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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.12.1933
Umfang: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

nicht an: die Vereinigten Staaten, Rußland und Japan. Die Vereinigten Staaten haben dem Bunde der Nationen niemals angehört, obwohl die Dölkerbund- idee eigentlich eine Schöpfung des Präsidenten Wilson ewesen ist. Che noch di? Frage des Eintrittes Ameri- as in den Völkerbund aktuell wurde, hat sich in der amerikanischen Politik der Grundsatz durchgesetzt, daß die Union am Völkerbund desinteressiert sei. Rußland hat ebenfalls dem Völkerbund noch nie angehört, was leicht erklärlich ist, da ja die Sowjet-Union den Völ

kerbund immer bekämpft hat, und chrer geistigen Einstellung nach gar nicht in den Nahmen des Völker bundes paßt. Nun ist infolge der Schwierigkeiten auf der Abrüstungskonferenz auch Deutschland aus dem Völkerbunde ausgetreten, nachdem bereits Japan an läßlich des Konfliktes mit China aus dem Völker kunde ausgeschieden war. Von den Weltmächten befin den sich nur mehr Frankreich, England und Italien im Völkerbund, doch hat bereits der faschistische Große Rat erklärt, daß das Verbleiben Italiens

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

>en Konfliktes erlitten, weil er China nicht vor dem offenkundigen Unrecht schützen konnte, das dem chinesischen Staat durch Ja pan zugesügt wurde. Trotzdem muß aber anerkannt werden, daß der Völkerbund auch eine Reihe von wichtigen Er folgen erzielt hat. Es ist ihm beispielsweise gelun gen, eine Anzahl sehr heikler Probleme zu lösen. Es fei in diesem Zusammenhang nur aus die Optanten- Frage, aus Danzig, die Beilegung des bulgarisch- griechischen Konfliktes usw. verwiesen. Den größten Erfolg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.02.1932
Umfang: 8
als militärpolitische Finte verwandt worden ist, um einer gleichmäßigen und wirksamen Abrüstung aller europäischen 'Militärstaaten auszuweichen und der Ausdehnung der 'deutschen Flugzeugflotte ein Hemmnis in den Weg zu Legen, so dürfen wir doch nicht vergessen, daß die Völker bund-Armee als militärpolitisches Endziel der Befriedung des europäischen Kontinents in den besten Köpfen der europäischen Friedensbewegung durchdacht worden ist. Vor allem von den republikanischen Militärs ist das Pro jekt einer Völkerbund

der republikanischen Militärs etwas .sehr weit. So war der General Sarrail der Meinung, man könne ähnlich wie die französische „Fremdenlegion" eine aus allen Nationen zusammengesetzte Völkerbund-Armee aus dem Boden stampfen und solle — unter völliger Los lösung dieser Kontingente von ihren nationalen Regierun gen — eine internationalisierte Heeresgruppe etwa in der Gegend von Lüttich und eine zweite in der Gegend von Basel stationieren, um in der Rolle eines Schiedsrichters oder Sekundanten einer sich neu

bildenden französischen Front mit drohender Geste und zur Abwehr erhobener Schwurhand in die Flanken zu fallen. Dieses Projekt ist zweifellos allerfernste Zukunftsmusik. Wir werden wohl froh sein dürfen, wenn der Gedanke der Völkerbund-Armee durch das heutige Frankreich nicht allzu sehr diskreditiert und erst im Lauf der Jahrzehnte eine allmählich greifbare Gestalt annehmen wird. Vielleicht sind wir in einem halben Jahrhundert so weit, daß dem Dölkerbundrat tatsächlich eine militärpolizeiliche Kom

in der Völkerbund-Politik bereits eine große Rolle gespielt. Sieht doch der Völkerbundpakt in seinem Artikel 16 bereits vor, einen widerrechtlichen Angriff abzuwehren dadurch, daß alle Bundesmitglieder verpflichtet werden, den „wirtschaftlichen Boykott" gegen die Angreifer auszu- üben. Weiter heißt es im Absatz 2: „In diesem Fall ist der Rat verpflichtet, den verschiedenen beteiligten Regierungen vorzuschlagen, mit welchen Land- und See- und Luststreit- kräften jedes Bundesmitglied für sein Teil zu der bewaff

neten Macht beizutragen hat, die den Bundesverpslichtun- gen Achtung zu verschaffen bestimmt ist." Dieser Absatz 2 des Artikels 16 des Völkerbundpaktes sieht also lediglich ein Vorschlagsrecht des Völkerbund rates ^ür die Zusammenstellung einer Völkerbund-Armee vor. Das sogenannte Genfer Protokoll vom Juni 1924 wollte einen Schritt weitergehen und die Bildung einer Völkerbund-Armee nicht mehr vom Vorfchlagsrecht des Rates, sondern von der automatischen Aufstellung und Ver wendung einer Art

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 19.09.1924
Umfang: 16
bewiesen. Was gibt es Nerzes in dev Welt? ' In der Schweizer Stadt Genf ist schon feit Wochen der sogenannte Völkerbund versammelt. Der Völker bund :ft eine Schöpftmg des verstorbenen amerikanischen Präsidenten Wilson, welcher bei Betörung der Mittel mächte mit dem Wan auftrat, der Krieg müsse beendigt werden, ohne daß es Sieger, Besiegte und Kriegsent- schädigungen gibt, die Staaten haben sich auf Grund des Selb'ftbestimnumgsrechtes der Völker umzugestalten, mrd dann sind alle Nationen zum Völkerbund

zusammen- zusasien, um für alle künftigen Zeiten jeden Krieg un möglich zu machen. Wie Präsident Wilson seine Ver sprechungen, auf Grund welcher die Mittelmächte im Jahre 1918 die Waffen niedergelegt, bei den nach folgenden Friedensverhandlungen eingelöst hat, wissen und fühlen wir alle, und darüber können namentlich unsere geknechteten Brüder in Südtirol ein ergreifen des Klagelied anstimmen. Daß der Völkerbund eine Schöpftmg Wilsons ist, könnte jeden Oesterreicher und Tiroler mit tiefstem Mißtrauen

dagegen erfüllen. In dessen scheint sich der Völkerbund doch bedeutend besser zu enttmcfeln, als man nach den sonst mit den Plänen Wlsons gemachten Erfahrungen früher glaubte anneh men zu müssen. Der Völkerbund ist es gewesen, der die Sanierung Oesterreichs nach den Vorschlägen des Bundeskanzlers Dr. Seipel möglich gemacht hat. Auch die Sanierung Ungarns hat der Völkerbund erfolgreich in die Hand genommen. Damit sind allerdings die greifbaren Erfolge, welche der Völkerbund bisher auf zuweisen gehabt

, schon beinahe erschöpft. Der Völkerbund sollte z. B. der Beschützer der Mirrderheiten in den ver schiedenen Nationalstaaten sein, also der Verteidiger der Deutschen in Südtirol, Polen und in der Tschechen eben so der Verteidiger der Magyaren in Jugoslawien und Rumänien. Bisher Hai man aber von einer solchen Verteidigung vder auch nur vom Willen dazu von Seite des Völkerbundes sehr wenig zu verzeichnen gehabt. Trotz der vvrgebrachten Beschwerden und Bitten und trotz des Adüveifts auf die schnöde

verletzten Verträge und rück sichtslos gebrochenen Versprechungen hat sich der Völker bund in der Frage des Schutzes der nationalen Minder heiten bisher vollständig ausgeschwiegen. Alle Welt weiß es und der Völkerbund weiß es besonders gut, wie brutal K B. die Deutschen in Südtirol entrechtet werden. Aber der Völkerbund läßt sich zum Schuß anrusen, tut aber in dieser Angelegenheit gar nichts, weil er die italienischen Vertreter beim Völkerbund nicht reizen und kränken will. Aehnlich wird es gemacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.09.1924
Umfang: 16
, Zarboch, Zehetgrüber. Es wird angezeigt sein, daß sich die Konsumen ten die Verteurer der Lebensmittel und Bedarfs artikel, die Obdachlosen die Verteurer des Zements für den Häuserbau gut merken, damit sie ihnen ge legentlich kommender Wahlen die gebührende Ant wort erteilen können. * * Deutschland und der Völkerbund. Vor der interparlamentarischen Studentenkonfe renz in Genf hielt Gen. Dr. Breit scheid am Sonntag abend eine politische Rede über „Deutsch land und der Völkerbund". Er bezeichnete

den Krieg als Wegbereiter für die Völkerbundidee, da allein die internationale Verständigung ein euro päisches Chaos verhüten kann. Die bisherige teil weise Ablehnung des Völkerbundes in Deutschland ist begründet durch die Verbindung mit dem Ver sailler Vertrag, der den Völkerbund als eine von den Friedensbedingungen schuf. Deutschland wurde damals nicht ausgenommen. Die Entscheidungen des Völkerbundes über Eupen-Malmedy unh Ober schlesien mögen formell richtig sein, aber sie ver stoßen

gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker. Deshalb 'besteht die Auffassung, daß der Völ kerbund ein Instrument der Siegerstaaten, aber kein demokratisches Institut sei. In weiten Arbei terkreisen Deutschlands bestand damals der Glaube an die bevorstehende Weltrevolution und deshalb eine gewisse Reserve gegenüber dem Völkerbund. Heute ist ein entschiedener Wandel zu verzeichnen. Eine große Mehrheit des deutschen Volkes wünscht heute den Eintritt in den Völkerbund. Auch die deutsche Regierung ist ldamit einverstanden. Inner halb

, eine grundsätzliche Klärung der Kriegsschuldfrage aber nur durch die Geschichte möglich ist. Dazu ist Voraussetzung die Oesfnung aller Archive und die Ablehnung der Hofgeschichts schreibung aller Länder. Die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit ist nur denkbar, wenn der Völker bund reale Machtmittel besitzt. Wirtschaftliche Sanktionen allein sind unzureichend. Nordamerika kann z. B. Rußland unmöglich boykottieren. Der Redner fordert den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. In seiner heutigen

Verfassung sei der Völkerbund kein Ideal, sondern nur eine Zwischenlösung, da eine Gesellschaft auf proletari- scher Basis heute noch nicht möglich sei. Aber der Völkerbund sei heute der Knotenpunkt europäischer Politik. Deutschland muß aus der Isolierung her aus. durch seine Mitgliedschaft schadet es nur sich, nicht dem Völkerbunde. Der Redner fordert zum Schluß die Ueberwindung falsch verstandener Sou veränitätsgefühle durch die europäische Gemein schaft. General Allen, der ehemalige Oberbefehls haber

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.10.1924
Umfang: 16
namentlich zwei Fragen im Vor dergrund, nämlich, wie der eivige Frieden mrd damit die allgemeine Abrüstung möglich gemacht werden könn ten, und ob Deutschland in ' den Völkerbund eintreten wird. Die Siegerstaaten fühlen sich durch die Ergebnisse des Weltkrieges an Besitz von Land und Leuten be friedigt und gesättigt und haben bloß inehr die eine Sorge, es könnte ihnen ihre Kriegsbeute durch einen neuen Krieg wieder entrissen werden. Um dies zu ver hindern, müssen sie alljähAich für volle Kriegsbereit

nun, daß in den letzten Tagen in den Bestrebungen zur Er möglichung einer allgemeinen Abrüstung tatsächlich be deutsame Fortschritte erzielt vtvrden sind. Aber es wird, abgesehen von möglichen Rückschlägen, wohl noch Mo nate und Jahre dauern, bis die allgemeine Abrüstung nicht mehr bloß beraten, sondern auch tatsächlich durch geführt wird. Die zweite Frage, welche der: Völkerbund sehr leb haft beschäftigt, ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Diese Frage wird nicht so fast in den öffentlichen

eingeladen, son dern geradezu gebeten io-orden ist, gleichfalls in den Völkerbund einzutreten und dort als gleichberechtigtes Mitglied den ihm gebührenden Sitz einzunehmen. Für Deutschland hat es gewiß zahlreiche Nützlichkeiten im Gefolge, wenn es außerhalb des Völkerbundes bleibt. Dem: es ist immer sehr gefährlich, sich von einer Ge meinschaft auszuschließen und im Gegensatz zu allen anderen seine eigenen Wege gehen zu wollen. Im Völker bund wird über das Schicksal der Welt entschieden

und über das Verhalten gegenüber Deutschland beraten, und letzteres ist gar nicht einmal dabei, weil es nicht dabei sein wollte. Es bestehen aber cmch große Schwierig keiten,' die dem Deutschen Reiche den Eintritt in den Völkerbund ganz außerordentlich erschweren, und daher mag es kommen, daß Deutschland bis in die jüngste Zeit um seine Aufnahme in dnr Völkerbund nicht nach gesucht hat, während Oesterreich, Bulgarien und Ungarn schon seit längerer Zeit Mitglieder des Völkerbundes sind. Wer in den Völkerbund eintritt

, daß Deutschland ernstliche B nken trägt, in den Völkerbund einzutreten, so lange sei Eintritt als eine neuerliche und diesmal freiwillige Z: im tranig zu dem an ihm begangenen Unrecht ge- br et werden nmß. Deutschland sucht angesichts dieser S. hlage einen Mittelweg zu finden, um einerseits nicht mehr länger außerhalb des Völkerbundes bleiben nnd andererseits nicht abermals das an ihm begangene Un recht gutheißen zu müssen. In diesem Sinne hat sich die deutsche Reichsregierung zum Eintritt in den Völker bund

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Reuttener Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1931
Umfang: 6
Ihrenberger in Reutte, Hauptstraße 135 — Platzvorschriften ohne Verbindlichkeit Nr. 36 Freitag, den 11. September Jahrgang 1931 Das Genfer Theater. Nachstehende Ausführungen des „Südd. Korr.-Bür/ möchten wir auch unseren Lesern nicht vorenthalten. Hdffnuns auf Genf? Es ist heuer das erstemal, daß bei der Wahl des Präsi- denten für die Vollversammlung des Völkerbundes politisch« Erwägungen eine Rolle gespielt haben. Und sofort hat sich der Völkerbund eine schwere moralische Niederlage zu- gezogen

, sind daher an sich schon unbeliebt. Es ist also eine politische Entscheidung gewesen und daher für uns bedeutsam. Wir ersehen daraus wieder, auf welche Widerstände wir stoßen würden, wenn wir den Versuch machen sollten, über den Völkerbund eine Revision des Versailler Diktats oder auch nur eines seiner Artikel zu betreiben. Eingesetzt ist der Völkerbund als höchster Hüter des Rechtes und des Friedens. Er soll Uebelstände beseitigen, die Kriegsmöglichkeiten in sich schließen. Das steht

nicht. In diesem Uebergewicht unseres westlichen Nachbarn liegt ein Todesurteil für den Völkerbund. Rein zahlenmäßig hat Frankreich gar nlcht den überwiegenden Einfluß, auch nicht mit all seinen Vasallen, aber es genießt dank einer geschickten Propaganda einen ausgezeichneten Ruf, um den wir es beneiden können. Selbst jetzt, wo sich die Anklagen gegen die Sabotage in der Abrüstungsfrage so stark gehäuft haben, steht es in dieser Hinsicht noch un erschüttert. Wie es einst, als Wilson nach Europa kam, immer

. Jur Erleöiguns Lee Zolluntonsfeam Genf, 8. Sept. Zu der Entschließung des Völkerbunds- ^ rates, die Angelegenheit der Zollunion im Völkerbund nicht j mehr weiter zu verfolgen, wird von zuständiger deutscher \ Seite erklärt: Dieses Ergebnis beweise, daß die Situation in der Frage des Zollunionsprojektes deutscherseits zutref fend beurteilt worden ist und daß die entsprechend befolgte [ Taktik richtig war. .Worauf es anfattk aifii* Öä6 nif&Li j etwa eine neue Diskus s i o n im Völkerbundsrat ent

im Völkerbund den größten Wert leg- ten. Man könne dem Präsidenten der Republik Mexiko und seinem Lande, ebenso wie dem Völkerbund nur Glück dazu wünschen, wenn seine Regierung tatsächlich den Antrag um Aufnahme stellen würde. Mexiko soll dem Völkerbund beitrrtru Aehnlich äußerten sich die Vertreter Englands. Spaniens. Frankreichs, Italiens ufw. Der Delegierte von Columbien ging in längerer Rede auf die politischen und wirtschaftli chen Hintergründe der seinerzeit erfolgten Fernhaltung Mexikos

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1922
Umfang: 8
in der L a g e i st, eine ■ Gestern hat sich in Genf der Bölkerbundrat versaninielt, um über eine Reihe von aktuellen Fragen zu beraten. An erster Stelle der Tages ordnung steht das österreichische Hilssproblem, über das Präsident Da Gam a eine längere, einleitende Ansprache hielt, aus der selbst die größten Optimisten nicht die Hoffnung zu schöp fen vermögen, daß Oesterreich vom Völkerbund geholfen werden wird oder kann. Schon die Wendung in den Ausführungen des Präsiden ten. daß der Völkerbund rat zu „prüfen

" haben werde, „ob er in der Lage ist, eine Lösung der .österreichischen Frage, so wie sie jetzt ausgerollt worden ist, zu v e r s u ch e n, und wenn ja, unter welchen Bedingungen", klärt darüber auf, daß der sogenannte „Völkerbundkredit" noch in wei ter Ferne ist. lieber die Eröffnung und den Verlauf der Sitzung, sowie über die Aussichten für Oester reich vom Völkerbund Hilfe zu bekommen, lie gen nachstehende Meldungen vor: Hie BAkerbavWifr für LeSrrreich. Geringe Aussichten auf Verwirklichung. Gens, 31. Aug

reichische Frage behandelt wurde, wurden sat zungsgemäß auch die österreichischen Delegierten beigezogen, nämlich Außenminister Dr. Grün- b e r g e r, der ehemalige Botschafter Meus dorfs sowie Dr. Pflüyl, der ständige Ver treter beim Völkerbund. Präsident Da Gama erklärte, es handle sich vor allem darum, den Vorgang festzustelleu, "der bei der Behandlung des österreichischen Pro blems einzuschlagen sei. Er führte aus: Wir alle wissen die Wichtigkeit und Dringlichkeit des österreichischen Problems

bei allen seinen ^spre- chungen und Entscheidungen in engster Fühlung mit den österreichischen Vertretern bleiün. Es ist eines der Grundprinzipien des Völkerbund paktes, der jedem Lande, das nicht im Völker bundrate vertreten ist, gestattet, einen Repräsen tanten in den Rat zu entsenden» der gleichberech tigt mit den anderen Mitgliedern des Rates ist, solange es sich um eine Frage handelt, die den betreffenden Staat besonders interessiert. Die Vorschläge des Präsidenten werden hier auf e i n st i m m i g angenommen

der Ententestaatsmänner von einem Kredit von 15 Millionen Pfund, dessen Sicherstellung damals jedoch abgelehnt worden war und nun vom Völkerbund beschlossen werden soll. 15 Millionen Pfund wären jetzt nach dem Kursstand vom 30. August rund 5188 Milliarden 600 Mil lionen Kronen, ein Sümmchen, mit dem sich trotz der ungeheuren Entwertung der Krone vom Juni bis August doch etwas ansangen ließe, um unsere zerrüttete Volkswirtschaft einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Nach der Frie densparität der Krone wären

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.11.1920
Umfang: 8
-SeSer HG HsKer Lj IS LsrMsürrrr. Folge 270 Znnsbrnck, Dienstag, de« 16. November 1920 8. Jahrgang Die Delegierten. KB. Genf, 15 .November. Einige wenige Delegierte ausgenommen trafen im Laufe des gestrigen Tages Vertreter aller Länder, die Mitglieder des Völkerbundes sinö, hier ein. Auch Länder, die Mitglieder weiten wol len, haben Vertreter entsendet. Bisher f.'hüren dem Völkerbund 41 Staaten an, da von 27 infolge des Inkrafttretens des Versailler Ver- tmges

der Bölkerbundtagung ist die Stadt festlich beflaggt. Die Vertretung der Presse beim Kongreß. Genf, 15. November. Bis jetzt find 70 a u s l ä u ö i s ch e Zeitungen für die- Völkerbund stagung eingeschrieben, zu der sie ihre SpezialverMerstatter delegieren werden. Me europäiifjchen Länder sinö bis jetzt reichlich vertreten, besonders die deutschen Zeitungen. Der Sinschrebedienst isst sehr gut eingerichtet. Die Mitglieder der Presse erhal ten ihre Ausweiskarite und sinö für den ihnen zugewie- senen Platz

verantwortlich; ö. H. wenn sie ihre Karte einem Dritten überlassen, tragen sie die Verantvortnng fixt öie Folgen dieser Hanölungsweilse. Die Vertreter der Presse sind gebeten worden, ihre Karte dem Sekre tariat sofort zurückzugeben, wenn sie den Sitzungen nicht mehr beiwohnen wollen. Oesterreichs Nnsuchen um Aufnahme. Das Gesuch der österreichischen Regierung um Auf nahme in den Völkerbund hat folgenden Wortlaut: Departement der Ausrvärtigen Angelegenheiten, Wien, den 9. November 1920. Herr Generalsekretär

! Die auf dem Grundsatz der Demokratie gegründete und von pazifistischen Gefühlen getragene österreichische Republik hat es schon bei ihrer Entstehung als eines ihrer wichtigsten Ziele betrachtet, in den Völkerbund auf- genonmren zu werden, sobald dieser konstituiert fein Erde. Trotz allen Anstrengungen haben es die Dele gierten der österreichischen Republik leider in St. Ger- main nicht dazu bringen können, daß Oesterreich als ur sprüngliches Mitglied in den Völkerbund ausgenommen wurde. Die österreichische

Regierung glaubt jedoch nicht mehr zögern zu dürfen, um von der im Bölkerbunösver- trag vorgesehenen Befugnis (Art. 1, Alinea 2 des Frie densvertrages von St. Germain) für Staaten, die nicht ursprüngliches Mitglied dieses Bundes sinö, ihm aber anzugehören wünschen, Gebrauch zu machen. Die öster reichische Regierung hält mn so mehr darauf, jetzt die Zulassung Oesterreichs zum Völkerbund zu verlangen, da die hauptsächlichsten alliierten und assoziierten Mächte anläßlich der Verhandlungen in St. Germain

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1936
Umfang: 8
6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling U* 8nn»bru«k,Freitag, den 12. Juni 1936 44. Jahrgang Englands Refornworsthlaa für den Völkerbund London, 11. Juni. Große Sensation erregte in Lon- ||tt außenpolitischen Kreisen ein Ereignis, das Don grv- tzer politischer Tragweite sein wird. Der britische Schatzkanzler Neville Ghamberlain war gemeinsam mit Sir Robert Hood Gast! des ehemaligen Lust- sahrtministers Lord London derry. Bei dieser Gelegenheit hielt der britische Schatzkanzler eine Rede

, noch die Unabhängigkeit Abessiniens zu retten. Ties bedeute aber nicht, daß deswegen der Völkerbund ver sagt habe. Man habe nur dem Völkerbund mehr zuge- mutet, als man von ihm verlangen dürfte. Das Prinzip der kollektiven Sicherheit habe mit dieser Probe, die in der Verhängung der Sanktionen bestand, rchiMruch gelitten und man müsse daraus die nötigen Folgerungen ziehen. Der Völkerbund sei nicht universell, deshalb konnte wanden Dö'lkerbundstaaten nicht zumuten, den Sanktions- bestinunungen Folge zu leisten

, zeigt die Mittel', deren man sich bedient. Und » konnte in Kürze der Tag kommen, wo sich Ghina noch- »an den Völkerbund wenden und man dadurch in eine "angenehme Situation kommen würde. L<*y mt es also vor, den Völkerbund zu reformieren, ^les alles zeigt die Rede Neville Chamberlains. Aeuorientierung der'italienischen Außenpolitik? ^'.J"ni. (DR.) Dem „Oeuvre" zufolge wird L f Foreign Office als auch am Quai dDvsay der ^ Grasen Ciano und des bisherigen italienischen kin-^k ? ^ Warschau Bastianini

ins Außenministerinm veiondere politische Bedeutung beigemessen, fick mV™*? Unib ' London nimmt man an, daß der Duce lebe ^^"lichkeiten umgeben wolle, um in Hinkunft ^rskußlon seiner außenpolitischen Konzeptionen und ^l'ungen zu vermeiden. ^ Suvich gegen Yen Brfuch mit dem Völkerbund ist^bherige Staatssekretär für Auswärtiges Suvich evanntlich für eine Politik der Versöhnung mit den Sanktionsstaaten eingetreten. Er «war ein Anhänger der Genfer Institution und ein ausgesprochener Gegner einer Annäherung Italiens

Grandi-tzden London, 11. Juni. Der italienische Botschafter in Rom hatte in Hinblick auf die bevorstehende Tagung des Völkerbundes eine Unterredung, in der er zum Ausdruck brachte, daß Italien entschlossen sei, aus dem Völkerbund auszutreten, falls die Sanktionen nicht aufgehoben werden. Eden gab Grandi zu verstehen, daß die Möglichkeit der Auf hebung der Sanktionen bestünde, wenn sich Italien zu einer Geste gegenüber dem Völkerbund' bequemen würde, die darin bestehen würde, daß Italien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
Sette 2 Frettag, den 13. September 1935 Nr. 211 Die Rede Sir Hoares vor dem Völkerbund . Wir haben in unserer gestrigen Ausgabe die wichtigsten Elemente der Rede des britischen Außenministers unseren Lesern übermittelt. Wir bringen heute einen größeren Auszug aus der Rede Hoares, wie sie die schweizerische Depeschenagentur zur Aussendung brachte. Wir stellen aber gleich eingangs fest, wie wir auch wei ter unten wiederholen, daß der offizielle englische Text der Rede noch nicht vorliegt

und dadurch alle Wiedergaben sub jektiv zu werten sind. Nachfolgend die Rede Hoares: Ich möchte den Willen der britischen Regierung, den Völkerbund zu unterstützen und das Interesse des britischen Volkes an der Aktion für die Aufrechterhaltung der allge meinen Sicherheit bekunden. Die öffentliche Meinung Groß britanniens stand bereits hinter dem Völkerbund, als der selbe gegründet wurde. Obwohl gewisse Leute behauptet ha ben, daß diese Haltung auf egoistischen Motiven beruhe, so muß betont

Großbritanniens bezweckt deshalb die Erhaltung des Friedens und ist nicht der Ausdruck irgend welcher impe rialistischer oder egoistischer Motive. Es genügt jedoch nicht, den Völkerbund nur grundsätz lich unterstützen zu wollen. Bei der gegenwärtigen Lage ist es durchaus notwendig, daß mit Sorgfalt und Entschlosien- heit die Praktischen Methoden gesucht werden, um eine kol lektive Aktion zur Erhaltung des Friedens einzuleiten. Wenn man von der kollektiven Sicherheit spricht, so ist dabei nicht in erster Linie

dem Völkerbund nicht beigetreten oder sie haben sich von ihm zurückgezogen. Dieser Mangel an Universalität ist zwer- sellos ein Element, das die Organisation und Aufrechterhal tung des Friedens ernsthaft erschwert. Es sind zu viele leere Sitze an unserem Tische. Wir wünschen nicht, daß die Zahl noch vermehrt werde. Wenn um den Frieden gekämpft werden muß, so ist dia- ser Kamps mit Gefahren verbunden. Gefahren, die von al len getragen werden müssen. Die allgemeine Sicherheit kann nicht das" Ergebnis

und tritt für einen energischen und kollektiven Widerstand gegen einen solchen sin. Dazu der ergänzende Bericht des Reuterbüros: London, 11. September. (-) Das Reutersche Büro be richtet aus Genf: In der heutigen Völkerbundversammlung hielt der britische Außenminister Sir Samuel Hoare eine Rede, in der er insbesondere erklärte: Die Haltung der bri tischen Regierung war stets eine Haltung der unerschütter lichen Treue zum Völkerbund gewesen und all dies hält sie ausrecht und der Fall, der gegenwärtig

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1938
Umfang: 8
heitskampf von riesenhaften Ausmaßen ist es, was wir auch heute erleben? Der allzu straff gespannt gewesene Bogen des Unfriedenswerkes von Versailles und seiner Ableger ist so gut wie zersprungen, denn die Völker des gesamten Er denrundes wollen hinkünftig sich nicht mehr durch eine Gruppe von Großmächten bevormunden lassen. Damit ist auch dem Genfer sogenannten Völkerbund ein Begräbnis erster Klasse bereitet worden, da er von Haus aus kein Mittel zur Befriedung Europas und der Welt darstellte

. Der Belgrader Rechtsgelehrte Dr. Peritsch widmete ihm in der „Revue mensuelle" folgenden Nachruf: „Die Sieger- staafM konnten, ähnlich wie seinerzeit Ludwig XIV., sagen: Der Völkerbund, das sind wir! Denn die Besiegten ge hörten nicht dazu, und wenn die großen .Sieger' sie später zuließen, so war dies nur eine Gnade, durch de die besiegten Staaten einen sekundären Rang erhallen sollten, um nicht zu sagen, die von Untergebenen." Das ist ein zutreffendes Urteil, denn der Wahn, das in den Pariser Vororten

die Tä igkeit des Völkerbundes zweifellos erschwere. Die bri ische Regierung halte jedoch an Ihrem Vertrauen m die Ziele und Ideale des Völkerbundes unbedingt fest. Die internationale Zusammenarbeit und die Erhaltung und Festigung des Weltfriedens seien die eigentlichen Ziele des Völkerbundes. Diese Stellungnahme schließe selbstverständlich freundschaftliche Beziehungen zu den dem Völkerbund picht angehörenden Staaten keineswegs aus. Der französische Außenminister Delbos erklärte, daß manche Kreise

vom Völkerbund enttäuscht seien. Das Heilmittel für die Welt krise bestehe darin, zu den Völkerbundpatt-Prinzipien zu rückzukehren. Es handle sich nicht darum, in das innere Regime der einzelnen Länder einzugreifen. Volkskommissar Litwinow führte insbesondere aus, daß Sowjetmßland dem Völkerbund beigetreten sei, sobald es die Ueberzeugung gewonnen habe, daß der Völkerbund tatsächlich bestrebt sei, für die Erha.tung und Festigung des Weltfriedens zu ar beiten. Der polnische Außenminister erklärte, daß der Völ

kerbund sich leider von den Zielen und Bestrebungen, die bei seiner Gründung im Vordergründe standen, entsemt habe. Polen sei dennoch entschlossen, auch künftig dem Völkerbund seine Unterstützung zu leihen, doch werde es auch mit den Nichtmitg iedstaaten freundschaftliche Besiehungen unterhalten. Der rumänische Außenminister betonte, der Völkerbund dürfe nicht einen Block bilden, der gegen die ihm nicht angehören den Staaten gerichtet sei. — Der belgische Außenminister betonte, der Völkerbund Jolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.09.1936
Umfang: 8
4 Schilling. Bet Abholen in den Verschleiß, stellen' in Innsbruck 3.6g Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling, Durch die Post für Oestevf reich 4Schilling,fürDeutfch« land 6 Schilling. Für dat übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Ar. 221 Fnnsdruck, Freitag, den LS. September 1936 44. Fahrgang Austritt Italiens aus dem Völkerbund? I Rom, 24. September. Die Zulassung, der abessinischen ^ Delegation zu den Verhandlungen! des Völkerbundes! hat in I ganz Italien größtes Aufsehen

erregt. Die Blätter bringen -ie Nachricht in großen Aufmachung. Sofort nach Bekanntwerden der Nachricht über die Zu lassung der abessinischen Delegation traten die Minister zu i Beratungen zusammen. Mussolini nahm heute an einer ! Konferenz teil, in der über den eventuellen Austritt Italiens [ aus dem Völkerbund Beschluß gefaßt werden sollte. Bis zur Stunde liegt eine Entscheidung über diese Frage f -noch nicht vor. Rom, 24. September. In römischen Kreisen wird er° ! klärt: Eine Entscheidung

! über die Frage des Austrittes Ita liens aus dem Völkerbund ist noch nicht gefallen. Die Frage .'ist noch völlig ungeklärt. Es ist durchaus nicht sicher, daß Men diesen entscheidenden Schritt tun wird. London, '24. /September. In Londoner politischen ; -Kreisen wird erklärt, daß aus das Memorandum der briti- I schien Regierung über die Konferenz der Signatavmächte des 1 Locarnopaktes noch keine Antwort eingetroffen.sei. Die Ant- l mtm Deutschlands und Italiens werden nicht vor der - Merbundver sammlung

erwartet. Ueber die Absichten Italiens in Genf werden keine Ver- j mutungen geäußert. Man glaubt jedoch, daß der Austritt ! Italiens aus dem Völkerbund durchaus nicht bedinge, daß | Italien auch an der Fünserkonserenz nicht teil nehmen werde. Jie 3ulasfmm der abesfinifchen Jelegatton Genf, 24. September. Die Entscheidung des Völker bundes über die Zulassung der abessinischen Delegation wird in der internationalen Presse eingehend erörtert. Die mei sten Blätter sprechen dem Beschluß dies Rates

weitgehende politische Bedeutung zu. Ter Pariser „Temps" wirft dem Völkerbund vor, seine Aufgaben nicht richtig erkannt zu haben. Politik sei die Kunst des Möglichen, und- der Völkerbund habe die Pflicht, alle Entschlüsse zu vermeiden, die geeignet sein könnten, Un ruhe und Kriegsgefahr herbeizusühren. Die Zeitung glaubt ierner, daß die Fünserkonserenz nunmehr sehr in Frage ge stellt sei. Eine Erklärung Des Negus Gens, 2.4 September. Der Negus empfing heute die Vertreter der auswärtigen Presse und gab

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 08.10.1937
Umfang: 12
in die Herzen der beiden Mationen herabgestiegen und sie wird dort bleiben. Die Ziele dieser Freundschaft sind eine enge Solidarität zwischen den beiden Völkern, eine Wiederaufrichtung Europas und der Friede zwischen den Völkern, die dieses Mamens würdig sind." Der Völkerbund macht Front gegen Italien. Der Völkerbund hat folgende Entschließung gefaßt: 1. Die Pflicht der Michtverletzung des Ge bietes und der politischen Anabhängigkekt Spaniens wird neuerdings entsprechend den Bestimmungen des Artikels

jMefolutionen des Völkerbund rates enthaltenen Bestimmungen innerhalb kurzer Frist zu einem positiven'. Ergebnis führen. 5. Es wird erklärt, daß für den Fall, daß diese Verhandlungen nicht innerhalb kürzester Frist zu einem befriedigenden Ergebnis führen, Auswirkungen des Bürgerkrieges, Chinas Blutopfer find heute schon nicht viel geringer, Abessinien scheint schon ganz vergessen — aber der Völkerbund, der in allen die ge nannten Länder betreffenden Fragen eine mehr als klägliche Molle gespielt

hat sich gegen toirtfcfjaftticFjic Sanktionen gegen über Japan ausgesprochen, weil solche zu schweren Konflikten im Stillen Ozean führen würden. Der Völkerbund h«at aus dem Abes- smienkonftikt gelernt! Der Kongreß tanzt. Diesmal in Genf, wo de r Volk e r b u n ö tagte, und nicht im Kino, sondern« in natura.. Der gegenwärtige Präsident der Völkerbund- Versammlung, der Vertreter Britisch-Indiens, Aga Khan, hat es für zeitgemäß gehalten, ein Fest ans seine Kosten« zu veranstalten, das wie ein Märchen aus dem Orient cmmntet

mit Mecht, wie es überhaupt möglich war, daß der Völkerbund, dem doch trotz des Austrittes verschiedener Länder noch immer rund so Staaten angehören, in der heutigen Krisenzeit sich zu emelm solchen Schauspiel hiergeben konnte. Spanien leidet seit über einem Jahre unsäglich unter den achte. Mit aller Schärfe kommt weiter zum Ausdruck, daß Japan solange kämpfen werde, bis Ehina seine jetzige Haltung ändere' und den jopanfeindlichen Kurs ausgebe. Weiter sagte der Sprecher, eine Macht, öle' in ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
Tatsache ist die, daß in Gens diesmal so etwas wie eine Feierstimrmmg geherrscht hat. Deutschland wird in den Völkerbund ausgenommen. Dieses große Ereignis hat der Tagung ihren Stempel aufgedrückt; alle Vertreter waren ganz von dem bevorstehenden feierlichen Einzug der Deut schen befangen und haben die österreichischen Sorgen als kleine und untergeordnete Fragen behandelt und im Hand umdrehen erledigt. Rameks scheinbarer Ersolg ist zum guten Teil der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund

zuzuschreiben. Uns interessiert natürlich die Auswirkung, die da die Freigabe der Kreditreste nach sich ziehen muß. Was bedeutet die Freigabe der Kreditreste? Daß der Völkerbund uns endlich den Rest, der von der Anleihe von 1922 noch übrig ist, sür die im nächsten Jahre vorzunchmenden Investitio nen zur Verfügung stellt. Der Völkerbund hat das bewil ligt und sich nur Vorbehalten, die Investitionen, zu denen das Geld verwendet werden soll, noch zu überprüfen. All zuviel bedeutet das nicht. Da der Völkerbund

hat die österreichische Regierung nur die Erlaubnis, kurz fristige Schatzscheinanleihen bis zum Betrage von 75 Mil lionen Schilling zur Deckung vorübergehender Erfordernisse der Staatskassen zu begeben. Diese Erlaubnis hat ihr der Völkerbund schon in der vorigen Tagung gewährt, sich aber die Prüfung der Einzelheiten Vorbehalten. Gestern hat er nun den Text eines Gesetzes über die Begebung dieser Schatzscheine und den Text einer Aenderung des Bank statuts, die die Nationalbank zur Gewährung von Darlehen

gegen Verpfändung dieser Schatzscheine ermächtigen soll, genehmigt. Dabei hat sich Herr Dr. Namek wieder eine grobe Ungehörigkeit geleistet. Er hat nämlich die beiden Gesetzestexte den Herren vom Finanzkomitee des Völker bundes zur Genehmigung vorgelegt, ohne vorher ihre Ge nehmigung durch den Nationalrat einzuholen. Jetzt sind sie — übrigens, wie gemeldet wird, mit „einigen kleinen Abänderungen" — vom Völkerbund genehmigt; also kann das Parlament an ihnen nichts mehr ändern, hat es sie ein fach zu beschließen

Ausbeutungsinteressen ist. Zum Begriff des Mandats gehört selbstverständlich, daß der Völkerbund, der als Verleiher des Auftrages erscheint, seine Durchführung auch überwache. Zu diesem Zweck be steht beim Völkerbund die Mandatskommission, die von Zeit zu Zeit zusamentritt. Da hat nun diese Mandatskommis sion, als sie in einer der letzten Sitzungen des Völkerbund rates diesem durch den Genossen Unden (Schweden) Bericht erstatten ließ, den Einfall gehabt, die Kontrolle, die ihr no minell über die Ausübung der Mandate zusteht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1926
Umfang: 8
und von der Einschrän kung und Beschränkung der Selbstverwaltung der Gemein den. 34. Jahrgang Bon BersaMs «ach teil. Die große Wandlung in der Weltgeschichte. Das Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie, der Berliner „Vorwärts", würdigt den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit folgenden Worten: „Seit Freitag gilt europäisches Völkerrecht. Das Ver tragswerk von Locarno tritt in Kraft. Es schafft für das umstrittenste Gebiet von Europa, für den Westen Deutsch lands und den Osten Frankreichs, Frieden

, um die Besiegten niederzuhalten. Selbst unvermeidliche und vielleicht nicht ungerechte Ent scheidungen konnten sein Ansehen nicht stärken, weil das Volk an ihnen nicht mitwirkte, das an ihnen vornehmlich interessiert war. Deutschland wurde als für den Völkerbund unentbehrlich erkannt. Jeder Versuch zu neuen europäischer Verkehrssormen mußte scheitern, solange das große Kern- land Europas im Völkerbund fehlte. Wir haben zugleich du begründete Hoffnung, daß auch der einzige europäisch Staat

, der sich jetzt zurückzieht, daß Spanien der Völkerbund gemeinschaft auf die Dauer nicht sernbleibt. Dennoch ist die Entschlossenheit, mit der die großen europäischen Mächte diesmal an Deutschlands Aufnahme sesthalten, ein Zeichen, für wie wesentlich für den europäischen Frieden sie Deutsch lands Teilhaberschaft in der Weltorganisation halten. Ist Deutschland dem Völkerbund unentbehrlich, so ist deshalb der Völkerbund kein Paradies, in dem Deutschlands Wünsche sich kampflos erfüllen. Deutschland tritt in der Völkerbund

mit mannigfachen politischen Zielen und be rechtigten Ansprüchen. Noch ist Versailles nicht überwun den: fremde Truppen stehen noch aus seinem Boden, eine Kommission fremder Militärs überwacht noch seine Rüstung eingehender als der Völkerbund die Rüstungen aller Staa- ten überwachen will, ein Teil des deutschen Gebiets steht noch immer unter ausländischer Verwaltungshoheit. Dies sind militaristische Bruchstücke von Versailles, die unverein bar, die völlig unerträglich sind mit dem Geist, in dem der Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.12.1935
Umfang: 8
, die, wenn sie sich nicht auf die Satzungen des Völkerbundes stützen, ein zelstaatliche Interessen in viel höherem Maße berücksichti gen, als dies im Rahmen des Völkerbundes geschehen könnte. Diese höhere Berücksichtigung einzelner staatlicher Interessen kann nur auf Kosten anderer Interessen gehen und gerade der Völkerbund ist infolge seiner internationa len Stellung in der Lage, solches zu vermeiden. Heute wird also der britisch-französische Friedensplan dem Völkerbundrat vorgelegt werden. Man rechnet mit einer Beschlußfassung

des Vökkerbundrates nicht vor Frei tag. Es ist selbstverständlich, daß ein solches Problem ein genaues und gewissenhaftes Studium benötigt. Es ist wei ters einleuchtend, daß solche Entscheidungen zu viele In« teressen berühren, als daß es möglich wäre, sofort zu einem entscheidenden Beschluß zu kommen. Aber weder die Lage in China, noch die damit in einem Zusammenhang stehende Flottenkonferenz darr diese Ent scheidung irgendwie beeinflussen, wenn.nicht eine Gefahr für den Völkerbund selbst entstehen

soll. Wenn der französische Ministerpräsident in seiner Rede oor der Kammer erklärte, daß er alle Anstrengungen machte, den europäischen Frieden zu sichern, so hat der , Völkerbund die viel weitergehende Aufgabe: der Völker bund hat den Weltfrieden zu sichern. Auch China ist Völker bundmitglied und wird sich eines Tages gezwungen sehen, an diese Institution zu appellieren. Die Verstimmung, die bereits in Amerika wegen der Haltung der Großmächte in Genf ganz unverhüllt in Presseberichten zum Ausdruck kommt, gibt deutlich

das bekannt, woran der Völkerbund krankt. Der Völkerbund sollte die geheime Diplomatie bis zu einem gewissen Grade entbehrlich machen, er sollte nach dem Gedanken seiner Schöpfer das Forum des Weltgewis sens 'ein. Daß in einer Welt, die solch große Gegensätze bietet. . diese im Leben der Völker noch so neuartige, Institution ■ nicht klaglos funktionieren kann, wird von jedem Einsichti gen restlos verstanden werden. Aber nicht verstanden wer den könnten Entscheidungen, die dem Sinn des Völker bundgedankens

an den Friedensvorschlägen dauert an. Es gibt kaum jemand, der nicht überzeugt wäre, daß den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Völkerbund mit der Maschinerie der kollektiven Si cherheit ein schwerer, wenn nicht irreparabler Schaden zu gsfügt wurde. Die Wirksamkeit des Völkerbundes als Werkzeug der kollektiven Sicherheit wird aufs ernsteste bezweiftlt. Es steigt die Tendenz, die Isolation Amerikas zu verstärken, wobei zwei verschiedene Wege empföhlen werden: Die einen fordern, daß sich Amerika

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1927
Umfang: 8
geführt, die sich in S Zukunft leicht vermeiden ließen, wenn man den guten Rat i befolgt, die städtischen Gebäude nur mehr mit unfern ! schönen Landes- und Stadtfarben zu schmücken. Die Stadt München hat erst kürzlich jedem Flaggenstreit die Spitze abgebrochen, indem sie verfügte, daß vom Rat Haus und die anderen städtischen Gebäude nur die bay rische weiß-blaue Landesflagge und die schwarz gelbe Stadt flagge wehen dürfe. Aristophanes. —o— Völkerbund-Hygiene. Von Ihm. Schon zu wiederholten Malen

sollte die Südtiroler Frage im Völkerbund behandelt werden, aber als es end lich anstandshalber nicht mehr anging, sich nur taub za stellen gegen den Schmerzensschrei eines vergewaltigten Kulturkindes deutscher Art, da tauchte eine neue Erfindung romanischer Tyrannei auf, die für die Mentalität der südlichen Rasse ebenso bezeichnend, als der andern Völker unwürdig wäre. Als nämlich die Anklage fertig auf dem Tisch lag, da bekam der bedauernswerte Angeklagte alle mal Bauchweh, und da die anderen Teilnehmer die wei

sich nur, was aus dem Völkerbund würde, wenn jeder Volksvertreter Bauchzwicken bekäme, so oft eine ihn betreffende Beschwerde auf den Tisch käme? Da wäre bald der Tisch ohne Leute, die sich an ihn setzen sollen. Nach einer mehrstündigen Untersuchung verkündete der Vorsitzende dieser hochwissenschaftlichen Referentenkommis sion, daß es sich dabei nur um einen ganz gewöhnlichen, ordinären welschen D . . . k handelt, wie er in Italien „dapertutto" in der Umgebung ländlicher Gehöfte, un mittelbar vor der Haustüre, in familiären

Gruppen massen haft vorfindet. Damit soll etwa nicht gesagt sein, das der betreffende Diplomat im Völkerbund auf Befehl Musso linis am Vorabend der Sitzung Rizinusöl genommen habe, wie man e"s so vielen Antifaschisten zu nehmen gezwungen hat; aber endlich fand man doch £tn Mittel, die Angelegen heit zur Sprache zu bringen, und nun blieb dem Vertreter nichts mehr übrig, als „aus dem letzten Loche zu pfeifen." Da hörte man dann die nackte Lüge, daß das unwahr sei, wessen die Faschisten sich sonst sogar

- Wochenschau. England — Rußland übers Kreuz, So, das ist mal was Gescheidt's! Eines traut dem andern nicht, Führt das andere hinters Licht, Und dann kommt es zum Beschluß Wie es eben kommen muß. Daß der Zustand ungesund Sieht sogar der Völkerbund, Den setzt einfach man schachmatt, Daß er nichts zu sagen hat. England — Frankreich eng verbündet, Wird der ganzen Welt verkündet, Eng're Freunde als biher — Nun, B e r l i n, was willst du mehr? Rührend wär's, war's nicht zum lachen, Was sie für Theater

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 19.12.1937
Umfang: 16
zwischen sich und dem Völ kerbund zerschnitten. Am Samstagabend hat Mussolini vom Balkon des Palazzo Venezia herunter der Stadt Rom, dem italienischen Volk und aller Welt in seier- licher Weise den Austritt Italiens aus dem Völker bund verkündet. Durch Jahre habe Italien das Schau spiel einer unerhörten Geduld geboten, in der Mei nung, der Völkerbund werde das durch die Sanktions verhängung verübte Unrecht wieder gutmachen. Das Genfer Kollegium werde aber von dem faschistischen Italien feindlich gesinnten Geheimmächten

„I a!" brauste ihm ent gegen. Mussolini schloß: So kehren wir dem zusammenbrechenden Tempel in Gens den Rücken. in dem nicht für den Frieden gearbeitet, sondern der Krieg vorbereitet wird. Der Austritt Italiens aus dem Völkerbund fei ein Ereignis von gewaltiger geschichtlicher Tragweite mit noch unabsehbaren Fol gen. Die aus den Reihen der großen Demokratien er hobenen Drohungen ließen Italien völlig halt. Italien fei gerüstet zur Luft, zu Land und zu Wasser. — Die italienischen Zeitungen schreiben

zum Austritt aus dem Völkerbund, der Genfer Bund sei nun nur noch ein Verband zur Wahrung der französisch-britischen Interessen; Italien habe die Nachkriegszeit abgeschlos sen; nun könne das neue Zeitalter beginnen. Wollen wir angesichts der folgenschweren Tatsache des Austrittes Italiens aus dem Völkerbund den weltpolitischen Hintergrund skizzieren, dann ist vor allem darauf zu verweisen, daß die italienische Politik bereits vor einigen Tagen einen Akt vollzog, der schon eine Art von Voranzeige

und mit Kriegsgewalt die Mandschurei mit Dschehol vom chine sischen ^Reich losgerissen. Die eroberten Provinzen mit einem Flächenausmaß von der Zweifachen Ausdehnung des Deutschen Reiches und mit 30 Millionen Einwoh nern wurden als eigenes politisches Gebilde zusam- mengefaßt und als Mandschukuo-Staat proklamiert. Der Völkerbund war gegenüber dem gewalttätigen Vorgehen Japans über papierne Proteste und die Ent sendung einer „Untersuchungskommission" nicht hin ausgekommen; indessen waren die Chinesen

Zentralarmee planmäßig zu reorganisieren und schlagfertig auszubauen und als Rückgrat des militärischen Widerstandes die durch jahrzehntelange Bürgerkriege zerrütteten Staatsfinan- zen zu ordnen. Der Sprache der 'Kanonen und Flieger bomben des Eroberers hatte der Völkerbund nur mit unwirksamen Resolutionen erwidert und so war vor auszusehen, daß Japan nach der erforderlichen Atem pause »je chinesische Trnsödie beschleunigen und dem erschütternden Abschluß zu- drängen würde, noch bevor der einzig

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1934
Umfang: 6
als Folge einer eventuellen Nichteinhaltung des Minder heitsvertrages der polnischen Regierung in Aussicht ge stellt. Während sich die Pariser Presse aller scharfen Kund gebungen gegenüber Polen enthält, zögert man in amtlichen Kreisen keineswegs, um Warschau eine Reihe ernster Sanktionen, die sich aus dem Vertragsbruch ergeben könnten, vor Augen zu halten. Vom Völkerbund Genf, 17. Sept. Bei der heutigen Völkerbundversammlung gab zu nächst der Präsident von der Empfehlung des Völker- bundrates Kenntnis

, der Sowjetunion, falls sie in den Völkerbund ausgenommen würde, einen stän digen Ratssitz zu gewähren, was der Rat selbst bereits getan hat. Sodann befaßte sich die Versamm lung mit der Frage der Wiederwählbarkeit Chinas und Spaniens in den Völkerbundrat. Für die so fortige Wiederwählbarkeit beider Länder, deren Man dat gegenwärtig abläust, ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Die Versammlung behandelte zunächst das Gesuch Chinas auf Wiederwählbarkeit. Es wurde ab gelehnt, da China von 52 abgegebenen

Schamlspurbahn, die in erster Linie der Förderung der Erze dienen soll, wäre mit ihrer Führung durch das Anlauftal bis Nahfeld auf den Touristen- und Fremdenverkehr auszudehnen. Genfer Sensationen Im Jahre 1932 erklärte Stalin einer Gruppe aus ländischer Journalisten auf die Frage, weshalb Ruß land dem Völkerbund nicht beitreten will: „Der Völ kerbund ist nichts anderes, als das Mittel, mit dem Frankreich die in Versailles und St. G e r m a i n geschmiedeten Ketten, unter denen Zentraleuropa seufzt

die Weltrevolution als den größten und letzten Reini- gungsprozeß, den die Menschheit durchmachen muß. Es ist klar, daß wir mit dieser mehr als Zweifel haften Gesellschaft, die sich Völkerbund nennt, auch nicht das Geringste gemein haben können und sie stets ignorieren werden." Zwei Jahre später bemüht sich Rußland recht an gelegentlich, Mitglied „dieser mehr als Zweifelhaften Gesellschaft" zu werden. Bekanntlich hat Frankreich die Einführung der russischen Vertretung in Gens übernommen, das will bedeuten

, daß der Magnet, der Rußland nach Genf zieht, der Wunsch nach der Ein kreisung des Dritten Reiches ist. Der Eintritt Ruß lands in den Völkerbund wurde bereits damals be schlossen, als Herriot anläßlich feines letzten Be suches in Rußland im Jahre 1933 die russischen Kriegs- mittel zu Gesicht bekam und daraufhin fand, daß die Bolschewiken schon weit genug in der Kultur vorge schritten seien, um in Genf an dem großen Ratstische der Völker zu sitzen. Hat doch die russische Armee heute schon mehr als 8000

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1935
Umfang: 8
20 Groschen Monats-Bezugspreis« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.69 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester« reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das, übrige Ausland 8 Schilling" Postzeitungsliste 52Ä Nr. 157 gnnrbruü. Donnerstag den 11. Füll 1835 43. Zahrgang Der Völkerbund Durch den Abbruch der Verhandlungen der Abessinien- Kommission ist die Situation im italienisch-abessinischen

, den französischen Rechtsgelehr- tcn Jeze. zum Abbruch der Verhandlungen der Schiedskom mission geführt. In welchem Ausmaß Möglichkeiten sich noch für den Völkerbund zur Beilegung dieses Konfliktes ergeben, steht eben jetzt zur Diskussion. Bezeichnend aber für den Pessimis mus. der vorherrscht, ist die Erörterung der Frage des Pre stiges des Völkerbundes. Das Instrument des Völkerbundes, der eine freiwillige Verbindung der Staaten darstellt, mit dem ursprünglichen Zweck, Gegensätzen aus sriedlich-schiedlichem

Wege zu besei tigen. hat schon in einigen Fällen versagt. Bezeichnender weise in Fällen, wo die großen Kolonialmächte Interessen hatten, die Völkerbundidee nicht anzuwenden. Wir erinnern an China, an die Errichtung Mandschukuos durch Japan, an den Gran-Chaco-Konflikt. der eigentlich nur sormell vom Völkerbund beigelegt, tatsächlich aber durch andere. Einflüsse beendet wurde. Und in der letzten Angelegenheit, dem Abessinienkonflik stehen wieder Kolonialfragen zur Lösung und es gibt sich deutlich

das Bestreben kund, den Völkerbund nicht als ein Instrument des Friedens, sondern als ein Instrument der Macht zu benützen. Da aber der Völkerbund über keinerlei Machtmittel verfügt, ergibt sich die Groteske, daß derjenige, dessen Interessen gerade nicht mit den Interessen des Völker bundes konform gehen, seinen Austritt androht. So hat es Japan, so Deutschland getan und dieselbe Absicht hat Ita lien verkündet. Aus dieser exekutiven Unsicherheit heraus entstanden die zweiseitigen Paktsysteme, wurden

Paktprobleme und da- durch Interessengruppen von Staaten aktuell. Im Interesse der Ausrechterhaltung des Friedens wäre es notwendig, daß der Völkerbund nicht die Macht der ein zelnen in ihm vertretenen Staaten demonstriert, sondern den Friedenswillen der dort in ihm vertretenen Völker. Abessinien verlangt die sofortige Ein- bernsung des Völkerbundes Addis Abeba. 10. Juli. (Havas.) In Regierungs kreisen wird mitgeteilt, daß Abessinien die unverzügliche Einberufung des Völkerbundrates verlange. Dieses Ver

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.09.1923
Umfang: 4
Ar WtzeMr MWWS. London, 8. September. „Daily Mail" schreibt zu der Entscheidung der Bot schafterkonferenz im italienisch-griechischen Konflikt: Gut unterrichteten Kreisen in Paris zufolge stelle diese Ent scheidung einen vollständigen Triumph für Mussolini dar. Die Bedingungen der Botschafterkon ferenz hätten sicherlich nichts gemein mit dem vorge- schlagenen Kompromiß, das der Botschafterkonferenz am Donnerstag vom Völkerbund übersandt wurde. Auch das Arbeiterblatt „Daily H e r a l d" erklärt

, die italienisch-griechische Frage sei in Paris im Sinne der italienischen Bedingungen geregelt worden. Der Völ kerbund sei übergangen worden und die Pläne der Feinde des Völkerbundes seien geglückt. Eine drin gende Frage sei jetzt, was wird der Völkerbund tun? „Daily News" schreibt: Wenn es sich als wahr erwei sen sollte, daß die Botschafterkonferenz selbst ersuchte, Griechenland Strafen und Reparationen aufzuerlegen, und vor allem, wenn es sich bestätige, daß sie gebilligt Habe, daß Italien Korfu besetzt

hält, bis die Entschädi gungen gezahlt sind, so würde die Botschafterkonferenz und die Regierungen, aus denen sie sich zusammensetzt, einer flagranten Usurpation der Funktionen des Völker bundes und eines schweren Bruches der Völker- b u n d sa tz u ngen> der mft der von Italien begangenen vergleichbar ist, überführt sein. Italien, Frankreich und Großbritannien würden vor der Welt als Mächte daste- Hen, die dem Völkerbund einen tödlichen Schlag versetzten. Sie würden auch einer unbe greiflichen

Doppelzüngigkeit überführt wer den, die alles Vertrauen von seiten der übrigen Mitglieder zerstören würde. ür. In der Tat stellt die Note der Botschafterkonferenz eine vollständige Umstürzung des von den gleichen Mäch ten eingesetzten Völkerbundes dar. Dieser wagte es nicht, das heiße Eisen des Konfliktes anHUfassen, und die Bot schafterkonferenz ging einfach über ihn hinweg. Natürlich drückte sich der Völkerbund auf die Seite, weil hier eine Frage vorlag, bei deren Entscheidung sich allerhand un angenehme

Folgen einstellen könnten. Was bei dem gänzlich bagatellhaften Deutschland nicht zu besorgen war, weshalb man auch so tapfer war, in Richtung gegen Deutschland eine Entscheidung um die andere zu fällen. Eine stärkere Selbstaufgabe, als sie der Völkerbund hier vollzogen, ist nicht zu denken. Er hat selbst bestätigt, was immer gegen ihn geltend zu machen war, daß er nur dort in Tätigkeit trat, wo die „siegreiche" Räubergesell- fchaft nichts zu fürchten hatte. Das ganze ist eine herrliche

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