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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 16 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
14 Dr. Albert Jäger. und vorzüglich zur Wiedereinlösung der verpfändeten oder dem Hause Österreich in anderer Weise entfremdeten Städte und Schlösser verwendet werden niiisste, deren Eigentluim aber immerdar dem Kaiser und seinen männlichen Erhen zuzustehen hätte'). Da aller die Länder und Herrschaften welche Herzog Sigmund besass und regierte, weit einträglicher wären, auch in viel friedlicherem Stande sich befänden als die ihrigen, und Herzog Sigmund nicht soviel Darlegens darauf hätte

, als ihrer einer bedürfte, so ermächtigte der Kaiser seinen Bruder mit Sigmund zu unterhandeln, dass auch dieser, wie es nicht anders als billig wäre, zur fürstlicheren Ausstattung des Erzherzogs Albrecht lind zur Wiedereinlösung der des mehreren Theiles versetzten oder sonst verkümmerten oberen Lande in Schwaben, am Rhein, in Elsass und an andern Enden beitragen sollte. Friedrich erklärte sieh zum voraus mit Allem einverstanden, was Erzherzog Albrecht in dieser Beziehung durch Unterhandlung von Sigmund erlangen

würde'). Es dauerte nicht lange, so zeigte es sich, dass diese Neustädter Hausordnung, zumal die dem Erz herzoge Alhrecht ertheilte Vollmacht, die Quelle vielfacher Verwickelungen mit dem Herzoge Sigmund und weiterhinaus die Veranlassung des heftigen Auftretens Albrechfs gegen die Brüder (ìradner wurde. Wir besitzen leider nicht mehr die Docilmente über die Verhandlungen, welche Erzherzog Alhrecht in den Jahren 14o3 und 1454 im Sinne der Neustädter Übereinkunft mit dem Herzoge Sigmund angeknüpft haben mag

. ob er zuerst nur erhöhte Zahlungen fiir die 1430 abgetretenen vorderösterreichischen Länder von ihm verlangte, oder ob er, obgleich erst vier von den zu Innsbruck stipulirten acht Jahren verflossen waren, die gänzliche Zurückstellung derselben forderte. Wir finden nur, dass im Jahre 14!»4 ein Tag zu Bregenz gehalten wurde, auf welchem Erzherzog Albrecht's Räthe mit denen des Herzogs Sigmund „der Regierung der vordem Lande halber' unterhandelten 3 ). Waren nun die Forderungen der einen oder der anderen Art

, beide mussten den Herzog Sigmund entrüsten. Er war den zu Innsbruck 14S0 übernomme nen Verpflichtungen getreu nachgekommen und hatte die zu den bestimmten Fristen 'treffenden Zahlungen richtig geleistet, wie dies nicht nur die Quittungen des Erzherzogs Alhrecht, sondern auch eine am 20. April 14o7 von dem Markgrafen Wilhelm von Röteln, Thüring von Hallwil, Leonhard von Velseck und einem Sarntheiner in Wien zusammengestellte Specification der tlieihveisen Abzahlungen unwider- sprechlich darthut

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 62 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
(50 Dr. A/berf Jäger. Absicht, der Eidgenossen ging bei diesem Antrage offenbar dahin, den Gradner Handel. trotz der Con stanzer Friedensbestimmungen, an sich zu ziehen. Herzog Sigmund war aber nichts weniger als geneigt, den Eidgenossen das Recht zuzuerkennen, sich in die Gradner Sache zu mischen ; er lehnte ihren Anfrag ab mit der Berufung auf den Constanzer Friedensschluss, durch welchen sein Streit mit den Gradnern nicht als eine eidgenössische, sondern als eine Privatsache erklärt worden

gewesen' Nicht einverstanden mit dem herzoglichen Antrage erklärten sich aber die Eidgenossen. Unter dem Ii. October erhielt Herzog Sigmund von der Stadt Zürich und gemeinen Eidgenossen Zuschriften, worin sie den Beweis zu liefern suchten, dass die Gradner als Bürger der Eidgenossenschaft im Constanzer Frie den begriffen seien 3 ). Sigmund liess sich durch diese Einsprache nicht beirren, sondern lud Bernhard Grad ner's Gemahlinn, Veronica von Starkenberg, die sein Rechtsanerbieten angenommen, auf den St. Barbaratag

von Starkenberg gegen den Herzog Sigmund. AlsAmvalt der Klägerinn war BurkhartRullensinger erschienen 3 ). Sprecher fiir den Herzog Sigmund waren Dr. Lorenz Blumenau und Dr. Gregor von Heimburg; Richter, von Herzog Sigmund nach den Privilegien des Hauses Österreich dazu bestimmt, der Ritler Christoph ßotsch, Hauptmann an derEtsch und Burggraf auf Tirol. Die Verhandlungen sind nicht ohne Interesse. Die Forderungen der Veronica be trafen mehrere Vermächtnisse in Geld und fahrender Habe, welche Bernhard Gradner

ihr als Morgengabe verschrieben ; ferner Kleinodien und Fvauengeräthe, was sammt und sonders Herzog Sigmund eingezogen habe. Ihr Gemahl Bernhard habe ihr 200 Mark Geldes jährlicher Gülte die er mit dem Schlosse Stein unter Löwenberg vom Herzoge Sigmund erhalten, als Morgengabe verschrieben; auf gleiche Weise habe er ihr alle fahrende Habe die er in den Landen des Herzogs besass, zu demselben Zwecke urkundlich zugeeignet; 1) Bernhard muss um diese Zeit sich nicht in der Schweiz befunden haben; es erscheint

eine Zeitlang in den Verhandlungen nur sein Bruder. 2 ) Urk. im Innsbr. Schatzamt. dd. 18. Juli 1401. in Urk. im Innsbr. Schatzarch. dd. 0. Oct. 1461. Der Streit drohte sich um die Behauptung Sigmund*«: „Der Friede bestimme, dass kein Theil des andern Feinde aufhalten dürfe ; die Gradner seien aber des Herzogs Feinde etc.' Die Eidgenossen erwiederten* Ks nehme sie Wunder, wie Sigmund die Gradner seine Feinde nennen könne, da im Frieden bestimmt worden, dass alle diejenigen weiche ;im Kriege beteiligt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 66 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
64 Dr. Albert Jäger. der Parteien in der Gradner Streitsache 1 ). Im Februar 1463 hatte Herzog Sigmund eine Zusammenkunft mit dem Pfalzgrafen Ludwig zu Wasserburg in Baiern, wo neben anderen wichtigen, den Streit des Kaisers mit seinem Bruder Albrecht betreffenden Dingen auch die eidgenössischen Angelegenheiten besprochen wurden 2 ). Im März biitte hierauf zu Constanz ein Rechtstag gehalten werden sollen; Pfalzgraf Ludwig verlegte ihn. aber auf den 24. Juni 1463, an welchem Tage die Bolen

der Eidgenossen und des Herzogs Sigmund daselbst sich einlinden sollten 3 ). Der Rechtstag fand aber aus nicht hinlänglich bekannten Ursachen am 24. Juni zu Constanz nicht Statt 4 ): dafür liess Herzog Sigmund von Lnndshut aus, wo seine Rathe am 29. Juni mit dem Herzoge von Baiern zusammenkamen, YergleichsvorschHige machen '). Am 17. Juli brachte Pfalzgraf Ludwig neue Ausgleichungsmittel in Vorschlag, des wesentlichen Inhaltes: Die Gradner und auch Veronica von Starkenberg sollten dem Herzoge Sigmund

alle Gnaden-, Gaben- und Schuldbrief, die sie von ihm erhalten hatten, sammt allen Ansprüchen welche sie an ihn oder an dessen Land und Leute wirklich hatten oder zu haben glaubten, abtreten; dagegen sollte Herzog Sigmund den Gradnern an dem Tage, an welchem sie zu Constanz die Briefe auslieferten, 22.000 an Gewicht und Gebalt vollgültige rhein. Gulden in Gold auszahlen. Vermöge Herzog Sigmund am dazu bestimmten Tage diese Summe nicht zu erlegen, so soll er Macht haben, bei den Städten Augsburg, Constanz

, Ulm, Mein- mingen, Ravensberg, Kempten oder Überlingen, bei je zwei oder einer von ihnen, wie es ihm beliebe, eine Versehreibung zu erwirken, worin die zwei oder die eine in gewöhnlicher landläufiger Form sich ver pflichten, den Gradneri) oder deren Erben jährlich 1100 Gulden zu erlegen, bis Herzog Sigmund -diese jährliche Gült ganz oder zur Hälfte je einen Gulden mit zwanzig abgelöst hätte. Diese Vorschläge liess Pfalzgraf Ludwig dem Herzoge Sigmund durch dessen Rathe die sich bei ihm befanden

, mit dem Ersuchen überbringen, sich innerhalb zwei Monaten zu erklären, ob sie ihm ange nehm seien oder nicht, damit sie im ersteren Falle den Graduate verkündet und beiden Parteien ein Ta<>- zu Constanz festgesetzt werden könne, um allem Zwiespalte endlich einmal ein Ziel zu setzen'). Auch den Eidgenossen wurden die Anträge mitgethcilt und sie ebenfalls eingeladen, ihre Zwistigkeiten mit dein Herzoge Sigmund ihm, dem Pfalzgrafen, zur Entscheidung anheimzustellen, was um so nothwendiger

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 56 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
54 Dr. Alberl Jäger. Obwohl nun alle diese Bemühungen, den Papst für mildere Massregeln zu stimmen, ohne Erfolg blieben und derselbe dem Erzherzoge Albrecht antwortete, dass die Eidgenossen für ihren Eifer, die Schmach der Kirche zu rächen, nur Lob verdienten, und es sich durchaus nicht mehr um den Cardinal Cusanus, sondern um die vom Herzoge Sigmund verachtete Autorität des päpstlichen Stuhles handle 1 ); so fanden dieselben Bemühungen derFiirsten doch anderwärts Anklang. Dass

sich die günstige Stimmung überhaupt dem Unglücke zuwendete, bewies die unter dem Volke Wurzel schlagende Meinimg, dass der ganze Krieg nur von der Geistlichkeit heraufbeschworen worden sei 2 ). Welchen Schmerz alle Freunde des Hauses Osterreich empfanden, geht unzweideutig aus der Klage des Zeitgenossen Thomas Ebendorfer von Ilaselbach hervor, der die lautwerdenden Stimmen der Missbilligung wiedergibt 3 ). Der Doge von Venedig PasqualeMaripietro äusserte dem Herzoge Sigmund sein Mitleid wegen der Unbilden

die ihm widerfahren, und erbot sich zu allen gefälligen Diensten 4 ). Die Stadt Kempten gelobte dem Herzoge, zu verhindern, dass sein Land durch ihr Gebiet von den Eidgenossen überzogen würde 5 ). Der Markgraf Karl von Baden traf mit Zustimmung seiner Brüder ein Übereinkommen mit Sigmund zu dessen Vertheidigung gegen die Eidgenossen. Dasselbe that der Graf Ulrich von Würtemhcrg 6 ). Markgraf Albrecht von Brandenburg schloss am 28. December 1460 zu Innsbruck ein Bündniss mit Herzog Sigmund auf 5 Jahre

7 ). Der König von Böhmen und Erzherzog Albrecht verständigten sich im Beginne des Jahres 1461 zu Eger, den Herzog Sigmund in ihr Bündniss aufzunehmen 8 ). Dass überhaupt noch mehrere Fürsten im Begriffe waren, sich zu Sigmund's Schutze zu verbinden, geht aus dem oben angeführten Schreiben des Herzogs Philipp von Burgund hervor 9 ); endlich im März 1461 schlössen Albreeht und Sigmund eine enge Verbindung zur kräftigeren Führung des Krieges gegen die Eidgenossen 10 ). Den besten Weg schlugen aber die Bischöfe

von Basel und Constanz ein. Diese arbeiteten schon seit einiger Zeit mit aller Anstrengung an der Aussöhnung der Parteien. Der Papst zwar forderte auf die erste Kunde von Ausgleichungsanträgen die Züricher und ihre Bundesgenossen unter dem 23. October auf, mit Sigmund, dem Gebannten und Heresiarchen, unter keiner Bedingung Versöhnung, Verbindung oder andere *) Raynald. loc. cit. „Cui (Alberto) respondit Pius, Helvelios in uleiscenda illata ecclesiae injuria laude dignos, neque jam de cardinalis Bris

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 51 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
Die Fehde der Brüder ì'ìgilius und Bernhard Gradner elc. 40 Umsonst erwiederte Herzog Sigmund, dass Wiguleis Gradner kein Eidgenosse, sondern ein ans den herzoglichen Landen flüchtiger Bandit sei, dem er nichts scludde 1 ); umsonst hol» er hervor, dass die Züricher kein Recht hätten, den fünfzigjährigen Frieden auf die Gradner anzuwenden, da es sieh zwischen ihm und diesen um Dinge handelte, die der Zeit angehörten, welche dem eidgenössischen Bürgerrechte der Gradner voranging 2 ), und dass

. 14(i0, am Tage der Engelweihe zu Einsiedeln schlugen die Luzerner, auch hier wieder wie im l'lapjwrtkriege die herausforderndsten, los und überfielen, selbst'gegen die Abmahnung anderer eidgenössischer Orte, vereint mit den Unterwaldnern die Stadt Rapjiersehwyl c ). Nun verloren, wohl in Folge der geheimen Ein wirkung ,Johann's von Weldcrsheim 7 ), selbst die ruhigeren Orte der Eidgenossenschaft die Besonnenheit, und alle eilten dem Herzoge Sigmund Absagebriefe zuzuschicken; am 20. September die Unterwaldner

und Rapperschwyler, am Zt. Luzern, am 24. Uri und Sehwyz, am 25. die Grafen Jörg und Wilhelm von Sargans, am 27. Bernhard, Wiguleis und Veronica Gradner, am 29. September und am 3. October die Züricher, Glarner und Zuger, und der Krieg entbrannte sofort auf allen Puncten gegen die österreichischen Besitzungen in der Schweiz und griff selbst über den Rhein auf vorarlbergisches Gebiet herüber 8 ). Herzog Sigmund rüstete sich zur Abwehr des Angriffes,, so gut als möglich. Arn 23. Aug. erneuerte er die Verbindung

mit der Ritterschaft des St. Georgensehildes in Schwaben und an der Donau zum 1 ) Tscliuili 1. (\ a h Tsehudi 1. c. [>. 004, aus Sigmund's Schreiben an Petermann von Karou. ■') Urk. im Innsbr. Schatzarch. i]<1. Innsbruck 2. Aug. 1400. Die vom Herzoge genannten Fürsten waren: l'eter, Cardinal unii liiseliof. /.ti Augsburg, Ruprecht Biscia, v. Sirassburg, Johann lìiseh. v. Basel; Ludwig, Johann u. Sigmund I'fulzgrafen bei Rhein. Wilhelm Herz.og 7.U Sachsen, Johann unii Albrecht Markgrafen zu Brandenburg, Karl

Markgraf 'iti Baden und Ulrich u. hbcrliard Grafen 7.u Wiirlomberg. 4 ) Tsehudi I. e. [>. 600 und 598. Nach dem was Tsehudi über die Ursachen des wiederaushrechetiden Krieges sagt, erscheint es fast gedankenlos, wenn Zellweger, Apple. Gesch. II, 22, die Ursache in der Abtretung der thurgauischen und anderer Besitzungen an Sigmund'« Geinnhlinn findet. iJDie Briefe bei Chmel, Material. II. 233. Das Schreiben des Königs Jakob von Schottland ist an den König von Frankreich gerichtet, dtl. Edinburg 30. Aug

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 64 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
, noch der Veronica einen Nutzen zu bringen vermögen, sondern dass Herzog Sigmund von allen darauf bezüglichen Forde rungen und Klagen frei gesprochen werden müsse. Was die der Veronica persönlich zugehörigen Fahrnisse anbelangte 1 ), vertrugen sich beide Parteien ausserhalb dem Rechte auf gütlichem Wege; Herzog Sigmund bezahlte derStarkenbergerinn für das was ihr nicht mehr zurückgestellt werden konnte, dreihundert Gulden rheinisch''). Wäre nun auch Veronica von Starkenberg mit den Entscheidungen des Innsbrucker

so weit gekommen, dass sie sich über einen in Constanz zu haltenden Tag 1 verständigten, auf welchem insbesondere die Frage O O O entschieden werden sollte, ob die Gradner in den bisherigen Friedensschlüssen begriffen seien otler nicht'? Dass man Constanz zum Verhandlungsorte wählte, mag mit einer frühem Äusserung Sigmund'« zusam menhängen , in welcher er sich bereit erklärt hatte, diese Frage, wenn die Eidgenossen riarauf bestünden, entw eder einem Fiirstengerichte oder einigen Städten, darunter

, was die herzoglichen Anwälte leugneten, da Bernhard zur Zeit seiner Fehde mit Sigmund nicht eidgenössischer Bürger, sondern Unfersass und Diener des Herzogs war. Der endliche Ausspruch der Constanzer Richter lautete daliin: dass Herzog Sigmund um das was zwischen ihm und Bernhard Gradner vor der Aufnahme des Letztern in das Ziirichsche Bürgerrecht streitig gewor den und um dessentwillen Bernhard Forderungen an den Herzog Sigmund zu haben meint, nicht schuldig sei, dem Gratiner zu Recht zu stehen

: was aber von der Zeit an, seif welcher Bernhard Gradner das Bür gerrecht zu Zürich erlangt hat, zwischen ihm und Sigmund streitig geworden, darum soll der Herzog seinein Gegner nach dem fünfzig- und fünfzehnjährigen Frieden das Recht zu gestatten verpflichtet sein 4 ). Dass auch dieser Rechtsspruch den Gradner und dessen Beschützer, die Eidgenossen, nicht befrie digen würde, war vorauszusehen, da es ihnen nicht um die Ermitlelung oder Anerkennung des obigen ein fachen , jedem auch dem beschränktesten Verstände

6
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Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1902
Oswald von Wolkenstein : geistliche und weltliche Lieder ; ein- und mehrstimmig.- (Publikationen der Gesellschaft zur Herausgabe der Denkmäler der Tonkunst in Österreich ; 18)
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Seite 117 von 249
Autor: Oswald <von Wolkenstein> ; Schatz, Josef (Philologe) [Bearb.] ; Koller, Oswald [Bearb.] / bearb.: der Text von Josef Schatz ; die Musik von Oswald Koller
Ort: Wien
Verlag: Artaria
Umfang: XX, 230 S. : Ill., Noten
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Oswald <von Wolkenstein> ; s.Lied
Signatur: III 103.489
Intern-ID: 203848
5) ein Liebesverhältnis anknüpfte, welches er durch dreizehn volle Jahre unterhalten und das seine ganze Lebensführung entscheidend beeinflusst hat. Es ist leicht verständlich, dass wir ausschliesslich auf Oswalds Gedichte angewiesen sind, wenn wir dieses Verhältnis uns klarlegen wollen. Mit dem Jahre 14.15 beginnt für Oswalds Lebensgeschichte ein neuer Abschnitt, da finden wir ihn bei König Sigmund in Konstanz, zu dem er in ein dienstliches Verhältnis getreten ist. Am 16. Februar 1415 nimmt ihn König Sigmund

unter seine Gefolgsleute auf, wegen der getreuen, willigen, unverdrossenen und angenehmen Dienste, welche ihm Oswald oft schon gethan hat, thut und noch thun werde, und setzt ihm eine Jahressumme von 300 Gulden aus, welche er nach Ablauf jedes Jahres am 14. Februar zu bekommen hätte 8 ). Das Schreiben ist zu formel haft, als dass man daraus schliessen könnte, Oswald sei schon frühere Jahre in einem engern Verhältnisse zu Sigmund gestanden; urkundliche Belege dafür finden sich nicht, auch dafür nicht, dass

er mit Sigmund an der Schlacht von Nikopolis 1396 theilgenommen hätte 3 ). Er mag bis 1417 im Dienste Sigmunds gewesen sein. Bereits im Frühjahre 1415 reiste er nach Spanien und Portugal und machte nach seiner Angabe, 109, 12, die Erstürmung von Ceuta am 21. August 1415 mit. Da er nun vom 18. September dieses Jahres ab sich wieder bei König Sigmund in Südfrankreich befand, können wir uns seinen Aufenthalt in der pyrenäischen Halbinsel nur dadurch erklären, dass er im Dienste König Sigmunds abgesandt worden

ist, vielleicht als Dolmetscher, da er sich rühmt die spanischen Dialekte zu verstehen (64. 21), und vielleicht als Begleiter einer Gesandtschaft, die Sigmund nach Spanien abgehen liess, um mit den spanischen Königen, welche zu Pabst Benedict XIII. hielten, wegen der Beilegung der kirchlichen Spaltung zu unterhandeln. Die Rückreise von Ceuta nach Südfrankreich muss sehr rasch geschehen sein, denn bereits vier Wochen nach der Eroberung *) Engelhan Dietrichs Urkundcnaustügc sind in 7 Bünden in der Negrischen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 58 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
Dr. Albert Jäger. theil, worüber man sich zu Constanz verständiget haben soll, um so schändlicher wäre, als sie dem heiligen Stuhle bisher treu ergeben und gehorsam die Lande Sigmund's tapfer angegriffen hätten '). Dem Bischöfe von Basel, wohl auch dem von Constanz, machte er heftige Vorwürfe, dass sie nicht nur den Verkehr mit Sigmund fortsetzten, auf Interdict und Censuren keine Rücksicht nahmen, sondern sich sogar zu Friedens- mittlcrn zwischen den Eidgenossen und dem Gebannten

wieder aufgenommen werden sollten, nicht mehr gestört. Herzog Sigmund wie auch Herzog Albrecht und viele andere deutsche Fürsten waren in der Zwischenzeit von dem schlauen Könige von Böhmen, Georg Podiebrad, zu ganz anderen, für das deutsche Pieich, wenn sie ausgeführt worden wären, folgenschweren Unternehmungen verleitet worden, zu nichts Geringerem nämlich als zu einem Pro- jeete der Absetzung Kaiser Friedrich's III. Diesen Umstand benutzte Pius II., um dem Herzoge Sigmund, da die Eidgenossen die nur so lange

gehorsame Söhne des heiligen Stuhles waren, bis sie ihre Wünsche befriedigt sahen, ihm ihre Hilfe versagten, einen neuen Feind zu erwecken. Er forderte den Herzog von Mailand, Franz Sforza, zum Kriege gegen den Herzog Sigmund auf, und stellte ihm das Unternehmen als ein dem Kaiser willkommenes dar, welches dieser ohne Zweifel mit der bisher verweigerten Belehnung ver gelten würde 4 ). Allein Franz Sforza, zu klug um nicht einzusehen, in welche Schwierigkeiten er sich dadurch verwickeln würde, lehnte

die Aufforderung ah'*). Nun ruhte der Streit zwischen Sigmund und den Eidgenossen bis zum Frühjahre 1401. Da mit den» 24. Mai dieses Jahres der am 7. December 1460 geschlossene Waffenstillstand ablaufen sollte, befürch teten die Friedensvermittler, die Bischöfe von Constanz und Basel und der Pfalzgraf Ludwig Herzog in Baiern, dass der Krieg, wenn nicht vorgebeugt würde, wieder beginnen dürfte. Sie machten daher grosse Anstrengungen, den Frieden, noch ehe die Frist abliefe, vollends herzustellen. Die Städte

®). Am 2. Mai erschienen sofort zu Constanz die beiderseitigen Bevollmächtigten. Da wurden sowohl von den Anwälten des Herzogs Sigmund als auch der Eidgenossen alle Ansprüche und Klagen vorgebracht, *) Handlung loc. cit. „Post hoc dum declarassemus Sigismundum incidisse in poenus excomunicntionis et pro diffidato inimico haberi debere, vobis bulJam declarations misimus et scripsimus, quod ita agatis, prout sententi« nostri! con tine re t. Max vos terras «Sigismund! animose aggressi estis tamquam diffidati

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 38 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
Dr. Alberl Jäger. Bevor jedoch die weiteren Verwickelungen der Gradner mit dem Herzoge Sigmund und dem Lande Tirol dargestellt werden, soll hier erwähnt werden, was mit den den Gradnern entrissenen Besitzungen geschah. 15s wurde weiter oben hervorgehoben, dass Bischof Georg von Trient die Verleihung der Veste und Herrschaft Bisein. sobald sie den Gradnern entrissen sein würde, dem Herzoge Sigmund zusicherte. Noch während der Belagerung von Bisein fanden aber durch Vermittelung des Hauptmanns

an der Etsch, Oswald Sebnev. im Namen Sigmunde Unterhandlungen mit Marcobrun von Castelbarco Statt, die zu dem Ergeb nisse führten, dass Letzterer gegen ein Bargeld von 5000 Gulden und 300 Ducaten jährlicher Provision auf Lebensdauer alle seine Ansprüche auf Bisein und Stein an den Herzog Sigmund abtrat 1 ). Die Heim lichkeit, mit welcher diese Unterhandlung', wie es scheint, hinter dem Rücken des Bischofes geführt wurde, mag diesen verletzt und bewogen haben, die den Gradnern abgenommene Veste Bisein

jährliche Pro vision dem Marcobrun ohne Schaden des Bischofes zu entrichten. Stürbe Marcohrun, so sollte das Gcridil zu Callian und alle vom Bischöfe daselbst bezogenen Nutzungen dem Herzoge und dessen Erben zufallen 4 ). Zur Vergeltung dieser Nachgiebigkeit trat Herzog Sigmund dem Bischöfe alle seine Rechte auf das Schloss und die Herrschaft Nomi ab, jedoch mit Vorbehalt der Öffnung 3 ); dasselbe that er bezüglich der Burg und Herrschaft Thenn in Judicaricn. die der Bischof dem Herzoge auf Lebensdauer

verschrieben und auf dessen Ansuchen dem Parcival von Annenberg verliehen batte. Sigmund gestattete dem Bischof sie wieder einzu lösen, jedoch wie bei Nomi mit Vorbehalt des Ofihungsrechtes 6 ). Dafür übertrug Herzog Sigmund im fol genden Jahre 1461 Amt und Pflege von Bisein mit Callian und Bisanell an Parcival von Annenherg zum Ersätze für das an das Hochstift zurückgestellte Thenn. Diese Übertragung an Parcival konnte um so leichter geschehen, als gegen Ende des Jahres 1460 Marcobrun von Castelbarco

9
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 8 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
g Dr. Albert Jäger. nahen Geschlechter der Montforte und Tockenburge eingeführt werden. Durch den Tod des Michael von Coreilo fielen alle Zehente und Rechte, die derselbe auf dem Berge und in der Ebene des Dorfes Smanino und in den Gebieten von Coredo und Sfrur/.o vom Landesfürsten zu Lehen gehabt, an diesen heim. Herzog Sigmund übertrug sie am 7. Dec. 14Ö0 an seinen getreuen Wiguleis Gradner für ihn und seine Erben, um sie nach Lehens-und Landeshrauch inne zu habenAm 12. Febr. 14Ó1

, während seines Aufenthaltes zu Feldkirch, überliess Sigmund den glücklichen Brüdern, Wiguleis dem herzoglichen Ilatlic und Haujit- manne zu Persen, und Bernhard den er inzwischen zu seinem llofmarschalle und zum Hauptmanne der mächtigen Burg und des gleichnamigen Pfleggerichtes Telvana befördert hatte, die \cstc Neuenbürg unter Feldkirch mit sammt dem Gerichte, allen Leuten, Nutzungen, Gülten und allem Zugehüre , überdies den Zoll zu Feldkirch und den Teich zu Yalduna, mit der einzigen Verpflichtung, die Burgen und Güter

aus ihren Erträgnissen in baulichem Stande zu erhalten, dem Herzoge, so oft er daselbst zu Lande sich aufhalte, das Vergnügen des Fisehens auf dem Teiche zu gönnen und ihm oder dessen Erben, sobald dies erfordert würde, die Veste ohne Verzug zurückzustellen 2 ). Im Vinschgau wurde im Laufe dieses Jahres durch den Tod Heinrich Kel's der Thurm zu Glums erledigt; Sigmund beeilte sich, mit Urkunde vom 17. Aug. den Wiguleis Gradner mit demselben zu belehnen, gleichsam zur Ergänzung der in der Nähe gelegenen

des Verstorbenen zu übertragen. Sigmund that dies, indem er dem Gemahl der Veronica von Starkenberg, dem Bernhard Gradner, mit Urkunde vom 10. Juni 14U2 wenigstens die Starkenberg'schen Häuser zu Bozen, Meran und Innsbruck überliess 5 ). Hatte nun seit sechs Jahren Herzog Sigmund seine Jugendfreunde „um ihrer Dienste willen', wie die Urkunden sich ausdrücken, von deren Verdiensten um Fürst und Land aber weder die Urkunden noch die Zeitbücher etwas zu erwähnen wissen, bei jeder Gelegenheit mit Würden und Gütern

Sigmund dem die Berge Tirols ihre seit Jahrtausenden verborgenen Schätze aufgeschlossen, und ihn zum beneidetsten Fürsten seiner Zeit gemacht, blieb geldhediirftig und arm Zeit seines Lebens. Was der Sehooss der Erde in reichlichem Masse spendete, ging bald über in die Hände der Erbacher, Füger. Jöchl. Geitzkofter, Fugger, Tänzl und Stockei, der grossen Geldmächte jener Tage, oder verschwand in den Händen der Freigrübler und der Tausende von zusammenströmenden Abenteurern, indem in Tirol damals

10
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 50 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
48 Dr. Albert Jäger. wider die, Schweizer erlassen, mit den darin enthaltenen Censurai für null und nichtig Am 13. Juni stattete er einen eigenen Legaten an sie mit auf denselben Gegenstand bezüglichen Instructionen aus. Dieser sollte die Eidgenossen bearbeiten, damit sie alsmuthige Justizrollstrecker im Falle einer an sie ergehenden Aufforderung mil Waffengewalt das Interdict und die Kirchenstrafen vollziehen helfen 2 ). Da Herzog Sigmund am 14. Juli eine von den vier Abteil

, ob sie jetzt, da Herzog Sigmund gebannt sei, also die Sentenz über ihn ausgesprochen , ihrem Versprechen gemäss den Verkehr mit ihm abbrechen und ihren Arm zur Vollziehung des gefällten Urlheils herleihen wollten') ? Die Eidgenossen liessen, zumal wenn es sich um Angriffe auf Öslerreich handelte, eine solche Frage nicht zweimal stellen. Sie fanden jetzt auf einmal, dass Herzog Sigmund insbesondere dadurch ihre Ehre gekränkt und sie beleidigt habe, dass er sie wegen nicht gehaltener Conslanzer-Abrede beim Papste ver

sie zu Zürich Bürger geworden, forderten sie den ihrem Bürgerrechte gebührenden Schutz: und jetzt auf einmal wo es sich um Vorwände zum Zanke mit dem Herzoge Sigmund handelte und wo man den eigentlichen Grund, die päpstliche Aufforderung, doch nicht in den Vordergrund stellen konnte, traten die Züricher als Vertheidiger und Rechtsanwälte der aus Tirol vertriebenen Gradner auf. Sie begehrten vom Herzoge, dass er den An sprüchen des einen der Brüder, Wiguleis, ihres Bürgers 7 ) Genüge leisten

et in veritale informandum . . provnenmiis.' Origin. Lrk. im Brixn. Archiv, dd. Siena S. Aul;. 1460. Abgedruckt an mehreren Orten. Siehe Lichnowsky Hegest. VII. Handlung etc. Rrixn. Arch. p. 419. Instruction für Job. v. Woldersheim. Gesandter an die Eidgenossen. ß ) Tsehudi II, p. GOf). — Chmel, Monument. Habsburg. Erste Abth. I. Bd. pag. 232 und 233. Eidgenössisch. Schreiben an Könitr Karl VII. von Frankreich : -Was sullen wir fürbazzen sprechen oder sagen, nllnin ains, das suerer ist. das . . Sigmund

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 3 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
DIE FEHDE DER BRÜDER VIGILIUS UND BERNHARD GRADNER GI'GKN DEN HERZOG SIGMUND VON TIROL VON I)'- ALBERT JÄGER, WIRKLICHEM MITGLIEDS DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN- fVORGELEGT IN DER SITZUNG DEI! Pilli,OSOIMIISCII-HISTOIIISCIIEN CLASSE AM 3. FERRUAH 1SS8.) Am 28. April 1446 hielt Herzog Sigmund von Tirol, nach langem Hader endlieh aus der Vormund schaft entlassen, als Landesfürst seinen Einzug in Innsbruck '). Vier Tage früher halte ihn ein Ausschuss der Stände, den Bischof Johann

von Brisen und den Abt Georg von Stams an der Spitze, an der bairiseh- salzburgisehen Gränze feierlieh empfangen und in die Hauptstadt seines väterlichen Erbes geleitet/'). Das ganze Land jubelte über den Regierungsantritt des jugendlich blühenden, durch herrliche Geistes- und Körpergaben ausgezeichneten Fürstensohnes 3 ). Sigmund zählte achtzehn und ein halb Jahre 4 ); schlanke Gestalt, blondes wallendes Haar, ein eben so geistreiches als mildes Auge, herablassende Zugiinglichkeit fesselten

» luae , qui est egregius — aut ornalus criniuni — ie honestabunt, quantum virtutum fama.' Gundel fingen hei Kollar Analecta E. p. 7118 „neque laici» quanta corporis celeritate ac fortitudine clarueris. Iuccssu enim celer es. ingenio promptus et manu.' 4 ) Er war gehören am 26. Oct. 1427 in der herzoglichen Burg in Innshruck. Bei der Taufe die ihm der Bischof von Brisen, Ulrich Putsch ertheilte, erhielt er nach seinem Taufpathen Kaiser Sigmund dessen Namen. Sein Vater war Herzog Friedrich

IV. mit der leeren Tasche ; seine Mutter Anna von Braunschweig. Sigmund war Friedrich^ fünftes Kind, oder das vierte von der zweiten Gemahlino Anna. Die erste, Elisabeth, Anna's Schwester, war mit ihrem gleichnamigen Tochterlein bei der Entbindung gestorben. Sigmund war von allen seinen Geschwistern allein am Leben geblieben. Putschii collectan. Bibl. Tirol. Tom. 2af>. Lustrier von Liebenstein Bibl. Tirol. Tom. 978. (Jäger.) 1

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 26 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
24 Dr. Albert Jäger. 9. .Jiiitncr 1456. Beide Brüder sollten das freieste und sicherste Geleite erhalten sowohl fiir ihre Person, als auch für alle diejenigen die mit ihnen zum Rechtstage iiVs Land kommen würden. Es soll ihnen nicht verwehrt sein, Kundschaften zu erheben und sich alle Behelfe zu verschaffen, deren sie zur Erweisung- ihres Rechtes bedurften. Das sichere Geleite soll auch für die Rückkehr Geltung haben, wenn etwa der Rechts tag weiter aufgeschoben werden müsste '). Herzog Sigmund

willigte in alle diese Forderungen der Landschaft, gelobte sieh der Gradner zu ent- iiussern und stellte bald darauf, am 21. December, den Ständen Tirols die hierüber verlangte Versiche rungsurkunde aus 2 ). In derselben bekennt Sigmund, dass er in Berücksichtigung der Vorstellungen und Bitten welche Prälaien, Adel, Städte und Gerichte der Tiroler Landschaft ihm, zumal auf dem am jüngst vergangenen Michaelstag zu Brixen gehaltenen Landtage vorgetragen, und in Berücksichtigung der Bitten seines liehen

, fùr Süd- deutschland I, 283. 8 ) Urk. in den Tirol. Landesfreiheiten Ms. dd. Innsbruck S. Thorn, von Candelberg, abgedruckt bei Brandts Gesch. d. Lnndeshuuptl. p. 247. Im Auszuge bei Burglehn. I, 2. Abili., 314. Ardi. f. Süddeutsch]. I, 2S3. Diese Urkunde wird überall in das Jahr 1456 ge setzt, ober offenbar mit Unrecht; denn in dem Decrete, durch welches Herzog Sigmund die Gradner achtet und für immer aus dem Lande weiset und welches datirt ist vom 11. Jäß&er 1456, bezieht sich Sigmund schon

auf sein den Stunden gegebenes Verspre chen. Ferner gebraucht Sigmund in der vorliegenden fraglichen Urkunde den Ausdruek: «Auf dem Landtage zu S. Michelslag nechstvergangen zu Brixen gehalten.' Wäre die Urkunde erst am 21. Dec. 1456 ausgefertigt worden, hätte der Michaelistag des Jahres 1455 wohl nicht mehr nechstvergangen genannt werden können. 3 ) Urk. dd. lo. und 17. Dec. 1455 im Innsbr. Schatzarch.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 28 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
2« Dr. Albert Jäger. zu senden; er wolle mit demselben über die Geschäfte und Forderungen des Fürsten auf eine Weise spre chen, dass dieser sein Vergnügen darob haben solle. Sigmund müsste ihm aber sowohl von seiner als auch des Erzherzogs Albrecht Seite ein vollkommen sicheres Geleite verschaffen und den Tag bestimmen, an welchem er in einer der genannten Städte zu erscheinen hätte. Auch sollten die Zusagen die der Gradner dem Herzoge gemacht habe, dem Landeshauptmanne mitgetheilt

ein Versprechen gegeben zu haben. Das war zu arg. Es war z. B. im Kloster zu Wilten geschehen, dass Herzog Sigmund versiegelte Pergamentbriefe den beiden Gradnern mit den Worten übergehen: „Nehmet hin, da habt ihr die Briefe filter Uregenz!' worauf Wiguleis dieselben aus der Hand des Herzogs mit den Worten hingenommen: „Gnädiger Herr! es sei Euern Gnaden hiermit versprochen, dass wenn Ihr diese Briefe von mir wieder begehrt, ich sie bereitwillig zurückgebe.' Darauf haben beide Gradner dem Herzoge die Hand

gereicht. Alles dessen wussten sich Zeugen nur zu gut zu erinnern 3 ). Darum mussten ernstlichere Maassregeln gegen sie ergriffen werden, und das am 9. Jänner 14ÖG an sie erlassene Schreiben des Herzogs war der Anfang derselben. - Sigmund forderte sie darin auf, die Schlösser die sie noch hesassen, wie sie dies zu wiederholten Malen sowohl ihm allein als auch in Gegenwart mehrerer seiner Räthe mündlich versprochen, abzutreten: weigerten sie sich dessen, so miissten sie begreifen, dass er ihre früheren

, so wurde, ohne Zweifel auf Andringen der Landschaft, ein zweiter Punct des Landtags zu Brisen vollzogen und die Gradner förmlich aus den herzoglichen Ländern verwiesen. Unter dem 11. Jänner 1456 liess ihnen Herzog Sigmund den Ausweisungsbrief zustellen mit der Erklärung, dass ihnen bekannt sein müsse, wie er sich verpflichtet habe, sich ihrer zu entschlagen. Nun aber komme ihm zu Ohren, dass sie in den herzoglichen Ländern und Gebieten noch wandeln und handeln was sich nicht zu gestatten gebühre: weder

sie noch die ihrigen hätten in des Herzogs Ländern fortan sich aufzuhalten; handelten sie dawider, so hätten sie die Folgen sich selbst zuzuschreiben 5 ). Sigmund s Ausweisungsmandat kam aber schon zu spät. Bernhard Gradner hatte sich bereits in die festeste seiner Burgen, in das Schloss Bisein geworfen und beantwortete von dort aus des Herzogs For derungen und Landesausweisung nicht ohne Trotz. Er beschwerte sich über den Ausdruck, dass die '– Urk. dd. Mimt, nach dem h<*i!. Tsige (20. Dec.) Häa im Innsbr

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 46 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
44 Dr. Albert Jäger. Der Papst musste sich um so schmerzlicher berührt fühlen, als er schon am 2i>. Jänner 1459, auf seiner Reise nach Mantua aus Terni die ganz specielle Einladung an den Herzog Sigmund erlassen hatte, mit der Bitte, ja sicher bei der Versammlung zu erscheinen und durch sein Beispiel auf Andere zu wirken 1 ). Darum forderte er sogleich auf die erste Kunde von der bevorstehenden Fehde die Städte Constanz und Basel auf. Alles anzuwenden, den Ausbruch des Krieges

zwischen dem Herzoge Sigmund und den Eid genossen zu verhüten und den Frieden zu vermitteln 2 ). Unter dem ersten Mai sendete er aus Florenz seinen Notar Stephan von Nardini einen ausgczeichnetenMann, den Pius mit grossem Vertrauen zu den wich tigsten Gesandtschaften verwendete und später auf den erzbischöflichen Stuhl von Mailand erhob, an den Herzo»- Sigmund, um den drohenden Brand noch rechtzeitig zu ersticken 3 ). Der päpstliche Legat eröff nete am 2ä. Mai zu Constanz die Friedensunterhandlungen. Ihm schlössen

und zu halten verpflichtet sei, soll bis zu seinem Ausgange, 28. Mai 1462, von beiden Parteien getreu und festiglieh ohne alle Gefährde gehalten werden. Innerhalb der noch übrigen Frist des fünfzigjährigen Friedens, also innerhalb der nächsten drei Jahre, soll der heilige Vater der Papst, oder der allerchristlichste König von Frankreich, zur vollständigen Aus- •rleiehuii' - aller zwischen dem Herzoge Sigmund und gemeinen Eidgenossen bestellenden Zerwürfnisse einen O ® ■andern Tag nach Basel, Constanz

oder nach einem andern gelegenen Orte einberufen. Auf diesem Tage sollen des heiligen Vaters und des Königs von Frankreich Botschafter oder Legaten, auch des liisehofes von Constanz und der Städte Constanz und Basel bevollmächtigte Abgeordnete erscheinen, und vor den selben alsdann Herzog Sigmund entweder persönlich oder durch Anwälte, dessgleichcn die Eidgenossen durch ihre Vertreter ihre Klagen und Forderungen vorbringen. Alle ihre Streitsachen sollen zu einem güt lichen Vergleiche und zu einem ewigen Frieden gebracht

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 20 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
Dr. Albert Jäger. die Gülten und Steuern im hintern Bregenzcr Walde, Fussaeh, Dornlnirn, Höchst u. s. w., dann die Vesto» und Herrschaften Telphan, St. Petersberg, Caldonazzo und andere '). Aus Füssen verlangte nun Erzherzog Albreclit in niederholten Zuschriften vom Herzoge Sigmund Aufklärung über die Beleidigung die ihm angethan worden. Da erschienen Sigmund's Rathe Konrad von Freiberg und Hans von Kronmetz mit dem Begehren, der Erzherzog möge seine Räthe nach Reute schicken, dort wolle Herzog

Sigmund die beiderseitigen Angelegenheiten verhandeln lassen. Obwohl AIhrecht höch lich erbittert war, willfahrte er dennoch dem Verlangen, in der Hoffnung, mit seinem'Vetter der sicli auf dem Schlosse Ehrenberg aufhielt, zu einer persönlichen Zusammenkunft zu gelangen. Allein es fand weder eine solche Zusammenkunft Statt, noch führten die mit vieler Bitterkeit zwischen den beiderseitigen Rüthen vorgenommenen Unterhandlungen zu einem erwünschten Ergebnisse. Nun wendete sich Erzherzog Albrecht

unter dem 1. September aus Füssen mit einer sehr ausführ lichen Klagschrift, worin er über die ihm zugefügte Schmach und über die vereitelten bisherigen Verträge und Verhandlungen Beschwerde führt, und die Gradner und Truchsesse von Waldburg als die alleinigen Urheber der Umtriebe bezeichnet, an die Tiroler Landschaft und setzte sie in Kenntniss, dass er vor ihr Recht zu nehmen sich gegen Sigmund erboten und von ihm verlangt habe 2 ). Er setze voraus, schreibt Erzherzog Albrecht, dass die Tiroler Landschaft

Kenntniss habe von dem Übereinkommen, das vor nicht langer Zeit, (16. April) zwischen beiden Fürsten in Betreff ihrer Länder und Leute zu Innsbruck verabredet worden, und wie er in Folge schriftlicher Aufforderung von Seite des Herzogs Sigmund nach Vils gekommen, dort aber zu seinem höchsten Befremden von den herzoglichen Amtleuten vernommen habe, dass ihm das Land verschlossen sei. Er habe sich hierauf nach Füssen bege ben. dort längere Zeit abgewartet und in wiederholten Zuschriften seinen Vetter

werde sie genugsam erse hen. wie viel Ursache er gehabt habe, darauf zu dringen, vor gemeiner Landschaft mit Sigmund zu sprechen. Vor allem weise ein Übereinkommen nach, dass keiner von ihnen ohne des andern Wissen und Wollen ermächtigt sein sollte, Schlösser, Städte, Länder und Leute seines Verwaltungsbezirkes vor der Zeit der erblichen Theilung durch Kauf oder Vermächtniss wegzugeben. Wer aber von ihnen aus Nothdiirft. (ilwas versetzen miisste, sollte es zuerst dem andern anbieten. Auch haben beide Fürsten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 34 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
32 Dr. Albert Jäger. denn eine weitere Theilnahme am Kampfe gegen (lie Gradner, die zur Unterdrückung der Empörung und nicht blos zum Schutze des eigenen Herdes berechnet gewesen wäre, fand nicht mehr Statt. Zwischen dem Cardi nal Cusanus und dem Herzoge Sigmund spannen sich nämlich gerade um diese Zeit die ersten Fäden jenes Zerwürfnisses, das hald darauf so grosses Unheil über das Land herbeiführte. Streitigkeiten über pfarrliche Patronatsrechtc, Eingriffe des Cardinais in die Volkssitten

der Herrschaft Taufers im Pusterthale, welche Sigmund in Geldverlegenheit um fünfzehntausend Gulden rhein. und um 1200 Ducaten, allerdings mit dem Vorbehalte der Wicdcreinlösung innerhalb 13 Jahren, an den Cardinal verpfänden oder verkaufen musst.e, näherten wohl wieder beide Herren einander'); allein die noch im März 1456 geschehene Zuriickforderung der llofmark Matrei, die als Pfandherrschaft von den Freundsberg an Sigmund's Vater den Herzog Friedrich gekommen war, verwandelten die freundlichen Beziehungen

nicht mehr zu denken war. Bernhard Gradner muss daher schon Ende Juli Versuche gemacht haben, sich dem Bischöfe von Trient und dem Herzoge Sigmund zu nähern. Darum forderte der Bischof den Richter, Bürgermeister und die Räthe der Stadt Bozen, dann den Landrichter und die Gerichtsleute zu Gries unter dem 1. August auf, einen vernünftigen, rathbaren und verschwiegenen Mann, dem sie ihr Vertrauen schenkten und der Geheim nisse zu verschweigen wiisste, zu ihm zu senden, da ei' ihm Land und Leute hoch

betreffende Mittheilungen anzuvertrauen hätte 4 ). Anfangs September bat Bernhard Gradner um Wallenstillstand, der ihm auch vom Bischöfe zum Be- hufe einer persönlichen Zusammenkunft und Unterredung gewährt wurde. Diese fand am 4. und 5. Sept. Statt. Bischof Georg 1 setzte hierauf sogleich am 7. die Herzoginn Eleonora über seine Verhandlungen mit dem Gradner in Kenntniss. Er habe demselben gar ernstlich die Unbilden vorgehalten, die er dem hoch- gebornen Fürsten, dem Herzoge Sigmund, auch ihm, Land

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Bücher
Jahr:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Seite 183 von 840
Autor: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Ort: Wien
Verlag: Holzhausen
Umfang: CLXXXVIII S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Signatur: IV 65.290/496-2216
Intern-ID: 172462
CLXxvm Perfeonun-RcgUicr zum II. Tlicil. Happ Bernhard, Erzherzogs Sigmund Kammermeister, 510, 529, 530. Harber Rudolph, Hauskämmerer zu Innsbruck, 512. Harbl Konrad, Goldschmied zu Ve nedig, 521. Häring Heinrich 508. Harrach, L. von —, Erzherzogs Fer dinand Kanzler, 1663. Harrasser Hans, Hubmeister in Oesie r- reich, 577. Harsehmann Hans, Plattner zu Inns bruck, 508. — Jörg 612. — Marx und Heinrich, genannt Kapeller, zu Hölting 612. Has Martin, Spiessmacher zu Hinde lang, 1553. Haselspcrger

Hans, Schlosser, 1342. Haug Hans, Tischler, 1314, Ifawg Hans, Kaisers Maximilian X. Mauthuer, später Rath und Amtmann zu Eisenerz, O17, 783, (929), 932, 1346. Haydl Nicolaus, Erzherzogs Sigmund Trabant, 524. — Ulrich, Bruder des Nicolaus, 524. Hay ni Jörg, Plattner zu Innsbruck, 1028. Hayrich, Messermacher und Bürger zu Cülu, 893. Heidenreich s. Haidenreich. Heinrich Altcnstaig, Goldschmied, s, Altenstaig. — Frucmesser, Messer schmied, s.Fruemesser. — Godi, Büch senmeister, s.Godl. — Graf

. — Lieuhard, Räder macher, 1181. Hopfer Hieronymus, Bürger zu Nürn berg, 1922; Gemalin des —, Erbin Ulrich Küssiiigers, 1922. Ilörb Plans, Bauschreiber, 916. Hörmaun Geoig 2141. Horn Jörg, Pfeilschifter, 1537. Hungern, König von — s. Ungarn. Hungerspach, Sigmund von —, Kö nigs Maximilian I. SchatzmeisU-r- general, 513. Hupfer Jacob, Landrichter zu Gries und Bozen, 1849. Huschon G60. i- J- Jacob Biser, I/ofiischler, s. Biser. — Klotz, Steinmetz, s. Klotz. —- Probst zu Klosterneuburg s. KlosLerneu- burg

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 40 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
38 Dr. Albert Jäger, Mittlerweile verwickelten sich die Beziehungen Wer Eidgenossenschaff zu dem Hanse Osterreich und insbesondere zu Herzog Sigmund aus mancherlei Gründen, wesslialb die Gradner bald Gelegenheit bekamen; und andere meins Herrn Räte kommen ist derselb mein gnediger Herr und durch seinen zugedingten Redner, der Im von Gericht erlawbt was, furbmeht. [wie er den Graduate seine Veste Bienen ingegeben . . . wie sich gefügt babe, dass er mil Wissen und Willen des Herzogs Sigmund

Herrn Pernharten und aller seiner Hab suchen als Recht ist, wie er der bekommen ma» inner oder ausserlands. An dem Rechten sind gesessen, Maister Gregori Dr. und Vicari zu Trient. und .Teronymus Sawrwein Lieentiat geistlicher Rechten, und die edlen und vesten Herr Arnold von Nnlertor, Sigmund von Thunn» Jörg von Glos, Friedrich von Fridericia, Ludwi» Metzner, Lienhart Anich, Hanns Prenner, Hans Heiligamt und Hans Dyetmar von Tramin» Ulrich Welzl von Eppan, Jörg llavdhan von Salurn, Hans Rogkar

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 6 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
Besitzungen machte sich Niemand schneller zu Nutzen, als einer der mit dem Herzoge Sigmund ins Land gekommenen Günstlinge, Bernhard, der jüngere der zwei Brüder Gradner. Wilhelm von Starkenberg hatte weder Söhne noch Töchter; das alte Haus endete in Ulrielvs Tochter Veronica. Hatte das Wohlwollen des Fürsten dem wiedereingesetzten Hause schon viel gegeben, so liess sich durch Veronica's Hand zuversicht lich noch mehr erwerben. Bernhard freite daher um sie; am St. Agnesentag (21. Jänner) 1449 feierte

ihrer althergebrachten Rechte nicht stören und ihnen keine drückenderen Lasten aufbürden als seit undenklichen Zeiten hergekommen. Sollte Herzog Sigmund oder dessen Erben nach des Wiguleis Tod die Veste zurückfordern, so miisste die Abtretung ohne Weigerung stattfinden 3 ). Anderthalb Jahre später, am 22. Juni 1448 dehnte Sigmund obige Gnade auch auf Bernhard Gradner aus. In Anbetracht der Irenen und nützlichen Dienste die ihm derselbe von Jugend auf geleistet, unterstellte er Bernhard dem älteren Bruder in der Art

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1858
¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Seite 4 von 72
Autor: Jäger, Albert / Albert Jäger
Ort: Wien
Verlag: Hof- und Staatsdr.
Umfang: 69 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Schlagwort: p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Signatur: III 101.431
Intern-ID: 272555
2 I)r. Albert Jäger. liehen')- Noch in spätem Jahren konnte sich der heitere Fürst das Vergnügen nicht versagen, die Heraus forderung zu solchen Kämpfen selbst mit den vom Volke bewunderfsten Raufhelden manchmal anzunehmen, und sie zum Ergötzen seiner Begleitung mit überwältigender Kraft zu Roden zu strecken 2 ). Wie die Grie chen Homer's an ihren Helden und Königen nervige Fäuste nicht weniger bewunderten als findige Geistes- gewandtlieit, so achteten die Tiroler an Sigmund den kräftigen Arm

für ihn die herrliche Abhandlung über jene Pflege der Wissenschaften, welche auch Fürsten auf ihren Thronen adelt'); kenntnissreiche und hervorragende Staatsmänner, schrieben ihre geistige Anregung und die Entwicklung ihrer Talente dem Umgange mit dem edlen Fiirstensohne zu. Sigmund fand aber auch ein Land seiner würdig. Die damalige Zeit betrachtete Tirol als ein aus freigebiger Götterhand dem Hause Ilabsburg beschertes Geschenk, als ein Land welches nicht nur mit der Würze seines Salzes in weitem Umkreise

bis auf den heutigen Tag nicht verlassen haben dürfte, fast wehmiithig hinzu, dass der Herzog auch vier Ausländer mitgebracht habe. Die Räthe welche Sigmund aus den Landesedeln wählte, waren der Hauptmann an der Etsch, Vogt *) Gundelfingen loc. eil. „Ad omnia gymnicoruin lüdorum genera, ad cursum, saltum, jactum, pontiere videlicet librato lapide.* jacere aptus, ad omniaque agonum genera aptior nihil causae babes, magnificentissime princcps, unric fortuna») accuses, qti;n; libi corporis et animac dona condì visit

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