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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 26.06.1935
Umfang: 6
l ' 'W Seite 6 »AlpenzeNung* Mittwoch, den 26. Jun! 1S3S-XM -st '' -'l ) 'Z:? N t -I i. < - I ! ^ !' 'i. ^'1'^ ! >.'-^ 'i ' 7.' 1 »z WM -'N '^'-s ->i>' i -ì K .GDd ilisÄ' WU . !' ' > >z IsZ D'c-^c! MW RMh Db-j^ Mà?M iM .'1- MAft NW» WM s, '? Ä>>! !:.>!«, ^P' - ^ÜM>! j WiW !-à^ UM?'',, WZ W WW Wèlbl /''' ^ l ' u ' i u'i >ß U Rose und Mensch Von Professor Dr. Karl Roth- München Die Iunitage sind die Geburtstage unserer Rose. In allen Formen und Farben bis zu dem seltenen und kostbaren Schwarz

, das zu erwerben ein Ver mögen kostet, hat gärtnerische Kunst die orientali sche Schöne iin Laufe der Jahrtausende umgebildet. Dein Norden war ja nur die wild wachsende Hecken rose eigen, auch Hundsrose genannt, weil früher ihre Wurzelrinde für besonders heilsam gegen den Biß toller Hunde galt. Unsere kultivierte, gefüllte Rose stammt aus dem Osten. Auf den alten Bildwerken Aegyptens sucht man sie vergebens. Sie gehört den nördlichen Ge bieten Lorderasiens, den anatolisch-iranischen, an. àst doch heute

noch der Iran das Land der Rosen- mit den Blüten schmück der Eingebo rene dort seine Gärten und Höfe, seine Säle und Bäder, und in feurigen Versen besingt Hafis die Rosen von Schiras/ Von dort trat die vielblättrige Rose ihren Sie geszug westwärts an. Die Babylonie oerherten sie so sehr, daß die Männer ihre Stöcke, wie Herodot ließe». Mit den nach Westen wandernden Völkern Vorderasiens gelangte die Rose in das ganze Mit telmeergebiet, dann erschien sie in der ältesten Dich tung der Griechen. In den Gärten

des Midas wuchs schon die sech- ,zigblättrige Rose,' deren Duft, wie uns Strabon er zählt, den aller anderen Arten übertraf. Sie war die Blume der Liebesgöttin Aphrodite die! sie selbst , aus dem Blute des sterbenden, Adonis erstehen ließ. Es ist merkwürdig, wie lange sich auf anatolischen Boden diese Sage, wenn auch infolge des Wechsels der Religionen in etwas veränderter Form, erhielt. Da erzählt uns Ghislain de Busbek, den der deutsche König Ferdinand 1334 an den Sultan Suleiman

ll. zu Friedensunterhandlüngen ìnach Amasia geschickt hatte, daß kein Türke ein Ro- senblatt auf der Erde liegen lasse, da die Rose aus Mohammeds Schweißtropfen entstanden sei. Es. ist die alte Adonissage in anderer Auffassung. Schon in ältesten Zeiten oerstand man aus der Rose duf tende Wasser und Oel herzustellen, die in den Ha rems der kleinasiatischen Despoten zu den täglichen Bedürfnissen, gehörten. Die Liebesgottin salbt Hektars Leiche mit dustenden Rosenöl. Archilochos, der älteste griechische Lyriker, besingt die Rose

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Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.06.1910
Umfang: 8
„Gott sei Dank!' rief er aus tiefster Seele. — „Du wun- Rose legte, bittend ihre Hände zusammen, und ein gequäl- derst dick) vielleicht über meine Sehnsucht nach dir und den ter Blick traf den arg Erregten. . Kindern, aber wenn du wüßtest, wie traurig, wie einsam es „O Rose, Rose, in dir Hab' ich mich auch getäuscht. Du jetzt bei uns ist, würdest du's verstehen. Seit ich nicht mehr bist . . .' Er brach plötzlich ab, riß die Tür auf, stürzte mit auf Reisen gehe und mich in der Familie heimisch

und glücklich zwei Sätzen die Stufen des Gartenhäuschens hinab und zum fühle, bin ich halt ein ganz anderer Mensch geworden.' Rose Weingarten hinaus. Rose sank auf den nächsten Stuhl und nickte ihm liebevoll zu und erhob sich, um aus ihrem Arbeits- stöhnte: „Mein Gott, mein Gott, .ich kann doch nichts dafür!' körbchen, das im Lusthäuschen am Tische stand, eine Schere Es fielen ihr die Kinder ein; was müssen die denken, wenn zu holen. Onkel Peter schloß rasch die Türe und war mit zwei sie Onkel Peter

in solcher Verfassung sehen? Sie spähte hinaus Schritten Rosen gefolgt. Er legte leicht seine Hände auf ihre und war beruhigt: die saßen in ihrer Spielecke und hatten offen- Schultern und sagte in gedämpftem Tone: bar den Davonstürmenden gar nicht bemerkt, und da sah sie ihn „Rose, ich wüßte einen Ausweg, der allem Klatsch die auch, wie er außerhalb des Weingartens, den Staketenzaun ent- Spitze abbrechen würde, der alles gut machte und alles wieder lang auf und ab ging. Er war also nicht fortgerannt

, er wollte ins alte Gleis brächte, wenn, nämlich — wenn du dich ent- sich nur fassen, beruhigen und würde wiederkommen. Ein Ceuf- schließen könntest — meine Frau zu werden. Still, Rose, rede zer der Erleichterung hob ihre Brust. So lange, so lange hatte noch nicht, nenne mich nicht anmaßend, nenne mich nicht wahn- sie ihr Geheimnis bewahrt; sie konnte sich doch keinen Vorwurf sinnig — ich bin beides nicht — wahr ist's ja, ich könnte den machen, sie schädigte keinen Menschen mit dieser Liebe, die über Jahren

, könnte ich so zu dir nicht sprechen — und Denken, aber auch im Entsagen, und ihre Ruhe war daher aber da wäre ja au^ alles ganz anders, ganz anders! — keine erkünstelte. Sie wollte auch Onkel Peter fest in die Augen Rose!' rief er dann rm traurigen Tone, als sie bei seinen schauen, wenn er nur bald wiederkäme, dringenden Worten, unter seinen beredten Blicken so ruhig Und er kam, ruhig und gefaßt. Er bot ihr seine Hand, blieb. Da wandte sie ihm sanft ihr Gesicht zu, das ganz bleich und sie legte die ihre hmein. „Schau, Rose

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 22.04.1910
Umfang: 8
, man lebe auf der Erde und nicht in einem Narren- müssen! War denn das möglich, war das wirklich möglich? I'aradiese; Rose hätte Schultern und Arme, die sie zeigen könnte War dieser schreckliche Mensch, der so sonderbar sprach, der lind den Männern zur Freude, den Damen zum Neide auch Dr. Helmer der verflossenen Wochen? Hatte wirklich er, er sie Rciqen müßte, wenn sie Blut und nicht Ol in den Adern fließen eben um die Taille gefaßt, er, der sie in den vielen schönen Made — und wozu hätte sie den teuren

. „Die rasche Art Ihrer Tante hat Sie erschreckt', sagte Mädchenhafter Schüchternheit, Schmelz, Anmut und Bescheiden- er. Er nannte den Zynismus, vor dem ihr graute, rasche Art, Mcit zu sprechen, sei auch höchst altmodisch und tauge daher und er hatte schon daran gedacht, sie zu heiraten, er hatte mit Ducht mehr in die Jetztzeit. Rose erklärte, sie werde weder den ihrem Gelde gerechnet, um sich in der Hauptstadt etablieren zu Danen noch den anderen Vorschlag berücksichtigen, sie sei alt

ge- können. Die widerstreitendsten Gefühle kämpften in ihr, aber I mg, um für ihre Toilette selbst zu sorgen, und erbitte sich da- der Zorn überwog zehnfach jedes andere Empfinden. Sie schluckte Iher völlige Freiheit. Ein Sturm der Entrüstung folgte dieser tapfer ihre Tränen hinunter, entledigte sich rasch der Konzert- Icnergischen Erklärung, und erst als Rose sagte, sie würde unter toilette iznd hatte eben noch Zeit, ihr graues Hauskleid über feiner Bedingung das Konzert besuchen, wenn man ihr in dem zuwerfen, als Tante Jean

mit Ungestüm an ihre Türe pochte. lAnkte nicht völlige Freiheit gewähre, ließen sie ihr zwar den „Na, hast du noch nicht ausgetrotzt, prüde Prinzessin? Mach iMllen, nörgelten aber ununterbrochen weiter, so daß Rose alle doch auf und komm endlich, wir können den Wagen nicht so iLust zu dem Konzerte, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, lange warten lassen. »verging. Als aber der Abend endlich da war und Rose vor Rose öffnete. Iben Tanten erschien, im einfachen, aber eleganten Kleidchen „Herr Gott

Tadel unausgesprochen ließen. Als Rose aberihre „Larifari. Was soll das heißen. Mach schnell weiter, wir »Handschuhe anzog, kam Dr. Helmer, um die Damen abzuholen, haben höchste Zeit, ins Konzert zu kommen . . wer soll deinen I „Lieber Doktor', rief ihm Tante Ann entgegen, „sieht sie Klavierpart übernehmen? Die Nummer müßte rein wegfallen.' Inicht aus wie Aurora, die Göttin des Morgenrots, die mit . „Das schadet nicht... geht nur, wenn es euch Vergnügen »glänzendem Gespann, die Fackel in der Hand

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 30.04.1911
Umfang: 20
Smmtaa, 30.' April 1911 ..Meraner Zeitung' Nr. 52. Seite 9 Stuvmesivogen. ^ Roman pon Wilhelm von Trotha. (Nachdruck »erbot«»? »Ei, Du - willst mir wohl Vorschriften machen, Onnen! Nicht? da. mein Junge, die ganze Welt soll es sehen, daß die Tochter des entehrten Jensen eine — — ist, die — —/ er konnte nicht fort fahren. Rose stieß einen Schrei aus, der den Alten zur Besinnung, brachte; Onnen war mit einem Satz auf den Mann losgesprungen uud schloß ihm mit der Hand den Mund. .Kein . Wort

weiter über die ,Rose! Hier ist sie unter' meinem Dach und wenn der eigene Vater .sie nicht Zu schützen versteht, so steht hier einer, der sein; zukünftig Weib in Ehren zu halten weiß!' - „Ein! Soldat, ein Unteroffizier der Marine/ hohnlachte Jensen. «Fort mußt Du, zu gehorchen hast Du, und ich gebe meine Tochter, wem ich will!- Du kannst Dir das Mädel aus dem Kops schlagen. Du bist zu gul für sie! Die braucht einen, wie den roten Klaas und der wird sie schon holen kommen, dafür laßt mich sorgen!' .Nun gebt Ruhe

vor der Tür. .Nun müssen wir allein sehen, wie wir durch« kommen. Rose, in welch' furchtbare Lage hat uns Dein' Vater gebracht? Ich kann Dich keine Stunde mehr unbewacht lassen. Du bist bei ihm weniger sicher^ wie im Wasser, mitten unter den gefräßigen Haien.' Er.brüteteHumps vor sich hin. ^Onnen, ich gehe jetzt. Komm' heute Abend an den Gartenzaün unter die Linde, dort findest Du mich!'» Flüchtigen Schritts verließ sie die Stube. Wie angedonnert stand er allein mitten im Zimmer und jetzt erst wurde

ihm klar, was der Alte meinte. ' ' ^ Ja, er hatte recht, Oimeu war ein Mann, der nicht frei über sich vf^ügen konnte. Er hatte sich gebunden) und nun war er machtlos. ' Rose konnte er nicht, schützen,'und'dieser Gedanke brachte ihn zur Verzweiflung. Wie wäre es, wenn er desertierte? . ^„Ja, das ist das Richtige,' sagte er zu sich selbst, „dann sperren sie mich auch ein, dann steht die Partie ja gleich, er entehrt und ich entehrt, ja dann kann er mir die Rose nicht verweigern!' Erst dieser Gedanke

brachte Ruhe in sein rastlos arbeitendes Gehirn; er schritt in seine Kammer und begann Stück für Stück seiner Uniform abzulegen. Liebevoll strich er noch einmal über jedes Kleidungs» stück hin. Er war gern Soldat gewesen, aber es ging eben nicht mehr. Die Verhältnisse waren stärker, sie verlangten das Opfer und er brachte es ja ihr— seiner Rose! — Morgen sollte er in die Garnison zurückkehren, mochten die dort in Kiel warten, er Onnen Tomsen, der Obermaat, wird nicht kommen, er muß

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Tiroler Post
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Seite 14 von 16
Datum: 29.09.1905
Umfang: 16
öffnete, lachte ihr vom Fensterbrett her eine leuchtende rote Rose in die Augen. Doch fast grimmig starrte sie auf die duftende Blüte nieder.- Sie kannte den Strauch, von dem man sie brach, wo gäbe es auch sonst noch Rosen in dieser Wüstenei. Schwere Atemzüge hoben ihre Brust. Wie es sie lockte, nach der Blume zu fassen, sie an die Lippen zu führen, — doch nein, nein, sie verabscheute den Geber, sie wollte keine Ge meinschaft mehr mit ihm, und so wandte sie sich willenskräftig ab, Libelle

. Nach dem Gemälde von P. W a g n e r. (Mit Genehmigung der Phot. Gesellschaft, Berlin.) den Kopf tief in ein Buch zu drücken, bis bald darauf auch Tante Renate ihr Lager verließ. Das Rot auf dem Antlitz der letzteren wetteiferte mit dem der Blüte, als sie, zu ihrem Arbeitstisch tretend, die Rose bemerkte und sie hastig_ aufnahm. Ein scheuer und doch strahlender Blick streifte dabei die Nichte, die nichts zu hören oder zu sehen schien. „Wie aufmerksam," suchte sie auch schon den Vorfall zu erklären, das Gesicht

sorglich abgewendet. „Ich sprach gestern Meinhardt gegen über mein Bedauern aus über den fühlbaren Mangel jeglicher Blumen vorbilder für meinen neuen Kranzentwurf, und heute finde ich diese Blüte auf dem Fenster." Fast durstig sog sie wieder und wieder den Duft derselben ein. ohne den erstaunten Blick Miezens zu beachten. Ach, diese hätte lachen können, wäre ihr nicht das Weinen näher ge wesen. Sie wußte besser, für wen die Rose be stimmt war. Doch in plötzlicher Dienstfertig keit holte sie ein Glas

frisches Brunnenwasser. — Es wäre zu schade gewesen, wenn die Rose vor der Zeit verblühte. Es ging heute schweigsam zwischen dm beiden Frauen zu, ohne daß ..es die eine oder andere bemerkt hätte, bis der helle Sonnen schein Mieze am Ende doch verführte, hinaus zulaufen. Mit krampf-' Haft abgewandtem Ge sicht, nur nichts von der Villa, dem gol denen Käfig eines ar men gefangenen Vogels zu sehen, stieg sie ohne Weg und Steg in den Dünen umher, in dem Bestreben, niemanden zu sehen

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 28.04.1911
Umfang: 12
demütig da ^ und sprachen ein stummes Gebet. Als sie sich anschickten die Bahre aufzuheben, trat ein junges Mädchen heran und drückte dem Toten die nur halbgeschlossenen Augen zu,' stumm reichte sie Onnen die Hand, und eine Träne glänzte in ihren Augen. „Ich dankeZ Dir von Herzen, Rose — und auch Euch, Freytags/ sagte Onnen und reichte den beiden jungen Fischern, von denen der eine knapp 17, der andere nicht viel über 15 Jahre alt war, die Hand. Langsam trug man den toten Tomsen hinweg. „Siehst

Du Onnen, so ist's recht, jetzt hast Du Deine Energie wieder. Nun eile aber, daß Du An zeige machst, denn sonst entkommen die beiden — Mörder noch,' sagte Rose. Während sie das Wort Mörder aussprach, ging ein Schauer durch ihren Körper, denn sie erinnerte sich, daß einer jener Menschen sie, die reine und ehrliche Rose, so be leidigt hatte, sie um ihre Hand zu bitten. „Was ist Dir, Rose?' fragte Onnen. .Nichts, nichts, Onnen,' gab sie hastig zur Antwort. »Nichts, sagst Du? Rose, Du bringst

verrückt gewesen sein.' , . Nach einer Pause sagte Rose: „Ja, so schlimm 's sür mich ist, aber der Vater wollt' nicht auf mich.hören. — Ich fürchte durch den Klaas steht dem Vater noch Böses bevor,- fügte sie seufzend hinzu. „An mir soll's nicht liegen, ich werde gegen Deinen Vater nichts tun!' Ja, Onnen. das weiß ich, aber die anderen im Dorfe werden nicht ruh'n, die werden gegen ihn sein. — Freunde hat er nicht gar viele hier!' Der junge Mann wußte, wie recht Rose hatte, so schwieg er und sah stumm

zum Fenster hinaus. . Plötzlich wurde er blaß und sagte hinaus deutend: - Da geht der Gendarm eben zu Euch.' Rose mußte sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Langsam schwankte sie der Türe zu und warf dem Zurückbleibenden einen trostlosen, tränen leeren Blick zu. An der Schwelle blieb sie noch einmal müde stehen und sagte tonlos: „Leb' wohl Onnen, wir gehören nicht mehr zusammen, die Tochter des Mörders, die Entehrte, mit dem Sohne des — Gemordeten. Leb' wohl,' und sie war hinausgeschwankt, ehe

Du mich, und willst Dn treu zu mir halten und stehen, wann und wo es auch immer sei, und willst Du, wenn 'die Zeit gekommen ist, mein braves Weib werden?' ' > Er sah ihr mild, aber sest ins Auge, und während jetzt «in Tränenstrom ihrem gequälten Herzen Luft schaffte, sagte-sie, sich sanst und schüchtern an ihn .schmiegen»: ^Tue ich auch keine Sünde, wenn ich „ja' sage?' ^Nein,?. meine,, Rose. Von jetzt an bist Du mein, mein fürs Leben. Vater,? wandte er sich mit . . Rose vor dem Toten auss Knie niederlassend

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Der Oberländer
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Seite 10 von 10
Datum: 02.07.1931
Umfang: 10
Ar» i§p 3 | beiten. W , n rii^f Reelle Preise. Günstige Zahlungsbedingungen. Bei — Kassazahlung entsprechenden Rabatt. P] den g Gastüol zur Rose E ln Wenns PI übernommen habe, E * E ^ E Die E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E 5 Konzert der Bürgermusik Wenns « pEj Für gute Küche und Keller ist gesorgt, ^ E + E ® Zu recht zahlreichem Besuch ladet ein ® g Der Gastgeber AMOK 0Ni886MBNN. g EEEEEEEEEEEEEEEEE Eröffnungs- Feier E B findet Ej Sonntag, den 12. Juli 1931 am statt. Alle Drucksorten von einfachster

bis feinster Ausführung liefert ehestens und preiswert BuchdrucKerei J. Esser, imst vergessen sein. Ich bin so glücklich — und so dankbar, daß ich es sein darf." * * * Die Verlobung erregte natürlich mindestens soviel Aussehen, als die Dick Garrings mit Rose- Marie Dernburg. Als John Garring von Gladys erfuhr, daß sie sich mit Hans Dernburg verlobt hatte, war er wohl überrascht, aber er hatte dann schmun zelnd gesagt: „Gar keine schlechte Partie, Gladys, du hast damit Hans Dernburg auf Lebenszeit

an die Firma Garring & Cie. gebunden. Jetzt kann er uns nicht mehr entwischen." — Als Gladys Forest ein Vierteljahr später Hans Dernburgs Gattin wurde, übertrug sie ihm die Prokura und die Teilhaberschaft an der Firma Garring & Cie. Cr rückte in alle ihre Reckte ein. Die Flitterwochen verlebten Hans und Gladys auf der Hazienda in San Mateo. Hier, wo sie ihr Glück gefunden hatten, wollten sie die ersten Wochen ihrer jungen Che verbringen. Rose-Marie aber erfuhr niemals, daß ihre Schwägerin Gladys

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 04.06.1911
Umfang: 16
. Das Gelb'des Jensen hat der rote.Lump mit/ setzte der erste Offizier hinzu.' ^ ' ' ' - Zwei Stunden später befahl der Kapitän: »Klar bei Steuerbord am Raa! Lag fallenSchiff lag auf der Reede von Neuyork. ' - > 13. Kapitel, l Rose. Der Arzt hatte wieder längere Zeit am Bell i des Mädchens gesessen. . Er sah befriedigt auf die im Schlafe sich mehr und mehr rötenden Wangen. Das war das Zeichen, auf das er schon lange wartete, jetzt wußte er, die Gefahr sei vorüber. Auf einmal schlug Rose die Äugen

auf und' erkannte/ den' neben ihr sitzenden Schiffsarzt. »Sie. haben lange, geschlafen. Fräulein Jensen/ Hub der Arzt an. Rose sah ihn einen Augenblick ruhig und ernst an, dann fragte, sie mit anscheinend gleichgültiger Stimme: ' — »Ist er tot?' - - ' Wer?' ^ , »Mein Bräutigam!' »Er ist nicht aufgefischt worden; man hat nur die Boje und die Mütze von ihm gesunden/ ant wortete ausweichend der Arzt. ^ »Also tot. tot für immer/ sägte Rose leise und wie geistesabwesend. »Und gemordet haben sie meinen Liebling

sich eilig. »Ich bin bald wieder bei Ihnen, Fräulein, essen Sie ein wenig, , denn fast 48 Stunden haben Sie so gut wie nichts zu sich genommen.' Er schob ihr alles bequem und handgerecht hin und; mng^ dann. ^Rose gewahÄe von alledem kaum etwas. »Ach^ wäre ich'doch 'mit ihm -hinab in die blouen Nuten «funken, wo es keinen Schmerz mehr Wie lange- sie so geweint hatte, sie wußte es nicht, erst ein stqrkes Klopfen ließ sie aushorchen, ein leises, schluchzendes „Herein' rang sich nur mühsam aus ihrer Kehle

heraus. . ; Wenn es npWicht der. Vat«h ist, schoß es ihr als erster Gedankt vurch'den^Kaps, den kann ich jetzt nicht sehen und eine heftige Abneigung ergriff sie plötzlich gegen den alten Mann. ' »Ich freue mich, Sie wieder einigermaßen her gestellt zu sehen/ hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich sagen, in der sie die des Kapitäns erkannte. „Darf ich eintreten?' Rose wandte langsam ihr tränenbewegtes Gesicht dem in der Tür stehenden Kommandanten zn und nickte langsam. Er schritt herein, ergriff

die eine der schlaff herunterhängenden Hände der Kranken und fuhr streichelnd über sie hin. „Mein armes Kind/ sagte er ruhig und als er sah, wie sie unter krampfhaftem Schluchzen zusammen zuckte und wieder zu weinen begann, da strich er leise über ihr blondes Haar und fuhr beruhigend fort: „Nur Ruhe, meine Kleine, weinen und jammern nützt hier nichts mehr, wir müssen handeln und Ge rechtigkeit walten lassen, der Mörder soll feinem Schicksal nicht entgehen!' Rose hatte aufmerksamer werdend den letzten Worten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.10.1935
Umfang: 8
. Er hatte noch nie darauf geachtet. Von hier aus wirkte die Kirche über den niedrigen Gebäuden wirklich schön, wie sie schwer und finster dastand mit ihrer erleuchteen Turmuhr. „Und jetzt bekommen wir auch Schnee", sagte Torkild mit froher Stimme. Er zeigte Rose die erste Flocke auf sei nem Mantelärmel. „Ja, wahrhaftig! Ach, wenn es doch nur richtig schneien wollte!" Rose hielt den Muff vor sich hin und fing die klei nen Sterne auf, die vereinzelt durch die Luft wirbelten. Es war großartig

in den klam men, rauhen Frostnebel, sondern es glitzerte auf munter wirbelnden Schneeflocken, die das Gesicht erfrischten. Die Kleider wurden immer weißer und die reine, frische Luft weitete die Lungen. „Wie in aller Welt sollen wir nun nachher wissen, wel ches deine und welches meine Pakete sind", lachte Rose, denn Torkild trug sie alle. „Wir werden sie auspacken und Nachsehen müsten. Oder wir überlasten es dem Schicksal, zu entscheiden, was auf Lieds und was auf Hansens Kinder fallen

. Bei einer am 1. August vorgenommenen Rose und Torkild machten sich's in der Sofaecke neben der Tür gemütlich. Sie begann sofort die Weihnachtsgeschenke auszupacken und zu sortieren. Das Sofa und beide Stühle waren im Nu mit Papier und Schachteln bedeckt. „Ist das nicht entzückend", sagte sie, von all dem Puppenspielzeug begeistert. „Inga bekommt das vergoldete Kaffeeservice. Glaubst du nicht, daß sie sich freut? Ich wäre als kleines Kind über so etwas ganz außer mir vor Entzücken gewesen." Der Tee wurde gebracht

, und Rose mußte das Spiel zeug ein wenig beiseite schieben. „Weihnachten ist doch schön", sagte sie leise. „Es ist ein herrliches Fest. Wenn ich auch keine Weihnachten habe." „Wir, die wir beide keine Weihnacht haben sollen —", sagte Torkild. „Was meinst du — wollen wir nicht einmal zusammen sein und versuchen. Werhnachten zu feiern?" „Wenn ich eine kleine Tanne bekommen kann", meinte Torkild, „ginge es nicht, daß du sie putztest? Draußen bei mir, meine ich?" Sie nickte wieder. Er bemerkte

, daß sie es vermied, ihn anzusehen. „Willst du es lieber lassen, Rose? Wollen wir lieber irgendwo anders zusammen sein?" „Nein, nein." „Ja, ich weiß nicht. Du bist in der letzten Zeit oft so merkwürdig gewesen", sagte Torkild leise. „Ich?" erwiderte sie schwach, und setzte nach kurzem Zaudern hinzu: „Ich fand nur — :ch wußte ja nicht — ich dachte, du machtest dir vielleicht nicht mehr so viel daraus, mit mir zusammen zu sein. Und deswegen fand ich es so unangenehm, immer alles anzunehmen, was du tust

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Alpenland
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Seite 6 von 12
Datum: 19.08.1920
Umfang: 12
Füßen auf' dieser Erde stehender Othello von Fletsch und Blut (Herr Hofbauer), eine innige, ergreifende Des, demona (Frau Jmle), ein kühler, auch in den schwierigsten Szenen nicht zum schwarzen Schemen verknöcherter Jago (Herr Wagner)- — ein Dreigestirg, das den Grazer Kunsffreunden im wmmendet Jahre über manchen halben, unbehaglichen Eindruck hinweghelfen dürfte! ' 7 P. „lfm — bf5 Himmels willen! Wieder eine Rose?" schraf wie vor dem unfaßlichsten Rätsel der Vater zusam men, als ' er ein paar

Schritte oberhalb Sankt Ifidor eine zweite Rose im Wege liegen sah! Zwei Rosen? Aber diesmal wars eine weiße! „Ilm Gottes Christi Willen! Was bedeutet das?" -Ja. wenn sie's erzählt hätte! Oder wenn >es die, Räume rundum, die es doch ganz genau wußten, ver raten hätten! Wie der Amtsdrener Maier, der älteste, we'-nsesteste. kinderreichste Amtsdiener des Stadtmagistw- tes Bozen, vor knapp einem Stundet mit einem R'esenrad Rosen auf dem Schimmel des Burger Toni den Weg heraufgeritten —-was: geritten

weiß- rote Schleife! Ja, ryenn sie's verraten hätte, die Rose! Aber sie verriet es nicht! „Eine rote Rose — eine weiße Rose? Zwei Rosen im Wege? Was das nur bedeutet?" fragte immer rat loser, immer dringender der Vater sein verzaubertes Herz. „Und:" eine weiße Rose tragt er, und eine rote Rose! Was das nur bedeutet, fragte immer verwunderter gespannter d ie Mutter ihr verwandeltes Herz, als sie ihn endlich, nach herzbangem Warten, im Wea vorm Kreuz auftauchen sah: und lief ihm auf eiligen Füßen enb

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1937
Umfang: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.11.1935
Umfang: 8
zu deinem Jungen zurückkehren müs sen. Rose — er wird nicht ohne dich leben können — Aber als er sich zur Ruhe gelegt hatte, begannen seine Gedanken ihre ewige Wüste Umänderung durch Vergangen heit und Zunkuust —. Die Tage vergingen. Sie wechselten Briefe, berührten aber die Frage der Scheidung nicht. Sie schrieben sich, als ob Rose zu einem gewöhnlichen Besuch weggereist sei. Tor- kild berichtete über Doris, von der er einige lange Briefe er halten hatte. Sie war begeistert von ihrem Pariser Aufent halt

, wohnte bei einer Professorenwitwe, hatte viel zu tun. war aber auch oft eingeladen. Sie hatte viele liebenswürdige Menschen kennen gelernt, sowohl Franzosen wie Finnen und andere Ausländer. Rose und Torkild hatten beide gedacht, ob das mit der Reise nach Paris wohl auch wirklich alles so zusammen hinge wie Doris erzählte, oder ob es mehr oder weniger er funden sei. Torkild hatte sogar an die Möglichkeit gedacht, daß sie gar nicht nach Paris gefahren wäre. Aber da jetzt so oft Briefe von ihr kamen

, glaubte er nur zu bereitwillig an alle ihre Erzählungen. Todmüde und zerquält. konnte er sich nicht denken, daß er noch mehr zu tragen oder auch noch die Sorge für seine Schwester ausgebürdet 'bekommen sollte. Er schrieb auch an Rose, wie tüchtig Agnes, das Mäd chen. sei und wie er Roses Pflanzen hege. Und ein einzig? Mal. mit klopfendem Herzen und brennenden Wangen, wagte er zu schreiben: „Deine Pariser Zwiebeln halbe ich noch ’JLad) oen m Budapest geinachten Feststellungen ist Straffer

prickelndes Gefühl im Körper. Die kleinen Blutflecken brauchten nichts zu bedeuten — und sie konnten den Tod bedeuten. Ein sonderbarer Schauer durchrann ihn. als strömte ihm eine unendliche Kältewelle entgegen. Er mußte an das große Eishaus oben im Walde denken, an dem er und Rose im Sommer oft vorbeigegangen waren, und an den Strom von Kälte, der von ihm ausging. Tovkild lächelte bei dem Gedanken über sich seliber. Der Tod fürchtete er nicht, das wußte er jetzt — wo der Tod plötzlich etwas Wirkliches

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 28.10.1921
Umfang: 12
lebhaftes Feuer der Jnsanterre ebenso kam es in der Gegend der 2 a s n r tz b r ü cke und an verschiedenen Punkten der westungarischen Grenze wiederholt zu kürzeren Patromllengefechten, die aber unblutig endeten. Anscheinend ist Heijas jetzt der unumschränket Führer der Banden und hat fern Hauptquartier m Oedenbnrg aufgeschlagen. Nach vertrauenswürdigen Nachrichten haben sich einzelne Insurgenten geäußert, jtc seien des Kampfes herzlich müde. FomeSe Eröffnung in Porto Rose. Offizieller Beginn erst

Samstag. Porto Rose, 27. Oktober. (Korrbüro.) Die Kon ferenz von Porto Rose ist am 25. ds. formell eröffnet worden. Der Anfang der Beratungen wurde mit Rücksicht auf die Abwesenheit verschiedener Delegationen auf Sams tag verschoben. Bis jetzt sind die jugoslawische, die rumä nische und die französische Delegation eingetroffen. Die österreichische, die polnische, die ungarische und die tschecho slowakische Delegation werden für heute erwartet. Die eng lische Delegation wird am 27. ds. eintresfen

. A. Wien, 27. Oktober. Eigendraht. Wie unser Berichterstatter von diplomatischer Seite er fährt, haben in T r i e st bereits Vorbesprechungen zur .Kon ferenz von Porto Rose stattgefunden, an der der öster reichische, tschechische, polnische, französische, italienische und ungarische Delegierte teilgenommen haben. Die Konferenz soll am 29. Oktober offiziell beginnen. Infolge der Entwick- lung der Ereignisse an der ungarischen Grenze glaubt man aber nicht an ein gedeihliches Arbeiten der Konferenz, son

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 10.10.1922
Umfang: 8
ihre stille Traurigkeit an — nur Hans Dernburg vermochte sie nicht zu täuschen. llnd immer wieder flogen seine Augen mit un ruhig sorschendem Blick zu ihr hinüber. Er hätte sie so gern fragen mögen: Was ist es, das deine Augen so traurig blicken macht, während deine Lippen lä cheln? Aber er hatte kein Recht zu dieser Frage. waren seit Dick Garrings Verlobung mir Rose-Marie vergangen. Die junge Braut lebte nach wie vor in Gladys Forests Hause, jetzt abe- wirklich nur als lieber Gast

, wo sie bis zu ihrer Hoch zeit im Frühjahr bleiben sollte. So hatte es sich ganz von selbst gemacht, daß nicht nur Dick Garring, sondern auch Hans Dern burg fast täglich ins Haus kamen, um Rose-Marie zu besuchen — und natürlich auch Gladhs zu sehen. Sie hatte wenigstens nach außen hin ihr seelisches Gleichgewicht wiedergefunden und gab sich Hans Dernburg gegenüber in einer ruhigen Freundlich keit, wenn auch dabei eine leise Zurückhaltung in ihrem Wesen lag.. Sie glaubte, um jeden Preis ver hindern zu müssen

, daß ihr Hans Dernburg noch näher trat, die Schuld ihres Vaters lag als tren nende Kluft zwischen ihnen. Sie litt namenlos darunter und hätte gern die größten Opfer für Rose-Marie und ihren Bruder gebracht, um gutzumachen; aber auch diese Genug tuung blieb ihr versagt, denn für Rose-Marie konnte sie nichts tun, als sie verwöhnen und mii kleinen Geschenken erfreuen, und für Hans Dernburg. konnte sie erst recht nichts tun — im Gegenteil, sie I mußte es ruhig mit ansehen, wie er sich o^ne ihr Zutun

wurde, konnte er Dernburgs Mitarbeiterschaft vielleicht aus immer sicher sein. Rose-Marie war in diesen Tagen mit der Beschaf fung ihrer Ausstattung stark in Anspruch genom men. Mistreß GarriNg suhr mit ihr von Geschäft zu Geschäft, und Dick strahlte, daß sie die Herzen seiner Eltern so im Sturm gewonnen hatte. Eines Tages saßen Rose-Marie und Gladys mit feinen Handarbeiten beschäftigt einander gegenüber.' denn Gladys betrachtete es als selbstverständlich, daß sie soviel als möglich an Rose-Maries

Ausstattung half. Rose-Marie wollte es nicht dulden, daß Gladys jede freie Minute nützte und allerlei reizende Sticke reien und Handarbeiten für sie anfertigte, ^r Gladys hatte darauf bestanden und gemeuit: „Es macht mir ja solche Freude, und einmal, möchte ich doch auch bei einer Brautausstattung be schäftigt sein.' ... In ihren letzten Worten schwang ein seltMN^ Ton, aber Rose-Marie schüttelte harmlos lächeln den Kopf und sagte: , , „Wer weiß, wie bald du über deiner eigenen Uuo- steuer sitzest

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 09.10.1922
Umfang: 8
?' fragte er mit seinem hellsten Lachen. „Um keinen Preis!' sagte sie tief aufatmend. „Du bist also sehr glücklich?' „Ach Dick —lieber Dick!' Er küßte ihre Hände und strich ihr dann sanft das Haar aus der Stirn, und seine sonst so lachen den Augen blickten ernst und zärtlich. „Mein süßes Herz, wie lieb.ich dich habe. Und nun komm zu Mama und Gladys, sie werden warten.' Arm in Arm gingen sie ins Haus zurück. . Mistreß Garring und Gladys waren wirklich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Marie

wieder ein traten und sich als Brautpaar vorstellten. ^ Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und sei mir eine liebe.Tochter,' sagte sie. hatte mit einem lieben Lächeln und seuchtschimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie gangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gesehen. Deutschland nicht ohne Sie verlassen.' „Auf keinen Fall,' bestätigte

Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe.' /,Doch, Gladys, ich hbae Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Ansang an so lieb und' freundlich entgegengekommen.' das Herz doch ein wenig weh, und in heißer Sehn suchtdachte sie an Hans Dernburg. Ihr selbst wuroe ja nie ein gleiches Glück erblühen wie ihrer Freun din Rose-Marie.— .. Als sie im Geschäftshaus ankam, begab ne nc? zuerst in das Kontor von Mister John Garring, oer

sie am Schreibtisch begrüßte. . . y./ „Nun, Gladys, was führt dich jetzt noch hierher - Sie trat neben ihn und legte ihm kindlich zu- Gladys zog Rose-Marie an sich. ! traulich den Arm um die Schultern. . , „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb.! „Onkel Garring, ich bin gekommen, um dir etwa Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freundschaft schließen. Wir sageil uns du, liebe Rose-Marie.' Sie küßten sich einander herzlich. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose

diplomatisch bei, daß er Schwiegervater ihn genau genug, um Ihnen gratulieren zu können.' geworden ist.' Gott wolle ^hnen beiden ein wolkenlose^ Glück Gladys nickte Rose-Marie beruhigend zu. schenken.' Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, teure Gladys, in: Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien gekommen.' ' „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns ge „Jch gebe dir mein Wort, Rose-Marie

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1937
Umfang: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

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Dolomiten
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Seite 8 von 16
Datum: 12.10.1929
Umfang: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 22.02.1916
Umfang: 8
Herzen wollte sie diese Dankbarkeit verwahren gegen ihn, den sie mehr liebte, als ihr Leben. Sie tat Rita nun den Gefallen, sich über das hübsche Schmuckstück zu freuen, obwohl ihr Herz nicht an solchem Tand hing. Die beiden jungen Mädchen plauderten noch ein Weilchen. Dann huschte Rita davon, nachdem sie Rose noch einmal herzlich geküßt hatte. Rose saß noch lange und sah mit träumenden Au gen vor sich hin. Ihr war so froh und feierlich zumute, wie noch nie im Leben. Seltsamerweise bedrückte

noch seine Mutter waren -Renschen, die auf einem Unrecht, das sie erkannten, be gehen blieben. Sie suchten gut zu machen, wre Rtta. lvas sie versäumt hatten, wenn sie auch ihr Unrecht mcht c offen eingestanden und zugaben, wie Rita es getan. 21 Rita sprang auf und trat zu ihrem Bruder. „Ja, Hasso, dieser Ansicht muß ich mich, nun ich mir das über lebt habe, unbedingt anschließen. Ich werde jedenfalls deine Mahnung beherzigen und versuchen, Rose in Zu kunft noch schwesterlicher als bisher zu begegnen

. Ge dankenlos habe ich bisher auch die Ansicht gehegt, daß wir Rose Wohltaten erweisen. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde mich bemühen, gut zu machen, was ich bisher versäumt habe, das verspreche ich dir.' Hasso sah freundlich in das reizende Gesicht seiner Schwester. „Du bist ein Prachtmädchen, meine kleine Rita?' Das Thema wurde nun beendet. Hasso wußte, daß seine Eltern sich seine Worte bedenken und dann nach ihrem Ermessen handeln würden. Und das geschah auch. Man kam Rose wärmer und herzlicher

entgegen und sagte ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung. Frau von Falkenried erhöhte Roses Taschengeld mit dem Bemerken, Rose möge sich doch etwas feiner kleiden, damit sie nicht so sehr gegen Rita absteche. „Man denkt ja sonst, wir halten dich wie ein Aschenbrödel, Rose,' sagte sie dabei. Herr von Falkenried schenkte Rose das Reitpferd, das sie bei ihren Ritten über die Felder benutzte, und dazu ein neues Sattelzeug. Bisher hatte Rose einen abgelegten Sattel von Rita benutzt. Und er nannte

sie scherzend seinen kleinen Minister des Aeußeren und Inneren. Rita zeigte sich besonders herzlich gegen Rose. Gleich am folgenden Abend nach der Unterredung mit Hasso war sie in Roses Zimmer getreten, ehe sie schlafen ging. Rose saß noch über den Wirtschaftsbüchern und sah verwundert auf. „Du bist noch wach, Rita?' „Ja. Rose. Ich wollte dir. ehe ich schlafen gehe, eine Freude machen. Sieh, dies Armband mit den Sa phiren und Perlen, das dir immer so gut gefiel, möchte ich dir schenken.' Rose sah

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