ihnen, sich die Waffenhilfe Preußens zu sichern — und im Siebenjährigen Kriege siegte Friedrich der Große über Oesterreich, Rußland, Schweden und Frankreich, ohne damit auch nur einen Fußbreit Landes zu ernten; Eng land aber konnte, während Europa voll beansprucht war — den Franzosen Kanada entreißen und sie aus Indien hinaus drängen. Als England sein Schäfchen im Trockenen hatte, ließ es seinen „Festlandsdegen", Friedrich den Großen, schamlos mitten im schwersten Kampf im Stich, was selbst der Premier minister Pitt

es sich wie ein Wolf auf die französischen Kolonien und — Schande über Schande! — auf die Kolonien des mit ihm verbündeten Holland, sobald dieses von den Franzosen besetzt war. Im achten Koalitionskrieg (1799 bis 1802) brachte England aufs neue Rußland. Oesterreich. Neapel und Portugal zu einem Bündnis gegen Frankreich zusammen. Da dort die Revolution zu Ende war, galt nun das sehr gemäßigte und lebenslustige Direktorium als das „Babel voll Sünden", als „Moab, vom Herrn verflucht", das Altengland

zu machen, bis es von diesem besetzt wurde. Der zehnte Koalitionskrieg Englands, den die britische Di- plomatie lehr klug vorbereitete, sollte Napoleon durch Ruß. land und Rußland durch Napoleon vernichten. Das Ziel wurde nur halb erreicht. Zwar scheiterte Napoleon an Ruß. land und das Ende der Befreiungskriege brachte England die schönsten franzosilchen und holländischen Kolonien, auch konnte die Entstehung einer neuen deutschen Großmacht ver- hindert werden aber in Europa blieb die russische Polillk übermächtig Zwischen 1815

Ausblutung Europas, wahnsinnige Grenzziehungen, Schulden Jammer und Arbeitslosigkeit. Aber England beherrschte weiter die Meere. Da stieg Deutschland unter neuer Führung doch wieder auf, holte die Saar, die Ostmark, das Sudetenland ohne Blutvergießen heim; wieder schien das Festland England zu mächtig zu werden. Da faßte England seinen satanischen Einkreisungsplan: Es wollte Deutschland und Rußland gegeneinanderhetzen, Deutsch, land wieder einkreisen, die beiden Großmächte» sich ausbluten lasten

der Amazonen!" — Dann überwies sie der Truppe ein Geldgeschenk von 10.000 Rubel. Aber schon damals zeigte man sich in Rußland leicht vergeßlich. Nach mehreren Jahren wußte kein .Mensch mehr etwas von Frau Sarandoff, so daß sie Eine russische Extravaganz schließlich in größte Not geriet. Und als sich Fürst Worontzoff beim Kaiser Nikolaus für sie verwenden mußte, erhielt sie lediglich ein Geldgeschenk von — 300 Rubel. Wer die Russinnen kennt, wird über diese Ama zonen nicht verwundert sein. In fast

allen Kriegen, die Rußland geführt hat, sind Frauen und Mädchen — junge und ältere — Teilnehmerinnen gewesen, häufig waren es Töchter von Kosakenoffizieren, deren Kampfgeist so heiß im Blute rollte, daß sie sich mit Bajonett und Säbel am wildesten Nahkampf beteiligten. Auch im russisch-japanischen Krieg sind diese Amazonen wiederholt in Erscheinung getreten. Als während des vorigen Weltkrieges der Kampf geist der russischen Soldaten bedenklich nachließ, unternahmen ebenfalls patriotische Frauen den Ver such

des Zuschauers an-diesem Tage verurteilt, und erst am 19. sprengte er wieder seinen Scharen zum Sturm auf die Vorstädte und Tore von Leipzig voran. Als er inmitten des schon in den Straßen kvbenden Ringens auf dem Holzmarkt erschien, wurde er „von dem jubelnden Hurrageschrei der siegenden Truppen und den Freudenrufen der Einwohner emp fangen." Nach einiger Zeit trafen auch die Mon archen auf dem Markt ein. Ueber die Begegnung schrieb Blücher an seine Frau: „Der Kaiser von Rußland hat mich in Leipzig