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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1895
Umfang: 8
s. kwmer GhromK/ Jahrg. vni. den Haushalt des Papstes und den Unterhalt des Clerus. Kirchen wurden erbaut, Klöster aus gestattet; zahlreicheArmenhäuser, Spitäler, Waisen häuser und Pilgerherbergen wurden unterhalten; auch Sklaven wurden aus den Händen der Juden oder der Heiden losgekauft. Das ?s.trirliowum ?stri war ein k'g.trimonium Muperuw, das Erbgut des hl. Petrus war em Erbgut der Armen. Die Linderung der Noth in Rom war den Päpsten besonders angelegen. Der Biograph Gregors des Großen

nennt bezeichnenderweise die römische Kirche eine für alle offene Kornkammer, den Papst selbst aber den Familienvater Christi. Das Rom der Päpste war eine für alle offene Kornkammer Was ist das moderne Rom? Nicht eine Korn kammer, wohl aber eine bodenlose Steuerkammer. 2. Vorbereitet wurde der Kirchenstaat durch den großen politischen Einfluss der Päpste. Kon stantin hatte seine Residenz nicht in Rom auf geschlagen, er verlegte sie an die Grenze von Asien und Europa, er gründete die Constantins

- stadt, Constantinopel. Auch nach Theilung des Reiches vermieden es die Beherrscher der abend ländischen Hälfte, ihre Residenz in Rom aufzu schlagen; auch die Könige der Ostgothen und die Statthalter der byzantinischen Kaiser, welche den Zauber des römischen Namens sehr gut hätten brauchen können, haben nicht Rom zur Residenz erwählt. Durch die Vorsehung Gottes hat sich die päpstliche Macht entfaltet, die Päpste wurden die Schutzherren, die Retter Roms. Mit Recht konnte ein Dichter sagen: „Wahrlich

, schützten dich nicht der heiligen Apostel Verdienste, Längst schon wärest du, Rom, ganz von der Erde vertilgt.' Auf zwei Retter Roms sei hingewiesen. In der Mitte des fünften Jahrhunderts, nach der gewaltigen Völkerschlacht, in welcher sich drei Welten gegenüberstanden, zog der Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes, nach Italien. Blut und Flammen bezeichneten den Weg des Bärbaren, der den Kaiser von Constantinopel seinen Sklaven nannte. Die Bewohner von Oberitalien flohen auf die Inseln des adriatischen

Meeres und legten den Grund zum rasch emporblühenden Venedig. Kaiser Valentinian konnte kein. Heer entgegen stellen; wie sollte Rom vor d'em Grimm des Hunnenfürsten gerettet werden? Leo der Große erscheint mit dem Hirtenstabe und im kirchlichen Gewände im LagerAttilas und sprichtzum Hunnen könige voll Kraft und Milde. Rom ist gerettet, Attila tritt mit seinen wilden Scharen den Rück zug an. Was kein Feldherr und kein Heer ver mocht, das vermochte der Papst, welcher furcht los wie ein Löwe

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 41
Datum: 23.12.1893
Umfang: 41
! Ehre sei Gott i« der Höhe! Ehre sei Gott durch seine Kirche, durch seinen Stellvertreter auf Erden! Eine erhebende Feierlichkeit fand am 17. Dec. in den Hallen der vatikanischen Basilica statt. Leo XIII. hat sein Jubiläum mit der ganzen kathol. und einem großen Theile der akatholischen Welt ge feiert. Für den 17. Dec. aber hatte er seine eigentlichen Diöcesanen zu einer besonderen Feier eingeladen — die ungefähr 20 katholischen Vereine der Stadt Rom. Als gegen halb 10 Uhr Leo XIII

, während dieses Jubiläums neben dem Grabe der Apostelfürsten die katholischen Vereine Roms zu empfangen, die so viel für das moralisch und religiöse Wohl dieser Stadt wirken. Diese Huldigung ehret euch selbst, denn Wir danken Gott, dass er euch auserkoren hat, inmitten der schwie rigen Versuchungen und der schlechten Beispiele, um den Glauben aufrecht zu halten, weswegen schon auch der Apostel der Völker eure Väter lobte. Rom wurde erst dann die Hauptstadt der Welt, als es der Sitz des kirchlichen Hauptes wurde

, und ihr seid diese Huldigung dem hl. Petrus schuldig, wie auch demjenigen seiner Nachfolger, der mit euch lebt und euch regiert. Es ist das Werk des heiligen Petrus, wenn Rom zu einem neuen Leben gerufen wurde, ein Leben, welches weit höher als das frühere steht. Haupt stadt des römischen Reiches, wurde Rom als Königin der Welt gekrönt und herrscht über die alte Welt, wo nur eine Seele ist, die an Christum den Herrn glaubt. Rom war der Sitz eines Reiches, welches nun ver schwunden ist, und ist zum Sitz

eines Reiches geworden, welches immer dauern wird. Deßwegen heisst man es die ewige Stadt. Es ist nicht das Rom der Cäsaren und der Scipionen, sondern das Rom des Erlösers Christus, welches inmitten der Nationen leuchtet, die währe Civilisation verbreitet, die Völker und die ver schiedenen Stände verbrüdert und den Menschen vervoll- kommet. Das Rom der Cäsaren führte in diese Mauern die geketteten, unterworfenen Könige und Völker; das Rom des hl. Petrus zieht die Völker durch die Liebe heran und erleuchtet

sie durch die Wahrheit und die christliche Charitas. Das erste Rom lehrte den Irrthum und die Laster, das zweite Rom' aber zeigt, wie man gut wirken und glauben soll, und führt die Menschheit zum höchsten Ziele, zum ewigen Leben. Auch für's Zeitliche hat das christliche Rom viel gethan, denn wenn Italien und Europa unter der Barbarei nicht unter gegangen sind, verdankt man dies den Päpsten. In mitten der Zwietracht und der Unruhen war dieses Rom der Schiedsrichter zwischen denVölkern und den Fürsten und vertheidigte

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 22.07.1899
Umfang: 10
Aweite Bettage zum „Tiroler Golktzblatt' Nr. 58, vom Samstag, 22. Juli 18S9. Rom vor fünfzig Jahreu. Auszug aus einem handschriftlichen Tagebuche. (Schluss.) ' Alle diese Personen waren im Reisepass des Grasen angeführt und dazu noch der Dr. Alertz*), unter dessen Namen der Papst mitreiste. Dieser war eben im Be griffe einzusteigen, als eine Gendarmeriepatrouille daher kam, die sich vom Grasen den Papst zeigen ließ und dann Miene machte, den anderen Herrn in ein Ge spräch zu ziehen. Die Gräfin

sich unpässlich und habe sich zur Ruhe begeben, weshalb die Kämmerer entlassen seien. Am 3. December nachmittags, versammelte sich in Rom die zweite Kammer und beschloss in einer mehr als 12stündigen Sitzung, den Protest des Papstes vom 27. November aus Gaöta nicht als rechtsgiltig anzu erkennen oder ihn wenigstens als verfassungswidrig zu betrachten und eine Deputation an den Papst zu ent senden, um ihn zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Merkwürdiger Weise wurde dieser Beschluss an den Straßenecken

zurückgewiesen und kehrten am 7. unver- richteter Dinge nach Rom zurück. Tags vorher war die erste Nachricht von einer sranzösischen Expedition zur Wiederherstellung der Ordnung in Rom bekannt ge worden. Am 12. morgens traf mit dem Postwagen aus der Romagna der Freischarensührer Garibaldi in Rom ein, von den ihn erwartenden Republikanern mit lautem Jubel begrüßt. An dem Gasthose, wo er abstieg, wurde ein Ehrenposten ausgestellt; aber manche Bürger gardisten weigerten sich, diesen Dienst zu versehen

. *) Dr. Elements Alertz war gegen Ende der dreißiger Jahre Kreikphysicus in Aachen, als er einen Ruf nach Rom Erhielt, um Papst Gregor XVI. von ein m Polypen in der Nase zu befreien. Nachdem diese Cur gelungen, blieb er in Rom als Leibarzt Sr. Heiligkeit und zugleich des damals hier lebenden Prinzen Heinrich von Preußen und im Jahre 1366 ist er hier gestorben. AlerS hatte besonders in jüngeren Jahren eine gewisse Ähnlichkeit mit Pius IX., die bei jener Gelegen heit durch Aussetzen einer Brille nnd Nachahmung

der Kleidung noch erhöht wurde. Der Graf Carl Spaur blieb Gesandter beim hl. Stuhl bis ILS4, wo er wegen seiner angegriffenen Gesundheit seinen Abschied erbat. Auf der Heimreise starb er in Florenz, von wo seine Witwe die Leiche nach Rom zurück brachte und in der Oratorianerkirche beisetzen ließ. Für den 14. hatten die Demagogen einen Triumph zug Garibaldis und des Fürsten von Canino mit ihrem Anhang nach dem Capitol behufs Proklamierung der Republik geplant. Aber es kam nicht dazu. Viel mehr sahen

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Volksblatt
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Seite 6 von 16
Datum: 09.11.1889
Umfang: 16
TranSportdampfer auf dem mittelländischen Meere, der mich ohne umzusteigen in 21 Tagen von Brindifi nach Bombai bringen soll. Ueber unsere Reise von Bozen bis Rom gibt es nicht viel zu berichten. In Bozen ertheilte unS 7 indischen Missionären, 4 Patres und 3 Laienbrüdern, der hochw. ?. Provinzial seinen Segen für unsern weiten Weg zu Land und Wasser zwischen 3 Welttheilen, und am 1. Oct. früh gieng eS nach Faenza, die 4. Station nach Bologna, wo wir unsern Kev. k. Ordensgeneral, welcher gerade

, um auch die übrigen durch das Leben unseres Ordensvaters geheiligten Stätten zu besuchen. Am 5. Oct. wurde mir die Erlaubniß zu theil, in der herr lichen Portiunkulakirche in der Nähe des Bahnhofes zu zelebriren und um 10 Uhr vormittags gieng es fort nach Rom, wo wir am gleichen Tage 3 Uhr eintrafen und vom General-Ordenssekretär ?. Fulgentius 0. 0. empsangen und unter, strömendem Regen vom Bahnhof in unser Missionscolleginm geführt wurden. Ueberall auf der Reise und auch in Rom fanden wir die freund lichste

Ausnahme und hatten über kein Malheur zu klagen. In Rom theilten wir die Zeit zwischen Studium und den Besuch der unzähligen Merkwürdigkeiten, denn schon am 16. Oct. hatten wir in der Propaganda Fidei unser Examen als Missionäre zu bestehen und wurden auch zur Audienz des hl. Vaters mit 4000—5000 Franzosen zugelassen in dem Beatificationssaal, wo wir im großen Gedränge vom hl. Vater wenig sahen und noch weniger hören konnten. Die Witterung in Rom war sehr veränderlich, mitunter so warm

, daß ich in 14 Tagen in Rom mehr schwitzte, als im ganzen Jahre in den Tiroler Bergen. Wie wird es mir erst in Indien ergehen. Gestern, am 30. Oct. wurden wir zum Mis- sionSsekretär gerufen, welcher uns mittheilte, daß wir in 3 Partien unsere Reise nach Indien zu machen hätten. Der 1. Partie wurde ich mit Malis zu getheilt, mit dem Auftrag am 1. Nov. 3 Uhr nachm. unsere Fahrt mit Eisenbahn von Rom nach Brindifi anzutreten, wo wir bis zum 3. l. M. 2—3 Uhr nachm. uns aushalten können und dann die Seefahrt beginnt

, welche im günstigsten Falle 21 Tage dauert. In Bombai haben wir unser Absteigequartier im dortigen Jesuiten- Collegium, wo wir einige Tage uns erholen dürfen. In unserer Partie haben wir einen Zögling der Pro paganda, aus Indien gebürtig, zum Führer, welcher uns bis Bombai begleiten wird. Von Bombai gehts mit der Bahn nach Allahabad, dem Sitze unseres Missionsbischofes, wo wir wahrscheinlich die Ankunft unserer Mitbrüder abwarten werden. Die 2. Partie reist von Rom um Mitte November ab und wird einen Lloyddampfer

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 15.12.1896
Umfang: 8
, vor der Abreise von St. Paul dafür den Dank im Namen aller auszusprechen. Msgr. de Waal hatte aber auch verrathen, dass er den Tirolern die Merkwürdig keiten ausführlicher erklärt habe, als er- es sonst zu thun pflege. (Fortsetzung folgt.) Der Obmann des PilgerzugeS erlaubt sich, den Reisegenossen und Rompilgern noch in ge wohnter Weise Mittheilungen zu machen. Die Photographien, von denen er einige noch von Rom hatte selbst mitnehmen können, sind ausgezeichnet gelungen. Das Gruppenbild ist überaus malerisch

. Die Trachten kommen sehr zur Geltung und sind gut vertheilt. Selbstver ständlich haben die Photographien hier in Brixen, wo sie beispielsweise in der Buchhandlung des Pressvereins ausgestellt ist, das lebhafteste In teresse erweckt. Man findet sie allgemein sehr interessant und gut. Manche Köpfe seien ge radezu Charakterköpfe, dass ein Maler Desregger seine Freude daran haben könnte (es kann sie jeder selbst heraussuchen, die Charakterköpfe), und man begreift, dass die Tiroler Pilger in Rom

bei den feierlichen Anlässen soviel Staunen und Bewunderung hervorgerufen haben. — Wir können den Theilnehmern aber auch noch erfreulicherweise melden, dass denen, welche in Rom die 15 fl. Wr Wagen fahrten und andere gemeinsame Ausgaben) gezahlt haben, die Photographie gratis zu gestellt wird. Es konnte von den 15 fl. noch soviel erübrigt werden, um die Photographien auch noch, nebst den anderen gemeinsamen Aus lagen, zu bestreiten. (Auch da war ein Segen zu merken.) Wer mehr Exemplare wünscht, möge

es dem „Obmann' melden. Die, welche nicht jene 15 fl. gezahlt haben, bekommen die Photo graphie mit Nachnahme zugestellt. ?. Norbert, der in vortrefflicher G e- sundheit und voll Begeisterung über das in Rom Gesehene und Erlebte zurückgekehrt ist (es war ihm u. a. das Glück zutheil geworden, dem hei ligen Vater ein Exemplar des „Festgrußes der Tiroler Dichter' überreichen zu können, und der .»NmtzMjV MmM.' hl. Vater, selbst ein Dichter, hat in dem Buche auch gleich bei der Audienz noch geblättert und daran

sein Interesse bezeugt), hat gestern in der Domkirche bei der Predigt seinen Zuhörern eine große Freude bereitet. „Es wäre mir nicht möglich,' sagte er, „von etwas anderem zu reden als von unserer Pilgerfahrt nach Rom.' Die Zuhörer haben sich wohl auch das erwartet und horchten gespannt auf bei der begeistert und mit Wärme vorgetragenen Predigt. „Ich stehe nicht an,' erklärte ?. Norbert, „die Rom-Pilger fahrt zu nennen die Krone aller Festlich keiten, die Heuer Tirol zur Ehre seines Bundesherrn gefeiert

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 10.11.1894
Umfang: 16
' und Stuttgart. Nach halbamtlicher Aeußerung war zur letzteren Schöpfung schon längst ein. dringende- Bedürfnis vorhanden, da sich die ge schäftlichen Angelegenheiten zwischen Baden einer seits und zwischen Bayern und Württemberg andkrerseit- anhäuften, deren Erledigung mangel- eines großherzoglich badischen Gesandten sich verzögerte. Zola in ftarn. Unterm 31. Oktbr. wird dem „L. V.' auS Rom geschrieben: Zola in Rom — so lautet gegenwärtig da- Thema der ' verschiedenfarbigsten hiesigen Blätter, dem sie mehr

aufmerksamkeit widmen, als der französische Romanenschreiber verdient. Die jüdisch-freimau» rerische „Tribuna' und die liberale „Jtalia' drucken, jede in ihrer Weise eine lange Unterre dung ab, welche Zola mit einem Reporter de» Parifer Blattes „TempS' gehabt hat und deren Inhalt kurz folgender ist: „Ich (Zola) werde etwa 20 Tage in der ewigen Stadt bleiben, um meinem Roman „Rom' nach eigenen Beobachtun gen zu vollenden, nachdem ich ihn auf Grund von Studien aus Büchern begonnen habe. Mein Werk wird vier

verschiedene „Rom' umfassen: das antike, da- mittelalterliche, daS päpstliche und das italienische Rom. Ich gestehe es offen, daß ich den innigsten Wunsch hege, beim Papst zu einer Audienz zugelassen zu werden; denn» wie kann man über Rom schreiben, ohne diese erhabene Persönlichkeit gesehen zu haben, welche die ganze gegenwärtige Politik beherrscht und deren Rolle in den wichtigen Angelegenheiten der Welt noch so wenig bekannt ist. ES scheint, man hat die Umgebung des Papstes insgeheim

sich dagegen „unbändig' darüber, daß der „berühmte französische Romanziere daS italienische Rom kennen lernen und beschreiben will.' Dazu bemerkt nun der heutige vatikanische „Osfervatore Romano' kurz Folgendes: „Wenn Emil Zola da- italienische Rom studiren will, so mache er eine Rundfahrt szwei Lire per Stünde) durch die seit dem Jahre 1870 entstan denen neuen Stadtquartiere, wo die nur halb ausgebauten Häuser wieder zusammenfallen und entweder gar nicht bewohnt sind oder in einem elenden Winkel zu ebener

er, wenn er es kann, die zudringlichen Bettler und herum lungernden Dirnen auf den Straßen und all' die Verbrecher in den Gefängnissen — und der Herr Zola hat ein getreues Bild des italie nischen Rom. Wenn er übrigens die offen baren Thatsachen auf so lügenhafte Weise ver drehen will in seinem planinen Roman „Rom', wie er das in seinem bereit- herausgegeben, von der Kirche verurtheilten Machwerk „LourdeS' gethan hat, so braucht er gar nicht hieher zu kommen, er kann ja die Ausgeburten seiner ver dorbenen Phantasie auch in Paris

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 26.04.1893
Umfang: 12
. sE i n hartnäckiger Selbstmörder.) DaS non xlus nltrs, eines Selbstmörders ist, beziehungs weise war, wie aus Rom geschrieben wird, ein ge- wisser Canefsa, der sich in Piacenza auf die denkbar merkwürdigste und komplizirteste Art daS Leben ge nommen hat. Der Todeskandidat, ein verheiratheter, aber noch junger Mann, sprang (daS Warum ist noch nicht bekannt — vermuthlich aus Furcht vor seiner Schwiegermutter) aus dem zweiten S'ocke seines Hauses, roffie sich dann, obschon verletzt, auf und rannte, von Frau

leicht, die jungen Damen zu tadeln, die sich nach Ehemännern mit vielem Gelde umsehen. Aber aus dem ve> öffeutlichten statistischen Angaben in Bezug aus die Gehälter, welche in Amerika in den verschiedenen Beschäitigungszweigen gezahlt werden, geht deutlich hervor, daß von 3,000.000 Jung- gesellen die Majorität aus bitterer Nothwendigkeit unverheirathet bleibt. Neueste Nachrichten und Telegramme. Die silberne Hochzeit I)es italienischen Köniqspaares. Rom, 22. April. Nachdem gestern das Königs paar

in der Gala-Oper der Gegenstand stürmi scher Ovationen gewesen, fand heute Vormittags der Empfang der Präsidien des Senats und der Kammer, welche den Glückwünschen dieser Körper schaften Ausdruck gaben, statt. Der König ergriff hiebei gerührt das Wort und sagte: „Mein Herz frohlockt vor Freude, mich von so viel Liebe und Anhänglichkeit umgeben zu sehen. Mit patriotischem Stolze sehe ich als Zeugen derselben in Rom meinen verbündeten Freund, den deutschen Kaiser, und seine erlauchte Ge mahlin, sowie

erlauchte Prinzen, welche nebst den Vertretern aller Mächte hieher gekommen sind, um Italien und mir Beweise der Sympathie und Achtung zu geben. Das Vaterland weiß es, daß mein Leben und jenes meiner Familie in dem Leben Italiens aufgehen und daß alle unsere Ge danken seinem Glücke gewidmet sind.' Rom, 22. April. Mittags fand die Huldi gung der Vereine und sonstigen Corpo ra t i o n e n statt. Der Bürgermeister erzählt, daß der König, nachdem die Vereiue vorbeigezogen waren, vom Balköne zurücktrat

und vor Rührung schluchzte. Abends war die Stadt glänzend beleuchtet, die Obelisken mit Glühlichtern ein gesäumt, die Kuppel des Parthenon eine einzige feurige Lohe; von den Fenstern der Häuser hingen farbige Lampen herab. Die Straßen waren von einer festlichen Volksmenge erfüllt. — An das Königspaar sind 20.000 Glückwunschtelegramme eingelaufen. Rom, 22. April. Im Palazzo Chiggi empfing heute vormittags Erzherzog Rainer die in Rom ansässigen oder zur Zeit hier lebenden Oester reicher: sie wurden

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1890
Umfang: 8
. Westendorf, 10. Juli. Gewählt wurden als Ur- Wähler: Jakob Feichtner, Vorsteher, Joh. Stöckl, Peter Hagleiter (alle drei verläßlich); in Brixen: Hoiüw. Herr Dekan Schund und ein konservativer Bauer; in Hopsgarten: Josef Klingler, Land tagsabgeordneter, Hochw.. Herr Vikar Haberl von Kelchsau, Josef Erharter, Altvorsteher, Leonh. Höck, sämmtlich konservativ. Rom, 7. Juli. (EinKöniglicher Commissär für die Gemeinde Rom.)- Bereits ist nun auch die zweite Bresche in Rom geschossen. Die erste wurde geschossen

durch den italienischen General Cadorna am 20. September 1870 bei xia, raubte dem Papste die Unabhängigkeit und machte ihn zum Gefangenen im Vatikan; die zweite wurde geschossen auf das Ca- pitolium und tödtete den letzten Funken der Freiheit der Stadt Rom; denn die freie Selbstverwalrung der Gemeinde Roms ist nun dahin, sie hat einen königlichen Proconful, ihr gegeben von CriSpi, und er verwaltet nun die Gemeinde-Angelegenheiten im Namen der ita lienischen Regierung. Dieser Proconsnl oder königlicher Commissär heißt

Camillo Finocchiaro-Aprile, ist Ab geordneter im italienischen Parlamente, und erscheint in den Freimaurer-Registern als Dreipunktbruder mit Num mer 33 , d. h. als einer der höchsten des Ordens. Die Ueberraschung über diese Ernennung in Rom ist sehr groß und allgemein, und man hätte geglaubt, die Regierung würde doch etwas mehr Achtung vor Rom haben, da Rom nicht allein an seinen finanziellen Miß ständen Schuld ist, sondern den weit größeren Theil der Schuld trägt die Regierung, welche, um Rom

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.03.1895
Umfang: 4
. Zb>w!WtMlv'SÄ«m Areinndfünfsiglter Jahrgang. vee «,»» »« piItWIl, » k». Zede lMet«»hoI»i»» » k». «t »itßerii, »»tttäv» »abatt. S«lam» >» k». »r. PXt»> ,etl». Z^» «iat>»<>»ft>ahl>l» st»»»' sttzllch -»»geschloffen. A»»a»«»» filr I>t»Soin«rA»it»i«> «hm»» i» lv>»» entgegen die Aim»«»»» Sur«»» von üäas»nst»i»ch Vsgl«», S»».Moff», M.V»»». ». Schal», Z»t>» »»»ptstädte» v«Uschl«»ch»! ». »«. Zilli-W ß'd „Mnu»-. M SS Donnerstag den 7. März I8S5 Wie» und Rom. Man durfte anfänglich bei der Nachricht, daß Kardinal

Schönborn in Rom eine Denkschrift des österreichischen Episkopats zu überbringen habe, wohl ein wenig stutzig werden. Sollte das wirklich der Fall sein? Blieb dem Episkopat sonst nicht» mehr übrig als Rom? Erwarten die Bischöfe vom Papste eine rasche und ausgiebige Entscheidung, da eS doch bekannt ist, wie gerade die Kurie in solchen Dingen außerordentlich vorsichtig und tastend vor geht. Es ist aber so and es besteht kein Zweifel, daß kardinal Schönborn eine solche Sendung über nommen

hat und damit auf Schwierigkeiten gestoßen ist: Es heißt, der Abgesandte de» österreichischen Episkopats werde einen ganzen Monat lang in Rom bleiben. Der Kardinal läßt sich also von den vor- gefundenen Schwierigkeiten nicht abschrecken. Auch wird versichert, daß «S schließlich zu einer Kund gebung des Papstes kommen werde. Was diese bringen wird, kann man sich leicht vorstellen: Die Gläubigen werden zu erhöhtem Gehorsam gegenüber den Bischöfen ermahnt werden; vielleicht fällt auch ei» sanst zurückweisendes Wort

war, zur Nachgiebigkeit zu bestimmen. Znsoferne wird die Bemühung Schön born'S in Rom gewiß von Erfolg begleitet sein. Man kann aber auf freisinniger Seite dem AuS- gange des in Rom anhängigen Streites zwischen den Bischöfen und den unbotmäßigen Zuaven der christ lich-sozialen Bewegung mit aller Ruhe entgegensehen — auch mit aller Geduld, denn Rom beeilt sich in solchen Dingen nicht. Eines ist aber gewiß: daß siä die Bischöfe sogar an den Papst wenden, um mit den Christlich-Sozialen fertig zu werden, ist ein Beweis

, daß die Bischöfe diese SpezieS unseres öfter- reichischen Parteiwesens, welcher sie freilich anfäng lich Förderung «»gedeihen ließen, für schädlich halte n. Und wenn die Bischöfe daS Beste Oester reichs wollen, dann bezeugen sie mit ihrem Schritte m Rom, daß die christlich-soziale Bewegung nicht loS ihnen den Bischösen, sonoern dem gesammten österreichischen StaatSwesen zum Nachtheile gereichen. Die schwedisch-norwegische Krise. Die Krise in Schweden-Norwegen, welche anläßlich der Konsularfraj-e auSgebrochen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 09.07.1897
Umfang: 18
über die Ernennung Podbielski's. — Der badische Finanzminister Buchenberger hat nunmehr das Reichsschatzamt definitiv abgelehnt. Italien. General Albertone richtete aus Rom 5. Jnli ein Schreiben an die „Tribnna', worin er die vom „Figaro' veröffentlichten und dem Prinzen Heinrich vonOrleans zugeschriebenen Behauptungen über die italienischen Gefangenen in Schoa für vollständig falsch erklärt. Albertone schreibt, es widerstrebe ihm, zu glauben, daß die vom „Figaro' veröffentlichten Berichte thatsächlich

, lautet: „Meine Gefühle für das befreundete Frankreich und für Sie, mein werther Präsident, sind Ihnen zu sehr bekannt, als daß Sie einen Au genblick an dem Enthusiasmus zweifeln könnten, womit Rußland Ihren Besuch aufnehmen wird.' Bulgarien. Der Fürst Ferdinand macht jetzt auch eine Rundreise; er war in Paris und London und geht jetzt nach Rom und Bukarest. Nach Rom aus — entschuldbaren Gründen ohne die Fürstin. Man wird dem Fürsten Ferdinand gewiß eine angenehme Reise und glückliche Heim kehr

, daß die Inseln völlig beruhigt seien. Die Regierung bevoll mächtigte den Marschall Rivera, das Eigenthum der Aufständischen mit Beschlag belegen zu lassen Belgrad, 5. Juli. Nach aus dem ganzen Lande eingelangten Berichten über die Skupschtinawahlen wurden 183 Radikale und 4 Oppositionelle gewählt. Rom. 5. Juli. Fürst Ferdinand von Bulgarien wird allein nach Rom reisen; die Fürstin verbleibt in Paris. Petersburg, 5. Juli. Der König von Siam ist heute Mittag 12 Uhr in Petersburg eingetroffen, begleitet

glücklich entbunden worden. Konstantinopel, 5. Juli Die Versetzung des russschen Botschafters von Nelidow nach Rom be stätigt sich. Kairo, 6. Juli. Es verlautet, die englische Mission habe ein Zusammengehen mit Abessynien gegen die Mahdisten gesichert. Die französische und ruffische Mission seien auf den Rückzug begriffen. (?) Berlin, 6. Juli. Die lieberalen Blätter fahren fort, die Situation im Reiche als bedrohlich zu be zeichnen; die Verwirrung habe alles Maß überschrit ten. Der Partikularismus

erhebe sein Haupt höher als je. Havanna, 6. Juli. General Weyler erließ eine Proclamation, in welcher den sich unterwerfenden Insurgenten Amnestie gewährt und Hilfeleistung, Le bensmittel und Arbeit angeboten wird. Konstantinopel, 6. Juli. Kaiserin Eugenie unternahm einen Ausflug nach Brussa und reiste heute, nachdem sie sich vom Sultan verabschiedet hatte, nach dem Kaukasus weiter. Rom, ö. Juli. Senat. Auf eine Anfrage Pa- ternos erwiderte Rudini, er habe keinerlei Metdung, daß in Konstantinopel

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 28.02.1891
Umfang: 8
. WaS werden daher die Gewerbetreibenden für ihren Stand von ihm zu hoffen haben? Welchen Werth haben dann die Versprechungen deS Ex-Statthalters? Gimpelfang. Rom, 24. Februar. (Zustände in Rom.) Der Grundsatz lautet sonst: „Gleiches Recht für Alle.' Allein dieser Grundsatz in Staaten, die durch Revo- lution groß geworden sind und nach RevolutionS-Dogmen herrschen, gilt nur für sich und den andern so viel, als man ihnen gönnen will. Die Römer erfuhren dies wieder am 9. Februar, dem Todesjahrtag des großen

Papstes Pius IX. Der katholische Verein in Rom wollte an diesem Tage gemeinsam, j-doch ohne besondere Feierlichkeit einen Kranz auf das Grab des hl. Vaters niederlegen; doch vom Polizei-Präfekten bekam er den Befehl, dies weder öffentlich, noch privat, weder bei Tüg, noch in der Dunkelheit zu thun; also ein absolutes Verbot. Dies Verbot gründete er auf ein Gesetz, welches den Republikanern, Sozialisten, Radikalen, Anarchisten verbietet, Kränze auf den Gräbern ihrer Helden zu tragen

. Aber ist es denn nicht eine wahre Unverschämt heit, ein solches Gesetz, das offenbar sür die Revolutions helden gemacht ist, aus den hl. Vater anzuwenden? und das in Rom, wo der Pius IX. nach dem Geständnisse der ganzen katholischen Welt durch 31 Jahre so glor reich regiert hat? Müssen solche Thaten nicht fort währende Kränkungen für den regierenden Papst sein? Um die Sache recht auffallend zu machen, wurde bald nach diesem Verbote den Fiakern in Rom erlaubt, in feierlicher Prozession mit Fahnen und Trauermarsch Kränze

zu sein, beginnen die Beziehungen Frankreichs zu Italien etwas freundlicher zu werden. Nach dem Falle CriSpiS wollen die Franzosen den Handelsvertrag mit Italien wieder aufzunehmen, und ein erster Versuch ist, daß am 18. dS. MtS. der erste Legationsrath der italienischen Gesandtschaft, Reßmann, nach Rom kommen sollte, um in Folge der veränderten Verhältnisse mit dem neuen Ministerium neue Unterhandlungen zu be ginnen. Schon die bloße Nachricht, daß Unterhandlungen gepflogen werden könnten, hat den Muth

der italien. Handelswelt bedeutend gehoben. Crispi war für Jtalim wahrhaft ein fataler Mann; alles Gute hat er zerstört und das größte Elend über das Land gebracht. Seine Reform mit frommen Stiftungen und den Bruder schaften, die ganz von verweltlichten Händen, mit andern Worten von liederlichen Händen verwaltet werden, be ginnt nun ihre Früchte zu bringen. In Rom sind un gewöhnlich viele Kranke in Folge der großen Kälte und des Elends, daS da herrscht, und da wegen schlechter Verwaltung viel weniger

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 26.06.1897
Umfang: 10
um den Besitz der einzigen Stadt Constantinopel und möglicherweise ist es der nächste Krieg. Es ist darum nicht müßig, zu erörtern, welche Stellung der Papst- im gegebenen Falle einnehmen würde. Italien wäre als Großmacht auch in den ernsten Kriegshandel verwickelt und die Ebenen Italiens könnten sogar den Schauplatz des großen Waffentanzes abgeben. Und Rom, seit 1870 geraubte Hauptstadt des geemig-- Königreiches und seit 1900 Jahren Sitz des Papstes, würde ins Mitleid gezogen werden. Aber nein! Das gienge

auf keinen Fall an. Die Freiheit des Ober hauptes der Kirche, die heiligsten Interessen unserer katholischen Religion kämen in Gefahr. Diese Klippe kann nur auf einem Wege umfegelt werden, nämlich — Rom bleibt neutral. Die Verhältnisse in Rom sind schon heute dafür günstig. Die internationale Diplo- «hpr die Sache noch endgiltig zu regeln. UnbMZMch^sst, wie man Rom durch die Piemontesen zur Hauptstadt des Reiches stempeln und den ansäßigen Fürsten, den hl. Vater, einfach einsperren ließ. Nahe liegend wäre

es gewesen, das Verhältnis zwischen dem entthronten, wehrlosen Papste und der gewaltthätigen Regierung in Ordnung zu bringen. Konnte die Diplo matie die widerrechtliche Besetzung Roms nicht hin dern, — wenigstens für den Gefangenen hätte sie sorgen sollen. Das muss jedenfalls vor dem nächsten Kriege geschehen. Manches findet sich bereits vor. So hat Rom zwei Herrscher, zwei Höfe, zwei, diplomatische Ver tretungskörper. Diese Stadt kann nicht zugunsten des einen Herrfchers und dann natürlich zum Nachtheile

des andern bei einem Kriege in Mitleidenschaft gezogen werden. Umso weniger darf die Ruhe Roms durch wildes Wafsengeklirr gestört werden, wo der Schaden auf die viel höher stehende Kirche und lhr Oberhaupt fallen würde. Wenn über Rom der Kriegszustand ver hängt wird, kann der Papst sein oberstes kirchliches Amt und seine Gerichtsbarkeit über die Völker, welche mit Italien Krieg führen nicht mehr ausübend Und die beim hl. Stuhle beglaubigten Botschafter sollten der Wuth und der Gewaltthätigkeit der Feinde ausgefetzt

sein? Man entgegnet vielleicht: sie können ja fliehen! Diese Möglichkeit ist auch dem Papste nicht verwehrt. Aber die traurigen Folgen einer solchen Flucht beleuchten verschiedene Capitel der Kirchengefchichte, so z. B. die Avignoner Päpste. Außerdem bliebe die Frage auch dann noch ungelöst, welche Stellung Rom im großen Weltgewirre haben soll. Aus den thatsächlichen Verhältnissen und im Interesse der Sicherheit des Papstes muss fein Sitz neutral, ja unverletzlich sein, wie fchon angedeutet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1890
Umfang: 8
Euer Excellenz an der Spitze Lieber den italienischen Eisenbahnbetrieb. Von I. Stieb-Wcimar. II. Rom, 26. Juni. Eine weitere Beschwerde des Kritikers über die ita lischen Eisenbahnverhältnisse gipfelt in der gelassen ausgesprochenen Betrachtung, „kein Zug komme recht zeitig an'. Es bedarf wohl nicht der Betonung, dass diese referierende Notiz einfach eine Erfindung enthält, die zudem noch eine wenig gute ist. Verspätungen kommen in Italien gewiss ebenso vor, wie dies in anderen Ländern der Fall

mögen ans dieser Stunde eine sür ihr „dass man von Deutschland und beziehungsweise von irgend einer italienischen Station (!!) nicht direct nach Neapel fahren könne'. Ein Blick in das Coursbuch belehrt unS, dass thatsächlich alle Schnellzüge und mehrere Personenzüge von Mailand, Genua, Bologna, Venedig, Florenz :c. in Rom fast unmittelbaren An schluss nach Neapel finden. Dass nicht jeder vom Norden kommende Zug in Rom einen Anschlusszug ! nach dem Süden hat, liegt in den natürlichen Ver

- , hältnissen. Nach einem bekannten Scherzworte „macht i Italien den Eindruck eines Stiefels', und die Strecke l von Chiasso nach Rom allein ist nicht kürzer, als bei- l spielsweise diejenige von Karlsruhe nach Berlin. Und l doch kommen aus Karlsruhe :c. gar viele Passagiere ^ in Berlin an, welche behufs Weiterreise nach dem z Osten in dieser Stadt übernachten müssen, ohne dass ? die preußische Staatsbahnverwaltung „im Interesse i der Gastwirte thätig ist', wie dies der Herr Kritiker - den italienischen

Eisenbahndirectionen insinuiert. DaS S Raisonnement über die Benützung sogenannter directer e Wagen in Italien basierte vollends aus gänzlicher Un- t. kenntniS der wirklichen Einrichtungen. Hier wird - wiederum dieser oder jener angebliche Missstand aus r den Fingern gesogen, um daraus eine Beschwerde zu S coustruieren, die zwar ganz ausregend klingt, aber bei n näherer Beleuchtung in Nichts zusammenfällt. Die ?, Behauptung, von der norditalienischen Grenze bis Rom gebe eS auch in den Schnellzügen keine directen

r Wagen — außer dem EourSwageu Berlin-Rom — i, ja man müsse nachts viermal umsteigen, erweist sich ganzes Leben bestimmende Empfindung mit sich neh men, das erhebende Gefühl, stolz zu sein auf ihren Vater, dessen spiegelreines Bild kein Hanch zu trüben vermag. Um eine letzte Freude bitten wir noch. Nehme Euer Excell. dieses Bild mit sich, daS der heimische Künstler Ed mund von Wörndle über Ersuchen der Beamten jür Sie gemalt hat. Wenn in künftigen Jahren manch malIhr Auge dieseFernficht streift

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 16.04.1890
Umfang: 8
halten. Todfalle. In CleS in feiner Heimath starb am 6. April Don Bortolomeo Zeni. Geb. 1820 wurde er 1854 zum Priester geweiht. Derselbe hat beträcht liche Geldbeiträge für das Spital und das Kinderasyl seiner Heimath beigesteuert. In Innsbruck, 53 Jahre alt, starb am 11. April Hans v. Vintlerzu Platsch und Runkelstein, Professor an der k. k. Oberrealschule. — Die Schwester des Cmdinals Her- genröther, Thekla des.Namens, starb am 7. ds. in Rom eines plötzlichen Todes. — In München wurde am 9. April

früh Domkapitular Ostermayr todt im Bette aufgefunden; ein Schlaganfall. hatte feinem Le^en ein Ende gemacht. — Auf seiner Villa bei Rom starb an einem Herzleiden Aurelio Saffi, berüchtigt als Mitglied der römischen Trmmvirats- Rehierung 1849. Marktbericht. Auf dem Viehmarkt in Bozen am 12. April wurden 881 Stück Großvieh und 804 Stück Kleinvieh aufgetrieben. Der Handel war sehr flau, fremde Händler waren wenige hier und wurden nur einige Kühe gekauft; die Preise für Kühe waren 90—120

Tirol. Primi? eines frühere« anglikanische« Kischofs. Der Krakauer Fürstbischof weihte am Ostermontage den geweseneu anglikanischen Bischof L e Grand zum Priester. Der Neomist hielt seine Primiz Dienstag in der Kirche der Resurrektionisten in Krakau. Der hoch«. Herr Le Grand wurde im Jahre 1888 durch den Kardinal Parocchi in den Schoß der kathol. Kirche aufgenommen. Da er in sich den Beruf zum Klosterlebe» fühlte, so trat er in die Kongregation der Resurrektionisten zu Rom. Der OrdenS-General

Valerian Przewlocki sandte ihn von Rom nach Krakau. Der hochw. Herr Le Grand zählt sechsundfünfzig Jahre. Monfignor Georg Mayr, papstl. Geheimer Kämmerer, erzbischöflicher Geistlicher Rath und Zentral- Präses der katholischen Gesellenvereine Bayerns, tritt am 16. April in das 70. Lebensjahr. Der Münchner Zentral-Gesellenverein, dem Msgr. Mayr seit dessen Bestehen als Präses vorsteht, für welchen Verein er während neununddreißig Jahren mit so großartigen Erfolgen wirkte, hat dieses Ereigniß am Samstag

in Rom, der als Agent einiger amerikanischer Tabakver käufer, der italienischen Regierung Tabak lieferte, soll auf Kosten der Regierung den schönen Profit von bei nahe 25 Millionen gemacht haben. Nach den Enthül lungen deS „Popolo Romano' stellt es sich klar heraus/ daß die Regierung dem Großmeister der Loge gehorchen mußte. Man weiß ja in ganz Rom, daß Lemmi jeden Nachmittag Crispi besucht Wie ist man aber zu dem schönen Profit gekommen? Lemmi, als Vertreter und Agent des Handelshauses Watyn Tael

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 11
Datum: 28.10.1896
Umfang: 11
28. October 1896 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 Hochzeit im Quirinal. Die ganze Nacht hatte es in Rom am 24. d. in Strömen geregnet, der Himmel hieng schwarz über den von Nässe triefenden Straßen. Die Decoration der Trauungskirche Santa Maria degli Angeli hatte von dem Unwetter stark gelitten. Inzwischen fand im Quirinal die Civiltrauung statt; dann fuhr das Braut paar mit den beiderseitigen Familienangehörigen in sieben goldstrotzenden Wagen zur Kirche. Die Braut war ganz in weiß gekleidet, trug

, emporschnellte. B l e nd- werk ohne innere W a h r h e i t, o h n e das B e- wusstsein der Sicherheit! Schreibt doch selbst die liberale „Gazzetta di Torino': ,Menn man Rom dem Papste überließe, brauchte sich in der allgemeinen Lage gar nichts zu ändern. Rom würde vom Papste regiert, stünde aber allen rechtschaffenen Italienern offen, wie allen rechtschaffenen Römern Italien von oben bis unten offen stünde . . Die Sou- veränetät des Papstes wäre eine so milde, dass keiner lei Unordnungen mehr zu fürchten

wären. . Die Beziehungen zwischen Italien und Rom iwischen Monarchie und dem Papstthum könnten nur ausgezeichnete sein. Die Monarchie könnte sich des Papstes bedienen, wie der Papst der Monarchie und ihr Einvernehmen und zu weilen auch ihr gemeinsames Handeln würden im Interesse beider, wie auch in dem des Weltsriedens großen Einfluss üben'. Wird es dem Enkel des durch die Porta Pia gewaltthätig in Rom eingedrungenen xalavtuomo« beschicken sein, gemeinsam mit seiner zur katholischen Kirche

. Das Centralcomitö des internationalen Antifreimaurer-Vereins in Rom richtet an alle katholische Zeitungen die Bitte, über die M i ß . Vaughan-Fra ge nichts mehr zu sch reiben, > indem das Centralcomitö drum und daran ist, diese i Frage sorgfältigst zu untersuchen und zu prüfen, und die Hoffnung hegt, in kurzer Zeit das Resultat bekannt geben zu können Da ich manche italienische Zei tungen zu Gesicht bekommen, so bin ich in der Lage, Ihnen heute zu melden, daß die Freimaurer in Italien, .ernstlich beunruhigt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.03.1896
Umfang: 4
Verhaftungen vorgenommen wurden. Demission Crispi's. Rom, ö. März. (Eigenbericht.) Der K ö » Ig n a h NI gestern nach hartem Entschlüsse und nachdem er, wie bekinnl, die erslangeboleiie Demission Crispi'S abgelehnt hatte, die neuerlich angebotene D e m ission dcs M i u i st criu in S a ». In der Kammer. Rom, li. Mär;. (Eigenbericht.) Unler ungeheurem An drang ?es Publikums trat gestern die Kammer zusammen. Lie Abgeordneten waren vollzäblig erschienen. Der Monte Eltorio war vou Hnnderlen von Menschen bel

igert, welche mit Spannung dem Verlause der Ätzung cnigegcnsahen. Als Eriopi dem Hause mit fester Alumne seine Demission be kannt gab, ertönten von den Gallerten, die überfüllt wann nnd ane e>m ganzen Ätzungosaa e stürmische VcifallSru'c „Es lebe der König !' Die Kammer vertagte sich looaiüi vis znr Koiistituirung des neuen '.>Ni>! steriums. Karatieri's Ende. Rom, t>. März (Eigenbericht.) Der K önig wird heule das ^ Dekrc: - unterzeichn«.^ womit G.'nexal Bara» tieris

in D i s p o n i b i l i t ä r veis tzt wird. Rom, 6 Mär;. (Ei.^nbenchl.) Die Erbilleriüig ^egen c>en Uü.ilnctiichen G^ieral B ! r a l i e r i ist un Steigen. Nach allen bisher eingttrosfenen Nachnchlen lrisfl ihn an der nnerliörten Niederlage große Schuld. Man wirst ch>', in militärischen Kreij.n und im Pnbukuni entrüstet vor, daß er den Rückzug, sobald er doch die Überlegenheit des Feintee meiken mußie, nichl rechlzeiüg anorvuere. Die größte Ans- regnng bal aber das V^kannliverv^n der Thalsache hervorge rufen, daß der General

als Er st e r daS Gcfe ch t s- f e l d v. r l i e ß. Er soll ohne .Rücksicht auf das Schicksal seiner Truppen 125 Ki oin.ler weit zurück, wie toll g e- ilüchlet sein. Rom, 6. Mär;. (Eigenbericht.) Die Anklage vor ?eiu Kriegs^enchl gegen General Barati e r i wird >ves,en ^ e r- lass e n o seines in i l 11 ä r l i ch c n P o st e n s vo r dein e i i. o erhoben weiden. Das Enee des vor Kurzem noch so gefeierten Generals wird im jvallc des Schuldjpruches der Kriegsgeiichles ein li.'.nriges n in. Der ^chuldspeuch >vnid

> die H i n i i ch l ii n g nach >! ivlgler Degraoirung zur haben. Vie Armeetrnmmer in Afrika. Rom, 6. März. (Eigenbericht.» Die Niederlage oer Kolonialmacht Italiens war eine bcispi.llvse. Bisher war nur bekannt, daß die Kolonnen Dabormiva's und Arimonvi's iasl vollständig vernichtet wurden. Niiüinehr stellt sich nach den letzten Berichten an? Afrika heraus, das; das g an ; e A r in eeko r p s des Generals Baralieri vol l- st ändi g a n f g e rieb e n Ni>r vereiiizell. kleine npp» ircsseu nach und nach in Aom.ira ein. Eages

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1894
Umfang: 8
. Koosiszirt- Die Freitags-Nummer des „JnnS- brucker Tagblatt' wurde wegen eines Artikels über die Verstaatlichung der Südbahn von der k. k. Staats anwaltschaft mit Beschlag belegt. Tiroler Pilger in Rom. Die tirolischen Pilger sind auf ihrer Rückreise von Rom am 18. d. M. in Florenz eingetroffen und dann nach der Riviera ab gereist. Die Pilger haben sich 7 Tage in Rom und 3 Tage in Neapel, Capri und Pompeji aufgehalten. Am Sonntag Abends um 5 Uhr wurden sie. wie ein Theiluehmer schreibt, unter Leitung

Verhandlung aM i» erster Linie der Entscheidung über die Werthgrenze »er Angelegenheiten, welche den Bezirksgerichten zur Rechtsprechung zugewiesen werden sollen. Die Regie rungsvorlage weist den Bezirksgerichten die Rechts sachen bis zum Betrage von 1000 si. zu. Dem ge genüber beantragte der Referent Dr. Bärnreither. die Werthgrenze der Judikatur der Bezirksgerichte mit 5<X) fl. festzusetzen. Dieser Antrag wurde auch angenommen. Die Kirche und die ungarische ZivUehe. Ans Rom wird berichtet: In einer Note

gibt der Offervatore Romano' zu. daß die Kirche daS ung. Zivilehegesetz, wenn es sanktionirt werden sollte, mit Ergebung hinnehmen werde. Die Bresche von Ports Pia. Der Gedenktag der Bresche von Porta Pia wurde in Rom bei herrlichem Wetter in festlicher Weise be gangen. Auf die Glückwunschdepesche der römische» Stadtvertretung saudte der König folgende Ant wort: Die Huldigung, welche die römische Munizivalität als treuer Dolmetsch der Bevölkerung alljährlich an diesem ruhmwürdigen Tage

begeht, gleichzeitig auch — ich hoffe dies zuversichtlich — dessen Wirth- schaftliche Auferstehung feiern können. Mit diesem Wunsche danke ich der Stadt Rom für ihren LiebeSgruß. (Gez. .) Huin ber t.' Letzte Nachrichte«. Ans dem Parlaments Die Einberufung des ReichSratheS ist für dm IS. Oktober m Aussicht genommen, doch ist der Termin noch nicht definitiv bestimmt. Der Aon dm Jetegationen. (Original - Telegramme der .Bozner Zeitung' .) Budapest, 21. Sept. Heute begann der HeereS- auSschuß

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Volksblatt
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Seite 12 von 16
Datum: 18.02.1893
Umfang: 16
auszunützen verstand. Aber sein kirchliches Wirken war darum nicht gering zu schätzen. Mit den belgischen Bischöfen stand er in innigen Beziehungen, er erläuterte und befür wortete die Wünsche des belgischen Episkopats bei dem heiligen Stuhle und zu der Errichtung des belgischen Kollegs in Rom hatte er mächtig beigetragen. Auch der katholischen Universität Löwen bewies er den regsten Antheil. Sein Aufenthalt in Belgien dauerte übrigens nicht lange. Namentlich Gesundheitsrücksichten bestimmten

ihn, im Jahre 1846 seine Nückberufung nach Rom zu erbitten. Man sah ihn ungern von Brüssel scheiden. Am Tage der Abreise verlieh ihm König Leopold I. das Großkreuz des Leopoldsordens und übergab ihm ein versiegeltes Schreiben anGregorXVI. worin er unter Anerken nung seines Charakters, feinerTugendeu und seiner Leistungen dem Heiligen Vater die Person seines Gesandten warm an's Herz legte. In diese letzten Tage seines belgischen Aufent haltes fällt auch die Reife des künftigen Papstes an den Rhein, woselbst

er Aachen, Köln, Bonn, Kob lenz, Mainz und Trier be suchte. Auch nach England ging er und weilte dort vierzehn Tage in London. Ende Mai 1846 kam er wiederum in Rom an. Als im Kirchenstaate die bevorstehende Rück kehr des Brüsseler Nun tius bekannt wurde, hatte sich eine Deputation von Perugia, mit dem Bürger meister an der Spitze, nach Rom begeben und den Heiligen Vater ge beten, den erledigten Bischofssitz dem früheren Delegaten zu übertragen. Bereits am 19. Januar 1846 hatte Gregor XVI. dieser Bitte

stattgegeben. Ebenso hatte er die Erhebung Joachim Pecci's zur Kardinalswürde bei sich beschlossen, deren öffentliche Bekannt machung jedoch sich für später vorbehalten. Der Papst war bereits schwer erkrankt, als Joachim Pecci Ende Mai in Rom eintraf, und starb am 1. Juni, ohne die Ernennung publizirt zu haben, ohne daß der neue Bischof von Perugia ihn noch mals sehen konnte. Am 16. Juni 1846 wurde der Kardinal Johann Maria Graf Mastai Feretti zum Papste gewählt und führte das Steuer der Kirche als Pius

eines Bischofs absolut unvereinbar waren. » Wie anhänglich das Volk im Allgemeinen an feine Person war, das zeigte sich so recht bei seiner Ernennung zum Kardinal am 19. Dezember 1853. Im öffentlichen Konsistorium vom 22. Dezember wurde diese Ernennung publicirt und am 2. Februar des folgenden Jahres nahm er in Rom von seiner Titnlarkirche San Crisogono in Trastevere Besitz. Als er zurückkehrte, wurde er mit allge meinem Jubel in seiner Diözese empfangen. Es war gerade damals eine recht harte Zeit

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 02.07.1890
Umfang: 8
. Die Landtagswqhlen (Urwahlen) Heigen. in den Landgemeinden einen glän zenden Erfolge und W die sicherste Bürgschaft vorhanden, daß Vorarlberg wieder mit dem schwärzesten Ländtag Oesterreichs beglückt wird. In Dornbirn, Lustenau ttnd ^BludM mußte gegen die von den liberalen Häuptern in ihrer Weise verfaßte Wahlliste recuritt werden. Die neue Kneipp-Anstalt in Andelsbuch nnter Dr. König erfreut sich guter Euren und guten Besuches. - Rom, 28. Zum. (Eine leichte und bequeme Art, Hchulde^n zu bezahlen.) Crispt

der Stadt Rom ihren Finanzzustand regeln kann, nämlich Rom soll das Wohlthun^ das Wohl thaten spenden an Armen, wozu eS vermöge der frommen Stiftungen verpflichtet ist, einstellen, die Bruderschafts gelder und die frommen Stiftungen für ihre gewöhn lichen Ausgaben verwenden; mit anderen Worten: die Armen sollen die Schulden Roms bezahlen. Man streitet sich jetzt> wer schuld ist an dem armseligen zerrütteten finanziellen Zustand Roms. Mau beschul digt dessen die Regierung, welche die Gemeinde. Rom zwang

, unsinnige und verderbliche Auslagen zu machen und sich so in eine ungeheure Schuldenlast zu werfen. Die Gemeinde Rom. hat beim Eindringen der italien. revolutionären Truppen nicht nur keinen Pfennig Schul den gehabt, sondern man fand noch einen Ueberschuß von mehr als neunmal hunderttausend italien. Lire in den Gemeindekassen. Ttnd jetzt findet man dort nur mehr Schulden. Wer jetzt in Rom herumgebt, schreibt der liberale „Abendkurier', von Mailand, sieht da und dort Spuren von Niederreißungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 24.06.1899
Umfang: 10
diesen Ruf angenommen. Das päpstliche Conststorinm. Aus Rom, 19. Zum, wird berichtet: In dem heute abgehaltenen Con- sistorium ernannte der Papst folgende eilf Cardinäle, und zwar den Nuntius von Madrid, den Fürsterzbischof von Görz Dr. Missia. den Erzbischos von Toulouse, Äie Erzbischöfe von Turin, Ferrara, Reggio di Calabria, die lateinischen Patriarchen in Constantinopel und An- tiochia Deldrago und Cassetta, welche in Rom resi dieren, den Secretär der Propaganda Ciasca, den Secretär der Congregation

der regulären Bischöfe Trombetta und den in Rom sesshaften spanischen Priester Llevaneras. Der Papst ernannte ferner den Patriar- chats-Viear MakariuS zum koptisch-orthodoxen Patriar chen in Alexandrien und präconisierte mehrere Bischöse, darunter Ritter Kuilowski für Lemberg urd Graf Szeptycki für Stanislau. Der Capneiner-Cardinal. Von den eilf neuen Cardinälen, welche der Heilige Vater am 19. ds. Ms. creirte, ist der Capucinerpater Calasanz von Llevaneras — als Weltlicher Joseph Vives genannt

sich ge bessert hatten, lenkte er dorthin seine Schritte. 1885 zum Provinzialdefinitor erwählt, wurde er bald darauf uach Rom gesandt, um die Wiedervereinigung des seit dem vorigen Jahrhundert getrennten spanischen Ordens zweiges mit der Generalscurie zu bewirken, was ihm auch gelang, 'Nun aber wurde er durch die Ernennung zum Generalfecretäre des Ordens und zum Confultor der Jnquisitions-Congregation, sowie mehrerer anderer Congregationen an Rom gefesselt. Jedoch sandte ihn der OrdenSgeneral

keine Verbindung je gehabt. Die Eucharistiner hatten durch die Opserwilligkeit der Katholiken in Rom, Frankreich, Belgien und Canade ihre Niederlassung, wo sie seit der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Bestandes eine segensreiche Thätigkeit eytsalten und im Volke sich all gemeiner Beliebtheit erfreuen. Sie hatten aber noch keine ein zige Niederlassung auf.deutschem Boden. Durch die Opferwllligkeit der Katholiken Oesterreichs, Dentsch- lands und der Schweiz ist es ihnen endlich er möglicht worden

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 19.04.1899
Umfang: 16
wird. Die Jntelligenzvertretung soll aufrecht bleiben. Die Wahlumtriebe sollen strenge bestraft werden. Wie die „N. Fr. Pr.' sehr witzig bemerkt, hat sich das „Ei des Columbus', wie Herr Dr. Lueger in gewohnter Werthschätzung des eigenen Talents feinen Entwurf eines Gemeinde statuts und einer Gemeinde-Wahlordnung benannt hatte, als ein faules Ei erwiesen. Fast alle Blätter Oesterreichs beschäftigen sich mit dem Hirtenbrief des Kardinals Grnfcha gegen die „Los von Rom'-Bewegung. Der Hirten brief soll aus der eigenen Initiative der Bischöfe

hervorgegangen sein. Die „Neue Freie Presse' schreibt hiezu: „Der Papst hat es, wie uns von autoritativer Seite mitgetheilt wird, dem Ermessen der Bischöfe überlassen, gegen die Bewegung jene Schritte zu unternehmen, die sie selbst für die ge eignetsten halten. Von Seite des Papstes selbst wird, so lange sich die Bewegung in den gegenwärtigen, nach der in Rom vorherrschenden Auffassung wenig Besorgniß erregenden Dimensionen hält, keine direkte Kundgebung erfolgen. Im Vatikan besteht die Meinung, die Bischöfe

hätten in dem Nationali tätenkampfe eine durchaus korrekte Haltung einge nommen. Allerdings neigt man in Rom dazu, die Deutschen dafür verantwortlich zu machen, wenn sich der Nationalitätenstreit in Böhmen und den Nachbargebieten so sehr verschärft hat. Anders ist die Auffassung betreffs der südlichen Theile der Monarchie. Die römische Kurie fühle sich, wie uns bedeutet wird, keineswegs mit dem slavophilen Vor gehen der Bischöfe in Dalmatien und dem Küsten lande solidarisch. Diesen Bischöfen

»U» Sc-I-, Meraser Slaven und Italienern in gleicher Weise gerecht zu werden. Die letzte Anwesenheit des Kardinals Kopp in Wien stand in keinem Zusammenhange mit dem Hirtenbriefe.' — Wir möchten nur fragen, warum umgehen die Herren so sorgfältig die Wahrheit, den direkten Grund zur „Los von Rom'»Bewegung, warum nennen sie das Kind nicht beim Namen? Wo steht denn die Katholische Volkspartei im Verzweiflungskampfe der Deutschen um ihre Nationalität? Der Ruf „Los vom Rom' wäre nie zu solchem Ansehen gekommen

aufgefordert, damit in der Presse, Versammlungen und Flug schriften die Sache des Glaubens vertheidigt werden könne. Der Aufruf ist von Baron Vitinghoff- Schell und Domkapitular Schöpfleuthner gezeichnet. — Der Wiener christliche Frauenbund erließ gleichfalls einen Aufruf an alle christlichen Frauen und Mütter zu Bekämpfung der „Los von Rom'-Bewegung, namentlich in der Schule gegen die Lehrer, welche den Kindern falsche Lehren bei bringen, damit die modernen kornblumenblauen oder rothbekravattelten jungen

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