Wien, 7. «ug. Se. Majcstät der Kaiser ist gestern Vormittag« nach Wien gekommen, empfing die Herren Minister Belcredi und M«nSdorff, wie auch den säch- fischen EtaatSminister Hrn. v. Neust in besonderer Audienz und kehrte sodann nach Laxenbnrg zurück. Wien, 3. Aug. Den Schluß der Jubellage der Wiener Universität bildet die am 3. August vorgenom mene Proklamirung der Stiftungen und Ehrendoktoren und das Festmahl in Hiezing. Erstere wurde wie die vorangehenden festlichen Akte im Redoutensaale
Bürgerschaft und Universität in dem freundlichen Einvernehmen verbleiben mögen, das sie durch daS vei flössen- halbe Jahrtausend ausgezeichnet. Hosrath Hyrtl rankte in warmen Wor ten Namens vcr künftigen Stipendiaten und ging hier aus zur Promulgnung der Ehrenmitglieder über.- Der feierliche Akt wnrte in lateinischer Sprache voll zogen. In nahezu dreiviertelslündiger Rede entwickelte Prof. Hyrtl die Idee der Ehrenpromotionen und 'die Bedeutung der Wissenschaft sür'S Leben. Er stellte erstere alö
Beifallssturm hervor, der sich wieder erhob, als der Rektor MagnifikuS die kurze Skizze seiner Verdienste mit den Worten begann: „Graf Anton AuerSperg! Wer kennt nicht diesen Namen?' u. s. w. In nicht minder demonstrativer Weise wur den die Namen AloiS Prinz, John Stuart-Mill und Karl Ludwig ausgenommen. Die Rede des Rektors schloß mit einer Gratulation an die Doltoren, Professoren, die Universität und Alle, die ihrer Feier mit Theilnahme gefolgt, mit einem in- nigen Danke«spruch an den Kaiser, den jungen
Krön- Prinzen, mit dessen Namen der Redner sinnig den deS Gründers der Wiener Universität verband. AIS das Valeto et iaveto ornalissimi viril gesprochen war, brach abermals, eine BeifallSfalve loS, die sich wiederholte, als im letzten Momente Professor v. Stubenrauch vor trat und dem Rektor MagnifikuS im Auftrage deS Fest, comitü'S die kurz vorher von Sr. Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehene Dekoration deS Kronen, Ordens zweiter Klasse überreichte. Man verließ nun den Redoutensaal
v. Neupauer, jub. k. k. Hofrath deS obersten Gerichtshofes, war im Jahre 17Ll) zu Glcinstätten in Steiermark geboren, und wurde nach Absolvirung der juridisch-politischen Studien 1316 an der Universität in Wien zum Doktor der Rechte promovirt. Bald darauf wurde er Professor deS Lehen-, Handels- und WechselrechleS an der Uni versität in Innsbruck. Im Jahre 1S23 erfolgte seine Ernennung zum Wechselgerichtörathe in Wien, 133-1 zum AppellationSrathe in Innsbruck und 1351 zum Rathe deS obersten Gerichts