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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1924
Umfang: 12
einzelne Nummern 30 Centffimi. Conto corrente con la vosta. Zu Beginn dieser Woche trat in Genf die dritte Hauptversammlung des Völkerbundes zusammen. Wie es heißt, steht diesmal die Frage der Aufnahme Deutschlands in den Bund, sowie die. Erörterung der a 1 l ge- meinen Abrüstung aus der Tages ordnung. Die Wichtigkeit dieser Gegenstände macht es notwendig, daß wir einmal uns klar machen, was es mit dem Völkerbund für eine Bewandnis hat. Me ist er entstanden? Schon lange Zeit vor dem Kriege

war man, um Wilson nicht ganz vor den Kops zu stvßem, schon dafür, daß man einen Völkerbund bilde. Aber dieser sollte nicht allgemein sein u. außerdem sollten die Siegerstaaten, insbe- sondere Frankreich, darin dir Oberhand haben. Crsteres wurde erreicht, indem man die be siegten Staaten ebenso wie Rußland vorläu fig ausschloß und ihre Aufnahme erst zulas sen will, wenn sie „guten Willen in Erfül lung der Frwdensverträge bewiesen haben'. Die Vorherrschaft der Siegerstaaten wurde dadurch gewährleistet

, daß der Oberste Rat des Völkerbundes nur aus Vertretern dieser Troßstaaten besteht. Die andern Staaten dürfen zwar mittun, aber sie haben nichts zu reden. Ebenso wie >nan den Papst zu den Friedensverhandlun- ke» nicht zugelaffen hatte, blieb er von der Teilnahme an diesem Völkerbund ausge- schiossen, obwohl gerade der Papst am mel den dafür gesprochen hatte, daß die Staaten sich zu einer Reä' igemeinfchaft vereinigen sollen! damit die Mt sich weitere Kriegs greuel vom Leibe halte. Der Ausschluß des Papstes

hatte eine tiefere Bedeutung. So wohl Benedikt XV. wie Pius XI. haben die Friedensverträge wiederholt als ungerecht getadelt. Der neue Völkerbund aber hatte die Hauptaufgabe, diese Friedensverträge durch zuführen. Außerdem hoffte die Freimaurerei mit Hilfe des Völkerbundes ihr eigentliches Ziel zu erreichen: die Weltrepublik mit lauter Logenmännern an der Spitze. Da konnte man den Papst freilich nicht brauchen. Wir wollen, damit di« ganze Sache klar ist, noch einmal heroorheben, wer im Völkerbund nicht verkrelen

ist. das ist der Papst, das ist Deutschland, das bisher um eine Aufnahme nicht angesucht - hat, weil die Franzosen ganz dagegen waren, m. aleick autbehandl ^ _ _ A »en^Freistäates Liberia, die auch im Schoße Abrahams — des Völkerbundes sitzen. Das bolschewistische Rußland ist ebenfalls aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Ganz schien auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist sicher der härteste Schlag für den ver storbenen Wilson gewesen, daß die eigenen Landsleute sich entschieden weigerten, in den Völkerbund

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.12.1937
Umfang: 6
. Bezugspreis«: (Vorausbezahlt) Einzelnummer 30 Tent. Monatlich L. 7,— Vierteljährlich L. 2V.-— Halbjährlich L. 83.--, Iöhrlich L. ?S.— Ausland sShrl. L. 163.-. Fortlaufende Annahm« oerpflichtet pir Zahlung. 2S7 DtE«»<aA, S957 « X'Vk Weltecho zum historischen Entschluß de des Genfer SOms: AliWN Scharfer Trennungsstrich gezogen Roma, 13. Dezember. r dem Titel „Entschlossene Tat' bemerkt ale d'Italia', wie dem Austritt Italiens in Völkerbund und der erklärenden Rede >ce unmittelbar ein Echo in der gesamten

!» wollen. . verbündeten Mächte wollen nur ihr Csn- inis über den Weg. der zum wahren, den Frieden führt, befestigen. Jene Agita le die Stimme gegen die autoritären 1 erheben und ihnen die Angriffspläne zu- > möchten, die zu ihrer eigenen Politik ge mögen wissen, daß Italien, Deutschland 'pan und ihre zum Frieden entschlossenen e aber auch über solide Mittel verfügen, welchen ungesunden Abenteuerversuch ab- 5en. »Tribuna' schreibt, der Bruch Italiens n Völkerbund bezeichne virtuell das Ende »geblich universellen

seines politischen Wesens und den Schein seiner juridischen Gestalt erkannten, davon zurückzogen. Die ersten waren die Bereinigten Staaten, ihnen folgte Brasilien, Deutschland, Japan und nunmehr auch Italien. So ist heute der vorgebliche Völkerbund eine Or ganisation, in der die beiden bedeutendsten Mächte Amerikas und Asiens und zwei der wich tigsten Großmächte Europas fehlen. Ihr Name selbst ist schon zu einer offenen Lüge geworden und das Wesen, das dahinter steht, ist in keiner Weise befähigt, allgemeine

Interessen im inter nationalen Leben zu vertreten. Das unheilvolle Experiment der Genfer Liga — schließt die „Tribuna' bildet den besten Beweis dafür, daß die Gesetze des Lebens und der Ge schichte sich nicht durch ein künstliches Rechtsge bäude, das den Erfordernissen der Wirklichkeit abgekehrt ist, zwingen lassen. Vollständige Solidarität in Deutschland Amtliche deutsche Erklärung über die Absage an den Völkerbund. Berlin, 13. Dezember. Zu Italiens Austritt aus dem Völkerbund wird von amtlicher

deutscher Seite mitgeteilt: „Der Entschluß der säscistischen Regierung, den Austritt Italiens aus dem Völkerbund zu erklä ren, und die hochbedeutsamen Ausführungen, in denen der Duce diesen Entschluß begründet hat, finden in Deutschland volles Verständnis und wärmste Sympathie. Ueber die grundsätzliche Ein stellung der italienischen Politik gegenüber dem Völkerbund konnte schon längst nirgends mehr ein Zweifel, obwalten. Die Worte, von den falschen Göttern Genfs, die Mussolini Ende September in Berlin

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1931
Umfang: 8
Lire 3.— Todesanzeigen und Danksa« gungen . . . Lire 1.— kleiner Anzeiger Siehe Bedingungen unter dies« bezüglicher Rubrik. Alle Anzeigenstsuern eigens. Bezugspreise: (Vorausbezahlung) Einzelmmmier 20 Centesimi Jährlich Halbjährlich , Vierteljährlich Monatlich Lire SS — Lire 27.—! Lire 14.— Lire 6LÄ Zum Abholen monatlich Ausland doppelte Preise. àk msn sn 6en Völkerbund Klauben? Eine Frage, die direkt zu beantworten sehr schwer fällt! Vorbehaltlosen Glauben zu haben, ist nicht möglich. Schon

ist allenthalben die Idee verblaßt, daß in Genf eine Art Olymp, der das Leben der Völker regelt, seinen Slh haben konnte... Und es war und es ist nicht einmal wünschenswert, das der Völkerbund irgend etwas Derartiges werde. Ein «Super staat' zur Komplizierung der internationalen politischen Wechselfälle würde uns gerade noch abgehen! Somit is, es nicht möglich, an den Völkerbund als den künftigen „Präsidentschasts- rat der Vereinigten Staaten Europas' Glau ben zu haben. Umsomehr

, als nicht einmal in den kleinen und praktischen Befugnissen der Glaube an den Völkerbund aufkommen kann, nämlich in denen, die sich auf die Streitfragen Zwischen den Mächten beziehen. wir glauben nicht an die Zukunft der Genfer Liga, und dies nicht erst seit heute, da es ein Ding der Unmöglichkeil ist» daß ein Organis mus, in dem die Opposition einer einzigen der Großmächte genügt, um die edelsten und für die Menschheit nützlichsten Ideen zum Scheitern zu bringen, regelmäßig funktionieren kann. Der Völkerbund erstand

zurückzog oder nur unwillig verblieb. Das geschah zwischen 1324 und 1327. Neues Leben erblühte dem Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands, doch es war nur ein Scheinleben vom Augenblicke an. da alle oder wenigstens die meisten der daraus er- hofften vorteile durch die hysterische Politik Frankreichs zunichte gemacht wurden, das auf der einen Seite durch den Mund Briands die Vertilgung der Maschinengewehre und der Kanonen predigte und auf der anderen Seite durch den Mund seiner militärischen Führer

nichts anderes, als dekorative Luftgespinste. Diese zweite Ten denz, der es an würdevoller, wohlgespickler und vergiftender Schönrednerei nicht gebricht, dient zur Maskierung der Rückzüge vor den tatsäch- lichen Problemen und endet zumeist in der Auf stellung von Unterkomitees. Wieviele Unter- tomilees existieren in Gens? Wenn ein Pro blem zur Prüfung an die Unterkomitees weitergeleitet wird, dann kann man auch schon das Kreuzzeichen darüber machen. Die Welt erwartet sich ja bereits nichts Gu tes mehr von: Völkerbund

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 11.02.1932
Umfang: 16
Daß das, was sich da im Völkerbund mit Japan begab, gerade in Deutschland tiefen Ein druck machte, liegt auf der Hand. Es reizt in mancher Hinsicht zu Vergleichen mit der Lage Deutschlands und zu erneutem Nachdenken über den Völkerbund, den die ..Deutsche Allgemeine Zeitung' resvektlos das „Wölkenkuckucksheim der Menfchenoerbrüderuna' nennt, während der „Vorwärts' die deutsche Politik ermuntert, sich in ihm stärker zu betätigen, und ihr den Vorwurf macht, nicht im Völkerbund die Initiative, zu einem allgemeinen Boykott Japans

ergriffen zu haben. Des weiteren bemerkt der „Vorwärts , man müsse sich fragen, wozu überhaupt das Völ kerbundstatut geschaffen wurde, wenn der Völker bund vor der Austrittsdrohung Japans kapitu lieren würde. Dem Völkerbund kommt in seiner Not mit Japan fetzt der Umstand zugute, daß sehr reale englische und amerikanische Jnteresien durch die Japaner angetastet wurden, wodurch die Heiden angelsächsischen Mäck'te sich gedrungen kühlten, in Tokio zu intervenieren, was kür den Völker bund einem Sukkurs

aleichkommt. Man hat kein Interesse, den Völkerbund geschwächt. zu . sehen, sondern viel mehr daran, daß er sich zu einem star ken und gerechten Bollwerk friedlicher Völker verständigung ausbant. Bisber freilich haftete ihm noch reichlich viel an von dem Charakter sei ner Geburt als Asiekuranz-Jnstitut der Sieger staaten. Immerhin ist hierin schon einiger Wan del ekngetreten. und der Gedanke scheint an Boden gewonnen zu haben, daß in einem Völker bund. der Bestand haben soll, auch die Interessen

der Besiegten zu berücksichtigen sind. Die große Probe Deutschland sieht die große Probe für den Völkerbund darin.- was aus der Abrüstungskon ferenz werden wird. Brüning war Dienstag in Genf und hat auf der Abrüstungskonferenz in einer vielbeachteten Rede den deutschen Stand- vunkt dargclegt. In Berlin ist man darauf ge faßt, daß sich die Abrüstungskonferenz in die Länge ziehen wird. Es ist möallch, daß Brüning ihr Ende als Reichskanzler nickst erlebt, ebenlo möglich ist. daß er es überdauert. Jedoch

und der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning. Ueber das praktische Ergebnis der Generaldebatte wird nach deren Abschluß zusamm«nfastend zu be richten sein. “ . Für heute - seien die neuen Abrüstungs- Vorschläge mitgeteilt, durch welch» Frankreich die Welt überraschte. Die Vorschläge sind in einer Denkschrift enthalten, die Tardieu auf der Abrüstungs-Konferenz vor Beginn der allaemet- nen Aussprache einbrachte und veröffentlichte. Danach soll das Zivilverkehrsflugwefen unter einem vom Völkerbund zu schallenden

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 03.10.1935
Umfang: 8
6ette r — Rr.« ifiy'.<'■•' i '-'f ,. J '$' ‘ »uonsDoir Donnerstag, den 8. Oktober 16S8/HH MlNLkchaut« öer Welt DokmttMt von emropaischer Lragwette Englands Verhältnis zum Völkerbund ist in ftaNzöfischen Augen nicht ganz eindeutig. Obwohl es lein Land gibt, in welchem so viele ,Gruppen und Ginzelpersonen den Bölrerbundsgedanken au» Ueberzeugung bejahen und obgleich sich neben Frankreich niemand so oft und nachdrück lich auf den Völkerbund gestützt und berufen hat wie England, so glaubte

man in Paris nicht daran, dall England auch seine Verpflichtungen aus den ArtiKl« 12 bis 18 der Völkerbund- satzung, welche Angriff und Sanktionen (Zwangsmaßnahmen) behandeln, im Ernstfall« erfüllen wü«>«. England weigerte sich, wegen der verzögerten Lieferung von Telegraphen stangen ins Ruhrgebiet einzümarschkeren, und «» lehnte auch späterhin üb, in Eanmons- erörterungen gegen Deutschland als säumigen Zahler einzutreten. Di« gleiche Haltung «ahm England ein, als die dmtfch« Reichsregierung am 18. März

1835 ihre Wehrhoheit proklamierte und Frankreich den Völkerbund zum aMven Eingreifen bewegen wollt«. In keinem dieser FAw sah England den Tatbestand des nicht- herausgeforderten Angriffs gegen eine Völker» formalen ankreichs Unter, wie Ver» -rten ortsetzung ndsmacht, sondern ~ ledig Bruch eines Vertrages Versuch, England», S ftützungspflicht festzulegen. , ist so saille», er beginnt mit dem Garantiepakt von 1818» fand feine w . in dem Plan des Genfer Protokolls, des Briand- schm EuropaiEntwurfe

, den Koare am 11. September in Genf vertreten hatte. Es handelt stch um ein Dokument von europäischer Tragweite. Die englische Regierung unterscheidet darin ausdrücklich Wischen einem nicht herausgefor derten Angriff und einer lediglich negativen Nichterfüllung der Bestimmungen eines Ver trages. Der Völkerbund steht ein Eingreifen nur im. Fall« eine» erfolgten, hezw. drohenden mili tärischen Angriff» vor, der die Integrität und Souveränität eine« andere« Lande» bedroht. 2n diesem Falle bekennt stch

stellte sich die Lage feit Donnerstag, den !r8. September, beim Völkerbund in Genf fol» gendermaßen dar: Rach der Ablehnung der „Anregungen' des Fünferausschusse« trat am 26 . September der Völkerbundrat zusammen. Er hielt eine kurze Sitzung formalen Tharakters,, nahm den Bericht des Spanier» Madariaga, Präsidenten des Fünferausschusse», und leidenschaftslose Vr- närungen Edens, Laval», Litwinovs und des Dänen Munch zur Kenntnis und beschloß hierauf, sich als Komitee zu konstituieren, das allgemein

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.06.1934
Umfang: 6
, daß der Eintritt Rußlands in den Völkerbund ab gemachte Sache wäre, nachdem die Staaten der Kleinen Entente sich zu einer Anerkennung der Sowjetrepublik bereiterklärt hatten und Frank reich eine inossizielle Einladung an Rußland er lassen hatte. Nur zwei Staaten sehen einem even tuellen Beitritt Rußlands mit Mißtrauen entgegen: Polen und Deutschland. Polen sühlt sich insofern peinlich berührt, als Rußland bei seiner Ausnahme in den Völkerbund einen ständigen Ratsitz zugewie sen bekäme, während Polen

gegenwärtig keinen ständigen Ratsitz besitzt. Deutschland sieht in der Heranziehung Rußlands in den Völkerbund ein neues Manöver Frankreichs zur Einkreisung des Dritten Reichs. Rußland dagegen möchte gerne die durch den Rückzug Deutschlands aus Gens ge schossene Situation ausnutzen und der Welt die Geste machen, nach dem Austritt Japans und Deutschlands nun erst recht an der Genser Frie densinstitution mitzuarbeiten. Vorläufig ist nun der Beitritt Nußlands noch nicht Tatsache geworden, dasür

hat aber der russische Außenminister Litvinow eine entscheidende Rolle in den Beratungen der Abrüstungskonserenz gespielt, Sowjet-Rußland und der Völkerbund Neben der Sensation des sranzösisch-englischen Aufeinanderstoßens haben die Reden Litvinows die größte Beachtung der Weltpresse gesunden. Die Worte des russischen Außenministers, des Vertre ters eines Landes von 170 Millionen Einwohnern, besitzen eine gewisse Macht. Seine Aussühruugen habeu aus vielen Seiten mißsallen, weil es nicht die Worte

Konferenz umzuwandeln, die ohne besondere Zu sammenkünfte und Anlässe über die Erhaltung des europäischen Friedens zu wachen habe. Die Ver wirklichung dieser Anregung würde es ermögli chen, auch die Vereinigten Staaten, Japan, Ruß land und sogar Deutschland zur Mitarbeit heran zuziehen, ohne daß diese Staaten dem Völkerbund beitreten, und eine Lösung der Schwierigkeiten bringen, die durch den Weggang Japans und Deutschlands durch die Zögerung Amerikas und durch die Hindernisse, die einem Beitritt Ruß

sein. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund wür de eine neue Garantie sür den Frieden darstellen und vielleicht sogar Japan und Deutschland zur Rückkehr bewegen. , ' » Virginio Gayda, Direktor des ..Giornale d'Ita lia' behandelte dieser Tage das Thema deS Ein trittes Sowjetrußlauds in den, Völkerbund und kommt zu dem Schlüsse, daß Italien der Zulassung der Sowjetunion zum Völkerbund keinerlei Oppo sition machen werde. Es werde vielmehr seine Zu stimmung dazu geben, wenn die konkrete Frage der Zulassung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1922
Umfang: 8
erwogen. In manchen Kreisen weiß man bereits, daß die Konferenz erst im letzten Drittel des November beginnen soll. Andere Kreise drängen aus den Beginn am 13. ds., weil jeder Tag die Lage Kritischer machen könne. Sott Deutschland zum Völkerbund! In der „Münch.-Augsb. Abdztg.' nimmt ein Schweizer zu dieser Frage Stellung, wobei er jauch den Schweizer Standpunkt und das Inter esse seines Landes mitsprechen läßt und er kommt zu einer ablehnenden Antwort. Im Ar tikel werden die Bedenken hervorgehoben

, die nach seiner Ansicht Deutschland davor bewahren sollten, diesem Völkerbund anzugehören oder ein Ersuchen um Aufnahme in dieses Instrument von Versailles zu stellen. Bekanntlich ist der Beitritt der Schweiz zum Wölkerbunde am 16. Mai 1920 nur gegen eine Ansehnliche Minderheit und nach einem uner hört hartnäckigen und erbitterten Abstimmungs kampf vom Volke beschlossen worden. Wenn diese Frage heute wieder zur Abstimmung käme, würde der Beitritt wahrscheinlich mit großer Mehrheit verworfen. Der größte Teil

hätte Mühe, Rohstoffe zu bekommen, denn über die Rohstoffe verfügen die den Völkerbund tragen den Mächte der Entente; die Schweizer Aussuhr industrie verlöre tihre Absatzgebiete bei den zah lungsfähigen Ententestaaten. Kurz gesagt, die Ablehnung des Beitrittes der Schweiz zum Völ kerbunde hätte den Zusammenbruch der heimi schen Volkswirtschaft zur Folge. Nichts davon hat sich bewahrheitet! Dank ihrer Valuta ist die Schweiz nach wie vor tin der Lage, Rohstoffe einzukaufen; alle übrigen Folgen

«der Schweiz, die die Mächte des Wiener Vertrages 1815 auf französisches und da mals sardinisches (jetzt auch französisches) Staatsgebiet legten, die freien Zonen von Gens, abgetrotzt. Wirtschaftlich und politisch ist die Schweiz durch den Beitritt zum Völkerbund in eine noch drückendere Abhängigkeit geraten zu Frankreich, als sie schon aus dem Siege der En tente und der damit verbundenen Zerstörung des europäischen Gleichgewichtes resultieren mußte. - / - Die Schweiz war in den letzten Jahrhunder ten

. Es ist deshalb ein Gebot schweizerischer Politik, die sich auf Erfahrungen der Geschichte stützt, wenn jede Entwicklung in Europa nach Möglichkeit unterstützt wird, die darauf hinaus zugehen scheint, das System des europäischen Gleichgewichts der Kräfte wieder herzu stellen. Der Völkerbund schließt ein sol ches Gleichgewicht aus. 7 Der Verfasser glaubt allerdings nicht, daß heute ein Ausnahmegesuch Deutschlands in den Völkerbund Erfolg hätte, falls Deutschland die Bedingung an das Gesuch knüpfte, als Groß

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.09.1924
Umfang: 8
Sonntagsartikel besaßt sich der ehe-' malige englische Ministerpräsident Lloyd George mit der Notwendigkeit des Beitrittes der Vereinig ten Staaten zum Völkerbund. Die große Friedensdemonstration in Genf, tvelche den krönenden Abschluß von London bilden sollte, habe damit geendet, die tiefgehenden Gcgen»- , sätze von Britannien und Frankreich noch zu vertie fen. Des gegenwärtigen englischen Ministerpräsi denten Ramsay Macdonalds Aussprüche über den Frieden und die Eintracht der Welt haben die Fran- gosen

ten Einzelheiten als eine Gefahr für die Harmonie. Daher kam die unglückliche Dissonanz vom Genfer See so bald nach dem Londoner Akkord. Es war richtig und angemessen, den Völkerbund über Schiedsgericht und Abrüstung diskutieren zu lassen. Das ist seine Hauptfunktion. Jedes Jahr, seit sein Fundament in Versailles gelegt ward - (denn das Statut des Völkerbundes bildet den er sten Äbschnitt des Vertrages von Versailles), haben . solche Debatten seine jährliche Versammlung geziert. Und Redeleistungen

dem > Kriege den Frieden von Westeuropa bedrohte, auf ^ einer Konferenz behandelt und zum vierten Male „bereinigt' wurde, für welche der Völkerbund nicht die leiseste Verantwortung trug und bei deren Be ratungen er nicht zur leisesten Unterstützung auf gefordert wurde. Ramsay Macdonald sagt, daß das Ergebnis der Londoner Konferenz die Aussichten in Europa ver ändert habe. Hoffen wir es. Es ist noch zu früh, um bestimmt vorauszusagen, welchen Einfluß eine Aus füllung der erschöpften Adern Deutschlands

, daß der Völkerbund, von offenen Und versteckten Feinden vernachlässigt und verachtet werde. Jetzt, nachdem diese Kritiker im Amte sind, werden dieselben alten und verworfe nen Methoden angewendet, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die aus der Anwendung des Vertra ges von Versailles entstanden. Wenn Geschäfte er ledigt werden sollen, rufen sie denselben alten Ober sten Rat der Signatare des Vertrages zusammen, um die Angelegenheiten durchzuführen, und wenn es sich nur ums Reden Handelt, dampfen sie nach Genf

— die Teilung Schle - s i e n s. M. Briand und ich kamen überein. diese lästige Verwicklung dem Völkerbund zur Entschei dung zu überweisen. Es ist-weltbekannt, daß der Völkerbund in einer Weise vorging, welche das Vertrauen in seine Unparteilichkeit erschütterte. Macdonald hat diesen unglückli chen Schiedsspruch in seiner Genfer Rede gestreift. ' ' Nr. 213 / Es ist kein Zweifel, daß die Art, in welcher dieses Urteil zustande gebracht wurde, dem Ansehen- des Völkerbundes einen Stoß versetzt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.04.1923
Umfang: 6
^ 14.^8! bz? Zustellung durch Post oder Austräger monatilck I. 5^0, vierteljShrl. l. 12.30. Monatliche Bezugsgebahr siir oalutaschwache.' Ausland 1.6.—, für dos Übrige Ausland l.ll — Aummer 87 Aleran, Dienstag, den 17. April 1923 rricht und 1. Part 2SZ? E 75 /23 zs- verden in enstände, ^ che und k er und vietten htung Oer Völkerbund und die Rheinland- frage. Es ist eigentlich absurd von einer Rhein landfrage zu sprechen. Nun bringen es aber die gegenwärtigen machtpolitischen Verhältnisse

. das ja auch eine „Völkerbundsregierung' besitzt, Schwierigkeiten in den Weg gelegt? Hat der Völkerbund nicht etwa in demselben Saargebict die französischen Regimenter, me französischen Polizeiagenten und Emis säre ungehindert schalten und walten lassen, wie es ihnen beliebte? Hat der Völkerbund etwa die Einführung des Franken im Saar- Gebiet verboten? Hat er Merlhaupt jemals auch nur ein leises WSvtchen des Wider spruches gesagt, wenn Frankreich im Saar- Kebiet irgend etwas haben oder durchsetzen wollte? Hat de« Völkerbund

oder Rückgang des Friedensgedan- kens. Eine spöttische Bemerkung über die Ab rüstung Deutschlands, der eine schärfere Rüstung Frankreichs befolgt sei. verbindet sich zugleich mit elnem Zeichen auf den Völkerbund. Man habe die Kriege verpönt, aber offenbar eine Ausnahme gestattet, nämlich dle der Einkassie rung von Schulden. Noch einmal wird klar und deutlich erklärt, daß wir nur verteidigungsUele Im Auge hätten und gegen jene Elemente Stel lung genommen, die elwas anderes wollten, wlr blieben

des Kanzlers fortgesetzt. nicht schließlich eben dieser Völkerbund sich auch außerhalb des Saavgebietes immer und überall, in Danzig, in Nordschleswig, in Oberschlesien als Frankreichs ergebenster und willfährigster Diener gezeigt, jederzeit bereit, zu tanzen wie man in Paris pfiff? Und dieser selbe Völkerbund sollte nun auf einmal im Rheinlande andere Töue anschla gen, sollte sich aus einmal weigern, im Rheinlande den französischen Interessen ge nau so zu dienen wie im Saargebiete? Das glaubt in Paris

erwiesen haben, den Cecilschen Plan gutheißen. Wie vertraut man sich übrigens schon in Frankreich mit dem Gedanken, das Rheinland dem Völkerbund allzuvertrauen, gemacht hat, beweist ein offenbar von fran- zösifcher Seite inspizierter Artikel des Lon- daner Dail») Telegraph. In dein Artikel wird nach Aufstellung eines neuen Repara- tionLbezahlunqsprogrammcs versichert. Frankreich fordere nur die Bildung einer mestrheinischen Republik, die zwar politisch, wirtschaftlich und verwaltungstechnisch beim

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 19.10.1933
Umfang: 12
aus dem Völkerbund angemeldet. Gleichzeitig hat die deutsche Vertretung die Abrüstungskonferenz verlassen. Um der Nation Gelegenheit zu geben, zu den Lebensfragen de» deutschen Volkes Stellung zu nehmen, hat der Reichs, Präsident durch Verordnung vom 14. Oktober 1933 den Reichstag und die Länderparla mente aufgelöst. Neuwahlen zum Reichstag sind für den 12. November ausgeschrieben worden» während die Reichsstatthalter an gewiesen worden sind, von Neuwahlen zu den Länderparlamenten einstweilen abzusehen

in der Frage der Gleichberechtigung Deutschlands entweder zu einer entgegenkommenderen Haltung zu be wegen oder ihre Ablehnung in offener Sitzung festzustellen, ihren Beschluß bekannt gegeben, die Abrüstungskonferenz zu ver lassen und gleichzeitig den Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund anzumeldsn. Im Ausruf der Reichsregierung wird dieser aufsehenerregende Schritt mit dem Hinweis auf die Enttäuschung begründet, die Deutschland trotz seiner Mitgliedschaft im Völkerbund insbesondere in der Abrüstungs

, die bei dem Fehlen von Parteien nur als ein Volksent scheid Über die Parole: „Für oder gegen die Gleichberechtigung Deutschlands — Für oder gegen Genf' angesehen werden «nd dem Reichskanzler Hitler aller Voraussicht nach einen großen Erfolg bringen. Die Beschlüsse, welche die deutsche Reichs- vegierung Samstag gefaßt hat, besonders der Beschluß zum Austritt aus dem Völkerbund, sind vielleicht die schwerwiegendsten seit der Unterzeichnung des Friedensvertrages. Daß der deutschen Reichsregierung, nachdem

sie in der Abrüstungsfrage fahrelang genasfühtt worden ist, endlich die Geduld riß, wird nie manden wundern können, und es ist nur zu wünschen und zu hoffen, daß ihre kräftiz« Geste zum Ziel führe. Dabei darf di« Kehrseite der Sache nicht übersehen werden. Der Austritt aus dem Völkerbund (der formell erst zwei Jahre nach der Kündigung in Kraft tritt) führt das Deutsche Reich wieder in die Lage zurück, in der es sich nach dem Weltkrieg fast während eines Jahr zehntes befand und aus der es durch jene Politik

, die mit Locarno und dem Vntritt in den Völkerbund begaim, allmählich her auskam. Ohne Zweifel haften der Genfer Einrichtung ln allen machtpolitischen Fragen Mängel an, aber für Deutschland bildete der Völkerbund auf jeden Fall eine Anstalt, die ihm manche Vortelle bot, ohne ihm eigentlich neue Verpflichtungen aufzuerlegen. Ale Japan den Völkerbund verließ, hat es sich damit von Bindungen befrett, die ihm für feine ostasiatische Politik hinderlich waren. Für Deutschland liegen beim Verlassen Genfs die Dinge

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 12.02.1926
Umfang: 12
und des Ministerpräsidenten der Grundstein zum Cesare Battisti-Denkmal gelegt wird. ' Veutschlariözum völkerbunö angemeldet. Die Anmeldung Deutschlands zum Völkerbund ist vollzogen. Das Reichskabürett hat ' in seiner Montag-Sitzung die Note einstimmig beschlossen, durch welche der Eintritt Deutschland» in den Völ kerbund angemeldet wird. Noch am Montag ist die Note nach Genf abgegangen. Die Äabincttsbc- ratung hat ungewöhnlich lange Zeit in Anspruch genommen; von 11 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends. Schon

aus dieser langen Dauer ergibt sich, daß die Frage, ob die Anmeldung Deutschlands in den Völkerbund schon jetzt erfolgen sollte, innerhalb des Kabinetts sehr strittig gewesen ist und 5m Ka-^ binctt noch eine nicht unbeträchtliche Strömung für die Verschiebung des Jlnineldungstermines vor handen war. Die Ucberrgjchung des Eintrtttsgesuchcs erfolgte in Genf am Mittwoch. Daraufhin hat der Vorsit zende des Völkerbundsrates, Scialoja. den Rat auf heute, Freitag, nachm, nach Genf oinberufen. Ein Dell

der französischen Presse beurteilt den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mißgün stig. Der Pariser „Denrps' schreibt: Zweifellos werde Deutschland von seinem Ätechte GLrauch machen, ja es sogar mißbrauchen, eine neue Prü fung der Verträge zu verlangen, die unhaltbar ge worden seien oder den Frieden bedrohen. „Deutsch land wird bei jeder Gelegenheit betonen, die Ver träge, die die Ausbreitung seiner Macht hemmen, feien unhaltbar oder für den Frieden gefährlich ge worden. Deutschland wird den Artikel

80 anrufen, um vom Völkerbund die Zustimmung zum An schluß Oesterreichs zu erhalten. Der „Temps' be hauptet, daß der Eintritt Deutschlands die Alliier ten in Gefahr bringe, die Früchte ihres Sieges zu verwirklichen. Die Haltung, mit der Deutschland dem Genfer Bund beitrete, fei sehr beunruhigend. Alles deute darauf hin, daß der Eintritt Deutich- j lands den Anfang eines neuen, großen polinschcn i Kampfes um bb durch den Sieg der Alliierten her- j beigeführten Frieden darstclle. Mohr als je müßten

' die Alliierten wachor. j lieber die für den.Eintritt Deutschlands in den * Völkerbund entscheidenden Gesichtspunkte wurde of fiziös. verlautbart: „Erst durch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wird das Vertragswerk von Loearno zur Wirklichkeit und damit für die Friedensarbeit in Europa «in fester Boden geschaffen. Deutschland kann nur auf solcher Grundlage seine eigenen Kräfte zur Geltung bringen. Hiebei ist von ent scheidender Bedeutung, daß Deutschlgnd sofort «inen ständigen Ratssitz erhall

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1926
Umfang: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.09.1925
Umfang: 12
als im vergangenen Jahr. Und dabei ist man erst am Anfang vom Anfang, und wenn man in dieser ersten Viertelstunde der heurigen Böl- kerbundstagungen noch gar nichts weiß, so weiß man doch das eine mit Bestimmtheit, daß nämlich in diesem Jahr die Deutschen überwiegen werden, nicht amtlich natürlich, sondern nur halbamtlich in Verbindung mit der Presse. Deutschland nähert sich merklich dem Völkerbund. Deutsche Reisende um schwärmen seit Wochen den Dölkerbunds- palast und; der deutsche Konsul hat seinen Adler

an dem vornehmen Haus gleich neben-, an ausgehängt. „Deutschland in Genf', das ist der allge meine Gesprächsgegenstand in dieser Diertel- stund« vor Beginn der ersten Sitzung des Völkerbundrates. Die wildesten Gerüchte schwirren durch die Halle, aber sie alle sind nicht geeignet, die merkbare Gleichgültigkeit zu verscheuchen. Man kennt den Völkerbund» kennt seine Ueberraschungen, man kennt vor allem jeden einzelnen und subtrahiert entspre chend. Und dann bleibt die Grundstimmung übrig: die Gleichgültigkeit

, den 10 . September 1925 | 7 . Jahrgang Rundschau in der Seit Einwand ausschließend mit einem Achsel zucken. Der Saal, in dem der Dölkerbundsrat (nämlich die Vertreter jener Großmächte, die dem-Völkerbund angehören und einiger klei ner Bölkerbundsmächte; die Döllversamm- lung, nämlich die Versammlung der Vertreter aller Völterbundsmächt«, begann erst am 7. September) sein« öffentlichen Sitzungen abhält, kann 91 Zuhörer fassen. Es werden numerierte Karten ausgegeben, so daß dies mal die „hier Nichtbeschäftigten

', die 'mbe- amteten Friedenspilger, ausgeschlossen blei- > den. Und ungefähr auch die Hälfte der Presseleute, Vertreter politisch unwichtigerer Zeitungen. Sie rächen sich, indem sie die Telephonzellen und den Telegraphenschalter zu blockieren suchen. Man, verständigt sich bald, unterstützt sich, schließt Frieden. Denn man ist ja schließlich in der Stadt Genf, wo der Völkerbund versuchen wilt den Frieden »r ; spärlich vertreten. Entweder Ist die kühle Gleichgültigkeit daran schuld oder aber die schärfere

Kontrolle. Die Beobachter wur den : entschädigt.. Sie bemerkten ein« junge Dame, die dasMesen des Völkerbundes ganz ins Ewig-Weibliche zu übersetzen wpßte. Sie trug nämlich zum Zeichen einer stramm re publikanischen Gesinnung schwarz-rot-goldene Borten an ihrem Kleid, um den Hals, an den Aermelauffchlägen und wo sonst noch Platz ist. Nicht einmal Poincare könnte daran zweifeln, daß es in Deutschland ehrlichen Willen zum Eintritt in d.en Völkerbund gibt. Die erste Sitzung währte kaum eine halbe Stunde

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1925
Umfang: 6
« Umstellungen zu bringen» tvnn« nicht ohne da» Auwn d«r Zill »ad ohn» langwierig» stSndig« Arb«ll sollend«» w«rd«n. w«nn h«vt« v«rsannnlung«n zur Sl- ch«rung de, Frieden« im Sang« find, so stnd dies« nur möglich, at» Aolg« der oorjShriaen V«mtlhung«n nnd de» Aicherheitevrototou?». Der Völkerbund steht jetzt wieder vor dem Pro- bl«m« der Sicherheit. da» sich all«rdlag» ln «t- wa» anderer Form prü^niierf al» 19Z4. Yens« drängt sich da» Problem allen ln Senf vertrete- nen »latlor debattleren, llchkeit runter

» »er. ^ngt w-rdei^ daK d« Recht auch dl« lltr sei. ver Redner schloß mll dem Wunsche, daß al» Levis« f»r dl« Arbeit der gegenwärtig«« la- «ung di« drei Vor«« gell«» mSgen, ^nlern«hm«n, >WhDr»«n,^ H«fs«n. « » « Berlin, 7. Sept. (Tel. Stgenb«rtcht.) Vn setner BezrllßunA»red« führt» Pain» lsv» u. a. au», daß «r gern« nach Genf sotommen fei und auch «me dt« «tnla. vung angenommen Hab«, vte Völkerbund». ver^ammümg zu erüffmn. Man möge da« rin «tn Alchen der Treue ynmtretch» «um Bölkewunde und seine» starten

««wen» an d«n Bund erbNcken. Sr «b sodaim «in«n «t»Nchrlich«n Bericht llber vte Tättateit de» Vülterbund»» im abgelauftmn Vahr« und behauptete, dt« Vutovttät de» Bund«« sei mertllch Mvachsen. Die «uf der letzten Ver» mnmlung vorgenommen« Vtatutenänd»» mng Hab« stch schr vorteilhaft <m»gewtrtt. Au bettagen sei. daß da» Genfer Pmtotoll. das vom Völkerbund mtt fo großer Begei- itemng ausgearbeitet und angenommen Vörden je», dt« Zustimmung einzelner Sie. «temnnen nlcht gchmden bab». Dann dam er aus Yen

dern kann. Daß Painleve den Mut zu einer solchen Erklärung fand, hat «ine kurze vor- qeschllchte: Die ideaKstischen Mitglieder des Völkerbundes sind mit der Tätigkeit des Vülkerbundsrates sehr unzufrieden und äu- ßertm die Absicht, st« einer scharfen Kritik W unterziehen. Auch gaben sie zu verstehen, daß sie tn der Vollversammlung die Frage der Abrüstung anschneiden werden und be- gründeten die» damit, daß Deutschland wahrscheinlich bald dem Völkerbund beitre ten werde. Deutschlands Programm ent

der Konferenz für diesen Herbst ver zögert. Angesichts der Londoner Besprechungen und des doutsch-fvanMschen Notenwechsels muß diese Aeußerung als dinutviche nung einer nicht direkt heteMgtm M' aufMcht werden. Dte harte Nuß M den Völkerbund. S. Wien, k. Sept. I Der Völkerbund hätte wieder einmal ?ine glänzende GelogerchM, sich in Szene W fetzen und der Welt zu beweisen, daß er ein Hort der Gerechtigkeit und ein Schutz der Schwachen ist. Das mächtige England hat unter Verletzung des Waffenstillstands

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.09.1935
Umfang: 8
limeterzeile L. 1—, iin Text das Doppelte. Todesanzeigen u. Dank sagungen L. 1.—, Fi nanz L. 2.—, redaktion. Notizen Lire 3.—. Kleine Arneigen eigener Tarif. Bezugspreise: <Vorauslie;Mt1 Einzelnummer AI Cent. Monatlich L. 5.— Vierteljährlich L. 14.—» Halbjährlich L. 27.— Jährlich L. 52.— Ausland jährl. L. 14».— Fortlaufende Annahme verpflichtet zur Zahlung Klare Darlegungen des Sure vor dem Ministerrat Italien wird den Völkerbund bis zum Tage nicht verlassen, da der Rat die der „Maßnahmen, welche Italien

wird in keinem Gebiete Initiativen ergreifen, wo seine Rechte, von vorneherein mißverkannt sind. Andererseits hak der Völkerbund in seiner Prozedur sich im Labyrint der Formalität verschloffen. Aethiopien hat in diesen lehlen Tagen die Mobilisierung aller feiner Kräfte vervollständigt und zwar in der Absicht, die von den Ras geäußert worden ist. die Grenzen der italienischen Kolonien anzugreifen. Die Meldung, die dèr Negus in Genf gemacht Hat, daß er seinen Truppen den Defehl des Rückzuges um 30 Silometer erteilt

aufgezeigt: 1. Italien wird den .Völkerbund bis zum Tage nicht verlassen, an dem der Völkerbund selbst die volle Verantwortung für die „Maßnah- wen', welche Italien betreffen, übernommen hat. ......... ^ . Z. Nach der Mitteilung der in herzlicher Art gehaltenen mündlichen Botschaft von Hoare. d,e vom englischen Botschafter in Roma. S»r Eric Drummond. übermittelt worden ist. erklärte der Ministerrat neuerdings, wie bereits in Bolzano, bah die italienische Politik weder unmittelbar- noch ferne Ziele

haben. Nachdem durch die ernste Haltung der fascistischen Presse die Polemiken aufgehört haben, hat sich die Situation im wesentlichen nicht geän dert. Der Völkerbund fuhr fort, die Theorien gel tend zu machen, welche den Wert und den Einfluß der Verträge von Uccialli und den nachfolgenden — wenn auch unglückseligen — Verträgen zwi schen Italien und Aethiopien leugneten:, er hat mit nicht geringerer Gleichgültigkeit den Geist und den Sinn des Paktes vergewaltigt, indem die Arbei ten, die zugesichert worden

gegen Italien gerichtet ist, abzulehnen. Die Maschinerie von Genf wird aber nicht ein mal aus Neugierde eine Nation interessieren, ge gen welche der Megus, geschützt von seiner Heu chelei, eine halbe Million von Soldaten schickt. Ein Punkt des Kommuniques verdient hervor gehoben zu werden und zwar jener, der unsere Position im Völkerbünde festsetzt. Es ist die sehr deutliche und energische Antwort aus alle Mut maßungen, die hinsichtlich Italiens Austritt aus dem Völkerbund streitig gemacht worden

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 09.09.1926
Umfang: 16
Haltung zeigen sollten, dann werde Frankreich eln- greifen. Petala sagt weiter, auf eine Unter stützung durch französische Truppen dürfe man nicht rechnen, da die öffentliche Mei nung in Frankreich dem noch nicht günstig sei, es werde ober Kriegsmaterial und «ine Militärr.i'.ffion über Südflawlen nach Rumä nien gesandt werden. Deutschland vor dem Völkerbund. Am 2. Sept. trat der Bölkerbundsrat zu sammen. Am Ende der Völlerbundratssitzung vom 4. nahm der Rat auf Antrag des japa nischen Delegierten

. Der deutsche Einzug in den Rat wird Mt dem Rücktritt Brasiliens und dom Fernbleiben Spaniens bezahlt. MchMkSNntP- deutlicher zeigen, welche Bedeutung die. Großmächte den Verträgen von Locarno bei- meffm, als die rücksichtslose' Entschlossenheit, mit der sie sich diesmal zur Erzwingung des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund zu sammengefunden haben. Spaniens «würdige Zurückhaltußg'. Die Haltung Spaniens ist nun endgültig geklärt. Chamberlain und Briand haben Primo de Rivera telegraphisch ersucht

, er möge sich mit dem Reformplan, den die Stu dienkommission beschlossen habe, doch absin- den und einen der wiederwählbaren Rats- sitze für die spanische Regierung annchmen. Daraufhin hat der spanische Diktator in gleich lautenden Telegrammen an Briand und Chamberlain geantwortet, daß die Haltung Spaniens die einer „würdigen Zurückhal tung' fein werde. Das ist also eine offene Erklärung des Desinteressements der spani schen Regierung am Völkerbund, d. h. Spa nien tritt zwar aus dem Völkerbund

« Dr. Benesch u. a. folgendes aus: Der gegenwärtigen Ver sammlung kommt eine ganz besondere Be deutung zu. Das wichtigste Werk, das zurzeit vom Völkerbund vorbereitet wird, ist die Einberufung einer internationalen Wirt- schastskonferenz. Eine ander« Gruppe unserer Arbeiten umfaßt das Merck der europäischen Wiederherstellung. Hier sind u. a. zu nennen die Sanierung Oesterreichs und Ungarns. Der Abrüstung gleichzusetzen sei das allge meine Friedenswerk in Europa. Das Genfer Protokoll an sich und als Anfang

des viel seitigen Systems der Garantie- Md Schieds- vertrüge in Europa hat eine besondere.Lei stung im Locarnopakt gezeitigt, der auch für den Völkerbund selbst bedeutend geworben ist, weil mit ihm der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund verknüpft war. Nach der letzten Vollversammlung boffte man trotz der vorangegangenen Schwierig keiten auf einen baldigen Eintritt Deutsch lands. NM gibt es keine Widerstände mehr. Ich begrüße in diesem Augenblick das neue Bundesmitglied. Ich hoffe, daß der Austritt

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1925
Umfang: 8
vertreten. (K. B.) Schluß in Genf. Der Völkerbund ist mtt sich selbst zufrieden. Gen s» 28. Sept. (A. B.) Der Völkerbund hat am Samstag vormittag und Nachmittag eine Sitzung abgehalten. Die Nachmittagssitzung war gleichzeitig Schlußsitzung dieser Tagung. In der Vormittagssitzung wurde unter an derem der Schlüssel für die Aufteilung der Aus- lagen desVölkerbundes festgelegt und bestimmt, daß Frankreich 79, England 105, Ita lien und Japan ;e 60 Einheiten der Auslagen bezahlen. In der Schlußsitzung wurden

im Dezember bezüglich der Abrü stung vorzubereiten hat. Der Völkerbund tanzt. Genf, 27. Sept. (A. B.) Die Schweizer Völ kerbunddelegierten, der Genfer Stattrat und der Gemeinderat der Stadt Genf veranstalteten gestern einen Empfangsabend für die verschie denen Völkerbunddelegierten und hohen Funk tionäre des Völkerbundes und des internationa len Arbeitsamtes. Die Gäste wurden von Bun desrat Motta begrüßt. Dem Empfang folgte ein musikalischer Teil und ein Ball. vke österreichische Seamtenfchaft

. Der Ausschuß daaegen weift darauf hin, daß er immer poch 98 Prozent aller Bun desangestellten vertrete. Die Forderung der Beamten geht dahin, eine 15—20°/°ige Ausbesserung Ver gegen wärtigen Gehälter zu erreichen, wobei darauf verwiesen wird, daß die Regierung diese Ge legenheit benützen soll, um vom Völkerbund eine Erhöhung des Normalbudgets zu erreichen. Deutschland unö öer Völkerbund. Die Voraussetzungen des Eintrittes. Angesichts der bevorstehenden Verhandlungen über den Abschluß des Westpa

k t s und den E i n^- tittDeutschlands in den Völkerbund, wird in Deutschland wiederum das Memorandum der deutschen Reichsregierung vom 23. September 1924 in die Erinnerung zurückgerufen. In diesem Memo randum, das seinerzeit zehn auswärtigen Mächten übermittelt Wurde, hat die deutsche Reichsregierung ihre Stellung zum Völkerbund dargelegt. In dem Notenwechsel seit dem Februar-Memoran dum 1925 über den Sicherheitspakt hat die deutsche Regierung sich auf das September-Memorandum von 1924 zur Klärung! ihrer Stellung

über den Völkerbund berufen. Das Memorandum, dessen Wortlaut bisher nicht bekannt .war, lautete in den Hauptstellen: „Die deutsche Regierung sieht in der Sicherung des Friedens und der internationalen Solidarität den Weg, der allein zu einem kulturellen Aufstieg der Menschheit führen kann. Unter den gegebenen Verhältnissen erscheint ihr der Zusammenschluß der Staaten im Völkerbund als das aussichts reichste Mittel, um diese Idee zu verwirklichen. Wenn der im Jahre 1919 von der deutschen Frie densdelegation

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 23.09.1924
Umfang: 8
Nr. 7V. Annoncen und Verwaltung: Bozen. Waltherplatz Nr. ZA, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 25 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. 32. Jahrg. Kein Krieg mehr! Schiedsgerichtsvorschlag für Kriegsfälle. Wie nachstehendes Telegramm meldet, hat der Abrüstungsausschuß im Völkerbund nun mehr seinen Entwurf des Schiedsgerichtsverfah rens zur Hintanhaltung von Kriegen vorgelegt. Ohne Zweifel ein Schritt vorwärts, ein Akt zur Förderung der Humanität. Der Entwurf ent stammt in seinen Grundzügen den Ideen

Flotte — Völkerbundflotte? „Times' äußert in einem Leitartikel die Be sorgnis, daß Lord Parmoor in Genf die britische Regierung und die britische Nation in eine sehr ernste Lage bringen könnte, indem er die briti sche Flotte in die Erörterung hineinziehe und Zusagen wegen der künftigen Verwendung durch den Völkerbund mache. Das Blatt ver langt Aufklärung, wie weit Parmoors Befug nisse gingen, und schreibt, da die Stärke der bri tischen Flotte durch internationale Überein kommen bereits eingeschränkt

Unterlage habe. Bis dorthin ist noch Zeit für Enttäuschungen der Idealisten ... Eintritt veutsthlanös in üen Völkerbund? Aus Genf und London liegen Meldungen vor das? ein Antrag Deutschlands auf Aufnahme in den Völkerbund als Ergebnis der heutigen Kabinetts sitzung zu erwarten ist. Die Pariser „Information' erfährt außerdem, im Rat des Völkerbundes hätten in den letzten vierundzwanzig Stunden Verhand lungen, stattgefunden, deren Resultat in Berlin mit geteilt werden wird. Dieses Resultat komme

im wesentlichen auf eine erneute Einladung Deutschlands hinaus. Gleichzeitig .läßt sich der „Daily Telegraph' aus Berlin berichten, daß die neuerdings von der deutschen Regierung durchge führten Sondierungen bezüglich der Aussicht eines deutschen Antrages auf Eintritt in den Völkerbund günstig verlaufen seien, daß die heutige Sitzung des Reichskabinettes nicht mehr die Frage zu prüfen brauche, ob es zweckmäßig sei, einen derartigen An trag zu stellen, sondern, daß das deutsche Kabinett nur' die Frage prüfen

werde, in welcher Form der Antrag gestellt werden solle. Der Berichterstat ter des genannten Blattes behauptet weiter, daß Deutschland nach seinem Eintritt in den Völ kerbund zwei Anträge stellen werde. Der erste Antrag bezwecke die Aufteilung der Kolonial mandate, damit Deutschland wieder ein angemesse ner Anteil an Kolonialland erteilt werde, und der zweite deutsche Antrag werde den Völkerbund auf fordern, an alle Völker, die am Weltkrieg teilgenom men haben, die Einladung zu richten, ihre Archive sofort zu öffnen

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
nur für eine Zeit den Sitz ungen fern bleiben wird, darüber kann vorläufig niemand Aufschluß geben. Wenn das erste der Fall sein sollte, daß es nämlich dieser vorläufigen ziemlich undeutlichen Erklärung wirklich den for mellen Austritt folgen lasfen sollte, dann käme man an eine andere Frage, die zu beantworten von größter Wichtigkeit sein müßte: Was hat über haupt der Völkerbund sür einen Wert, wenn jeder Staat austreten kann, so bald ihm ein Wunsch nicht erfüllt wird. Und noch eine Frage : welche Macht

besitzt eigentlich dann der Völkerbund, wenn so und so viele Mitglieder bereits ausge treten sind und sich an die Satzungen nicht mehr zu halten brauchen? Wer kann es hindern, daß alle diese Ausgetretenen wieder einen Völkerbund bilden und welche praktische Wirkung würde dann der alte und welche Wirkung der neue Völkerbund haben. Das sind alles Fragen, die durchaus nicht so des Grundes entbehren, wie man vielleicht im ersten Augenblick annehmen könnte. Denn gerade diese Staaten, welche bereits

: das Zusammenhalten der europäischen Mächte auf der Basis der Verträge und das ineinbeziehen auch der andern Staaten in diese phäre, die durch das Abbröckeln des Völker bundes langsam ans dem Leim gehen müßte. Das ist ja das Um uns Auf des ganzen Völker bundes von Heute, darüber hinwegzutäuschen geht heute nicht mehr. Wenn daher Deutschland den Weg in den Völkerbund findet, so geschieht dies Mit dem Bewußtsein, hier eine Schranke durchzu brechen. die bis heute immer noch gegen die Zu stände der Gleichberechtigung

in Europa, wie auf der Welt überhaupt gerichtet waren und Einfluß auf Dinge zu bekommen, die im Völkerbund ver handelt werden, damit es auch mitsprechen kann bei der Besetzung von Kolonialmandaten etc., die heute der Völkerbund vergibt. Die Situation hat sich allerdings seit Locarno geändert. Man ist Deutschland entgegengekom men und hat seine Aufnahme in den Völkerbund, und zwar seine alleinige Aufnahme zur Voraus setzung der Verträge von Locarno gemacht, um damit zu erhärten, daß auch Deutschland

zu können, da wurde die Situation noch komplizierter und als nun der größte damals im Völkerbund vertretene ameri kanische Staat Brasilien sich auf den Standpunkt stellt, es fei vollkommen falsch vom Völkerbund zu verlangen, er solle sich den durch Locarno ge schaffenen Verhältnissen anpassen, sondern es sei vielmehr viel richtiger, die Mächte von Locarno müßten sich den durch den bereits geschaffenen Verhältnissen einfügen und als dies nicht aner kannt wurde, seine Konsequenzen zog und einfach aus Genf

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
zu iso lieren, ritte er nach Berlin, um Deutschland zu be schwören, es möge nicht in den Völkerbund eintreten. Deutschland ging in genauer Einhaltung der forma len in Locarno übernommenen Verpflichtungen im hmirigen März nach Genf, wo es ds Dar des Völ kerbundes — verschlossen fand. Endlich fühlte Brasi lien das Bedürfnis im voraus zu verkünden, daß es auch im Herbst seinen- Einspruch' gegen Deutschland erneuern werde. . Wie können wir uns nach' all diesen Geschehnissen noch' wundern, daß der deutsch

, dem Völkerbund «zu folgen, im Falle eines Krieges gegen Rußland. Sohin hat sich Deutschland verpflichtet, den Völkerbund «zu verra ten. noch bevor es in denselben ringetreten ist.' Dem entgegen läßt sich die Frage erheben, ob einzig und allein Deutschland verpflichtet ist, sich auf keine Feindseligkeiten gegen Rußland einzulassen. Die Sache steht so in Wirklichkeit, daß Rußland Frermd- schastsverträge auch mit verschiedenen Staaten, die im Völkerbund sind, besitzt. Den ersten hat es mit Italien geschloffen

, jetzt steht es in Verhandlungen mit Frankreich und glaubt wirklich jemand ernst Denkender, daß der Völkerbund eines schönen Tages mit Rußland Krieg führen wird? Nicht einmal FrarEreich, obwohl militärisch' mit Polen verbündet, könnte mit Rußland Krieg führen, weil die franzö sischen Truppen ohne die Möglichkeit über deutsches Gebiet zu fahren nicht nach Polen kommen könnten. Und schließlich, wer könnte angesichts des Geistes von Locarno glauben, daß Frankreich im Ernst einen Krieg ansangen möchte

, im Gegenteil.alles läßt hof fen. daß der Vertrag von Berlin als Brücke zwischen Rußland und dem Völkerbund dienen wird: es ist. nicht ausgeschlossen, daß auch Tschiffcherin im Ge gensatz zu all dem, rvas er gegen den Völkerbund ge schrieben und gesprochen hat, schließlich das gute Bei spiel des Herrn Stresemann nachahmt. Der Noröpot von Ser „Norge* überflogen. Nach einer Meldung der „United Preß' in Neuyork Hat die „Norge' den Nordpol Mittwoch um 1 Uhr nachts mitteleuropäischer Zeit überflogen. Kurz

mit Bemühun gen, die Strafe eines als unschuldig erkannten Mannes herabzusetzen. Die Vereinigten Staaten müßten ihren Einfluß geltend machen, damit Frankreich und England auf jede Reparation Deutschlands verzichten. Damit werde zugleich eines der Haupthinderniffe gegen Ame rikas Eintritt in den Völkerbund beseitigt. Kurze Nachrichten, j Die Ernennung der Amtsburgermeister. - ' Rom, 13. Mai. Am 16. Mai werden in weiteren 24 Provinzen, darunter auch in der Provinz Trento, die Amtsbürgermeister eingesetzt

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