, wo sich, die Liberalen eine unbezwingbare Hochburg für ihr System aufgerichtet zu haben wähnten, sind sie schmählich durchgefallen; jeder ihrer Kandi-! baten hatte wenigsten 200 Stimmen weniger, als die ihrer Gegner. Die Liberalen hatten sich bei dieser Wahl mit den Sozialdemokraten, die sie ge züchtet haben, verbündet, aber sie hatten trotzdem nur rund 10.000 Stimmen für sich aufzubringen vermocht und dabei sind die der Sozialdemokraten (900) schon mitgezählt. Wie imposaunt hin-! gegen die Stimmen der Antiliberalen
doch einen nennenS- werthen Anfang bedeute, und schließt mit der Bemerkung, daß der eigentliche Besiegte am 27. d. M. Graf Badeni gewesen sei. Die offi ziöse „Presse', welche während der Agitation stark, aber wenig geschickt inS Zeug gegangen war, sagt am 28. Februar im Wesentlichen: „Die Erwartung, daß man diesmal wenigstens beim todten Punkte angelangt sei, ist noch nicht in Erfüllung gegangen.' Die Sozialdemokraten und die Wiener Ge- meindewahlen. Mit großer Verwunderung wurde allenthalben das Eintreten
der Sozialdemokraten in die Wiener Wahlbewegung aufgenommen. Sie erschienen sogar mit einem, ganz auf „bürgerlichen' Grundsätzen stehenden Kommunal- Programme, dessen Hauptpunkte sie allerdings aus dem der Autiliberalen abgeschrieben hatten. Den in die Wiener Verhältnisse Eingeweihten ward es sofort klar, daß das Vorgehen der Sozialisten nichts anderes sei, als ein Versuch, in die antisemitische Mehrheit der Bevölkerung zu Gunsten der Liberalen einen Keil zu treiben. Die Liberalen rechneten
- ergebnis gezeigt, wie trügerisch die Hoffnung der Liberalen und Sozialdemokraten war, denn die Wähler sind über beide Parteien zur Tages ordnung übergegangen. Die Sozialdemokratie hat sich gründlich blamirt und mit ihr ihr väterlicher Gönner — der Liberalismus. Für die ungarische Millennium-feier wurde folgendes Programm entworfen: 1. Mai: Der König trifft in Pest ein. 2. Mai: Der König eröffnet persönlich die Landesausstellung. In Begleitung des Königs werden anwesend sein 28 Mitglieder