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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 16.06.1906
Umfang: 16
werde, damit die Landwirtschaft der Trienter Gegend gehoben werde. Mit diesem Dele gierten unterhielt sich der Kaiser in italienischer Sprache. Freiherr von Beck »er neu» österreichisch» Ministerpräsident. Der neue Ministerpräsident, Freiherr v. Beck, hat in seiner Programmrede im Abgeordnetenhaus und im Herrenhause Töne angeschlagen, die man in Oesterreich allenthalben gern gehört hat. Alle seine Vorgänger sind bei Besprechung des Ver hältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn um den Kern der Sache stets herum gegangen

, wie die Katze um den heißen Brei. Mit einigen nichts sagenden diplomatischen Redewendungen wurde von ihnen die Sache abgetan. Von dieser Praxis ist Freiherr von Beck abgewichen. Er wahrte Oester reich sein Recht auf den Fortbestand des gemein samen Zolltarifs und Zollgebietes bis zum Ende der Handelsvertragsdauer, er wahrte Oesterreich auch das Recht, da Ungarn auf dem „ungarischen" Tarif beharrt, nun auch selbständige Ver fügungen zu treffen, also einen eigenen österreichischen Zolltarif mit allen mög

lichen Repressalien gegen Ungarn fest zustellen. Oesterreich sei, ehe das geschieht, zu einer Verständigung mit Ungarn bereit, aber nur über den gesamten Aus gl eich auf einer klaren, gesicherten Grundlage. Mißlingt diese Verständigung, dann werde Oesterreich sein eigenes Haus mit aller Entschiedenheit bestellen, d. h. zur Trennung schreiten. Anders können diese Worte nicht ver standen werden. Das ist ein den Völkern Oester reichs durchaus shmpathisches Programm. Wenn es auch ebenso entschieden

ausgeführt wird, wie es entwickelt wurde, dann könnte sich Oesterreich zu diesem Ministerpräsidenten und zu diesem Kabinett wahrhaft nur Glück wünschen. Im Herrenhause sagte Freiherr v. Beck, daß die Ungarn durch die Einbringung des selbständigen Zolltarifes in ihrem Reichstag bereits einen Bruch der Gegenseitigkeit begingen. Darauf könne Oesterreich damit antworten, daß es den bisherigen, für Ungarn überaus günstigen Modus derAuf- teilung der gemeinsamen Zol leinnahmen ändere. Es müsse mit Ungarn

, dann kann das neue Ministerium die Wahlreform durchführen und die Revision des Ausgleichs mit Ungarn einleiten. Und dann mag ihm ein längeres und nützliches Leben beschieden sein. Die Flitterwochen werden bald vorüber sein, und dann werden wir sehen, ob unsere Parlamentarier allmählich etwas gelernt haben. Die Programmrede des Ministerpräsidenten ist von der ungarischen Koalitionspresse natürlich mit Hohn beantwortet worden. Das Organ der Un abhängigkeitspartei, der „Magyarorszag" schreibt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 16.07.1904
Umfang: 16
herrscht, nur unterbrochen durch die geräusch lose Täiigkeit des absoluten Regenten § 14, kraft dessen durch kaiserliche Verordnung die Forterhebung der Steuern und Abgaben bis Ende Dezember und die bisherige Quote bis Ende September festgesetzt wurden, ist man in Ungarn noch in voller parla mentarischer Tätigkeit. Dar letzte Ereignis derselben war eine Rede des früheren Ministerpräsidenten Baron Banffy. Derselbe entwickelte das Programm seiner neuen „Partei", welches das Programm des erklärten

und lautersten ungarischen Chauvinismus ist. Baron Banffy fordert offen uno bestimmt den selbständigen ungarischen Staat, nickt bloß in seinem Verhältnis zu Oesterreich, sondern auch in seinem Verhältnis zum Ausland, so daß es in Zukunft nicht z. B. mehr heißen dürfe, es seien Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, sondern mit Oesterreich und Ungarn geschlossen, ferner daß die Sprache der Diplomatie Ungarns die ungarische sein müßte usw. Banffy nimmt nämlich großes Aergernis daran, daß das Ausland

z. B. in den offiziellen Handelsstatistiken nie von Ungarn als solchem, sondern stets nur von Ungarn in Verbindung mit Oesterreich, von Oesterreich Ungarn, spreche. Baron Banffy trat aufs heftigste für die extremste Magy- arisierungspolitik, d. h. für die Unterdrückung der nicht magyarischen Nationalitäten ein. Selbst den zu seiner Ministerpräfidentenzeit in Kroatien amtierenden Bonus Khuen-Hedervaiy griff Banffy an, daß er zu wenig magyansieit habe, und doch seufzten die Kroaten unter seinem Regiment

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 04.02.1905
Umfang: 16
Reichskanzlers, die „Nordd. Allg. Ztg.": „Was die Viehv erkehrsverhältnisse an belangt, so war es bekanntlich der ausgesprochene Wunsch der deutschen Landwirtschaft, es möge für reu Fall, daß die Erneuerung eines Viehseuchen übereinkommens mit Oesterreich-Ungarn überhaupt nicht zu vermeiden sei, jedenfalls dafür Sorge ge tragen werden, daß eine Sperre grundsätzlich nicht erst dann zulässig sein sollte, wenn eine Ein schleppungsgefahr tatsächlich erfolgt sei (Repressivsperre), sondern schon

dann, wenn nach dem Seüchenstande in den ausländischen Be zirken dieGesahr einer Einschleppung drohe (Präventivsperre). Aus der anderen Seite verlangte Oesterreich-Ungarn nahezu den völligen Verzicht auf alle zum Schutze des deutschen Vieh bestandes notwendigen Einfuhrsbeschränkungen. Es ist gelungen, den Wünschen der deutschen Landwirt schaft insofern Geltung zu verschaffen, als Oester reich-Ungarn ganzall gemein diePräven- tiv sperre zu gestanden hat. Dadurch ist namentlich für den freien Viehverkehr, bezüglich

dessen, abgesehen von gewissen schwer übertragbareen Krankheiten, wie z. B. Milzbrand, Rauschbrand, Wild- und Rinderseuche usw. die bisherige örtlich unbeschränkte, möglichenfalls sich über ganz Oester reich-Ungarn erstreckende Sperrbefugnis aufrecht erhalten worden ist, der im Interesse der deutschen Viehzucht unentbehrliche Seuchenschutz gewährleistet. Bezüglich des Grenzviehes ist der gewissen Begünstigungen für bayerische, sächsische und württem- bergische Wirtschaftsbesitzer in den Grenzbezirken

. Das von Oesterreich-Ungarn zur Entscheidung von Meinungsverschiedenheiten im Viehverkehre bean spruchte Schiedsgericht, ist nicht zugestanden worden, da es nicht angängig erschien, die veterinärpolizei lichen, von der Sorge um den deutschen Viehstand diktierten Maßnahmen einem Schiedssprüche zu unterstellen. Dagegen erschien es unbedenklich, für solche Fälle die Berufung aus einer von beiden vertragschließenden Teilen beschickten, nur zur Be gutachtung berechtigten Kommission von Sach verständigen beider

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 24.04.1908
Umfang: 20
Lun. In Österreich wird die Staarsidee durch das Heer ausgedrückr, bei uns muß die un garische S t a a t Z i d e e und der nationale Fortschritt im Heer zum Ausdruck ge langen. Es ist nicht wahr, daß man in Ungarn das Heer nicht liebe. Wir sind zum mindesten eine ebensolche S o l d a t e n n a t i o n wie die Österreicher. Die gewonnenen Schlachten erwarb auf dem gemeinsamen Schlachtfeld u n - g a r i s ch e s Blut. An der Spitze der ver lorenen Schlachten standen österreichische, historische

durch das Sandschak bahnprojekt die Sachlage auf dem Balkan we sentlich verändert werde. Redner betonte, Stuß land verfolge auf dem Balkan nur ein Ziel, nämlich die Förderung des Wohles der Balkan staaten und die Verbesserung des Loses der Chri sten in der Türkei. Deshalb habe Rußland den Vorschlag gemacht, wie die Bahnpläne, so auch alle für die Balkanhalbinsel nützlichen Vor schläge zu unterstützen und wurde diese Anregung von den Mächten sympathisch ausgenommen. Auch Österreich-Ungarn

sich das Leiden hinein bis in seine unerwartete Schwierigkeiten gestoßen und des halb sei England mit einem selbständigen Pro jekte aus den Plan hervorgetreten. Das englische Projekt enthalte jedoch Punkte, die weder die ein mütige Zustimmung der Mächte, noch die An nahme des Sultans finden dürften. Deswegen sei er (der Minister) mit seinen Modifikationen des englischen Vorschlages hervorgetreten und er müsst mit Befriedigung konstatieren, daß das am meisten interessierte Österreich-Ungarn

nicht auf gefährliche Veränderungen ab. Die Grundzüge der russischen Politik bleiben unverändert. Der Minister schloß mit den Worten, Rußland müsse sich in den Angelegenheiten des nahen Ostens von gesunden! Egoismus leiten lassen. Diese Rede wurde mit allseitigem Beifall ausgenommen und ergab sich daraus eine lebhafte Debatte, welche eine Strömung im Sinne der Rede Js- wolskis deutlich erkennen ließ. Für Österreich- Ungarn kann diese Tatsache nur von Vorteil sein, besonders wenn sich die Dinge unter den Mächten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 07.11.1900
Umfang: 12
hin auf die Kundgebung des JndustrielleutagcS in Angelegenheit dcS Ausgleiches mit Ungarn, welche hinlänglich beweise, welche Stim mung selbst in den auSgleichsreundlichsten Kreisen herrsche. Wenn es, sagt das genannte Blatt, eine Versammlung in Oesterreich gibt, wo die wirtschaft liche Gemeinschaft beider Staaten überzeugte Vertreter und Anhänger findet, so ist es die Versammlung der Industriellen. Trotzdem befindet sich in ihren Be schlüssen eine Stelle, welche besagt, dass, wenn beiden neuerlich einzuleitenden

werden, wenn er sie gewisser maßen mit einer eclatanten Niederlage in einem Änteressin-Conflicte mit Ungarn einleiten würde, und eine Preiögebung wesentlicher Interessen Oesterreichs in der bosnischen Eisenbahnsrage müsste eine Reihe von Parteien, die heute entschlossen sind, die wirt schaftliche Politik des CabiuetS zu unterstützen, in eine entschieden oppositionelle Stellung drängen. Den gleichen Standpunkt vertreten die „Deutsche Zeitung' und die „Reichswehr', welch letztere nament lich auf die hohe strategische

Bedeutung einer Verbin dung Bosniens mit Dalmatien hinweist und es be streitet, dass Ungarn durch die Eisenbahnverbindung Spalato—Sarajewo zu Schaden käme. Vielmehr würde Fiume sehr gewinnen; leiden würde höchstens Budapest, aber Budapest sei nicht Ungarn. Aber selbst wenn wirklich eine theilweise Ablenkung des Handels von Fiume nach Trieft stattfinden würde, müsste man wohl nach dem Gesetze fragen, welches vorschriebe, dass drr bosnisch-hercegovinische Handel ganz oder zum größten Theile über Ungarn

unbedingt gehen muss. Die österreichische ReichShälste habe doch wohl auch ebensolchen Anspruch auf den Handel der Reichölande wie Ungarn. Die „Arbeiter-Zeitnng' erinnert daran, dass die Occupation seimrzeit daniit begründet wurde, dass Dalmatien ein Hinterland erhalten solle. Heute aber gravitiere das ganze bosnische Verkehrsnetz nach Un garn, ja man möchte drüben, dass der bosnische Ver kehr in alle Ewigkeit über Ungarn geführt würde. Das Blatt besorgt, dass auch diesmal Ungarn seinen Wille

:: durchsetzen werde. Die neue Demüthigung, die Oesterreich hier erfahren soll, würde aber jene Verbitterung in der Bevölkerung verstärken, die endlich zur Trennung der beiden ReichShälften führen müsste. Was das bedeute, mögen sich die Ungarn vor Augen halten. Nur dann, wenn Ungarn die Wirkungen der Trennung am eigenen Leibe verspürt habe, könne man hoffen, ein aaf paritätischer Grundlage ruhendes Ver hältnis mit Ungarn herzustellen. Ohne Krieg werde es keinen gesunden Frieden mit Ungarn geben

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 28.10.1903
Umfang: 8
. *) Aus Raummangel verspätet. Anm. d. Lchriftltg. „Tiroler P o ft" Der Abgeordnete S ch raffl sprach — wir fassen seine Ausführungen in beidenVersammlungen zusammen — über die politische Lage und über die brennendsten Fragen, welche dermalen jeden Oesterreicher, jeden Tiroler beschäftigen: Die Krise in Ungarn, die Situa tion im Parlamente, die Lage im Tiroler Landtage; dann kam er auf die Ursachen der in Oesterreich herrschenden Wirren zu sprechen, behandelte die unge rechte Verteilung der Lasten und Pstichten

, hielt eine ebenso aufklärende, als durch ihre herbe offen herzige Kritik beachtenswerte Rede über die u n g a- ris che Krise: Schon einmal, vor etwa einem halben Jahre, habe er in diesem Saale über das selbe Thema gesprochen. Inzwischen sei eine gründ liche Aenderung der Verhältnisse zum — Sch rech te rn eingetreten. Drei Ministerien und eine Reihe von Ministerkandidaturen seien inzwischen in Ungarn gefallen, weil die herrschende Clique ihre revolutio- nären Gesinnungen so offen zur Schau trug

gemacht werden, es müsse die Macht der kleinen aber alles beherrschenden judäomagyarischen Clique durch gerechte Behandlung der nichtmagyarischen Nationalitäten gebrochen wer den. Entweder werde dem Armeebefehl von Chlopy in seiner Gänze in Ungarn Anerkennung uüd Geltung verschafft, oder die politische und wirtschaftliche Trennung Oesterreichs von Ungarn werde zur Notwendigkeit. (Großer Beifall.) Hierauf referierte der Obmannstellvertreter des christlichsozialen Arbeiterbundes, Herr

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 24.10.1903
Umfang: 12
von 12.600 X aus Landesmitteln beigetragen und zu den nachgewiesen Mehrkosten der Brücke, der Zusahrtstraßen und des neu zu erstellenden Maut gebäudes ein einmaliger Beitrag von 2000 X, und zwar im Jahre 1906, aus dem Landesfonde geleistet." — Der letzte Punkt der Tagesordnung, Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über das Gesuch der österreichischen Zentralstelle zur Wahrung land- und forstwirtschaftlicher Interessen betreffend die Aufer legung einer Eingangsgebühr für Zucker in Ungarn gibt

zu einer lebhaften Debatte Veran lassung, bei der Abgeordneter T h urnher als Refe rent, sowie die Abgeordneten Dr. Drexel, Dr. Waibel und Loser einerseits die herausfordernde Haltung Ungarns betreffs der Armeefrage re. in ent schiedener Weise verurteilen und andererseits der Anschauung Ausdruck geben, daß eine völlige Tren nung von Ungarn in wirtschaftlicher Beziehung von großem Nachteile für unsere Reichshälfte und speziell für Vorarlberg mit seiner entwickelten Exportindustrie sei. Schließlich

werden die folgenden Anträge mit Stimmeneinhelligkeit zum Beschlüsse erhoben: „1. Der Landtag erblickt in der Auferlegung einer Eingangs gebühr für Zucker in Ungarn eine in den Ausgleichs gesetzen nicht begründete und durch keine Gegenkon zessionen kompensierte, einseitige Begünstigung der ungarischen Reichshälfte. 2. Der Landtag spricht sich im Interesse der Machtstellung und der Wohlfahrt der Monarchie für die Einheit der Armee und für die Aufrechterhaltung des gemeinsamen Zollgebietes aus und erwartet

von der k. k. Regierung, daß sie mit aller Entschiedenheit Vorsorge, daß unser Verhältnis zu Ungarn auf festerer Grundlage als bisher ge regelt, hiebei unsere Interessen und Rechte nach jeder Richtung gewahrt und genügende Garantien für die korrekte und gerechte Durchführung der Ausgleichs punktationen erwirkt werden." Die nächste Sitzung wurde auf Samstag den 24. Oktober festgesetzt." Ist I>r. Lueger „genug" katholisch? Diese Frage beantwortet am besten die Rede, welche der Wiener Bürgermeister am letzten Sonn tage

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 22.07.1905
Umfang: 20
mit den Ver staatlichungsvorlagen zugehen solle. Die Verstaat lichung der genannten Bahnen ist jedenfalls eine Notwendigkeit. Der österreichischen Volkswirtschaft, aber auch den politischen Interessen unserer Reichs hälfte würde dadurch, namentlich angesichts unserer Lage zu Ungarn, ein großer Dienst geleistet. Freilich große Opfer, schwierige Verhandlungen und auch Prozesse wird sie bringen. Gelingt sie, so werden nur mehr die Südbahn und die böhmischen Bahnen in Privatbesitz verbleiben

nicht erzwingen; am schönsten, und ich möchte sagen, einzig gedeihet sie auf dem eigenen Boden der Nation, in ihrer ererbten und sich sorterbenden Mundart. Mit der Sprache erbeutet man das Herz des Volkes. Wenn Ungarn nicht wäre — so könnten jetzt, nachdem auch das Herrenhaus den deutsch- österreichischen Handelsvertrag angenom men hat, Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm die Handelsvertrags-Urkunde unterzeichnen. So lange aber die Zustimmung Ungarns fehlt, ist das unmöglich, ja so lange ist der Vertrag

-taktischer Zug in ' der Sicherheit, lvelche die österreichische Regierung j bezüglich der Erhaltung der Gemeinsamkeit zur ? Schau trägt. Indem sie Zolltarif und Handels- j Vertrag mit Deutschland fertig stellte, hat sie zu- ! nächst einen Vorsprung vor Ungarn, dann aber ! auch hat sie damit bekundet, daß sie ihrerseits j alles getan hat, um die Gemeinsamkeit aufrecht ; zu erhalten. Es wird also jetzt ganz an Ungarn i liegen, wenn es zum Bruche kommt. Oesterreich \ aber ist gerüstet auch für diesen Fall

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 23.08.1899
Umfang: 12
x Seite L Mer«»er Zeitung. Atr. 10l / ! t.-> > '' ^ ^ i. - ^ ' .''P-! !' >,.svb l !^k-'i1' 1 ! ! ^ ^.5'. . ^ 'H. «!? ' ^-i !i'! ^>^!'> i'5 Utlgarv am Scheidelvege. *) Eins der neuesten Geschichtwerke über Ungarn berichtet, daß Kaiser Heinrich von Deutschland, der den Usurpator Peter Urseolo im Jahre 1042 auf den ungarischen Thron setzen wollte, die Ungarn an der Gran besiegte und bereits den ganzen Westen deL Landes eingenommen hatte, dennoch aber nicht wagte, sein Vorhaben auszuführen

, weil die Großen des Landes ihm kund und zu wissen thaten, daß sie in Folge des BlutvertrageS mit dem Königshause der Arpad nur einen Prinzen dieses Stammes als Herrscher anerkennen würden. Zwei Jahre darauf wurdm die Ungarn abermals vom Kaiser geschlagen und Peter bestieg den Thron; die Großen des Landes und mit ihnen das Volk erhoben sich aber, entthronten ihn und beriefen den Arpad Andreas auf den Thron. Dieser Königstreue der ungarischen Nation stand von je ein eben so ausgeprägter Drang

nach Unabhängigkeit zur Seite. „Ende deS zehnten Jahrhunderts war die Zeit gekommen, da die Ungarn sich entscheiden mußten, ob sie zur morgen- ländischm oder zur abendländischen christlichen Kirche gehören wollten. König Stefan, später der Heilige genannt, wandte sich aber nicht an die Vermittelung des verwandten deutschen Kaiserhauses, sondern an den damals noch in seiner Macht so beschränkten Papst, damit nicht zu befürchten sei, eS könnte die Unabhängigkeit Ungarns dadurch leiden.' So berichtet Eugen Csudaj

und als Nachfolger Deaks begrüßt wurde, stellte ein Programm auf, daS den Verband der beiden Reichshälften nur bis zum Jahre 1907 sichert, — kurz, Ungarn verzichtet darauf, den mit Macht über Oesterreich herein brechenden PanslavismuS im Verein mit den öster reichischen Deutschen zu bekämpfen. Als vor Jahressrist dos Haupt der jetzt zur Regierungspartei übergetretenen gemäßigten Oppo sition, Graf Albert Apponyi, in feierlicher Rede erklärte, er könne keiner wirthschaftlichen Theilung das Wort reden

, weil auf die wirthfchaftliche Trennung die politische Trennung und die bloße Personalunion zwischen Oesterreich und Ungarn folgen würde, da mochte man immer noch hoffen, Ungarn werde Alles aufbieten, um dem ZersetzungS- prozeß Einhalt zu thun. Heute steuert Ungarn unter dem Druck der radikalen Opposition geradezu auf die Personal union los, — zunächst freilich nur auf einen un erbittlichen wirthschaftlichen Kampf, der aber nur mit der völligen staatlichen Trennung enden kann. Die Personalunion ist auf die Dauer unmöglich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 13.06.1906
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine' dreispaltige Seile oder «mtf* Raum. 10 k>.; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Aemtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich - Ungarn. Die Delegationen. Wien 9. Juni. Dos der heute zusammengetretenen Delegation vorgelegte Budget weist ein ordentliches Nettoerfordernis von 346.720.362 Kronen auf. Das ist eine Erhöhung um 4.651.479 Kr. gegen das Vor jahr, wovon 4 Millionen

auf Militärlasten entfallen. DaS außerordentliche Erfordernis von 49 Millionen ist zur weiteren Durchführung der Neubewaffnung der Artillerie bestimmt. Für diesen Zweck bleibt dann noch ein restliches Erfordernis von rund 80 Millionen Kronen. Weiter wird ein außerordentlicher Kredit von 26.300.000 Kr. für Marinezwecke., beansprucht. Der Delegations-Eerele. Wien, 10. Juni. Nach der Verlesung der Thron rede, die in üblicher Form aber ohne die brennenden Fragen des VerhältniffeS zu Ungarn und der Wahl reform

. Dr. Tollinger und Delugan fragte der Herrscher nach den landwirtschaftlichen Verhältniffen in Tirol. Grobe magyarenfeindlicke Kundgebung vor der ungartTchen Delegation« Wien, 11. Juni. Gestern Nachmittag fand in der Volkshalle eine von der christlichsozialen Parteileitung einberufene Volksversammlung mit der Tagesordnung: „Die ungarische Frage" statt. ES fanden sich 8000 bis 10.000 Personen ein. Nachdem mehrere christlich- soziale Abgeordnete gesprochen hatten, wurde eine gegen Ungarn gerichtete Resolution

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 05.01.1907
Umfang: 12
Ob.- Öst. Leo Fanta, Ingenieur, Wien Fr. Baumeister, Private, Baden bei Wien Josef Walter Roesler, Beamter, Wien Eduard Gross, Dekorateur, Wien Anton Grosser, Assistent der Südbahn, Rovereto Grand Hotel Imperial Soleil d’ or Graf und Gräfin C. d’Avernas und Bedienung, Freybühel, Steiermark J. Bankei, Kaufmann, München J. Schätz, Baumeister, Lauf H. Klein, Advokat, und Frau, Bayreuth Dr. Arturo Montecorboli, Med. chirurge, e Signora, Firenze Geza Hajos und Frau, Debreczen i. Ungarn Bela Gyärfäs und Frau

, Szolnoz i. Ungarn J. Perz, Kaufmann, und Frau, München Th. Scheche, Rittergutsbes., mit Frau und Tochter, Gräbel Maxim. Thürhaus, Gutspächter, Pomorzani, Galiz. Curt Jacobi, Staatsanwalt, Leipzig M. B. Bernardelli, Verona Adolfo Priessi, Desenzano Etienne Doussin, Offizier, Konstanz Conjugi Junghetti, Milano Kurt Loewe, Kaufmann, und Frau, Berlin Frau Professor Stockhausen u. Tochter, Frankfurt Berthold Krblitz, Prokurist, Wien Sigmund Brod, Wien Klein Izsöcsneja und Frau, Budapest Dr. S. Reismann

, Beregszäsz Manfred Buetow, Berlin Baron v. Maydelb-Felks und Töchter, Reval, Russl. M. Beiste und Frau, Hamburg Oskar Pajor, Kaufmann, Wien Hotel-Pension Riva Frau Betty Bissing, Private, Braunschweig Fräulein Frieda Nietsche, Braunschweig Jan Kiernicki, Wien Gisela Ricser und Frl. Tochter, München Oskar Steinberger, Wien Heinrich Ducan, Gutsbesitzer, Russland Hugo Lustig und Frau, Wien Fräulein Konowalow, Wien Dr. phil. Gustav Braun und Frau, Wien Bela Braun, Ungarn Emil Schacherl, Wien Adolf Weizen

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 15.06.1906
Umfang: 20
erklärte, daß die ungarische Auffaffung bezüglich des selbständigen ungarischen ZolltarifeS nicht im Einklänge mit der im 1899er Gesetze vereinbarten Reziprozität stehe. Die Beschließung deS ungarischen ZolltarifeS mit Wirksamkeit vor Ende deS Jahres 1907 wäre unzweifelhaft eine Verletzung dieses Gesetzes und der Reziprozität. Darauf könne nach seiner Meinung Oesterreich damit antwortm, daß es dm biSherigm, für Ungarn überaus günstigm Modus der Auf teilung der gemeinsamen Zolleinnahmen ändere

. Die in Ungarn geäußerte Meinung, daß keine Zollgemeinschaft mehr bestehe, scheint dem Ministerpräsidenten nicht richtig angebracht zu sein. Es bestünde demnach keine Zollgemein- schaft mehr im Sinne eines gemeinschaftlichm Zollgebietes, wohl aber eine Gemeinschaft der Zölle, das heißt der Zolleinnahmen. (Heiterkeit und Sehr richtig!) Es ist die allgemeine Ueberzmgung, daß es im beider- seitigm Jntereffe unerläßlich ist, eine völlig klare Situation zu schaffen. Das Herrenhaus wird gewiß mit Befriedigung

die Thronrede und am Montag, legte Graf Goluchowski sein Exposö vor. Man erwartet in der unga rischen Delegation stürmische Vorgänge. Für Oesterreich ist somit die Zeit der T a t gekommm. Besteht Ungarn — was als sicher angenommen werdm kann — auf dem ungarisch-autonomen Zolltarife, dann wird über den Abschluß eines Handelsvertrages verhandelt werdm. Die öster reichische Regierung muß sofort jene Bestim mungen die ausschließlich im unga- rischen Interesse gelegm find, außer Kraft setzen. Dazu gehören

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