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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 18.01.1895
Umfang: 14
, wie die Sozialdemokratie das Land unter alle in gleiche Stücke vertheilen wolle, so daß ein jeder Landbesitzer werde und jeder kleine Bauer auf eine Vergrößerung seines Gutes ein Anrecht habe. Und das steht fest, Tausende nur ländliche Arbeiter verstehen die Lehren der Sozialdemokratie ebenso, und werden Sozialdemokraten nur, weil sie glauben: die Sozialdemokratie wird uns zu einem eigenen Be sitzthum verhelfen. Ja, liebe Freunde aus dem Arbeiterstande in Stadt und Land, das ist ja so verkehrt

haben. Ich will so mit euch reden, als ob ich die Sache der Sozialdemokraten verträte und will euch an Bebel's. Liebknechts und anderer Worten zeigen: seht das wollen die Sozialdemokraten; dann will ich euch fragen: nun. ihr Arbeiter und Bauern, wollt ihr das auch? Sagt ihr: ja. das wollen wir! Gut. so werdet Sozialdemokraten. Müßt ihr aber antworten: nein, das wollen wir nicht! dann laßt euch auch nicht weiter mit ihnen ein. dann laßt euch nicht lveiter von ihnen gebrauchen, um ihnen ihre Absichten zu fördern, und folgt

den Leuten, die euch wahrhaft helfen wollen. Wie das geschehen soll, darauf werden wir noch oft zu sprechen kommen. Für heute soll uns zuerst die Frage beschäf tigen: Was lehrt die Sozialdemokratie vom Eigenthum? Der Führer der deutschen Sozialdemokraten im Reichstage, August Bebel, muß doch darum Bescheid wissen. Er sagt in seinem Buche: „Die Frau und der Sozialismus", 19. Auflage, Seite 263, wört lich: „Nun, wenn alle gesellschaftlichen Uebel ohne Ausnahme ihre Quelle in der sozialen Ordnung der Dinge

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 6
Datum: 05.01.1894
Umfang: 6
werden alle Sozialdemokraten." „Ach was, antwortete der Schmied, seid mir still mit den Sozialdemokraten, das ist, wie oft habe ich das schon gesagt, bloß so ein Schlagwort, mit dem die Geistlichen das dumme Volk in Gehorsam halten wollen. Die Sozialdemokraten sind ganz vernünftige Leute. Da steht es ja in der Zeitung, sie wollen den Fort schritt im Erwerbsleben, sie sind die ärgsten Feinde der zünftlerischen Bestrebungen und sind auch Gegner der Cleriealeu und Pfaffen." „Ihr könnt so sprechen? unterbrach den Sprecher

; Sie übertreiben! Bei den Sozialdemokraten wird jeder glauben können, was er will und es wird niemand gestört werden, wenn er auch noch so fromm sein will." „Das glaubt Ihr selbst nicht, Schmied. Ihr lest doch auch die Zeitung; und auch in Eurer liberalen Zeitung jteht es d'rin, daß bei den Sozialdemokraten die Religion Privatsache sein soll. Wem aber Religion Privatsache ist, der hält nichts oder nicht viel auf sie mtb wird sie auch privatim bald oblegen als unnothwendige Last. Ferner

haben die Sozialdemokraten beschlossen, es sei allen Genossen zu em pfehlen, nachdem sie durch den Eintritt in die Partei sactifch mit jedem religiösen Bekenntnis gebrochen hätten, auch formell ans den kirchlichen Genossenschaften ans- zutreten." Ein Ruf des Staunens, der Entrüstung gieng durch die Tafelrunde ; selbst der Schmied wurde hinterdenklich und gestand, daß er das allerdings nicht gewußt habe. „Seht, Schmied, es ist doch gut, daß der Herr Pfarrer Politik treibt, sagte ein Krämer

noch nicht auf? Das habe ich selbst nie gewußt, daß die Sozialdemokraten so religionsfeindlich sind." Die Männer sprachen lebhaft über die Sache; sie kamen in die Hitze; es war der berechtigte Zorn braver Leute, die an ihrem Glauben hängen und in ihm sterben wollten. ‘) „Oesterreichischer Arbeiterkalender pro 1894", Seite 33.

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 26.02.1897
Umfang: 12
u. Theoph. Donnerstag, 4. März. * Kasimir. Lucius. Nestor. Montag, 1. März. Suitbert. Eudoxia. Albinus. Freitag, 5. März, f Friedrich. Phokas. Dienstag, 2. März. Fastnacht. Simplicius. Samstag, 6. März, f (Salzb.*) Friedolin. Coleta. Die Wahl für die V. Curie in Hall. Der gestrige Tag war für die conservative Partei von Hall wieder ein Ehrentag. Ein dreifacher Feind stürmte gegen sie an: die Liberalen, die Deutschnationalen und die Sozialdemokraten; aber der Sturm wurde glänzend abgeschlagen

, 50 Huber Blasius, Neuwirth, 106 v. Klebelsberg Christof, Apotheker, 51 Lenner Heinrich, Handelsmann, 49 Pattis Ferdinand, Fabrikant, 54 P r o b st Jakob, Stationsdiener b. d. Südbahn, 46 Spiegl Hermann, Caffetier, 106 Dr. Vittorelli Josef, Advokat, 105 Liste der Sozialdemokraten: Huber Blasius, Brauereibesitzer, 105 Stimmen. Spiegl Hermann, Caffetier, 106 „ Dr. Vittorelli Josef, Advokat, 105 Steinlechner Stefan, Tischler, 57 Markobruni Anton, Spängler, 59 Posch Albert, Bahnarbeiter, 58 „ Maier Josef

, Conditor, 57 Suitner Karl, Kutscher, 58 Eder Johann, Bahnbediensteter, 57 „ Gleinsner Blasius, Maurer, 58 „ Stern Alois, Trambahnbediensteter, 56 Doklowitz Franz, Hausbesitzer, 57 Diese Zahlen sprechen für sich, und wir können uns auf wenige Bemerkungen beschränken. Daß die an der Spitze der Sozialdemokraten stehenden Herren Blasius Huber, Hermann Spiegl und Dr. Vit torelli von den gegnerischen Parteien am meisten Stimmen haben, kommt, wie man sieht, daher, daß sie auf zwei Listen zugleich standen

. Es ist ihnen dieser Erfolg wohl zu gönnen. — Laut ausgegebener Wahlmännerliste gingen die Libe ralen und die Deutschnationalen, welch' letztere Partei in Hall eine Erfindung neuesten Datums ist, zusammen; daß aber ihre Candidaten trotzdem so auffallend wenig Stimmen erhielten, weniger als die Sozialdemokraten, hat wohl darin seinen Grund, daß viele der gemäßigten Liberalen sich der Stimmabgabe enthielten.Gewiß hatManchen derUmstand von der Wahl zurückgehalten, daß in Bezug auf die drei Obenge nannten gleichsam

ein, wenigstens stillschweigender, Packt mit den Sozialdemokraten vorlag. Es ist nicht Jedermanns Sache, in so verschiedenen Farben zu schillern. Der Wahlact selbst verlief sehr ruhig und würdig. Als Regierungscommiffär fungirte Bezirkshauptmann v. Sar- dagna selbst. Den Vorsitz in der Wahlcommission führte Bürgermeister Dr. Kathrein; die Herren Oberbergrath

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 07.12.1900
Umfang: 10
Tutzer Josef, Gasthofbesitzer 55 St. Vittorelli v. Dr. Josef, Advokat 100 St. (56) Walch Andrä, Schuhmachermeister 53 St. 3. Liste der Sozialdemokraten. Bader Jakob, Tischler 44 St. Bader Martin, Maurer 44 „ Bene sch Karl, Schuhmacher' 44 „ Bieder Franz, Schuhmacher 44 „ Hammerl Florian, Schneider 44 „ Hutter Anton, Schneider 44 „ Posch Konrad, Bahnarbeiter 44 „ Re installer Simon, Hafnermeister 44 „ S p i e g l Hermann, Cafetier 100 St. (44) Sprenger Josef, Weichenwärter

aber die conservative und die Sozialdemokraten. Wir könnten eine ganze Reihe conservativer Wähler her zählen, die diesmal nicht in der Wählerliste standen, obwohl sie das letzte Mal gewählt haben. Die Evidenzhaltung der Wählerliste für die V. Curie ist eben ein schweres Stück Arbeit und überall wird mehr oder weniger über die Mängel derselben ge klagt. Sache des Einzelnen ist es da zunächst, -sich sein gutes Recht als Wähler nicht verkümmern zu lassen. Das merke man fich für die Zukunft. Merkwürdig

war, daß auch die Sozialdemo kraten, die sonst mit Recht so sehr die Wahlpflicht und das Wahlrecht betonen, sich so wenig um die Wählerliste gekümmert haben, daß von ihren Can- didaten nicht weniger als acht gar nicht in der Wählerliste standen, also nicht Wähler waren und daher auch nicht hätten gewählt werden künnen. Für den Fall, daß die Sozialdemokraten die Mehrheit erlangt hätten, wäre die Wahl dieser Acht ungiltig gewesen. So ist es den Conservativen in Hötting ergangen, die neben andern auch zwei Wahlmänner

aufstellten, die nicht in der Wählerliste standen, ob wohl sie hineingehört hätten. Die auf sie entfallenen Stimmen wurden als ungiltig erklärt und da der eonservativen Liste nur eine sozialdemokratische gegen überstand, so mußte zwischen den sozialdemokratischen Candidaten, die alle wie bei uns in Folge ihrer nachahmenswerten Parteidisziplin gleichviel Stimmen hatten, eine Stichwahl stattsinden und so wurden in Hötting zwei Sozialdemokraten gewählt, weil man sich um die Wählerliste zu wenig gekümmert

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Seite 2 von 10
Datum: 10.09.1897
Umfang: 10
chien den Herren ein Verbrechen. Sie hatten sich eingebildet, die einzigen Arbeitervertreter zu sein, und jetzt fordern die Schweizer Sozialdemokraten die katholischen Arbeiter auf, sie möchten sich organisiren und tüchtig agitiren. Diese „Versumpfung" der Schweizer Sozialdemokraten hatte der Schweizer Arbeiterbund auf dem Gewissen und so wurde dann in der deutschen sozialistischen Presse den Schweizer „Genossen" die Freundschaft gekündigt für den Fall, daß sie nicht aus dem Arbeiterbunde

austräten. Die Betheiligung an dem internationalen Arbeiterschuß-Congreß aber wurde von den deutschen und österreichischen Sozialdemokraten rund weg abgeschlagen, sie erklärten es als unmöglich, mit ihren politischen Gegnern zusammen zu arbeiten, sie fürchteten durch ein solches Zusammengehen eine Versumpfung ihrer Partei. So wehrten sich denn die Herren „Sozi" zuerst mit alletl Kräften gegen die Beschickung des Congresses. Allein schließlich besannen sich die deutschen und österreichischen

Sozialdemokraten doch eines Besseren und nahmen die Ein ladung an. Sehr bezeichnend ist dabei, was über die öster reichischen Sozialdemokraten die jüdische „Arbeiter-Zeitung" bei dieser Gelegenheit schrieb. Sie sagt, ihre Gesinnungs genossen im deutschen Reiche nehmen Antheil an den Züricher Versammlungen, weil, und die österreichischen „Sozi", ob wohl die Vertreter der christlichen Arbeiterparteien dabei mitthun. Unsere heimischen „Sozi" haben also von ihren Genossen draußen im Reiche noch sehr viel zu lernen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 21.09.1893
Umfang: 4
Morgenpost", „Karlsbader Zeitung", „Nene freie Presse", „Stuttgarter Tagblatt", „Düsseldorfer Zeitung", Berliner „Fremdenblatt", Neue Temesvarer Zei tung", „Stettiner Tageblatt", „Leipziger Illustrierte Zeitung" u. s. w. B. Volksversammlung in Rattenberg. Eine solche hat der Pfarrer Wegscheider von Mariathal für das Fest Mariä Geburt nach Rattenberg berufen, um die Gründung eines katholischen Arbeitervereines in dieser Gegend behufs Abwehr der Hetzereien der Innsbrucker Sozialdemokraten zü gründen

er, „wohl bekomm dir die Mahl zeit!" „Was willst du, Niklas", fragte ihn der Fürst in heiterer Laune, einen von des Narren gewöhnlichen Streichen ahnend. Irrlehren der Sozialdemokraten scharf beleuchtete und insbe sondere ihre Stellung zur Religion, welche ein Zusammengehen mit ihnen für jeden Katholiken unmöglich macht, treffend kennzeichnete. Die anwesenden Sozialdemokraten, die gleich zu Beginn der Berathung einen vergeblichen Versuch gemacht hatten, die Versammlung zu sprengen, gaben

die Betheiligung an der Diskussion auf, angeblich, weil in der Versammlung gepfiffen worden war, in Wirklichkeit, weil sie bei der Stimmung der Anwesenden all jedem Erfolge verzweifelten. Die Versammlung sprach auf Antrag des Vorsitzenden, Stadtpfarrers Schlager, dem Redakteur Dr. Jehly den Dank ans, worauf die Berathung mit dem katholischen Gruße ge schlossen wurde. Die Konstitnirung des neuen Vereines fand am 17. ds. Mts. statt, lieber die Szene, welche sich zum Nachtheile der Sozialdemokraten nach Schluß

der Versamm lung auf dem Bahnhofe abspielte, schreiben die „N. Tir. Stimmen": „Die Sozialdemokraten haben es sich selber zu zuschreiben, wenn ihnen übel mitgespielt wurde: denn wer mitten in einer katholischen Bevölkerung in frecher Weise über Religion und Priester schimpft, der hat die Folgen selbst zu tragen. Mögen sie ein anderes Mal vorsichtiger sein, sein, sonst könllte es noch schlimmer werden und das würden wir sehr bedauern." PP. Aus Curorten und Sommerfrischen. Das anhaltend herrliche Wetter

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 28.04.1901
Umfang: 12
ihnen werd'n, denn wenn i miar amal was stoanfest einbild' und i sieh, daß i recht Han, laß i net lugg. (Der Mensch muaß a Prinzip haben), haben sich die Alldeutschen denkt,. wia sie den Sozialdemokraten die unterstützenden Unterschriften betreffend den Antrag auf Aufhebung des Beleidigungs-Paragraphen von Mit gliedern des kais. Hauses mit der Begründung ver weigert haben, daß der Name des Juden Ellenbogen auf dem Papier steaht. Hingegen haben sie sich aber bereit erklärt, aufz'stiahn

, wenn die Unterstützungsfrag - g'stellt wird. Demnach halten also die Alldeutschen ihre Leiber augenscheinlich für wertloser als ihre Unter schrift. Wenn dös net Kindereien sein, nachher wird man hart was find'n, was den Namen verdiant. Entweder ist die Sach, dö der Ellbogen und die andern Sozialdemokraten ein'bracht hab'n, guat und gemein nützig, und a jeder, dear's ehrlich moant, muaß für sie einsteh'n, oder sie ist schlecht, und es ist a' der Hintere schad, sie durch seine Trennung vom Sitz als guat anzuerkennen

Da war die deutsche Volkspartei schon um's Kennen schlauer. Sie hat zwar den frag lichen Antrag der Sozialdemokraten auf Aufhebung der besonderen Strafbarkeit wegen Beleidigung von Mitgliedern des Kaiserhauses, weder durch ihre Unter schrift noch durch a Versprechen nach Art der Alldeutschen unterstützt, wohl aber dadurch den ersten Spatenstich zum Eingraben des Antrages gemacht, daß sie ver sprochen hat, für die Zuaweisung desselben an an Ausschuß z'stimmen. Dös soll wohl ungefähr so viel hoaßen als: Dear

§ stiert's uns zwar a' schon lang und wir werd'n ihn a' amal auskratzen helfen, aber heut net — heut ist Sunntig. Bei dear Gelegenheit ist's vielleicht vom Nutzen, wieder amal auf's englische G'setz hinz'weisen, daß net amal die Majestätsbeleidi gung strenger straft als dö anderer Bürger, und dechter gilt die Majestät net um a Harl wianiger als bei uns. Die G'schicht von dem Antrag hat wieder amal bewiesen, daß die Sozialdemokraten bei aller Sachlichkeit und Ruhe unter allen Abgeordneten das steifste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.07.1895
Umfang: 4
will, sondern sie haben auch den Effekt, daß der Werth der Arbeit indirekt steigt. Nun wird der junge Mann für drei Jahre in das Heer einberufen. Er wiederholt die Schule, er bildet seinen Körper und seinen Geist aus, er gewöhnt sich an Mannes zucht und kommt als ein ganz Anderer wieder heraus. (Bravo!) Thun wird etwas Gutes, wenn wir dem jungen Mann diese Nacherziehung abkürzen? Gewiß nicht! Und es ist darum geradezu unbegreiflich, wie insbesondere die Sozialdemokraten gegen den Heeresdienst sprechen, der eigentlich einen Abfluß

achtungsvoll auseinander und zwei Damen, in tiefe Trauer gehüllt, gingen in raschem Schritt auf die jungen „Verbrecher" zn, von denen einer ihnen mit einen freudigen Ausruf entgegensprang. Dies alles war so rasch geschehen, daß ich nur die 1 Sozialdemokraten einberufenen. Weiter führt nun der Bürgermeister aus: Was nun die hiesigen Sozialdemokraten anbelangt, so sind es meist ordentliche, fleißige, sparsame Arbeiter und Handwerker, besonders Bauhandwerker, die, soweit sie Kinder haben, bemüht

sind, solche ordentlich zu er ziehen. Jedenfalls gehen viele Sozialdemokraten öfter zur Kirche als Andere, die Steine auf sie werfen. Es sind auch Sozialdemokraten in der Feuerwehr, in Innungen und anderen Berufsständen. Unordentliche, faule Arbeiter, Trinker, Männer, die Achtung nicht verdienen, hält sich der sozialdemokratische Verein hier am liebsten fern. Gerade weil die Sozialdemokraten hier in großer An zahl ordentliche, tüchtige Männer und Bürger sind, wäre es unrecht und unverzeihlich

haben, oder nicht weilen will, wo solche geweilt haben, der geräth in Deutschland in Ver legenheit, noch irgendwo Platz zu finden. Jedenfalls darf er auf keiner Eisenbahn mehr fahren. Das hiesige Strandschloß ist erheblich ausgebessert und das neue Ge sellschaftshaus ist vor ein paar Jahren beträchtlich erweitert worden. Da die Bauhandwerker und sonstige Handwerker hier zahlreich Sozialdemokraten sind, so ist selbstverständlich, daß die Bauten und Besserungen sowohl an der einen wie an der anderen Stelle mindestens

theilweise von Sozialdemdkraten ausgeführt sind. Was wir essen und trinken ist, wenn die Sachen in Fabriken, Brauereien rc. Arbeiten erfordert haben, der Regel nach von Sozial demokraten hergestellt. Unsere Kleidung und deren Stoffe i sind jedenfalls theilweise Ergebnisse der Thätigkeit sozial demokratischer Arbeiter. Man kann in keinem neuen Hause mehr wohnen, an welchem nicht Sozialdemokraten mitgebaut hatten. Kurz, Sozialdemokraten kann Niemand in Deutschland mehr ganz vermeiden. Jedenfalls

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 30.06.1899
Umfang: 10
. Diese neue Wahlordnung, welche übrigens noch nicht die kaiserliche Sanction erlangt hat, findet aus Seite der Sozialdemokraten wie der Liberalen und Natio- haben zusammen 14427 Tonnengehalt, 37 831 ind. Pferde kräfte und 123 Geschütze. Es ist sür die maritime Stellung Rußlands in Ostasien von Bedeutung, daß ihm von der Türkei im Frieden von Kustschuck—Kainardsche 1774 die freie Durchfahrt durch die Dardanellen gestattet wurde. Die russische Flotte hat in den letzten Jahren eine bedeutende Verstärkung

der Marine bestand 1898 aus 1239 Offiz. 41915 Beamten u. Matrosen. nalen Wiens den entschiedensten Wiederspruch. Die Sozialdemokraten sind mit ihr nicht zufrieden, weil sie, obwohl sie zwar in einem gewissen Sinne sogar das allgemeine Wahlrecht einführt, dasselbe aber an die Voraussetzung eines 5jährigen Wohnsitzes in Wien knüpft; gerade jene Elemente aber, welche heute da, morgen dort sind, bilden die Masse der Sozialdemokraten. Ist einmal jemand durch längere Zeit an einem Orte ansäßig, dann kommt

er nach und nach von seiner sozialdemokratischen Gesinnung leicht ab. Die Berechtigung einer solchen Beschrän kung liegt auf der Hand. Würde jeder, der voll jährig ist, das Wahlrecht haben, so würden in Wien die von außen zugezogenen Arbeiter herrschen und die Bürger von Wien hätten nichts mehr zu sagen. Mit der Wahlresorm sind noch unzufriedener als die Sozialdemokraten die Liberalen. Denn dieselben werden nach der neuen Wahlordnung die wenigen bisher innegehabten Sitze verlieren, weil in jene Wahlkörper, welche bisher noch liberal wählten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1893
Umfang: 6
. — Das Abonnement kann mit jeder Nummer beginnen und must im Vorhinein bezahlt werden. Die Ued. & Adrn. der Pollrszeiturrg. Hannibal ante portas! Der Feind vor den Thoren! so tont es im Lager der Clericalen von einem Ende zum anderen. In größter Hast kriechen die Pfaffen in die Rüstung Gottes und gürten das Schwert der „ewigen Wahrheit" um ihre Lenden und besteigen die Zinnen der chinesischen Mauer, welche sie u,m ihr Lager aufgerichtet hatten, urn die schrecklichen „Feinde Gottes", die Sozialdemokraten

Schwanken. . Sie zeigten dem Bauer und Kleinbüger so ivle dem Arbeiter den Gang der ökonomischen ! Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und die > llcsachen der fortschreitenden Verarmung der : Mittelschichten des Volkes, das rapide Anwachsen l des Proletariats nämlich: die privatkapitalistische j ductionsweise in Industrie und Landwirth- ichaft. Die Bauern und Kleinbürger haben durch die Sozialdemokraten die Ueberzeugung erhalten, daß die enorme directe und indirecte Steuerlast

, unter welcher das arbeitende Volk schier erliegt, nicht zu beseitigen ist, wenn man die Ursache dieser Lasten, vornehmlich den Militarismus, nicht vernichtet. Die Sozialdemokraten haben den Bauern und Kleinbürgern bewiesen, dass die stehenden Heere weniger zur Vertheidigung des Vaterlandes da sind, und daß die Kriege heut- zutag nicht mehr von Königen gemacht werden, ! also keine dynastischen, vielmehr Handelskriege j sind, und von der Bourgeoisie, den Kapitalisten, ! Industriellen und Großkrämern angezettelt wer

den, zur Eroberung neuer, und Behauptung alter j Absatzgebiete, und um sich lästige Concurrenten i vom Halse zu halten. Die Bauern und Klein- ! bürgec haben durch die Sozialdemokraten erfahren, 1 daß eine weitere Ursache ihrer Verarmung und ihrer Macht- und Rechtlosigkeit ihre Unwissenheit ist. Daß daher ihre größten Feinde jene sind, welche in einem fort bestrebt sind, die Schule der Kirche auszuliefern, welche ein Lebensintereffe daran hat, daß das Volk zur Erkennlniß seiner Lage niemals komme. Um radikale

Abhilfe zu schaffen, um dem werkthätigen Volke seinen ihm gebührenden Ein fluß im Staate zu verschaffen ist es nöthig, daß sich Bauern und Kleingewerbetreibende mit der sozialdemokratischen Arbeiterpartei vereinigen in der Forderung nach denr allgemeinen, gleichen und directen Wahlrecht, nach politischer Freiheit überhaupt, ohne deren das Volk niemals eine nennenswerthe Besserung seiner materiellen Lage erlangen könne. Durch die unterwühlende Agi tation der Sozialdemokraten gerieth auch der Nachtrab

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 24.06.1893
Umfang: 6
, gegen den Kapita lismus gedonnert wie kaum ein Sozialdemokrat. Aber den Sozialdemokraten die Ueberzeugung beizubringen, daß die Kirche allein es mit dem arbeitenden Volke ehrlich meine, daß sie immer bestrebt war und ist, dem arbeitenden Volke menschenwürdige Existenz und Freiheit zu erringen, zu helfen und seinem Bildungsdrang wohlwollend entgegenzukommen, dies vermochte Herr Kaplan Längle nicht. So berief er am 4. Juni eine Versammlung katholischer Männer in das kath.- ccnservative Bürger-Casino

gestern gefaßten Beschlusses einstimmig dafür eintreien, daß Sie bei der Wahl zum Räuberhauptmann der Sozialdemokraten gewählt werden. Das Wahlkomite vom Nofels-Meininger-Ried." I. Sp. erhielt von demselben Buben eine Karte ähnlichen Inhalts. Die beiden Zimmerleute werden sich aber durch die Gemeimheilen von Bet brüdern nicht beirren lassen, denn durch die Rohheiten, die diese begehen, richten sie sich selbst in den Augen aller gebildeten Menschen. Rundschau. Deutschland. Die Hauptwahlen sind vorüber

und haben dabei unsere Genossen be deutend größere Erfolge erzielt als wir nur an nähernd glaubten. Die Zahl der abgegebenen Stimmen für die Sozialdemokraten hat sich in manchen Wahlkreisen verdoppelt und das Ein dringen der Sozialdemokratie in die Wahlkreise der Landbevölkerung bringt sämmtliche reaktionäre Partei-Schattirungen außer Rand und Band und bereits schreien dieselben zum Zusammenhalten des ganzen Ordnungsbreies bei den Stichwahlen, um die gefährlichsten Feinde des Vaterlandes (?), die bösen

Sozialdemokraten, zu bekämpfen. Hier lassen wir die definitiven Erfolge der Hauptwahl, soweit uns dieselben bekannt, folgen. Gewählt wurden bis jetzt 24 Sozialdemokraten, und zwar: Singer in Berlin IV. mit 46.357 Stimmen. Liebknecht in Berlin VI. „ 51.396 „ Tutzauer in Breslau (Ost) „ 12.698 „ Schoenlank in „ (West) „ 13.507 „ Frohme in Altona „ 20.400 „ Bebel in Hamburg I. „ 16.910 „ Dietz in Hamburg II. „ 20.676 „ Metzger in Hamburg III. „ 30.327 „ Legien in Kiel „ 16.586 „ Blos in Braunschweig I. „ 14.200

„ Bock in Gotha „ 12.220 „ Wurm in Gera „ 9.576 „ Geyer in Leipzig (Land) „ 35.000 „ Schippe! in Chemnitz „ 23.296 „ Auer in Glauchau-Meerane „ 15.000 „ Schmidt in Mittweida „ 12.810 „ Stolle in Zwickau „ 21.492 „ Vollmar in München II. „ 16.000 „ Grillenberger in Nürnberg „ 18.000 „ Bunb in Mühlhausen i. E. „ 11.789 „ Hoffmann in Äuerbach-Reichenbach. Seiffert in Schneeberg-Stobberg. Förster in Greiz R. ä. L. Reißhaus in Sonneberg-Saalfeld. In 84 Wahlkreisen ist Stichwahl zwischen Sozialdemokraten

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 01.11.1891
Umfang: 10
. Die milde Temparatur hat nun wohl auf auf längere Zeit Abschied genommen. Werhaftet. Am Freitag früh wurde am Bahn hof ein junger Bursche Namens Jaski verhaftet, da er sich mehrerer Schwindeleien schuldig gemacht hatte. Kodfall. In Zwettl starb am 25. v. M. Herr S. Kästner, Gemeinde- und Sparkasse-Sekretär dort- selbst. Derselbe war im I. 1866 Hauptmann der Haller Scharfschützen-Kompagnie. Auf der letzten Sozialdemokraten-Wersamm- lung beim Adambräu wurde die.„N. Inn-Zeitung", wie man uns berichtet

und wie die Tagesblätter er wähnten, arg in's Gebet genommen. Ursache war unsere Briefkastenbemerkung, daß Sozialdemokraten Herrn Tischlermeister Petrowitsch Drohbriefe schickten und dann seine Arbeitsstätte anzündeten. Wir brachten freiwillig die sogenannte „Berichtigung", die ein gewisser Saska einschickte, nach welcher Sozial demokraten bei der Brandlegung nicht betheiligt ge wesen sein sollen. Am Schlüsse bemerkten wir: „Sache der Sozialdemokraten ist es, die Verfasser der Drohbriefe ausfindig

. Bis zu welchem Grade die Demoralisirung gewisser Volkskreise durch die Sozialdemokratie bereits gediehen ist, zeigt Allen, die es sehen wollen, der scheußliche Mord in Buer. Es besteht nämlich gar kein Zweifel darüber, daß die Veranlassung zu dieser Schandthat lediglich in dem wilden Haß der verkommenen Sozialdemokraten gegen einige patriotisch gesinnte Bergleute, Mitglieder des Buerer Krieger- und Landwehrvereins, die sich vorn sozialdemokratischen allgemeinen Bergarbeiter- Verbande fern hielten, zu suchen

ist. Die That ge schah an dem Stiftungsfest des genannten Krieger- Vereins. Schon während des Festzuges waren die Sozialdemokraten durch ihre rothen Shlipse und ihr pöbelhaftes Benehmen ausgefallen. Sieben dieser Strolche legten sich des Nachts auf die Lauer, über fielen an einer besonders dunklen Stelle fünf heim kehrende Kriegervereinsmitglieder und richteten mit Dolchen und langen Messern ein entsetzliches Blut bad unter denselben an. Die Köpfe der auf dem Platze gebliebenen beiden Leichen

Ar- beiterfreundlichkeit, d. h. wie die Herren Sozial demokraten ihre prächtigen Theorien über Einführung der Achtstnndenzeit, Beseitigung der Kinderarbeit und Verringerung der Nachtarbeit, in die Praxis umzu setzen verstehen, wenn es sich um die geschäftliche Seite handelt, entrollte vor. kurzer Zeit eine Ver handlung vor dem Schöffengericht in München. Es existirt daselbst ein schon aus früheren Prozessen be kannter Buchdruckereibesitzer Ernst, der mit zu den Führern der Münchener Sozialdemokraten gehört

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 22.11.1891
Umfang: 12
werden nicht zurückgegeben. — Schluß des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. SänrmUiche Inschriften, Beitrage und Byugsgelder stnd an die Verwaltung der „Neuen Inrr-IeUnng", Innsbruck, Adamgasse Nr. 5, xn richten. M 47 . Innsbruck, Sonntag den 22. November 1891. II. Jahrgang. Spruch. Freunde in der Noch Freunde im Tod; Freunde hinterm Rücken, Das sind drei feste Brücken. Gin Ausblick in den sozialistische« ZnKnnftsstaat. J. Der freundliche Leser weiß, daß das Ziel der Sozialdemokraten darauf hinausgeht

werden, oder ob doch nicht vielleicht etwas zu rosig aufgctragen worden ist. Wenngleich uns, wie bereits angedeutet, die Sozialdemokraten den Zukunftsstaat als das reine Schlaraffenland ansgemalt haben, wo man bei ver schwindend wenig Arbeit nur zu genießen brauche, so haben sie sich doch wohl gehütet, uns ein wirklich genaues Bild von demselben zu geben, vielmehr ant worten sie uns, wenn wir aus berechtigter Wißbegierde darnach fragen, nur ein Verrückter könne eine solche Frage stellen. Ich gestehe ja zu, daß es schwer hält

will, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, da muß man sich doch auch über dieses Ziel klar sein. Von einigen etwas leichtsinnigeren Sozialdemo kraten ist uns nun hie und da eine kleine Andeutung gegeben, wie es in Zukunft wohl werden könnte; doch die etwaige Wirklichkeit und diese Zukunftsbilder dürften sich wohl selten decken. Aber wir haben gar nicht nöthig, uns von den Sozialdemokraten sagen zu lassen, wie der Sozialstaat aussehen soll, das läßt sich einfach aus den Grundprinzipien des So zialismus darlegen

aufrecht auf der Spitze, nachdem Kolumbus die Spitze eingeknickt hatte, es also mit Gewalt zerbrochen hatte. So wird auch der Sozialismus nicht als eine unzerbro- cheue und organisirte Weltordnung existiren können, sondern nur als eine mit Zwangsmaßregeln gewalt sam zusnnnnengehalteue. Denken wir uns nun einmal, die Verstaatlichung aller Produktionsmittel habe stattgefundeu — und damit würden die Sozialdemokraten bald fertig wer den, wenn sie nur erst die Macht dazu hätten — und nun solle

wissen, daun müßte Jeder zu Anfang des Betri'ebsjahres aufgeben, was er gebrauchen will. Wenn er nun aber das Bestellte nicht abuimmt, oder wenn er mehr haben muß? Das sind alles schrecklich unsinnige Fragen, sagen uns die Sozialdemokraten, wir produziren so viel, daß alle genug haben und noch was übrig ist. Das ist jedenfalls das Rath- samste, aber ohne Arbeit keine Produkte, wenn dann die Staatsbürger nur hinreichend fleißig sind. Mir scheint, der Gedanke mit dem „vernunftgemäßen Be dürfniß

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Tiroler Post
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Seite 5 von 14
Datum: 21.10.1899
Umfang: 14
, selbst in öffentlichen Versammlungen, wie am 24. v. Mts. in Gossensass. Da hat in voller Verblendung das vermeintlich anziehende Geständnis: „Ich bin Sozialdemokrat und An hänger des Kommunismus" bei den Bauern entschiedene Abneigung gegen den Sprecher er weckt. Auch das weitere Geständnis eines an deren Sozialdemokraten: „Weil die aus den Städten sich rekruüerenden Sozialdemokraten nichts ausrichten, müssen wir hinausdringen auf das Land und namentlich in die Tiroler Berge, um hinzuwirken, dass Noth und Elend

in der Welt verschwinde" wurde von den vielen anwesenden Bauern noch mehr als Gimpelfang verabscheut. Die weitere Versiche rung der Sozialdemokraten, wie die „Brixner Chronik" Nr. 78 weiter berichtet, dass sie von keiner Feindseligkeit, sondern bloß von Gleichheit und Brüderlichkeit etwas wissen wollen und durch den Kommunismus die Verelendung des Volkes zu lindern an streben, fand bei den Bauern als heuchlerisches und dummes Geschwätz ebenfalls alle Miss billigung. — Es sei einem Bauern in dem kargen

ohne alle Feindseligkeit redlich und gleich theilen, dann sind alle armen Sozialdemokraten reichlich versorgt und dann können sie uns Bauern in Elend und Noth als „dumme Kerls auslachen", während wir Bauern ihnen das erlangte Glück recht vom Herzen gönnen. — Es ist und bleibt bei allen Unternehmungen eine allgemein erfahrene Klugheitsregel, im Kleinen zuerst bei den Gönnern und Freunden zu beginnen. Können bei diesen die Sozialdemokraten nichts ausrichten, dann ist der Beweis errbracht, dass die Führer selb st Gegner

in eigener Sache der Sozialdemkraten sind. Sofort, wenn eine freiwillige Geld- und Vermögenstheilung rc. ab gewiesen wird, und die Durchführung des Kom munismus (Gütergemeinschaft) ohne weiters, wie die Sozialdemokraten fordern, geschehen muss, dann bleibt nur, wie bei einem Räuber, dem das Geld nicht freiwillig übergeben wird, noch die rohe Gewalt übrig, um es mit dieser zu be kommen. Dazu wären die Straßenräuber die besten Lehrmeister. So hört man hier selbst Bauern über die sozialdemokratischen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 18.01.1895
Umfang: 14
propriation in gesellschaftliches Eigenthum (Gemeineigenthum) zu verwandeln." Im Jahre 1891 haben die Sozialdemokraten auf dem Parteitage in Erfurt ein Programm auf gestellt, welches gewissermaßen ihr Glaubensbe kenn tniß ist. In demselben heißt es: „Nur die Verwandlung des kapitalischen Privateigentumes an Produktionsmitteln — Grund und Boden, Gruben und Bergwerke, Rohstoffe, Werkzeuge, Maschinen, Ver kehrsmittel — in gesellschaftliches Eigentum und die Umwandlung der Warenproduktion

in sozialistische für und durch die Gesellschaft betriebene Produktion, kann es bewirken, daß der Großbetrieb und die stets wachsende Ertragsfähigkeit der gesellschaftlichen Arbeit für die bisher ausgebeuteten Klassen ans einer Quelle des Elends und der Unterdrückung zu einer Quelle der höchsten Wohlfahrt und allseitiger harmonischer Vervollkommnung werde." Versteht ihr das, ihr Ar beiter und Bauern? Schwerlich. Aber das ist die gerühmte Ehrlichkeit der Sozialdemokraten, daß sie mit euch eine Sprache spricht

, die euch fremd ist. Ver trauen kann das gerade nicht erwecken. Wie wird sich denn nun das Eigentum gestalten, wenn die sozialdemokratischen Ideen einmal Wahrheit würde. Ihr stellt euch die Sache so vor; Wenn die Sozialdemokraten gesiegt haben werden, dann wird Oesteraeich in so und so viel Millionen von Quadraten eingetheilt und jeder erhält ein solches Stück. Das ist aber ganz falsch. In Wahrheit würde es zunächst an ein allgemeines Wegnehmen gehen. Da würde es heißen: Grubenbesitzer gieb deine Gruben

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 10
Datum: 04.10.1895
Umfang: 10
" aus unserer sozialdemokratischen Schweizer-Zeitung zur Wiedergabe, aus welchem Originale unverblümt hervor geht, daß es den Sozialdemokraten schon recht lieb wäre, wenn nach und nach auch der soun- und festtägliche Gottes dienst abgeschafft würde. Aber diese Wiedergabe mit einigen Randgloffen im „IX. B." brachte einen rothen Bruder in Wörgl drunten gewaltig in Harnisch und in seinem ersten Wutanfalle wird der böse „IX. B." gleich in den Anfangs zeilen bezeichnet als ein „Schmierblatt schlechtester Sorte

. Diese wollen wir abwarten und dann unseren Lesern alles der Wahrheit getreu mittheilen. Der Mann, der von Kitzbichl aus diesen Lügenbericht geschickt, ist in Going, wo er sich früher aufhielt, sattsam bekannt. Da sieht man, mit welchen Waffen die Sozialdemokraten kämpfen; ihre Spitze richtet sich aber immer gegen die Priester, und daran erkennt man eben ihre Farbe. — Von Wörgl weiß der Berichterstatter, daß dem dortigen kath. Arbeitervereine niemand recht beitreten wolle. Nun wir kennen diesen wackeren Verein

auch und wer den „U. B." liest, der weiß, daß bei jeder Monatsversammlung immer eine stattliche Anzahl von Mitglieder Beitritt, und daß der Verein deren schon über 250 hat. Ausgetreten ist Niemand, wohl aber von den Sozialdemokraten zu dem kath. Arbeiterverein hinüber. Der Berichterstatter möge nur selbst einmal kommen; er braucht die vier Mauern nicht zu fürchten, es geschieht ihm nichts: wohl aber wurden in Hallein in jüngster Zeit christliche Arbeiter von Sozialdemokraten bübischer Weise thätlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 6
Datum: 13.01.1894
Umfang: 6
die anderen, die sich die Flasche wohl zu Gemüthe führten. „Wir Arbeiter, fuhr er fort, sind heute nun einmal schon dazu da, den Reichen die Leiter zu bilden, auf der sie zu immer noch größerem Reichthum emporsteigen. Narren sind wir, daß wir das so lange ge duldet haben. Jetzt wird es bald anders werden. Die Sozialdemokraten machen immer größere Fortschritte." „Lass' mich mit den Sozialdemokraten ans, erwiderte einer der Handwerksge sellen, anscheinend ein braver Bursche, das sind nichts als Manlmacher, die Führer nämlich

viel fideler. Du gehst abends davon, nimmst Dir ein fesches Mädel mit und besuchst den Tanzboden. Du bist ja doch auch ein Mensch und kein Sklave. Dieses Sklavenwesen muß aufhören; wir sind alle gleich, Fürsten und Bettler, Pfaffen und Arbeiter, Männer und Weiber. Ich kann Euch sagen, seit ich bei den Sozialdemokraten bin, bin ich ganz ein anderer Kerl. Schaut nur her, und er kramte das Packet aus, da habe ich z. B. die Arbeiterzeitung; die Masse Kränzchen, Bälle, Stiftungsfeste u. s. w., die alle Tage

, zu was sollen wir uns immer abquälen; sollen einmal die Herren statt unser arbeiten. Wir halten mit Dir, wir wollen Sozialdemokraten sein, sie sollen leben!" „Hoch", lallte es in dem düsteren Raume. Sie schlugen auf den hölzernen Tisch, daß er schmetterte und schrien wirr durcheinander. Endlich schliefen die drei Handwerksgesellen auf den Schlafstellen ein. Dem landwirtschaftlichen Arbeiter, dem der Proletarier am meisten zugesetzt hatte, wollte es nicht eingehen. daß, wenn es in der Stadt so fidel hergehe

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Unterinntaler Bote
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Seite 8 von 8
Datum: 10.02.1894
Umfang: 8
22 las noch einmal. „Also ist es schon geschehen! Daß es so rasch gienge, hätte ich nicht geglaubt", brummte er in den bureaukratischen Vatermörder hinab. „Was denn? Erklären Sie's uns, Herr Rath", baten zahlreiche Stimmen aus der wogenden Menge. „Also hört!" begann bereitwillig der pensionierte brave Be amte. „Ihr wißt noch, daß vor etwa zehn Jahren unsere damalige Regierung, einge schüchtert von den Drohungen der Sozialdemokraten, eine Gesetzesvorlage betreffend das allgemeine Wahlrecht

eingebracht und daß die gesetzgebenden Körperschaften aus Furcht vor einem Putsche die Vorlage zum Gesetz gemacht haben. Die Wahlen haben seither viermal stattgefunden. Die Sozialdemokraten haben agitiert von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus; Ihr wißt es ja selbst noch, wie mitunter auch Blut ge flossen ist." „Ja", rief eine Stimme dazwischen, „den armen Schuster Maier, der seine Stimme absolut nicht ihrem Caudidaten geben wollte, haben sie halb totd ge- schlagen." „Das erstemal", fuhr der Rath fort

, „haben sie blos einige ihrer Can- didaten durchgebracht, bei jeder Wahl aber mehr und das letztemal haben sie eine ziemlich bedeutende Mehrheit im Abgeordnetenhaus erlangt. Viele sonst recht gut Gesinnte hielten es nichr für möglich. Wir können auch agitieren, hieß es. Aber ich habe es immer vorausgesagt und habe leider auch Recht behalten. In Deutsch land ist's ja auch so. Von 102.000 Stimmen und einem Abgeordneten im Jahre 1871 haben es die Sozialdemokraten im Jahre 1893 auf eine Million und 770.000 Stimmen

, ein jeder nach Hause. Die meisten waren brave Leute; sie hatten gearbeitet, gespart für die Kinder, das Geld fruchtbringend angelegt und jetzt soll alles der Staat eiusteckeu. Den Ge danken konnten sie nicht aus dem Kopfe bringen. Die Gemeindewahlen waren vorüber, die große Masse der Besitzlosen hatte lauter Besitzlose, lauter Sozialdemokraten gewählt. Kein einziger Vertreter der Mittel stände war durchgedrungen. Heinrich Klein, Schuhmachergehilfe bei einem armen Schusterleiu, war Bürger meister von Wirrenheim

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 12.01.1901
Umfang: 18
Rovereto Riva-Tione: Dekan Mas f ei mit 144 Stimmen gegen 85 Stimmen, welche Advokat Steffenelli erhielt. — Sämmtliche von der katholischen Partei. Im Pusterthalec-Wahlbezirk wird wohl Dr. Schöpfer gewählt sein. Den Postmeister Arnold in Volders hatte be kanntlich e'.ne aus Liberalen, Sozialdemokraten und Christlich-Sozialen zusammengesetzte Koalition gegen Dr. Karhcein ausgestellt. — Wenn es sich bloß um diese Koalition gehandelt hätte, wäre derselben ihr Kandidat wohl zu gönnen gewesen. Es handelt

herumgingen und man auf dem Mittelge- Jn Schlesien wurden 2 Sozialdemokraten ge wählt; der Schönerianer Türk unterlag. In Mähren behaupteten die Jungczechen 2 Mandate, die Sozialisten verloren eines, die deutsch fortschrittlichen und die czechisch-nationalen Arbeiter haben ja 1 Mandat. In Steiermark wurde unter anderem Baron Morsey (kath. Volkspartri) neu gewählt; in Graz unterlag der Sozialdemokrat Resel gegen den ge meinsamen deutschen Kandidaten Otto Wilhelm. In Böhmen verloren die Jungczechen

von ihren bisherigen 9 Mandaten zwei an deutschnationale Arbeiter; die Sozialdemokraten verloren von ihren bisherigen 7 Mandaten 6, theils an die deutschnationale Arbeiterpartei, größtentheils an die deutschradikale. In Niederöfter reich, wo die Christlichsoziaten 9 Mandate inne hatten, wurden die Sozialdemokraten Dr. Ellenbogen und Schumeier im ersten bezw. fünften Wahlkreis neugewählt. Die Christlich- sozialen Dr. Lueger und Axmann sind wieder gewählt. Im zweiten Wien r Wahlbezirk kam es zur Stichwahl

zwischen dem Sozialdemokraten Dr. Adler und dem Christlichsozialen Prohaska, letzterer wurde j gewählt. In Wiener-Neuiadt der Sozialdemokrat ! Pernersto rfer gegen den Chriftlichsozialen Steiner, j In Korneuburg und St. Pölten wurden die Christ- s lichsozialen M a y e r und Dr. Sckeicher wieder j gewählt. In Krems kam es zur Stichwahl zwischen j dem Deutschradikalen Dötz und dem Christlichsozialen i Dr. Geßmann, ersterer wurde gewählt. Die Christ lichsozialen in Niederöfterreich haben sohin 3 Man date

an die Sozialdemokraten, und 1 Mandat an die Deutschradikalen verloren. In der nächsten Nummer werden wir eine voll ständigere Übersicht über die gesammten Wahlergeb nisse bringen. Die Wahlen finden am 18. ds. Mrs. mrr jener des Großgrundbesitzes in Niederösterreich ihren Abschluß. Der Mensch als Wähler. (Glojsenzvom Wahltag). Zu Wahlzeiten kann man es sehen, daß der r Bürger, der Bauer, der Arbeiter etwas bedeutet. Vor \ der Urne, da ist der Mann noch was werth, wmn - er auch sonst als unwrrth erachtet

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