Film in der letzten Zeit einen großen Schrstt vorwärts gemacht hat. „Das Lied von Si birien" wäre wirklich geeignet, uns Rußland, Land und Menschen näherzubringen, wenn nicht die letzten Minuten des Film Propagandaschlagworte in ununterbrochener Folge brächten, die den Wert des Films leider sehr ver mindern. Könnte man bei Exportfilmen Phrasen, die in der Hauptsache zur Erbauung des russischen Volkes ge dacht sein dürsten, streichen, dann würde ein russischer Film von der Qualität des „Liedes
von Sibirien" gewiß manchen Freund gewinnen. —tz „Die Liebe siegt". Der Film hat eine etwas verworrene und z u erfundene Liebesgeschichte aus der Zeit um 1814, nach der Vertreibung Napoleons aus Rußland, zum In halt. Teilweise ist das Spielgeschehen so schleppend, daß man von Herzen hofft, die vorauszusehenden Hochzeiten und damit das Ende des Films möchten bald da fern. Obwohl der Stoff einem Lustspiel entnommen wurde, kommen auch jene, die sonst gerne lachen, kaum auf ihre Rechnung. Anerkennenswert
sein kann. Aber das Rutzlano des Dokumentarfilms ist nicht dasselbe, das unsere Lands leute in den letzten Jahren gesehen haben. Die Tendenz solcher Filme: Rußland ist unbesiegbar, die Russen sind ein kämpferisches Volk, ihre Armee ist die beste der Welt, ihre Theaterkultur die höchste, ihre Wissenschaftler die in telligentesten und ihr Weg der einzig richtige. Haben wir dies in allen Folgen nicht schon einmal erlebt? Der fried liche Ausbau Moskaus und ganz Rußlands möge zum Nutzen seiner Bewohner erfolgreich
vor sich gehen, aber Fehler, die erst in der jüngsten Vergangenheit gemacht wurden, sollten gerade dort nicht wiederholt werden. Der Film »Die rusiische Frage" ist ein tendenziöser, politischer Propagandafilm gegen Amerika. Aus einem Artikel unserer kommunistischen „Neuen Zeitung" gegen Hw „westlichen Imperialisten" könnten wir denselben Stoff ent- nehmen. Ein amerikanischer Journalist, der Rußland während des Krieges kennen gelernt und davon die besten Eindrücke gewonnen hat, weigert sich, ein Buch
zu schrei ben, in dem Rußland beschuldigt wird, aus einen Krieg hinzuarbeiten. Für den Journalisten bedeutet dies den Untergang, weil die mächtigen amerikanischen Herausgeber und Verleger von ihm keine Arbeit mehr annehmen. Da zwischen ist noch etwas Liebe und ein Rekordflug in dis Stratosphäre gemixt Auch diesem Film fehlt jede Dra matik in der Handlung. Man tut gut daran, sich nach Schluß der Vorstellung die Frage zu stellen: Was würde mit einem Sowjetschriftsteller geschehen, der es wagen