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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 07.03.1926
Umfang: 14
, den unser Bild, von der Kathedrale gesehen, ständig wiederaufgebaut. Auch der Palast des Erz- | zeigt, ist ein Neubau. Der Geffei-Krieg. Zur Zeit gehen wieder einmal die Wogen auf dem politischen Weltmeere sehr hoch und Wind und Nebel deuten auf Sturm; es dreht sich uni die Sessel oder Sitze im Völkerbundsrat.' Am 8. ds. Mts. tritt in Gens der Völkerbrmdsrat zu seiner Frühjahrsberatung zusammen und bald darauf der Völkerbund selbst zu einer außerordentlichen Tagung. Der wichtigste Gegenstand, der zur Ver

handlung kommt, ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Bei den Verhandlungen über die Sicherung der Grenzen zwischen Frankreich, Bel gien und Deutschland, die vergangenen Herbst in dem schönen Schweizerstädtchen Locarno geführt wurden, wurde Deutschland förmlich nahegelegt, ja man möchte bald sagen gebeten, in den Völkerbund einzutreten. Man hat den Völkerbund im Jahre 1919 als einen Bund der Siegerstaaten ins Leben gerufen mit der ausdrücklichen Bestimmung und Aufgabe, diese Mächte

Jahre haben gezeigt, daß Deutsch land ein zäheres Leben habe als man glaubte und daß es trotz aller Bedrückungen nicht' umzubrin gen sei, im Gegenteil, sich in mancher Beziehung Kräftige und erschwinge. Es begann nun den Geg nern einzuleuchten, daß nichts anderes übrig bleibe, als Deutschland zum Eintritt in den Völker bund förmlich einzuladen. Das geschah in Locarno. Deutschland hat nun vor 14 Tagen um die Auf nahme in den Völkerbund in aller Form angesucht. Gegen dessen Aufnahme hat kein Staat

nun alles in schönster Ordnung. An der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist nicht zu Zweifeln. Nun kommt aber der Haken. Man hat Deutschland in Locarno auch einen Sitz im V ö l k e r b u n d s r a t in Aussicht gestellt. Der Völkerbundsrat ist der maßgebende Teil im Völkerbund, er ist so ungefähr das, was der Magi strat im Bürgerausschuß ist. Durch ihrr geht alles. Wer im Völkerbundsrat fitzt, hat maßgebenden Einfluß auf die Weltpolitik. Nach dem Statut zählt der Völkerbundsrat fünf ständige Sitze

und dazu vier nicht ständige, welche abwechslungs weise von den kleinen Staaten eingenommen werden. Die fünf ständigen Sitze, deren Inhaber im Völkerbund die erste Geige spielen und den dauernden maßgebenden Einfluß ausüben, waren den fünf siegreichen Großmächten: Frankreich, England, Italien, Japan' und den Vereinigten Staaten Amerikas zugedacht. Aber Nordamerika hielt sich dann dem Völkerbund fern. Allmählich bildete sich die Weltmeinung heraus, daß der fünfte leere Sitz Deutschland angcboten werden solle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1933
Umfang: 8
aus dem Völkerbund aus-- treten werde, wenn „Verfassung, Funktionen und Ziele des Völkerbundes nicht in kürzester Zeit radikal reformiert wer den". Das ist ein Beschluß von größter Tragweite für ganz Europa. Es sind drei faschistische Regierungen, deren Politik den Völkerbund in eine schwere Krise gestürzt hat. Zuerst die faschistisch-militaristische Regierung Japans; sie ist aus dem Völkerbund ausgetreten, weil der Völkerbund gegen den Raubzug Japans in der Mandschurei Einspruch erhob

. Dann hat die nationalsaschistische Regierung Deutschlands den Völkerbund verlassen. Jetzt droht Italien mit seinem Austritt. Da Rußland und Amerika dem Völkerbund nie angehört haben, würden, wenn Italien seine Drohung ver wirklicht, von den sieben Großmächten der Welt nur noch zwei, Frankreich und England, dem Völkerbund angehören. Damit wäre der Völkerbund tatsächlich gesprengt. Was für eine Reform des Völkerbundes strebt Italien an? Mussolini will, daß die Leitung des Völkerbundes einer Körperschaft übertragen werde, in der die Groß

macht e allein vertreten lein sollen. Er will die Wie derherstellung jenes Zustandes, der in dem Europa der Vorkriegszeit bestanden hat: des „europäischen Konzerts" der damals fünf Großmächte, die allein über Europa ent schieden haben. Warum will Italien ein solches Direktorium der Groß mächte, das die Klein- und Mittelstaaten von der Mitent scheidung ausschließen soll? Im Völkerbund tritt Frank reich umgeben von seinen Bundesgenosien auf: von Belgien, Polen, der Tschechoflowakei, Jugoslawien

ist unzweifelhaft ein Vorstoß Italiens gegen Frankreich. Solange Deutschland dem Völkerbund angehört hat, konnte Italien den Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland für sich ausnützen. Seit dem Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund hat Italien diese Möglichkeit verloren; dadurch ist es innerhalb des Völkerbundes gegen Frankreich schwächer geworden. Anderseits sind seit dem Austritt Deutschlands ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich, über die weitere Behand lung

sein Vorstoß gegen Frankreich das Italien Mussolinis dem Deutschland Hitlers. Italien hat schon in der letzten Sitzung der Abrüstungskonferenz den Plan Frankreichs, die Verhandlungen über die Abrüstung auch ohne Deutschland weiterzuführen, vereitelt und dadurch der Politik Hitlers einen großen Dienst erwiesen. Es er« weist Hitler einen zweiten Dienst, indem es sein Verbleiben im Völkerbund von einer Reform, die Frankreichs Stel lung in Europa schwächen würde, abhängig macht. Ander seits hat Italien

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 24
Datum: 26.12.1920
Umfang: 24
. Aber er tröstet sich; die Entfernungen sind in der Wüste schwer abzuschätzen. So schreitet er fürbaß Stunde um Stunde in heißem Wü stensande unter der brennenden Sonne des Südens. Aber immer kommt der Platz mit der Quelle nicht näher, ja das Bild wird im mer verschwommener — da auf einmal ver schwindet es ganz. Es war eine Luftspiegelung, eine Täuschung, eine Fata Morgana sagen die Reisenden. So ähnlich ist es uns bis dato mit dein Völkerbund ergangen. Vor drei Jahren hat Wilson das Bild

desselben uns am äußer sten Gesichtskreis ausgezeigt. Die Völker, na mentlich wir schwerbedrängten Völker Mittel europas, die wir mitten in der Wüste des schrecklichen Krieges standen, begrüßten die Erscheinung mit Jubel, sollte sie uns doch Friede. Gerechtigkeit und Ruhe für alle Sei ten bringen. Und so marschierten wir tapfer demselben entgegen, legten die Waffen weg und freuten uns des zukünftigen Glückes. Wer aber in immer weitere Ferne rückte, war der Völkerbund. Statt daß alle Völker Husammengetreten wären

Bedin gungen. Deutschland z. B. durste gar nicht daran denken, sich auch nur um die Aufnahme zu bewerben, ebensowenig Rußland. Ungarn wurde ebenfalls nicht ausgenommen. Dem entsprechend stellt der Völkerbund vorläufig einmal nicht viel anders dar, als die Versicherungsgesellschaft zur Durchfüh rung der so berüchtigten Frledensverträge. Dazu sind die Siegerstaaten beisammen, dazu sollen die Neutralen und die neuausgenomme- nen Staaten behilflich sein. Uns Österrei chern wurde die Aufnahme ruteil

Mit glieder seien. Ein Umstand kommt noch hin zu. der das Wirken des Bundes sehr in Frage stellt, und da- ist der sogenannte Oberste Rat. bestehend aus Frankreich, England, Belgien und Italien. Dieser ist es, der über die Schick sale der Völker über den Kopf des Völker bundes beschließt und namentlich über das Schicksal der in den Völkerbund nicht aufge nommenen Staaten. Man tröstet sich zwar in manchen Kreisen damit, daß bei den im Völ kerbund vertretenen anderen Staaten sich zu sehends

eine andere Auftastung gellend mache, als sie Frankreich vertrete. Ich glaube aber, der Trost ist eine Täuschung. Fürs erste ist England.und Frankreich immer noch viel mehr miteinander verhandelt als man meint; zweitens haben diese Staaten die Macht ln Europa und rüsten immer noch weiter; sie sind die eigentlichen Herren Eurovas und noch dazu Weltmächte. Würde sich also eine andere Auftastung im Völkerbund durchrin- gen, so würde höchstens Frankreich austreten und seine eigenen Wege gehen, und wer wird es dabei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1925
Umfang: 8
Deutschnationale und Kommunisten freilich behaupten dres; sie prophezeien, daß der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund dem deutschen Volke nur Nachteile, wenn nicht ein großes Unglück bringen werde. Sie erklären, daß der Vertrag von Locarno Deutschland nur ^neuerdings kneble. Aber beide Parteien lassen sich bei ihren Erwägungen nicht vom Wöhle des deutschen Volkes lecken, sondern von den engherzigen Parteiinteressen. Die Deutschnationalen sind geschworene Monarchisten

und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund endgültig vorüber, darum und nur darum bekämpfen sie den Vertrag. Ungefähr aus denselben Erwägungen handeln die Kom munisten; auch sie glauben, das Räterußland, das sie erstre ben, könne nur geboren werden, nachdem die gräßliche Not das Volk revolutioniert und in den Aufstand Hineingetrieben hat. Beide Parteien, die äußerste Linke, wie die äußere Rechte wollen also die Not, um daran ihr Parteisüppchen zu kochen. Auch die bayrische Volkspartei ist der Anschauung

angenommen und ebenso der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund beschlossen werden wird. Den Eintritt in den Völkerbund müssen wir österreichi schen Sozialdemokraten aus das lebhafteste begrüßen. Zu nächst ist einmal sicher, daß die Auslandbeutschen, besonders die geknebelten Südttroler an den Derttetern Deutschlands im Völkerbund einen viel kräftigeren Anwalt finden wer den, als an unserm derzeitigen Außenminister, dem Rizinus ölanbeter Dr. Mataja. Dann sind wir überzeugt, daß dem Anschluß

gefaßt, für die Lo carnoverträge und für den Eintrckt in den Völkerbund zu stimmen. In dem Beschluß wird ausgeführt: »Die Reichsregierung verlangt zugleich mit der Ent scheidung über die Locarnoverttäge vom Reichstag die Ent- ! scheidung über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Die Sozialdemokrat ie wird entsprechend ihrer früheren ; Forderung für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund stimmen. Sie wird, um dieses Ziel zu erreichen, auch den Looarno-Verttägen, deren sachlicher Inhalt

zu den Verträgen von Locarno barzulegen, danach aber durch Verweigerung der Ratifizierung die Auflösung des Reichstages zu erzwingen. Nun liegt dem Reichstag ein Entwurf vor, der die Ver träge von Locarno bestätigt und der Regierung, die Ermäch tigung erteilt, den Eintrckt Deutschlands in den Völkerbund vorzubereiten. Gegen den Eintritt in den Völkerbund konnte die sozialdemokrattsche Fraktion nicht stimmen, ohne ihre Haltung im Inland und ganz besonders im Ausland den verhäng ne allsten Mißdeutungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
Tatsache ist die, daß in Gens diesmal so etwas wie eine Feierstimrmmg geherrscht hat. Deutschland wird in den Völkerbund ausgenommen. Dieses große Ereignis hat der Tagung ihren Stempel aufgedrückt; alle Vertreter waren ganz von dem bevorstehenden feierlichen Einzug der Deut schen befangen und haben die österreichischen Sorgen als kleine und untergeordnete Fragen behandelt und im Hand umdrehen erledigt. Rameks scheinbarer Ersolg ist zum guten Teil der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund

zuzuschreiben. Uns interessiert natürlich die Auswirkung, die da die Freigabe der Kreditreste nach sich ziehen muß. Was bedeutet die Freigabe der Kreditreste? Daß der Völkerbund uns endlich den Rest, der von der Anleihe von 1922 noch übrig ist, sür die im nächsten Jahre vorzunchmenden Investitio nen zur Verfügung stellt. Der Völkerbund hat das bewil ligt und sich nur Vorbehalten, die Investitionen, zu denen das Geld verwendet werden soll, noch zu überprüfen. All zuviel bedeutet das nicht. Da der Völkerbund

hat die österreichische Regierung nur die Erlaubnis, kurz fristige Schatzscheinanleihen bis zum Betrage von 75 Mil lionen Schilling zur Deckung vorübergehender Erfordernisse der Staatskassen zu begeben. Diese Erlaubnis hat ihr der Völkerbund schon in der vorigen Tagung gewährt, sich aber die Prüfung der Einzelheiten Vorbehalten. Gestern hat er nun den Text eines Gesetzes über die Begebung dieser Schatzscheine und den Text einer Aenderung des Bank statuts, die die Nationalbank zur Gewährung von Darlehen

gegen Verpfändung dieser Schatzscheine ermächtigen soll, genehmigt. Dabei hat sich Herr Dr. Namek wieder eine grobe Ungehörigkeit geleistet. Er hat nämlich die beiden Gesetzestexte den Herren vom Finanzkomitee des Völker bundes zur Genehmigung vorgelegt, ohne vorher ihre Ge nehmigung durch den Nationalrat einzuholen. Jetzt sind sie — übrigens, wie gemeldet wird, mit „einigen kleinen Abänderungen" — vom Völkerbund genehmigt; also kann das Parlament an ihnen nichts mehr ändern, hat es sie ein fach zu beschließen

Ausbeutungsinteressen ist. Zum Begriff des Mandats gehört selbstverständlich, daß der Völkerbund, der als Verleiher des Auftrages erscheint, seine Durchführung auch überwache. Zu diesem Zweck be steht beim Völkerbund die Mandatskommission, die von Zeit zu Zeit zusamentritt. Da hat nun diese Mandatskommis sion, als sie in einer der letzten Sitzungen des Völkerbund rates diesem durch den Genossen Unden (Schweden) Bericht erstatten ließ, den Einfall gehabt, die Kontrolle, die ihr no minell über die Ausübung der Mandate zusteht

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 17.11.1920
Umfang: 14
tzaasenstein und Vogler A.-G., Wien Schulerstraße 11. 1. fabrgang Innsbruck, Mittwoch, am 17. November 1020. Zolge 437 Der Völkerbund. IX Innsbruck, 17. November. In Genf hat die erste Sitzrmg der Völkerbundsversamm- Iung stattgefuniden. Die Vertreter von 11 Staaten waren an wesend, nrrr Honduras fehlte. In der Eröffnungssitzung wurden schöne Reden gehalten, die Zweck und Ziel des Völ kerbundes verherrlichten. Der schweizerische Bundespräsident Motte erklärte es als eine Notwendigkeit, den Völkerbund

zu lmtmbalten. die Vorschriften des internationalen Rechtes, die iurberhin als Richtlinien ffir das tatsächliche Verhalten der Aeaierungen anerkannt find, genau zu beobachten, die ToEiakeit herrschen zu lallen und alle Vertragsverpflich- b'men in den gegenseitigen Beziehungen der organisierten Walker Peinlich zu achten, nehmen die vertragschließenden ?nle das vm-lieaende Abkommen, das den Völkerbund er- älbtet, an." Die Langatmigkeit der Einleitung ändert nichts daran, dgh der Völkerbund

durch sie zu dem ?Sontm macht, bcr dem Gerechtigkeit und Ehre einen sicheren Sckutz finden scsser ^n seinen wesentlichen Besiimimungen fordert dann dor Aölkech'Mdye'chrag — gleichsam als logische Folgerung ms der hinkenden Einleitung — von den Völkerbund- featen. daß sie sich von bisher eingegangenen Verpflichtungen beimgchm, in der Zukimit nicht ein neben, die dem Tcisto der Oestentlichkeit und der aoerenfeitigen L^rie^fertig- kcü Vnn aber «igch vor allem sämtliebe neu rm dthschsi^ .gelangenden Verträge beim

ünd da? alle? ^Nrrte achlmb^u leere Worte, n? einzig ibr schöner Klang und die großen Haffninmen. die pp Mmn^i w wech»n geeignet sind, von ganz gewöhnlichen alltäglichen und großsprecherischen Phrasen unterscheiden- Bis heute war der Völkerbundvertrag nichts anderes als eine unter den Siegerstaaten zur Aufrechterhaltung und Durch setzung der Bestimmungen der Friedensverträge geschlossene Rückversicherung. Bisher wurden die Artikel des Völkerbund- Vertrages narr gebraucht, wenn sie die Möglichkeit

zu einer Handhabe gegen die im Weltkriege Unterlegenen abgaben. Die Sieger ließen sich durch den Völkerbundvertrag, durch seine Worte von Recht und Gerechtigkeit nicht darin beirren, ohne Rücksicht auf den Schwächeren jene Politik zu verfolgen, die ihnen zur Festigung und zum Ausbau der eigenen Machtstellung am günstigsten schien. Frankreich hat sich durch den Völkerbund nicht behindern lasten, ein neues Geheim abkommen mit Belgien zu schließen, das sich zugestandener maßen gegen Deutschlaird richtet. England

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.06.1934
Umfang: 6
der Kleinen Entente, ja bis zu einem zechen Grade ebenfalls mit Frankreich, bezüglich einer Offen- |n gegen das bestehende Nationalitätenrecht, darüber hinaus Mich einer Einbeziehung der Sowjetunion in den Genfer Md erfolgt. MeZnitiative im Betreiben eines Eintrittes Sowjet- chands in den Völkerbund liege — nach dem selben Genfer Mt des englischen Blattes — jetzt bezeichnenderweise auch bei dm Staaten der Kleinen Entente. Bereits anläß lich der gegenwärtigen Tagung des Völkerbundes soll diese Frage

eine Versamm lung in England, Frankreich und Belgien im letzten Jahre, auf der nicht die Frage aufgeworfen wurde, welche Wege man bei der Abrüstung beschreiten und ob es zu einem gütlichen Uebereinkommen der Mächte kommen werde. Es hat wenig Sinn, zu leugnen oder zu verschweigen, was tatsächlich ge danklich damit junktimiert wurde: Der Völkerbund gedanke sollte — nicht nur sollte, er k o n n t e lediglich durch einen Erfolg in den Abrüstungsverhandlungen gekräftigt wer den, gegen die Angriffe

regelmäßige Beratungen stärkt und den Frieden sichert. So schön und beruhigend dieses Ziel auch formuliert ist, zur lebendigen Wirklichkeit in der Bevölkerung der einzelnen Länder kann es erst dann werden, wenn die Einigung aller Mächte, Deutschland selbstverständlich inbegriffen, auf ein M i n d e st p r o g r a m m erfolgt, auf das in Zukunft aufgebaut werden kann. Italien und der Eintritt Sowjetruhlanbs in den Völkerbund. Rom, 5. Juni. Im Leitartikel des „Giornale d'Italia" beschäftigt

sich G a y d a mit der Frage des Eintrittes Rußlands in den Völkerbund und meint, daß diese Tatsache eine bemerkens werte Aenderung in der Außenpolitik Rußlands darstellen würde, da sie für die antikapitalistische Dritte Internationale doch wenigstens die Pflicht zur ständigen Zusammenarbeit mit der Mehrzahl der kapitalistischen Länder bedeute und zu einem Zeitpunkt stattfinde, wo Deutschland und Japan aus dem Völkerbund ausgetreten seien. Die einzige Bedingung Sowjet rußlands, einen ständigen Rats sitz zu erhalten, sei

unbe dingt gerechtfertigt, doch müsse man die p o liti sch en H in- tergründe dieser russischen Neuorientierung erkennen, und da sei Frankreich allein die treibende Kraft, das auf dem Umwege über den Völkerbund eine enge Allianz mit Rußland anstrebe und plötzlich seine 15jährige rußlandfeind liche Politik über den Haufen geworfen habe. Auch der letzte Vorschlag L i t w i n o w s, die Genfer Ab rüstungskonferenz in eine allgemeine Friedens- und Sicher heitskonferenz umzuwandeln, sei ein Beweis dafür

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.04.1926
Umfang: 4
an der von ihnen bekämpften Locarnopolitik Wkerbunöpo-litik bedeute. ch einer Meldung ans Moskau hat das Zeniral- liivkomitee der Sowjetrepublik einstimmig nach Mnnahme des Berichtes Litwinow eine R e s o l u- n angenommen, die die Politik der Regierung voll- Amen gutheißt. Die Session wurde sodann ge- f ' Isen. Schwere Bedenken gegen die Aufnahme Deutschlands rn den Völkerbund. KB. Paris, 27. April. tch dem „Echo de Paris" hat der Wsrtlant des sch-rnsiischen Vertrages große BeWegung her- zernfen. Die Pariser

nnd formelle Erklärnng zu Ww. Es würde schwer fallen, eine Macht, die im Vorhinein dem Völkerbünde dasRecht streitig mache« würde, Die Berantwortttchkeit Lei einem Kon flikt festznftellen, in Len Völkerbund au'znnehmen. Panikartige Wirkung in Natten. KB. Rom, 27. April. Der deutsch-russische Vertrag hat hier eine fast panik artige Wirkung gehabt. Zur Veröffentlichung des deutsch-russischen Vertrages schreibt der „Messaggero", daß man nicht unbeachtet las sen dürfe, daß dieser Vertrag abgeschlossen

worden sei nach den unversöhnlichen Worten Dschitscherins gegen den Völkerbund nnd nach dem Abschluß des pol nisch-rumänischen Abkommens. Das Blatt sagt alsdann, daß das Gesicht Deutschlands gegenüber dem Völkerbund durch diesen Vertrag ein ganz anderes Aussehen bekommen habe, dadurch, daß Deutschland, wenn es in den Völkerbund ausgenommen werden würde, in Zukunft nicht nur in seinem Namen, sondern zugleich i m N a- men Rußlands sprechen werde. Der demokratische „Risorgimento" befürchtet

sind in ihrer Tonart schärfer und stellen die Unterzeichnung des Vertrages durch Rußland mit der noch nicht geklärtem Frage des Beitrittes Deutschlands zum Völkerbund in Zusammenhang. „Echo de Paris" will erfahren Laben, daß Frank reich diplomatische Besprechungen mit England und mit Belgien eröffnen wird. Die Ankunft Sir Richard Tyrells, des ständigen Unterstaatssekvetürs im Ministerium für Aeutzeres in Paris wird diese Be sprechungen erleichtern. Die „Gloire" schreibt, daß es jetzt zu spät sei, den begangenen

Fehler wieder gutzumachen. Der Vertrag wäre wohl nicht unterzeichnet worden, wenn Deutschland in den Völkerbund ausgenommen worden wäre. In Zu- chdruck verboten.) 30 iebrüder Westenwald. Roman von Zola Stein. in behauptet, um der geschäftlichen Unannehw- n, die er Manfred bereitet hat, seine alte schüft zu Zerrat, an der ihm ungeheuer viel liegt, wfgeben zu können. Ich wieder weigerte mich, einen in meinem Hause zü empfangen, der versucht hat, ^väterliche Firma systematisch zu ruinieren." Md wer

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.06.1919
Umfang: 4
, da die belgischen Ansprüche bisher kaum zum dritten Teile fertig gestellt seien. Vre Zulassung Deutschlands zum Völkerbund. KB. Lyon, 12. Juni. (Funkspr. des Tel.-Korr.-Bnr.) Aus amerikanischen Kreisen verlautet, daß die Zulassung Deutschlands zum Völkerbund die Haupt frage der Verhandlungen im Viererrate bildet. Man hofft, am Freitag zu einer Einigung zu kommen, lieber das Ge spenst eines öeutsch-russisch-japanischen B ü n d n r s s e s, öas im Falle der Nichtzulassung Deutschlands zum Völker bünde

auf Deutschlands Anregung. Zustandekommen soll, sagen Sachverständige aus, daß Japan im Völkerbund durch andere Mächte kontrolliert würde,- Rußland werde kontrolliert, indem Koltschak unterstützt werde und Deutschlands Machenschaften in Rußland werden durch die Schaffung Polens beaufsichtigt, dessen Stärke für den Völkerbund ungemein wichtig ist. Freitag wird der große Kampf um den Völkerbund mit einer Versammlung in London eröffnet. Cecil, Grey und S t e e d werden sprechen. Damit beginnt der größte Kampf

, daß England und die Vereinigten Staaten Frank reich im Falle eines deutschen Angriffes Hilfe leisten sol len, ausgetreten. Er erklärt: Wenn der Völkerbund den Weltfrieden sichern mutz, ist ein englisch-französisch-ameri kanisches Nebenbünönis unnütz, öas nur öas Miß trauen in die Wirksamkeit des Völkerbundes beweisen würde. Wenn diese drei Länder einen besonderen Bund schließen, warum sollten dann Deutschland, Rußland und Japan nicht auch öas gleiche tun können? Italien für den Eintritt Dentschlan

zu haben, um auf ihr den Aufbau wieder in Angriff nehmen zu können. Es stehe außer allem Zweifel, daß nach Unterzeichnung des Friedens in den gegenwärtigen Ministerien verschiedener Länder tiefgreifende Aenöe- werden. Der Völkerbund könne dann M allen Fehlern seiner auf ein Eintagsdasein eingestell- sich selbst heraus und in versöhn- Element- einen -ntsch-i. .„ Werm öie Konferenz in Versailles aber damit enden sollte, daß die Deutschen und Oesterreicher sich weigern, zu unterzeichnen, so glaubt man, daß in allen siegreichen

, sondern ans dem fltonttnent Wenn Deutschland bald affin Ut den Völkerbund eintreten könne, so glaubt man daft -s für Deutschland nicht schwierig wäre bald den ibrn nur durch die Tradition, sondernauchdurch sein? Lage nehmen^ Arbeitskraft zukommenöen Platz wieder einzu- Jtalierr und -je Fimnaner Frage. Berlin, 12. Juni. Der „Lokalanzeiger" öus Zürich: Die „Action frattcaife" berich ei, daß alle Hoff nung für eine Einigung in der Fiumaner Frage ae * ist. Wenn Orlando die Verhandlungen Montag vom Präsidenten

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 18.02.1926
Umfang: 8
opponieren nun gegen die Gutheißung einer neuen Anleihe durch die Regierung, so lange Musiolini Kriegsdrohungen ausspricht. Diese Senatoren bedauern besonders Mussolinis faktische Unabhängigkeitserklärurrg vom Völkerbund und Weltschiedsgericht, die darauf schließen lasse, daß die friedliche Schlich- tung von Differenzen im italieni schen Programm keinen Platz habe. Auch berührt im Kapitol äußerst unangenehm, daß die Mussolinirede gerade am Vorabend von Deutschlands Beitritt zum Völkerbund gehalten wurde

vonScheffel ge boren wurde. Am 10. d. M. hat der deutsche Generalkonsul in Genf, Dr. Asch mann, dem Generalsekretär Sir Eric Drummond die deuffche Rote, in welcher die Aufnahme D e u t s ch l a n d s in den Völkerbund beantragt wird, überreicht. Der Schweizer Rationalrat hat den Handelsvertrag mit O e st e r r ei ch ange nommen. Der Völkerbundrat hat die Völkerbund versammlung für den 8. März zu einer außerordentlichen Tagung betreffend die Auf nahme Deutschlands und die Zusammen stellung des Rates

einberusen. Falls die Intrigen wegen der R a t s s i tz e im Völkerbund, an dorren auch die römi sche Kirche beteiligt ist, nicht aufhöre, dürfte Deutschland sein Gesuch um Aufnahme in Yen Völkerbund zurückziehen. Damit wäre zugleich der Locarnopakt erledigt. ' Der Wiener Altbürgermeister Dr. W e i s - Kirch ne r ist aus der chr ist lichsoz ia len G e s a m t p a r t e i l e i t u n g, der er seit deren gestehen angehört angehört hat, a u s g e s ch i e - d e n. In Teinesvar wurden zwei Ungarn verhaf

- ti r0 l vor den Völkerbund zu bringen, 1 zu den ihren macht. Statt desserr erscheinen in der Wiener Presse ‘ - Auschssungen, die einen offiziösen Eindmck ma- 11 a . r chen, auch nicht öffentlich dementiert werden, ob- wohl die Regierung die Verantwortung für die- . . selben abgelehnt haben soll, welche jedem Deut- V c schon die Schamröte ins Gesicht zu tteiben geeignet sind und welche als direkt gegen das Deut- s ch e Reich gerichtet aufgefaßt werden müssen. Hier tut Klarheit not und es ist zu begrüßen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1938
Umfang: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

die nordischen Länder dem Völkerbund erhalten blei ben. Die 'Schaffung einer gegen niemand gerichteten west- staatlichen Zusammenfassung erleichtert es London' und Paris, in Genf darauf zu verzichten, sich auf eine einseitige Linie festzulegen. Gleichzeitig ergibt sich aber auch die Mög lichkeit, die Vereinigten Staaten zur Zusammenarbeit her- .anzuziehen. Die amerikanische öffentliche Meinung neigt unter Rooseve'lts Führung einer solchen Zusammenarbeit mit den westlichen Demokratien immer mehr

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.09.1935
Umfang: 16
bei den Bemühungen um eine friedliche Regelung des Konfliktes kein Zwiespalt. Unsere Verpflichtungen beruhen aus dem Dölkerbund- pakt und Frankreich wird sich ihnen nicht entziehen." Laval erklärte weiter?, in einer sehr ernsten Stunde müsse jeder seine Verantwortung übernehmen. „Ich habe die Auf gabe, die Stellung Frankreichs bekanntzugeben, Frankreich ist dem Pakte treu und wird die von ihm eingegangenen Verpflichtungen nie verleugnen. Der Völkerbund ist, aus den Leiden der Menschheit geboren, auf Ruinen

aufgebaut worden, um die Rückkehr zum Krieg zu verhindern. Wir stellen unsere Hoffnungen ein auf die Zusamemnarbeit aller Völker und halten an unseren Friedensidealen fest/ Laval betonte dann weiter, daß Frankreich vor allem wieder den Begriff der kollektiven Sicherheit verteidigt hat. Nie werde Frankreich zulassen können, daß der Völkerbund geschwächt werde. Jede Schwächung von Genf bedeute eine Schwächung der französischen Position und der französischen Sicherheit. Es sei also vollständig klar

, daß Frankreich treu zum Völkerbund hält. Lava!! erwähnte dann die Rede Sir Samuel HoareA, in welcher dieser erklärt hatte, England tuet« ohne je den Vorbehalt für die kollektive Sicherheit ein. Kein Land habe mit größerem Vergnügen dkft Warte des englischen Staatsmannes ausgenommen als Frnnk- reich Kein Land habe den Wert dieser Erklärung mehr gewürdigt. Diese Solidaritütserklärung im gegenwärti gen Moment bedeute ein historisches Datum sAr den Völkerbund. „Ich sume mich", erklärte Laval, „mit mei nem Lande

den Schluß ziehen, daß sie etwas leichter zu lösen waren? Wir haben gestern Erfolg gehabt. Werden wir morgen nicht Erfolg haben? In diesem Falle wird eine neue, eine für uns noch beängstigendere Situation entstehen. Wir sind alle durch eine Solidarität gebunden, welche uns verpflichtet. Unsere Verpflichtungen sind im Völkerbund- Pakt eingeschrieben. Frankreich wird sich ihnen nicht ent- ziehen/ Nach Laval sprachen der indische, der südafrikanische und der chilenische Delegierte. Der südafrikanische

ist ein Abkommen über die Errichtung von Stau dämmen beim Albert-See in Belgisch-Kongo geschlossen worden. Die Errichtung der Staudämme bezweckt die Si cherung der Bewäsierung des südlichen Aegyptens. Grirchenlchnd protestiert gegen die italienischen Kriegsschiff, Besuche Athen, 13. September. Die griechische Regierung hat ihren Vertreter beim Völkerbund angewiesen, geeignete Schritte zu unternehmen, um das Anlaufen griechischer Hä sen durch italienische Kriegsschiffe unmöglich zu machen. In der letzten Zeit

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 31.03.1922
Umfang: 14
^ widersprechend und befremdend an. Einzelne dieser Zeitun» gen werden auch fetzt noch nicht müde, Hoffnungen auszusvre* chen, über deren Unerfüllbarkeit längst jeder im klaren sein sollte. Sie verweisen auf den Völkerbund und auf die sozialistischen A r b ei t er m a s sen in den Ententeländern, von denen sie immer noch glauben, daß sie dem haßerfüllten Treiben der politischen Führer rmd ihren chauvinistischen "Forderungen entgegentreten würden. Aber jene vielgenann ten Arbeitervertretungen baden bisher gef

chw i e g e n u n d die Politik d es Ha sses durch ihr Schwei gen s a n k t i o n i e r t. Me lange noch wird der deutsche Michel, die Hand hinausstrecken und vergeblich warten, bis die gepriesene Bruderhand zum Freundschaftsbunde ein- schlägt? Und der Völkerbund? Er hat erst kürzlich die Antwort auf alle jenen deutschen Hoffnungen gegeben, die immer noch in gutgläubigen, vertrauensseligen Phantastengehirnen woh nen. Im Gegensätze zu den bisherigen Bestimmungen des Völkerbund Paktes wurde

das Mandat der Saar- Regierung bis zum Jänner 1925 verlängert und damit auf Grund des französischen Druckes — der auch den Völkerbund zu einer ohnmächtigen Gesellschaft im . Dienste der alles beherrschenden Haßpolitik stempelt ^ die Vergewaltigung des Saar lau des entgegen den eigenen Einsichten auf weitere Dauer f e st g el e g t —- Zwar kam das „Nein" der deutschen Führer spät und hat, währnd das deutsche Volk in schwerer Fronarbeit fast ver- I tutete, allzu lange sich warten lassen: aber es kam

Delegation. Warschau, 30. März. (Poln. Tel.-Ag.) Die polnische Dele gation für die Konferenz in Genua besteht aus dem Mini ster des Beußern S k i r m u n t und dem Arbeitsminister Narutowiczals Präsidenten. Der Völkerbund nimmt die Einladung an. Rom, 30. März. (Funkspruch.) Der Völkerbund hat die Einladung, an der Konferenz von Genua teilzunehmen, an* genommen. LP. Paris, 88. März. Eilender icht. Der Völkerbund hielt am Dienstag nachmittags eine öffentliche Sitzung ab, in der der italienische Vertreter

im Namen der italienischen Regierung eine Erklärung abgab, derzufolge der Völkerbund eingeladen wird, Vertreter der technischen Organisationen des Völkerbundes an die Kon. ferenz nach Genua zu entsenden, außerdem gewisse Mitglieder des Personals des Generalsekretariates, umev. der Konferenz Beistand zu leisten. Leon Bourgeois machte im Namen der französischen Negierung eine Erklärung, wonach die franzö sische Negierung der Ansicht ist, daß der Völkerbund mit der Durchführung der auf der Konferenz

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.12.1937
Umfang: 12
« A 29-5-50. Einzelpreis 25 droschen Folge 51 Lienz. Freitag, den 17. Dezember 1937 26. Jahrgang Italien hat den Völkerbund verlassen Völkerbund buchstäblich den Nucken zu kehren. Mus- Nach Beendigung der Sitzung des Großen Fascistis- schen Notes erschien am Samstag der Generalsekretär Ser fascistischen Partei Starace auf dem Balkon des Palazzo Venezia, vor dem sich! eine unübersehbare Menge versammelt hatte. Generalsekretär Starace verkündete: „Gchwarzhemden! Der Gr-oßie Nat des Fascismus Hai soeben durch Zuruf

diesem zu sammenbrechenden Tempel den Nücken, in dem nicht für den Frieden gearbeitet, sondern der Krieg Vorbereitet wird. GS ist einfach lächerlich, glauben oder glauben machen zu wollen, daß ein Druck auf uns auS- geübt worden sei. Das ist nicht der Fall und konnte nicht der Fall sein. . Anfre Kameraden der Achse von Berlin und Toki'v sind von absoluter Zurückhaltung gewesen. Der Austritt Italiens aus dem Völkerbund ist ein Ereignis von ge waltiger geschichtlicher Tragweite, das die Aufmerksam keit der ganzen Welt

zu erklären und dem solini hat immer noch zugewartet und mehr als elnmlal jdurchblicken lassen, daß er bereit wäre, Vergangenes zu vergessen, sofern der Völkerbund und dessen Mitglieö- siaaten, vor allem England- und Frankreich dadurch die Hand zum Frieden böten, daß sie Sie Eroberung Abes siniens und damit das neue Nömische Imperium anerken nen würden. Lange genug glaubt Italien nun auf irgend ein Anzeichen britisch-französischen Entgegenkommens ge wartet zu haben. Mussolinis meisterhafte Diplomatie

, durch den Austritt aus dem Völkerbund seine volle Handlungsfreiheit zurückzugew-innen. Kein Zweifel, daß Berlin und Tokio den Schritt NomS-als ihren Erfolg? zu buchen berechtigt find. Der Zerfall der Genfer Institution ist damit Wohl unaufhaltsam geworden. Der Völkerbund ist heute kaum mehr etwas anderes als ein freilich! un taugliches Instrument zur Sicherung der Kriegsbeute. Tfchiangkaischek» der chinesische Marschall» die Seele des chinesischen Widerstandes gegen den japanischen Einfall, dessen Rücktritt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.03.1926
Umfang: 8
sich in den Völkerbund einfügen, nicht umgekehrt. Brasilien beansprucht als Vertreter amerika nischer Interessen eine stärkere Beteiligung der amerikani schen Mächte im Rate. Eine Umformung des Völkerbund rates dürfe nicht mit Rücksicht auf egoistische Einzelinter esten vor sich gehen. Der Entschluß Brasiliens, sich solange der Zuteilung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland zu widersetzen, >bis Brasilien ebenfalls einen solchen ständigen Sitz erhält, sei unwiderruflich und endgültig. Erklärungen Chamberlains

des deutschen Eintrittes in den Völkerbund bei der nächsten Session die nen werde. Die Erklärungen Chamberlains machten auf die Ver sammlung den tiefsten Eindruck. Nach ihm ergriff Br i and das Wort und schlug fol gende Erklärung zur Annahme vor: Die Versammlung bedauert, daß die bis jetzt aufge- tauchten Schwierigkeiten es nicht ermöglichen, das Ziel zu erreichen, zu welchem Deutschland nach Genf einge laden worden ist. Die Versammlung drückt den Wunsch aus, daß die Schwierigkeiten bis zur ordentlichen Sep

tembersession der Völkerbundversammlung überwunden sein werden, damit dann zu diesem Zeitpunkte die Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund vollzogen werden könne. Die Versammlung wird nach der Diskussion zu dieser Erklärung Stellung nehmen. Nach Briand sprach der gegenwärtige Vorsitzende des Völkerbundrates I s h i i, der den von der deutschen Dele gation zur Debatte gestellten Vorschlag auf sofortige Schaf fung einer besonderen Studienkommission, die bis zur Sep tembertagung

der Völkerbundversammlung ihre Aufgabe beendet haben soll, zum Antrag erhob. U n d e n bedauerte mit ebenso entschiedenen wie kur zen Worten, daß in der Hauptsache durch nationalistische Interessen 'das einzige Ziel der Märztagung des Völker bundes, die Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat, gescheitert sei. C a p e l l o (Paraguay) verlas im Namen mehrerer amerikanischer Staaten eine scharfe Erklärung gegen die Haltung des brasilianischen Delegierten. Motta und Lon don (Holland) gaben der Enttäuschung der Versamm

der Satzungen, daß die Völkerbundversammlung sofort über die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund abstimme. Er brachte jedoch keinen dahingehenden Antrag ein. Italien zollt Brasilien Beifall. Gens. 17. März. Die Ausführungen des brasilianischen Delegierten wurden von der Versammlung kühl ausgenom men. Einzig die Italiener, einige Südamerikaner und die Chinesen klatschten Beifall. Wie l'eht es fe^t? Ein Flut von Meldungen aus aller Herren Länder liegt heute vor; im allgemeinen werden, besonders in Deutsch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1918
Umfang: 4
. Auswärts durch die Lolporteure u. durch oie Post für Oester- reich-Ungarn: monatl. K 2.70, Viertels. K 8.1«. Halbjahr!. K 16.20. Für Deutschland monatlich 2.90. Für die Schweiz monatlich I< 3.40. Eiuzelu-Nummer 14h 26.W§8fig Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages d!r. 182 Samstag, 16. August 1918 Mr. 182 Stimmen zur Friedenssrage aus tznglanS. Lansdowne für die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Amsterdam, 7. August. „Allgemeen

aber nicht zögern, ihm mit allem, was in unserer Macht steht, um ihm zu seiner Freiheit zu verhelfen, beizusprin- gen. Der einzige Wunsch der Tschechoslowaken war, Ruß land zu verlassen, um an der Westfront für die Alliierten zu kämpfen; unser einziger Wunsch war, ihnen zu helfen. Ueber die Friedensfrage äußerte sich Lloyd George fol gendermaßen: Ich glaube an den Völkerbund, aber sein Er folg hängt ab von den Verhältnissen, unter denen er zu standekommt. Er muß die Macht haben, die Entscheidung

wendig, Deutschland in diesem Kriege zu schlagen; denn wenn es nicht geschieht und der Völkerbund zustande- kommt, würde das deutsche Schwert vor jeder Beschluß fassung auf den Beratungstisch klettern. — Der Schluß der Rede Lloyd Georges wurde mit lebhaftem Beifall aus genommen. Der frühere liberale Minister Samuel, der nach Lloyd George sprach, war mit der Erklärung des Premier ministers über den Völkerbund nicht zufrieden. Die Grün dung des Völkerbundes sei nächst dem Siege die größte Aufgabe

der Staatsmänner. Er freue sich, daß der Mi nisterpräsident an einen Völkerbund glaube, aber er wünsche, daß Lloyd George sich im Namen der Regierung deutlicher in diesem Zusammenhänge ausspreche. Die Stimme, die wir ans Washington hörten, sagte Samuel, hatte einen anderen Klang, als die. die wir aus Downing- street vernahmen. Im weiteren Verlaufe seiner Rede sagte Samuel: Ei nige Leute denken, daß die Zeit schon gekommen ist, um mit dem Feinde in Verbindung zu treten, um dem Kampfe ein Ende

, aus der das Reuter-Büro nur lie Rede Baisours ver breitete, entpückelte der liberale Sir M. D i ck e n s o n seine Ansichten über den Völkerbund. Der Arbeiterparteiler Thomas erklärte, er halte es für kein Verbrechen, vom Frieden zu sprechen. Freilich wäre es ein Verbrechen von einem Frieden zu sprechen, der kein Ende mache oder von einem deutschen Frieden oder einem solchen, der die Keime eines künftigen Krieges enthielte. Die Sehnsucht nach einem ehrenvollen Frie den bestände heute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1936
Umfang: 8
vor: Gens, 11. Mai. Tie heutige Sitzung des Völkerbund- rates, die ursprünglich für vormittags angesetzt worden war, dann auf den Nachmittag verschoben wurde, behan delte nachstehende Tagesordnung: 1. I tal ienisch --abessi ni scher Konflikt. 2. Die Kündigung des Locarnooertrages durch Deutsch land und die Remilitarisierung der Rheinzone. 3. Die Danziger Frage. 4. Die Frage der Minderheiten. .Gleich zu Beginn der Sitzung 'Lani es zu einem Zwi- schensall: Der italienische Delegierte, Baron Aloisi

. Der Beschluß, den italienisch-abessinischen Konflikt trotz -des Einspruches Italiens auf die Tagesordnung zu- setzen, ist auf die Haltung- der kleinen Staaten zurückzuführen. Wie weiters gemeldet wird, ist Baron Aloisi mit den Mitgliedern der italienischen Delegation bei Behandlung der anderen 'Gegenstände wieder in den Beratungssaal' zu rückgekehrt, so daß, wie man annimmt, ein ernsterer Kon flikt zwischen dem Völkerbund und Italien vermieden er scheint. Genf, 11. Mai. Der zweite Punkt der Tagesordnung

Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

. Die allgemeine Auflassung gehe dahin, daß man mit einen: wirkungsvollen Abkommen betreffend militärische Sanktio nen in keinem Falle rechinen könne. Um den Völkerbund zu stärken, müsse man ihn umorganisieren. Wichtige Besprechungen in Gens Gens, 11. Mai. Heute fand in Genf eine Reihe wich tiger diplomatischer Besprechungen statt. Paul Boncour konferierte mir Eden und Aloisi, Aloisi mit Litwinow und den Vertretern Chiles und Argentiniens, Eden mit Beck, van Zeeland rind dem portugiesischen Vertreter Monteiro

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 02.08.1919
Umfang: 12
»Widerhall" y v <rr > / Nr. 81.V. as Seite 8. Halten hätte, wäre mstande gewesen, die Wolken zu lichten, welche den Horizont der Welt noch immer nmdüstern. " Nun aber hat der Mate r t'al 1S m n S wieder ein- mal über die Idee gesiegt, und statt zuerst an die Schaf fung des gemeinsamen Weltsorums zu gehen, welches der Völkerbund werden sollte. diesen*mtt der höchsten Macht und Autorität auszustatten und dieser Instanz ein wirk lich gerechte Lösung der Weltfragen anheimzugeben

so mehr entglitten die Zügel seiner Hand. ES ist ihm wohl ge- lungetk, den Völkerbund d u r ch z u s e tz e n, aber indem man ihn an das Ende des Friedenswerkes verlegte, statt ibn zur Voraussetzung zn machen, hat man seine Autorität bereits nntertvühlt Und so wurde Platz geschaffen für die zahlreichen Nivaliäten unter den Sie gern, in deren Folge sich das Friedenswerk täglich mehr als unbefriedigendes Flickwerk erweist. Ein neues, wahrhaft internationales Denken, eine Unterordnung des staatlichen

zu ziehen, von Skandinavien über Holland, den Rhein, Belgien und die Schweiz bis nach Deuifchösterreich. wodurch jede Reibung zwischen Deutschland und der Entente verhindert worden wäre. Aber das wichtigste Glied dieser Kette, Belgien, habe diesen Plan mit der Begründung ab gelehnt, daß ihm schon einmal die Neutralität kei nen Schutz geboten hätte! Ein Antrag Frank reichs. der Völkerbund möge eine internationale Kontroll kommission für seine sämtlichen Mitglieder betreffs der militärischen Maßnahmen

hestimmen, sei an dem Wi derstande der anderen Staaten gescheitert, die dies als eine Schmach für sich erklärten und nur von einer Kon trolle Deutschlands bis zu seiner Aufnahme in den Völkerbund wissen wollten. In einem Punkte seren die Alliierten einer Meinung gewesen: Deutschland dürfe weder Kolonien, noch koloniale Rechte behalten, damit der Steiger die wirtschaftliche Ueberlegenhett über den Be siegten erlange und Deutschland keine Htsie für einen neuen U-Bootkrteg bleibe. Die Entwicklung

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1935
Umfang: 6
italienische Abwehr führe allerdings zu einem regelrechten Wirtschaftskrieg, der gewiß mit dem automatischen Erlöschen aller mit den Sanktions ländern abgeschlossenen Handelsverträge gleichbedeutend sei. Scharfe Kritik am Völkerbund. dnb. Paris, 15. November. Der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses des Senates und Vertreter Frankreichs beim Völkerbund, Henri Veren ger, hat am Donnerstag vor dem amerikanischen Klub in Paris eine Rede gehalten, in der er die Haltung des Völker bundes gegenüber

dem italienisch-abessinischen Krieg einer äußerst scharfen Kritik unterzog. Verenger ging davon aus, daß die Ruinen, die hinter uns liegen, die Regierungen und Staatsmänner aller Welt dazu veranlassen müßten, sich in ihren Forderungen etwas bescheidener zu verhalten. Die Internationale Wirtschaftskonferenz habe Schiffbruch er litten, desgleichen der Versailler Vertrag, der Reparations ausschuß und die im Jahre 1929 vom Völkerbund ins Leben gerufene europäische Union. Man habe den Zusammenbruch

der von den Gründern des Völkerbundes erträumten Ueber- einstimmung erlebt und vielleicht müsse man sogar den Zu sammenbruch des Völkerbundes selbst hinzu fügen. Dieser Völkerbund, so fuhr Verenger fort, hat in den letzten 15 Jahren eine große Gelegenheit versäumt, als er in ver schiedenen Erdteilen die Fortsetzung des Sklaven handels, den Verkauf von Negern und den amtlichen Be sitz von Sklaven durch Staatsoberhäupter e r l a u b t e, die in zwischen Mitglieder des Völkerbundes geworden feien. Hierin liegt

ein Fehler, den man als die Wurzel des augenblick lichen afrikanischen Dramas ansehen müsse. Diese Nichterfüllung seiner Aufgabe hat den Völkerbund ungeeignet gemacht, anschließend mit so großer Strenge gegen dasjenige Mitglied vorzugehen, dessen wiederholte War nungen er besser zur gegebenen Zeit angehört hätte. Der Völkerbundpakt muß außerdem umso vorsichtiger gehandhabt werden, als er ursprünglich für die Völker aller Welt geschaf fen worden sei und nicht für eine beschränkte Anzahl von Staaten

, zu denen weder die Vereinigten Staaten, noch Japan, Deutschland oder Brasilien gehörten. Die Sühnemaß nahmen sind nur verständlich, wenn alle Staaten sich ver pflichten, daran teilzunehmen. Gerade das Gegenteil aber hat sich ereignet. Der Völkerbund hat weder das Recht, noch die Mittel, sich als ein Ueberstaat oder als oberster Polizeimann auf zudrängen. Wollte man aus dem Artikel 16 des Paktes ein Instrument militärischer Sühnemaßnahmen oder einer Blockade

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 08.07.1936
Umfang: 10
noch gibt und wahrscheinlich auch in Zukunft geben wird. Diskussionen zwischen Anfhebnng der Sanktionen und Völkerbund- reform Wie der Vorsitzende der Völkerbundversammlung, der belgische Ministerpräsident Van Zeeland, in seinem Schlußwort erklärte, hat der Völkerbund seine schwär zesten Tage überstanden. In einer Reihe von Sitzun gen haben fast sämtliche Vertreter der Nationen das Wort ergriffen, vor allem Frankreich, England, Ruß land und auch der Negus. Bei seinem Auftreten haben italienische

Journalisten gepfiffen und gehöhnt und wurden deshalb von der Polizei aus dem Genfer Sit zungssaal entfernt. Man hat sie auch aus dem Kanton Genf ausgewiesen. Das war der erste üble Auftakt. Ec ist trotz alledem verwischt worden. Dem Völkerbund blieb schließlich auch nichts anderes übrig, als seine eigene große Blamage einzugestehen und die Sanktionen mit 15. Juli aufzuheben. Argen tinien verlangte dann, daß man die Eroberung und Annexion Abessiniens durch den Völkerbund nicht an erkenne. Wie eine Katze

haben sich die Mitglieder des Völkerbundes in ihren Reden mit der unbedingt notwendigen Reform der Völkerbundsatzungen befaßt. Daß eine Reform notwendig ist, waren sich alle einig, lieber die Wege zu ihr gehen aber die Auffassungen weit auseinander. Es wurde daher beschlossen, daß die Regierungen ihre Ansichten vorläufig ausarbeiten und daß sich der Völkerbund bei seiner nächsten Sitzung am 21. September damit beschäftigen werde. Sonzig - gegenwärtig Europas Wlverjnß Eine sehr niedliche Sache hat sich in der letzten

Woche im Freistaat Danzig abgespielt. Die Herrschaft über Danzig, das eigentlich Deutschland zugehören würde, führt ein Völkerbundkommissär, gegenwärtig der Eng länder Lester. Alljährlich besuchen nun deutsche Kriegsschiffe den Danziger Hafen. Es war bisher üb lich, daß die Kapitäne dieser Schisse vom Völkerbund kommissär empfangen wurden. Heuer haben jedoch die deutschen Offiziere den Empfang abgelehnt und der Einladung keine Folge geleistet. Der nationalsozialisti sche Gauleiter von Danzig

. Dies werde mit eine Bedingung fein, die Deutschland für seinen Wiedereintritt in den Völkerbund stelle. Als er die Rednertribüne verließ, grüßte er mit dem Hitler gruß. Deshalb entstand auf der Bank der Pressevertre ter ein leises Lächeln. Greiser sah das und schnitt ihnen die „lange N a f e". Es wäre deshalb bald zu Tätlich keiten gegen ihn gekommen. Der englische Außenmini ster Eden, der den Vorsitz im Völkerbundrat führte, erklärte jedoch, ein solches Benehmen könne man nur ignorieren. Die internationale Presse

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