4.024 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1930/19_08_1930/NEUEZ_1930_08_19_1_object_8164131.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.08.1930
Umfang: 6
: Dien, k Eltsabethstraße 9/II., Femruf 5 22-4*29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile find mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteller Oesterreichifche Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 189. Innsbruck, Dienstag, den 19. Angust 193V. 18. Zahrg. Krise und Reform des Völkerbundes. Von Dr. Ednard Köpke. Der erste Jahresbericht Wer Sie beim Völkerbund- sekretariat in der Zeit vom 13. Juni 1929 bis 31. Mai

" veröffentlicht wird, mußten im Jahre 1929 drei Rats tagungen ftattfinden, darunter eine in Spaniens Haupt stadt Madrid. Man kann durchaus begreifen, wenn die jetzt ver öffentliche italienische Denkschrift zur Frage der Umwandlung der politischen Leitung des Völkerbund- sekretariats überall mit Ausnahme der Staaten, die an km bisherigen Schlendrian ein Interesse hWen, mit voller Zustimmung ausgenommen wird. Der Böl- kerburrdsgeöanke befindet sich zweifellos in einer Krise, Md es wird einer gründlichen Reform

an Haupt und Medern bedürfen, um die gefühlsmäßige Abneigung, die immer stärkere Teile der verschiedenen europäischen Völ ker erfaßt, zu Werwinden. Als der Völkerbund nach Veendigung des Weltkrieges und der Ratifizierung der Friedensschlüsse zusammentrat, erhofften sich alle Freunde einer internationalen Verständigung von ihm eine wirkliche Gemeinschaft der Nationen, die auf völliger Gleichberechtigung der Mitglieöerstaaten an die geistige und politische Liquidierung des Weltkrieges gehen würde. Statt

dessen wurde der Völkerbund Jahre hindurch zu einem Institut zur Verewigung des Sieges der Entente. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es für die Freunde der europäischen Zusammenarbeit schwer, den extremen Nationalisten entgegenzutreten, wenn sie etwa nach Art des Philosophen Oswald Speng ler den Völkerbund ein Ausbeuterkonsortium aus Kosten Deutschlands nannten. Das ist allerdings jetzt anders geworden, und der Eintritt Deutschlands in den Völker bund hat die Grundlage geschaffen, auf der der Völker

bund durch seine sachliche Arbeit sich von dem jahre langen Odium der Einseitigkeit befreien konnte. Es ist besser geworden mit dem Völkerbund, und vorüber gehend haben ihm sehr starke deutsche Sympathien ge hört. Seit etwa einem Jahre jedoch scheint sich der Völ kerbund wieder in einer völligen Stagnation zu befinden, aus der heraus keines der immer dringlicher werdenden europäischen Probleme gelöst werden kann. Roch ist es nicht gelungen, die Vereinigten Staa ten und Rußland zur Mitarbeit

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/24_09_1924/TIRVO_1924_09_24_2_object_7633917.png
Seite 2 von 8
Datum: 24.09.1924
Umfang: 8
Reichsregierung den Eintritt in den Völkerbund vollzieht, so ist, wie der „Montagmorgen" von in formierter Seite erfährt, mit großer Sicherheit darauf zu rechnen, daß das Deutsche Reich durch eine neue Mandatsverteilung des Völkerbundes wieder zur Kolonialmacht wird. Es ist für diesen Fall in Aussicht genommen, daß Deutschland vom Völkerbund das Mandat für Deutsch-Ostafrika er hält. « » Die korrupte Diktatur. Wie die Korruption unter dem Schutze der Dik tatur gedeiht, offenbarte sich in Italien schon

Labour Party zu tun. Diese Partei wird nicht durch politische Kandidaten, sondern durch die Arbeiter selbst organisiert werden. Die Sozialistische Partei wird in dieser grö ßeren Partei ihren besonderen Platz einnehmen und in diesem Rahmen als Träger des sozialisti schen Gedankens einen zehnmal größeren Einfluß . auf die Massen haben als bisher." Drahtnachrichten. Deutschland und der Völkerbund. Beratungen in Berlin. Berlin, 23. Sept. Wie die Morgenblätter melden, hat Reichsaußenminister

Dr. Stresemann gestern abends ^bald nach seiner Ankunft den eng lischen Botschafter Lord Avernon empfangen, der dem Minister von einem Memorandum der engli schen Regierung über die Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund Mitteilung machte. Paris, 22. Sept. Die Agence Hadas te:1t mit: In gut unterrichteten Kreisen wird die Nachricht, daß zwischen der französischen und der «deutschen Regierung wegen des Eintrittes Deutschlands in «den Völkerbund direkte Verhandlungen gepflogen werden, in Abrede

gestellt. Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Berlin, 23. Sept. Unter dem Vorsitze des« Reichspräsidenten wurde heute der Ministerrat« a«bge«halten. Nach eingehender Präzisierung der ' Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völker-: bund ergab sich Einmütigkeit darüber, daß die Reichsregierung den alsbaldigen Eintritte Deutsch lands in den Völkerbund erstrebt. Sie geht dabei von der Erwägung aus, daß die vom Völkerbund behandelten Fragen, insbesonders die des Schutzes der Minderheiten

nach Auffassung der hauptsächlich beteiligten Mächte den, Weg zu einer aktuellen Behandlung der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund für die Reichsregierung eröffnet hatte, sind im An schluß an die Konferenz Besprechungen in diesem« Sinne ausgenommen worden. Das Ergebnis die-: ser Sondierung bildete eine wesentliche Grundlage für die heutige Entschließung der Reichsregierung. In der Prüfung dieser Entschlüsse wird die Reichs regierung durch das Auswärtige Amt bei den im« Dölkerbundrat

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1936/04_10_1936/ALABO_1936_10_04_2_object_8277078.png
Seite 2 von 20
Datum: 04.10.1936
Umfang: 20
4000 Stück Magervieh in die Zuckerrübenbetriebe. Diesen Maßnahmen ist es zu danken, daß der Viehpreis sich wieder gebessert hat und der Bauer mit den Märkten zufrieden ist. Es ist eben nicht wahr, was die ewigen Nörgler herumsagen, daß die österreichische Regierung nichts tut für die bedräng ten Bauern. Eine Woche Politik Oesterreich. Unser Finanzminister Dr. Draxler hat es am 25. ds. beim Völkerbund in Genf erreicht, daß die Finanz kontrolle über Oesterreich mit 1. November aufgeho ben wurde

. Der Vertreter des Völkerbundes und Be rater der Oesterreichischen Nationalbank, Herr Rost van Tonningen, hat seine Stelle niedergelegt. Er wurde vom Bundespräsidenten Miklas mit dem Groß kreuz des Oesterreichischen Verdienstordens ausge zeichnet. Völkerbund. Als diesmal der Völkerbund in Genf Zusammentrat, hat sich alles gefragt, was wird mit Abessinien sein? Wird Abessinien, das im Jahre 1923 auf Wunsch Mus solinis in den Völkerbund ausgenommen wurde, wei ter noch als Mitglied anerkannt

und hat es das Recht, eine Vertretung zu den Sitzungen zu schicken? Oder wird sich der Völkerbund in die neue Lage fügen und Abessinien, das ja doch nicht mehr als eigener Staat besteht, aus seiner Liste streichen? Italien hat das als Bedingung gesetzt für seine weitere Mitarbeit in Genf. Nun hat man abgestimmt und das Ergebnis der Ab stimmung war, daß Abessinien seine Vertretung im Völkerbund beibehält. Bei der Abstimmung haben sich sechs Staaten der Stimme enthalten, Ungarn, Alba nien, Ecuador und Oesterreich

stimmten gegen Abes sinien. Oesterreich hat das deshalb getan, weil es wirt schaftlich auf Italien angewiesen ist und weil es wenig Wert mehr hat, für eine längst und unwiderruflich verlorene Sache sich einzusetzen; wichtiger ist, daß Ita lien wieder für die Mitarbeit im Völkerbund gewon nen wird. Hinter der ganzen Sache steckt der russische Volks kommissär Litwinow. der es zu keiner Verständigung zwischen Genf und Italien kommen lassen will. Eng land und Frankreich, die selbst einen solchen Ausgang

der Genfer Abstimmung nicht gewünscht und erwartet hatten, suchten Mussolini zu beschwichtigen und Italien war wirklich klug genug, sich von Rußland nicht end gültig aus dem Völkerbund hinauswerfen zu lassen; Italien bleibt aber vorläufig im Völkerbund, nur ist natürlich seine Zusammenarbeit mit Genf ge genwärtig nicht gar so begeistert. Mussolini will ver suchen, die Großmächte anderswo Zusammenzubringen und mit ihnen die Politik Europas zu machen. Neben Litwinow hat auch der spanische Außenmini ster

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/25_11_1936/TIRVO_1936_11_25_2_object_7664975.png
Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1936
Umfang: 8
. Auch zum nationalsozialistischen Deutschland blieb unser Verhält nis normal und bewegt sich aus der Linie der absoluten Korrektheit. Es könnte noch besser sein, wenn uns Deutsch land in der letzten Zeit nicht als einen „bolschewistischen Herd" in Europa lbezeichnen würde. Tatsächlich gelangte unser Verhältnis zu Sowjetruß land erst im Jahre 1934 in normales Geleise, als wir mit Zustimmung unserer Verbündeten in der Kleinen Entente ein Rußland anerkannten, das die ursprünglich revisioni stische Politik verließ und in den Völkerbund

, die sich aus andere Länder ausdehnen will. Je mehr die öffentliche 'Meinung einen kon zentrierten und ausschließlichen Charakter aufweist, um so notwendiger ist es, daß ein Organ internationaler Zusam menarbeit. wie der Völkerbund, dahin wirkt, daß der Sinn gewisser Strömungen der öffentlichen Meinung, die zum Kriege führen könnten, äbgeändert wird." Nach einer geschickten Polemik gegen die jüngsten An klagen Mussolinis — dessen Name nicht genannt wird' — gegen den Völkerbund und nach einer einleuchtenden Be gründung

die MW charakterisieren, als es der Generalsekretär in den zitiert«. Sätzen tut. Es folgen zum Teil sehr bedächtige AussührM gen über .Kollektivsicherheit und die Verbundenheit untq allen Grundsätzen des Paktes, über die Unmöglichkeit fi] den Bund, zwischen Gerechten und Exkommunizierten zu utf terscheiden, über die „böse Erinnerung an die abesiimsh Affäre" —• zum Teil Konzessionen an die englischen Hörer Aber das Wichtige bleibt für den Genevabfekretär das Pro blem, „wie man ans dem Völkerbund ein Zentrum

der öffentlichen Meinung Kr ibie Erhaltung, des Friedens durch Achtung der Verpflichtungen und durch Widerstand gegen Kriegssurcht und Panik machen kann". Avenol gelangt da bei zu folgendem feierlichen Bekenntnis: „Die wahre Frage, die man sich stellen muß, ist diese: Wird die Kriegssurcht die Mitglieder des Völkerbundes derart demoralisieren, baß ft sich dem Regime der Gewalt hingeben'? Es ist möglich, aus dem Völkerbund eine Heimstätte einer kollektiven öffentlichen Meinung zugunsten der Aeh tung

der Verpflichtungen zu machen, wenn die im Völker bund vertretenen Staaten und vornehmlich die Großmächte, die als Führer dienen können, Mut und- Entschlußkraft an den Tag legen. Die Zeit ist vorbei, in der man sich ein M- sengebäude von Pakten- und Verträgen ausdenken konnte. Der Völkerbund ruft gegenwärtig nicht nach einer juristi schen Behandlung, sondern nach einer moralischen und psychologischen Kur der Willensans,strahlungerr. '-Sache der Großmächte ist es, eine europäische Friedenspolitik zu trei ben

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/25_09_1936/TIRVO_1936_09_25_1_object_7664759.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.09.1936
Umfang: 8
4 Schilling. Bet Abholen in den Verschleiß, stellen' in Innsbruck 3.6g Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling, Durch die Post für Oestevf reich 4Schilling,fürDeutfch« land 6 Schilling. Für dat übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Ar. 221 Fnnsdruck, Freitag, den LS. September 1936 44. Fahrgang Austritt Italiens aus dem Völkerbund? I Rom, 24. September. Die Zulassung, der abessinischen ^ Delegation zu den Verhandlungen! des Völkerbundes! hat in I ganz Italien größtes Aufsehen

erregt. Die Blätter bringen -ie Nachricht in großen Aufmachung. Sofort nach Bekanntwerden der Nachricht über die Zu lassung der abessinischen Delegation traten die Minister zu i Beratungen zusammen. Mussolini nahm heute an einer ! Konferenz teil, in der über den eventuellen Austritt Italiens [ aus dem Völkerbund Beschluß gefaßt werden sollte. Bis zur Stunde liegt eine Entscheidung über diese Frage f -noch nicht vor. Rom, 24. September. In römischen Kreisen wird er° ! klärt: Eine Entscheidung

! über die Frage des Austrittes Ita liens aus dem Völkerbund ist noch nicht gefallen. Die Frage .'ist noch völlig ungeklärt. Es ist durchaus nicht sicher, daß Men diesen entscheidenden Schritt tun wird. London, '24. /September. In Londoner politischen ; -Kreisen wird erklärt, daß aus das Memorandum der briti- I schien Regierung über die Konferenz der Signatavmächte des 1 Locarnopaktes noch keine Antwort eingetroffen.sei. Die Ant- l mtm Deutschlands und Italiens werden nicht vor der - Merbundver sammlung

erwartet. Ueber die Absichten Italiens in Genf werden keine Ver- j mutungen geäußert. Man glaubt jedoch, daß der Austritt ! Italiens aus dem Völkerbund durchaus nicht bedinge, daß | Italien auch an der Fünserkonserenz nicht teil nehmen werde. Jie 3ulasfmm der abesfinifchen Jelegatton Genf, 24. September. Die Entscheidung des Völker bundes über die Zulassung der abessinischen Delegation wird in der internationalen Presse eingehend erörtert. Die mei sten Blätter sprechen dem Beschluß dies Rates

weitgehende politische Bedeutung zu. Ter Pariser „Temps" wirft dem Völkerbund vor, seine Aufgaben nicht richtig erkannt zu haben. Politik sei die Kunst des Möglichen, und- der Völkerbund habe die Pflicht, alle Entschlüsse zu vermeiden, die geeignet sein könnten, Un ruhe und Kriegsgefahr herbeizusühren. Die Zeitung glaubt ierner, daß die Fünserkonserenz nunmehr sehr in Frage ge stellt sei. Eine Erklärung Des Negus Gens, 2.4 September. Der Negus empfing heute die Vertreter der auswärtigen Presse und gab

5
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1925/08_09_1925/NEUEZ_1925_09_08_1_object_8154671.png
Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1925
Umfang: 4
Interesse entgegen- W. Painleve wies darauf hin, wie sehr der immer Eöer totgesagte Völkerbund sich in den letzten Wen gekräftigt habe. Der Ministerpräsident gab A Übersicht über die wachsende Tätigkeit des Völkervnndes. A» seinem Entstehen an bis zum heutigen Tage. Als «sonders wichtig hebt Painleve auch die Gründung des Atituts für intellektuelle Zusammen- "beit hervor, die die kulturelle Verbindung der Völ- " zum Zwecke hat und unter der Leitung Henry Berg es steht, den der Ministerpräsident

zu beurteilen. Nichtsdestoweniger müssen sich A Ebelarten treffen, da sie das Gleiche wollen, näm- '^öen Frieden. I« Vorjahre habe man einen allgemeinen Friedens- jtott abzuschlietzen versucht, doch habe sich dies nicht »»rchfjjhreu lasten. Deshalb war man bemüht, Eittzelabkommen znstandezubringen, e'mesteils «A Bestehendes zu sicher», andererseits um dort, wo ^sahr droht, die Gefahr zu vermeiden, und zwar durch ^^ehsVerträge. andnhrw Der Völkerbund werde zu wählen haben, ob er das Protokoll vom vorigen

an den Notenmechsel, der wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund mit Deutschland ausgetauscht wurde und sagt, er hoffe die eiumütige Zustimmung der Versammlung zu finden, wenn er an Deutschland den A p p e ll richte, in den Völkerbund, in die Gemeinschaft, die der Völker bund darstelle, einzutreteu. (Lebhafter Beifall.) Painleve drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die Vereinigten Staaten, wenn auch nicht als Mitglied des Völkerbundes, so doch parallel und gemeinsam mit dem Völkerbund in vielfacher

Hinsicht zusammenwirken, so beim Haager Schiedsgericht und bei den vielen Unternehmungen humanitärer und kultureller Art, die vom Völkerbund inauguriert wurden. Er schließt mit einem flammenden Appell an die Re gierungen aller Länder und an alle Völker, den Frieden zu schließen und zu bewahren. Ueberall drohe noch Ge fahr, noch sei das Gleichgewicht nicht gefunden, aber der allgemeine Friedenswille müsse zum Siege gelangen. Ein Wort Wilhelms von Dramen anwendenö, schließt der Ministerpräsident

dessen werden ihm aber die Bildungsmöglichkeiten genommen und die physische Existenz erschwert. Wir protestieren gegen die reaktionäre Knebelung unseres deutschen Schulwesens auf das allerschärfsie und machen die Re gierung für die Folgen dieser Maßnahmen verantwortlich. Wir rufen nach der kulturellen Autonomie. Ser FrielenskmM in Am. KB. Paris, 7. Sept. Der internationale Friedenskon greß hat im Verlaufe seiner Schlußsitzung eine Reihe von Entschließungen angenommen und verlangt, daß der Völkerbund auf seine nächste Tagesordnung

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/04_09_1926/TIRVO_1926_09_04_1_object_7636682.png
Seite 1 von 16
Datum: 04.09.1926
Umfang: 16
um den Völkerbund. <fr~ Deutschlands Eintritt in den Völkerbund. Berlin, 2. Sept. Das Reichskabinett hat sich in sei ner heutigen Sitzung mit der Frage der deutschen Vertre tung für die Dölkerbundtagung besaßt. Der deutschen Ver tretung werden als Delegierte angehören: Reichs außen- minisiLr Dr. Strefemann. Staatssekretär Dr. von Schu bert üstd Ministerialrat Dr. Gauß. Die Delegation wird ferner die Reichstagsabgeordneten Grafen Bernsdorff, Dr. Breitstheid, Dr. Kaas und Freiherrn von Rheinbaben sowie

.Sachverständige von verschiedenen Ministerien umfassen. Berlin, 3. Sept. Wie die „Germania" meldet, ver lautet aus Ratskreffen. daß die Danziger- und Saarsrage erst mä) dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund vom Rate behandelt werden wird, damit Deutschland Gelegen heit habe, an den Beratungen teilzunehmen. Spanien und der Völkerbund. G e n f, 3. Sept. Man erwartet im Völkerbundrat das Eintreffen einer amtlichen Mitteilung -der spanischen Regie rung über ihre künstige Stellungnahme zum Völkevbund

. «Da dem Gesuchs Spaniens, einen ständigen Ratsitz zu er halten, aus den bekannten, zum Teil grundsätzlichen, zum Teil politischen Gründen nicht entsprochen werden konnte und da ferner die französische und >die britische Regierung die spanische Forderung in der Tangersvage im wesentlichen übgelehnt haben, rechnet man bestimmt mit einem Verzicht Spaniens, sich an den Arbeiten des Völkerbundes weiterhin zu beteiligen. Diesem Desinteressement entspricht jGoch nicht ein voller Austritt aus dem Völkerbund

, wie er von Bra silien vor einigen Monaten angemeldet worden ist, sondern wohl nur ein vorübergehendes Ausscheiden aus dem Dölker- kmndvat und aus der Völkerbundversammlung sowie aus ihren Kommissionen. Eine solche Haltung Spaniens wird in Gens allgemein bedauert. Spanien wird angebettelt, im Völkerbund zu bleiben. Gens, 3. Sept. Die Sonderkommisiion für die Re- drganisation des Völkerbundrates hielt heute ihre letzte Sitzung ab. Präsident Motta legte den definitiven Bericht über die Arbeiten der Kommission

vor. Dieser Bericht wird dem Dölkerbundrate unterbreitet werden. Es ist den im Laufe der gestrigen Beratungen ausgesprochenen Wünschen Rechnung getragen worden. Lord Cecil hatte seinen Antrag zurückgezogen und legte den Entwurf zu einer Resolution vor, welche einen warmen Appell an die spanische Regierung darstellt, im Völkerbund zu verbleiben. Die Resolution wurde angenommen. Der Papst braucht einen Lakaien im Völkerbundrat. Paris, 3. Sept. Pariser und Londoner Blätter be richten aus Rom, daß der Papst gestern

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/17_03_1936/TIRVO_1936_03_17_1_object_7665526.png
Seite 1 von 8
Datum: 17.03.1936
Umfang: 8
. der vormittags zu- sammentrat, und in der Geheimsitzung des Völkerbund- rates ab. Soweit man erfahren konnte, konferierte der französische Außenminister Flandin mit Staatsminister Paul Boncour, und nachher mit Litwinow. Titulescu und dem jugoslawi- schen Delegierten Puric. Der englische Ministerrat beschäf tigte sich mit dem Studium der deutschen Antwortnote. Nachmittags trat dann der Völkerbundrat unter dem Vorsitze des australischen Delegierten Bruce zusammen. Am Beginn wurde eine Erklärung abgegeben

nicht mit Deutschland unter dem Drucke des Vertragsbruches verhau- deln. Ter französische „Populaire" schreibt, daß die deutsche Antwort vollkommen unannehmbar ist. Der „Temps" schreibt, daß der Völkerbund die Pflicht habe, die Vertragsverletzung festzustellen, nicht aber das Recht, über etwaige neue Verträge Vorschläge entgegenzu nehmen. Aber auch die Schweizer Presie nimmt energisch Stel lung gegen Deutschland. So schreibt die «Basier Nat onal- zeitung": Die Signatarmächte, ebenso wie der Völkerbund

und aus dem Völkerbund aMu- treten, da es ihn nicht mehr als Garanten der Kollekbv- ,'icherhelt anerkennen kann. Dieser außerordentlich weit- gehende Entschluß würde das Ende des Völkerbundes bedeu ten und zu einem System von Militärallianzen führen, dessen Folgen unausdenkbar sind und für lange Zeit die ge samte Kulturwelt in Unruhe verhetzen. Die Sitzung der Rater London, 16. März. Am Beginn der heutigen Sitzung ergriff der französische Außenminister Flandin das Wort und erklärte, daß die deutsche Note der Form

Note gleichkomme. Zur Stunde dauert die Geheimsitzung des Völkerbund rates noch immer an. Es wurden nur kleine Erfrischungs- Pausen eingeschaltet. Ditz deutsche Antwortnote Berlin. 15. März. Die Reichsregierung hat die vom Generalsekretär des Völkerbundes mitgeteilte Einladung zur Teilnahme an den Ratsverhandlungen in London wie folgt beantwortet: «Ich bestätige ergebenst den Empfang Ihres Tele gramms vom 14. März, in dem Sie mir mitteilen. daß der Rat des Völkerbundes die deutsche Regierung

zusammen. Wie weiters gemeldet wird, ist jetzt in Spanien nach den jüngsten Unruhen wieder Rübe einaetreten. Völkerbund im St. Zamespalast London, 15. März. sATP.) Zum erstenmal in der Geschichte des Völkerbundes tagt der Völkerbundrat in London. An sich steht dem natürlich nichts entgegen, daß der Rat auch außerhalb von Gens Zusammentritt. So ist er z. B. in der Vergangenheit einmal in Bukarest und in Madrid gewesen. Wenn er nunmehr seine Besprechungen im St.°James°Palast in London anstatt in Genf

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/04_09_1924/VBS_1924_09_04_1_object_3119203.png
Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1924
Umfang: 12
einzelne Nummern 30 Centffimi. Conto corrente con la vosta. Zu Beginn dieser Woche trat in Genf die dritte Hauptversammlung des Völkerbundes zusammen. Wie es heißt, steht diesmal die Frage der Aufnahme Deutschlands in den Bund, sowie die. Erörterung der a 1 l ge- meinen Abrüstung aus der Tages ordnung. Die Wichtigkeit dieser Gegenstände macht es notwendig, daß wir einmal uns klar machen, was es mit dem Völkerbund für eine Bewandnis hat. Me ist er entstanden? Schon lange Zeit vor dem Kriege

war man, um Wilson nicht ganz vor den Kops zu stvßem, schon dafür, daß man einen Völkerbund bilde. Aber dieser sollte nicht allgemein sein u. außerdem sollten die Siegerstaaten, insbe- sondere Frankreich, darin dir Oberhand haben. Crsteres wurde erreicht, indem man die be siegten Staaten ebenso wie Rußland vorläu fig ausschloß und ihre Aufnahme erst zulas sen will, wenn sie „guten Willen in Erfül lung der Frwdensverträge bewiesen haben'. Die Vorherrschaft der Siegerstaaten wurde dadurch gewährleistet

, daß der Oberste Rat des Völkerbundes nur aus Vertretern dieser Troßstaaten besteht. Die andern Staaten dürfen zwar mittun, aber sie haben nichts zu reden. Ebenso wie >nan den Papst zu den Friedensverhandlun- ke» nicht zugelaffen hatte, blieb er von der Teilnahme an diesem Völkerbund ausge- schiossen, obwohl gerade der Papst am mel den dafür gesprochen hatte, daß die Staaten sich zu einer Reä' igemeinfchaft vereinigen sollen! damit die Mt sich weitere Kriegs greuel vom Leibe halte. Der Ausschluß des Papstes

hatte eine tiefere Bedeutung. So wohl Benedikt XV. wie Pius XI. haben die Friedensverträge wiederholt als ungerecht getadelt. Der neue Völkerbund aber hatte die Hauptaufgabe, diese Friedensverträge durch zuführen. Außerdem hoffte die Freimaurerei mit Hilfe des Völkerbundes ihr eigentliches Ziel zu erreichen: die Weltrepublik mit lauter Logenmännern an der Spitze. Da konnte man den Papst freilich nicht brauchen. Wir wollen, damit di« ganze Sache klar ist, noch einmal heroorheben, wer im Völkerbund nicht verkrelen

ist. das ist der Papst, das ist Deutschland, das bisher um eine Aufnahme nicht angesucht - hat, weil die Franzosen ganz dagegen waren, m. aleick autbehandl ^ _ _ A »en^Freistäates Liberia, die auch im Schoße Abrahams — des Völkerbundes sitzen. Das bolschewistische Rußland ist ebenfalls aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Ganz schien auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist sicher der härteste Schlag für den ver storbenen Wilson gewesen, daß die eigenen Landsleute sich entschieden weigerten, in den Völkerbund

9
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1936/01_07_1936/ZDB-3059567-8_1936_07_01_1_object_8064312.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1936
Umfang: 8
, hat aber doch etwas Wahrscheinlichkeit, für sich. Es ist bekannt, wie sehr „Bewegungen" wie der National sozialismus die Bewegung brauchen. In Danzig ist das Ansehen des Nationalsozialismus tief gesunken. Die kleine Freiheit, die dort die andersdenkende Mehrheit dank dem Völkerbundregime noch hatte, führt zur moralischen Erledigung des Hitlersystems in weitesten Kreisen der Stadt. Eine Ablenkung mit nationalistischen Methoden entspricht den Methoden Rom, 30. Juni. Die Einstellung Italiens zum Völkerbund ist be kannt

an, der im wesentlichen auf die Errichtung der Hierarchie der Groß mächte im Völkerbund hinauslief; um die Reform durchführen zu können, schlug er als einleitende Maß nahme eine Abänderung des Genfer Abstimmungs systems vor — statt der Einstimmigkeit im Rate sollte die Stimmenmehrheit zur Beschlußfassung genügen. Seit dieser Erklärung Mussolinis hält sich Italien den Reformbestrebungen des Völkerbundes gegenüber zurück, obwohl es Zweifellos dem italienischen Wunsch entsprechen würde, daß eine Reform zustande käme

, bevor der Völkerbund durch immer größere Miß erfolge und Fehlschläge an den Rand des Bankrotts gelangt. Heute ist es fast soweit, und aus der Gefahr des Zusammenbruches erkennt England die dringliche Notwendigkeit einer Reform des Paktes. Die italie nische Presse legt nun die diesbezüglichen Aeußerun- gen Edens in dem Sinne aus, daß England sich die auch von Frankreich schon aufgenommenen Reform vorschläge Tituleseus zu eigen gemacht habe und nun bestrebt sei, den politischen Aktionsradius Genfs

ein zuengen, d. h. dem Völkerbund bescheidenere Auf gaben zu stellen, um seine Tätigkeit erfolgreicher zu einer Partei, die mit der nationalsozialistischen Phrase ihren Aufstieg macht. Daß ein Vorgehen gegen Danzig gefährlich wäre, ergibt sich aus den Interessen des polnischen Staates und der geographischen Lage des Freistaates. Die Ge fahr würde sich aber vor allem gegen das Wohl Dan zigs selbst richten, das seit 1933 schon genug gelitten hat. Abgesehen von der Frage, ob der Nationalsozia lismus

— so liest man — habe über moderne und vollkommene Arbeitsmittel verfügt, die auch sein Ziel als ernst und konkret erscheinen lie ßen, obwohl es tatsächlich verschroben und phantastisch gewesen sei, denn der Völkerbund habe bisher das Programm gehabt, all das zu verwirklichen, was die Menschheit in ihrer vieltausendjährigen Geschichte vergebens erstrebt hatte. Die Menschheit war nicht imstande gewesen, die Abrüstung durchzuführen — und Genf übernahm leichtfertig dies Aufgabe. DerA Menschheit war es nie

10
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1926/18_03_1926/NEUEZ_1926_03_18_1_object_8156803.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1926
Umfang: 4
treter Frankreichs und unentwegtester Mitarbeiter am L o c a r n v w e r k unendlich bedauere, daß das Werk von Locarno, das erst in 5er Atmosphäre des Völkerbun des zur Entfaltung kommen könne, diese Atmosphäre noch entbehren müsse. Aber das Werk selbst werde dadurch nicht berührt und die prachtvolle Erklärung der Signatarmächte sei dafür ein deutlicher Beweis vor aller Well. Der Völkerbund werde aus dem Zwischenfall die Lehre ziehen müssen, daß an manchen Stellen eine Re habilitierung

die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund vollzogen werden könne. Die Versammlung wird nach der Diskussion zu dieser Erklärung Stellung nehmen. Nach Briand spricht der gegenwärtige Vorsitzende des Bülkerlmndrates Ishii, der den von der deutschen Delegation zur Debatte gestellten Vorschlag auf sofortige Schaffmrg einer besonderen StndienLommMon, die bis zur Septewbertagnng der Bölkerbundversammlung ihre Aufgabe beendet haben soll, zum Antrag erhob. EKkschieLerre Erklärungen der Neutmlen. Unden bedauert

mit ebenso entschiedenen wie kurzen Worten, daß in der Hauptsache durch natio nal i st i s ch e I n t e r e s s e n das einzige Ziel der März- tagmrg des Völkerbundes, die Aufnahme Deutschlands in 5at. Völkerbund und in den Rat gescheitert sei. E a p e l l o (Paraguay) verliest im Namen mehrerer amerikanischer Staaten eine scharfe E r k l ä- ! rung gegen die Hallung des b r a s t l i a n i s ch e n Dele- ^ gierten. Motta und London (Holland) geben der ; Enttäuschung der Versammlung über das Scheitern

l der Verhandlungen Ausdruck. Das offizielle Kümmuniaue, durch das die Oeffentllch- keit auf die Vertagung des Eintrittes Deutsch lands in den Völkerbund vorbereitet wurde, spricht von den Schwierigkeiten des Verfahrens, die sich ergeben haberr, ohne Brasilien zu nennen. Infolgedessen liegt der Gedanke nahe, daß außer der Haltung Brasiliens noch andere Faktoren an dem Scheitern des Kom- prornisses scluttdtragend seien und uran meint in dieser Beziehung inZbesondere

werden, daß die italienischen Delegierten den italienischen Journalisten im Ver trauen Mitteilen ließen, eine Kritik der Haltung B r a- siliens würde mit der Konfiskation der betref fenden Zeitung beantwortet werden. Die politischen Folgen der Vertagung von Deutschlands Eintritt in den Völkerbund sind natürlich zur Stunde ganz unabsehbar. Zunächst soll festge stellt werden, das; das offizielle Kommunigue zwar davon spricht, daß das „FriedenSwerk von Locarno" erhalten werden sott, doch kann dies nur psychologisch verständen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/27_08_1926/TIRVO_1926_08_27_2_object_7636518.png
Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1926
Umfang: 8
zu müssen. Deutschland und der Völkerbund. Die Vorbehalte der deutschen Republik. Deutschland hat in Genf in aller Form erklären lasten, daß seine Vertreter nur zur VMerbundtagung äbreisen werden, wenn seine Aufnahme in den Bund und die Ueber- lastung eines Ratssitzes zweifelsfrei sichergestellt sei. Dieser Beschluß war notwendig, weil einige Staaten dem Beitritt Deutschlands Schwierigkeiten bereiten. So Spanien und Polen. Spanien will ein gutes Geschäft machen. Es läßt erklären, es könne

und Spanien gerade in diesen Tagen einen Neutralitäts- und Freundschaftsvertrag abgeschlossen haben, ist „nicht von ungefähr"' und hat in London und Paris lebhafte Beunruhigung verursacht. Der deuffchen Delegation zum Völkerbund werden auch Parlamentarier angehören. Ms Vertreter der sozialdemo kratischen Reichstagssraktion wird Abg. Dr. Breiffcheid Mitglied der deuffchen Delegatton sein. Von der Zentrums- sraktion ist der rheinische Abg. Kaas und von der Volks- Partei v. Rhein'baben in Aussicht genommen

in den Völkerbund zu verschieben. Dafür will Polen Schwierigkeiten machen. Warschau, 25. Aug. (Poln. Tel.-Ag.) In der polni schen Presse wird ausgeführt, man könne in diesem Augen blick nicht Voraussagen, ob die gegenwärtige Krise des Völ kerbundes eine Wachstumskrise oder eine Dauerkrise sei. Minister Aaleski habe einen Beweis äußerst guten Willens und großer Mäßigung gegeben. Er könne jedoch offenbar kein Zugeständnis auf Kosten der Lebensinteresten Polens machen. Jede juridische Formel werde gut

die Verhältnisse im besetz ten Gebiete eingehend erörtert. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurden zwei kommuni st ische Anträge, die den Nichteintritt Deuffchlands in den Völkerbund sowie die Ein- berufung 'des Reichstagsplenums vor 'der Völkevbundtagung wünschen, abgelehnt. Hierauf vertagte sich der Ausschuß. Die Einberufung 'der nächsten Sitzung des Ausschusses wird dem Ermessen 'des Vorsitzenden überlasten. * Deutschland bleibt bei seiner Haltung. Berlin, 26. Aug. (Wolfs.) Das „Berliner Tageblatt

in der Völkerbundsrage gegeben hat, soll, wie der „Lokalanzeiger" berichtet, im großen und ganzen einen zuversichtlichen Eindruck hinterlasten haben. Die Aussicht für die glatte Aufnahme Deuffchlands in den Völkerbund hätte sich gebessert. Es bleibe allerdings die Frage offen, was nach der Ausnahme Deuffchlands in den Völkerbund und nach seiner Wahl zum ständigen Ratsmit» gliede geschehen werde. Deuffchland verhandelt mit Spanien. ; f Paris, 26. Aug. Nach einer Radiomeldung habe Deuffchland durch den Boffchaster

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/22_09_1923/TIRVO_1923_09_22_3_object_7631661.png
Seite 3 von 16
Datum: 22.09.1923
Umfang: 16
Reichsregierung ein dreitägiges Ultimatum zur Beendigung des passi ven Widerstandes gestellt. Der Vorstand des All gemeinen deutschen Gewerkschaftsvereines erklärte nunmehr kategorisch, daß diese Meldung, die Ge werkschaften hätten an die Reichsregierung ein Ultimatum gerichtet, daß sie entweder in drei Ta gen den passiven Widerstand aufgeben oder zurück treten müsse, in keiner Weise den Tatsachen ent spreche. Der Völkerbund macht sich lächerlich. Wenn man die aus Genf einlangenden Telegramme

über die Völkerbundverhandlungen liest — sie werden von der bürgerlichen Preste aus Hochachtung ohne .Kommentar abgedruckt —, so ist man im Zweifel, ob man für den Völkerbund mehr Mitleid oder Verachtung fühlen soll. Er hat die Aufgabe, alle Konflikte, die bisher mit Waffengewalt aus getragen wurden, auf friedlichem Wege kraft sei ner Autorität als Vereinigung der zivilisierten Völker zu bereinigen. Tatsächlich zeigt er sich aber — man braucht nur den italienisch-griechi schen Zwischenfall sich vor Augen halten

— als eine ohnmächtige Debattiergesellschaft geschwätziger Diplomaten, auf deren Meinung die größeren Staaten pfeifen, und von der die kleinen Staaten nichts gegen Gewaltanwendung ihrer großen Nachbarn erwarten. Sehen wir uns beispiels weise die heutigen offiziellen Telegramme über die Verhandlungen dieser traurigen Körperschaft, die ihrem Namen Völkerbund geradezu Hohn spricht, einmal an. Da wird berichtet, daß der Völker bundrat die Frage seiner Zuständigkeit im italie nisch-griechischen Konflikt

nicht weiter behandelt, er begnügt sich, alle damit zusammenhängenden Fragen — „einem Komitee von Juristen zur Prü fung zu übergeben". Das wird ausgehen wie das Hornberger Schießen! Da gibt es noch einen Streit zwischen Polen und Tschechien wegen Grenz festsetzung. Resultat: Einem juristischen Komitee zur Prüfung überwiesen. Da gibt es weiter eine politische Kommission, die nach tiefsinniger Be ratung findet, daß das äthiopische Reich in den famosen Völkerbund ausgenommen werden kann, wenn es seinen Schönheitsfehler

, den Sklaven handel, beseitigt. Aber es ist damit die Tätigkit dieser Kommission noch nicht erschöpft. Sie be schloß auch, der ostkarelischen Frage (!!) volle Auf merksamkeit zuzuwenden. Darüber vergißt der Völkerbund, daß Italien seinen Nachbarn be raubt und Frankreich ein entwaffnetes Volk mal trätiert. .Könnte fick nicht ein Operettenlibrettist oder ein Possenschreiber des Stoffes „Völkerbund" annehmen? Das wäre etwas zum Lachen. Bericht der Petrovitsche auf Montenegro? Wie das „Neue Wiener Tagblatt

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/14_12_1937/AZ_1937_12_14_1_object_1870084.png
Seite 1 von 6
Datum: 14.12.1937
Umfang: 6
. Bezugspreis«: (Vorausbezahlt) Einzelnummer 30 Tent. Monatlich L. 7,— Vierteljährlich L. 2V.-— Halbjährlich L. 83.--, Iöhrlich L. ?S.— Ausland sShrl. L. 163.-. Fortlaufende Annahm« oerpflichtet pir Zahlung. 2S7 DtE«»<aA, S957 « X'Vk Weltecho zum historischen Entschluß de des Genfer SOms: AliWN Scharfer Trennungsstrich gezogen Roma, 13. Dezember. r dem Titel „Entschlossene Tat' bemerkt ale d'Italia', wie dem Austritt Italiens in Völkerbund und der erklärenden Rede >ce unmittelbar ein Echo in der gesamten

!» wollen. . verbündeten Mächte wollen nur ihr Csn- inis über den Weg. der zum wahren, den Frieden führt, befestigen. Jene Agita le die Stimme gegen die autoritären 1 erheben und ihnen die Angriffspläne zu- > möchten, die zu ihrer eigenen Politik ge mögen wissen, daß Italien, Deutschland 'pan und ihre zum Frieden entschlossenen e aber auch über solide Mittel verfügen, welchen ungesunden Abenteuerversuch ab- 5en. »Tribuna' schreibt, der Bruch Italiens n Völkerbund bezeichne virtuell das Ende »geblich universellen

seines politischen Wesens und den Schein seiner juridischen Gestalt erkannten, davon zurückzogen. Die ersten waren die Bereinigten Staaten, ihnen folgte Brasilien, Deutschland, Japan und nunmehr auch Italien. So ist heute der vorgebliche Völkerbund eine Or ganisation, in der die beiden bedeutendsten Mächte Amerikas und Asiens und zwei der wich tigsten Großmächte Europas fehlen. Ihr Name selbst ist schon zu einer offenen Lüge geworden und das Wesen, das dahinter steht, ist in keiner Weise befähigt, allgemeine

Interessen im inter nationalen Leben zu vertreten. Das unheilvolle Experiment der Genfer Liga — schließt die „Tribuna' bildet den besten Beweis dafür, daß die Gesetze des Lebens und der Ge schichte sich nicht durch ein künstliches Rechtsge bäude, das den Erfordernissen der Wirklichkeit abgekehrt ist, zwingen lassen. Vollständige Solidarität in Deutschland Amtliche deutsche Erklärung über die Absage an den Völkerbund. Berlin, 13. Dezember. Zu Italiens Austritt aus dem Völkerbund wird von amtlicher

deutscher Seite mitgeteilt: „Der Entschluß der säscistischen Regierung, den Austritt Italiens aus dem Völkerbund zu erklä ren, und die hochbedeutsamen Ausführungen, in denen der Duce diesen Entschluß begründet hat, finden in Deutschland volles Verständnis und wärmste Sympathie. Ueber die grundsätzliche Ein stellung der italienischen Politik gegenüber dem Völkerbund konnte schon längst nirgends mehr ein Zweifel, obwalten. Die Worte, von den falschen Göttern Genfs, die Mussolini Ende September in Berlin

15
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1923/02_09_1923/NEUEZ_1923_09_02_1_object_8152768.png
Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1923
Umfang: 6
bereits gn Hn Völkerbund mit öer Bitte um Prüfung der Frage gewendet habe. Die Regierung habe ihre diplomatischen Vertreter be auftragt, bei den Mächten gegen das Vorgehen Ita liens zu p r o t e st i e r e n. Es wird hervorgehoben, daß die griechische Regierung nicht die Absicht habe, auf diese Provokation zu erwidern, da sie überzeugt sei, daß der Völkerbund, an den sich Griechenland heute gewendet habe, selbst das völkerrechtswidrige Vor gehen der italienischen Regierung verurteilen

werde. Wenn sich die Intervention des Völkerbundes als ohnmächtig Herausstellen sollte, hätte Griechen land das Recht zn glauben, daß die große Idee, aus der heraus der Völkerbund geschaffen worden ist, Ban kerott gemacht habe und es wäre dann in seiner Verzweiflung genötigt, zu dem einzigen Mittel Zuflucht zu nehmen, um sich gegen deu italieuischen Einbruch zu verteidige«. Der Schlüssel der Adria. Triest, 1. September. (Priv.) In hiesigen griechischen Kreisen rechnet man damit, daß anch Kreta besetzt wer

haben. 8rieMnnl MM an Den Somit. Athen, 1. September. (Priv.) Die griechische Regierung hat in einem Telegramm an das Sekretariat des Völkerbundes diesen aufgefor- öert, im griechisch-italienischen Konflikt vertragsge mäß als Schiedsrichter aMutretem Ferner hat die griechische Regierung beim Völkerbund gegen die g rieche ns eindlichen Kundgebun gen, die in mehreren italienischen Städten stattgefunöen haben, Protest erhoben- vor allem w'ir'ö Genug tuung dafür verlangt, daß in T r i e st die griechische Flagge

übergehen, also einen Monat früher, als es in dem rönrisHen Abkommen vorgesehen ist. * Durch diese überraschende Aktion will Jugoslawien wahrscheinlich den durch den Protest des Generalkom missärs Dr. Zimmermann zu erwartenden Entschei dungen des Bölkerbunörates z u v o r k o m m e n. Sollte der Völkerbund für Abänderungen eintreteN, so würde der Termin für das Inkrafttreten des Akkordes hinausge schoben und dadurch das r e g i m e provisoire verlängert werden. Für diesen Fall scheint nun Jugoslawien

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/06_07_1936/TIRVO_1936_07_06_1_object_7665184.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.07.1936
Umfang: 8
des Völkerbundes zu stärken, indem sie diese Prinzi pien den aus der Erfahrung geschöpften Lehren an paßt. Dazu sei es notwendig, die Wirksamkeit der «icherheitsgarantien, welche der Völkerbund seinen Mitgliedern bietet, zu erhöhen. Tie Wöerbundversammlung äußert schließlich den Wunsch, daß die Mitglieder des Völkerbundes so bald als möglich vor dem 1. September alle Vorschläge dem Generalsekretär zvkommen lassen, die sie Vorbringen möchten, um die Prin- tzien des Paktes zu vervollständigen. Weiters möge

den Mut nicht sinken lassen und man habe den Völkerbund nicht geopfert, wenn auch seine Mittel momentan versagt hätten. Die andere Gefahr sei gewesen, daß man versuchen wollte, den Mißerfolg zu verschleiern. Ein solcher Versuch wäre für den Völkerbund tödlich ge wesen. Zum Schluß wies van Zeeland noch auf die tiefen Zu sammenhänge zwischen den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und den politischen -Spannungen hin und gab der Hoff nung Ausdruck, daß die Völkerbundversammlung einen kraftvollen Impuls

für die Besserung der wirtschaftlichen Beziehungen geben werden, um so die Kriegsgefahr, die sich mit der Zunahme von wirtschaftlichen Schwierigteiten er höhe, zu ^bannen oder zu vermindern. J/ölkerbundrat schlossen hatte, schlug er mit der Faust aus den Tisch und schrie: „Jetzt habe ich es euch gesagt!" Außenminister Eden erhob sich als Berichterstatter von Danzig zu einer kurzen Erwiderung, in der er nur sest- stellte, daß das Statut von Danzig durch die Friedensver- lräge geschaffen und der Völkerbund

dann, den Zwischen fall mit der „Leipzig" aus und erklärte es.für seine Pflicht, den Völkerbund aus die ernste Situation in Danzig auf merksam gemacht zu haben. Im Namen der meisten Ratsmitglieder betonte dann der französische Außenminister Delbos, daß Frankreich 44.Fahrgsng Vertrauen in die polnische Tatkraft habe, diesen schwierigen Fall zu regeln. Der Schluß der Sitzung gestaltete sich zu einer demon strativen Kundgebung für Lester. Paris, 5. Juli. Die gestrigen Exzesse des Danziger Senatspräsidenten

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/24_07_1923/BZN_1923_07_24_4_object_2494992.png
Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

18
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1935/20_09_1935/NEUEZ_1935_09_20_2_object_8173876.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.09.1935
Umfang: 6
um eine K o nz e nt rat io n revolutionärer Elememente aus der Sowjetunion handle. Diese seien die einzigen, die genau wüßten,, was sie wollten und wie sie die Stellung, die man ihnen im Völker bund einräume, zu ihrem Nutzen ausnützen könnten. Für die Bolschewisten gelte zuerst die Revolution. Die Tätigkeit Lit- winows in Genf sei so natürlich, daß man sie nicht einmal tadeln könne, weil Rußland ja gar nicht mit anderen Zielen und Absichten in den Völkerbund eingetreten sei. Rußland würde bei einem Kriege

aller Wirtschaftsgesetze, also auch des neuen Preisschleudereigesetzes, bilden. Sesterreichs Streben nach Gleichberechtigung. Paris, 19. September. (2t. 9t.j Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten, B.e r g e r- W a l d e n e g g, hat dem Wiener Vertreter der Agence Havas gestern eine Unterredung gewährt, in der er neuerlich betonte,: welchen Wert Oesterreich darauf lege, daß seine Gleich berechtigung auf allen Gebieten, namentlich auf mili tärischem Gebiete, vom Völkerbund anerkannt werde. Mit. Vertrauen

, erklärte Bundesminister Berger-W alben- egg, , erwarten wir vom Völkerbund, dem wir immer treu ge- geblieben sind, diesen Akt der Gerechtigkeit gegenüber meinem Lande. Gewiß, der Abschluß des D o n a u p a k t e s bleibt für uns eine vitale Frage, aber es ist nicht vorstellbar, daß Oesterreich einen Pakt auf einer anderen Grundlage als den der Gleichheit unterzeichnen könnte. Ich bin daher fest da von überzeugt, daß der Donaupakt uns die Gleichberechtigung bringen wird, die wir verlangen. Ich sehe

Vorgehens in europäischen Fragen bewußt bleiben mögen. Ich bin überzeugt, daß diese Zusammengehörigkeit durch die Genfer Auseinandersetzungen über einen überseeischen Kon flikt nicht zerstört werden wird, an dem Oesterreich nicht direkt interessiert ist, dessen Rückschläge aber es sofort fühlen würde, wenn der Konflikt auf Europa übergreifen sollte. Einer der Hauptgründe meines Optimismus beruht auf der Ueberzeugung, daß der Völkerbund Italien n i ch t in die Lage versetzen werde, den Völkerbund

verlassen zu müssen. Es wäre dies nicht nur die dritte Großmacht, die den Völkerbund verlasse, sondern das Beispiel könnte in einer ähnlichen Situation von anderen Mitgliedern des Völker bundes befolgt werden. Abschließend betonte Lundesminister Berger-Waldenegg in außerordentlich kategorischer Weise, daß „alle in letzter Zeit im Ausland verbreiteten Gerüchte über eine angebliche Unstabili tät der Regierung Schuschnigg jeder Grundlage entbehren". Den Ursprung derartiger Gerüchte zu erraten, sei

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/08_04_1936/TIRVO_1936_04_08_2_object_7664817.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.04.1936
Umfang: 8
in Gens "bezüglich des i tat i e n isch-abessinischen Konfliktes. Aus diesem Kon flikt, sagte er, ergeben sich zwei Lehren: 1. Daß der Völkerbund sowohl bezüglich der Anzahl seiner Mitglieder als auch bezüglich seiner Wirksamkeit seine Grenzen hat, und 2. daß finanzielle und wirtschaftliche Sanktionen nicht sofort wirksam werden können, wenn nicht alle Nationen dem Völkerbund angehören. Angesichts dessen, was sich ereignet hat, könnte man sagen, wir hätten nicht zu versuchen, -den Krieg

zur Ein stellung zu bringen. Aber ich bin nicht dieser Meinung. Es ist unmöglich, ein internationales Recht zu schaffen, indem man die Verletzungen des internationalen Rech tes unterstützt. Bezüglich der durch die deutsche Antwort geschaffenen Lage besprach Eden den Plan einer Zusammenkunst der Locarno mächte und sagte: Ich bin mit dem Argument einverstan den, daß der Völkerbund bei erster Gelegenheit an den Diskussionen teilnehmen soll. Die Vorschläge Hitlers ent halten Fragen, die andere als die Westmächte

-berühren. Es ist wichtig, daß diese Vorschläge durch den Völkerbund koordiniert werden. Wenn wir bis zum Ende dieses Som mers einen Völkerbund sichern können, der ganz Europa umfaßt, einen Neuaufbau Westeuropas, der den Locarno vertrag ersetzt, und eine Verstärkung der Sicherheit durch Vereinbarungen unter der Ueberwachung und direkten Kontrolle des Völkerbundes selbst, so werden wir weitaus mehr Sicherheit für Europa erreicht haben und dann wird es möglich sein, die großen Pläne bezüglich

die Aktionsgrundlagen den Grundsätzen und der Or ganisation des Völkerbundes entsprechen. Wenn wir dies zusammen mit Regionalabkommen sichern können, so wer den wir einen bedeutsamen Schritt vorwärts getan haben. Eden schloß: Ich glaube, es ist richtig, daß der Völkerbund stärker geworden ist und daß seine Wurzeln tiefer greifen. Alles, was wir tun, mutz auf dem Völkorbundpakt be- | ruhen. Ich hoffe, wir werden dieses Instrument nicht leichtsinniger weise ändern, bevor wir vor allem sicher

20