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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1934
Umfang: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1935
Umfang: 6
tungen nachzukommen. Der Völkerbund wurde aus den Leiden und Entbehrungen der Menschheit heraus geboren. Er wurde auf Ruinen gebaut, und zwar mit dem Ziel, die Rückkehr eines Krieges für immer zu verhindern. Unser vorbehaltloser Beitritt zum Völkerbund erfolgte mit Begeisterung, war aber gleichzeitig auch wohlüberlegt. Wir hoffen auf die Zusammenarbeit aller Völker, damit so unser höchstes Ideal, der Frieden, realisiert werde. In schwierigen Momenten mußten wir in Genf so manche Enttäuschungen

erleben, doch ungeach tet dessen hat unser Glaube an den Völkerbund nie auch die geringste Einbuße erlitten. Mit einer Ausdauer, die auch die größten Schwierigkeiten nicht zu beeinträchtigen vermochten, haben sich die Vertreter Frankreichs fortwährend eingesetzt, um die Autorität der größten internationalen In stitution zu festigen und zu erhöhen. Ihr Bestre ben war und ist es auch heute noch, den Völker bund immer stärker und mächtiger zu machen und ihm die nötigen Mittel zum Handeln sichern

. Vom Protokoll des Jahres 1924 bis zur Abrüstungs konferenz haben sich die Vertreter Frankreichs mit stets gleichem Eifer für die Doktrin der kollekti ven Sicherheit eingesetzt. Frankreich ist und wird dieser Doktrin treu bleiben und an ihr festhalten. Der Völkerbundspatt bleibt unser internationa les Gesetz. Wie könnten wir auch zugeben, daß ein.derartigesGesetz, an Wert verlieren, sollte? Es wäre denn, wir würden unser Ideal oerleugnen. Frankreichs'Poli den Völkerbund. D und Pakte mit un ik ' stützt

, sich Ausschließlich''auf e Gesamtheit unserer Verträge eren Freunden und Alliierten führt über Genf oder hat wenigstens Genf als Ziel. Man braucht nur den Locarnopakt, unsere Abkommen mit der Kleinen Entente, das franzö sisch-russische und jenes von Roma zu erwähnen. Jeder gegen den Völkerbund gerichtete Schlag, wäre ein Schlag gegen unsere Sicherheit. Indem ich auf unser Festhalten an den Völterbundspakt hinweise, erneuere und bestätige ich die Erklärun gen, welche von dieser Rednertribüne aus alle Vertreter

von Roma unterzeichnet habe, an den Konflikt, der so schwer auf den Völkerbund lastet. Nicht nur im Interesse der Heiden Länder, son dern mit dem Ziel der Befriedung Europas ha ben Mussolini und ich am 7. Jänner d.J. endgül tig alle jene Fragen geregelt, die uns hätten tren nen können. Den großen Wert der italienisch-fran zösischen Freundschaft vor Augen haltend, habe ich nichts unterlassen, um dafür zu sorgen, daß die neu hergestellten vorzüglichen Beziehungen zwischen uns und Italien in keiner Weise

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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1935
Umfang: 6
, dem Völkerbund eine neue Probe ihrer Loyalität Und ihrèr aufrichtigen und friedlichen Gefühle und ihres versöhnlichen Geistes zu geben. Zu dieser Ermächtigung, die ohne Zweifel in der Geschichte der Völker einzig dasteht, war eine Bedingung auf gestellt worden, nämlich, daß der italienische Ge sandte die ihm gewährte edelmütige Gastfreund schaft nicht dazu mißbrauche, um mit dem ihm ge hörenden Sender der abessinischen Regierung in nerpolitische Schwierigkeiten zu bereiten. Die abessinische Regierung mußte

Gebiet zu verlassen. Die abessinische Regierung hat alles Nötig« veranlaßt, damit die Abreise mit der bei zivilisierten Staaten üblichen Höflichkeit statt finde. Sie wird weiter alles Erforderliche vor kehren, damit der italienische Gesandte und sein Personal während der ganzen Reise durch das abessinische Gebiet unter dem Schutz der Behörden stehen.' Der italienische Unlerstaatssekrelär S. E. Su- vich hat in einem Telegramm an den Völkerbund energisch gegen die Motivierung der Ausweisung

Pflichten. Oe sterreich vertraut, daß der Völkerbund, wenn er sich auch auf den Weg der Sanktionen begeben hat, nicht seine hauptsächlichste Mission vergessen wird: den Frieden. Oesterreich ist durch den italienischen Protest lebhaft impressioniert und vertraut, daß der Völ kerbund alle Mittel erschöpfen wird, bevor er die sen Weg beschreitet, der mit schweren Unbekann ten wirtschaftlicher Natur besät ist. Ihre Loyalität dem Völkerbund gegenüber gebietet meiner Re gierung schon jetzt die Aufmerksamkeit

in ihrer am 30. April 1922 an den Völkerbund gerichteten Note bezüglich der Durchführung von Sanktionen geltend gemacht hat. Die Regierung sieht den guten Grund ihres Standpunktes in der Tätsache bestätigt, daß diese grundsätzliche Idee in die Beilage F der Locarno-Abkommen ausge nommen und vom Völkerbund selber anerkannt worden ist. Ich behalte mir übrigens vor im Laufe der Entschließungen des vorgesehenen Aus schusses genauere Erklärungen abzugeben. Mit Rücksicht auf diese Betrachtungen sieht

ich auf das Diskussionsargument einge> he, möchte ich kurz die Prinzipfrage der Sanktio nen, wie sie sich die ungarische Regierung stellt, behandeln. Der Völkerbund und sein Pakt sind ge schaffen worden und existieren für einen bestimm ten Zweck: für die Erhaltung des Friedens. Den Frieden erhalten, heißt für die Beseitigung aller Ursachen arbeiten, die einen Krieg hervorrufen können. Es ist klar, daß das Leben der Völker nicht in einem statischen und versteinerten Rah men vor sich geht, sondern die Regeln der Natur verfolgt

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Seite 2 von 6
Datum: 13.08.1936
Umfang: 6
werden sollten, sind bisher nur 13,922.000 Schweizer Fran ken eingegangen. Ausgegeben wurden davon für den Völkerbund, das Internationale Arbeitsamt und den Jnternation. Schiedsgerichtshof 13.13S.000 Franken. Man erklärt, wenn die fehlenden Bei träge nicht bald einlaufen, werde der Völkerbund in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Cs sei zu be fürchten, daß dann nicht einmal mehr die Ange stelltengehälter ausgezahlt werden können. Der Generalsekretär sehe sich genötigt, die säumigen Mitgliedsstaaten zu mahnen

. Um die AeàaliMs-Kollveutjou > ^ Der vergesfene Völkerbund Paris, 12. August Alle Blicke sind vom Völkerbund abgewendet. Wie die Katzen um den berühmten heißen Brei umschleichen die Diplomaten Europas das heikle Problem Spanien, aber niemand komut diesmal auf den rettenden Ausweg, sich der Genfer In stitution zu bedienen, um die Möglichkeit eines internationalen Konfliktes rechtzeitig zu vermei den. Cs gibt nämlich eine Klausel in den Genfer Völkerbundsbestimmungen, nach der es möglich, ja wünschenswert

ist, den Völkerbund entscheiden zu lassen, wenn die inneren VerM' 'isse eines Landes Verwirrung auch nach außen hin zu brin gen drohen. Eine ebenso klare wie nützliche Bestimmung, und der Fall Spanien würde geradezu ein Schulbei spiel für ihre Anwendung bedeuten. Nichts ist be zeichnender für den Zustand, in dem sich gegen wärtig Europa befindet, als die Tatsache, daß sich kein Staatsmann mehr dieser so wichtigen Bestim mung des Völkerbundes erinnert. Genf existiert weist, dem Völkerbund endgültig den Todesstoß

von England hin; Italien fühlt wenig Veranlassung, sich der Genfer Maschi nerie zu bedienen, und Deutschland ist nicht mehr Mitglied. Europa besteht aus Gegensätzen, die nicht mehr latent sind, sondern jeden Tag offener zutagetreten was soll Va noch eine Institution wie der Völkerbund? Was übtig bleibt, ist das Bemühen Frankreichs, außerhalb Genfs eine Konvention zuflàndezu« bringen, an der möglichst alle Großstaaken Euro» pas beteiligt sind und in der sie sich verpflichten» gegenüber den spanischen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.01.1931
Umfang: 8
die Meinung der polnischen Negierung. daß eine Frage bezüglich der Be handlung der Minderheiten nicht zum Zank apfel zwischen zwei Staaten werden dürfe, son dern «ine Angelegenheit darstelle, mit der sich der Völkerbund beschäftigen muß. Daher be steht er im Schöße des Völkerbundsrates darauf, daß für die Beachtung der Minderheitenrechts Sorge getragen werde, ohne in Betracht zu ziehen, von welcher Seite aus die.se Frage auf gerollt worden ist. Deutschland agiert in diesem Falle als Mit- gliÄ

>' des Völkerbundes. Sollte es dem Völker bünde nicht gelingen, die Wiederholung ähn licher Vorgänge hintanzuhalten, dann bestünde die Gefahr, daß das Vertrauen der Minder heiten In den Völkerbund ernstlich erschüttert würde. Hierauf zählte Dr. Curtius einig« Fälle von Nebergriffen gegen die Minderheitsrechte in Oberschlesien auf, aus denen hervorgeht, daß von Seiten der polnischen Behörden schwere Vernachlässigungssünden begangen worden sind. Dr. Curtius kam sodann auf die Tätigkeit des polnischen

, welche die polnische Regierung gegen die Oppositionsparteien in Anwendung bringen zu müssen glaubt, sind eine rein interne An gelegenheit. Dr. Curtius mischt sich in die in ternen Angelegenheiten Polens nicht ein, doch die Frage erhält ein anderes Aussehen, wenn es sich um ander« Minderheiten handelt, wie z. B. die ukrainische. Wenn die sensationellen Nachrichten über die Mißhandlungen der ukrai nischen Minderheit auf Wahrheit beruhen, dann müsse sich der Völkerbund auch damit beschäf tigen. Auf jeden Fall bilden

noch nicht enthal ten. Die Aufrechterhaltung des augenblicklichen territorialen Zustandes tn Eurova bedinge eine Aufrüstung und müsse zu einem Kriege führen. ' Deshalb sei es nötig, die bestehenden Verträge auf dem Wege einer Verständigung einer Re vision zu unterziehen. Ein Prediger in der Wüste Die französische Völkerbundsliga hielt eine Sitzung ab, in der der President und Senator des Aktionsausschusses für den Völkerbund Henry de Jouvenel über die Abrüstungsfrage sprach. De Jouvenel erklärte

, daß es im In teresse Frankreichs, und vor allem im Interesse seiner Sicherheit liege, wenn es seine Rüstung herabsetze. Sonst laufe man Gefahr, daß Deutschland aufrüste. Das aber würde das End« des Völkerbundes bedeuten. Der Völkerbund sei eine Koalition von Staaten und es gehe nicht an, daß sich gegen diese Koalition eine zrveite Koalition bilde. Eine solche Koalition sei im Entstehen begriffen. Ein Scheitern der Abrü stungsverhandlungen werde eine Koalition von dreihundert Millionen Menschen gegen den Völ

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.05.1936
Umfang: 6
des abessinischen Zusammenbruches es einzig und allein dem gesamten Völkerbund und nicht Groß britannien obliege, Beschlüsse zu fassen und zu handeln. Das Außenamt beschäftigt sich jedoch sehr eingehend mit der Frage der Annexion Abes siniens durch Italien und der möglichen Beschrän kung der britischen Interessen. Informationen zufolge steht Großbritannien auf dem Standpunkt, daß seine Rechte in keiner Weise gefmalert werden sollen. Es soll in folgen der Weise die Sicherung seiner Interessen zu er reichen

. > - , 4. Grenzberichtigungen mit Britisch-Somali- land, Kenio und dem Sudan. 5. Schutz der Weiderechte der unter britischem Protektorat stehenden Somalistämme. 6. Verbesserung des Vertrages über den Stau damm am Tanasee. Ver englische Fragebogen ist gestern in Berlin überreicht worden Berlin. 7. Mai Das britische Memorandum ist heute um 11-20 Uhr vom englischen Botschafter Sir Eric Phipps dem Minister für auswärtge Angelegenhelten Ba ron von Neurath überreicht worden. Msks der SMlivWMik Italiens Sieg und der Völkerbund

Konflikt an sich nicht der Mühe wert sein konnte, eine europäische Groß macht, die soviel zur Erhaltung des Friedens bei getragen hat, aus dem Völkerbund auszuschlie- szen — wie es durch die Verhängung der Sank tionen praktisch geschehen ist —, durfte man nicht eine Spekulationspolitik betreiben, deren Ergeb nis a priori unsicher und gefährlich war. Wir 'laben uns zu Unrecht auf die Macht des Völker bundes verlassen und einer Organisation vertraut, statt in der eigenen Kraft die nötige Stütze zu luchen

. Gewiß, der Völkerbund hat im kleinen 'Kähmen hervorragend funktioniert. Er hat neue Äalkankriege vermieden und den Zusammenbruch des künstlich ausgebauten Mitteleuropas verhin dert. Die Sanierung Oesterreichs durch Dr. Sei- pel konnte nur durch die Aegide und finanzielle s)ilse des Völkerbundes ermöglicht werden. Die Sanierung Europas aber bedeutete ein zu großes Problem für die Gesellschaft der Nationen, eine Aufgabe, die sie nicht mehr lösen konnte, ebenso wie sie den Vormarsch Japans in China

. Mit Worten kann man nicht Weltpolitik betreiben. Man muß seiner Macht sicher sein und wissen, wie weit man sich auf seine Reserven ver lassen kann. Wir haben den Völkerbund als un sere Reserve betrachtet und einsehen müssen, daß die Spekulation falsch war. Hätten wir diesen Trugschluß früher erkannt, wäre uns und Europa überhaupt manche schwere Stunde erspart geblieben. Zumindest hätten wir die sieben Millionen Pfund ersparen können, die uns die Mobilisierung der Mittelmeerslotte ge kostet hak. Aus all

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 14.12.1935
Umfang: 8
von Deine Auf den abestinischen Protest beim Völkerbund gegen die Bombardierung von Destie hin hat die ita lienische Regierung dem Völkerbund ein Telegramm geschickt, in welchem energisch fcstgestellt wird, daß italienische Flieger niemals offene Städte bombardiert Haben. Die Stadt Destie stellte und stellt immer ltodi eines der größten abestinischen MUitärzentren dar. das mit Maschinengewehren irnd Artillerie verteidigt wird, wie aus der Tatsache hervorgcht, daß alle italienischen Flugzeuge, welche in einer Höhe von 1200

, daß sie in den von ihr erworbenen Gebieten di« Pflichten, die ihr bezüglich der Sklaverei und de» Waffenhandels obliege», erfüllen wird. Der ovgenannte tzauptberater. der ein ita» lienifcher Staatsbürger fein könnte, wäre für di« in Rede stehenden Angelegenheiten der Substitut des vom Völkerbund dem Kaiser zur Seit« ge stellten Obersten Beraters. Dieser letztere war« kein Untertan einer der Anrainermächte Aethio» piens. Die Dienste des Hilssprojekts würden es so wohl in der Hauptstadt als auch im reservierten Gebiet

al» eine ihrer wesentlichen Pflichten be trachten, die Sicherheit der italienischen Unter tanen und die freie Entwicklung Ihrer Unter nehmungen zu gewährleisten. Die Regierung de» Bereinigte« Königreichs und die sranzöflsche Regierung werden sich gern dafür oerwenden, daß diese Organisation, deren Einzelheiten vom Völkerbund ausgearbeitet wer. den müssen, die Rechte Italien« in diesem Ge biet- schütz«. Obige Mitteilungen werden derzeit durch die > italienische Regierung geprüft. Aus Genf Genf, 13. Dezember. Wie in Rom

-' längliches oder mindestens fünfjähriges Zucht. Haus an di« Stelle der Todesstrafe trete«. 2. Gebiete für wirtschaftliche Expansion und Besiedlung. Di« Regierung des Bereinigten Königreichs und die französische Regierung werde« in Addis Abeba und in Genf ihren Einfluß geltend machen, mu S. M. den Kaiser dazu zu bewegen, daraus einzugehen, daß in Slldäthiopien ein Ita lien vorbehaltenes Gebiet für wirtschaftliche Expansion und Besiedlung errichtet werde, und den Völkerbund zu bewegen

von den Erklärungen Lavals. Gdens und des polnischen Vertreters Komarnicki ^ie schloß mit dem Eraebnis. daß die Frage der ^rdöllverre aeaen Italien bis auf weiteres zu rückgestellt wurde. Laval machte dem Ausschuß Mitteilung über die in Paris vereinbarte englisch-französische Ver mittlung. Der Entwurf werde dem Völkerbund demnächst mitgeteilt werden. <N>en ergänzte diese Mitteilungen dahin, daß >« Westmächi« zwar kein Mand«rt »an + Die Goldsammlung. Rom. 13. Dezember. Ununterbrochen laufen überall größere

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 6
Datum: 15.05.1927
Umfang: 6
S üd tirol' Seite 2. Folge iö Innsbruck. 15. Mai 1987 geeignete Organisation zur Erledigung von Mindcrheits- fragen erhalte. Trotz aller dieser Zustimmungen und feierlichen Zu sagen hat sich Italien niemals an die Ausführungen aller dieser Versprechungen gekehrt und hat sie offenbar stets mala side gegeben. Italien ist heute ein gutes Heer lieber als der gesamte Völkerbund, weil es ja am Beispiele Deutschlands ersieht, daß die Welt von einem wirklichen Friedensgeiste noch weit entfernt

ist und daß Bestinunun- gen durch den Völkerbund nur gegenüber schwachen Völkern erzwungen werden können. Trotzdem muß die Frage Süd- tirol vor den Völkerbund gebracht werden, weil die Auf werfung der Frage vor diesem internationalen Forum ein mora isches Plus beinhaltet, das nicht unterschätzt werden darf. Wie bereits ertvähnt, kann der Völkerbund seiner Ver fassung gemäß nicht ohne einen motivierten Antrag eines seiner Mitglieder zu Gunsten einer unterdrückten Minder heit intervenieren: in der Südtiroler Frage

praktisch heute kaum gangbar: denn ein bloßer moralischer Druck dürste auf das faschi stische Italien wenig Eindruck machen und zu einem sakrischen Drucke bei Versagen des moralischen ist der Völkerbund unfähig. Also wird er diesen Weg nicht gehen. Wohl aber stehen zur Aufrollung des Minder heitenschutzes zwei Wege offen, die heute gut gang bar sind: als Basis für diese Wege müßte die bereits er wähnte Mantelnote Clemenceaus dienen und könnte im Sinne des Art. 15 des Statutes der Völkeröundsrat

mit der Frage befaßt werden. Der zu erwartende Einwand Italiens, es handle sich um eine innere Angelegenheit Italiens, könnte im Sinne Art. 15:8 durch den Hin weis entkräftet werden, das völkerrechtlich eine Angelegen heit dann aushört, eine innere Angelegenheit des betref fenden Staates zu sein, sobald über sie mit einem anderen Staate eine Abmachung getroffen ist. Unter allen Umständen ist aber eine Anrufung des Völkerbundes gemäß Art. 11 Abs. 2 der Völkerbund satzung möglich. Dieser Attikel besagt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 31.01.1932
Umfang: 10
Truppen» ?^ns mit besonderer Festlichkeit gefeiert wsr- Die sieben Genfer Weisen hatten sie bisher auf lebt. wird auch der Völkerbund leben und transporte aus der Provinz an Stelle der ^en. «on oen Aervandssekretareu bestimmte „Gelbsucht' behandelt, von wegen der gelben Frankreichs ZnlcresZen dienen! stündlich an die Front abgehenden Züge ein. ^ überall das Wirten der Miliz Hautfarbe, obwohl unverkennbare Symptome Für die Leute ans dsm Volks, die die Dinge Der Konsul der Vereinigten Staaten von ^°'gen

. !Zn ver Geichs zaup sind w^ vorhanden waren, die eine ganz andere mit gesundem Hausverstand brachten, ist der Amerika hat die amerikanischen Staatsbürger Ms derÄwaÄende,, ^f der Diana Diagnose berechtigt hätten. Aber der Völker- Völkerbund schon lange erledigt. von Nanking aufgefordert, sich zur Abre.se zu Avue ver schwarzhemve der P^za bund bestand hartnäckig auf Gelbsucht und hat -».7. rüsten, sodaß zwei Stunden nachdem die Auf» dementsprechend auch seine Rezepte versah! und kuriert

. Bei einer solchen Behandlung konnten die beiden Patienten natürlich nicht ^ .. ^ ^.... ...... genesen, Ostasialen. das weih schon seder Laie, prische Vverì -ttonen mit Soldaten. Eeschülzcn. werden bereits im Mutterleibs mit gelber Tanks. Panzerzügen. M-SMigeu. kàs- Hautfarbe konfektioniert. >- k-..h h ^ à- Der Völkerbund hat sich also als Arzt ge- „icntarslcn Symptome eines sogenannten 8it?ung cles VLikkl'lulnà Genf. 3V. Jänner Der Völkerbundsrat ist heute zusammen» Das Reichsdirektorium der Partei ist für Montag

, das bezeichnet man für ge- Mlt. weil der Völkerbund weiters Jnformatio- leuchten. ein Licht aufgehen? Wer «veiht Die wohnlich in Europa mit dem Ausdruck Krieg, »en über die Ereignisse in Oftasien einzuholen Genfer Gesellschaft scheint ja von jeher mit Zwar hat in diesem Aalle für uns Europäer gedenkt. Blindheil geschlagen gewesen zu sein, auf jeden dz^s Wörtchen eine weniger schaurige Slang- Fall hat sie dort nie gesehen, wo sie nicht sehen fgà. weil der Kriedsschauplah sich ein bißchen Oàner V?iek Miers

sagen .genau so eine andere Grab steigen lassen. Das wird er aber nicht ist eine der empfindlichsten Achillesfersen der können, das, nicht seine aewälilten Vertreter Mehrheit das Recht haben, sie abzukürzen. Die tun. weil der Völkerbund ja gar nicht das ist. ganze» Welk. ?. 0. x ,en Krieg erklärt hätten, sondern sein Kaiser, unausbleibliche Folge einer parlamentarischen >,,id D-1-Z Kpsäbrlifli- NIN kwnlia-,, N-. Amtszeitvenmigerung Ware eine unabsehbare vnnchslleist ?eìltselilclnds ?ei dakì

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.07.1935
Umfang: 6
be dürfte. > . , ? Wie der „Ouvre'-berichtet, chat Ministerpräsi dent ,Laval dem . britischen Botschafter George Clerk seine Verwunderung darüber' ausgedrückt, daß Großbritannien inMi'uehr Mi Völkerbund so hartnäckig verteidige, während es seit 1919 immer die kalte Schulter gezeigt hat, wenn es sich darum gehandelt hat, Sanktionen gegen Deutschland, für alle von Berlin begangenen Vertragsverletzungen in Anwendung zu bringen und erst vor einigen Tagen hat, England selber den Versailler Vertrag

mit dem Abschluß des englisch-deutschen Flotten- paktes verletzt. Der soeben begonnene französisch-englische Mei nungsaustausch über Abessinien führte zu Feststel lungen, die eine grundsätzliche Bedeutung haben. Die wichtige ist, daß Frankreich eine Debatte über Sanktionen vor dem Völkerbund ablehnt und daß die französische Diplomatie eine Verbindung der abessinischen Frage mit den in der Londoner Er klärung vom 3. Februar enthaltenen und als eu ropäisch gekennzeichneten Fragen für unzulässig hält

ne Einflußsphäre in Abessinien unbegrenzt aus zudehnen. Großbritannien sei trotz seiner dortigen Interessen nicht zu Rate gezogen worden. Der Führer der britischen Fasciften, Sir Mosley, erklärte; der Völkerbund sollte Italien dafür dank bar sein, daß es die Arbeit auf sich nehme, den üblen Zuständen in Abessinien ein Ende zu machen. Die Arbeiter in Ostafrika Vorzügliche Betreuung — hervorragende Moral. A s m a r a, 5. Juli Die sanitären Einrichtungen für die Arbeiter m Ostafrika haben dieselbe Vervollkommnung

Fühlung bleiben und alle ihre Kräfte dem Werke des europäischen Friedens widmen. Ungarn billigt Italiens Haltung Budape st, 5. Juli Die ungarischen Zeitungen billigen voll und ganz die Haltung Italiens in der abessinischen Frage. Der „Pester Lloyd' sagt, daß Italien mit der Behauptung recht hat, daß Aethiopien, das in so offenkundiger Weise seine Verpflichtungen dem Völkerbund gegenüber oerletzt hat, indem es die Sklaverei beibehalten hat, in keiner Weise à moderner Staat angesehen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1937
Umfang: 6
war? Japan drängte tatsächlich nicht weiter, es drohte nicht. Aber plötzlich brach «in Sturm nus, aus dem wie durch einen Zauber das Mandschukuo entstand. Cs kam in rascher Folge zu Ereignissen, welche die Mandschure!, China und den Völkerbund mit sammen mitrissen. Am Abend des 18. Septem ber 1W1 platzte mitten in der schönsten Nuhe eine sehr gelegen kommende Bombe unter den Geleisen der südmandschurischen Bahn in Muk- den. Die Japaner beseiten in der gleichen Nacht Mukden aus „Sicherheitsgründen

'. Der junge und unternehmungslustige Gouverneur der Man dschurei, der in Peking seinen weisen Plänen nachging, eilie nach Nanking, um energische Gege'niimsznasimen zu fordern. China zögerte nicht, die wirksamste und entschiedenste zu er greifen. Es wandte sich an den Völkerbund. Der Äölkerbundsrat legte Japan nahe, Mulden zu räumen, „sobald es die Umstände erlauben wür den'. Japan antwortete, daß es „die Umstände nicht erlauben'. Der japanische Vormarsch ging weiter und wurde von den Genfer Aufforderun

verjagen wollte, weis,, daß er sich nicht auf die Erfindungen neuer Völkerbundsideen und neuer internationaler moralischer Anschauungen verlassen kann. Der Völkerbund ist mit allem, was er oertritt, im Fernen Osten ausgeschaltet. (Ein weiterer Artikel folgt). oeuWIaàeise »ngar. Staatsmänner»'^ à einandergezogen werden, was mit der Fernwir Roma. 17. November. Der Generalftabschef der Miliz, General Russo, überreichte dem Duce das erste Exemplar des Bu ches „Die Miliz für das Imperium

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Seite 1 von 6
Datum: 15.09.1934
Umfang: 6
einer einzigen Macht sein könne, aus einseitigem Wege zu Ab änderungen zu gelangen. Barthou wies auf die Gefahr hin, daß Minister Beck mit seinen gestrigen Erklärungen den Eindruck wachrusen könnte, er möchte den Völkerbund vor eine vollendete Tat sache stellen, uud er schloß seine Aussührungen mit dem Wunsche, daß Polens Initiative mit der Achtung der Prinzipien und Bestimmungen der Verträge in Einklang gebracht werden könne, die Polen frei angenommen hat, als es die Unab hängigkeit erlangte

und Deutschland mit den Verträgen vom vergan> genen Jänner direkt geregelt worden ist. Allgemein ist man in Berlin der Ansicht, daß sich dar Völkerbund durch den Polnischen Vorstasi in Gens in großer Verlegenheit befindet, dies um> somehr, als der Minverheitenschutz in der gegen- wärtigcm Form als ein Bestandteil des Versailles Vertrages angesehen wurde, wie dies aus verschie denen Dokumenten hervorgeht, besonders aber au'5 dem Briefe, den Clemenceau an den Präsident dee polnischen Republik am 24. Juni 1919

': „Das Vorgehen der polnu schen Regierung gegenüber einem Problem, da-j eine der Hauptaufgaben des Völkerbundes dar« stellt, kann den Genfer Institutionen nur schwerä Unannehmlichkeiten bereiten in einem Zeitpunkt da die internationale Lage die ganze Autorität dieser Institutionen verlangt.' Schließlich vermerkt man in Pariser politisches Kreisen mit besonderer Verstimmung, daß dià polnische Initiative gerade in dem Augenblick ersolgt, m dein der Völkerbund die heikle Frage der Ausnahme Rußlands zu bewältigen

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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1935
Umfang: 8
über die Ernennung des Fünf- mSchte-komilee» und über die jüngsten Reden der Minister Hoare und Laval. Angesichts der sran- zSsische« und englischen Stellung gegenüber dem Völkerbund, tonnten diese Ansprachen aus de- greislichen Gründen nicht anders sein, als sie waren. Eben aus diesen Gründen wurden die beiden Rede» von den politisch verantwortlichen Kreisen und vom ganzen italienischen Volk mit größler Ruhe aufgenommen. Der Ministerrat nimmt jedoch mit Genugtuung die herzlichen Worte zur Kenntnis, die Laval

Mischen Mitglsedstaaten.des Völkerbund es nicht znr Anwendung gelangten. Zu diesem Iufàmmeuhang. stellte der Ministerrat fest, in welchen Aallen ein weiteres Verbleiben Italien« im VMerbünd unmöglich gemacht würde. Nach der Feststellung» daß sich um die italienisch-ahessinische Angelegenheit alle Kräfte des aus ländischen Antifascismns zusammenschließen, fühlt sich der Ministerrat verpflichte t, neuerdings au«dr ückllch zu erklären, daß das italienisch-abessinische Problem keine Kompromi ßlösung

, abgesehen von einigen Flakbatterien überhaupt keine Artillerietruppen anzutreffen lein In Regierungskreifen nimmt man mit Sicher heit an, daß der erste italienische Angriff von Eri trea aus erfolgen wird. Nach einem größeren Durchbruch — so lautet die Ansicht des aethiopi« schen Generalstabes —, soll Italien seine Haupt truppenkontingente ins Somaliland befördern, um von dort aus die große Offensive einzuleiten. Der Negus hat inzwischen, hocherfreut über die Rede Hoares vor dem Völkerbund

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Seite 1 von 8
Datum: 02.10.1929
Umfang: 8
, das von politischen Syste men stch nicht beeinflussen läßt, wirklich be deutsame Reformen vertrete. Thomas analy siert dann mit Anerkennung das Programm der amerikanischen Bischöfe für einen sozialen Wiederaufbau. Man hat sich im katholischen Lager vom Internationalen Arbeitsanrt etwas fern ge halten, well man es einseitig in Verbindung mit dem Völkerbund und seinen politischen Be lastungen sah. weil man die politisch schwache Stellung des Völkerbundes ohne weiteres auch vom Internationalen Arbeitsamt annehmen

zu müssen glaubte. Hier walten aber wesent liche Unterschiede ob. Der Völkerbund ist eine Maschinerie, die den politischen Frieden der Völker untereinander sichern soll, der zur Zelt im allgemeinen besteht. Dag Internationale Arbeitsamt Ist eine Institution, die den in allen Kulturländern bestehenden sozialen Krieg durch internationale Abmachungen mildern bezw. seine schärfsten Auswüchse beseitigen will. Aber das Genfer Arbeitsamt greift mit seinen Ideen auch In die innersozialen Kämpfe der Länder

ein. Ob der Völkerbund schwach oder stark ist: das eine steht fest, daß gesellschaftliche Theorien, die von Genf ausgehen, ihre auf bauende oder zerstörende Arbeit tun werden, mag der Völkerbund bestehen oder zusammen brechen. Denn es besteht kein sozialer Friede, kein sozialer Status quo, kein soziales Ver sailles. sondern ein unabhängiger sozialer Kampf, dessen Gestaltwandel dauernd durch die Ideen bestimmt wird, die man in ihn hinein wirft. Wenn heute Über 60 Staaten mit dem Internationalen Arbeitsamt

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 16.04.1929
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 8. Völkerbund u. Minderheitenfrage. In der Chicago-„Abendpost' beschäftigt sich Dr. v. Lentner in einem Aufsatze „Europa Jrredenta' auch mit dem Versagen des Völkerbundes in der Minderheitenfrage. Er schreibt: „Vor wenigen Tagen wurde in Genf die 54. Tagung des Völkerbundrates geschlossen. Nirgends zeigt sich die Ver legenheit und Schwäche des Völkerbundes klarer als bei der Behandlung des Minderheitenproblems. Sein chronisches Ver sagen in dieser Frage verleitet unwillkürlich

, obwohl gerade der Völkerbund das am wenigsten geeignete Feld für diplomatische Jntriguenexperi- mente ist, sind bemüht, auf der einen Seite die Interessen ihrer Nation zu vertreten, aus der anderen Seite auch keinem der Mitglieder wehe zu tun. Die Politik des Völkerbundes heißt parlamentarische Taktik der Kompromisse. Das Minder heitenproblem aber ist eine Lebensfrage, die keine Kompromisse verträgt. Nirgends in Europa herrscht auch nur im entferntesten jener Zustand, den Wilson

unzufrieden, weil der Völkerbund in der wichtigen Minderheitenfrage völlig ver sagt und dies ist mit ein Grund, daß sich Amerika nicht nach Genf ziehen läßt, obwohl beträchtliche Kräfte dies zu erreichen bestrebt sind. Englische Stimmen zur Südtiroler- Frage. In der „Provincia bi Bolzano' vom 4. bs. befaßt sich Ettore Tolomei in einem Langen Aufsätze mit der Publikation des Engländers F. D. Morrow, „The South Tyrol Question', die nach seinem Dafürhalten das Be merkenswerteste, aber auch das merkwürdigste

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