags die Prüfung der Arbeiten des Sicherheitskomitees beendet. Die Be mühungen

des Völkerbundes wurde heute die Generaldebatte über die Mirtschaftsfragen zum Abschluß gebracht. Es soll versucht werden, bis Freitag die divergierenden Auffassungen in' einem gemeinsamen Bericht zu einigen. Es wurde ein An trag der indischen Delegation angenommen, der Mer die Behandlung der europäischen Probleme hinausgehend eine allgemeine Untersuchung der Ursachen der Weltwirtschafts krise unter besonderer Berücksichtigung der Agrarfragen verlangt. Der französische Vorschlag auf Schaffung einest ständigen

des Kelloggpaktes att die Völ kerbundfatzung als einen wirklich konstruktiven Gedanken. Ich lege Wert daraus, erklärte er, diese Tatsache als Ver treter der deutschen Regierung in diesem Augenblick und in der gegenwärtigen Lage meines Landes zu betonen. Für die verschiedenen Mitglieder des Völkerbundes ist es wünschens- wert, daß die Mitgliedsstaaten des Völkerbundes nicht län ger auf der einen Seite auf Grund der Völkerbundsatzung das Recht zum Kriege haben, während sie auf der anderen aus dieses Recht

an der ersten Konferenz teilnahmen, in der Hauptsache durch ihre Außenminister vertreten waren. Auf Vorschlag Hen- dersons wurde Briand zum Vorsitzenden des Ausschusses Und der Generalsekretär des Völkerbundes Sir Erik Drurn- mond zum Sekretär gewählt. Die nächste Sitzung, in der die sachlichen Arbeiten beginnen, findet gleichzeitig mit der Ratstagung im nächsten Jänner statt. Als erster Punkt wird auf der Tagesordnung die Frage der Hinzuziehung der nichteuropäischen Mitglieder des Völkerbundes

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.09.1935
Umfang: 6
über zwanzig Jahren, ein- Meßlich der Soldaten, der Gendarmerie und Poli- tei werden bei sonstiger Bestrafung zur Stimmab- verpflichtet sein. Für die Wiedereinführung der Anarchie soll die einfache Mehrheit genügen. Litauen ift beimruhist London, 16. Sept. (A. N.) Wie das Reuterfche Büro aus Kaunas meldet, S® dort der Angriff Hitlers in seiner gestrigen S 4 als Kriegsdrohung angesehen, welche den m O steuropa gefährde. Die Regierung wird H an die Signatarmächte des Völkerbundes wen- en > um sie zu ersuchen

, Deutschland zu verwarnen. Der Sdilidituiigsvorsditög des Völkerbundes Paris, 16. September. (A. 91.) Der Genfer Sonderberichterstatter des „Exzel sior" erfährt, daß im Bericht des Fünferausschusses für die Beilegung des italienisch-abessinifchen Konflik tes, der im Laufe dieser Woche zuerst dem Bölkerbund- rat und dann den Regierungen von Rom und Addis Abeba vorgelegt werden soll, eine Lösung vorgeschla gen werde, die von folgenden Gesichtspunkten aus- geht: 1. Der Völkerbund anerkennt

und England bekräfttgt, in dem die wirt- schaftlichen Einflutzzonen der drei Mächte in Ostafrika abgegrenzt werden. Um die Grundsätze des Völkerbundes zu wahren, dürfte man von englischer Seite darauf bestehen, daß die Sicherheit der Personen und Güter in einem mehr oder minder entmilitarisierten Abessi nien durch ein internationales Polizei- Korps garantiert werde, aber diese Kräfte könnten zum größten Teil unter den Befehl eines italieni schen Generalstabes gestellt werden. Die erste Antwort Abessiniens

auf die italienische Denkschrift Genf, 16. Sept. <Prw.> In der Nacht zum Sonntag überreichte der abessini- sche Vertreter in Gens Tekle Hawariate dem Generalsekretär des Völkerbundes eine 11 Seiten lange Denkschrift als vorläufige Antwort auf das ita lienische Memorandum gegen Abessinien. Eine spätere endgültige Antwort auf die italienischen Anklagen wird in Aussicht gestellt. Treuekund-rbuns für den Negus A d d i s A b e b a. 16. Sept. (Priv.) Der Kaiser empfing gestern in Anwesenheit des Kriegsministers

und eines darauffolgenden Sanktionsbeschlusses des Völkerbundes unter allen Umständen zurücktreten würde. Laval sei per sönlich nicht in der Lage, Sanktionen von Seite Frankreichs gegen Italien anzuerkennen. Man rech net daher, falls eine Kompromißlösung im Laufe der Woche nicht gefunden wird, mit der Umbildung der Pariser Regierung. Die Regierungsbildung würde Flandin oder Herriot übernehmen. Es besteht auch eine Meinungsverschiedenheit zwi schen der englischen Admiralität und der Regierung, da die Admiralität

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 07.03.1922
Umfang: 12
Regierung Ergangenen Einladung, zu den Verhandlungen des F r - nanzkomitees des Völkerbundes Delegierte zu entsenden, in der "Notwendigkeit, darüber schlüssig zu wer den, ob nunmehr von Seite des Völkerbundes ein finan zieller Berater nach Oesterreich zu entsenden sei, der ein ent scheidendes Votum über die finanzielle und budgetäre Ge barung Oesterreichs haben sollte. Nach Anhörung der öster reichischen Delegierten, denen . dieser Wunsch Englands, Frankreichs und der Tschechoflowakei vom Finanzkomitee

des Völkerbimdes vorgelegt wurde, beschloß das Fmanz- komitee, den drei ansragenden Regierungen den Standpunkt der österreichischen Regierung zur Kenntnis zu bringen, daß gegenwärtig die Entsendung eines derartigen Organes nicht als zweckmäßig erachtet werde, weil die Rückstellung des Generalpfandrechtes durch die Ver einigten Staaten noch nicht erfolgt sei und weil die bisher von Oesterreich ergriffenen finanziellen Maßnahmen nicht .nur vollständig dem im Mai 1921 entworfenen Finanzpro gramm des Völkerbundes

entsprechen, sondern sogar' in ihrem ziffermäßigen Ergebnis darüber weit hinausgehcn. Das Finanzkomitee beschloß ferner, die Entsendung eines beratenden und berichterstattenden Organes vorläufig '^cht porzunehmen, da es unmittelbar von der österreichischen Re- ßierung über den Fortgang der finanziellen Vorkehrungen informiert werde. Sowohl im Plenum des Finanzkonnrees des Völkerbundes als auch im Verkehr mit den einzelnen Mitgliedern wurde die-Zusicherung wiederholt^ daß ras Komitee an dem Aufbau

Oesterreichs Mitwirken werde. Das Finanzkomitee des Völkerbundes, das von den Mit teilungen der österreichischen Regierung mit lebhafter Be friedigung Kenntnis nahm, stellte sich der österreichischen Regierung für die weiteren Aktionen vollständig zur Ver fügung, wünscht aber, über die Verhandlungen, welche dre österreichische Regierung wegen Erlangung internationaler Kredite unmittelbar anknüpfen wolle, unterrichtet zu wer den und hat für die Durchführung derartiger Aktionen jede in seinem Wirkungskreis

Kredit gewährt werde. Diese Auffassung ist unzutreffend. Zunächst ist festzustellen, daß die Reise Grimms mit dem enKischen Kredit in gar keiner Beziehung steht. Tr. Grimm hat seinerzeit die Verhandlungen mit der Fi- nanzkommission des Völkerbundes geführt, die mit der Vereinba-ung abschlossen, daß zu gelegener Zeit von deutschösterrcher Seite der Finanzkommission un-. mittelbar über di finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschösterreichs Bericht erstattet werde. Da nun die Finanzkommisiion

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1934
Umfang: 8
, um dann gemeinsam gegen Deutschland mar schieren.zu können. Mit Deutschland wurden die direk ten Verhandlungen von französischer Seite abge brochen und klärt, daß endgültige Beschlüsse nur in Genf gefaßt werden können. Gens! Das ist der zweite Zankapfel. Nachdem der Abrü stungskonferenz, die im Rahmen des Völkerbundes ge führt wird, bis heute kein Erfolg befchieden war» haben Deutschland und Italien die Frage aufgeworfen» ob der Völkerbund in Genf überhaupt der geeignete Boden für erfolgreiche Verhandlungen

auch im Rahmen des Völkerbundes etwas erreichen läßt, wie die Er folge Stresemanns und Brünings beweisen. Aber Geduld ist nicht die starke Seite der neuen Herren Deutschlands, denen noch dazu die ganze Gesellschaft in Genf das größte Mißtrauen entgegenbringt. Wie es aber Gegner des Völkerbundes gibt, so hat der Völkerbund auch seine Freunde, zu denen in erster Linie Frankreich und die Staaten der kleinen Entente, die Frankreich ihr Dasein verdanken, gehören. Da durch aber, daß große Staaten nicht zum Völker

bund gehören wie Amerika, Japan, Rußland und nun auch Deutschland, bleibt bei allen Entscheidungen des Völkerbundes eine Lücke offen, die Entscheidungen des Völkerbundes find nicht für alle Staaten maßgebend. Darum schlägt Italien eine Reform des Völkerbundes vor, die vor allem die großen Staaten zum Eintritt in den Völkerbund er mutigen soll. Mussolini räumt den Großmächten im neuen Vö.kerbund einen größeren Einfluß ein und läßt Möglichkeiten für direkte Verhandlungen zwischen einzelnen Staaten

, den sogenannten Viermächtepakt. Die kleineren Staaten im Osten gehen ebenso daran, sich zusammen- zuschtießen und einen Block am Balkan zu bil den. Die Tatsache steht jedenfalls fest: Die Blüte zeit des Völkerbundes ist vorbei. Zu all dem tritt nun die von Deutschland aufgeworfene österreichische Frage. Deutschland will Oesterreich sich einverleiben, Oester reich wehrt sich aus begreiflichen Gründen dagegen und auch die Großmächte find mit einer solchen Lösung der österreichischen Frage durchaus

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.04.1935
Umfang: 8
unmöglich ge f worden ist, durch einen gegenseitigen Bei stand zweiter Instanz ersetzt werden. Die erste In stanz werden die Beschlüsse des Völkerbundrates bil den. Der „Figaro" veröffentlicht folgenden interessanten : Vorschlag von Wladimir d' Ormesson, der ein kol lektives Sicherheitslystem verwirklichen, sich im Rah men des Völkerbundes halten und dre gefürchtete Spaltung Europas in zwei gegnerische Gruppen ver hindern würde. Als Grundlage des Systems würden Artikel 10 und 16 des Völkerbundes dienen

. Sämtliche für den Ostpakt, den Donaupakt und den französisch- britischen Luftpakt in Betracht kommenden Mächte, die Mitglieder des Völkerbundes find, nämlich Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland, Polen, Oesterreich, die Kleine Entente, Belgien und die baltischen Staa- ! ten, würden sich in einem Protokoll europäisch-regio nalen Charakters zu den genannten Artikeln des VÄkerbunbspaKtes ausdrücklich bekennen. Um den ! darin auLgefprochsnen Grundsätzen der territorialen ! Unverletzlichkeit

den Kern bilden könnte, um monatelange Debatten zu vermeiden, stände allen Mitgliedern des Völkerbundes offen. Die ihm beitre tenden Staaten müßten durch ihre ständige Delegation in Genf sofort, das heißt eine 6tunbe nach er folgte r Ä n g r i f f s ha n d l u n g, zur kollektiven Beschlußfassung fähig gemacht werden. Es wäre ge wissermaßenein Wiederaufleben des „i n t e r na t i o- n.a l e n Genera l stab e s", wie er schon in der Ideologie Leon Bourgeois' vorhanden war. Eden über feine Reifen London

be stehen, eine auswärtige Politik weiter zu betreiben, die aufrichtig, fest und standhaft ist in der Unterstüt zung des Völkerbundes und eines kollektiven Frie denssystems.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.09.1935
Umfang: 8
werden. Der italienische Ministerrat Rom, 24. September. Nach einer Meldung der Agen- zia Stesani erstattete Mussolini einen kurzen Bericht über die Entwicklung seit dem letzten Mimsterrat und erklärte, baß Italien in Genf keine Vorschläge erstattet habe, sondern mündlich die Gründe der Unannehmbarkeit der Vorschläge des Fünserkomitees seitens Italien dargelegt habe. Die Hal tung der italienischen Regierung konnte nicht anders sein. Die Knischeidung der Völkerbundes Genf, 24. September. Nach dem Mißlingen

der Lö sungsversuche des Fünfer-Ausschusses wendet sich die Auf merksamkeit auf die Einhaltung des weiteren Verfahrens in der abessinischen Frage. Zwecks weiterer Behandlung der Frage wird die Angelegenheit zum Völkerbundrat zurück verwiesen. Dieser wird, nach Informationen der Schwei zerischen Depeschen-Agentur aus Genf, alle Möglichkeiten erschöpfen, um die streitenden Teile an die Entscheidungen des Völkerbundes zu binden und eine Loslösung der Kon- sliktsfrage von Genf zu verhindern. Der Völkerbundrat

wird nach weiteren Meldungen einen neuen Lösungsvorschlag ausarbeiten. Baldige Einberufung des Rates Genf, 24. September. Nach einer zweistündigen Sit zung des Fünfer-Ausschusses wird bekannt, daß der Bericht über das Mißlingen des Schlichtungsvorschlages im italie- nisch-abessinischen Konflikt baldigst veröffentlicht werden soll. Man glaubt, daß der Rat des Völkerbundes ehestens einberufen werden wird, um den Bericht entgegenzunehmen. In der gleichen Sitzung dürfte dann über das weitere Ver fahren

des Völkerbundes Beschluß gefaßt werden. Die britisch-französische Zusammenarbeit Paris, 24. September. Im Zusammenhang mit den gestrigen Besprechungen Lavals mit Eden verlautet in der französischen Presse, daß Laval um Festlegung des engli schen Standpunktes angefragt habe. Die britische Antwort wird heute erwartet. Eden und Laval sollen auch über die Stellung Englands zur Frage der Unabhängigkeit Lester reich? konferiert haben. Eden soll Laval mitgeteilt haben, daß England bereit sei, eine ganze Reihe

fassung zu bringen, so daß künftighin keine Klagen mehr von katholischer, sozialistischer und jüdischer Seite einlau- fen. Der Oberkommissär des Völkerbundes in Danzig. Le ster, führte aus, daß mehr als 40 Prozent der Bevölkerung nichtnationalistisch seien und daß sich diese Kreise ver trauensvoll an den Völkerbund gewendet hätten, damit ihnen Recht und Gerechtigkeit widerfahre. Der Präsident der Freien Stadt Danzig, Greiser, erklärte, daß es in Danzig leider noch immer Elemente gebe, die ewig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1935
Umfang: 8
: Ihre Hauptbedeutung beruht darin, daß nach einer längeren ungünstigen Entwicklung des Völkerbundes, nach Zeiten einer offensichtlichen Krise von Mißerfolgen gerade rm Augenblick der kritischesten Spannung eine weitreichende und auch für die Zukunft verpflichtende politische und mo ralische Sicherheit geschaffen wurde. Die Politik des Völ kerbundes existiert, der Pakt ist nicht nur eine Schrift für theoretische Erwägungen, sondern ein lebender Wert für die praktische Politik der Staaten. Cs besteht ein ganzes

durch in den Grenzgebieten befindliche räuberische Stämme betreffe. so stehe es in den unter europäischer Herrschaft befindlichen Gebieten nicht besser. Bezugnehmend aus den Vorwurf der Nichteinhaltung der übernommenen internationalen Ver pflichtungen sei zu sagen, daß der Negus immer bestrebt ge wesen sei, diese einzuhalten und auch lMte den Vorschlägen des Völkerbundes bereitwilligst Nachkomme. Keinesfalls sei der Negus bereit, die Souveränität Abessiniens auszug-eben, sondern werde sie unter allen Umständen

Zwecken. Litwinow in der Völkerbundversammlung Genf, 14. September. (Schw. Dep.-Ag.) In der heuti gen Vormittagssitzung der Völkerbundversammlung be dauerte der sowjetrussische Delegierte Litwinow, daß die von ihm vertretene Definition des Angreifers von den Mit. gliedstaaten des Völkerbundes bisher nicht im allgemeinen angenommen worden sei. Der Rat möge dieses wichtige Problem in Angriff nehmen. Der Redner erinnerte an den Vorschlag, die abstevbende Abrüstungskonferenz in eine ständige

Außenminister Hachzell als erster in dem Sinn, daß der gegenwärtige kritische Moment zum Ausgangspunkt für eine neue konstitutive Entwicklung des Völkerbundes werden müsse. Der türkische Delegierte Tewfik Ruschdi Aras benützte die Gelegenheit, um erneut die türkische Forderung in Be zug auf Beseitigung gewisser Klauseln im Friedensvertrag anzumelden, indem er erklärte, daß. wenn es einmal an die Revision der Verträge gehe, die Türkei mit aller Entschieden heit auf dem Recht beharren müsse, die User

. Vorsitzender des, Wirtschaftsausschusses des Völkerbundes ist. einen Antrag auf Einberufung einer in ternationalen Konferenz für die Stabilisierung der Wäh rungen nach Warschau stellen. Angeblich wird dieser Vor schlag im Einvernehmen mit dem französischen Vertreter im Wirtschaftsausschuß des Völkerbundes erfolgen. Noch immer Negen in Abessinien Addis Abeba. 15. September. Aus Addis Abeba wird gemeldet, daß man hier mit der Dauer der Regenzeit bis Ende des Monats rechne und mit einem weiteren Mo nat

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