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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 31.03.1915
Umfang: 8
werden den betreffenden Zeichnern unter brieflicher Verständi gung gutgeschrieben. Die definitiven Stücke der Kriegsanleihe werden ebenfalls gegen Vorweis der Abrechnung an der Kasse ausgefolgt oder auf Wunsch durch die Post zugesandt. Kriegsgefangen. In der Verlustliste Nr. 147 finden wir u. o. folgende Kriegsgefangene aus unseren heimischen Truppenkörpern: Auer Franz Peter, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Obertilliach. 1882. verw., kcieges. (Moskau, Rußland). — Crazzolaro AlsonS, 3. KM . Ersatz Komp., Bruneck. Abtei

, 1887, kriegSges. — Decassian Giovanni, Waffenm. III. Tit. II. Kl., 3. KjR., 8. Komp.. Amp.zzo. Buchen- st in, 1889, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). — Doblander Hermann, 3 KjR.. 5. Komp., Bozen. 1881, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syc-Darja, Rußland). — Echart Joses, 3. KM., 7. Komp., Reutte, Heiterwang, 1891, kriegsges. (OmSk. Ruß land). — Feichter Valentin, 3. KM., 5. Komp, Bruncck. Trusten, 1886. kriegsges. (EvakuationS- spital Nr. 43 in Rjäfan, Rußland) — FcanzeSchini Joses

, 3. KjR., 4. Komp, Bozen. Psatten, 1890, kriegSges. (KainSk, Gouvernement TomSk, Sibirien). — Maier Franz, 3. KM, 4. Komp., Schlünders, Tomberg. 1887, kriegSges. (KainSk, Gouvernement Tomsk. Sibirien, Raßland). — Matha Jofef, 3. KM., 3. Komp., Bozen. Eppan, 1885. verw , kriegsgef (Wolsk. Gouvernement Saratow. Rußland). — Niederleimbacher Josef, Patrouillef. Tit.-Unterj. 3. KM. 1. Komp.. Bozen, Neumarkt, 1889, kriegS gef. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). —Ober hoser August, 3. KM-, Ersatz

Bataillon. Brixen, Meransen, 1889, verw. kriegsgef. (Wolsk. Gou vernement Ssaratow, Rußland). — Patterer Albert, 3. KM., 11. Komp., Lienz. Windisch Matrei, 1892, kriegsgef. (Taschkent, G:b. Syr Tarja, Rußland), — Pojer Hermann, 3. KM, 2. Komp.. Bozen, Salurn, 1891, kriegsgef. (Taschkent, Gouvernement Syr-Darja, Rußland) — Stocker Josef, 3. KjR., 9. Komp., Schlanders, Schladerns, 1890, verw., kriegsgef. (WolSk, Gouvernement Ssaratow, Ruß land). — Troyer Joses, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Jnnichen, 1890

, kriegsgef. (Samarkand, Gouverne- ment Turkestan, Russisch Zentralasien). — Vetter Josef, ZugSf., 3. KjR., 6. Komp., Brixen. Sterzing. 1889, kriegsgef. (Taschkent, Geb. Syr.-Darja, Ruß land). Ergänzungen und Berichtigungen zu den Verlustlisten Ur. 63,4S und 6S. Wierer statt Wieser Johann, ZugSs., 3. KjR., 12. Komp., Bruneck. Niederrasen, 1885, verw., kriegSges. (Eva- kuationSspital Nc. 57 in Tambow, Rußland.) War verw. gemeldet. — Fundneider Johann. Unterj., Tit.-ZugSs. statt Jäger, 3. KjR., 2 Komp

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.07.1920
Umfang: 8
, die um die stillestehenden Putilowwerke ihr« einsamen Kreise ziehen, und schließlich festzustellen genötigt war, daß das Leninsche Rezept im Hause der Madame Italia nicht verschrieben werden dürfe, wolle man nicht die ab und zu zwar ein bißchen Hysterische, ober ansonsten Kerngesunde ins Jenseits hinüberbefördern, was durchaus nicht nach dem Wunsche der roten Kumpanei wäre. Und dann rieb sich Abg. Dugoni die Aeuglein und erzählte, munter und unverdrossen wie immer, daß er in Rußland nur Not und Elend, Schmutz

denken zuerst an sich und im übrigen fast zar nicht an die Regierung, die die Lebensmittel requirieren oll; und wenn man die Heimgekehrten fragt, ob denn die Re gierung so wenig Macht habe, so wird uns die Kunde: „Du lieber Gott, Rußland ist so groß!' Wehe aber dem, der sich erwischen läßt! Die Strafe ist furchtbar, ist grausam, wenn man will zaristisch! Und Italien? fragen wir nicht wenig begierig auf die Ant wort, die uns zuteil werden soll. Sie aber lautet: „Ja, Italien ist ganz anders geartet

; in Rußland konnte man nicht anders handeln; da gab es keine Organisation. Jedes Land hat seine eigenen Bedürfnisse und was in Rußland nottat, taugt hier nicht. Im übrigen aber ist Italien in Rußland hoch angesehen, nicht aber verhaßt wie die eigentliche Entente'. Die Gewißheit aber hat man jetzt in Rom: der Bolsche wismus ist keine Einfuhrware. Selbst das Reisegepäck der Roten Missionäre, die nun heimgekehrt sind, ist der Kontrebande nicht verdächtig. Und es gibt heute nicht nur Sozialisten, die große

.. Auswanderung nach Sowjetrußland. Die „Räte-Zeitung' bringt in ihrer Nummer 18 einen Artikel über die Frage der Auswanderung nach Rußland. Es wird die Zerrüttung der Industrie und des Verkehrs wesens der Wahrheit gemäß zugegeben und es wird mitge- teilt, daß jetzt zwei der Genossen von der zweiten Delegation der „Ansiedlung Ost' zurückgekehrt sind, oie diese Erkennt nis als Resultat »hier Reise mttgebracht haben. Aus den Verhandlungen, so wird mitgeteilt, ergab sich, „daß in Sow- jet-Rußland deutsche

Qualitätsarbeiter, Techniker, Inge- nieure, dringend geioünscht werden. Die russischen Genossen haben keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie nur klassen- bewußte Proletarier, die sich ihrer Pflicht als revolutionäre Arbeiter stets bewußt sind und nicht Spielball der konter revolutionären Kräfte werden können, aufzunehmen gewillt find. Es steht also fest, daß Sowjet-Rußland dringend Quali tätsarbeiter braucht, und daß diese auswandernden Arbeiter auf dem Boden des kommunistischen Programms stehen muffen

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 02.02.1922
Umfang: 6
„Arbeirer-Zeitung' schreibt Eigene Not stumpft gegen fremdes Schicksal ab. Ae iurchtbare Verelendinlg unseres eigenen Landes, die sich in der Entwertung unseres Geldes so entsetzlich ausdrückt, läßt uns kaum noch mit anderer Völker Geschick fühlen. Und doch dürfen wir nicht teilnahniölos bleiben gegenüber deni beispiellosen Untergang vieler Millionen Menschen in dem weiten Rußland. Es sind Bilder - unerhörten Grauens, die Professor Mühlens, der ärztliche Leiter der deutschen Hilfscxpedition

. Der bei weitem größere Teil Rußlands, der Ukraine und Sibiriens hat eine 'mittelgute Ernte ei »gebracht. In diesen Gebieten müßte, so sollte Ulan meinen, doch so viel Getreide auf- zubringeu sein, daß die Bewohner desWolgagebietcs wenigstens dürftig ernalsrt, wenigstens, vor grauenvollem .Hungertod,.' geschützt tver-den könnten. In der, Tat fehlt ^ in Rußland gewiß nicht an Getreide. Aber einerseits sind die Eisenbahnen so zerrüttet, daß sie die Getreide- transporte aus den Ueberschnßgebieten in das Hunger

Ländern) aust^ Amerika 'vor allem, haben. Hilss- LkPeditienm nüd Lebensiinttel geschickt: sie retten besten falls Tausende, während Millionen zugrunde gehen. Mit den Mitteln der Wohltätigkeit.ist Rnßlmid nicht zu retcm. Es braucht riesige. Mdngen Lckbensmittel, die Hungernden zu ernähren, riesige Mcilgerr Maschinen und Werkzeuge, um die Industrie unb die , Eisenbahnen wieder herzu- stellen. Und da es all das nicht kaufen, nicht bezalsteu kann, gibt es nur ein Mittel, Rußland zu retten: große Kredite

ausländischen Kapitals. Die ganze Politik der Sowjetrcgierung ist nun daraus gerichtet, diese Kredite zu erlangen. Sie hat beu freien Handel, das Banlweien, den Börsenverkehr, das bürgerliche Recht und das bür gerliche Prozeßverfahren wiederhergestellt, um es aus ländischem Kapital verlockend erscheinen zu lasse», in Rußland Unternehmungen zu pachten. Sie sticht durch Einstellung der staatliche: LebenSmittclzuschnsse, durch Ab bau der Staatsangeschllteirscktaft, durch direkte und in direkte Steuern

das. Defizit im Staatshaushalt zu ver ringern, um den Staat , den ausländischen Kapitalisten kreditfähiger erscheineit zu lasjsen. 'Ja sie geht noch weiter: hat-sie früher.den Arbeitern .in den Staatsberrieben das Strcikrecht genommen, so lchlt sie nun auch für bie Privatbetriebe das Streikverbot, die obligatorische Schlich tung aller Lohnstreitigkeitss: durch staatliche Lohnamtcr aufrecht, damit die auslästdischeu Kapitalisten, die sie zu • verlocken sucht, ihr Kapital in Rußland anzulegen, muß

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 11.05.1937
Umfang: 6
als Vertreter des fasc. Kulturinstitutets eine kurze Ansprache, mit der er auf die Bedeutung des Tages hinwies und dann den Redner Prof. Rolando Toma vorstellete. Prof. Toma sprach über: Aasci»mu» und Sommunismus „Tin furchtbares Ungeheuer, dunkel und unför mig — so besagt eine alte russische Legende — wird eines Tages über unser Land herfallen, un ser Volk mit seines teuflischen Klauen erfassen, al le« Gute in einem einzigen riesigen Blutbad er tränken, ganz Rußland in seinen Grundfesten er schüttern

und die große Nation ins Verderben stürzen.' Mit diesen Worten leitete Prof. R. Toma seinen glänzenden Vortrag über das Thema „Fa- scismus und Kommunismus' ein. Und dieses Ungeheuer — fuhr der Redner fort — ist nun tatsächlich in Rußland aufgetaucht und übt seit fast zwei Jahrzehnten ein Werk der Zerstörung und des Grauens aus, das noch viel teuflischer ist, als es die Volkslegende andeutet. Aber dieses Un geheuer wütet nicht nur innerhalb der Grenzen Rußlands, sondern führt heute gleich

denn je einen unablässigen Kamps mit dem einzigem Ziele, auch die anderen Länder mit seinen Klauen erfassen u. sie ins Unheil zu stürzen. Rußland, das ungeheuere Territorium, das weit« ab von allen Kulwreinflüssen lag, Rußland mit seinen 168 Millionen, mit allen Schikanen der Ge waltherrfchaft unterdrückten und geknechteten Ein wohnern, deren Zioilifationsniveau auf tiefster Stufe stand, das Rußland endlich, mit seinen 80 Prozent Analphabeten, war ein idealer Saatgrund auf dem die Samenkörner der Doktrin Karl Marx rasch

wa ren, verließen die Landwirte allmählich wieder ihre Felder, zogen in die Städte, vereinigten sich mit den schon an und für sich stark unzufriedenen Industriearbeitern und schlössen mit ihnen eine Al lianz, die dann im Jahre 1S05 zu den blutigen Aus ständen führte. Wie die Dinge dann weiter gingen, weiß man. Im Jahre 1917, als Rußland in größ ter Kriegsnot war, brach auf einen Schlag die Re° »olution aus und kurze Zeit darauf, im Oktober des gleichen Jahres, ergriff der Kommunismus die Nacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 20.02.1915
Umfang: 8
Zeitungen, als es hieß, daß ein gemeinsames großes Anlehen der Dreiverband mächte gesichert sei. Nun zerrinnt die Freude wie Schnee in der Sonne. In Paris wurde tatsächlich nichts erreicht und in London ist es auch nicht ge gangen, ist doch soeben aus London die Meldung gekommen, daß die geplante gemeinsame 15 Milliarden anleihe nicht zustandekommt. Die Oeffnung der Tardanellen ist, wie man in Paris dem geldsuchenden Rußland erklärt, das beste Mittel um diesem aus der Geldverlegenheit zu Helsen. Rußland

hinwieder meint: Mit guten Ratschlägen Und wir versehen, gebt uns Geld und wieder Geld! Statt dessen gibt man Rußland nicht einmal Kredit mehr. Wird doch aus dem Haag gemeldet, daß die von Rußland gewünschte gemeinsame Garantie Englands und Frankreichs von den Londoner Finanzkreisen als gewagte Spekulation abgewiesen wurde. Der russische Finanzminister Bark stieß in London auf große Schwierigkeiten seitens der miß trauischen Finanzgruppen, die mit den angebotenen Bürgschaften noch immer

nicht zufriedengestellt er scheinen. Er mußte seinen französischen Kollegen zur Unterstützung und Hilfe rufen. Ohne Garantie Englands und Frankreichs erhält Rußland kein Geld mehr. Wie wird sich also Rußland helfen? Es wird Samstag, den 20. Februar. zu inneren Anleihen greifen und zur Notenpresse, j Aber der Rubelkurs? Ter wird eben noch mehr leiden. Vorläufig sollen 5<X> Millionen Rubel Schatz anweisungen ausgegeben werden und — 40 Millionen Pfund in englischer Valuta. England gibt Rußland nur dazu Geld

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 19.08.1916
Umfang: 8
, das das. Kriegs glück vorüber gehend bis zum Friedensschlüsse vom russischen Reiche getrennt hat, sondern es ist überhaupt nicht mehr Rußland. Wir haben es fest in Hän den, und nicht nur das Interesse der Zentral machte verlangt, daß wir es nicht mehr russisch werden lassen, sondern ebenso sehr das Interesse der Bewohner Polens, die unter russischer Herrschaft namenlos gelitten haben. Wenige Jahre vor dem Ausbruch des Weltkrieges hat Rußland Polen geteilt, indem es das Chel- mer Land von ihm abschnitt

hatte und den es seiner Eigenschaft üs Grenzland verdankt, wurde vom russischen Nationalismus wie ein Diebstahl an Rußland betrachtet, das die große Industrie ins Innere des Reiches oerpflanzen müsse. Die freundlichen Versprechungen der russischen Liberalen hatten keinen wideren Zweck, als die Polen für die panflawistifchen Pläne zu ge winnen, sie waren eingestandenermaßen nur taktische Mittel der russischen Eroberungs politik Die Polen sollten mithelfen, die Vor herrschast Rußlands auf dem europäischen Kontinent zu begründen

. Damit! st esjetzt vorüber: Polen wird nicht mehr Rußland gehören, sondern sich selbst. Der Zar wird in Warschau nicht mehr befehlen. Rumänien? Zur rumänischen Frage schreibt die „Tribuna': „Wir glauben vorerst nicht, daß Rumänien im Begriffe ist, seine schwankende Haltung aufzugeben und sich an die Seite des Vierverbandes zu stellen. Schwerlich kann Rumänien sich zum Handeln entschließen, bevor nicht offen und in entscheidender Weise ein nahe» Ende des allgemeine« Konfliktes erkenn bar ist. Ein Land

rumänischer Politiker einen Artikel im „Bukarester Tagbl.', in welchem er u. a. folgendes ausführt: „Daß Rußland auf seinem Wege zum Mittelmeer früher oder später einmal über den Leich- n am desrumänischenKönigreichs schreiten wird, will ich als eine für jeden mänen so feststehende Tatsache hingestellt sein lassen, daß darüber kein Wort zu verlieren ist. Die beiden unter uns weilenden größten bess- arabischen Rumänen» Moruzi und Stere, ent werfen in ihren bis zur klassischen Reife reichen den Werten

, welche Grundpfeiler Rumänien für seine Zukunft haben müsse, kann und darf daher nach reiflichster Erwägung nur so und nicht anders entschieden werden. Ru mänien kann die Grundpfeiler seiner Zukunft nietnals im Zusammenaehen mit Rußland, son dern nur im Anschlüsse an die Zen- tralmächte aufrichten- sich, wenn ihre Kronländer unmittelbar dem Kriegsgebiet angehören, wie das bei Tirol, Dalmatien und dem Küstenlande der Fall ist. Die Auszeichnung des Statthalters von Tirot Grafen Toggenburg

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 09.02.1909
Umfang: 10
für 40jährige treue Diente zuer kannt > ' Ans der Türkei. . i. . . . . . . ^ Die Pforte hat am 5. Februar ihren Gegenvor schlag an die türkische Botschaft in Petersburg und eine Kopie desselben der russischen Botschaft in Kon stantinopel geschickt. Die Pforte führt in ihrem Gegenvorschlag aus, daß das, was ihr Bulgarien At'jzahlen'hätte und was der Türkei an kapitalisierter Kriegsentschädigung Rußland schulde, sich beinahe ausgleiche.' Details über diese Verrechnung der Pforte sind bisher' nicht bekannt

. Es verlautet nur, daß Sie ausgerechnete Summe 138 Millionen Frank be trage' und daß die Ausrechnung durch den Minister des Innern Hilmi Pascha geschah. „Jeni Gazetta' utid „Jkdäm' sagen, daß die restliche Kriegsentschä digung,-die die Türk, i an Rußland zuzahlen habe, ein Kapital von 6^ Millionen Pfund repräsentiere. Dieselbe Summe wird auch von verschiedenen hohen Funktionären der Pforte genannt. „Jen» Ga^elta' führt in Besprechung des russischen Vorschlages nnd des türkischen Gegenvorsa)lageS ans: Dus

russische Offert ist ein glücklicher Anfang der freundschafltichen Versicherungen, welche unser Freund Rußland seit einiger Zeit der Pforte gibt. Das Blati bezeichnet es als zweifellos, daß Rußland den Gesichispnnlt der Pforte akzeptiere und schließt: Wir wün>chen, daß dieser Zahlungsmodus, der die legetimen In teressen der Türkei sichert, Rußland als Gelegenheit dienen wird, unsere guten Beziehungen zu stärken. Die Petersburger Telegraphen Agentur erjährt aus zuverlässiger Quelle, daß der türkische

Botschafter in St. Pet-rsdurg am 7. Febrnir dein Minister des Äußern die Antwort seiner Regierung auf den russischen Vorschlag be üblich der Finmizvel-mitllung Nnßlanos im türtisch-bnlgarischen äio- sl kt uberg>ben hat. Die Pforte stellt nicht mehr die Forderung der Regulierung der türkisch-bulgarischen G^-nze, erbebt prinzipiell keine Einwände gegen den rnisiichen Vor schlag und schlügt ihrerseits ein Fn'.»n.;abkommen auf Grundlage der vollständigen L>q»,d tion ihrer Kriegsentschädigung on Rußland

vor. Diesen Vor schlag der Türkei belät die rnssische Regierung gegen wärtig. ' Jlr offiziellen Kreisen St. Petersbnr. verlautet, daß Rußland mit großer Sympathie den politischen Standpunkt der türkischen Gegenvorschläge akzeptierte und seine Bereitwilligkeit kundgab, die Kriegsent schädigung zu liquidieren. Ans Htadt und Kand. 1 . .1 Inn s b r ü ck, 9. Febr. (Erzherzog Eugen.) Aus Laudert schreibt man uns unterm 8. d. Mts:: Hente hat Herr Erzherzog Eugen in Begleitung seines Flügel adjutanten Gcncralstabsobcrstcn

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 6 von 20
Datum: 07.09.1898
Umfang: 20
in Innsbruck. Aendounnsen im mit Rntzinnd. Am 1. August djs. Js. traten im Postverkehre mit Rußland folgende Aenderungen in Krast: 1. P o st p a ck e t e. Als Postpackete können unter den im internationalen Postpacketverkehre geltenden Bestimmungen im Ver kehre mit dem europäischen Rußland einschließlich des Großherzogthums Finnland Packete mit und ohne Wenhangabe bis zum Gewichte von 5 Kilo» gramm versendet werden. Die Werthangabe ist bis zum Betrage von 50.000 Franken zulässig. Die Postpackete dürfen

im Verkehre mit Rußland die Ausdehnung von 60 Zentimetern nach keiner Rich tung überschreiten. Sendungen mit Regenschirmen, Stöcken, Karten, Plänen und dergleichen werden bis zur Länge von 1 Meter bei einer Breite und Höhe von höchstens je 20 Zentimetern zugelassen. Sperrgüter sind nicht zulässig. Die Frankogebübr für Postpackete nach Rußland beträgt 88 kr. Die Vcrsicherungsgebühr für Sendungen mit Wertd- angabe beträgt 5 kr. für je 300 Franken oder deren Bruchtheil des angegebenen Werthes. 2. Post

- frachtstücke. Als Postfrachtstücke können im Verkehre mit Rußland solche Packetsendungen be fördert werden, die, sei es wegen ihres Gewichtes oder ihrer Ausdehnung, sei eS wegen ihrer Herkunit oder Bestimmung (auS oder nach dem asiatischen Rußland oder anderen Ländern, die am Postpacket verkehre nicht theilnehmen), zur Behandlung als Postpackete nicht geeignet sind. Die Postfrachtstücke sind im Verkehre mit Rußland (ausschließlich Finn land) bis zum Gewichte von 120 Pfund russisch (49*141 Kilogramm

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 18.09.1917
Umfang: 4
^: Dienstag 18. Jos. v. Kup. Mittwoch 19. Janll^iaZ. Ssuniag 23. Thekla. 2l). Euslchms. Momag 24. Rupertus. FreUai! 21 Matthäus. Lamsrag 22. Mauriiius. Ein Neuer Durchbruchsversuch der Italiener gescheitert Die Grenzen Italiens gesperrt. — Rußland eine Republik. veneralstabsverichte vom IS. September. Neue kämpfe am Zfonzo. Zurchbruchsversuche der Italiener bei Bain- sizza-heiligengeist gescheitert. Wien. 16. Sep. (KB.) Amtlich wirb ver- lautbart: Südlich von Selo am Zsonzo, wurden ita lienische Vorstöße

in Rußland. Der Kaiser hat folgendes Handschreiben erlassen: Der lange harte Krieg hat allen Staats bürgern schwere Opfer auferlegt. Um die schwerst getroffenen Familien in Zukunft vor weiteren Schlägen möglichst zu bewahren, be-, fehle Ich, daß die nachbezeichneten Militärper sonen der Kampftruppen, insoweit sie nicht dem Berufsstande angehören, auf solchen für Frontdiensttauglichs systematisierten Dienstpo sten bei der Armee im Felde verwendet wer den, die nicht der ständigen feindli chen Einwirkung

. Die politischen Behörden haben die Anga ben im Gesuche zu prüfen, deren Richtigkeit zu bestätigen und das Gesuch ehestens direkt an das in demselben angeführte Kommando zu leiten. Jede im Sinne vorstehender Bestim mungen zu verwendende Person ist von der entscheidenden Stelle mit einer diesbezüglichen Legitimation zu beteilen. i,'i Rußland — Republik. Petersburg. 16. Sept. (KB.) Pet. Tel. Ag. meldet: Durch eine Bekanntmachung der vor läufigen Regierung wird in Rußland die Re publik erklärt. Rußland bietst

gegenwärtig ein getreues Bild des weströmischen Reiches zur Zeit seines Zerfalles. Diktaturen wechseln mit Prätorianer- aufftänden und Soldatenkönigen: nirgends ist mehr ein Halt, eine Autorität, gefestigtes, zu verlässiges Recht — alles verschwimmt.im wil-. russische Reich zusammenhielten, sind gesprengt und nun quillt die zusammengehaltene Masse formlos auseinander. Aus Rußland lausen noch immer sich ganz wiedersprechende Meldungen ein und wir wis sen heute noch nicht,ob es Kerenski gelungen

der Gegenrevolution in Rußland und das Schicksals des Blutmen schen Kornilow bringen. kornilow noch nicht abgetreten. Entgegen den verschiedenen Meldungen, daß sich Kornilow ergeben habe, berichtet Reu ter vom 13. ds. aus Petersburg: Kornilow leg te noch nicht den Oberbefehl nieder. Nach einer Züricher Meldung berichtet ein Radiotelegramm aus Petersburg, daß sich Kor nilow keineswegs unterworfen, sondern von Kerenski die Schaffung eines Triumvira» tes und die Unterdrückung aller Sowjetab ordnungen an der Front

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.09.1914
Umfang: 8
Gebiet den Vormarsch in Frankreich hindern könn ten, ist bisher in nichts zerstoben. Das fran zösische Volk muß bereits spüren, daß es schändlich hintergangen worden sei. Es wollte nicht, daß die russische Hauptmacht sich gegen unsere Monarchie wende; es hat damit ge rechnet, daß Rußland den wahren Feind, der zerbrochen werden müsse, nicht in unserer Armee, sondern in der deutschen erkenne. Frankreich M von Rußland ohne jede Scham gefoppt woroen, und diese nicht mehr zu ver hüllende Schlechtigkeit

muß eine der bitter sten Kränkungen der so hart geprüften, von moskowitischer List umgarnten und ins Ver derben gezogenen Nation sein. Wenn die deutsche Armee sich in einem zermalmenden Siege durchsetzt und Frank reich endlich merkt, daß es ruchlos hinter gangen worven sei, wird es seine Armee nicht länger für Rußland hinschlachten lassen. Der Generalstab in Paris wollte, daß die russische Armee deutsche Kräfte von Frankreich abziehe, und jetzt zeigt sich die merkwürdige Verdreh ung dieses Klanes

, indem die französische Armee deutsche Kräfte von Rußland abzieht. Frankreich kämpft bis zur Preisgebung. des eigenen Landes, um zu verhüten, daA eine größere Zahl Von deutschen Korps sich gegen Rußland wende. Es hat zwanzig Milliarden geborgt, um sich eine große Armee auszu leihen, und gibt sich jetzt dazu her, die rus sische Hauptmacht in Galizien vor Störungen aus Deutschland zu schützen, statt von ihr geschützt zu werden. Das französische Volk erlebt den häßlichsten Verrat, der jemals be gangen worden

ist. Nach dem Kriege werden alle Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens?, die gewußt haben, daß Rußland mit feiner Hauptmacht nach Galizien statt nach Ost!- Preußen gehen wolle, zur Verantwortung gezogen werden, weil sie ein Verbrechen an ihrer eigenen Heimat begangen haben. Was kann es Frankreich nützen, wenn die russische Hauptmacht sich in Ostgalizien herumtreibe und jeden Kilometer, den sie an Raum ge winnt, mit Tausenden von Verwundeten und Toten büßt? Die österreichisch-ungarische Armee

wird nicht ausgehalten, nach Frank reich zu gehen, weil solcher Wahnwitz keinem Menschen eingefallen ist; aber die russische Hauptmacht wird bei Lemberg festgehalten und hat gar keinen Wert für sie Franzosen', die von ihrem Verbündeten gezwungen wer den, den Einbruch der deutschen Armee in Rußland abzuwenden. Für die zwanzig Mil liarden haben sie nicht einmal das bißchen Treue, auf das sie rechnen dursten. Diese Erkenntnis wird nach einem großen Siege der deutschen Armee in Frankreich auf schimmern, und dann mag

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 21.04.1906
Umfang: 8
Mutter Therese, Oberin, Wien. Mlle. Marie de Ennss, Venise. Eberhard Graf Stauffenberg, k. u. k. Rittmeister, Wien. Herr Erwin Lobe, Berlin. Madame de Mankowska mit Kindern und Dienerschaft, Polen. Madame de Roma- nowska, Polen. Fräulein Mary Scomparini, Budapest. Gräfin Plater-Zamoyska, Polen. Durchlaucht Fürst und Fürstin Alfted Windischgraetz und drei Prinzessinnen, Wien. Villa Alexandra: Gräfin Platter, Rußland. Gräfin Henkel mit Familie, Schlesien. G6za v. Gränzen- stein, Ungarn. Herr und Frau

v. Maukowski mit Kindern und Dienerschaft, Russisch-Polen. Graf Platter, Rußland. Fürstin Sapieha mit Kindern und Dienerschaft. Marie Zajaczkowska. Villa Gasser: Graf und Gräfin Tyszkiewicz mit Familie und Dienerschaft, Galizien. Hochw. Baron v. Hobe, Ehrenburg. Baronessen Maria und Elisabeth v. Hobe, Ehrenburg. Frau Baronin Marie Vittinghoff- Schell mit Kammerjungfer, Wien. Miß v. Bouimistrow mit Schwester, Rußland. Herr Martin Clementi, Kauf mann, Mantua. Felix Ritter v. Sozänski, Polen. Frau Sophie

Gialina, Artillerie-Hauptmann, Perugia. Josef Haidegger, Innsbruck. Jos. Ed. Anton, Bankbeamter, Karls bad. Alexander Harris, fürstl. Windischgraetzscher Sekretär, Wien . Peter Paul Rohrach er, Privat, Mifurina. Prinzessin Aglaja zu Windischgraetz mit Gouvernante, Wien. Professor Ettore Perini mit Gemahlin. Gräfin Maria Gialina. Prinz Vinzenz zu Windischgraetz mit Diener, Wien. Gräfin Plater-Syberg mit Kammerjungfer, Rußland. Pension Fräulein Anqerer (Villa Marienherberge): Schwester M. Eutropia

, Reisender, Wien. Peter Huber, Kaufmann, Nürnberg. Adolfine Weiß, Budapest. Fräulein Helene Dreyer- Bürkner, Berlin. Frau E. Höhlbaum, Private, Innsbruck. Fräulein M. Matthes, Berlin. H. Mendt, Zahnarzt, München. Adolf Buch, Kaufmann, München. H. von Mankowski, Gutsbesitzer, München. Dr. F. v. Wieser, Hofrat, Innsbruck. Graf Lndw. Plater-Syberg, Guts besitzer, mit Familie, Rußland. Baron A. Rinaldini mit Gemahlin, Wien. Julius Sartoni mit Gemahlin, Trient. Karl F. Koch, Justizrat, mit Sohn, München

Oberhollenzer, Bruneck. Ferd. Kirchberger, Wolfurt. Jgnaz Oberrauch, Wörgl. Kawinski, Polen. Dr. Jos. Kraft, Statthalterel- beamter, Innsbruck. Konrad v. Baer, Oberforstgehufe, Rußland. Anton Hocnorf, Requisitenmeister, Meran. Leo Bayr, Kaufmann, Innsbruck. W. Schneiderhan, Buchhändler, Bern. Graf Paul Dzieduszyeki, Lemberg. Dominikus Vincentini, Missionär, Italien»

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 30.07.1904
Umfang: 8
ist es Jahresfrist, daß die ersten Kriegsgerüchte aus Ostasien kamen. Damals galt Rußland noch als unüberwindlich. Seine Sprache war die des Mächtigen. Heute, wenigstens vorläufig, ist das Zarenreich ge- -demütigt, sein Stolz auf das tiefste verletzt. Wie sehr die Wirklichkeit absticht von den Träumen, die Rußland noch im vorigen Jahr hegte, zeigt mns ein Zeitungsausschnitt, den uns ein Freund unseres Blattes übermittelte. Damals, am 28. Juli 1903, „hat ein Agent des russischen Geheim dienstes, der in Peking

eingetroffen ist, dortselbst in bestimmter Form ausgesprochen, der Krieg zwischen Rußland und Japan werde binnen wenigen Tagen erklärt werden. England und die Vereinigten Staaten würden an dem Krieg nicht beteiligt sein. — Amerikanische Blätter Publizieren eine Unterredung mit dem Direktor Äes asiatischen Departements im russischen Aus wärtigen Amt, Hartwig, worin England heftig der Falschheit beschuldigt wird. England habe Nie Anfragen, Klagen oder Proteste bezüglich der Mandschurei an Rußland gerichtet

, Hetze dagegen beständig Japan und Amerika gegen Rußland. Rußland fürchte den Krieg nicht, selbst nicht den Krieg mit fünf Mächten. Es würde Japan im Kriegsfall zu Sand zermalmen.' — Sachte, sachte! — Dazu stimmt auch recht schlecht ein Telegramm, iaS die „Chronik' schon in letzter Nummer brachte, wonach sich die Russen „in voller Ordnung auf die Höhen nördlich von Daschitschao zurückzogen'. Nach neueren Meldungen war dieser „Rüffzug' erst nach einer ausgewachsenen Schlacht bei Daschitschao

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 19.10.1896
Umfang: 14
gönnen, die 1894 zu einem Vertrage führte, den Casimir Perier, damals Auswärtigenminister, unter zeichnet habe. Ob und wie dieser Vertrag abgefaßt, ist ziemlich gleichgiltig angesichts der Thatsachen. Rußland findet ungeheuren Vortheil in der fran zösischen Freundschaft, die ihm erlaubte, sich in Korea und Port-Arthur festzusetzen, die Türkei in seine Gewalt zu bekommen und ihm überdies eine reiche Geldquelle offen hält. Aber was hat Frank reich bis jetzt von der ruflischen Freundschaft gehabt

? Es hat noch weiter an seiner Stellung, seinem Einflüsse im Morgenlande eingebüßt, während Ruß land sich nicht einmal dazu verpflichtet hat, ihm seinen Antheil an Aegyplen wieder gewinnen zu helfen. Tunis, seine werthvollste überseeische Er werbung seit Eroberung Algiers, hat Frankreich ausschließlich dem geheimen Einverständnisse mit Deutschland zu verdanken, das ihm auch die Er oberung des Kongo, DahomeyS, Tonkins u. s. w. ermöglichte. Rußland hat ihm freilich größeres Ansehen und Gewicht in Europa verschafft

von Orleans, einen Rosenstrauch, dankte ihm in dessen Auftrag für seinen Besuch Frankreichs. Der Zar unterhielt sich lange mit dem Prinzen und bedauerte, diesmal nicht Chan- tilly besuchen zu können, versprach dies aber für das nächstemal, wenn er nicht amtlich Paris be suchen werde. Zum russischen Minister des Aeußern, als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Fürsten Loba- now-Rostowski, wurde 'der bisherige Botschafter Rußlands bei der Pforte, Herr Schischkin, ernannt. Rußland in Persie». In London

ist schon wieder eine unangenehme Nachricht eingetroffen, und zwar, wie ausdrücklich beigefügt wird, aus ganz zuverlässiger Qnelle, also wohl von der briti schen Vertretung in Teheran: Rußland hat sich in Persien den Bau einer sehr wichtigen Straße ge sichert- Es hat hiemit folgende Bewandtnis. Vor einiger Zeit hatte sich eine russisch-persische Privat gesellschaft gebildet, zum Zwecke des Baues einer Straße von Teheran an die Küste des kaspischen Meeres und erhielt hiezu von der persischen Re gierung

die Erlaubnis. Anfangs September dieses Jahres wurde nun von der russischen Regierung mit der erwähnten Gesellschaft ein Abkommen ge troffen, kraft dessen Rußland die Erlaubnis zum Straßenbau von der Gesellschaft um einen hohen Preis erworben hat und den Bau in eigener Regie ausführen wird. Diese vertragsmäßige Abmachung hat zwar noch nicht die Zustimmung der persischen Regierung erhalten, allein an der Erlangung der selben kann bei der gegenwärtigen Lage in den Hof- und Regierungskreisen Teherans

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 22.10.1912
Umfang: 10
, der nun plötzlich durch den Frieden von Lausanne beeendet wurde. Hat in ' dem ' weitaus gefährlicheren - Balkankrieg seine Fortsetzung gefunden und es 'ist zu Hoffen, daß dieser Nochefeldzuguicht noch in einem weit gröfjeren Ninzen zweier Großmächte seine weitere Fortsetzung findet. Rußland, das seine Sympathien und sein Mitleid den Religions- und- Stammesgenossen auch fernerhin bewahren will, . .steht mit seinem Herzen auf der Seite-Her Gegner der Türkei und man 'kann ihm daraus vernünftigerweise

es sei >—mU Oesterreich ei nen Kampf auf Leben und Tod führen. Die offiziöse „Rossija' ^ erwähnt nicht' ohne Grund, daß das russische Heer nach dem japani schen Feldzuge einen glänzenden Vevjüngungs- Prozeß durchgemacht, und daß die. Anzahl seiner Truppen sich bedeutend vermehrt hat, und daß Rußland, durch eine Reihe guter und glücklicher Ernten finanziell gekräftigt, über eine Macht verfügt, die es befähigt, jeder Großmacht unbe dingt seinen - Willen aufzuzwingen und seinem gestärkten Machtge'sühl

jederzeit Geltung zu ver schaffen. ' - . . Diese Tirade des offiziösem rnssijlchen Organs kann nur gegen unsere Monarchie gerichtet sein, die unbedingt gezwungen werden soll, als passi ver Zuschauer zu figurieren, während die I fette» sten Fliegen von der großen russischen. Spinne langsam, aber sicher verspeist werden sollen. Schon ffind sie ihr alle ins Netz 'geflogen und Rußland Wartet nur den günstigen Moment ab, um den ganzen Balkan entweder direkt oder in- direkt, durch seine Satelliten

, als willkommene Beute für sich in Anspruch zu nehmen. Rußland irrt sich aber, wenn es glaubt, HaH Oesterreich diese Doppelzüngigkeit seiner Politik nicht er kannt hat und alle Friedensversicherungen Saso- nows können unmöglich darüber hinwegtäuschen, daß Rußland, in Qftaisien am Verwärttzdringen behindert, neuerdings den Balkan als Aktions feld seiner Tätigkeit gewählt Hat. Wir Hoffen zuversichtlich, Haß sowohl unser Minister des Aeußern als auch unser Kriegsminister diesg Tatsache voll und >z!anz erkannt

haben und daß Oesterreich, das in: der Stunde der Gefahr: auf die Einmütigkeit aller seiner Völker bauen kann. Weiß, was es seiner Ehre und seinem Ansehen schuldig-ist, ohne in frevelhafter Ueberhsbunz mit seiner militärischen und finanziellen Stärke zu flunkern, welche tatsächlich vorhanden und nicht.nur, wie bei Rußland, auf dem Papier ge schrieben steht.' Vom politischen Schauplatz Inland. Streichung Julius von I n sth s aus der GeHeimratsliste. Minilsterprä-. sident Dr. v. Lukacs hat den Abgeordneten Ju» lius

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.05.1890
Umfang: 4
fördern soll. Die Annahme der -'«sftschen-^ Schriftsprache «ad der cyrillischen Schrifrzeichen ziele nur auf die Unterdrückung des VolkSlhüws der einzelnen slavischen Volksstämme «b. .Rußland habe keine Recht, das,-geistige Wohl her Slaven, fördern zn wollen. oa es im eigenen Lande die Kleinrussen knechtet, bas literarische -Schaffen derselben unterdrückt und ihre Dichter, '«ie Sevcenkö, in den Wahnsinn treibt. Die Sla ven. haben mit Rußland keine Gemeinsamkeit der Interessen. . Deutsches Reich

. (Kaiser Wilhelm's rZtssische Reise.) Bon Rnßland Werden die - buntesten Märchen über die bevorstehende Reise Kaiser W.ilhel«'s nach - Rußland verbreitet, . Wie zu« Beispiel, daß er mehrere Wochen im Leiche des CzarM. yerhrwgeu und. paß er deu . Manöver« ,an der russisch-österreichischen Grenze deiwohlltn wird. Welchen leicht eine Spitze gegen Oesterreich zuerkannt werden mag. Auch gibt «an ihm den Reichskanzler Caprivi zur Be Hleitung. Wie die .Extrapost' erfährt, wird Kaiser Wilhelm, jedoch

wahrscheinlich, ohne den -Reichskanzler an seiner Seite zn haben, höchstens Me Woche in Rußland verbringen und mit seiner ! Eskadre, »it welcher er den Manövern bei Krön Kadt beiwohnt, auf dem Wege, den er gekommen, . Wieder zurückkehren- ' Arantreich. (Vom Tage.) Bei einem Ban kette in Montpellier erklärte sich der Präsident derRepybUk, Herr Sadi-Carnot, glücklich, Zeuge zn sein, wie sranzöstschc und ausländische Studireude mit gleichem Enthusiasmus der Wisse» . schaft, dem Fortschritte und der menschlichen

, daß nicht österreichische, sondern eher ganz andere, nordische Einflüsse bei jener Verschwörung mitge spielt, dreht Rußland den SPeß' u« und' fingirt die Meinung, Oesterreich habe ein Jnttresse dar- an, den Prozeß^ Panitzä äu^vtauscheu. Diese neue Jnfiüuatioü ist ebenso tznmdloS, wie die alte. Oesterreich steht der Regierung des Fürsten Ferdinand wohlwollend gegenüber —''darüber kann kein Zweifel obwalten — aber es wird sich niemals durch unlautere Mittel eines Einflusses auf Bulgarien bemächtigen wollen. Die Aner

kennung Bulgariens wird voraussichtlich von- aljen europäischen Staaten —7 gerade Rußland ausgenommen — nach und nach durch intimere, merkantilisshe, vertragsmäßige' Anschlüsse erfolgen. Nur eine etwaige Unabhängigkeits-Er- klärnng des Landes könnte für dasselbe zu un liebsamen Konsequenzen führen.' Eine Anflehnnng gegen die türkische Oberherrschaft würpe' auch von Oesterreich unzweideutig.mißbilligt werden,. Bei dieser Sachlage D.es völlig' uaverstäüdlich/.war- um Oestn^eich in Bulgarien

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
amtlichen französischen Angaben geprüft. Er hat zunächst festgestellt, daß weder in Deutsch land, noch in Oesterreich-Ungarn Anordnungen er gangen sind, denen der Charakter einer geheimen Mobilmachung innegewohnt hätte. Die Frage, ob Rußland während eines längeren Zeitraumes vor der offiziellen Mobilmachung im geheimen direkte Kriegsvorbereitungen getroffen hat, soll noch ge klärt werden. Die folgenden Tatsachen und Daten hält der Ausschuß für erwiesen: I. Rorbemerknnge». 1. Die am 25. Juli um 9 Uhr

durch den Umstand, daß seit dem 16. Juli die drei Heimflotten mit 460 Wimpeln zu einer Probemobilmachung mit Manö vern um Bordlaud versammelt waren und am 26. Juli die vorgesehene Demobilmachung ein stellten. II. Zeitliche Reihenfolge der Avordnnnge» ^ des letzte» Stadivms vor der allgemeine» Mobilmachung. 1. Rußland offizielles Inkrafttreten der „Kriegsvorbereitungsperiode' für das ganze euro päische Rußland 26. Juli; - 2. England „Warnungstelegramm' (narmA telsxram) für Heer und Flotte 29. Juli; 3. Frankreich

„Befehl zur Aufstellung des Grenzschutzes' (orärs äs üexart sn oouverturs) 30. Juli; 4. Oesterreich-Ungarn „Alarmierung' gegen Rußland 31. Juli; 5. Deutschland „Zustand drohender Kriegs gefahr' 31. Juli. III. Zeitliche Reihenfolge der allgemeinen Mobilmachungen der Großmächte. (Alle Stunden nach mitteleuropäisscher Zeit.) 1. Rußland wahrscheinlich insgeheim befohlen, 29. Juli im Laufe des Abends, offiziell angeordnet 30. Juli 6 Uhr abends; 2. Oesterreich-Ungarn 31. Juli 12 Uhr 23 Mm. nachmittags

des devx Mondes' wiederholt hat, daß nämlich Oesterreich-Uligarn vor Rußland die allgemeine Mobilmachung angeordnet habe. Pa!6)logue verlegte die tatsächlich in Oesterreich- Ungarn erst am 31. Juli angeordnete allgemeine Mobilmachung auf deu 28. Juli, wobei er aber vergaß, daß er in feinem amtlichen Bericht aus Petersburg vom 29. Juli 1914 (enthalten im französischen Gelbbuch Nr. 100) der Wahrheit näher gekommen war. Tiroler Vottsblatt. Stein auf Stein muß in harter Arbeit aus dem Lügengebäude

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 11.04.1922
Umfang: 6
, von dem der M a n n äst, s- zog, der Amerika entdeckte, ward vielleicht A m e rikadazu fü h ren, Eu ro p a zu en td eckeii.' Tschitscherin fordert allgenrcine Abrüstung. Nach Lloyd George sprach T s i t s ch e r i n. Er wandte sich scharf -dagegen, daß in Genna nur das besprochen werden solle, was -in Cannes bestimmt wurde. Briand habe dort er klärt, Frankreich könire deshalb nicht adrülten. weil Rußland noch immer Millionenheere stehen habe. Rußland habe seine Bedingungen bekauntgeacben, unter denen es seine Heere

nach hause schicken werde. Die wichtigste Bedingung sei. daß -auch die übrigen Völker Europas -»brüsten, Frankreich nicht ausge nommen. Für' Rußland bedeute -die Abrüstungsfrage die Hauptfrage, von der es nicht a-bgehen könne. Tschttscherin erklärte in seiner Rede, daß Rußland bereit sei, auf jede politische Auslandspropagand-a zu verzichten, feine Grenzen zu öffnen «nd eine planmäßige Verwertrmg seiner Bodenschätze In die Wege zu leiten, wenn Europa ernstlich an die Abrüstung schreite. Dr. Mrkh

Deutschlands sicher auch Das Wohlergehen der anderen Völker und Nationen bedeute. Mit einem gewissen Optimismus müsse jeder an -die Arbeit gehen, denn der Optimismus fei es. der alle großen Tcten und Arbeiten beflügele. Varthou bangk vor der Aufwerfung politischer Fragen. B a r t h o u betonte in seiner Rede, daß Frankreich zu eifrigster Mitarbeit bereit sei und kein Wort des Hasses ver lauten lassen werde. Andererseits protestierte er dagegen, daß Rußland die Konferenz auf politisches Gebiet fuhren walle

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 4
Datum: 18.09.1917
Umfang: 4
), sind andere glaubwürdige Beweise beizuschlie ßen. Die politischen Behörden haben die Anga ben im Gesuche zu prüfen, deren Richtigkeit zu bestätigen und das Gesuch ehestens direkt an das in demselben angeführte Kommando zu leiten. Jede im Sinne vorstehender Bestim mungen zu verwendende Person ist von der entscheidenden Stelle mit einer diesbezüglichen Legitimation zu beteilen. Die Zustände in Rußland. Rußland — Republik. Petersburg, 16. Sept. (KB.) Pet. Tel. Ag. meldet: Durch eine Bekanntmachung der vor läufigen

Regierung wird in Rußland die Re publik erklärt. Rußland bietet gegenwärtig ein getreues Bild des weströmischen Reiches zur Zeit seines Zerfalles. Diktaturen wechseln mit Prätorianer- aufständen und Soldatenkönigen; nirgends ist mehr ein Halt, eine Autorität, gefestigtes, zu verlässiges Recht — alles verschwimmt im wil den Durcheinander. Die uralten Reifen, die das russische Reich zusammenhielten, sind gesprengt und nun quillt die zusammengehaltene Masse formlos auseinander. Aus Rußland laufen

bereits im Keime erstickt ist. Erst die kom menden Tage dürsten uns nähere Aufklärun gen über allen Verlauf der Gegenrevolution in Rußland und das Schicksals des Blutmen schen Kornilow bringen. kornilow noch nicht abgetreten. Entgegen den verschiedenen Meldungen, daß sich Kornilow ergeben habe, berichtet Reu ter vom 15. ds. aus Petersburg: Kornilow leg te noch nicht den Oberbefehl nieder. Nach einer Züricher Meldung berichtet ein Radiotelegramm aus Petersburg, daß sich Kor nilow keineswegs unterworfen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.01.1891
Umfang: 8
Seite 2 Merimer Zeitung. lahmen Commumqu6 des Auswärtigen Amtes, in welchem Lutzki als Terrorist, der in mehrere Cri- minaluntersuchungen in Rußland verwickelt gewesen und seinen Beurtheilungen nur durch die Flucht nach Bulgarien entgangen sei, bezeichnet wird. Lutzki sei von der russischen Polizei niit erdruckenden Beweisen als gemeiner Vrrbrecher gesucht worden. Weder der Palast noch die osmanische Regierung hätten sich in die Verhaftungsangelegenheit einge mischt. Die russischen

Consularbehörden seien selbst ständig vorgegangen und gemäß den Capitulationen stehe fremden Consulaten, gegenüber den eigenen Nationalen das Verhaftungsrecht zu. Die osma nische Regierung habe keinen Anlaß gehabt, Lutzki als gemeinen Verbrecher zu schützen. Das ist die gewöhnliche Ausrede, welche Rußland' stets in ähn lichen Fällen gebraucht und der sich die Pforte in ihrer jetzigen Verlegenheit bedient, wie ein Schul knabe, der seiue Lection herunterleiert Was in Rußland alles zu den „gemeinen Verbrechern

' ge zählt wird, weiß man ja aus dem berühmten Werke George Kennan's. Der Wunsch des jungen Herzogs von Orleans nach einer bunten Uniform und einem Säbel läßt sich, wie es scheint, nicht rea- lisiren. Als er in die französische Armee eintreten wollte, brachte man ihn hinter Schloß und Riegel und jetzt, wo er denselben Versuch in Rußland wiederholt, erfährt er eine höfliche aber bestimmte Ablehnung Wie dem „Temps' aus St. Petersburg gemeldet wird, habe sich Prinz Waldemar von Dänemark brieflich

an den Zaren wegen Aufnahme des Herzogs vonOrleans alsOfsicier in ein russisches Cavallerieregiment ge wendet. Der Zar erwiderte jedoch, er sehe darin mit Rücksicht auf die ausgezeichneten Beziehungen zu der französischen Regierung eine Unzukömmlichkeir, da die französische Regierung darin eine tendenziöse Be günstigung der monarchistischenPartei erblicken könnte, während Rußland diesen Parteistreitigkeiten fremd bleiben wolle, so lange Frankreich, welches alle seine Sympathien besitze, an seiner Spitze

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