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Tiroler Post
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Seite 1 von 32
Datum: 13.03.1914
Umfang: 32
. Durch die Enthüllungen der österreichi schen und bulgarischen Presse ist ausgekom men. daß der alte Balkanbund von Rußland als Waffe gegen Oesterreich geschmiedet wer den sollte. Rußland wollte vom Osten Heran rücken, im Süden sollten Serben, Bulgaren, Griechen und Montenegriner uns überfallen. Dieser saubere Plan wurde nicht verwirklicht, weil der Türkenkrieg in seinem Gefolge die Sprengung des Balkanbundes mit sich führte. Die Bulgaren, welche sich nicht um die Früchte ihres Sieges bringen lassen wollten, gerieten

mit den Serben in Konflikt — und verloren das von ihnen so heiß ersehnte Mazedonien. Sie wissen, daß Rußland ihre Mederlage verschuldet hat, daß Serbien unter russischem Schutz den Bundesgenossen berauben konnte — darum wollen die Bulgaren von der Nussenfreundlichkeit nicht mehr viel wiffen, am allerwenigsten von einem neuen Balkan bund. Die Russen verschwenden viel Geld, um das bulgarische Volk gegen seinen König aufzuhetzen, sie beschicken mit Hetzaposteln das Land — die Bevölkerung weist sie vor die Türe

. Das können die Russen nicht ver schmerzen. Sie erkennen ganz klar, daß die chrliche österreichische Politik am Balkan er folgreicher gewesen ist, daß der Streich, der gegen die Habsburgermonarchie gezielt war, so glücklich abgewehrt wurde und den Balkan- dund selbst zerschmettert hat. Deshalb brütet Rußland Rache. Jahrelang hat es seinen Groll verhalten. Wir haben gegen seinen Willen Bosnien annektiert, gegen seinen Wil len Albanien gegründet, Serbien und Monte negro gedemütigt, Bulgarien als Freund ge wonnen

. Einflußreiche Kreise des russischen Reiches schüren dieses Zornesfeuer durch den panflawistischen Gedanken, nach dem be kanntlich alles Gebiet, woraus Slawen woh nen, unbedingt zu Rußland gehören müsse. Frankreich, das mit Rußland verbündet ist, drängt die russischen Staatsmänner auch zu einer entscheidenden Tat. Die Liebe beider Staaten ist von jeher nie besonders uneigen nützig gewesen. Die Franzosen haben das Jahr 1870 immer noch nicht vergessen und möchten an den Deutschen recht gerne Ver geltung üben

. Weil sie aber ein Pulver ha ben, das nicht verläßlich ist, zu wenig Men schen für das Heer und in demselben zuviel Revolutionäre und, Gesindel, getrauen sie sich nicht allein gegen die Deutschen. Sie haben sich daher die nach Deutschland bedeutendste Militärmacht zum Bundesgenossen gesucht — Rußland. Dieses war hinwiederum um den neuen Freund auch recht froh, denn es gibt in Rußland nicht vielMeld, solches aber hat Frankreich in Menge zu vergeben. Die Russen haben den Franzosen schon so viel ab geliehen

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 32
Datum: 15.03.1914
Umfang: 32
unmöglich zu sein. Wieder einmal haben aber die Schwarzseher, welche von jeher an der Solidität des Friedens zweifelten, leider recht behalten. Durch die EnthMungen ‘ der österreichi schen und bulgarischen Presse ist aufgekom men, daß der alte Balkanbund von Rußland als Waffe gegen Oesterreich geschmiedet wer den sollte. Rußland wollte vom Osten Heran rücken, im Süden sollten Serben, Bulgaren, Griechen und Montenegriner uns überfallen. Dieser saubere Plan wurde nicht verwirklicht, weil der Türkenkrieg

in seinem Gefolge die Sprengung des Balkanbundes mit sich führte. Die Bulgaren, welche sich nicht um die Früchte ihres Sieges bringen lassen wollten, gerieten mit den Serben in Konflikt -- und verloren das von ihnen so heiß ersehnte Mazedonien. Sie wissen, daß Rußland ihre Mederlage verschuldet hat, daß Serbien unter russischem Schutz den Bundesgenossen berauben konnte — darum wollen die Bulgaren von der Russenfreundlichkeit nicht mehr viel wissen, am allerwenigsten von einem neuen Balkan bund. Die Russen

verschwenden viel Geld, um das bulgarische Volk gegen seinen König aufzuhetzen, sie beschicken mit Hetzaposteln das Land — die Bevölkerung weist sie vor die Türe. Das können die Russen nicht ver schmerzen. Sie erkennen ganz klar, daß die ehrliche österreichische Politik am Balkan er folgreicher gewesen ist, daß der Streich, der gegen die Habsburgermonarchie gezielt war, fü glücklich abgewehrt wurde und den Balkan bund selbst zerschmettert hat. Deshalb brütet Rußland Rache. Jahrelang hat es seinen Groll

als Freund ge wonnen. Einflußreiche Kreise des russischen Reiches schüren dieses Zornesfeuer durch den panslawistischen Gedanken, nach dem be kanntlich alles Gebiet, worauf Slawen woh nen, unbedingt zu Rußland gehören müsse. Frankreich, das mit Rußland verbündet ist, drängt die russischen Staatsmänner auch zu einer entscheidenden Tat. Die Liebe beider Staaten ist von jeher nie besonders uneigen nützig gewesen. Die Franzosen haben das Jahr 1870 immer noch nicht vergessen und möchten an den Deutschen recht

gerne Ver geltung üben. Weil sie aber ein Pulver ha ben, das nicht verläßlich ist, zu wenig Men schen für das Heer und in demselben zuviel Revolutionäre und Gesindel, getrauen sie sich nicht allein gegen die Deutschen. Sie haben sich daher die nach Deutschland bedeutendste Militärmacht zum Bundesgenossen gesucht — Rußland. Dieses war hinwiederum um den neuen Freund auch recht froh, denn es gibt in Rußland nicht viel Geld, solches aber hat Frankreich in Menge zu vergeben. Die Russen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.12.1917
Umfang: 4
fein Gedeihen und seine Freiheit für immer ab- hänge. Aber Frankreich hoffe, daß es an diesem Tage auch Rußland nach seinen fruchtlosen Sonderst iedensversuchen auf seiner Seite finden werde, um die Friedensbedinglm- gen zu regeln. Jener Friede wird den Wünschen der gro ßen und kleinen Nationen entsprechen und wird gemäß dem Rechte der Völker und den Interessen der Menschheit abge- schlossen werden. Ariedcnsfreuridliche englische Blätter. Rotterdam, 12. Dez. Der Pariser Korrespotidem

Telegraph, Daily News, Westminfter Gazette, Evening Standard, Star, Manchester Guardian, Western Daily Mercury in Sheffield, Independent Bir mingham, Gazette und Daily Mirror in Aberdeen, Free Preß in Edinburg und Evening News. * wieviel haben die Alliierten von Kutz- lanb gut? Der Börsenmitarbeiter des „Figaro" bezeichnet die Ge samtwerte der Alliierten in Rußland auf mehr als 50 Mil liarden, wovon mehr als 35 Milliarden auf Frankreich entfallen. Die Beteiligung des französischen und englischen

^Privatkapitals an russischen nichtstaatlichen und nichtkom munalen Unternehmungen sei bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt worden. Heine feindselige Haltung Japans ge genüber Rußland. Feststellung des japanischen Botschafters in Petersburg. KB. Zarskoje Selo, 11. Dez. Ein Funkspruch der rusti- ) scheu Regierung meldet: i Der japanische Botschafter teilt mit. daß Japan weder die Absicht gehabt habe, noch die Absicht habe, ^Rußland den Krieg zu erklären. Er de mentierte das Gerücht, wornach

hatte. Trotzky erklärte, wenn die Entente nicht in z w e i 0 d c r d r ei M 0 n a t e n F r i e d e n s v e r h a n d l n n g e n ein gehe, werden die Maximalisten in Rußland einen derarti gen sozialen tt m s ch w u n g einführen, wie ihn sich noch kein Mensch habe träumen lasten. Durch die Revolu tion sei Rußland eine Macht geworden, die man nicht vernichten kcmlr. Ein neuer Geist beseelt Rußland. Wie tapfer schlagen sich die Roten Garden, bessere Truppen finde man in der Welt nicht mehr. „Es gibt

nur eine Par tei irr Rußland: die von urrs vertretene Sozialdemokratie. Alle anderen sind Stäbe ohne Armeen. Wir haben die Gegenwart für uns. und auch die Zukunft wird in der einen oder anderen Form unserer Partei gehören." Verhaftung der englischen Anterseebookbesahmrgen in Sweaborg. Kopenhagen, 11. Dez. Wie gemeldet wird, wurden auf Anordnung Tr 0 tzkys die englischen Marinemeister und die Besatzungen der englischen Unterseeboote in Sweaborg wegen Agitation gegen die Regierung der Bolschewiki imd wegen

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1918
Umfang: 8
eeite z. Sozialdemokraten zu verdanken batten, ja als ob außer der Sozialdemokratie überhaupt me- rnand den Frieden bringen könnte oder wolle. Das ist ^ rote Frrlichterer und die Wahrheit Lügen gestraft. Wenn die rus sische Regierung Frieden machen will, sei'es die Regierung Lenins oder eine andere, so geschieht dies nur, weil sie dazu sich bequemen muß. Wer sie dazu gebracht, das sind die siegreichen Truppen der Mittelmächte. Ohne die glänzenden Siege der Mittelmächte hätten wir von Rußland

. Es ist eines der Holz-, fisch- und seenreichsten Lander der Erde und wird nicht ohne Grund das »Land der tausend Seen" genannt. Warenaustausch zwischen der Türkei vnd Ruß land. * i Me berichtet wird, sind für den Warenaus- j tausch mit Rußland in der Türkei 25 Millionen 1 Kilo Tabak, je 6 Millionen Kilo Haselnüsse, trok- kene Feigen und Rosinen bereitgesiellt für die Zeit des Friedens. Dafür erhofft die Türke: von Rußland Getreide, Mehl, Vieh, Leder, Petroleum, Gummiwaren usw. zu bekommen, wovon beson ders

habe, das der Erzählung wert wäre, ist ja selbstverständlich Wie du mir, so ich dir! Rach diesem Sprüchlein handelt jetzt China gegen das durch den Krieg und noch mehr durch die Revolutionen im Innern geschwächte und fast wehrlose Rußland. Rußland ist ähnlich wie England groß geworden durch Länderranb und Ungerechtigkeit verschiedener Art. Jetzt, ba sich, der ruffische Koloß nicht mehr recht zu verteidigen imstande ist, holt sich China wieder, was russische Herrscher ihm geraubt. Wie du mir, so ich dir! sagt China

. Man darf sicher fein, daß auch I a p^r n über Rußland kommen und es verkleinern helfen wird. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß die schlauen Japsen die Chi nesen vorausgeschickt haben, um zu erfahren, wie stark oder wie schwach Rußland ist, um dann, wenn die Gelegenheit günstig ist, selbst zu kom men, und den b e st e n T e i l zu erwählen. Das großrussische Reich war einmal. An ihm geht das Wort des Dichters in Erfüllung: Die Weltge schichte ist das Weltgericht. Die Kriegsausgaöen der Großmächte

belaufen sich heute auf nahezu 600 Milliarden. Auf die einzelnen Großmächte trifft es folgende Summen: Oesterreich-Ungarn 70. Deutschland 124, England 156. Frankreich 96, Rußland 83, Italien 32, Amerika 20 Milliarden. Ter jetzige Krieg kostet Frankreich z. B. _ mehr in einem Monat als es der ganze deutsch-franzö sische Krieg 1870/71 gekostet hat. Das hat Eng land mit seinem Neid verursacht, dem Frank reich in seinem Rachedurst, Rußland, Italien, Rumänien und Serbien mit ihrer Länder- und Raubgier

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1918
Umfang: 8
hatten wir von Rußland kei nen Frieden zu erwarten. Uebrigens hat der Zar. schon mit den Mittelmachten Frieden schlie ße» wollen, weshalb er mit Hilfe Englands ge stürzt wurde. Der Sozialistenführer K e r e n 31 i olkt hat den Krieg wieder fortgesetzt und hat er klärt, bis zum Weißglühen müsie gekämpft wer den. Und wieder waren es Monarchen — Kaiser Karl und Kaiser Wilhelm —, die schon vor mehr als Jahresfrist die Hand zum Frieden geboten, worauf so manche Sozialistenführer der West» machte nur Hohn hatten, und neue

zu Schweden. Es ist eines der Holz-, fisch- und seenreichsten Länder der Erde und wird nicht ohne Grund das „Land der tausend Seen" genannt. Warenaustausch zwischen der Türkei und Ruß land. , Wie berichtet wird, sind für den War,maus- ; Lausch mit Rußland in der Türkei 25 Millionen > Kilo Tabak, je 6 Millionen Kilo Haselnüsse, Lrok- kene Feigen und Rosinen bereitgestellt für die Zeit des Friedens. Dafür erhofft die Türkei von Rußland Getreide, Mehl. Vieh, Leder, Petroleum, Gummiwaren usw. zu bekommen

, wovon beson ders in Südrußland Riesenmengen vorhanden sein sollen. Uns Oesterreicher interessiert beson ders, daß in der Türkei so viel Tabak lagern soll und wir davon keinen erhalten können. Aber bis „besseren" Herren haben bisher immer noch Wir du mir, so ich dir! Nach diesem Sprüchlein handelt jetzt China gegen das durch den Krieg und noch mehr durch die Revolutionen im Innern geschmückte und fast wehrlose Rußland. Rußland ist ähnlich wie England groß geworden durch Länderraub und Ungerechtigkeit

läßt die Regierung in Peking Truppen an der Grenze von Türkest an aufmarschierey und droht mit dem Einmarsch, um dein Aufruhr ein Ende zu machen itnb die gefährdeten chine sischen Interessen zu schützen. Man darf sicher fein, daß auch Japan über Rußland kommen und es verkleinern helfen wird. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß die schlauen Japseil die Chi nesen vorausgeschickt haben, um zu erfahren, wie stark oder wie schwach Rußland ist, um dann, wenn die Gelegenheit günstig ist, selbst zu kom

men. und den b e ft e n T e i l zu erwählen. Das oßrusfifche Reich war einmal. An ihm geht das ort des Dichters in Erfüllung: Die Weltge schichte ist das Weltgericht. Die Kriegsausgaben der Großmächte belaufen sich heute, auf nahezu 600 Milliarden. Auf die einzelnen Großmächte trifft es folgende Summen: Oesterreich-Ungarn 70. Deutschland 124, England 156. Frankreich 66 , Rußland 83, Italien 32, Amerika 20 Milliarden. Ter jetzige Krieg kostet Frankreich z. B. mehr in einem Monat als es der ganze

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1918
Umfang: 8
Sozialdemokraten M verdanken batten, ja alZ ab außer der Sozialdemokratie überhaupt nie mand den Frieden bringen könnte oder wolle. Das ist rote Jrrlichterer und die Wahrheit Lügen gestraft. Wenn die rus sische Regierung Frieden machen will, sei es die Regierung Lenins oder eine andere, so geschieht dies nur, weil sie dazu sich bequemen muß. Wer sie dazu gebracht, das sind die siegreichen Truppen der Mittelmächte. Ohne die glänzenden Siege der Mittelmächte hätten wir von Rußland kei nen Frieden

- und seenreichsten Länder der Erde und wird nicht ohne Grund das „Land der tausend Seen* genannt. Warenaustausch zwischen der Türkei und Ruß-, land. j Wie berichtet wird, sind für den Warenaus- | tausch mit Rußland in der Türkei 23 Millionen < Kilo Tabak, je 6 Millionen Kilo Haselnüsse, trok- kene Feigen und Rosinen bereitgestellt für die Zeit des Friedens. Dafür erhofft die Türkei von Rußland Getreide, Mehl, Vieh, Leder, Petroleum, Gummiwaren usw. zu bekommen, wovon beson ders in Südrußlano Riesenmengen

, ist ja selbstverständlich Wie d« wir, so ich dir! Nach diesem Sprüchlein handelt jetzt China gegen das durch beu Krieg und noch mehr durch die Revolutionen im Innern geschwächte und fast wehrlose Rußland. Rußland ist ähnlich wie England groß geworden durch Länderraub und Ungerechtigkeit verschiedener Art. Jetzt, da sich der russische Koloß nicht mehr recht zu verteidigen imstande ist, holt sich China wieder, was russische Herrscher ihm geraubt. Wie du mir, so ich dir! sagt China, und handelt auch danach. Nicht ein mal

sein, daß auch Japan über Rußland kommen und es verkleinern helfen wird. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß die schlauen Japseu die Chi nesen vorausgeschickt haben, um zu erfahren, wie stark oder wie schwach Rußland ist, um dann, wenn die Gelegenheit günstig ist, selbst zu kom men, und den b e st e n T e i l zu erwählen. Das großrussische Reich war einmal. An ihm geht das Wort des Dichters in Erfüllung: Tie Weltge- schichte ist das Weltgericht. Die Kriegsausgaben der Großmächte belaufen sich heute auf nahezu 600

Milliarden. Auf die einzelnen Großmächte trifft es folgende Summen: Oesterreich-Ungarn 70. Deutschland 124, England 156. Frankreich 96, Rußland 83, Italien 32^'Amerika 20 Milliarden. Ter jetzige Krieg kostet Frankreich z. B. mehr in einem Monat als es der ganze deutsch-franzö sische Krieg 1870/71 gekostet hat. Das hat Eng- larrd mit seinem Neid verursacht, dem Frank, reich in seinem' Rachedurst, Rußland, Italien, Rumänien und Serbien mit ihrer Länder» und Raubgier und Amerika mit seiner Geldgier zu Hilfe

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1918
Umfang: 8
Deue 2. Sozialdemokraten zu verdanken hätten, ja alZ aL außer der Sozialdemokratie überhaupt nis- mmrd den Frieden bringen könnte oder wolle. Das ist rote Jrrlichterei und die Wahrheit Lügen gestraft. Wenn die rus sische Regierung Frieden machen will, sei es die Regierung Lenins oder eine andere, so geschieht dies nur, weil sie dazu sich bequemen muß. Wer sie dazu gebracht, das sind die siegreichen Truppen der Mittelmächte. Ohne die glänzenden, Siege der Mittelmächte hatten wir von Rußland kei

. Es ist eines der Holz-, fisch- und seenreichsten Länder der Erde und wird nicht ohne Grund das „Land der tausend Seen" genannt. Warenaustausch zwische« der Türke! und Ruß land. Wie berichtet wird, sind für den Warenaus tausch mit Rußland in der Türkei 26 Millionen Kilo Tabak, je 6 Millionen Kilo Haselnüsse, trok- kene Feigen und Rosinen bereitgestellt für die Zeit des Friedens. Dafür erhofft die Türkei von Rußland Getreide, Mehl, Vieh, Leder, Petroleum, Oummiwaren usw. zu bekommen, wovon beson ders in Südrußland

Wie du mir, so ich dir! Nach diesem Sprüchlein handelt jetzt China gegen das durch den Krieg und noch mehr durch j die Revolutionen im Innern geschwächte und fast wehrlose Rußland. Rußland ist ähnlich wie England groß geworden durch Länderreub und Ungerechtigkeit verschiedener Art. Jetzt, da sich. . der russische Koloß nicht mehr recht zu verteidigen i imstande ist, halt sich China wieder, was russische Herrscher ihm geraubt. Wie du mir, so ich dir! sagt China, und handelt auch danach. Nicht ein- ma! dir Pekinger Regierung

, sondern ein ein facher Truppensührer im CharbinerGe. b i e t wagt es jetzt, ein Ultimatum nach Peters burg zu richten, in dein er kategorisch die Ent waffnung der russische Truppen in dem ganzen ; Gebiet binnen 48 S , n fordert. Und gleich- . zeitig läßt die Regierung in Peking Truppen an der Greife von T u r k e st a n aufmarschieren und droht mit dem Einmarsch, um dem Aufruhr ein Ende zu machen und die gefährdeten chine sischen Interessen zu schützen. Man darf sicher sein, daß auch Japan über Rußland kommen

i und es verkleinern Helsen wird. Es ist gar nicht : ausgeschlossen, daß die schlauen Japserl die Chi nesen vorausgeschickt haben, um zu erfahren, wie stark oder wie schwach Rußland ist, um dann, wenn die Gelegenheit günstig ist, selbst zu kom men, und den b e st e n T e i l zu errvählen. Das großrussische Reich war einmal. An ihm geht das Wort des Dichters in Erfüllung: Die Weltge schichte ist das Weltgericht. Die KriegsLusgaSe« der Großmächte belaufen sich heute aus nahezu 600 Milliarden. Auf die einzelnen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 11.10.1914
Umfang: 16
Truppenzahl scheint uns etwas zu hoch ge griffen, ebenso scheint uns die Eroberung von Peschawar nicht ganz glaubwürdig, gewiß ist aber, daß die genannten Reiche die günstige Gelegenheit, um die russische oder englische Herrschaft oder Vormundschaft abzuschütteln, mit Freuden benützen werden. Der Krieg gegen Rußland. Vom russisch-österreichischen Kriegsschauplätze Kommen zwei Meldungen, die von größter Bedeu tung sind. Die. .erste besagt, daß die Bereinigung der Deutschlands Heeresleitung

daher endlich auch von fast allen bei der Armee befindlichen Soldaten Briefe und Karten an die Angehörigen in der Heimat, die durchweg mit ! den Worten begannen: „Da wir jetzt Rast haben". Ueber die ersten Zusammenstöße erfahren wir. Eine Kriegslist unserer Truppen. - bon Deutschland aus gegen Rußland borrückenden Truppen mit den österreichischen gelungen ist. Zum Verständnis folgendes: Deutschland hatte bis in letz ter Zeit gegen Rußland nur schwache Truppen stehen, die fast ausschließlich

österreichischen Truppen im Rücken ge faßt zu werden und so zwischen zwei Feuer zu kom- mn. Das ist das große österreichische Verdienst, eine Leistung, die zu den schwersten Aufgaben ge hörte, die dieser gewiß schwere Krieg an unsere und reichen Gebiete zwei rustische kleinere Armeen voll ständig zu schlagen. Jetzt, nachdem die freiwilligen und Ersatzreservisten ausgebilvet sind, war es Deutschland möglich, eine zweite größere Armee aufzustellen und sie nach Rußland zu schicken und dieser ist es nun gelungen

, soweit vorzurücken, daß sie mit der österreichischen nicht bloß in loser Füh lung, sondern direkt in Verbindung steht, so daß sie mit der unserigen Schulter an Schulter kämpften. Es ist das natürlich für uns sehr erfreulich. Deutsch lands Truppen kämpfen an der Seite der Unseri gen gegen Rußland, wie wir mit unserem besten Geschütz, den Mörserkanonen, den Deutschen hel fen, die französischen und belgischen Festungen bre chen. Die zweite Meldung besagt, daß es' am 4. Ok tober, d. i. am Geburtstage

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 4
Datum: 06.12.1917
Umfang: 4
sich die Frage bei der Versorgung der Mittelmächte. Sowohl Rußland als auch unsere Monarchie und Deutsch land gebricht es derzeit an dem nötigen rollenden Material, um selbst bei Vorhandensein ausgiebi ger Lebensmittelreserven. in Rußland dieselben rasch in Bewegung zu bringen. Die verschiedene Spurweite der Bahnen Rußlands und jener Mit teleuropas wird gleichfalls ein nicht unwesent liches zeitraubendes Hindernis bilden. Dazu kommt noch die Desorganisation des russischen Verkehrswesens und die Belastung

desselben durch die Aufgaben der Demobilisierung und eventuell des Gefangenenaustausches. Selbst also in dem Falle, als beim Friedensschluß mit Ruß land für uns günstige wirtschaftliche Vereinba rungen getroffen werden könnten, wird man auf die Erfüllung derselben aus oben genannten Gründen und Hindernisien nicht bald rechnen können, wenn auch vielleicht der eine oder an dere Artikel wieder in reichlicherem Maße ruf unserem Markte erscheinen könnte, soweit nicht Massenartikel in Frage kommen. Was könnte uns Rußland bieten

? Vor dl-, i Lebensmittel. Da während der Kriegsjahre die Ausfuhr von Getreide aus Rußland vollständig gehemmt war, müssen größere Mengen desselben in Rußland aufgestapelt liegen. Getreide und Mehl. Vielleicht auch Zucker könnten also die Mtt- telmächte seitens Rußland erwarten. Tie riesige Geflügelzucht im russischen Reiche käme für die Eierversorgung in Betracht. Von Genußmitteln wäre vorzugsweise auf Tee zu rechnen. Für un sere Industrie hätte das russische Petroleum, aus dem wieder Benzin erzeugt

werden könnte, großen Wert. Auch gewisse Metalle, wie vor allem Pla tin, könnte Rußland liefern, wie Rohbaumwolle aus Rufsisch-Turkestan und die russische Flachs- Produktion würde unseren Textilfabriken über die Rohstoffnot hinweghelfen. Dazu käme noch die Bereicherung unserer Leder- und Pelzindustrie. Aber all das ist Zukunftsmusik, selbst bei einem baldigen Friedensschluß mit Rußland, dem auch Dauer beschieden ist, könnte eine Versorgung Mitteleuropas mit diesen Lebensmitteln und Rohstoffen in höherem Maße erst

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 29.12.1921
Umfang: 12
in London gewesen feien. Unter den Bedingungen für die Wiederher stellung des internationalen Handels mit Rußland führen die „Times" an: Anerkennung des Privateigen tums, der früheren Schulden, des Rechtes privater Unternehmungen. das Vorhan densein von Gesetzen zur Erzwingung der Einhaltung von Kontrakten, Finanz- und W ä h r n n g s b e d i n g u ng e n. die den Zeitläuften an gemessene Sicherung bieten. Ein internationales Zusammen arbeiten könne am wirksamsten gestaltet tverden durch Bil dung

Eduard VH.; sie sind Versuche mit rmtaugliHen Mitteln, die wohl das. ertt- waffnete Zwischengelände, das Deutsche Reich, immer wieder demütigen, die aber an Rußland ebenso wirkungslos ab- prallen , wie die durch Frankreich ausgerüsteten Heere der Armesführer Koltfchak, Judenitfch, Deuekin und Wrangel — das russische Reich ist auch in Gebeugtheit zu groß und z« menschenreich. Was Napoleon imd Hindenburg nicht gelang, Rußland tödlich zu treffen, werden polnisch-rumänische Epi gonen nie erreichen

werden. Dies zeigt eine Neuorientierung d e r Mächtegruppierung für die Zukunft auf, dis Frankreich zwar durch Entsendung regierungsbevollmächtig ter Ingenieurs nach Moskau zu verzögern versucht, ohne sie jedoch erfolgreich zu behindern, was Frankreichs Chauvinis mus zur 'Nervenpsychose arrfreizt. Doch Rußland erwartet keineswegs gottergeben den Streich und Zeitpunkt des von französischen Schleppträgern beabsich tigten Hiebes. Im heutigen Rußlmtd der Tscheka ist alles mehr denn je nationalistisch, gleichgültig

ob Sowjet- oder Zaretwuhänger, ob bürgerlich oder bäuerlich. WMrend andere unterlegene'Völker Heer und Wehr zerschlugen, ob wo HO sie vor den Feinden siegreich waren, um pazifistifch-inierna- tionalen Irrlichtern nachzujagen, zog Neu-Rußland entgegen- gesetzte Folgerungen: Die alte besiegte Armee wurde durch neue Garden ersetzt, die, als Banner internationale Verbrüderung und Weltrevolution geradeso für Mütterchen Rußland vor sich hertragen wie seinerzeit russische Zaren das Prinzip der Legitimität

-Aus- rüstungsarsenal sich zu schaffen anschicken, das lediglich in der Hochkampagne des Weltkrieges übertroffen werden konnte. Demgegenüber steht einwandfrei fest, daß die strategischen Haupteisenbahnlimen Rußlands in leistungsfähigen Zustand gebracht sind, obwohl dem Ausland über Betriebsstillstand, Arbeitslosigkeit, Hungersnot und Massensterben ebenso imu fangreich und ,,wahr" berichtet wird, wie seinerzeit darüber, daß Deutschland die Knochen seiner gefallenen Helden zu Del aussiede! Da man Rußland weder

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 18.04.1917
Umfang: 4
Z0 WirksLMSs Arrkündigungs' MkttLt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine vierspaltige Zeile oder deren Raum 12 li; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abhotstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oie Vorgänge in UuZiLnä unci Ure ^riectens- bsreirseiiast der flGÜttefmädne Die provisorische Revolutionsregietung in Rußland hat vor einigen Tagen eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ihre Stellungnahme zum Krieg

und Frieden bekanntgab und u. a. hervorhob, daß Rußland nicht die Absicht verfolgt, andere Völker zu beherrschen, ihnen ihr nationales Erbe wegzunehmen und gewalt sam fremde Gebiete zu besetzen; daß es vielniehr einen dauerhaften Frieden auf Grund des Rechtes der Völker, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, herbeiführen will. Das k. k. Tel.-Korr.'Büro in Wien hat daraufhin folgende amtliche Erklärung veröffentlicht: „Die Regierung der österr.-ungar. Monarchie hat von der am 11. April veröffentlichten

anstreben, einen Frieden, der Dasein, Ehre und Entwicklungssreiheit der krieg führenden Staaten sicher!. Da hiemit der ganzen Welt und besonders den Völkern Rußlands klar vor Augen geführt erscheint, daß Rußland nicht mehr gezwungen ist, für seine Ver teidigung und die Freiheit seiner Völker zu kämpfen, kann es bei dieser Gleichheit der Ziele der Regierun gen der Verbündeten und der provisorischen Regierung Rußlands nicht schwer sein, den Weg der Verständigung zu finden — dies um so weniger

Antwort auf die Äußerungen der russischen Regierung. Sie gehen davon aus, daß die Erklärungen des Für sten Lwow und nicht die dts englandfreundlichen Herrn Miljukow die Ansicht Rußlands wiedergebm. Wenn diese Voraussetzung zutrifft, daun besteht in der Tat keine unüberbrückbare Kluft mehr zwischen Rußland und uns und jeder Grund für eine Fortsetzung des Kampfes zwischen den Mittelmächten und Rußland entschwindet. Volle Sicherheit einer Verständigung mit Rußland. Berlin. 16. April. Die „Voss. Ztg

." führt aus: Die Verständigung mit Rußland ist jetzt nicht nur möglich, sondern sicher geworden. Wir können bis zum Ergebnis der Ueberlegung des russischen Volkes ausharren. Denn wir sind jetzt ganz sicher, wie dieses Ergebnis sein wird. Auch die englische Arbeiterpartei für den Frieden. Haag, 16. April. Nach Londoner Berichten ver öffentlicht die unabhängige Arbeiterpartei Englands einen Aufruf an das englische Volk, worin der Re gierung Lloyd Georges zum Vorwurf gemacht wird, daß sie einen direkten

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1920
Umfang: 4
, wieviel Getreide und RMtoffe Rußland gegenwärttg ausftihren kann. Doch gibk es Leute, die die Vorräte als erstaunlich bezeichnen. Der Rußland gemachte Vorwurf, es sei schleck regiert, ist nicht hinreichend, um auf die Wiede raufncchme des Haudelsve-rLehres mit ihm zu ver- zichterx. Sluch die wrter dem Zarismus verübten Greuel waren kein Hindernis, mit Rußland Handel zu treiben. Solange der Friede nicht gesichert ist, wird kein Land die volle Stabilität erreichen können. rrntordrücklmg

und Staatsbeöienstrter beschlossen, ihren Mitgliedern die glatte Verweigerung von Diensten zur Beförderung von Ententetruppen für Polen und Rußland befehlen. * Die Zerstörung von deutschem Kriegsgerat. Ans Berlin wird berichtet: Welche erhebliche Mengen von Kriegsmaterial in Ausführung des Friedensvertrages bereits zerstört worden sind, zeigen die Zahlen für die Zeit vom Juli 1919 (Ratifizierung des Friedensvertra ges durch Deutschland) bis zum 31. Mürz 1920. In dieser Zeit wurden zerstört rund 5000 Geschütze

durch glücklich« Kriege die Machtstellung erreicht habe, welche «s nötig habe, sei unsere Politik darauf gerichtet gewesen, die Koalitionen zu verhüten, welche seine fernere Existenz gefährden könnten. Das seien die Koalitionen des Siebeirjrihrigen Krieges, von Oesterreich, Rußland, Frankreich zusam.inen oder auch von eini gen dieser Mächte gegen uns. Wir seien nicht wie Frankreich unter Louis den Vierzehnten, wo der König selbst oder einer seiner Mini ster alljährlich das Bedürfnis gefühlt

habe, über seine Rachbarn herzufallen. Wir hätten jetzt unsere richtigen Grenzen und könnten bei der allgemeinen Wehrpflicht überhaupt keine Eroberungs- oder sonst frivole Kriege führen. _ Wir hätten mit Rußland keine kolli dierenden Interessen, auch nichts von einem glücklichen Kriege mit Rußland zu erwarten. Rußland stab« 1875 gefragt, ob wir bei einem Angriff auf Oesterreich neutral bleiben würden. Er habe sich vier Wochen hindurch denr entzogen, eine Airtwort zu geben und geraten, den General von Werder

, der in Livadia mar, von dort zurückzurufen. Schließlich habe er mit Sr. Majestät Zustim mung geantwortet: „Nein". Denn wir kömtten Oesterreich nicht als mächtigen Staat verschwinden lasten und Rußland preisgeben. Daraus habe Rußland 1876 in Reichstädt einen Vertrag mit Oester reich geschlossen, um freie .stand im Orient zu bekominen. Oester^ reich habe das hinterher hier mitgeteklt und damit den Beweis ge liefert, daß es sich Deutschland als Freund aufrichtig genährt habe. Daraus sec 1879 das Bündms

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Alpenland
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Seite 1 von 6
Datum: 02.08.1920
Umfang: 6
In Innsbruck: Morgenblatt 80 h — Abendblatt 40 h — Auswärts: Morgenblatt 80 h — Abendblatt 40 Deutschsüdtirol: Morgenblatt 20 Cent. — Abendblatt 10 cent. Deutschland: Morgenblatt 40 Pfg. — Abendblatt 20 Pfg. — 1. Jahrgang Innsbruck/ Montag/ am 2. August 1020. Zolge 243 WmeichWe KnegsgefM-ene -BMche GeWu in RuUnnd. Oesterreich delegierte eine Mission nach Rußland und ^traute sie mit der Aufgabe, die Hermbesörderung unserer Kriegsgefangenen durchzuführen. In welcher Weise diese Delegation

ihrer Aufgabe gerecht wird, darüber bringen Heimkehrer merkwürdige Kunde. Immer festere Formen nehmen jene Nachrichten an, welche von der Zurückhaltung österreichischer Öfterere, aber auch 'Mannschaftspersonen als politische Geiseln in Rußland zu berichten wissen. Heimkehrer erzählen es, und gaben es auch zu Protokoll. Die Staatskommission für Kriegsgefangenen- und Zivilangelegenheiten griff pflicht gemäß die Angelegenheit auf. Die Sowjetregierung in Rußland und in der Ukraine begründeten das Zurü khalten

der in Rußland gegründeten österreichischen „Soldatenföderationen" mit' dem Sitze in Moskau angesprochen werden kann. — Beweise liegen vor. Hat doch ein der kommunistischen Partei der Re publik Oesterreich angehörendes Mttgllev der Staatskom- mkslion unverhohlen geäußert, er stehe mit dem ruffischen Dolkskommiffär für Aeußeres in Verbindung und sobald die Offiziere in Oesterreich den Versuch unternähmen, der Reaktion Vorschub zu leisten, seien Vorsorgen getroffen, daß an ihren noch in Rußland gefangen

in stiller Ruhe hallt ein solcher Laut dann cm unser inneres Ohr Md gibt uns die tröstende Gewißheit, daß eine untrennbare Schar trauensmann in der Eigenschaft eines Kuriers für Mos- f«u, über Verfügung des österreichischen Missionschefs in Rußland in Berlin anznstellen. Auch dieser Versuch wurde entdeckt. In welcher Weise die rote Internationale arbeitet, um für ihre Ideen Stimmung zu machen, dafür legt ein Mitte Juni in ruffischen Tagesblättern erschienener Artikel ein beredtes Zeugnis

ab. Diese Zeitungsnotiz war in Form eines Aufrufes an die „Genossen aus Deutsch österreich" gekleidet und berichtete entstellt, welchen Druck die öffentliche Meinung in Oesterreich auf die Regierung ausüben mußte, um die Entsendung einer Mission zur Repatriierung der Kriegsgefangenen nach Rußland zu erpressen. Unter Führung der kommunistischen Partei Oesterreichs hätten die Angehörigen der zurückgehaltenen Kriegsgefangenen und schon hermgekehretn Soldaten Tag für Tag in Versammlungen die Rückbringung verlangen müssen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 02.11.1917
Umfang: 16
seiner Tochter den Ofen ein. Als er die Tür öffnete, waren beide Kinder bereits Leichen. . : Was sie sagen. (sch lüge nie, auf Ehrenwort, — sagt Rußland, Ich sprech' die Wahrheit immerfort, — sagt England, Ich rede immer klar und grad, sagt Frankreich. Ich schweig' und rede durch die Tat, — sagt Deutschland. Den Krieg, den führ ich noch fünf Jahr' — sagt Frank reich, Ich führ' ihn zehne, das ist klar, — sagt Rußland, Ich führ' ihn zwanzig ganz gewiß, — sagt England. Ich führ' ihn, bis er fertig ist, — sagt

Deutschland. Wir schließen Frieden nur zu dritt, — sagt England, Jawohl, wenn du schließt, schließ ich mit, — sagt Rußland, Wir schließen Frieden in Berlin, — sagt Frankreich, Jawohl, und ich diktiere ihn, — sagt Deutschland. Stark ist mein Arm und groß mein Mut, sagt England, Ich schlag' den Gegner bis aufs Blut, — sagt Frank reich, Ich schlag' ihn ganz allein entzwei, — sagt Rußland, Drum kämpfen achte gegen zwei, — sagt Deutschland. Die Deutschen soll'n in Brüssel sein, — sagt Rußland, Sie nahmen

längst Antwerpen ein, — sagt England, Mich dünkt, die kriegen immer mehr, — sagt Frank reich, Ja, Krieg, das kommt von „kriegen" her, —- sagt Deutschland. Deutschland ist 's ärmste Land der Welt. — sagt Ruß land, Es hat nicht einen Pfennig Geld, — sagt Frankreich, Nicht einen Kreuzer, glaubt es mir, — sagt England, Die Kreuzer hol'n wir uns von dir, — sagt Deutschland. Wir schlagen Deutschland, eh' man's glaubt, — sagt England, Wir schlagen euch direkt aufs Haupt, — sagt Rußland, Wir schlagen

, bis das Herz euch bricht, — sagt Frank reich, Du! kennst mein Herz noch lange nicht, — sagt Deutsch land. Wir war'n für Frieden, das ist klar, — sagt Frankreich, Auch wir. wir hab'n den Friedenszar, — sagt Rußland» Auch unser King (König) ist mild und zart, — sagt England, Genau wie „Onkel Eduard", —- sagt Deutschland. Wir sind schon halbwegs in Berlin, -- sagt Frankreich, Bald werd'n wir durch die Linden ziehn, — sagt Eng land, Das Kaiferschloß wird unser Sitz, — sagt Rußland, Auf Wiedersehn in Doberitz

, sagt Deutschland. Barbaren soll'n die Deutschen sein, — sagt Rußland, Sie schlagen alles kurz und klein, — sagt Frankreich, <5te hab'n schon alles klein gekriegt, — sagt England, Nur deine «Schnute'L nicht — sagt Deutschland -« ' Landwirtschaftliches. Zur Beschlagnahme der Weintrestern. 1 Vielfach ist,irr -den Kreisen der Weinbautreiben- ben tue Meinung verbreitet, daß verschimmelte Weintrester, ferner auch Weintrester, welche, wie dies in der Regel der Fall ist, schon in Gärung übergegangen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1921
Umfang: 8
zu einer Bedro- hung Deutschlands zu machen. Ire Regier des ßRtente-8mversal-SU«s us vir Mahr für Sowjettußlsni. In der letzten Sitzung des Wiener Kreisarbei- terrates erstattete, wie die „Arb.-Ztg." meldet, Friedrich Adler das politische Referat, in dem er sich hauptsächlich mit den zwei die Politik des Sozialismus gegenwärtig bestimmenden Proble men beschäftigte: der Raubgier des Entente- Imperialismus und der Gefahr, in der Sowjet rußland schwebe. Hinsichtlich des ersteren ver wies er auf das Manifest

der österreichischen Internationale vom Jahre 1915 mit dem Protest gegen alle Kriegsentschädigungen. Bezüglich Ruß lands habe Redner das Gefühl, daß die kölsche- wistische Beweg:.ng in letzter Linie zu einer schwe ren Schädigung der proletarischen Gesamtbelve. gung sül)ren werde. Er wandte sich gegen die Auffassung, daß in Rußland tatsächlich der So zialismus bestehe; das gegenwärtige Herrschafts system sei eine Koalition der Arbeiter und der Bauern; um den Arbeitern die unbeschränkte Herrschaft in den Städten

zu erhalten, gab man den Bauern die Herrschaft in den Dörfern. Nach längerer Debatte wurde ein Antrag an genommen. wonach sich der Kreisarbeiterrat zu den im Referate Adler dargelegten Grundsätzen bekennt. Neste PoUtik der EorMregmssKZ. Aus Moskau Wird gemeldet: An: 16. März wurde in Moskau zwischen Sow» jctrußland und der türkischen Negierung in An gora ein Vertrag unterzeichnet, laut welchem Datum bei G e o r g i e n verbleibt, Rußland Kon stantinopel als die Hauvtstadt der Türkei für ewige Zeiten

anerkennt und Rußland der freie Verkehr durch die Meerenge gestattet wird. Dieser Vertrag schließt die Kette der russischen Friedens, schlüsse mit den Orientvölkern ab, da Moskau bereits im Februar Verträge mit Persien, Afgha- nistan und Buchara abgeschlossen hat. Das allrussische Zentral-Exekutievkomjtce §r- Lffnete am 20. März wieder seine Vollsitzungen mit einer Rede K a l e n i n s, in der er die Auf gaben der Sitzungsperiode darlegte. Das Ko mitee wird u. a. die Durchführung der Natural abgaben

, über die Ratifikation der abgeschlossenen Verträge ufw. zu entscheiden haben. Kalenin er klärte. durch den Frieden von Riga ist un sere letzte äußere Front verschwunden und wir hoffen, daß in Zukunft keine derartige Front mehr entstehen werde. Im Namen des Vollzugsausschusses hat Ka- lenin an den Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika und den Präsidenten Harding eine Note gerichtet, in der erklärt wird, daß Sowjet rußland gegenwärtig, da viele Mächte Friedens- Verträge mit ihm schließen, den Mangel

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.03.1915
Umfang: 8
Zellen und Frieden zu schließen'? 'S)g a r ein ä u er Frieden ist besser als ein guter Streit , und bös wird uns sogar der glänzendste S eg einbr ingen, mit teurem Preis erkauft wäre? Be- w as kann Rußland > -: ) . ) t. d ':tu Neues Territorium? Braucht es denn aßlanb d Ist denn, im Gegenteil, der Gewinn neuer Gebiete mit dichter deutsch-polnisch-jüdischer Bevölkerung (durchwegs germanisiert, di- Rußland gehässig gesinnt ist, uns n.cht gesährüch? Der Gewinn von Gebieten, die reich an Industrie

erklärte, wagte die englische Regierung nicht, im Parlament das Wort „Rußland" ' auszusprechen und mußte nur von Belgien und Frankreich reden, so sehr war unter den Engländern der Haß gegen Rußland noch am Vorabend des Krieges und bereits m der Periode der „Tripel-Entente" (die bisher noch Nicht Bündnis geworden ist) entwickelt. Jetzt soll die Stimmung Englands Rußland gegenüber unter dem Einfluß der russischen militärischen Erfolge (!) und des Bewußtseins, Deutschland ohne die Hilfe Rußlands

nicht beikommen zu können, besser geworden sein. ! Wie aber wird die Politik Englands nach Beend:- ! qunq des Krieges nach der Niederwerfung der deutschen Macht sein? Wird England dulden, daß Rußland die Meerengen erhält? Wird es uns ms Freie des Mittelmeeres hineinziehen lassen? In den Persischen Golf (Mesopotamien)? Ein Ab kommen in diesen Fragen besteht bis heute nicht zwischen Rußland und England. So sprechen die „Germanophilen". Sie fügen hinzu, daß auch Frankreich uns, nach der Vernichtung des Deutschen

polemisiert gegen diese Gedankengänge, die in vielen unzensurierten russischen Köpfen wohl ; noch weitverzweigter sein mögen, gibt aber zu be- ! denken, welches Schicksal Rußland bedroht haben \ würde, wenn England neutral geblieben wäre. Er l gelangt aber doch zum Schluß zu folgenden Ein- j geständnis: „Die militärische Macht unserer Gegner j ist so groß, daß es fast unmöglich ist, die mili- j tärischen Kräfte zu brechen und sie endgültig zu i | schlagen." Professor Migulin setzt alle seine \ Hoffnungen

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1887
Umfang: 8
über die Mili tär-Vorlage führte letzthin im deutschen Reichs tage zu heißen Kämpfen, in welche Graf Moltke und Fürst Bismarck persönlich eingriffen. Der Fürst sagte: Das Verhältniß des deutschen Rei ches zu Oesterreich ist sicher und vertrauensvoll; auch Rußland gegenüber sind die Beziehungen Deutschlands über jeden Zweifel erhaben. Uns beseelt keine Rauflust, unsererseits wird sicher kein Krieg mit Rußland begonnen. Unsere schwie rige Aufgabe ist, den Frieden zwischen Rußland und Oesterreich zu erhalten

wurde in Paris von den Ministern empfangen, erhielt jedoch auch dort wenig tröstliche Versicherungen, deren Schlußbemerkung stets dahin gipfelte: die Bulgaren sollten sich mit Rußland versöhnen. — Die Einnahmen des französischen Staats schatzes im Jahre 1886 betrugen 32 Millionen weniger als im Jahre 1885 und blieben um 71 Millionen hinter dem Voranschlag zurück. Dazu kommt aus Tongkin in Asien die Nach- rich t, daß die Franzosen dort wieder einmal eine Schlappe von den Aufständischen erlitten

haben. Belgien. Aus Brüssel wird gemeldet: Das Kriegsministerium arbeitet einen Plan für die möglichst rasche Mobilisirung der Armee aus. Gleichzeitig wurde der Kommandant der Ant- werpener Festung angewiesen, Raum,für 26 neue Batterien zu schaffen. In Montenegro treffen fortwährend Waffen- Sendungen aus Rußland ein. Vor einigen Tagen erst sind dort 6000 Stück Gewehre angekommen. — In einem Kriege mit Rußland könnten uns Oesterreichern die Montenegriner immerhin un bequem werden. Rußland hat für 1887

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 02.04.1921
Umfang: 12
- polnische Grenze ungefähr von Dünaburg nach dem Süden über Smorgon längs der Eisenbahn linie Baranowitschi—Lmnnetz—Sarny—Rowno. Diese wichtige Eisenbahnlinie' geht an Polen über, so daß Polen in der Richtung Dünaburg— Smorgon einen Korridor zwischen Rußland und Litauen bildet. Dieser Korridor bedeutet eine Erschwerung ftir die zukünftigen Handelsbezie hungen zwischen Deutschland und Rußland. Die Ware, die aus Rußland nach Deutschland und umgekehrt auf dem Landwege gelangen soll, muß zuerst

den polnischen Korridor und dann Litauen passieren. Polen braucht nur die Transitware hoch mit Zoll zu belecken und ein Warenaus tausch wird auf diesem Wege zur Unmöglichkeit. In dem Gebiet, das Rußland an Polen abge- CfCfrert hat, befinden sich große Länderteile, die in ihrer überwiegenden Mehrheit von Weißrus sen bewohnt werden. Dieses Gebiet umfaßt nicht weniger als 135.000 Quadratkilometer, auf denen fast sieben Millionen Menschen wohnen. Von diesen sind höchstens drei- bis viertausend Polen

, die anderen sind Weißr::ssen und Juden. Doch nicht allein in seinen territorialen Be dingungen liegt für Rußland die Härte dieses Friedens. Auch in den finanziellen Bedingungen ist er sehr schwer. Rußland muß an Polen 30 Millionen Goldrubel als Entschädigung für die Zerstörung und Vernichtung beS polnischen Eigentums während der Kriegsoverationen im Jahre 1914—1915 bezahlen. Rußland muß außerdem alle Kulturwerte und Kunstgogen- stände zurückgeben, die seit der ersten Teilung Polens, das heißt also seit dem Jahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.08.1916
Umfang: 8
Anlaß haben, mit staats'männischen Leistungen und kriegerischen Erfolgen so zufrieden zu sein, wie es den Ansu-.iu hat, kann dahingestellt bleiben. Die Verleurnoäu gen unserer Diplomaten und Flotte und die Be schimpfung unserer Heere machen den gegenteiligen Eindruck. , Englands Schergcndienste für Rußland. Christian! a, 4. Aug. Die englandfreundliche Zeitung „Verdensgang" macht Aufsehen erreg enoe Veröffentlichungen über die Behandlung russischer politischer Flüchtlinge und Juden, die sich seit Jah

würden je doch kann: nach Flandern, sondern, wie bereits be gonnen, an die russische Knute oder an den Galgen ausgeliefert. Rußland schlage so zwei Fliegen mit einer Hand. Es erhielte 25.000 verhaßte Juden als Kanonenfutter und die jungen russischen Akade miker ausgeliesert, die zu Tausenden aus politischen Gründen Rußland den Rücken gekehrt haben. Diese würden an der Front sicher Uriasposten abgeben, um sie so schnell los zu werden. Noch wahrschein licher sei jedoch, daß man sie sofort an den Galgen knüpfen oder nach Sibirien

senden werde. Mit Ma xim Gorgi wäre sicherlich ein Gleiches geschehen, wenn man nicht Europa fürchtete. Alle die jungen Menschen, die man jetzt aus London gewaltsam Rußland in die Arme treibe: Studenten, Juristen, Ingenieure, Schriftsteller und die verhaßten Ju den, die schon in Friedenszeiten wie in einer Hölle lebten, seien jetzt mit einem Male gut genug, für Rußland, ihr Vaterland, in den Kampf zu gehen wie Negersklaven. Man bringe sie in London an Bord von Segelschiffen und werfe sie in Ladungs

räume. Die Schiffe fahren direkt nach Archangelsk und Alexandrowsk. Seit mehreren Wochen gingen täglich ein paar solcher Sklavenschiffe von England über die Nordsee nach Rußland, und so werde es weitergehen, bis alle als Landesverräter auf russi scher Erde in Sicherheit gebracht seien. Von ihrem Vaterland hätten sie nie eine andere Behandlung er wartet. Aber, so schließt der Bericht, hätte man nicht von England, dem großen „Beschützer der Klei nen und Unterdrückten", mehr Humanität erwarten müssen

auf dem Trugschlüsse, daß das «gegenwärtige Bündnis ein dauerndes sei. Mer solbald die Furcht, die die Ver bündeten zuiamnrenhälb, ihre Wirkung verloren hat. wird sich das Bündnis auflösen. Die Pariser Vor schläge machen allen Hoffnungen auf einen Frieden unter den Nationen ein Ende. Europa wird dau ernd in zwei feindliche Lager geteilt «bleiben. Meinungsverschiedenheiten zwischen Rußland und England wegen Persien. Die „Frankfurter Zei tung" meldet aus Konstantinopel: Nach verläßlichen Nachrichten tauchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 20.05.1922
Umfang: 16
als Staatsgut und gab die Bildung sowie Anstellung der Geistlichen unter die Obhut des Staates. Seitdem ist die russische Kirche ein blindes Werkzeug der zaristi schen Staatsgewalt gewesen. Der niedrige Geist liche empfand diese Abhängigkeit nicht immer als Segnung und vor dem Kriege betrachtete man in Rußland den Popen als einen Teil des leiden den Volkes. Die Trennung der Kirche vom Staat durch die Bolschewistenrevolution war eine Maß nahme, die aus der Umwälzung erfolgte, aber keinen religionsfeindlichen

— zusammen? Zuerst hieß es, die Sowjetregie rung werde dem Vatikan gestatten, Missionäre .nach Rußland zu senden und werde einer Tätig keit der römisch-katholischen Kirche auch sonst den 'Weg ebnen. Nach einer späteren Meldung han delt es sich gar um eine offizielle Verschmelzung der russischen und der römisch-katholischen Kirche. Wir wissen nicht, toelche der beiden Versionen der Wirklichkeit näher kommt, jedenfalls wird man in beiden Fällen mit dem Widerstand der höhe ren orthodoxen Geistlichkeit

rechnen müssen. Es ist möglich, daß die Sowjetregierung auf diese Weise die Macht der orthodoxen Geistlichkeit, die immerhin ein starker Faktor ist, zu brechen be absichtigt. Man wiirde auf eine Kirchenspaltung hinarbeiten, aus der die Staatsgewalt den Nut zen ziehen würde. Schon heute mehren sich in Rußland die Anzeichen, daß mau innerhalb des russischen Volkes einer derartigen Spaltung nicht abgeneigt ist. Wie bei dem Kampfe um die Ab gabe der Kirchengüter, scheint auch hier der Ge gensatz

zwischen der höheren und niederen Geist lichkeit eine große Rolle zu spielen. Es ist durch aus bemerkenswert, wenn sich Teile der niederen Geistlichkeit bemühen, das Volk zu einer religiö sen Gemeinschaft (der sogenannten „christlichen Brüderschaft"), unabhängig von der russisch katholischen Kirche, zusammenzuschließen und auch die protestantischen Elemente in die neue Kirchengemeinde mit aufzunehmen. Sollte diese Betvegung an Ausdehnung gewinnen, so könnte sie für Rußland die Bedeutung haben, die für Deutschland

die Refornmtion hatte. Zu gleicher Zeit bedeutet ohne Frage das Einvernehmen zwischen Vatikan und Sowjetregierung eine be trächtliche Steigerung der fowjetrussischeu Auto rität in außenpolitischer Hinsicht. Ob man dar über hinaus in Rußland von den: Auftreten der römisch-katholischen Kirche eine Hebung des stark gesunkenen Autoritätsgefühles im Volke erwar tet, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls weist die Tatsache, daß die russische Regierung in letz ter Zeit sich immer mehr der aktiven Mithilfe des früher

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 19.08.1905
Umfang: 20
aus sichtsvollen, später aber durch das Zögern Schwe dens in den Hintergrund getretenen Kandidatur des Prinzen Karl Bernadotte, so besteht eine nicht unbedeutende Bewegung für die Proklamierung der Republik Norwegen. Die Vorgänge in Rußland. Man meldete aus Tiflis, 14. August: Die Polizei hat in einem Ereignisse und Merkwürdigkeiten aus der tirolischen Geschichte. Von Hans v. Sprengenstein. (Fortsetzung.) Der Jubel darüber blieb leider nicht allzulange ein ungetrübter. Die kaiserliche Armee unter Erzherzog

. Sonst sagt man: Das Schwierigste zuerst. .Die Diplomatie in Portsmouth macht es anders; sie sagt: Das Schwierigste zu letzt ! Bis jetzt ist über vier Punkte ein Einver- ständnitz erzielt. Der Inhalt der ersten drei Ar tikel ist folgender: Rußland anerkennt Japans vorherrschenden Einfluß und seine besondere Stellung bezüglich Koreas, welches Rußland von nun an als außerhalb seiner Einfluß sphäre stehend anzusehen bereit ist? Japan ver pflichtet sich, die Suzeränität der herrschenden Dynastie anzuerkennen

mit der Berechtigung, die Zivilverwaltung zu beraten, zu unterstützen und zu vervollkommnen. Rußland und Japan erkennen gegenseitig die Verpflichtung an, d i e M andschurei zu räumen, auf alle besonderen Vorteile dort zu verzichten, die territoriale Unverletzlichkeit Chinas zu achten und den Grundsatz gleicher Rechte für Handel und Industrie aller Nationen in dieser Provinz aufrecht zu erhalten. Rußland und Japan verpflichten sich ferner zur Wieder herstellung der chinesischen Verwaltung in der Mandschurei

. Bezüglich der Abtre tung Sachalins und Zahlung einer Kriegsentschädigung macht Rußland Ein wend u n g e n. Die r u s s i s ch e A n t w o r t auf die bezüglich m japa nischen Bedingungen prüft der Reihe nach dw Bedin gungen und legt sodann die Ursachen und Gründe für die Entscheidung dar, zu der man in jedem einzelnen Falle gelangt ist. Der Beweisführung gegen die Bezahlung einer Entschädigung oder gegen eine Gebietsabtretung liegt die all gemeine Anschauung zugrunde, daß Rußland für denKrieg

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