3.429 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/04_02_1933/NEUEZ_1933_02_04_5_object_8168947.png
Seite 5 von 8
Datum: 04.02.1933
Umfang: 8
in Kadermanns Saallokalitäten den ganzen raa über erstreckten, wobei Meetingsleiter Oberkommissär Pert- licek und Kreisoorsitzender Hoffmann im Verein mit den Ober- kampsrichtern Baumann und Heller, Wien, Weibold sen., Linz, Ko PP, Innsbruck, Gnadt, St. Pölten, denen 15 Wiener Schieds richter assistierten, eine Riesenarbeit leisteten, so kann man wirklich von einer Kraftsportveranstaltung des Jahres sprechen. Ganz ausgezeichnet hielten sich dabei die in Wien debütierenden Prooinzvereine. insbesondere

gewesen. Beide Spieler standen nun wegen leichter Körperverletzung vor dem Döblinger: Strafrichter. — Richter: Warum habt ihr'den Mann so verdroschen? — Sesta: Er hat ja uns bedroht. Er hat gsagt, Karl Sesta, dem er wird uns schon den Herrn zeign und hat ausqriebn auf mi. I Hab nur abgwehrt. — Richter (zu Hiltl): Und Sie? — Hilll: Mi hat er a angriffn. — Richter: Was tun Sie als Fußballer um Mitter nacht beim Heurigen? — Sesta: Es war nach 'm Spiel, und Sonntag is der einzige Tag in der Wochn, wo man ausgehn

kann. — Richter: Antworten Sie nicht für ihn, Sie sind ja nicht gefragt. — Sesta (gekränkt): A so, na schön! — Hiltl: Dös is ja jedn Sonntag Brauch, daß ma nach 'm Spiel aus geht. — Richter: Was haben Sie da mals getrunken? — Sesta: Zwei bis drei Viertel. — Richter (zu Hiltl): Und Sie? — Hiltl: Dasselbe. — Richter: Was vertragen Sie, damit Sie noch aufrecht stehen können? — Hiltl: Sechs bis sieben Viertel. — Dann sind Sie allerdings ein Meister. — Sesta: I ver trag a bißl mehr, peil i bin V Haus sozusagen

beim Wein auf- f: Die habn m» so verprügelt, daß i gwachsen. — Der' Chauffeur: zwei T a g z' Haus glegn bin. I verlang 50 8 Schmerzensgeld." Beide Angeklagten wurden zu je 30 S Geldstrafe oder 48 stunden Arrest und zur Zahlung des Schmerzensgeldes verurteilt. — Richter: Das waren teuere Vierteln. — Sesta: Matt ' ' “ ' nix machn! vestä: Macht nix! Da kann ma tz Hysterie als Kündigungsgrund. In Wien kündigte ein Haus- bescher der in seinem Hause wohnenden Privaten Friederike

1
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1923/08_07_1923/NEUEZ_1923_07_08_4_object_8152237.png
Seite 4 von 6
Datum: 08.07.1923
Umfang: 6
zwischen dem Kläger und dem Angeklagten ein gespanntes Verhältnis bestand. Der -Verteidiger führte an, -daß man mit dem Ausdruck Schlieferl einen Menschen bezeichne, der ein hinterhältiges und tückisches Vorgehen betätige und bot einen.Wahr heitsbeweis für die Berechtigung dieser Kritik gegenüber dem Vor gehen des Klägers an. Der Richter verurteilte den Beschuldigten im Sinne der Klage zu einer Geldstrafe von 50.000 K, eventuell zu 24 Stunden Arrest. In der Urteilsbegründung führte der Richter

Bezugsquelle. Bitte Muster verlangen. 537 +H11+ Maria Mechelda. Wien. 15. Bez.. Mariahilfer, straße 140, Tür 21. Neben Hotel „Fuchs". Gleich beim Westbahnhof. „Die sagen, es könne sich einer mit ihm angefreundet Haben," fuhr der Richter fort. „Haben Sie vielleicht einen Verdacht?" »Ich? Habe ich nicht schon gesagt, daß ich nichts weiß? Ich gehöre doch nicht zur Polizei. Ich. bezahle meine Steuern " Der Richter unterbrach ihn durch eine ungeduldige Handbewegung. „Noch eine Frage?" wandte

ihm bedeutete, daß er das Antworten sei ner Frau überlasten möge. Diese Zurechtweisung ärgerte ihn aber nun dermaßen, daß er, als seine Tochter, ein siebzehnjähriges Mädchen, aufgerufen wurde, die gleiche Versicherung abgab, ehe noch eine Frage hatte gestellt werden können. Diesmal bekam er von dem Richter einen außerordent lich scharfen Verweis, der aber nur die Folge hatte, daß er nun mit seinen kleinen, dicken Beinen, unausgesetzt fluchend und schimpfend, um den Tisch herumlief. Er war nun immer

hatte, daß sie sich eines ruhigen Schlafes erfreute —in ihrem Alter übrigens eine sehr natürliche Erscheinung —, so war es klar, daß auch sie vorher kein Geräusch vernommen hatte. Der nächste Zeuge war der Arbeiter Hermann Mohn, ein vielleicht sechzigjähriger, bereits etwas gebückter Mann, der bei Theisten eine Art Mädchen für alles war. Der Richter mutzte jede Frage wiederholen, doch schien die Harthörigkeit des Zeugen mindestens zur Hälfte auf das Konto geistiger Schwerfälligkeit zu gehören, die seinem Gesicht

wie die Familie Theisten, erst durch das Rufen der Arbeiter im Schlafe gestört worden, doch gab er gleich an, daß seine Frau ihm non einem verdächtigen Geräusch erzählt habe, das sie etwa um drei Uhr vernommen haben wolle. Die Frau litt an einem Nervenleiden, das sie arg mit genommen hatte. Sie war fast zum Skelett abgemagert, machte ihre Aussage in peinlich stockender Weise und preßte dabei ununterbrochen die Hände gegen die Stirn. „Sie leiden an Schlaflosigkeit?" fragte der Richter teil nehmend

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/30_10_1915/TIRVO_1915_10_30_3_object_7612679.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1915
Umfang: 8
bei sich führte? „Ja, das fehlt' noch," versetzte Frau Rest entrüstet, „daß wir den Lümp um seine Gänge hätten ausfragen sollen! Und von Geld weiß ich nichts. Hätt' er was davon gesagt, ich hätt's ihm nicht geglaubt. Er tat immer gern groß und spielte sich ans." . . „Und um's Geld würd' ihn der Sterzinger auch nimmer, tpt- geschlagen haben," murmelten die Leute. Der Richter ließ die Bemerkung unbeachtet. Es blieb nur noch übrig, den Ort der Tat in Augenschein zu nehmen. Dorthin begab

alle Blntspnren vertilgt. Die Dörcher konnten nur noch aus dem Gedächtnis deren Stelle und- die Lage des Ermordeten angeben. Die genauesten Nachforschungen — 29 — „Sie. sagen, daß die Verletzung eine unmittelbar tödliche ist, Doktor?" fragte der Richter. „Sind Sie. Ihrer Sache gewiß?" „Ein Zweifel ist in diesem Falle durchaus unmöglich," ' ver sicherte der Doktor. „T-ann ist es unmöglich, daß der Ermordete, nachdem er den Schuß erhalten, sich selbst umgewendet habe?" „Ganz unmöglich!" Der alte Jos richtete

sich stolz aus. Er hatte dasselbe ans dem Umstande behauptet, daß die .Hände des Schreibers keine Blut flecken auswiesen. Ein steises Murmeln entstand unter den Leuten, welche sich in ehrfurchtsvoller .Entfernung von dem Tische hielten, an welchem der Richter und sein Protokollführer saßen. Herr Huber, ein in seinem Fach ergrauter /Mann, ein tüchtiger Kriminalist, fragte nach den Gegenständen, welche bei dem Toten gefunden wor- '. den waren. Der Gemeindevorsteher hatte sie am Abend vorher Ignaz

in Verwahrung gegeben. Frau Rest holte sie und bat dann den Dektor, daß er einmül hiuaufgehen und nach ihrem kranken Mann sehen möchte. Während Anna den Doktor zu ihrem Vater führte, Nahm der Richter aus dein Tuche, in welches die Sachen des Schreibers ge knüpft waren, das Taschenbuch heraus und durchblätterte es auf merksam. Es war möglich, baß der Mörder, um sich an dem An blick seines Opwrs zu weiden, dasselbe aus den Rücken gedreht hatte. . Das setzte jedoch bei ihm eine ungewöhnliche Wildheit

, Rachsucht und auch Kühnheit voraus, denn sonst hätte er, da es Heller Tag \mx, fürchten müssen, dabei auf der offenen Landstraße überrascht zu werden. Aber stand es denn schon fest, daß der Mord nicht aus Ge winnsucht geschehen war? Es war verdächtig, daß eben das Ta schenbuch ans der Straße liegend gesunden wurde. Konnte der Tote nicht in demselben eine namhafte Summe in Guldenzetteln gehabt haben? >. Die Anwesenden, welche ganz gut errieten, weshalb der Richter das Taschenbuch so aufmerksam

3
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1937/06_03_1937/ZDB-3059567-8_1937_03_06_5_object_8067744.png
Seite 5 von 8
Datum: 06.03.1937
Umfang: 8
ihm vor erst ein Stück Butterbrot, das ihr aber der Bettler vor die Füße warf: er verlangte ener gisch ein ordentliches Esten: wenn er es nicht bekomme, werde er das Haus anzünden. Die Bäuerin bekam Angst und schrie um Hilfe. Erst dem Bauern gelang es. den Rabiaten aus dem House zu entfernen. Im Jänner konnte er ver haftet werden. Gestern stand er vor dem Richter und bestritt — gebrochen deutsch sprechend — alles. Er fei damals gar nicht in Oesterreich ge wesen, sondern in der Schweiz und es müsse

(Salvenberg) Elisa beth F e i e r f i n g e r, 80 Fahre alt. 3n Hinterthiersee stavb Maria Rechner, Magd, im 52. Lebensjahre. An Nairobi in. Ostafrika ist am 3. d. Prinz Alois Schwarzenberg im Alter wn 73 Fahren gestorben. Ein Elendsbild Innsbruck, 6. März. Ein trauriges Bild bittersten Familienlebens wurde gestern vor einem Einzelrichter aufge rollt. Ein arbeitsloserPslasterergehilfe warange klagt, daß er einem Baumeister vom Lagerplatz weg 10 Bretter im Werte von 12 8 gestohlen habe. Richter: „Geben

Sie das zu?" — Ang.: „Ja wohl, Herr Richter, ich habe es getan, aber aus purer Not. Daheim liegt krank mein armes Weib und 8 Kinder schreien um Brot. Ich be ziehe 20 8 Unterstützung, davon sollen 10 Per sonen leben. Bitter halt wars damals und für das jüngste Kind sollte ich die Milch wärmen, aber mit was? Ich konnte das Elend nicht mehr länger mit anfehen und habe die Bretter geholt, damit ich meinen armen Kindern und meinem kranken Weibe wenigstens eine warme Stube geben konnte. Und ich schwöre es Ihnen, Herr

Richter, ich werde es wieder tun, denn vom Walde kann ich mir derzeit kein Holz holen." — Richter: „Wir haben doch die Winterhilfe, da müßten Sie als Innsbrucker mit Ihrer großen Familie doch auch etwas bekommen?" — Ang.: „Ja, einmal bekam ich einen Sack Kohlen, aber wie lange reicht denn der?" Der Richter stellte fest, daß der Baumeister, als er von dem Elend erfuhr, dem Arbeitslosen die 10 Bretter schenkte. Nicht so hochherzig konnte aber der Richter sein, da der Beschuldigte schon wiederholt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1925/11_04_1925/NEUEZ_1925_04_11_4_object_8154624.png
Seite 4 von 4
Datum: 11.04.1925
Umfang: 4
getrocknet, nur die großen, dunklen Augen florkern. Richter: Haben Sie Kinder? — Zeugin: Vier Hab' ich geerbt, zwei sind gestor ben. — Richter: Es handelt sich um Ihren Gotten, Sie müssen nicht aussagen, es steht Ihnen frei, zu tun was Sie wollen. — Der Gatte: „No. so sag' doch nur aus." An dem Ton der Wort« und an dem Blick weiß man, was das bedeutet, es heißt: „Weh' dir, wenn du aussagst." Die Frau wendet den Blick ab, sie steht da. wie eine Verprügelte.' Sie weint und sagt nach wiederholter

Frage des Richters stockend, mit zitternder Stimme: „R e i n, ich will nicht aussagen." Dabei geht «in Zucken durch ihren ganzen Körper __ Der Richter verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe von fünf Schilling. Der Verurteilte entfernt sich raschen Schrittes, fein« Gat tin folgt ihm langsam in gemessener Entfernung. _ staatsamvaltschaftliche Funktionär meldet wegen zu geringer Strafe die Berufung an und bittet den Richter, Frau Pimpl zurück- rufen zu kaffen. „Ich ersuche, di« Zeugin zu befragen

die Anklage zu er heben. Er stellt den Antrag, die sofortige Verhaftung des Pimpl durch das Polizeikonnniffariat zu veranlassen und ihn dem Landesgericht einzuliefern. Der Richter g i b t dem Antrag« Folge mrd verfügt das Entsprechende. Die Frau wimmert: .Zch trau' mich nicht noch Haus', er tut mir gewiß was!" Richter: Gehen Sie ruhig nach Haufe, es ist dafür gesorgt, daß er seine Wohnung vorläufig nicht betreten wird. 8 E'n Prozeß der Grazer Battensönlgin. G r a z, 9 April. Man wird sich noch lebhaft

5
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1927/08_01_1927/DOL_1927_01_08_2_object_1199974.png
Seite 2 von 6
Datum: 08.01.1927
Umfang: 6
Ilnglücksfall, dem vier Merifchen- leben zum Opfer fielen. Der Schauplatz des Unglücks war das erst vor kurzem neu erbaute. sogenannte neue Landhaus, in des sen Parterre und ersten Stock ein Kaffeehaus untergebracht ist. Nach Schluß der Dienfhzeit, um 12 Uhr nachts, begaben sich vier i» die sem Kaffeehaus angcstcllte Kellner, und zwar der 22jiihrigc Ulrich Röhr, der 17jäh- rige Ulrich Ncdorst. der 14jährige Blndislaus Richter und der 15jährige Iaroflaw Barta, in das im Keller gelegene Badezimmer. um ein Bad

und Steuern in Naturalien wie gclraid, wein, schafT, Schultern von Schwei nen, kilz oder lemper nicht zahle», dann mußte der Richter nach dem 2lnsatzc des Urbar buches auf Tirolo dafür Geld nehmen. Wollte ein störrischer Bauer auch in Geld nicht zahlen, so mußte ihm der Propst oder sein Bote vor der Pfändung drei Stunden Be denkzeit geben. Ging ein Eidgeschworener ah, so mußte er innerhalb 14 Tagen durch einen anderen tauglichen Mann ersetzt wer den. Wenn ein Mann beim Baue einer Gemeindebrücke (pnnubrugg

. Nicht bloß die Tolleute, auch die Richter von Passeier suchten ihre Rechte gellend zu machen und schriftlich zu fixieren.- Das tat unter anderm Richter Perchtold, den wir unter Margarethas Negierung bereits kennen gelernt haben. In keiner „ubschrift von dem Gericht Passcyr und von sntzbrieflen“ (W. 92 ff.) fetzte er zuitcichst die Steuerord- iitmg der Grafschaft auf Tirolo fest und ver langte, daß der „Zins' wenigstens acht oder höchstens vierzehn Tage nach Martini ab geliefert

werde. Wenn das nicht geschehen sollte, mögen die Pröpste die Gewalt haben, den Saumseligen durch den kroni.oten, Ge- richtsdiener zu pfänden oder zu einer Geld zahlung zu zwingen. Ein Schaf oder ein MUXX tucter galt 1 Pfund Berner, ein frön swein (Herrenschwein) 4 Pfund Berner, ein swinnen tiaisch, gewöhnliches Schweinefleisch, ein Kitz oder Lamp 4 Groschen. Die Pächter von Höfen oder Lehen wurden ermahnt, die Güter zu pezzem (verbessern) und nicht zu pössern (verbösern). Der Richter hat über 2lrme und Reiche zu gebieten

: im Einver ständnisse mit ihm sollen sich die Leute einen tauglichen versprechen, Sachwalter wählen, der sie bei der Herrschaft vertreten möge. Besondere 2lufmerksamkeit wendete der Richter deit W i r t s g e s ch ä f t e n zu. Während der Richter in S. Martina oder S. Leonardo zu Gerichte sitzt, dürfen die Wirte keinen Wein ausschenken (W. 93 35 ). Unter Beiziehung Sachverständiger beauf sichtigte der Richter den Weinanschlag, be stimmte die Akzise und ließ auch den Wirt auf seine Rechnung kr v:n

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/19_08_1908/SVB_1908_08_19_3_object_2545472.png
Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1908
Umfang: 8
gewesen, während er dem Richter versicherte, sie seien ihm aus einem Stall gestohlen worden. Auch bei der nunmehrigen Ver handlung waren die Hasen Gegenstand eingehender Erörterung. Der angeklagte Knabe leugnete. Richter (zum Privatbeteiligten Pravda, der als Zeuge ein vernommen wird): Also sagen Sie, können Sie sich mit Bestimmtheit erinnern, daß die Hasen im Keller ausbewahrt waren? — Zeuge: Freili, sreili, warens Hosen im Keller! — Richter: Das ist aber ebenso wenig ein Ausbewahrungsort sür Hosen wie ein Stall! — Zeuge

: Ich kann ich mi doch nit Schweinerei in Wohnung machen! — Richter: Sie meinen, in der Wohnung haben Sie nicht Platz sür alte Hosen? — Zeuge: No, no, Herr kaiserlicher Rat, warens noch nit so alt, meine Hosen! (Heiterkeit.) Nun wurde der Schulknabe Franz Zentese als Zeuge vernommen. Richter: Paulik soll die gestohlenen Sachen verkaust haben. Wo hat er sie denn ver kaust? — Zeuge: Das Werkzeug hat er bei an Kohlenhändler verkaust. — Richter: Und die Hosen? — Zeuge: Beim Vogelhändler in der Fasangassen. Richter

: Es ist sonderbar, daß der Vogelhändler von einem Schulknaben Hosen gekauft haben foll! — Zeuge: Na, zum Weiterverkaufen! — Richter: Aber ein Vogelhändler wird doch nicht mit alten Hosen handeln! — Pravda (beleidigt): Ale, Herr Richter, meine Hosen san niemals nit alt g'wesen! (Heiterkeit.) Und dann — warum sull denn Vogel- handler kane Hosen net hoben? Krieg'n S' bei jede Vogelhändler Hosen zum Spielen und zum Züchten? — Richter (nachdem er eine Zeitlang starc vor sich hingeblickt hat): Also sagen

Sie mir jetzt —- handelt es sich um Hosen oder Hasen? — Pravda: No natürli um Hosen. — Richter: Hosen zum Anziehen? — Pravda: Ale na — andere. Klane Hosen waren 's — Richter: Kaninchen? — Pravda: Küniglhosen! (Schallende Heiterkeit.) — Richter: Jetzt verstehe ich, wieso die — Hosen zugleich in einem Stall und in einem Keller sein konnten! — Nun mußte die Verhandlung zur Ladung weiterer Zeugen neuerdings vertagt werden. Die erste Zeitungsente. Woher kommt der Ausdruck Ente, den man immer beim Anhören zweifelhafter

7
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/07_11_1936/DOL_1936_11_07_8_object_1147202.png
Seite 8 von 12
Datum: 07.11.1936
Umfang: 12
! Hier sind ja die Männer wie die Bären. Ich kann mir das nicht gefallen lassen?' Dann geht sie zu Ines und macht ihr die heftigsten Vorwürfe. * Es ist Nacht. Sturm fährt um das Schloß. Ferdinand sitzt in seinem Zimmer und wartet. Als Mitternacht vorbei ist, steht er auf, nimmt aus seinem Waffenschrank eine Reitgerte und seinen Totschläger. Leise geht er über die Gänge und Treppen. An einer Türe klopft er hart an. - „Herr Richter!' „Bitte, Graf. . .' kommt die Antwort von drinnen. „Haben Sie die Gefälligkeit

mir zu Hilfe zu kommen.' „Sofort ... nur einen Moment . . . bitte ...' Dann geht die Türe auf. Richter steht auf der Schwelle. Er hat nur Hemd und Hose an. „Was ist geschehen?' „Ich vermute Einbrecber im zweiten Stock. Kommen Sie mit. wie Sie gehen und stehen! Rock, Kragen und Krawatte können Sie sich schenken. Hier haben Sie den Totschläger. Wir müssen leis fein!' Sie steigen nebeneinander die Treppe hinauf. Ferdinand hält seine elektrische Lampe abgeblendet in der Hand. Im Hinauf gehen flüstert

er wie erklärend Richter zu: „Ich könnte natürlich auch allein mit den Kerlen fertig werden aber Sie würden be dauern mich nicht umerstützt zu haben.' „Gewiß. ..' sagt Richter leise. „Ich hoffe, ich habe mich nicht getäuscht!' erwidert Ferdinarw nach einer Weile. Dann gehen sie schweigend durch die un bewohnten Zimmer des zweiten Stockes. Es rührt sich nichts. Es ist nichts zu sehen. „Wir wollen doch noch den Boden ab- suchent' sagt Richter. „Ah ... das ist nicht nötig. Diese Eisentüre ist ja verschlossen

, wie Sie sehen! Ich be- daure. Sie umsonst bemüht zu haben!' „Aber bitte ...' Da tritt Ferdinand zurück, läßt plötzlich seine elektrische Lampe hell aufflammen. Richter wendet sich rasch um. „Was ist Ihnen. Graf? Ist Ihnen nicht gut? Was haben Sie denn?' Ferdinand richtet sich langsam auf. von der Wand, an der er lehnt. „Nichts, ich danke! Es ist vorüber, ich leide manchmal' — er lacht hart auf — „an Ein bildungen. Kommen Sie mit herunter ins Eßzimmer!' Im Eßzimmer läßt Ferdinand den Kron leuchter aufflammen

. Dann deutet er mit der Spitze der Reit gerte auf Richters Hals. „Mein Bruder Dietrich . . .' sagt er ganz langsam, „hatte an dieser Stelle eine Narbe; sie stammte von einem Streifschuß aus dem Gefecht von Pawlow. Woher haben Sie Ihre Narbe?' Da sagt Richter und wird um einen Schein bleicher: „Bon einem Patrouillenritt .. Ferdinand wirft die Reitgerte auf einen Stuhl, geht zu einem Eckschrank, schenkt zwei Gläser Kümmel ein und hält Richter das eine zu. »Jyr Wohl, Herr . .. Richter

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1923/23_06_1923/BRG_1923_06_23_6_object_812989.png
Seite 6 von 6
Datum: 23.06.1923
Umfang: 6
in das ihm angewiesene Zimmer, ein ödes. duullrL Gemach. Der Raum foJumfer, daß kaum der Tag htueivschetut. Er stampft mühselig vorwärts. Da öffuete stch die Türe, eine Stimme ruft! «Sie sollen zum Richter kommen!' Er folgt dem Manne und tritt ein. «Was wollen Sie?' ftagt ihn der diensttuende Richter dr» seinem Siuhle herab. . 3a dem Augenblick geht es wie «ln Schlag durch seinen Körper, dann sagt er stockend: „Ich habe eine Frage zu tun, Herr Richter!' «Uud?' sagt jener schroff, mit eiurm seltsam forschendem Blick

zu ihm hin. «.Ist itr*, fuhr Lehuhard fort, »ist der, der steht, daß es zu einem Brand, einem Feuer .auf dem Hofe kommen muß — auf dem Spreubodev, tu der Tenne, wo Funken «lnfirlev, die stark glimmte« — und nichts dagegen tut, um es zu verhüten, ist der ein Brandstifter, Herr Richter, ja?“ „WaS wollen Sie deu» damit sagen?' fragte der Nicht,r jetzt uud maß thu mit einem durchdringenden, strengen Blick vou oben bis unten. „Sagen Sie es uur gauz offen. Sie stad der Braudsttsl,r vom N-eberhos, nicht wahr

?' Wie er dasteht, w'.e er zittert. Also so? „Nein Herr Richter.' Wir er die Zähne zufammrubkißt, dir Lippen, die schon so herb geschloffen. Er hatte gefragt, was er wissen wollte. Er hatte nichts mehr zu sagen jetzt, eine Antwort auf seine Frage wollte er haben, soast nichts. Eine Paus, eulstaud. Einen Augenblick sah er au stch herunter. Er sieht auf setnku voch vou Tau uud Nebel der laugen Nacht durchnäßten Arbeitskittel, auf setneu alten Hut, seine ver tragenen. schlechten Schuhe. Steht er denn wirklich

wie rin Braudstlster aus? So verkommen war er schon, so schlecht? Ein hartes Zucken legt stch um seinen Mund. Die Narbe schwillt blutrot. „Geben Sie mir Antwort!' Wie er auLsteht, wie sein Haar wirr in Sirähuru her- uutrrhLugt. Ordentlich feucht lag es ihm auf der Stirn. „Antwort!' herrschte thu der Richter an. „Nein, Herr Richter, ein Brandstifter bin ich nicht', Hub er stockend au. .Ich habe meine 7 Jahre auf dem Niederhofe treu uud ehrlich gedient. Ich bin der Lehuhard vou dort, meine Namen kennt

jedermann, nichts unehrliches hiftkt an ihm. Mein Vater', fuhr er langsam fort, .hat den Schol- zeuhaf tu Fretdorf, ich bin der einzige Sohn, rechtschaffener, unbescholtener Leute Klud uud —' .Das gehört nicht hierher', unterbrach ihn der Richter, .hören Sie auf. Sie werden vernommen werden. Vorläufig kommen Sie in Untersuchungshaft zum Verhör, das weitere wird stch alles staden.' Lehuhard stand wie gelämt. DaS also war die Antwort ans seine offene, ehrliche Frage, das? In jähem Schreck sah

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/21_12_1921/TIR_1921_12_21_11_object_1981251.png
Seite 11 von 16
Datum: 21.12.1921
Umfang: 16
Mittwoch, den 21. Dezember 1921. ^ Mrm-er Mzzx M?M. Dös isch an übls Ding, joa frcila! Zwei alte Weiblein vom Land betreten den EenäM-jaal, tief in die Wiiuerschal vermummt. Richter': „Vertragt Ihr Euch noch immer nicht miteinander?' Klägerin: „Z konn mi nit ver- trogn, wenn sie mi ollaweil die Schwindlerin hvag: und i woah nit wcum.' Gemutzt wird sie es schon haben, daß es sich um Mihhelligkeiten an läßlich einer Verlsssensckafl handelte- aber der. Nichler ist ja kein Beichtvater

. Die Angeklagte scheint die Sanftmut selber zu sein. Richter: „Ha ben Sie für jemand zu sorgen?' „Joa. i hon of mi selber za schaugn und mei Schwestr, und kron- ka Madler hob mer ungnummen.' Der Richter fragt sie, ob sie zur anderen gesagt habe: „Du sag- giische Schwindlerin, Du!' „I wocch gor nicht', erwidert sie. Nichter: „Aber möglich ist es schon, das geben Sie zu?' Sie: „Joa. joa. zuagebn tui is leicht- in Zourn, wissn's woU, Herr Richter, in Zourn'. Da die Klägerin von einem Ausgleich nichts wissen

will, wird die Angeklagte zu W Geldstrafe verurteilt „Joa. dös zahl i ihr ae >rn', sagt die Betroffene. Richter: „Sind Sie vorbe straft?' Angeklagte: „Nua, nua, nia nit. Konn inci niamad nicht nochrödn,' obr in Zourn. dös scchn sa woll selber, wias geat. Dös isch an übls Ding, joa sreila'. Der Richter klärt sie nun auf. dag ihr infolge der Amnestie die Strafe geschenkt sei. T^oil will sie aber nichts wissen. ..Na. na, dös zahl i ihr schun.' Wie sie jedoch hört, dast sie die Kosten des Verfahrens tragen

soll und dann noch die Rechnung des Zeugen dazu komme. der 32 Kilometer weit her mußte, wosür er wenig stens 5» Lire beanspruche, da schnürt es der sanft mütigen Taube oder vielmehr ihrem Heldbeutel doch etwas den Hals zu. „Den zoh! i nit,' erklärt sie, „i hon en nit gruafn'. Aber schließlich läßt sie mit sich reden. Richter zum Abschied: ,.So geht Euch mit der Geschichte das ganze Erbteil in Fransen.' Angeklagte, ins Unvermeidliche sich er gebend: „Joa. joa. s' isch an übls Ding, der Zourn!' Recht hat sie schon

, aber zu spät einse hen hat sie es „Wenn er miar schmöckt» trink i holt.' So sagte er, der arme Häusler, als er wegen Lhrenbeleidigung kürzlich vor dem Strafrichter stand und dieser ihn fragte, ob er damals vor dem Gasthaus in Eargazon betrunken war. Der Wein hat ihn jedoch dem Anschein nach zu einen recht komischen Kauz gemacht. Der Richter fragt ihn: „Wollen Sie nicht um Verzeihung bitten?' Ange klagter?' Angeklagter: „Weil i von olln nix woaß.' Merkwürdig! Zwei Minuten darauf sagt der Angeklagte: „Er Hot

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1911/19_08_1911/SVB_1911_08_19_3_object_2554971.png
Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1911
Umfang: 8
aus, von dem Ueberfall nichts gesehen und gehört zu haben, wahrend andere nicht in der Lage waren, einzelne bestimmt nam haft zu machen, die auf Obersteiner losgeschlagen haben, da der Trubel damals zu groß und die Schlägerei im Nu abgewickelt war. Die Verhandlung wurde wieder vom Richter Dr. v. Tecini geleitet, als Protokollsührer fun gierte Dr. v. KlebelSberg und als staatsanwalt schaftlicher Funktionär Kausmann Gallus Sch midl. Die Verteidigung sämtlicher Angeklagten sührte Dr. A. v. Mayrhauser, die Vertretung

des Obersteiner Dr. Luchner. Angeklagt waren: Joses Weger, Weinhändler in Girlan; Karl Guen in Girlan; Joses Nieder- mayr, Weinhändler in Schreckbichl; Leonhard Mauracher, Weinhändler in Girlan; Josef Köster, Weinhändler in Girlan; Joses Franz Köster, Wein- Händler in Eppan; Christian Warasin, Schaffer in Girlan; Karl Mauracher, Weinhändler in Eppan; Jgnaz Betta, Weinhändler in Eppan; Karl Huber, Pächter in Eppan. Nach Eröffnung der Verhandlung gab der Richter bekannt, daß der Zeuge Anton Geßmann

bei der Gendarmerie au?- sagen, erklärte jedoch, von nicht? zu wissen, da Böhl er die Erhebungen gepflogen habe. Dieser teilte mit, daß Fritz Stolz ihm angegeben habe, daß er gesehen hat, wie Weger auf Obersteiner zu- schlug. Bei der ersten Verhandlung konnte sich Stolz auf diese Aussage nicht mehr erinnern. Zeuge Martin Klotz weiß nichts, als daß er Wein getrunken, und etwas gegesien habe; vielleicht ein Glaserl zuviel getrunken, sonst nichts. Es ist öfters ein Krawall am Bahnhof. Richter: Sie haben geglaubt

, es werde ver schoben! Zeuge Adolf Türk, Maschinenführer, ist mit dem letzten Zuge weggefahren; als er heraus geschaut hat, hat er gesehen, daß mehrere bei einander waren. Weg er war dabei, ob er auch zugeschlagen hat, könne er nicht sagen, da er nichts gesehen habe. Zeuge Franz Doppler hat gesehen, wie Guen aus Obersteiner geschupft wurde, sonst nichts, da er den Zug angeschaut habe. Der Richter findet es sonderbar, daß der Zeuge weggeschaut habe, wo es etwas zu sehen gab; andere bleiben

bei solchen Gelegenheiten stehen und sehen wenigstens zu. Zeuge Johann Haßl, Leiter der Rebvered- lungsanstalt in Eppan, war am Bahnbof, einen Brief aufzugeben. Lärm habe er gehört, die Schlägerei nicht. Er glaube, daß Niedermayr am Abort war. Zeuge Bernhard Späth, Spediteur, befand sich im Speisesaal und hat nichts gehört. Richter: Das muß eine ruhige Schlägerei gewesen sein! Dr. Luchner macht den Einwurf, ob er auch nichts gesehen habe. Späth (lachend): Wenn man mir etwas gesagt hätte, hätte ich damals acht gegeben

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/29_09_1924/TIRVO_1924_09_29_8_object_7630461.png
Seite 8 von 8
Datum: 29.09.1924
Umfang: 8
. Als Zeugen hiefür kämen Nationalrat Dr. Julius Deutsch und Redakteur Jkstius Brauntal (Wien) in Betracht. Der Richter beschloß, die Verhandlung zu vertagen und folgende Zeugen jfc luden: Nativnalrat Dr. Deutsch. Redakteur Branntal. Cl)esredukteur Robinson („Arbeiterwille") und Rechts anwalt Dr. Kurzweil. Zum Kalle Gerstuer, dem vor- geworfen wurde, er sei auf dunkle Weise zu seinem Majorsrang gekommen. wurde die Herbeischafsung von Militürakten beschlossen. Die „Würstelsoldaten" sind — eine selbständige

nicht widerstehen können, die Bezeichnung „Würstelsoldaten" zugezogen. Tie Liebedienerei hat aber auch Staatsanwälte ergrif fen. die diese „Bezeichnung" mit Anklagen wegen „Be leidigung einer selbständigen Abteilung der Armee" süh nen wollen. und es gibt Richter, die nicht einsehen. daß sie mit einer Verurteilung das Gesetz verletzen. So war vor dein Wiener Bezirksgericht I der Handelsangestellte Leopold Heger angeklagt. Bei der Fronleichnamsvro- Zession wurde er arretiert, weit er bei dem Dorbei- marschieren

der Reserve mannschaften fallende Spiel brachte zwei taktisch und technisch unfertige Mannschaften aus den Plan. Schieds richter Hauptmann Janesch gut. S.C. Salzburg spielte gegen Sportverein 1:2. Ob wohl die Salzburger nichts Besonderes zeigten, konnte der hiesige Sportverein, seiner schwachen Leistungen we gen, nur einen knappen Sieg erringen. , F.E. Hötting besiegt F.C. Wacker 2:1. Dw Mnge Höttinger-Els. kämpfte brav wie immer und gab den, speziell im letzten Spielabschmti, mir äußerster Aufopfe rung

14
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1922/06_12_1922/NEUEZ_1922_12_06_3_object_8151430.png
Seite 3 von 4
Datum: 06.12.1922
Umfang: 4
erstattete dis Anzeige und. die Verkäuferin halle sich nun beim Bezirksgericht 1 wegen Verkaufsweigerung zu verantworten. Die Anigeklagte erklärte, daß der Pre!is für diejenigen Waren, die in der Tschechoslowakei geklauft wurden und für die die Firma tschechische Kronen zahlen mußte, auch in solchem Gktö ungeschrieben war und noch heute angeschriob-en sei. — Richter: Wie kommt eine Kunde, die in Wien wohnt, dazu, ein« Ware in fremder Valuta zahlen zu müs sen? Der Richter v-crurteilte die Angeklagte

zu einer Geldstrafe von 60.000 K, eventuell zu drei Taigen Arrest. 8 Der Eleve des TanZmeisters. Ein löjähriger fchwächllcher Bursche saß auf der, A>nklagebank vor dem Einzelrichter des Wiener Landesgerichtes 2. Er ist eines. SittlichksitsverbrechLns bsschuldigt. Schüchtern tritt er vor den Richter und erzählt in weinerlicheim Ton, wie er einem Verführer zum Opfer gefallen fei. Es-war sein Tanz lehrer, aus Ungarn gebürtig, namens Julius Savracky der hier seine Tanzkunst längere Zeit hindurch ausübte und dabei

den Ange klagten kennen gelernt hat. Um diesen ganz für seine unsauberen Zwecke zu gewimren, unterrichtete er den Burschen in der Tanzkunst und erzog ihn förm>lich zu seinem Stellvertreter-. Der Junge be teuerte vor dem Richter, er sei sich der Schwere seiner Schuld nicht bewußt gewesen und habe nicht vermocht, sich dem verhängnisvolley Einfluß 'des Lehrers zu entziehen. Dieser nahm ihn überall mit sich und sorgte für seinen Unterhalt, so daß er seiner alten armen Mut ter nicht zur Last zu fallen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1931/07_02_1931/DOL_1931_02_07_7_object_1145130.png
Seite 7 von 16
Datum: 07.02.1931
Umfang: 16
als unermüdlicher, ge wissenhafter Richter bekannt. Dies zur Steuer der Wahrheit und als Zeichen der An erkennung und Wertschätzung der unermüd lichen Tätigkeit des Dr. Giacomelli. Dr. Leopold Happacher, Cav. Dr. Riccardo Hibler, Dr. Giovanni Leitner, Dr. Arturo Ghedina Dr. Hölzl Luigi. Avv. Dott. De Ssnibus, Dr. Ghedina Hans, Dr. Bruno Weber. * In unserer Notiz hieß es, daß mltgeteilt worden sei, an der Brunecker Prätur werden Parteien nur an Samstagen empfangen, an den drei vorausgegangenen Samstagen lei

den zahlreichen Wartenden aber gesagt wor den, der Richter sei nicht da oder habe keine Zeit. Es wäre zu wünschen, daß auf die Parteien, die oft von weit her kommen müssen, Rücksicht genommen werde. Obengenannte Advokaten bestätigen, daß der Richter ein unermüdlicher und gewissen hafter Arbeiter ist. Das hat niemand be stritten. Der Zweck der Uebung wäre jedoch erreicht gewesen, wenn uns nachgewiesen worden wäre, unsere, bezw. unseres Bericht erstatters Behauptung von der Unmöglichkeit einer dringenden

Aussprache mit dem Herrn Richter an den drei fraglichen Samstagen fei falsch gewesen. Das taten sie aber nicht. Bis uns der Gegenbeweis erbracht wird, müssen wir daher unserem Berichterstatter und solchen glauben, die z. B. an allen drei Samstagen aus Sigismondo gekommen sind — um nur einen Fall zu nennen — um dringende Sachen bei Gericht zu erledigen, beim ersten und zweiten Male aber die Auskunft erhielten, der Herr Richter sei nicht da und beim dritten Male nicht angehört wurden, well der Richter

keine Zeit habe und fortgehen müffe. Gewiß wird der Herr Richter triftige Gründe für seine Berhiotza- rung gehabt haben, aber solche werden von den Betroffenen nicht verstanden, wenn vor her ein Empfang an Samstagen zugesagt wird. Daß bei der Veröffentlichung der Notiz antiitalienischer oder persönlicher Haß Pate gestanden haben sollen, wie Prätor Cav. Dr. Giacomelli in einem sofort nach Erfcheineir der Notiz uns geschriebenen Briese behauptete, ist einfach unsinnig. Die Schriftleitung. (Nachdruck

Lechner, Balthasar Acherer. Witwe Maria Äiz- zoli. Max Stemberger. Paula v. Kundratiü, Franz Sepp. Anna Tinkhauser, Franz Dolezal, Paul Rabensteiner. Franz Müller, David Kofler. Antonio Rosii. Johann Jnnerbofer, Friedrich Mair, Peter Sitzmann, Jakob Pfendt, Reinhold Rech. Malfertheiner, Raimund Larentis, Luigi 'Tedevilla. Matthias Pescoller, Georg Frei- erger, Erncsto Elmma, Jokef Crepaz, Felix Crepaz, Alois Hochgruber, Raimund Richter, Peter Brunner, Ludwig Mair, Anton Woita. Folgende Personen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/22_05_1924/VBS_1924_05_22_2_object_3118854.png
Seite 2 von 12
Datum: 22.05.1924
Umfang: 12
von Reimmichl.) r (Fortsetzung.) Cs fiel chm auf, daß der Gerold, den er fest «ins Auge faßte, kreideweiß geworden war. In den Gesichtern der andern malte sich gren- zenlose Spannung. Mehrere Schriftstücke aus einanderfaltend, begann der Richter wieder zu sprechen: „Dem übermittelten Dokument lag ein Zet tel bei, des Inhaltes, wenn das Gericht sich nicht mit der Angelegenheit befasse, werde diese beim Ober-Landesgericht anhängig ge macht werden. Aus den Schriftzügen konnte trotz Nachforschungen

, und darunter heraus gurgelte es halblaut: „Herkules Töch ter, Melier und Brandstrauben!' — Da ge bot aber der Richter: „Ruhe! Ruhe! — Es wird sich nun darum handeln, «in Einvernehmen zwischen den Be teiligten herbeizuführen. Da der Vater des hisr anwesenden Max Dangl ab intestato, das heißt, in Ermangelung eines Testamentes als gesetzlicher Universalerbe in den Besitz des Geroldanwesons getreten ist, muh natürlich sein Nachlaß ersaßt werden. Darum frage ich Sie, Max Dangl, ob Sie das Testament

Ihres Großonkels anerkennen?' „Wenn es echt ist, werde ich es anerkennen müssen,' stteß der Gerold keuchend hervor, ohne «den Kopf zu erheben. Den Richter wundert« es, dah er nicht ver- langte, das Schriftstück sehen zu wollen. Des halb forschte er: „Haben Sie von dem Vorhandensein des Testamentes ein« Kenntnis gehabt?' „Nein, ich habe keine Kenntnis gehabt vom Vorhandensein des Testamentes,' erwiderte der Gefragte, die letzten Worte stark betonend. „Weiß jemand von den Anwesenden, wo das Testament

durch die vielen Jahre her ge- leg«on sein oder wer es dem Gerichte zuge schickt haben könnte?' fragte der Richter, im Kreise herumblickend: „wenn jemand eine zielführende.Angabe machen kann, ist ihm eine gute Belohnung sicher.' Unter den Vorgeladenen entstand ein reges Flüstern, aber niemand • wußte etwas Be stimmtes zu sagen. Auch durch besondere Ein vernahme mehrerer Häusler, di« zur fragli chen Zeit als Dienstboten am Geroldhofe ge west waren, brachte der Mchter nichts her aus. „Wer ist denn in den letzten

Tagen, bevor der Erblasser starb, am öftesten bei ihm ge wesen?' frag t« er wieder. „Die da — die Kreszenzia Lampert, ver ehelicht« Keltsch, hat ihn gepflegt,' krähte der Herkulesschneider: „sie war die letzt« Zeit Tag und Nacht bei ihm.' „Ja, ja — und ich Hab natürlich das Testa ment oerschummelt, damit ich di« tausend Gulden verlier, die mir im Testament zuge- sprochen sind, hehohe.' „Es liegt klar auf der Hand,' sprach der Richter, „daß das Testament nur von jemand auf die Seite gebracht worden

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1928/13_06_1928/TIRVO_1928_06_13_7_object_7642413.png
Seite 7 von 8
Datum: 13.06.1928
Umfang: 8
nicht in Innsbruck weilte. In Gemäßheit des 8 30 Abs. 1 des Preßgesetzes hastet unter diesen Umständen der Beschul- dö»i» Der Umstand seiner Ablvesenheit kann ihn jedoch nach s 30 Abs. 5 Pwßgefttz von der BerrartWorkkichSett sicht Stiftern», da diese Abwesenheit nicht durch einen unäbwendbaren ljjo> beigeiführt wurde. Es verkörpern sich demnach im Verhalten des Angeklagten sämtliche Merkmale des 8 30 Ms. 1 des Preßgesetzes und mußte der Richter mit einem SchaÄdsprnche vovgehe«. Bei der Strafbemessung nahm

der Richter als erschwerend <m: Die mehreren wegen Preßdelikt verhängten Vorstrafen; hingegen als mildernd: Den geringen Grad des Verschuldens, da der An geklagte zur Zeit >des Erscheinens des ztt. Aussatzes sich in Wien aufhiett. Mit Rücksicht auf diese Erfchwermrgs- und Milderrrags- umstände ist die mit dem genannten Ausmaß bestimmte Strafe als dem Verschulden entsprechend befunden worden, wobei gemäß 8 265 St.P.O. auf das hiergerichtliche Urteil 941662/28 Bedacht genommen wurde. Strafbezirksyericht

Innsbruck, Mt. 9, am 10. Mai 1928. Der Richter: LMM. Kolnberg« «.h. Der Schriftführer: Dr. Pekarek e. h. Äersümmlungs-Kalender. Partei. Sektion Linkes Jnnuser, St. Nikolaus und Mariahilf.Mormers- tag den 14. Iran 8 Uhr abends findet im Gasthaus „Biermichl". Jnnftraße, eine Sitzung aller Vertrauenspersonen PM, wqzu auch das Frauen-Lokalkomitee sreundlichst eingeloden wird. Die Vor bereitungen für das Gartenfest in Düchserchause« am Sonntag den 1. Juli sind zu erledigen. Sektion Innere Stadt-West. Heute

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/28_01_1941/AZ_1941_01_28_2_object_1880832.png
Seite 2 von 4
Datum: 28.01.1941
Umfang: 4
förmlich einen Schlag, war von dieser Sekunde an vollkommen ernüchtert. Sein Gewissen meldete sich. Angezeigt, ja! dachte er. „Ich als Richter hätte so et was niemals tun dürfen, sollte nun eigent lich für mein Vergehen doppelt schwer zur Rechenschaft gezogen werden!' Und je nä her er dann seiner Wohnung kam. die mit dem Gerichtsgebäude, der Stätte seines täglichen Wirkens, eins war, um so kla rer wurde es ihm, daß er sich keinesfalls der gerechten Strafe entziehen durste. Um so bestimmter in der Form

wurde sein plötzlich entworfener Plan, den auszufüh ren er zu Haufe keinen Augenblick mehr zögerte. Der Richter Arne Zettlund beraumte al so unverzüglich eine Sitzung an, in der ge- aen den nächtlichen Zecher Arne Zettlurch Anklage wegen Ruhestörung schoben wurde. Auch ein Zeuge war anwesend, wieder um Arne Zettlund selbst, der mit eigenen Ohren gehört hatte, daß ein Mann aus dem Fenster gerufen hatte, daß der Ze cher Arne Hettlund durch sein lautes Sin gen also wirklich ein öffentliches Aerger- nis

verursacht hatte, was deshalb wichtig war, weil juristisch die Anklage sich nur darauf stütze» tonnt«. „Angeklagter Zettlund'. sagte der Rich ter Zettlund, „Sie aeben also zu, heute nacht überlaut auf der Straße gegrölt zu haben? Was bringen Sie zu Ihrer Ver teidigung vor?' „Herr Richter!' antwortete der Ange klagte Zettlund. „Ich habe nur gelungen; es mag sein, daß ich dabei ein wenig an geheitert war; ich bitte, das zu berücksich tigen.' »Zeuge Zettlund', führte der Richter Zettlund die Verhandlung

. zu einer Geldstrafe von fünf Reichsmart. Ne! 'en Sie die Strafe an?' Der Angeklagte Zettlund sagte laut »Ja!', zog leine Geldbörse und legte ein blankes Fünfmarkstück auf den Richter tisch. Nun sagte der Richter Zettlund zu dem Zeugen Zettlund: „Sie haben selbstver ständlich Anspruch auf eine Zeugengebühr. Me beträgt fünf Reichsmark!' Worauf der Zeuge Zettlund nach den fünf Mark griff, die ihm der Richter Zett lund zugesprochen hatte, das Geldstück wieder in die Geldbörse zurücklegte, aus der der Verurteilte

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1926/26_01_1926/MEZ_1926_01_26_1_object_675821.png
Seite 1 von 6
Datum: 26.01.1926
Umfang: 6
7. Telephon Z?4. «rschalnt tLgllch, avsy«nomm«n Sonn- und fsisrwgs. vsronttoortl. «sdciktsur: flld. Slimsmetch. 5?nck n. Veiloxs- Döt-clti^rcic!' Zer Gebrauch der ital. Sprache beim Krelsgerichts> sprenge! Bolzano. Dienstag, den 26. Jänner 1?56 (konto eorrente con lr.' pysit? Nummer IS der „Gaqzetta Ufficiale- ver< iffentlicht folgende Ministers alvxrordnung om 22. Dezember 1S2L: 1. In Untersuchungsstrcrfakten seder Art ist die Derwendung eines Dolmetsch nur >n dem Falle gestattet, dah der Richter

die Sprache der befragten oder geprüften Per« >m nicht kennt, welche- jedoch immer vorher n italienischer Sprache gefragt werden nutz. ob sie die italienische Sprache kenne ^der nicht, wa» im Protokoll zu vermerken lt. > Diese Befragung und dieser Vermerk! können unterbleiben, wenn die befragte > Partei ohne weiteres auf die vom Richter i >il italienischer Sprache gestellten Fragen ' ntwortet cder wmn der Richter sicher j >eiß. daß dcr Befragte die italienische > Iprvche kennt. < Wenn der Befragte, trotz

Kenntnis des ' italienischen, sich weigert, in dieser Sprache u antworten^ so wird der Richter, wenn Die eventuell zu zahlenden Register» und Stempelgebühren sind nur einmal zu leisten. Dieselben Bestimmungen gelten für die von elnem Klagenden im Verfahren wegen Privatoergehen oder von einer Zivilpartei stammetlden Beibringungen. 4. Die in Zivil« ünd Strafsachen in einer anderen als der italienischen Sprache auf genommenen Akten, welche mn Tage des Inkrafttretens noch nicht erledigt sind, mes sen

über einfaches Verlangen der mit ihrer Behandlung betrafen Gerichtsbehörde mit einer italienischen Uebersehung versehen worden. Diele Uebersetzuing ist stempel. und regi- stergeoührensrei und wird bei Strafakten vom Richter besorgt, der sie übernahm, und bei Aivilakten von der Partei, in deren In teresse der Akt redigwurde. Gesuche in deutscher Sprache. 5. Bei den Zivil- und Strafsachenverhand- lungen kann der die Verhandlung leitende Der Senat- > Rom. 26. Jan. Der Senat gedachte in j der gestrigen Sitzung

» um gut l 2 Millionen zurückgegangen. Minister Rocco sicherte zu, dcch die Re s sich^ um Zeugen oder ^chverftändige j Richter an die zu befragende Person, wenn ... ^ italienische Sprache nicht kennt, die Fragen in der Sprache oder in dem Dialekt richten, reichen diese Person spricht, vor ausgesetzt, daß der Anwalt des Königs oder die Verteidiger der Parteien dagegen nicht Einspruch erheben. Zum Zwecke der Verfassung des Cinver- nahmeprototolles übersetzt der die Ver handlung leitende Richter allemal

21