worfene Gewalt darstellt^. Wie somit die Kirche i eine souveräne Korporation ist, so ist daS Haupt i der Kirche ein Souverän, und es geht nicht an, i daß derselbe im Territorium eine- andern Souve- 1 ränS lebe und durch dessen LandeSgesetze gebun- i den werde, wenn anders die Lage der Kirche und • ihre» Oberhauptes als eine normale bezeichnet i iverden soll. Thatsächlich hat auch diese Unab- i hängigkeit des Papstes und seine Macht in Rom ^ in jenem Maße sich ausgestaltet
sich nicht darum, ob der Papst als Souverän von Rom dort herrschen soll oder nicht, sondern darum, ob die Person, welche gerade an der Spitze der römisch-katholischen Kirche steht, unabhängig da stehen soll.' Gerade mit diesem letzteren Satze stellt uns Lord Ellenborough unmittelbar vor das große Problem der römischen Frage, wie sie heutzutage vor uns liegt: Kann der Papst jene Unabhängig keit und Freiheit der Aktion haben, welche ihm gebührt, wenn er nicht das Haupt eines, wenn auch nur kleinen Staates
ist? Gibt es ein Mittel, dem römischen Bischöfe diese Unabhängigkeit zu geben, außer dem Besitze von Rom? Das ist der Kern der Frage, denn nicht um eine Quelle der Macht zu besitzen, bedarf der Papst eines Länderbesitzes, sondern um in einem Länderbesitze daS Mittel zur freien Ausübung jener Macht und jenes erhabenen Amtes zu finden, welche er ') „Deus humani generis prucurationem inter duas potestates partitus est sc. ecclesiasticam et divilem. Utraque est in suo genere maxima“ Encyclica „Immortale Dei
und Staat näher kommen. Die Ge schichte des Alterthums und des Mittelalters würden aber hier große Warnungen geben, und wie sollten wir an solchen Verzicht denken, nach dem die europäischen Staaten in Waffen starren und der Katholizismus in fremden Welttheilen erstarkt, welche bereits ein großes Wort im Gange der Ereignisse mitzusprechen beginnen? Wohl hat Graf Cavour im März 1861 ge sagt: „Wir müssen nach Rom gehen, ohne daß deshalb die wahre Unabhängkeit des Papstes vermindert wird', allein die Frage
., dem , Gebete und der Liebe, dem Mitgefühle und dem , Opfersinne jener Millionen von Katholiken, , welche treu zur Kirche gestanden und als nie- . mand mehr feine Stimme erhob, in ihrer Presse t und in ihren Versammlungen unermüdlich laut , allen Welttheilen die Prinzipien verkündeten, , nach welchen die Freiheit des Hauptes unserer , Kirche zu beurtheilen ist. — ') So der Rechtslehrer Scaduto in seinem Werke „Guarantigie Pontificie“, Rom 1884. Nach der Ent-. scheidung des Slaatsrathes vom 23. Februar 1878