flüchten müssen oder die Kirche hätte heute um einen Märtyrer mehr. Hub mehr Neutralität und Unparteilichkeit hätte allen Aaaten und Nationen der Welt, auch Deutschland und Oesterreich gegenüber, auch ein deutscher Prpst nicht erweisen können, als Papst Benedikt XV. ihnen er wiesen hat. Sein diesbezügliches Verhalten grenzte ich ans Wunderbare. Hatten schon Italiener als Papste in Rom große Schwierigkeiten in der Regie rung, viel zu dulden und größte Klugheit walten zu lassen, um mit den Feinden
de« Kirche Italiens und besonders in Rom nicht in schlimme Konflikte zu ge raten, wie viel mehr wäre dies zu befürchten, im Falle Nichtitaliener auf den Stuhl Petri erhoben wür den. — Seit denr Konzil von Trient sehen wir auf Petri Thron ausnahmsweise würdige Nachfolger des heiligen Petrus. Männer sittenreinen, fleckenlosen Wandels, voll Eifer für die Sache Gottes, besonders m 19. und 20. Jahrhundert. Gregor XVI., Pius IX., Leo XIII., Pius X.. Benedikt XV., Pius XI. Und was fast ans Wunderbare grenzt
für Christus und seine Lehre erduldet, von den ersten 30 Päpsten alle bis auf zwei. Das waren Charaktere, stark wie Eichen, makellos und furchtlos, die sich nicht beugten vor den Impera toren und Bluttyrannen auf dem römischen Kaiser throne. — Außer den 30 Päpsten, die den Martertod starben, gibt es noch eine lange Reihe von Päpsten-, die Vergewaltigungen und Mißhandlungen zu erdul den hatten. Im Jahre 409, unter Innozenz I., wurde die Satdt Rom geplündert durch Alarich, den König der Westgoten. Im Jahre
455, unter dem heiligen Papst Leo, wurde Rom von Grund aus zerstört durch Geiserich, den König der Vandalen. (Daher stammt auch die Bezeichnung „vandaiisch" für rohe Gewalt und Zerstörungssucht.) 456, unter dem heiligen Papst Hilarius, wurde Rom der Plünderung übergeben von Ricimer, den weströmischen Fekdherrn; 475. unter dem heiligen Papstx Simplizius, wurde Rom eingenom men durch Odoaker, dem Anführer der Heruler. 536, unter dem heiligen Papst Silverius. wurde Rom ein genommen durch Belifar
, Feldherr des oströmischen Kaisers Iustinian, und der Papst als Gefangener nach Patare in Lycien (Kleinafien) gebracht, wo er vor Elend und Hunger starb. 456, unter Papst Vigilius, wurde Rom abermals geplündert, durch Totila, dem König der Ostgoten, 555. unter Papst Pelagius, wurde Rom erobert durch Narfes, dem Feldherrn des Iustinian. 655 wurde der heilige Papst Martin I. von Rom weggeführt und starb nach furchtbaren Mißhand lungen in Thraeien. 799 flüchtete Leo III., das Opfer einer schändlichen