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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 22.07.1899
Umfang: 10
Aweite Bettage zum „Tiroler Golktzblatt' Nr. 58, vom Samstag, 22. Juli 18S9. Rom vor fünfzig Jahreu. Auszug aus einem handschriftlichen Tagebuche. (Schluss.) ' Alle diese Personen waren im Reisepass des Grasen angeführt und dazu noch der Dr. Alertz*), unter dessen Namen der Papst mitreiste. Dieser war eben im Be griffe einzusteigen, als eine Gendarmeriepatrouille daher kam, die sich vom Grasen den Papst zeigen ließ und dann Miene machte, den anderen Herrn in ein Ge spräch zu ziehen. Die Gräfin

sich unpässlich und habe sich zur Ruhe begeben, weshalb die Kämmerer entlassen seien. Am 3. December nachmittags, versammelte sich in Rom die zweite Kammer und beschloss in einer mehr als 12stündigen Sitzung, den Protest des Papstes vom 27. November aus Gaöta nicht als rechtsgiltig anzu erkennen oder ihn wenigstens als verfassungswidrig zu betrachten und eine Deputation an den Papst zu ent senden, um ihn zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Merkwürdiger Weise wurde dieser Beschluss an den Straßenecken

zurückgewiesen und kehrten am 7. unver- richteter Dinge nach Rom zurück. Tags vorher war die erste Nachricht von einer sranzösischen Expedition zur Wiederherstellung der Ordnung in Rom bekannt ge worden. Am 12. morgens traf mit dem Postwagen aus der Romagna der Freischarensührer Garibaldi in Rom ein, von den ihn erwartenden Republikanern mit lautem Jubel begrüßt. An dem Gasthose, wo er abstieg, wurde ein Ehrenposten ausgestellt; aber manche Bürger gardisten weigerten sich, diesen Dienst zu versehen

. *) Dr. Elements Alertz war gegen Ende der dreißiger Jahre Kreikphysicus in Aachen, als er einen Ruf nach Rom Erhielt, um Papst Gregor XVI. von ein m Polypen in der Nase zu befreien. Nachdem diese Cur gelungen, blieb er in Rom als Leibarzt Sr. Heiligkeit und zugleich des damals hier lebenden Prinzen Heinrich von Preußen und im Jahre 1366 ist er hier gestorben. AlerS hatte besonders in jüngeren Jahren eine gewisse Ähnlichkeit mit Pius IX., die bei jener Gelegen heit durch Aussetzen einer Brille nnd Nachahmung

der Kleidung noch erhöht wurde. Der Graf Carl Spaur blieb Gesandter beim hl. Stuhl bis ILS4, wo er wegen seiner angegriffenen Gesundheit seinen Abschied erbat. Auf der Heimreise starb er in Florenz, von wo seine Witwe die Leiche nach Rom zurück brachte und in der Oratorianerkirche beisetzen ließ. Für den 14. hatten die Demagogen einen Triumph zug Garibaldis und des Fürsten von Canino mit ihrem Anhang nach dem Capitol behufs Proklamierung der Republik geplant. Aber es kam nicht dazu. Viel mehr sahen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 10.11.1894
Umfang: 16
' und Stuttgart. Nach halbamtlicher Aeußerung war zur letzteren Schöpfung schon längst ein. dringende- Bedürfnis vorhanden, da sich die ge schäftlichen Angelegenheiten zwischen Baden einer seits und zwischen Bayern und Württemberg andkrerseit- anhäuften, deren Erledigung mangel- eines großherzoglich badischen Gesandten sich verzögerte. Zola in ftarn. Unterm 31. Oktbr. wird dem „L. V.' auS Rom geschrieben: Zola in Rom — so lautet gegenwärtig da- Thema der ' verschiedenfarbigsten hiesigen Blätter, dem sie mehr

aufmerksamkeit widmen, als der französische Romanenschreiber verdient. Die jüdisch-freimau» rerische „Tribuna' und die liberale „Jtalia' drucken, jede in ihrer Weise eine lange Unterre dung ab, welche Zola mit einem Reporter de» Parifer Blattes „TempS' gehabt hat und deren Inhalt kurz folgender ist: „Ich (Zola) werde etwa 20 Tage in der ewigen Stadt bleiben, um meinem Roman „Rom' nach eigenen Beobachtun gen zu vollenden, nachdem ich ihn auf Grund von Studien aus Büchern begonnen habe. Mein Werk wird vier

verschiedene „Rom' umfassen: das antike, da- mittelalterliche, daS päpstliche und das italienische Rom. Ich gestehe es offen, daß ich den innigsten Wunsch hege, beim Papst zu einer Audienz zugelassen zu werden; denn» wie kann man über Rom schreiben, ohne diese erhabene Persönlichkeit gesehen zu haben, welche die ganze gegenwärtige Politik beherrscht und deren Rolle in den wichtigen Angelegenheiten der Welt noch so wenig bekannt ist. ES scheint, man hat die Umgebung des Papstes insgeheim

sich dagegen „unbändig' darüber, daß der „berühmte französische Romanziere daS italienische Rom kennen lernen und beschreiben will.' Dazu bemerkt nun der heutige vatikanische „Osfervatore Romano' kurz Folgendes: „Wenn Emil Zola da- italienische Rom studiren will, so mache er eine Rundfahrt szwei Lire per Stünde) durch die seit dem Jahre 1870 entstan denen neuen Stadtquartiere, wo die nur halb ausgebauten Häuser wieder zusammenfallen und entweder gar nicht bewohnt sind oder in einem elenden Winkel zu ebener

er, wenn er es kann, die zudringlichen Bettler und herum lungernden Dirnen auf den Straßen und all' die Verbrecher in den Gefängnissen — und der Herr Zola hat ein getreues Bild des italie nischen Rom. Wenn er übrigens die offen baren Thatsachen auf so lügenhafte Weise ver drehen will in seinem planinen Roman „Rom', wie er das in seinem bereit- herausgegeben, von der Kirche verurtheilten Machwerk „LourdeS' gethan hat, so braucht er gar nicht hieher zu kommen, er kann ja die Ausgeburten seiner ver dorbenen Phantasie auch in Paris

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 16.04.1890
Umfang: 8
halten. Todfalle. In CleS in feiner Heimath starb am 6. April Don Bortolomeo Zeni. Geb. 1820 wurde er 1854 zum Priester geweiht. Derselbe hat beträcht liche Geldbeiträge für das Spital und das Kinderasyl seiner Heimath beigesteuert. In Innsbruck, 53 Jahre alt, starb am 11. April Hans v. Vintlerzu Platsch und Runkelstein, Professor an der k. k. Oberrealschule. — Die Schwester des Cmdinals Her- genröther, Thekla des.Namens, starb am 7. ds. in Rom eines plötzlichen Todes. — In München wurde am 9. April

früh Domkapitular Ostermayr todt im Bette aufgefunden; ein Schlaganfall. hatte feinem Le^en ein Ende gemacht. — Auf seiner Villa bei Rom starb an einem Herzleiden Aurelio Saffi, berüchtigt als Mitglied der römischen Trmmvirats- Rehierung 1849. Marktbericht. Auf dem Viehmarkt in Bozen am 12. April wurden 881 Stück Großvieh und 804 Stück Kleinvieh aufgetrieben. Der Handel war sehr flau, fremde Händler waren wenige hier und wurden nur einige Kühe gekauft; die Preise für Kühe waren 90—120

Tirol. Primi? eines frühere« anglikanische« Kischofs. Der Krakauer Fürstbischof weihte am Ostermontage den geweseneu anglikanischen Bischof L e Grand zum Priester. Der Neomist hielt seine Primiz Dienstag in der Kirche der Resurrektionisten in Krakau. Der hoch«. Herr Le Grand wurde im Jahre 1888 durch den Kardinal Parocchi in den Schoß der kathol. Kirche aufgenommen. Da er in sich den Beruf zum Klosterlebe» fühlte, so trat er in die Kongregation der Resurrektionisten zu Rom. Der OrdenS-General

Valerian Przewlocki sandte ihn von Rom nach Krakau. Der hochw. Herr Le Grand zählt sechsundfünfzig Jahre. Monfignor Georg Mayr, papstl. Geheimer Kämmerer, erzbischöflicher Geistlicher Rath und Zentral- Präses der katholischen Gesellenvereine Bayerns, tritt am 16. April in das 70. Lebensjahr. Der Münchner Zentral-Gesellenverein, dem Msgr. Mayr seit dessen Bestehen als Präses vorsteht, für welchen Verein er während neununddreißig Jahren mit so großartigen Erfolgen wirkte, hat dieses Ereigniß am Samstag

in Rom, der als Agent einiger amerikanischer Tabakver käufer, der italienischen Regierung Tabak lieferte, soll auf Kosten der Regierung den schönen Profit von bei nahe 25 Millionen gemacht haben. Nach den Enthül lungen deS „Popolo Romano' stellt es sich klar heraus/ daß die Regierung dem Großmeister der Loge gehorchen mußte. Man weiß ja in ganz Rom, daß Lemmi jeden Nachmittag Crispi besucht Wie ist man aber zu dem schönen Profit gekommen? Lemmi, als Vertreter und Agent des Handelshauses Watyn Tael

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Volksblatt
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Seite 3 von 11
Datum: 28.10.1896
Umfang: 11
28. October 1896 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 Hochzeit im Quirinal. Die ganze Nacht hatte es in Rom am 24. d. in Strömen geregnet, der Himmel hieng schwarz über den von Nässe triefenden Straßen. Die Decoration der Trauungskirche Santa Maria degli Angeli hatte von dem Unwetter stark gelitten. Inzwischen fand im Quirinal die Civiltrauung statt; dann fuhr das Braut paar mit den beiderseitigen Familienangehörigen in sieben goldstrotzenden Wagen zur Kirche. Die Braut war ganz in weiß gekleidet, trug

, emporschnellte. B l e nd- werk ohne innere W a h r h e i t, o h n e das B e- wusstsein der Sicherheit! Schreibt doch selbst die liberale „Gazzetta di Torino': ,Menn man Rom dem Papste überließe, brauchte sich in der allgemeinen Lage gar nichts zu ändern. Rom würde vom Papste regiert, stünde aber allen rechtschaffenen Italienern offen, wie allen rechtschaffenen Römern Italien von oben bis unten offen stünde . . Die Sou- veränetät des Papstes wäre eine so milde, dass keiner lei Unordnungen mehr zu fürchten

wären. . Die Beziehungen zwischen Italien und Rom iwischen Monarchie und dem Papstthum könnten nur ausgezeichnete sein. Die Monarchie könnte sich des Papstes bedienen, wie der Papst der Monarchie und ihr Einvernehmen und zu weilen auch ihr gemeinsames Handeln würden im Interesse beider, wie auch in dem des Weltsriedens großen Einfluss üben'. Wird es dem Enkel des durch die Porta Pia gewaltthätig in Rom eingedrungenen xalavtuomo« beschicken sein, gemeinsam mit seiner zur katholischen Kirche

. Das Centralcomitö des internationalen Antifreimaurer-Vereins in Rom richtet an alle katholische Zeitungen die Bitte, über die M i ß . Vaughan-Fra ge nichts mehr zu sch reiben, > indem das Centralcomitö drum und daran ist, diese i Frage sorgfältigst zu untersuchen und zu prüfen, und die Hoffnung hegt, in kurzer Zeit das Resultat bekannt geben zu können Da ich manche italienische Zei tungen zu Gesicht bekommen, so bin ich in der Lage, Ihnen heute zu melden, daß die Freimaurer in Italien, .ernstlich beunruhigt

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Volksblatt
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Seite 12 von 16
Datum: 18.02.1893
Umfang: 16
auszunützen verstand. Aber sein kirchliches Wirken war darum nicht gering zu schätzen. Mit den belgischen Bischöfen stand er in innigen Beziehungen, er erläuterte und befür wortete die Wünsche des belgischen Episkopats bei dem heiligen Stuhle und zu der Errichtung des belgischen Kollegs in Rom hatte er mächtig beigetragen. Auch der katholischen Universität Löwen bewies er den regsten Antheil. Sein Aufenthalt in Belgien dauerte übrigens nicht lange. Namentlich Gesundheitsrücksichten bestimmten

ihn, im Jahre 1846 seine Nückberufung nach Rom zu erbitten. Man sah ihn ungern von Brüssel scheiden. Am Tage der Abreise verlieh ihm König Leopold I. das Großkreuz des Leopoldsordens und übergab ihm ein versiegeltes Schreiben anGregorXVI. worin er unter Anerken nung seines Charakters, feinerTugendeu und seiner Leistungen dem Heiligen Vater die Person seines Gesandten warm an's Herz legte. In diese letzten Tage seines belgischen Aufent haltes fällt auch die Reife des künftigen Papstes an den Rhein, woselbst

er Aachen, Köln, Bonn, Kob lenz, Mainz und Trier be suchte. Auch nach England ging er und weilte dort vierzehn Tage in London. Ende Mai 1846 kam er wiederum in Rom an. Als im Kirchenstaate die bevorstehende Rück kehr des Brüsseler Nun tius bekannt wurde, hatte sich eine Deputation von Perugia, mit dem Bürger meister an der Spitze, nach Rom begeben und den Heiligen Vater ge beten, den erledigten Bischofssitz dem früheren Delegaten zu übertragen. Bereits am 19. Januar 1846 hatte Gregor XVI. dieser Bitte

stattgegeben. Ebenso hatte er die Erhebung Joachim Pecci's zur Kardinalswürde bei sich beschlossen, deren öffentliche Bekannt machung jedoch sich für später vorbehalten. Der Papst war bereits schwer erkrankt, als Joachim Pecci Ende Mai in Rom eintraf, und starb am 1. Juni, ohne die Ernennung publizirt zu haben, ohne daß der neue Bischof von Perugia ihn noch mals sehen konnte. Am 16. Juni 1846 wurde der Kardinal Johann Maria Graf Mastai Feretti zum Papste gewählt und führte das Steuer der Kirche als Pius

eines Bischofs absolut unvereinbar waren. » Wie anhänglich das Volk im Allgemeinen an feine Person war, das zeigte sich so recht bei seiner Ernennung zum Kardinal am 19. Dezember 1853. Im öffentlichen Konsistorium vom 22. Dezember wurde diese Ernennung publicirt und am 2. Februar des folgenden Jahres nahm er in Rom von seiner Titnlarkirche San Crisogono in Trastevere Besitz. Als er zurückkehrte, wurde er mit allge meinem Jubel in seiner Diözese empfangen. Es war gerade damals eine recht harte Zeit

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 24.06.1899
Umfang: 10
diesen Ruf angenommen. Das päpstliche Conststorinm. Aus Rom, 19. Zum, wird berichtet: In dem heute abgehaltenen Con- sistorium ernannte der Papst folgende eilf Cardinäle, und zwar den Nuntius von Madrid, den Fürsterzbischof von Görz Dr. Missia. den Erzbischos von Toulouse, Äie Erzbischöfe von Turin, Ferrara, Reggio di Calabria, die lateinischen Patriarchen in Constantinopel und An- tiochia Deldrago und Cassetta, welche in Rom resi dieren, den Secretär der Propaganda Ciasca, den Secretär der Congregation

der regulären Bischöfe Trombetta und den in Rom sesshaften spanischen Priester Llevaneras. Der Papst ernannte ferner den Patriar- chats-Viear MakariuS zum koptisch-orthodoxen Patriar chen in Alexandrien und präconisierte mehrere Bischöse, darunter Ritter Kuilowski für Lemberg urd Graf Szeptycki für Stanislau. Der Capneiner-Cardinal. Von den eilf neuen Cardinälen, welche der Heilige Vater am 19. ds. Ms. creirte, ist der Capucinerpater Calasanz von Llevaneras — als Weltlicher Joseph Vives genannt

sich ge bessert hatten, lenkte er dorthin seine Schritte. 1885 zum Provinzialdefinitor erwählt, wurde er bald darauf uach Rom gesandt, um die Wiedervereinigung des seit dem vorigen Jahrhundert getrennten spanischen Ordens zweiges mit der Generalscurie zu bewirken, was ihm auch gelang, 'Nun aber wurde er durch die Ernennung zum Generalfecretäre des Ordens und zum Confultor der Jnquisitions-Congregation, sowie mehrerer anderer Congregationen an Rom gefesselt. Jedoch sandte ihn der OrdenSgeneral

keine Verbindung je gehabt. Die Eucharistiner hatten durch die Opserwilligkeit der Katholiken in Rom, Frankreich, Belgien und Canade ihre Niederlassung, wo sie seit der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Bestandes eine segensreiche Thätigkeit eytsalten und im Volke sich all gemeiner Beliebtheit erfreuen. Sie hatten aber noch keine ein zige Niederlassung auf.deutschem Boden. Durch die Opferwllligkeit der Katholiken Oesterreichs, Dentsch- lands und der Schweiz ist es ihnen endlich er möglicht worden

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 19.04.1899
Umfang: 16
wird. Die Jntelligenzvertretung soll aufrecht bleiben. Die Wahlumtriebe sollen strenge bestraft werden. Wie die „N. Fr. Pr.' sehr witzig bemerkt, hat sich das „Ei des Columbus', wie Herr Dr. Lueger in gewohnter Werthschätzung des eigenen Talents feinen Entwurf eines Gemeinde statuts und einer Gemeinde-Wahlordnung benannt hatte, als ein faules Ei erwiesen. Fast alle Blätter Oesterreichs beschäftigen sich mit dem Hirtenbrief des Kardinals Grnfcha gegen die „Los von Rom'-Bewegung. Der Hirten brief soll aus der eigenen Initiative der Bischöfe

hervorgegangen sein. Die „Neue Freie Presse' schreibt hiezu: „Der Papst hat es, wie uns von autoritativer Seite mitgetheilt wird, dem Ermessen der Bischöfe überlassen, gegen die Bewegung jene Schritte zu unternehmen, die sie selbst für die ge eignetsten halten. Von Seite des Papstes selbst wird, so lange sich die Bewegung in den gegenwärtigen, nach der in Rom vorherrschenden Auffassung wenig Besorgniß erregenden Dimensionen hält, keine direkte Kundgebung erfolgen. Im Vatikan besteht die Meinung, die Bischöfe

hätten in dem Nationali tätenkampfe eine durchaus korrekte Haltung einge nommen. Allerdings neigt man in Rom dazu, die Deutschen dafür verantwortlich zu machen, wenn sich der Nationalitätenstreit in Böhmen und den Nachbargebieten so sehr verschärft hat. Anders ist die Auffassung betreffs der südlichen Theile der Monarchie. Die römische Kurie fühle sich, wie uns bedeutet wird, keineswegs mit dem slavophilen Vor gehen der Bischöfe in Dalmatien und dem Küsten lande solidarisch. Diesen Bischöfen

»U» Sc-I-, Meraser Slaven und Italienern in gleicher Weise gerecht zu werden. Die letzte Anwesenheit des Kardinals Kopp in Wien stand in keinem Zusammenhange mit dem Hirtenbriefe.' — Wir möchten nur fragen, warum umgehen die Herren so sorgfältig die Wahrheit, den direkten Grund zur „Los von Rom'»Bewegung, warum nennen sie das Kind nicht beim Namen? Wo steht denn die Katholische Volkspartei im Verzweiflungskampfe der Deutschen um ihre Nationalität? Der Ruf „Los vom Rom' wäre nie zu solchem Ansehen gekommen

aufgefordert, damit in der Presse, Versammlungen und Flug schriften die Sache des Glaubens vertheidigt werden könne. Der Aufruf ist von Baron Vitinghoff- Schell und Domkapitular Schöpfleuthner gezeichnet. — Der Wiener christliche Frauenbund erließ gleichfalls einen Aufruf an alle christlichen Frauen und Mütter zu Bekämpfung der „Los von Rom'-Bewegung, namentlich in der Schule gegen die Lehrer, welche den Kindern falsche Lehren bei bringen, damit die modernen kornblumenblauen oder rothbekravattelten jungen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 16
Datum: 01.05.1891
Umfang: 16
der Todesnachricht gewesen. Italien. Laut einer Mittheilung des Bürger meisters in der Sitzung des Stadtrathes von Rom erleidet die Stadt infolge der jüngsten Pulverexplosion einen Schaden, der in annähern der Berechnung sich auf 460.000 Lire beläuft; darunter erscheint das Schlachthaus allein mit einer Beschädigung von 350.000 Lire. Der ge- sammte Schaden wird auf 2^ Millionen ange schlagen. Das Befinden des Hauptmanns Spacca- mela hat sich neuerdings gebessert. Dem „Ca- pitain Fracassa' zufolge

hat der Generalvicar Parocchi im Auftrage des Papstes ihn und die übrigen Verwundeten besucht. Ueber die jüngste Explosion erhält die „D. Reichsztg.' noch folgende Daten: Ueber die Ursache des Unfalles wird viel erzählt und die meisten glauben, dass die Anarchisten und Socialisten zu beschuldigen sind. Die neuesten Erklärungen des Kriegsministers sind zweideutig. Man erwähnt, dass seit dem 13. Mai 1890 jetzt schon drei Pulverthürme in Italien in die Luft gesprengt worden find, in Avigliana, Messina und in Rom

, dass auch in Massanah derselbe Unfall vorgekommen ist. In Rom selbst haben die Revolutionäre früher die Serristori-Kaserne gesprengt und auch in einem Theater Feuer an gelegt. Das erzählt sich das Volk und sieht mit Bangen den 1. Mai anrücken. Unbegreiflich zeigt sich wieder die UnVorsicht der Regierung, die ein Pulverhaus so nahe bei der Stadt duldete. Als das Pulverhaus in der Nähe der von Pins IX. gegründeten Anstalt für die armen Kinder (Vigna Pia) erbaut wurde, protestierten die katholischen

Zeitungen, aber umsonst. Noch muss man dazu bemerken, dass das Pulverhaus 5. Mai IM- Seite F. nur ca. 800 Meter von der Eisenbahnlinie Rom-Pisa-Genna gelegen ist, dass die Eisenbahn station St. Paolo ganz in der Nähe liegt und endlich, dass die St. Pauls - Basilika kaum 2000 Meter davon entfernt ist. In nächster Nähe des Pulverthurmes, kaum 100 Meter ent fernt, waren bewohnte Bauernhäuser, und es ist ein wahres Wunder, dass nicht mehr Leute gleich getödtet wurden. Die „Riforma' erzählt, dass eine halbe

Stunde vor dem Unfall durch Un bekannte den Bauern gesagt wurde, sie sollten sich gleich entfernen und ihre Häuser verlassen, weil ein großes Unglück bevorstehe. Die Unter suchungen der Polizei werden dies klar legen (?) — Die Regierung, besonders nach dem Unfälle, hat strenge Maßregeln für den 1. Mai veroronet. Anarchisten wurden eingesteckt und Hunderte von Arbeitern aus Rom gewiesen. Zwei Regimenter Jnfanteriefoldaten werden an diesem Tag nach Rom kommen. Belgien. Die Centralseetion

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1897
Umfang: 8
sein, den Verbündeten über die innere Lage Oesterreichs zu beruhigen — oder einen Meinungsaustausch über die Orient lage bezwecken. Eine gewisse politische Bedeutung könne dem Ereignisse jedenfalls nicht abgesprochen werden. Rom, 5. November Abends. Die „Opinione' schreibt über den Besuch des Grafen Goluchowski in M o nza Folgendes: Die Entrevue von Monza verspricht weder, noch bringt sie etwas Neues; die mit den vitalsten Interessen verknüpfte internationale Lage Wird durch sie in keiner Weise modisizirt

u n d bohrtediesemeinenDolchin'sHerz. Der General sank nieder und verschied nach einigen Minuten.. Der neue Nord-Süd-Expreßzug Berlin — München—Tirol—Rom. Wie den Lesern bereits bekannt sein mag, hat die inter' nationale Eisenbahnconferenz die Einführung. eines neuen „Expreßzuges' zwischen Berlin und Rom beschlössen. Derselbe sollte ursprünglich durch die Schweiz und den Gotthardpaß über Mailand nach Rom führen. Man ging jedoch von dieser Route ab und beschloß den Expreßzug von München über Rosenheim durch Tirol (über den Brenner) nach Verona

Rom laufen zu lassen, wobei also der neue Zug auch in unserer Station kurzen Aufenthalt nehmen wird. Die Zeitungen haben bereits ewige Male über diesen neuen Expreßzug Berlin—Brennerroute—Verona—Rom gesprochen und dessen Vortheile, speziell puncto der großen Geschwindigkeit, hervorgehoben. Es muß interMren, dieshalber auch eine andere Preßstimme zu hören,worm Has Vergnügen dieser Fahrt nicht in so rosigem Lichte dargestellt ist. Die „Boss. Z.' (Berlin) schreibt nemlich also:

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1895
Umfang: 8
getreten, jedoch wurde die Weiterverwendung der bis herigen Formulare durch eiue neuerliche Verordnung des spanischen Finanzministeriums iiiterimistisch bis 31. Oktober d. I. gestattet. Turnfahrt nach Rom. Gestern mit dem Schnell zuge um 7 Uhr 24 Miu. AbeudS passirten unsere Station 7V veutsche Turner, die sich zum Besuche des vom 15. bis 20. d». in Rom stattsindeudeu dritten italienischen BnndeS-TnrnfesteS be geben. Weitaus das größte Kontingent stellten die Berliner Turner, welche auch die „deutsche

Turuerschast' bei diesem Feste offiziell vertreten und eine Musterriege vorsühren werden. Bor Einlangen deS Zuges hatten sich unter Führung deS 2. Vorstandes Herrn Leopold Diem etwa 25 bis 30 Turner deS hiesigen Turnvereins „Iahn' zur Begrüßung der deutschen Genossen eiugefuuden. Endlich brauste der Zug heran, eS erscholl von beiden Theilen ein kräftiges „Gut-Heil' uud nachdem die Rom fahrer ausgestiegen waren, hielt Herr Diem an dieselben eine markige Ansprache und reichte ihnen das mit Gerstensaft

Mit glieder an der Rom-Turusahrt, und zwar wird Herr Hans Maier, der zur Zeit in Trient weilt, dort den deutschen Turnern sich anschließen, während Herr Richard Kropsck in den nächsten Tagen nachfährt. Die deutschen Turner sahren nämlich nicht direkt nach Rom, sondern nächtigen in Verona und besuchen von dort auS zuvor die Kunst-Ausstellung in Venedig. Die freiw. Feuerwehr i» Iwolfmalgreie» hält Samstag, den 1-t. dS., in Seipt 'S Restauration«- garten eine an ßer ordentliche General-Versammlung behuss

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 13.06.1899
Umfang: 10
am 27. Mai dortselbst feierlich enthüllt. Verurteilte Los von Rom-Agitatoren. In Graz wurden am 8. d. M. wegen Verbreitung verbotener schönerenanischer Druckschriften der apo- stasierte GexichLsbeamts Fraiß Zu fl. 100 und Redacteur Polzer zu fl. 25 Geldstrafe vermtheilt. Das „Grazer Volksbl.' bemerkt dazu: „Setzen wir den Fall, es gibt solche Beamte, die sich derartiger Vergehen (wie der AuSeultant Fraiß) schuldig machen, wer soll es dem Mit gesundem Rechtssinn begabten Volks verargen

, wenn ss vor den Urtheilen solcher Männer nicht jenen Respect haben kann, den es nach dem Gesetze haben soll? Es muss hier einmal offen gesagt werden, dass wir „Clericale' leider der Fälle übergenug erleben müssen, wo wir vergeblich nach gesetzlichen Gründen zu gegen uns lautenden Ent scheidungen suchen.' Römische Stipendien. Vom 1. Ociober 1899 gelangen Stipendien zum Betriebe wissen schaftlicher Studien in Rom zur Verleihung. Die römischen Stipendien werden in der Regel für die Zeit von Anfang Oetober bis Ende Juni

, das ist für etwa neun Monats, verliehen, können aber ausnahmsweise auch auf kürzere Zeit ver liehen werden. Die Bewerbungsgesuche sind an das Ministerium für Cultus und Unterricht zu richten und bis 1. August d. I. einzubringen. Der Stipendienbetrag, welcher die Kosten der Reise nach Rom und zurück, sowie den Aufenthalt daselbst zu decken bestimmt ist, wird von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse der Bewerber festgesetzt. Rustschuker Ausstellung 1893. Die inter nationale

feierlicher Weise und unter massenhafter Betheiligung abgehalten'. Uad das „Vtld.' sagt: „Nach übereinstimmenden Berichten war die Theilnahme an den Processionen schon seit Jahren nicht so massenhaft. Gewisse Vorfälle, so die Ablehnung der gemeindsräth- lichen Subventionen für die „Umgänge' infolge der Lucian Brunner'schen Agitation, dann auch die so muthwillig betriebene „Los von Rom'-- Bewegung haben wohl mächtig dazu beigetragen, die Processionen in allen Bezirken glanzvoller als jemals Zn gestalten

.' — In der Pfarre Sanct Josef ob der Laimgrubs verursachte ein Trupp von Socialisten eine große Störung durch die Rufe „Pfui!' „Los von Rom!' Em Kutscher, der den Hut vor dem Allerheiligsten abnahm, wurde von ihnen geprügelt. „Altslavische Liturgie.' Aus 19 Orten des Diöcese Parenzo-Pola sind im December v. I. von einigen Laien Bittschriften um Wieder herstellung des Privilegiums der sogenannten altslavischen Liturgie an den heiligen Stuhl ge langt. Diese Bittschriften wurden von der Riten- Congregation einzeln

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1889
Umfang: 8
so bescheiden, sich mit dem Empfang zufrieden zu erklären.. In der ersten Hälfte des September wird eine große italienische Pilgerfahrt nach Lourdes statt finden, an welcher Graf Acquaderni, der Präsident der vaticanischen Ausstellung, theilnehmen will. Er will sodann alle Hauptstädte Europas besuchen, um Geld zur Vollendung des G r abes Papst Pius IX. zu sammeln; dasselbe verspricht ein glänzendes Denkmal für einen Papst zu werden, dessen Andenken niemals schwinden wird, so lange Rom steht. Es läßt

sich mit Grund hoffen, daß 'der Graf Erfolg haben wird, denn er hat weder Geld noH Gesundheit bei diesem großen Werke gespart; alleswas er bittet, sind ein paar Pfennige von jeden Katholiken, und diese werden ihm kaum abgschlagen werden. Große Panik herrscht gegenwärtig in Turin wegen der Zahlungseinstellung der öauca Zi Leontro. Die Aufregung hat sich auch bis Mailand, Genua und Rom verpflanzt. Es werden zahlreiche Fallimente er wartet. Alle Journale verlangen Staatshilfe zur Hintan haltung

einer furchtbaren Krise. In Rom soll in Folge dies die Lanca ?iderinä ihre Zahlungen eingestellt haben. Rom. Daß die römische Frage brennender als je geworden, beweist auch der Umstand, daß sich die liberalen Blätter fortwährend mit derselben beschäftigen. Jüngst tauchte die Mär auf, Frankreich habe dem Papste Avignon zum Wohnsitze angeboten, heute bringt die Jndependance belge eine nicht minder abenteuerliche Meldung. In dem belgischen Blatte wird Folgendes zum Besten gegeben: Das Wiener Cabinet

der italienischen Einheit würde dabei gewahrt bleiben. Wie die erste, so ist auch die zweite Nachricht eine müßige Erfindung. In Rom explodirte wieder eine Bombe bei der Engelsburg und eine andere bei einer Kaserne. Die Polizei ist rathloS. Frankreich. Hier macht der stille, bescheidene freundliche, schüchterne Präsident Carnot großartige Fortschritte in der Volksgunst. Gestützt auf seinen be rühmten historischen Namen und auf den Ruf makelloser Ehrenhaftigkeit, erobert er sich langsam aber sicher

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1892
Umfang: 8
.) Graf Ballestrem bespricht die Zeitlage und richtet zuerst seme BlicZe «ach Rom. Mit tiefer Betrübniß, ja mit Indignation sehen wir, in welch' unwürdiger Lage das Haupt der Christenheit sich befindet. Redner bespricht das unwürdige Schauspiel bei der Huldigung, die die Katholiken Roms dem Entdecker Amerikas, Christof ColumbuS, darbringen wollten, der jedem Ge bildeten ehrwürdig sein sollte. In Rom seien Polizisten uud Soldaten genug, aber Schutz scheinen die Katho liken von diesen nicht erwarten

zu dürfen. Redner bespricht daS Ungenügende des sog. Garantie-Gesetzes. Der hl. Vater uud wir haben ein Recht auf den Besitz von Rom. Wenn das Recht nicht mehr geachtet wird, dann steht kein Besitz mehr sicher, das Recht auf Rom ist sodann anch eine Nothwendigkeit. Bor allem zum Schutze der Unp arte ilichkeit, damit auch nicht einmal der Schein erweckt werde, als sei der Papst den Einflüssen Desjenigen mehr zugänglich sei, der eine Herrschaft über ihn ausübt. Der Papst darf Niemand auf Erden Unterthan

nicht geschwächt^ sonder« ge stärkt, denn dann brauchen die Katholiken nicht mehr mit Trauer nach Rom zn blicken. (Bravo.) Der Papst Leo Xlll. hat diese Erklärung ausdrücklich i« einem Schreiben an den Präsidenten der Generalversammlung gebilligt. DaS ganze Centrum steht heute noch auf diesem Staudpunkte. (Bravo.) Redner schildert die große Geisterschlacht um daS christliche Schulgesetz. Dessen Annahme war gesichert. Dem Centrum gelang es mit den Konservativen das Schulgesetz noch zu ver bessern, die Liberalen

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 15.03.1899
Umfang: 10
- westphälische Zeitung' meldet unterm 9. d.: Der österreichische Reichsrathsabgeordnete Doctor Paul Hoffmann v. Wellenhof habe in Essen im „All^ deutschen Verbände' sprechen wollen. Die Regierung habe jedoch mittheilen lassen, dass die Versammlung, aufgelöst und der Redner ausgewiesen würde, sallS er^ über die österreichische Frage auf deutschem Boden sprechen würde. Der beabsichtigte Vortrag wird dahev unterbleiben'. — Wer schämt sich da nicht? Der Gustav - Adolph-Verein und die „Kos von Rom'-Kewegnng

in Oesterreich. Der „Augsburger Postzeitung' wird aus W i e n, S. März, geschrieben: „Der Centralvorstand des Gustav Adolph-Vereines hat durch eine besondere Veröffentlichung zu erkennen gegeben, dass er bereit sei, den durch die „Los von Rom'-Bewegung in Oesterreich an die protestantischen Gemeinden daselbst herantretenden gesteigerten Anforderungen nach Kräften mit materieller Unterstützung zu entsprechen. Gleich zeitig wird versichert, der Gustav Adolph-Verein beab-i sichtige sich in keiner Weise

in die „Los von Rom'- Bewegung einzumischen. Thatsächlich wird aber die Ein mischung durch die angekündigte materielle Hilfeleistung geübt. Das kaiserliche Patent vom 8. April 1861, das die Verhältnisse der protestantischen Kirche regelt, ge gestattet den Protestanten ausdrücklich den Beitritt zum Gustav Adolph-Verein, obgleich derselbe ein ausländi scher Verein ist und seinen Hauptsitz in Leipzig hat. Der Verein ist insoferne international, als demselben reichsdeutsche, schwedische, dänische

, holländische und österreichisch-ungarische Zweig-Vereine angehören. Bis j-tzt hat die Haltung des Vereines keinerlei Anstoss gegeben. Sollte sich zeigen, dass sich derselbe in irgend einer Weise herausnimmt, sich in innerpolitische Streitig keiten zu mischen, so kann angenommen werden, dass auch die bestehende Gesetzgebung genügende Handhaben bietet, um einem solchen Treiben mit aller Energie entgegentreten zu können. Freilich wird der „Los von Rom'»Bewegung durch Verhinderung der protestantisch

Emissäre ausgestachelten Volke mijshandelt zu werden, wenn bei Carlsbad ganze Ortschaften zum Protestantis mus übertreten unter dem Vorwande: „Deutsch sein heißt protestantisch sein;' wenn auch im Böhmerwalde die Parole „Los von Rom' Wurzel gewinnt, wohiu führt das? Ein ehrlicher alter Oesterreicher schaut mit Besorgnis in die Zukunft'. Die R«lsett im Pamir-Gebiete. Die Londoner Morgenblätter vom 11. d. M. melden aus Allahabad: Hier trafen Nachrichten über Gilgit aus Jarkand ein, welche besagen, dass

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 16.09.1896
Umfang: 12
worfene Gewalt darstellt^. Wie somit die Kirche i eine souveräne Korporation ist, so ist daS Haupt i der Kirche ein Souverän, und es geht nicht an, i daß derselbe im Territorium eine- andern Souve- 1 ränS lebe und durch dessen LandeSgesetze gebun- i den werde, wenn anders die Lage der Kirche und • ihre» Oberhauptes als eine normale bezeichnet i iverden soll. Thatsächlich hat auch diese Unab- i hängigkeit des Papstes und seine Macht in Rom ^ in jenem Maße sich ausgestaltet

sich nicht darum, ob der Papst als Souverän von Rom dort herrschen soll oder nicht, sondern darum, ob die Person, welche gerade an der Spitze der römisch-katholischen Kirche steht, unabhängig da stehen soll.' Gerade mit diesem letzteren Satze stellt uns Lord Ellenborough unmittelbar vor das große Problem der römischen Frage, wie sie heutzutage vor uns liegt: Kann der Papst jene Unabhängig keit und Freiheit der Aktion haben, welche ihm gebührt, wenn er nicht das Haupt eines, wenn auch nur kleinen Staates

ist? Gibt es ein Mittel, dem römischen Bischöfe diese Unabhängigkeit zu geben, außer dem Besitze von Rom? Das ist der Kern der Frage, denn nicht um eine Quelle der Macht zu besitzen, bedarf der Papst eines Länderbesitzes, sondern um in einem Länderbesitze daS Mittel zur freien Ausübung jener Macht und jenes erhabenen Amtes zu finden, welche er ') „Deus humani generis prucurationem inter duas potestates partitus est sc. ecclesiasticam et divilem. Utraque est in suo genere maxima“ Encyclica „Immortale Dei

und Staat näher kommen. Die Ge schichte des Alterthums und des Mittelalters würden aber hier große Warnungen geben, und wie sollten wir an solchen Verzicht denken, nach dem die europäischen Staaten in Waffen starren und der Katholizismus in fremden Welttheilen erstarkt, welche bereits ein großes Wort im Gange der Ereignisse mitzusprechen beginnen? Wohl hat Graf Cavour im März 1861 ge sagt: „Wir müssen nach Rom gehen, ohne daß deshalb die wahre Unabhängkeit des Papstes vermindert wird', allein die Frage

., dem , Gebete und der Liebe, dem Mitgefühle und dem , Opfersinne jener Millionen von Katholiken, , welche treu zur Kirche gestanden und als nie- . mand mehr feine Stimme erhob, in ihrer Presse t und in ihren Versammlungen unermüdlich laut , allen Welttheilen die Prinzipien verkündeten, , nach welchen die Freiheit des Hauptes unserer , Kirche zu beurtheilen ist. — ') So der Rechtslehrer Scaduto in seinem Werke „Guarantigie Pontificie“, Rom 1884. Nach der Ent-. scheidung des Slaatsrathes vom 23. Februar 1878

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 24.02.1893
Umfang: 14
, daß er aus Pflichtgefühl, um des Kaisers und des Reiches willen, angesichts der schweren Zeiten, denen man entgegengehe und in denen Festigkeit der Regierung die erste Anforderung sei, auf seinem Platze ausharren werde. „Nicht um einen einzelnen Menschen,' so endete unter lebhaften Beifall von links die Rede, „handelt es sich; was ist ein Mann über Bord? Wenn das Schiff nur wei ter geht! Um das Schiff handelt es sich, auf dem die deutsche Flagge weht!' Ftaien. Nach einer der „Pol. Corr.' aus Rom zugehenden Meldung

ist den Führern der aus Anlaß des Bischofs-Jubiläums des Papstes nach Rom kommenden Pil gerzüge, aus dem Vatican die Jnstruc- tion zugegangen, die Pilger anzuweisen, daß sie im Verkehre mit der römischen Bevölkerung eine sehr reservirte Haltung beobachten und jede Verletzung der Em pfindungen des liberalen Theils dieser Bevölkerung vermeiden mögen. Die öffentliche Meinung beginnt, sich wegen des Bank-Skandals zu beruhigen. Da die ganze Angelegenheit den Gerich ten übergeben worden ist, ist keinerlei

, Lemberg. Graz, Linz und Klagenfurt werden große Kundgeb ungen für Papst und Kaiser anläßlich des Papst- Jubiläums signalisirt. Festreden wurden gehalten (in Krakau sprach der ehemalige Finanzminister Duna- jewski) und Glückwunschadressen an den Papst abge sendet. ^ Wien,'20. Februar. Gestern war Finanzminister Wekerke^in Wien, um dem Kaiser die Vorlagen zur Verstaatlichung! der Matriken und Rezeption der Ju den vorzulegen..-— Rom, j20,,.Febr. Der mit der Zustimmung der Kammer iz: der Affaire der Banca

in Einnahme und Ausgabe mit 84,535,014 Mk. ab. Zur Deckung der Ausgaben müssen 90 pCt. Gemeinde-Einkommen steuer erhoben werden. Rom, 21. Februar. Bor dem Hause des Deputa ten Ferri erplodirte Abends eine Petarde, wodurch das Hausthor zertrümmert und die Wohnungsein richtung des Abgeordneten arg beschädigt wurde. Berlin, 21. Febr. Der „Post' zufolge wurden die 13 Russen, welche kürzlich wegen revolutionärer Umtriebe verhaftet worden, gestern freigelassen; acht erhielten Ausweisungsbefehle und müssen

anschlagen. Berlin, 21. Febr. Ein in hiesigen Hofkreisen zirkulirendes Gerücht besagt, die Czarin werde auf ihrer Durchreise nach Gmunden Anfangs Juni den kaiserlichen Hof hier oder in Potsdam besuchen. Rom. 22. Februar. Tanlongo machte umfassende ' Gestandnisse und bestätigte dem Untersuchungsrichter, daß die Römische Bank Gelder an zwei Ministerprä sidenten, zahlreiche Politiker, Minister und Ex-Mini- ster gezahlt habe. Er gab Namen an und versprach vor Gericht vollständige Enthüllungen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 29.04.1896
Umfang: 12
der Weise zusammengesetzt: Kardinal Mazzella auS der Gesellschaft Jesu, Vorsitzender; Monfignore MerrydelVal, Schriftführer; Pater Gas- quet, ein französischer Benediktiner, Beisitzer; Pater Calasanz LevaneraS, ein spanischer Kapu ziner ; Pater David ein englischer Franziskaner; Kanonikus MayeS, Engländer; Thomas Scan ne!, Engländer; Abt Ruschene, Direktor der französischen Schule in Rom; Gasparri, Ita liener, Profesior des kanonischen Rechts an der Pariser katholischen Fakultät, und Pater

de A g o- stinis 8. J., ein Italiener. — Die Ritenkon gregation wird am 14. Mai in der Gegenwart des hl. Vaters im Vatikan die Dekrete über die Wun der, bewirkt durch die Fürbitte des ehrwürdigen BruderS Bellesini aus dem Augustinerorden, wel cher Pfarrer in Genazzano (Provinz Rom) war, und der Tertiarin Schwester Maria Crocefifsa zur Verlesung bringen. — Der russische Priester Tol stoi, welcher zur katholischen Religion zurückgekehrt ist, kam vor einiger Zeit nach Rom und wirkte mit großem Eifer

für die Wiedervereinigung der russi schen mit der römischen Kirche. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er vom Heiligen Synod seines AmteS entsetzt, eingesperrt und später in ein russi sches Irrenhaus gebracht. Durch die Intervention hoher russischer Persönlichkeiten, die wohl darauf Rücksicht nahmen, daß die Tolstois eine der ersten Familien deS russischen Reiches bilden, wurde seine Freilassung bewirkt. Er ist jetzt wieder nach Rom zurückgekehrt, zur größten Freuds der Vielen, die ihn hier kennen und schätzen

es, daß die Nuntien von Madrid und Lissabon erst in einem späteren Konsistorium zu Kardinälen ernannt werden würden, weil der hl. Vater sie augenblicklich noch nicht von-ihrem Posten abberu fen wolle. Natürlich sind diese Gerüchte mit der nöthigen Reserve aufzunehmen. — In der vergange nen Woche ereignete sich auS Anlaß der Gedächt nisfeier für die gefallenen Offiziere und Sol daten in Afrika in dem städtischen Kollegium in Rom ein lebhafter Zwischenfall. Zu dem Vorschlage, 10.000 Lire zu Gunsten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1891
Umfang: 8
, daß der Kranke kaum zu retten sei. Samstag Morgens traf die Gattin Jerü ne's, Prinzessin Clotilde, in Rom ein. Ihr Bruder, König Humbert, erwartete sie am Bahnhof und hatte mit ihr im Hof- wartefalon eine einstüüdige Unterredung. Vergebens versuchte der König seine Schwester zu bew.'gen, im Quirinal Absteigequartier zu nehmen; Prinzessin Clo tilde, welche von einer exaltirten Frömmigkeit sein soll, lehnte entschieden ab, weil aus dem königlichen Palais der von Pius IX. verhängte Bann ruhe

, welcher bis jetzt von Leo Xlll. nicht aufgehoben wurde. Die Gemahlin Jerümes hat deshalb auch dem Leichenbegängnisse ihres Vaters, Königs Victor Emanuel, nicht beigewohnt. Erst als ihr äußerste Gefahr im Zustande ihres Gatten telegraphisch gemel det wurde, entschloß sie sich, Rom wieder zu betreten. Die Prinzessin hat im Hotel de Russie, wo ihr Gatte krank liegt, Q iartier genommen und wacht seitdem ununterbrochen ant Krankenlager des Prinzen. Ihr Sohn, Prinz Victor, und ihre Tochter, Lätitia, sowie die Schwester Jerü

nes, Prinzessin Mathilde, dürften vorgestern in Rom eingetroffen sein. Der zweite Sohn Jerümes, Prinz Louis, dient im Kaukasus als Major bei einem russischen Dragoner-Regimente. Er wurde bisher nicht an das Krankenlager seines Vaters be rufen. Der Patient, welcher Atheist ist, hat die letzte Oelnng beharrlich zurückgewiesen. Doch weilt der ehemalige Leiter des französischen Seminars in Rom, der jüngst von der französischen Regierung abgesetzte Msgr. Püjol, in einem Nebenzimmer des Hotels

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.09.1889
Umfang: 8
in Sachsen machen und dann nach Griechenland reisen. Die Gesuche an eine Aufhebung des lästigen Post- zwangeS in den Reichslanden, welche dem Kaiser bei seiner Anwesenheit in Elsaß vorgelegt werden, sind zu nächst an den Jnstanzweg gewiesen worden. An eine gänzliche Aufhebung des Postzwanges ist wohl nicht zu . denken, wohl aber dürfte eine mildere Handhabung der Vorschriften eintreten und eine Entscheidung von Fall zu Fall in die Hand der elfaß-lothringischen Landes- Verwaltung gelegt werden. Rom

. Wird die neue Zeitung »Oronaea nera' wirklich von Priestern geschrieben und gelesen? Darauf antwortet die „Salzburger Kirchenzeitung' der Wahr heit gemäß mit Ja! und schreibt zur Aufklärung dieser traurigen Thatsache Folgendes : In Rom' befinden sich über 6000 Priester; daß eine kleine Schaar Unglück seliger darunter ist, wird Niemanden Wunder nehmen, der da weiß, daß auch die Priester Menschen sind Das ist in Rom wie überall. Sodann weilt eine ziemliche Anzahl Geistlicher hier, die sich, umschauen

, um irgend ein Pöstchen bei einer Congregation. einem höheren Würdenträger ?c. Man muß bedenken, daß seit der Einnahme Roms eine Menge Priester aus ihren Posten durch piemontesische Beamte verdrängt wurden; von der kleinen Pension können sie kaum leben, darum sehen sie sich um, irgend ein neues Pöstchen zu erlan gen. Andere Priester kommen nach Rom, weil sie auf dem Lande von ihren Pfründen nicht mehr leben können; die Regierung hat die Güter eingesteckt und zahlt dafür einen wahren Hungerlohn ans

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