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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 29.06.1906
Umfang: 20
der Gesamtheit und neuer Stein losgelöst, den Herren Koffuth, Polonyi und Konsorten neuerlich auf dem Präsentierteller — ein Opfer gebracht. Es wurde ihnen zwar nur ein Titel geopfert, aber ein Titel, der den Ausdruck für die Einheit der Monarchie bildet; es wurde ihnen damit zugestanden, daß das vom Monarchen Franz Josef I. beherrschte Ländergebiet eigentlich kein Reich, keine Monarchie mehr ist, sondern daß eS zwei «eiche sind, die miteinander eigentlich nichts mehr zu tun haben. Die Sache verhält

sich folgendermaßen: Die Monarchie wurde bekanntlich durch den Ausgleich der Krone mit den Ungarn in zwei Staaten geteilt, die Länder der ungarischen Krone einerseits und die im Reichsrate ver tretenen Königreiche und Länder andererseits. In inneren Angelegenheiten find diese beiden Staaten selbständig; nach außen aber find sie ein Reich. Im Titel der österreichischen Gesetzes vom 21. Dezember 1867, R.-G.-Bl. Nr. 146, wird dieses Reich geradezu „öfter- reichische Monarchie" genannt; im allerhöchsten Handschreiben

und Ungarn eine Monarchie, ein Reich bilden. Es war ganz folgerich tig, daß die beiden für die inneren Angelegen heiten als selbständig erklärten Staaten als Teile ein es Ganzen aufgefaßt wurden. Darum kommen auch in dem vorhin zitierten Gesetze von 1867 i.. einemfort die Ausdrücke : „die beiden Reichshälften", „die beiden R e i ch s t e i l e" vor. Diesem neugeschaffenen Zustande gemäß wurden für jedes dw zwei Reichshälften, in- soferne sie für die inneren Angelegenheiten selbständige Staaten

. Der Minister des Auswärtigen ist zugleich Mi nister deS kaiserlichen HauseS, die beiden anderen heißen ReichskriegS-und R e i ch S f i n a n z m i n ister. Dieser Titel ist gar nichts anderes als der ganz natürliche, selbstverständliche Ausdruck der Tatsache, daß Oesterreich und Ungarn zusammen ein Reich find. Hören sie auf, ein Reich zu sein, dann brauchen wir auch keine Reichsminister mehr. DaS letztere ist nun wirklich eingetroffen. Bu- rian. der Nachfolger KallayS, hat sich nicht mehr den Titel

des Aeußern, der allein berechtigt ist, eine diesbezügliche allerhöchste Entschließung der Krone zu gegen- zeichnen. Um so größer und peinlicher war die neuerliche Ueberraschung, daß der „ReichS- kriegSminister" sich tatsächlich auch in der öster reichischen Delegation nicht mehr so, sondern nur mehr gemeinsamer Kriegsminister nannte. Das Wort „Reich" ist also vom Titel des gemeinsamen Ministeriums gestrichen. Warum ? Weil die jetzt in der Mehrheit befindliche ungarische Unabhängigkeitspartei ein „öster

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.03.1923
Umfang: 16
und damit das ^veltfiche Happt der gesamten christlichen Volkerfamille zu werden. Es ist der große Charaktersehler der Deutschen, daß sie so sehr zur Uneinigkeit neigen. Das ehemals so mEige deutsche Reich des Mittelalters wurde durch die Zwie tracht und durch den Eigennutz der damaligen Fürsten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr geschwächt, bis es unter den Schlägen des Gewaltmenschen Napoleon I. im Jahre 1806 zur Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation gekommen ist. Das alte deutsche Reich

war an Umfang unvergleichlich größer, als watz man sich heute als Siedlungsgebiete der Deutschen vor- zustcllen Pflegt. Zum alten deutschen Reiche gehörten ganz Holland uitb Belgien und ans-wdehnte Gebiete in Nordfrankreich; zu diesem Reiche ochsten Elsaß und Lothringen und weite Gebiete im Osten von Frankreich; zu diesem Reiche gehörte nicht bloß die ganze heutige Schwei z, sondern auch das Rhone- Gebiet war mit dem Reich in Verbindung Zu diesem Reiche zählten auch Böhmen und das gesamte Ge biet der Alpen

. Was nach dem deutsch-franz-sischen Kueg im Jahre 1871 sich als neues deutsches Reich mit einem Kaiser an der Spitze gebildet hat, war vom alten deutschen Reiche ganz wesentlich verschieden. Das neue deutsche Rsüch war gegenüber dem alten nur ein Kleindeutschland, eiaent- lich nur ein vergrößertes Preußen. Das alte deutsche Reich stand seit seiner Gründung durch volle 1000 Jahre unter katholischen Regenten, während das neue deutsche Reich eine protestantische Spitze hatte. Das im Jahre 1871 gegründete deutsche

Reich unter Führung der Kaiser aus dem Hause der Hohenzollern brachte dem deutschen Volke eine außerordentlich rasche Entwicklung und eine glänzende Machtstellnna sowohl ans politischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Das deutsche Reich, das Bismarck und Moltke mit Blut und Eisen geschaffen und das Wilhelm I. der Große als erster Kaiser be herrschte, war entschieden der mächtigste und tonange bende Staat auf dem europäischen Festlande geworden. Ohne Deutschlands Zustimmung und Mitwirkung

konnte keine wichtigere europäische Frage eine Lösung finden. Die Deutschen besaßen das beste und zahlreichste Militär. Deutschland war. also die weitaus stärkste Militärmacht. Gar bald lenkte das neue deutsche Reich- in die Bahnen der Weltpolitik ein. Die politischen und militärischen Führer des deutschen Volkes sagten sich, es sei schwer einzusehen, daß ein so zahlreiches Volk wie die Deutschen nicht in ähnlicher Weise sollte Weltpolitik treiben dür fen, wie die Engländer, Russen und Amerikaner

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1919
Umfang: 8
Das war nur eine scheinbare Einheit, mit un- enMicfj vielen Widerständen und Hemmungen hinter der Einheitsfassade, mit durchaus selb ständigen Staatengebilden, die eifersüchtig auf ihre Hoheit pochten und dem Reich die Macht eines einheitlichen Willens nur zu oft versagten. Wie wenig es zu sagen hatte und wie weit ent fernt dieses alte Deutschland von einer wirklichen Einheit des Staatsgedankens war, ist nie deut licher zutage getreten, als während der Kriegs- jahre mit ihrer Misere

des Ernährungswesens, wo das Reich zwar wohl anordnete und befahl, die Bundesstaaten aber tgten. wie es ihnen gut dünkte. der eine in Ueberfluß saß und seine Grenzen absperrte wie vor einem Feind, wäh rend der andere hungerte. In der neuen Verfas sung ist der bundesstaatliche Charakter des Reiches sehr stark zurückgetreten. Das Reich ist jetzt der deutsche Staat; der einzige deutsche Staat. Das kommt auch äußerlich — aber eben darum auch mit tiefer innerer Bedeutung — Zum Ausdruck, dadurch, daß die Glieder

des Reiches nicht mehr Staaten, Bundesstaaten, son dern „Länder" genannt werden. Das Reich, vorher von allen Ecken und Enden gehemmt und zu einem großen Teile nur mit einer Scheinmacht versehen, ist jetzt zuständig auf allen Gebieten. Vor allem auf drei der aller wichtigsten, die der Inbegriff nnd das Kenn zeichen aller wirklichen Souveränität des Staa tes sind: alles Verkehrswesen steht.dem Reiche zu. Damit sind alle Eisenbahnen, alle Wasserwege, alle öffentlichen Verkehrsmittel, alle Kräfte hie

- für Sache des Reichs. Zum zweiten hat das Reich die Hoheit im Steuerwesen übernommen.. Ihm steht zu „die Gesetzgebung über Abgaben oder sonstige Einnahmen, soweit sie ganz oder teil weise für Reichszwecke in Anspruch genommen werden. Nimmt das Reich Abgaben oder sonstige Einnahmen in Anspruch, die bisher den Ländern zustanden, so hat es auf die Erhaltung der Le bensfähigkeit der Länder Rücksicht zu nehmen." Ja, das Reich hat auch das Recht, Grundsätze über die Berechtigung und die Erhebung

die reale Macht an das Reich übergegangen, so hat der Einheits gedanke sich noch darüber hinaus stark erwiesen für die großen Gebiete des geistigen Lebens, der Kulturpflege. Die Verfassung stellt Richtlinien auf für das Verhältnis von Staat und Kirche im Sinne einer grundsätzlichen Unabhängigkeit beider; man kann sagen der Trennung, aber mit durchaus schonender Behandlung dieser großen Werte. Die Kirchen haben die Rechte öffentlicher Korporationen, vor allem das der Besteuerung ihrer Glieder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 14
Datum: 25.05.1938
Umfang: 14
dazu, so kommt man bei niedrigster Schätzung für den Durchschnitt des Jahres 1937 auf etwa 510.000 Arbeitslose, für Ende Januar 1938 auf fast 600.000 Arbeitslose. Demnach war noch im Durchschnitt des Jahres 1937 in Oesterreich etwa ein Viertel aller Arbeiter, Angestellten und Beamten ar beitslos. Das entspricht ungefähr der Arbeitslosigkeit, wie sie Anfang 1933 im Reich herrschte. Das Aufbauprogramm und die schon durchgeführten Maßnahmen geben die Gewißheit, daß die Beschäftigung in Oesterreich

einen ähnlichen Aufschwung nehmen wird wie im Reich. Die Verhältnisse liegen hier freilich insofern an ders, als dort alle Aufgaben des Aufbaues mit einem Schlage an die Wirtschaft herantreten, die im Reich auf mehrere Jahre verteilt in Angriff genommen wurden. In den langen Jahren der Arbeitslosigkeit ist im übrigen der Nachwuchs an qualifizierten Arbeitskräften io stark zusam mengeschrumpft, daß auch hier vielleicht schon in diesem Jahr, bestimmt aber nächstes Jahr, der Facharbeiterman gel

der hervorstechendste Zug der Arbeitslage sein wird. Aehnlich wird man darauf achten müssen, daß der Land wirtschaft genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. All dies bedingt ein sorgfältiges Haushalten mit den vor handenen', vorläufig noch „freien" Arbeitskräften. Die Frage, ob und inwieweit mit der Eingliederung Oesterreichs der Mangel an Arbeitskräften im übrigen Reich selbst gemildert werden kann, ist damit im Grunde schon beantwortet. Es ist jedenfalls nicht anzunehmen, daß die Reserven an „freien

" Arbeitskräften groß genug sind, um österreichische Arbeitslose unmittelbar im Altreich ein- setzen zu können. Vor allem ist nicht damit zu rechr >>a, daß Oesterreich eine größere Zahl von Facharbeitern abgeben kann. Schließlich wäre auch zu berücksichtigen, daß eine große Zahl Oesterreicher, die bisher im Reich beschäftigt waren, jetzt wieder in ihre Heimat zurückkehren. Irr Rhem-Mm-DonaAlanal dnb. Nach dem Ausbau des norddeutschen Flußsystems und der Schaffung einer lückenlosen West—Ostverbindung

, den sich das nationalsozialistische Deutschland in wirt schaftlicher Hinsicht gestellt hat. Verbreitet die „Deutsche Bolkszeitung" Ieutschee ZeMWm Von den Produktionszweigen, die innerhalb der deut schen Volkswirtschaft seit 1933 die größte Steigerung er fahren haben, ist der Seeschiffbau an einer der ersten Stel len zu erwähnen. Schon im Seeschiffbau der Vorkriegszeit hatte das Deutsche Reich nach Großbritannien die zweite Stelle eingenommen. Krieg und Knie brachten es über mit sich, daß der deutsche Seeschiffbau stark zurückging. 1933

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.05.1938
Umfang: 8
Eticheitliche stüadtsche zuiammenWung Reichsnährstandgesetz in Sesterreich in Kraft Reich-nübrstand an Stelle der Landwirtschaft-, und Nauernkammern Berlin, 18. Mai. Durch die im Reichsgesetzblatt soeben ver- össentlichte Verordnung zur Inkraftsetzung des Reichsuähr- standgesetzes im Lande Oesterreich sind das Reichsuährstand- gesetz und die ersten drei über den Aufbau des Reichsnährstan des ergangenen Ausbauverordnungen mit ihren späteren Er gänzungen auch für das Land Oesterreich in Kraft

nung einzuführen und damit die Maßnahmen zu treffen, die zur Sicherung unserer Volksernährung notwendig sind. Alles Nähere über die Einführung und Durchführung der Marktordnung und über die Preisbildung im Lande Oester reich bleibt weiteren Mitteilungen Vorbehalten. Vollkornbrot unentbehrlich für öle Bolksernöbrong Eine Entschließung des Kongresses für Innere Medizin Berlin, 18. Mai. Der diesjährige K o n g r e ß für I n n e r e Medizin beschäftigt sich eingehend mit den neuesten wis

über eine Wanderung an unseren durch die Eingliederung Oesterreichs enfftandenen neuen Grenzen erstattet Friedrich Lange in „Wille und Macht". Mit seinen nun rund 555.000 Geviert kilometern Strecke und seinen 75 Millionen Reichsangehörigen habe Großdeutschland das zweite Reich von 1914 überflügelt. Und da das Sowjetland immer mehr zu Asien rücke, könne man jetzt unser Reich als den größten und volkreichsten Staat Europas ansprechen. Schon zu Laude habe Großdeutschland vierzehn Nachbar- staaten mehr als irgend

ein anderer Staat unseres Erdteils. Für ein schwaches Gebilde wie das Weimarer Zwischenreich sei die große Zahl der Nachbarn eine ständige Gefahrenquelle, fü'- einen starken, in sich gefestigten Staat wie unser Drittes Reich aber bringe sie eine Fülle von Möglichkeiten fruchtbrin genden Austausches. Von allen unseren Nachbarn könnten wir Anregungen empfangen und solche nach allen Seiten hin ab geben. Wanderung über die Nretstaatenefteu Die neue Reichsgrenze beginnt in rund 1300 Meter Höhe im Dreisesselgebirge

am Plöckenstein, wo auf einer Waldblöße, der sogenannten Dreiecksmark, bisher die drei Staaten Reich, Oesterreich und Tschechoslowakei zusammen- und die Kapelle San Antonio sowie die Ortschaft Mosqueruch erobern. Der Feind Uetz über 300 Tote zurück. 214 Sowjetfpavi« wurden gefangen genommen und zahlreiche Waffen tttft Munition erbeutet. Im Abschnitt C o r b a! a n sind vier weitere Stellungen er obert worden. Der Heeresberichterstatter des nationalen Haupt, quartiers schreibt, daß die Truppen des Generals

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.03.1938
Umfang: 6
tief in die Herzen eingebrannt. Schon feit den frühen Morgenstunden stand die Linzer Be völkerung wieder in den Straßen, durch die die Fahrt des Führers gehen sollte. Die Linzer wollten nochmals dem Füh rer danken für das, was hier Wirklichkeit wurde: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Fieberhafte Vorbereitungen für den Empfang. h. Wien. 14. März. Das Eintreffen des Führers in Wien wird für heute abends erwartet. Die Vorbereitungen für den Einzug des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in Wien

: Ich kann es nicht verstehen. Die Menschen hier in Oesterreich sind deutsch. Ein Protest an derer Länder gegen mein Vorgehen hat nicht mehr Sinn, als m deutscher Protest gegen die Beziehungen der britischen Re gierung zu Irland hätte. — Der Führer gab darauf dem Mitarbeiter eine freimütige Darstellung der Ereignisse der letzten vier Tage Md sagte: „Ich versichere Sie in aller Aufrichtigkeit, daß ich m vier Tagen keine Vorstellung davon hatte, daß ich heute hier in Linz sein werde oder daß Oesterreich in das Reich

habe und daher sein Vorgehen verhindert habe, daß diese Mehrheit jetzt R^che an der Min derheit nehmen könne. Hätte Dr. Schuschnigg die Volksabsttmmung durchgeführt, wäre es zu einer blutigen Revolution gekommen, Oester reich wäre vielleicht ein zweites Spanien geworden. Reichskanzler Hitler sprach die Hoffnung aus, daß auch die anderen Regierungen erkennen werden, wie töricht es ist, ihre nationalen Minderheiten zu unterdrücken. Würde der Berichterstatter des englischen Blattes in vier Jahren

wieder an diese Stelle kommen, werde er ein glücklicheres Oe st erreich finden. Sie Londoner Preise von den Ereigniisen der letzten Zage beherrscht. London, 14. März. (A. N.) Die Wiedervereinigung Oester reichs mit Deutschland zu einem Großdeuffchen Reich be herrscht völlig die Londoner Presse. Waren die Berichte in den letzten Tagen schon von selten gekannter Ausführlichkeit, so gibt es heute kaum eine Zeitung, die nicht seitenlang über Oesterreich berichtet oder sich mit Oesterreich befaßt. In riesigen

als eine rein innere Angele genheit des deutschen Volkes betrachtet, in die es sich nicht e i n m i s ch t. 2. Südslawien war stets ein Vorkämpfer des Grundsatzes der nationalen Vereinigung aller Stämme eines Volkes. Es bleibt diesem Grundsatz treu. 3. Südslawien steht in freundschaftlichen Bezie hungen mit dem Deutschen Reiche. Diese Freundschaft be stimmt auch jetzt seine Haltung, wo das Reich sein direkter Nachbar geworden ist. An zuständiger Stelle wird weiter erklärt, daß Südslawien

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.11.1936
Umfang: 6
, ist im Reich nun ein ganz n e u e r P l a n zur Regelung der Korridorfrage auf gestellt worden. Die Korridorkonferenz in Berlin wurde einberusen, weil in den letzten Tagen die Regelung von Zahlungsschwie rigkeiten im Korridorverkehr auf besonderen Nachdruck von polnischer Seite einer dringlichen Lösung zugeführt werden sollte. Polen fordert die Regelung der Schulden für den Per sonen- und Warendurchgangsverkehr durch den polnischen Korridor, und zwar wird die Forderung gestellt, daß das Reich für Passieren

allen Verkehrsschwierigkeiten im Korridor aus dem Wege zu gehen, soll von Seiten der Reichsregierung ein ganz neuer, großartiger Plan vorgeschlagen werden. Das Deutsche Reich will auf den Eisenbahnverkehr durch den polnischen Korridor völlig verzichten. In Zukunft soll sowohl der Personen- als auch der Warenverkehr aus dem Deutschen Reich nach Ostpreußen und in umgekehrter Rich tung lediglich auf dem Seeweg durchgeführt werden. Schon im vergangenen Sommer und Winter und auch im Sommer dieses Jahres wurde der sogenannte „Seedienst Ost

preußen" mit mehreren neuen und umgebauten Dampfern im verstärktem Maße durchgeführt und erfreute sich großer Be liebtheit. Anscheinend war diese Durchführung die Probe für das neue Projekt. Großzügiger Ausbau von Häfen. Es sollen nun, um diesen in seiner Gesamtheit außerordent lich starken Waren- und Personenverkehr aus dem Deutschen Reich nach Ostpreußen reibungslos bewältigen zu könnnen, zwei Häfen zu großen, modernen Hafenanlagen ausgebaut werden, und zwar L e b a an der pommerischen Ostseeküste

, der ja schließlich aus rein polnischen Wünschen hervorgeht, die für das Deutsche Reich nicht erfüllbar sind. Interessant ist nur die Tatsache des Ausbaues zweier neuer bedeutender deutschen Häfen im Hinblick auf einen kürzlich erschienenen Auf satz eines hohen polnischen Militärs, der sich mit den Möglich keiten eines Seekrieges Polens gegen das Deutsche Reich befaßte. Durch das Friedensdiktat von Versailles wurde bekanntlich quer durch deutsches Gebiet Polen ein Zugang zur Ostsee verschafft und so Ostpreußen

, die andere allgemeinpolitischen In halts über die Grundsätze einer Friedenspolitik. Leon Blum bekannte sich in diesen Reden zum Grundgedanken der Abrüstung und erklärte, daß selbst in einer Zeit der zu nehmenden internationalen Spannung, in der bisher Frank reich gezwungen gewesen sei, seine Rüstungen zu ver mehre n, das Ideal der Abrüstung aufrechterhalten bleiben müsse, wenn man nicht wolle, daß das internationale Wett rüsten unvermeidlich zum Kriege führe. Die Katholische demokratische Volkspariei gegen jede Diktatur

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 12.04.1938
Umfang: 10
. So lauten die Schlagzeilen einiger Blätter „Der triumphale Volksentscheid", „Hitlers glänzendster Sieg" oder „Wes übertreffende Begeisterung". Ganz besonders werden in den Ueberschristen die 99 Prozent Gesamtergebnis im alten Reich und in Oesterreich hervorgehoben. In der Beurteilung der Abstimmung zeigen sich in den Zeitungen auch diesmal seltsame Zwiespältigkeiten. Die nach Deutschland oder Oesterreich entsandten Korrespondenten berichten objektiv von dem, was sie mit eigenen Augen ge sehen

haben, und würdigen dielen gewaltigen Erfolg, wenn auch mit einigem Neid, während die Pariser Leitartikler von ihrem grünen Redaktionstisch aus allerlei Verständnislosig keiten Vorbringen. dnb. Paris, 11. April. Die Volks abstimmang im Reich, über deren Ausgang in der französischen Oeffentlich- keit keinerlei Zweifel mehr bestanden, ist der Gegen stand des stärksten öffentlichen Interesses. Trotz der Re gierungskrise, trotz der Möglichkeit eines Generalstreiks und trotz der schweren Zwischenfälle in Tunis

am Samstag, wo bei einer Kundgebung neun Tote und über fünfzig Ver letzte gezählt wurden und der Belagerungszustand über die Stadt verhängt werden mühte, gibt es nur ein Thema: „Deutschland". Die Führerrede in Wien wird von der Mehrzahl der Blätter in aller Ausführlichkeit wiedergegeben und zum Teil von Stimmungsbildern aus dem Reich begleitet. Es fehlt auch nicht an Vergleichen zwischen der geschlos senen Einheit des deutschen Volkes und der Zerrissen heit Frankreichs auf der anderen Sette. Las

Großdeutschr Reich ist nun Tatsache dnb. Kopenhagen, 11. April. Die Berichterstattung über die gestrige Wahl in Groß- Deutschland nimmt den Hauptplatz in den Kopenhagener Montagsblättern ein. Diejenigen Korrespondenten, die von der ihnen gebotenen Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, fiS tzon hem Vorgagg der Mülymung sMie der Feststellung ihrer Ergebnisse persönlich zu unterrichten, betonen überein stimmend, daß die Vorschriften überall recht gut beachtet wurden. Im Leitartikel von „Politiken", dem einzigen

bisher vorliegenden, wird gesagt, nun sei Oesterreich auch durch eine Volksabstimmung deutsches Land. Das Großdeutsche Reich sei eine Tatsache. Nur eine egoistische, durch politische Gründe verursachte Furcht der Versailler Mächte habe ver hindert. daß das nicht früher und in anderer Fom geschah. Was man 1919 beschlossen habe, um Deutschland nied-erzu- halten, sei nun zu einem Sieg für Adolf Hitler geworden. Darin liege eine politische Lehre. Der nach Berlin entsandte

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 6
Datum: 09.04.1938
Umfang: 6
dieses Landes zu beheben. Nicht schwat zende Parlamentarier und nörgelnde Kritikaster können ein Volk aus seiner Not erlösen, sondern lediglich die Tat. Niemals habe es eine besondere Mission für Österreich gegeben, ebenso wenig wie etwa für irgend ein anderes deutsches Land. Im Gegenteil könnte nur eine Mission anerkannt werden, nämlich die Mission aller, in einem Volk zu sein und in einem Reich zu leben. Mit bewegter Stimme spricht der Führer über die Schwere des Kampfes der Nationalsozialisten

von so vielen Millionen Deutschen aus unserem alten Reich ver dienen. wenn ich nicht selbst die Treue und Liebe zu meiner Heimat kennen würde. Ich habe das alles mitgelitten, was mei ne Heimat erduldete!" In packenden Worten spricht der Füh rer davon, datz die Millionen Deutschen im bisherigen Reich ihm ihr grenzenloses Vertrauen gegeben hätten. Er könne feinen Dank dafür nicht besser abstatten, als datz er ihnen nunmehr seine eigene Heimat als Geschenk bringe und sie hineinstelle in das grotze Deutsche

Reich. Die Erwähnung des Täuschungsver suches von Berchtesgaden löste einen Sturm der Entrüstung bei den Tirolern aus. Zum Schlutz dankte der Führer dm Tirolern für ihre Treue. Der 10. April soll zum ersten Male das ganze grotze Deutschland vereint sehen. Aus 8.000 Keh len klingt ihm ein begeistertes Ja ent gegen. Unter tosendem Jubel schlietzt der Führer mit den Worten: „Wenn der 19. April zur Neige geht, dann wird es die ganze Welt wissen: Am 13. März hat ein Mann ein Volk geeint — ein Monat

von dm Rufen: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!" stüolf Hitler in Kärnten. „Der 10.April, das wird keine Wahl im herkömmlichen Sinne, sondern eine Wallfahrt der ganzen Nation!" Von seinem Besuche in Klagenfurt bringen wir folgenden Kurzbericht: „Ihr dürft mir glauben", ruft er den Männern und Frauen zu, „ich habe damals mit euch gelitten. Helfen konnte ich nicht, aber ich habe damals einen inneren Schwur geleistet, und den habe ich jetzt eingelöst." Da geht ein einziger Iubelschrei durch die Zehntäusende

, ein einziger Ruf des Dankes. Der Führer hat ihnen die Treue gehalten, wie sie ihm die Treue hieltm. Herrlich wurde ihr Ausharren belohnt. Und dann fragte der Führer: „Wundern Sie sich, datz ein Mann, der im grotzen Deutschen Reich seine Hei mat sieht, wundern Sie sich, datz dieser Mann seine eigene Heimat, das Land seiner Geburt, nicht vergessen kann?" „Ich habe meine Heimat nicht ver gessen und sie hat mich, das habe ich jetzt gesehen, auch nicht vergessen." Vieltausendfache Bestätigung finden diese Worte

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1938
Umfang: 8
2. die S ich erh eitspoliz ei, in der die Geheime Staats polizei, Kriminalpolizei und für Oesterreich auch die Verwal tungspolizei Zusammengefaßt ist. Unter dem Kommando des Reichsführers SS. Heinrich Himmler trifft ein besonderer Befehlsstab der Reichs polizei von Wien aus bereits alle Maßnahmen, um neben der ungehinderten weiterlaufenden polizeilichen Arbeit auch in Oesterreich die Polizei zu dem zu machen, was sie im Reich schon lange ist: zu einem zuverlässigen national- sozial

sind, was im heißen Ringen letztes Ziel, in bitterster Stunde letzter Trost war, heute ist es vollendet: die Ostmark ist heimgekehrt (orkanartiger Beifall, Heilrufe und Rufe: wir danken unserm Führer!) Das Reich ist wieder erstanden, das Volksdeutsche Reich ist geschaffen. Mein Führer! Die Kräfte aller Generationen des deutschen Volkes sind in Ihrem Willen zusammengeballt und Sie, mein Führer, schufen das Werk für alle Generationen der deutschen Zukunft. Heute grüßen alle Deutschen aus der Ewig keit den Führer

Nachbar und auf die unversöhnlichen Gegner des Reiches in E n g l a n d, die A n g st sei eine schlechte Beraterin. In ernsten Augenblicken benehme sich jeder nach seiner Eigenart. Italien sei ruhig geblieben und habe die Lösung des Problems, das schon lange Zeit immer Ver wirrungen schuf, mit Sympathie b e g r ü ß t. Es sei s o nnen- k l a r, daß die Berührung mit dem neuen und größeren Reich am Brenner für Italien niemals so gefährlich sein ; werde als jene mit aller Hinterlist ausgeklügelten Pläne

sie dem Willen des Volkes entsprochen habe. Nachdem sich nun aber Oesterreich für die nationalsozialistische Einheit erklärt habe, sei nichts anderes übrig geblieben als die neue Lage zur Kenntnis zu nehmen, was Italien mit voller Loyalität und Freundschaft getan habe. Oesterreich habe sich durch seinen Willen dem Reich angegliedert. Diese Vereinigung werde durch eine Abstimmung besiegelt werden. Wie bei der Saarabstimmung werde auch der österreichische Volksentscheid gebilligt werden müssen. Der Brief

. Frankreich. Paris, 15. März. (A. N.) Der einzigartige triumphale Ein zug des Führers in Wien wird von der ganzen Pariser Früh- presse in großen Schlagzeilen gemeldet. Stark beachtet werden die kurzen Begrüßungsworte des Führers an die Wie ner, wobei die Stelle von den 75 Millionen des deutschen Volkes in einem Reich besonders unter strichen wird Der „Matin" hebt die Worte des Führers hervor, daß nie mand das Deutsche Reich, so wie es heute stehe, werde zer schlagen oder zerreißen können, was auch immer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 17.03.1938
Umfang: 16
und vor allem im Nameu der Stadt Wien, wenn ich es den in diesem Augenblick zuhörenden 68 Millionen übrigen deutschen Volksgenossen in unserem weiten Reich versichere: Dieses Land ist deutsch, es hat seine Mission begriffen, eswird diese erfüllen und es sollanTreuezur großen deutschen Volksgemeinschaft von niemandem über- botenwerden. Unsere Ausgabe aber wird es nun sein, durch Arbeit, Fleiß und gemeinsames Einstehen und Zusammenstehen die großen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aufgaben zu lösen

be seligenden Idee. Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten: Als Führer und Kanzler der deutschen Nation, des Reiches, melde ich vor der deut- | scheu Geschichte nunmehr den Eintritt j m ei n er H ei mar in das D eu tsche Reich ! Deutschland, die natronalsozialistische Partei und die Wehrmacht unseres Reiches Die Rede des Führers wurde an vielen Stellen durch Beifattstürme unterbrochen. Als der Führer, dessen Stimme man seine eigene Ergriffenheit

sind, was im heißen Ringen letztes Ziel, in bitterster Stunde letzter Trcst war, heute ist es vollendet. DieO st mark i st he imgekehrt. Das Reich ist wieder erstanden, das Volksdeutsche Reich ist geschaffen. Mein Führer! Die Kräfte aller Generationen des. deutschen Volkes sind in Ihrem Willen zusammengeballt und Sie, mein Führer, schufen das Werk für alle Genera tionen der deutschen Zukunft. Heute grüßen alle Deutschen aus der Ewigkeit den Führer als den Vollender. Heute grüßt der Führer das neue ewige

sie in aller Ansrichtiekeit. daß ich vor vier Tagen keine BerNellung davon hatte, daß ich heute hier in Linz sein werde oder daß Oesterreich in das Reich cingegliedert sein werde, wie die übrigen Länder, z. B. Sachsen oder Bayern. Zch habe es getcn, wett ich von Dr. Schuschnigg getäuscht worden »in und Verrat etwas ist. was ich picht vertragen kann. Wenn ich mein Wort in einer Sache gebe, so flehe ich dafür ein und erwarte ein Gleiches von jedem anderen." Weilers jagte der Führer, er habe Dr. Schuschnigg Gelegenheit

die Entwicklung im nationalsozialistischen Deutschen Reich, die den Bauernstand so gründlich gesund gemacht hat, wie man es nie für mögliche gehalten hätte. An diesem Aufschwung wird der Bauern stand Oesterreichs und ganz besonders die Gebirgsbauern- schaft Tirols in vollem Maße teilnehmen. Dafür bürgt dessen nationalsozialistische Führung, das gesamte deutsche , Volk und der Wille unseres Führers Adolf Hitler. Kein Bauer hat daher auch nur den geringsten Grund, in irgend einer Weise Besorgnisse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1914
Umfang: 8
zur allgemeinen Mobilisierung! Nikolaus der Blutige hatte die Absicht, während Deutschland sich um den Frieden mühte, die russischen Streit kräfte zu formieren, um Deutschland und Oester reich-Ungarn meuchlerisch überfallen zu können. Wir sehen da dieselbe Hinterlist, welche der Blut zar und seine Regierung gegen die russischen Staats- bürger anwendet, in der Außenpolitik wirken. Es ist natürlich, daß Deutschland, als die elende Absicht Rußlands bekannt wurde, sofort Gegenmaßnahmen traf, die nun sozusagen

automatisch den Krieg her aufbeschworen haben. Der Krieg, auf den der Vlut- zar mit berechnender Tücke hingearbeitet hat, dieser Krieg ist da! Findet Rußlands erbärmliche Politik bei Frank reich und England Unterstützung? Bis zur Stunde liegt darüber keine einzige verbürgte Meldung vor. So dürfen wir wohl noch die Hoffnung schöpfen, daß die beiden großen Kulturvölker, Engländer und Franzosen, zurückscheuen werden vor dem Verbre chen, Hekatomben Menschen abschlachten zu lassen, bloß damit der Blutzar

sich weiter seines Protekto rats über Serbien erfreue. Vierzig Jahre tobte in Frankreich der Revanchegedanke, aber der Schmerz des Volkes über Sedan wurde verbissen, es kam, ob wohl oft tiefe Gegensätze Deutschland und Frank reich gegeneinander trieben, nicht zum Kriege. Nun wo der Revanchegedanke beinahe verblaßt ist, wo die deutsche und die französische Regierung sich gegen seitig mit Freundlichkeiten überschütten, wo im Volke beider Länder eine starke Friedensströmung wirkt, nun, wo die Wunde völlig vernarbt

zur Kenntnis ge bracht worden. Unserem Bundesgenossen haben wir geraten, jedes mit der Würde der Monarchie verein bare Entgegenkommen zu zeigen. Insbesondere ha ben wir allen englischen, auf Vermittlung zwischen Wien und Petersburg hinzielenden Schritten hilf reiche Hand geliehen. Bereits am 2b. Juli lagen zuverlässige Meldun gen über Rüstungen. Rußlands vor. Sie veranlaßten die deutsche Regierung, am gleichen Tage unter erneuter Betonung, daß Oester reich-Ungarn den Bestand Serbiens nicht antasten wolle

, es würden lediglich vorbereitende Maßregeln getroffen. Wenn Oester reich-Ungarn die serbische Grenze überschreite, wür> den die auf Oesterreich-Ungarn gerichteten Militär-' bezirke mobilisiert, unter keinen Um st an- den die an der deutschen Front lie- gen den. Jedoch ließen zuverlässige Nachrichten schon in den nächsten Tagen keinen Zweifel, daß auch an der

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 03.05.1939
Umfang: 4
69. Jahrgang Folge 51/52 Manet Mn m Wien Alkes. Fest der deutschen Berlin. Das deutsche Volk bildete am 1. Mai wieder ein'e einzige frohe Gemeinschaft. Einst ein Tag des Streites und Hasses, ist der 1. Mai im Dritten Reich zum Tag der Freude und Gemeinschaft, zum Nationalen Feiertag des deutschen Volkes erhoben worden. 80 Millionen erlebten an diesem Frühlingsfest der Nation wieder das Wunder eiltet großen und echten Volkskameradschaft. Die Einigung der Nation, das große Werk Adolf Hitlers, fand

von heute gegenüberstellte. Der Beifallssturm ging über in den begeisterten Gruß für den Gauleiter Dr. Goeb bels, der nun das Wort an die Jugend richtete. Er hieß mit der Berliner Jugend auch die vielen Millionen im ganzen Reich herzlich willkommen. Dr. Goebbels schloß mit dem „Sitzg-Heil!" auf den Führer, das einen gewaltigen Widerhall fand. Unbeschreiblicher Jubel, mit dem Deutschlands Jugend ihren Führer grüßte! Dann sprach Adolf Hitler. Die Jungen und Mädeln folgten mit Andacht seinen Worten

, die immer wieder von der hellen Begeistemng der jungen Herzen unterbrochen wurden. Leidenschaftlicher Jubel klang auf, als der Führer mit dem glühenden Bekenntnis zu Volk und Reich seine Rede beendete. Als der Führer das Olympiastadion verließ, klangen ihm Begeisterung und Freude seiner Jugend noch lange nach. Festsitzung der Reichskulturkammer. Der nationale Feiertag des deutschen Volkes ehrt in gleicher Weise die schaffenden deutschen Menschen der Stim und der Faust. Zu dem offiziellen Programm

dieses größten Feiertages gehört daher auch die Festsitzung der Reich^- kulturkammer, in der das große Buch und der beste Film des Jahres durch die Verleihung des Nationalpreises ge krönt werden. Die Sitzung fand wieder im Deutschen Opernhaus in Gegenwart des Führers statt. Mit dem Buchpreis wurde der sudelendeutsche Dichter Bruno B r e h m, mit dem Filmpreis zum zweitenmal Prof. Carl F r 0 e l i ch für seinen Film „Heimat" ausgezeichnet; daneben wurde das künstlerische Wirken von Prof. Karl Ritter

Arbeiter der Nation zu sehen und zu hören. Wie hier aber, so waren zur gleichen Stunde in Stadt und Land die Arbeiter der Stirn und der Faust auch im ganzen Groß deutschen Reich, von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an d'en Belt, versammelt, uni die große Schicksalsgemeinschaft der deutschen Nation erneut zu festigen. In der Mitte ragte der 52 Meter hohe, prächtig ge? schmückte Maibaum empor, den die befreiten sudelendeutschen Gebiete der Hauptstadt des Großdeutschen Reiches als Dank

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1935
Umfang: 6
habe. Es habe den Eindruck, als ob Frankreich die Frage der deutschen Wehrpflicht nur deshalb in Genf aufwerfen wolle, um dem Deutschen Reich die Rück kehr nach Genf zu erschweren, zwischen dem Deut schen Reich und dem Völkerbund einen Konfliktzu schaffen und dem Völkerbund den Charakter einer gegen das Deutsche Reich gerichteten Einheitsfront zu geben. „News Chronicle" schreibt, es sei natürlich einfach, das Deutsche Reich ins Unrecht zu setzen, aber alle solchen juristi schen Spitzfindigkeiten dienen

, als ehrlicher Makler zu verhandeln. Die „Times" schreiben, der französische Schritt bringe wenig Vorteile und viele N a ch t e i l e mit sich. Man sei sich darüber einig, daß die Rückkehr des Deutschen Reiches in den Völkerbund allgemein angestrebt werden müsse. Nichts fei jedoch bester geeignet, die Erreichung dieses Zieles unmög lich zu machen, als das Deutsche Reich vor dem Völkerbund in den Anklagezustand zu versetzen. Uebrigens könne der Völkerbund auch nichts anderes tun als feststellen, was all

gemein bekannt ist, daß das Deutsche Reich den Versailler Ver trag verletzt habe. Das aber stehe ja nicht mehr zur Debatte. Die Frage, die heute entschieden werden müsse, sei, ob das Deutsche Reich während der letzten fünfzehn Jahre anständig behandelt worden sei. Das einzige Ergebnis des französischen Schrittes könne nur das sein, daß der Völkerbund in den Augen Deutschlands mehr denn je als antideutsche Einrichtung erscheine, wo durch die Wiederannäherung zwischen Völkerbund und dem Deutschen Reich

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.03.1938
Umfang: 8
sie von dem Facharbeiterman gel im Reich. Wissensdurstig waren alle, die das Glück haben, nun einmal das Deutsche Reich in Wahrheit zu erleben. Alle, die mit diesen vier Sonderzügen durch Hof kamen, sind g l ü ck l i ch in der Hoffnung, daß für sie nun eine neueZeit anbrechen werde. Sie erzählten von dem Elend in den Ar beitervierteln, sie sprachen von dem unendlichen Strom der Arbeitslosen, die Tag für Tag und Nacht für Nacht bettelnd und hausierend durch die Kaffeehäuser der Inneren Stadt zogen, um sich ein paar

Groschen zu verdienen. Und nun fahren sie von Hof hinein ins Reich. 2000 Wiener, die vor wenigen Tagen noch verzweifelt waren, sie werden in den neun Tagen den Aufstieg in Deutschland mit erleben, dem auch ihre Heimat in kürzester Zeit entgegen geht. „Wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was man uns erzählt", so sagte beim Abschied einer der Arbeiter in Hof, ehemaliger Kommunist, wie er uns gestand, „dann darf auch der Führer aus uns österreichische Arbeiter als auf feine treueste und fanatischeste

Gefolgschaft rechnen." Berlin in Erwartung -er vsterreWichen Wie. Berlin, 22. März. Sämtliche Berliner Morgenblätter stehen im Zeichen des bevorstehenden Besuches der österreichi schen Gäste. Mit großen Schlagzeilen wie: „Frohe Abreise nach Berlin", „Mit offenen Augen durch das Reich" usw. bringen sie die B e g r ü ß u n g s w 0 r t e der Deutschen Ar beitsfront, lange Berichte von der umjubelten Abfahrt aus Wien sowie die Meldung über die Teilnahme tausend öster reichischer Volksgenossen an einer Fahrt

. Der Rübenbauernbundobmann war Oekonomierat Scharmitzer aus Gänserndorf. Wie bekannt, ist Scharmitzer einer der reich sten Bauern im Bezirk. Trotzdem verschmähte er es nicht, auf Kosten des Rübenbauernbundes sich Gehälter auszahlen zu lassen und dem Rübenbauernbund Spesenrechnungen für pri vate Autofahrten vorzulegen, die jährlich mehrere hundert Schilling betrugen. Am 20. Dezember 1937 erhielt dieser kor rupte Funktionär aus Mitteln des Rübenbauern eine Brief tasche mit einem Inhalt von 1000 8. Auch Oekonomierat Stei ger

mit der Erörterung dieser Angelegenheiten schon in den nächsten Tagen begonnen werden. Mit besonderem Interesse wird hiebei in Kreisen der zahllosen Glücksspieler Deuffch- österreichs der Art der Ueberleitung des Kleinen Lottos cntgegengefehen. Dieses ist nämlich eine rein ö st erreich!- scheEinrichtung gewesen, und es gibt auch heute im übri gen Deutschen Reich keine solche Einrichtung, wie derzeit von den Nachbarländern überhaupt nur Italien noch ein Zahlenlotto besitzt. Da aber in Deutschösterreich

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.03.1938
Umfang: 8
freundliche Haltung eingenommen haben, geben ihren Wiener Mitarbeitem breiten Raum für die Berichterstattung über den Triumphzug des Führers durch Oesterreich und das große Ver trauen des deutschösterreichischen Volkes zu ihm. Ward Price schreibt in der „Daily Mail", die denkwürdigen Szenen vom Montag hatten sich gestern in Wien wiederholt. Niemals habe er den Führer ergriffener gesehen als in dem Augenblick, da er erklärte, daß er sein Vaterland in das Deutsche Reich zurückgeführt habe. Wo auch immer

der Führer in Oester reich erscheine, auf dem Balkon oder in seinem Wagen, immer wieder werde ihm die gleiche stürmische Ovation dargebracht. Die „Times" schreibt in ihrem Leitartikel, während Bismarck Oesterreich von Deutschland entfernt habe, habe Hitler eine grö ßere deutsche Vereinigung durch die Einbeziehung Oesterreichs in das Reich geschaffen. Zum Volksentscheid heißt es z. B., es fei wahrscheinlich, daß der Aufruf zur deutschen Einheit den gleichen überwältigenden Erfolg bringen

der Vereinigten Staaten in ausführlicher Weise über die Ent wicklung in Oesterreich. Die Nachmittagspresse gibt den vollen Wortlaut der Rede des Führers in Wien wieder, die im gan zen Lande über drei amerikanische Rundfunknetze verbreitet wurde. In seinem Leitartikel über Deutschösterreich schreibt der „Christian Science Monitor", Europa habe jetzt zugestehen müssen, was es der Gerechtigkeit und der Vernunft nicht einräumen wollte. Die Wiedervereinigung Oester reichs mit dem Reich, die Frankreich und England

und mit den Realisten in der Welt Freundschaft schlie ßen. Sie würden ihnen ihr W o r t h a l t e n, wenn er es ihnen ermöglichte, frei von jedem wirtschaftlichen Druck und allen Drohungen mit etwaigen Folgen ausgehandelte Verträge zu unterzeichnen. Savan beglückwünscht den Mm. Berlin, 16. März. (A. N.) Der japanische Ministerpräsident Fürst Konoye hat an den Führer und Reichskanzler fol gendes Telegramrw gerichtet: Anläßlich der fett Jahren von Ihnen erstrebten Vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich

beehre ich mich, Eurer Exzellenz meine" a ü'fr'l ch?r'g'ste'n "Ulü ck wunsch e aus zusprechen und verbinde damit meine herzlichsten Glückwünsche für Ihr Wohlergehen sowie für das Gedeihen des deutschen Volkes. Die Antwort des Führers. Der Führer und Reichskanzler hat mtt nachstehendem Tele gramm geantwortet: Eurer Exzellenz danke ich herzlichst für die mir anläßlich der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich ausgesprochenen Glückwünsche. Ich benutze diese Gelegenheit

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.08.1935
Umfang: 6
nicht nach dem Deutschen Reich? Die „B a s l e r N a ch r i ch t e n" melden: Letzter Tage über- schritten auf Saumwegen, die nur von Schmugglern began gen werden, drei italienische Deserteure den Großen St. Bern- hard, nachdem sie sich zuvor Zivilkleider verschafft hatten, und Engten völlig erschöpft in S t. M o r i tz an. Auf Weisung der Rundesbehörden wurden die drei Deserteure, die alle aus , Aozenstammen, des Landes verwiesen. Ihrem Wunsche i gemäß wurde es ihnen freigestellt, sich nach Deutschland zu begeben

nichts mehr über ihr weiteres Schicksal. Berlin, 30. August. Im Verlaufe der Aussprache, die um die Berechtigung der italienischen Kolonialansprüche in den westlichen Hauptstädten entbrannt ist, ist auch von englischer Seite mehrfach dar auf hingewiesen worden, daß, wenn man Italien das Recht auf Abessinien zubillige, man auch dem Deutschen Reich ähnliche Zugeständnisse machen müsse. In Berlin sind alle diese Stimmen mit großer Sorgfalt verwertet worden. Besonders bemerkt wird jetzt in allen Zeitungen

ein Leit aufsatz der „Daily Mail", in dem es u. a. heißt: „In Eng land wächst immer mehr die Ansicht, daß die Frage der Freundschaft Englands mit Deutschland den Schluß st ein der britischen Politik bilden solle. Das Reich sei mit außerordentlicher Schnelligkeit wieder zu einer Großmacht ersten Ranges herangewachsen. Das deutsch englische Marineabkommen stehe in einem erfrischenden Gegensatz zu dem andauernden Gezänk, das alle Versuche zu einer Annäherung in Genf begleitet und schließlich

eingesehen, daß der Schlüssel punkt der britischen Politik die Pflege der Freundschaft mit dem Deutschen Reich sein sollte. Das F l o t t e n a b k o m m e n sei ein größerer Schritt zur Be friedigung der berechtigten Ansprüche des Deutschen Reiches gewesen als je ein Abkommen zuvor. Es bleibe noch die Frage der Kolonien übrig, die dem Deutschen Reiche durch den Versailler Vertrag genommen worden sind. Die Zeit rücke schnell heran, da diese Angelegen heit zur Sicherung des Welffriedens ein für allemal

geregelt werden müsse. Das deutsche Kolonialreich Habe vor dem Kriege eine Ausdehnung von mehr als einer Million Quadratmeilen bedeckt und der überseeische Besitz Deutschlands habe ein wert volles Siedlungsland für seine überschüssige Bevölkerung ge bildet. Außerdem habe das Deutsche Reich von seinen Kolo nien über die Hälfte seiner Rohstoffe bezogen. Das Deut sche Reich habe sein Recht durchgesetzt, als g l e i ch b e r e ch- tigt unter den Mächten angehört zu werden und habe heute begründete

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 15.08.1934
Umfang: 10
die Sozialdemokratie als politische Partei im öster reichischen Staat keineswegs irgend welche Zukunsts aussichten eröffnet. Trotz der Ereignisse vom 30. Juni in Deutschland und vom 25. bis 29. Juli in Oesterreich sind gewisse Bevblkerungskreise noch immer nicht imstande oder nicht gewillt, die Begriffe Nationalsozialismus,Deutsches Reich und deutsches Volk auseinanderzuhalten. In dieser Frage hat die nationalsozialistische Propaganda geschickt gearbeitet. Die Gleichsetzung der drei Begriffe

bietet nämlich die Möglichkeit, einer kritiklosen Menge die Ablehnung einer überradikalen Partei als eine Ab lehnung des deutschen Volkes und als Feindseligkeit gegen das Deutsche Reich hinzustellen. Ich kann hier nicht einen theoretischen Vortrag über die Begriffe Partei, Staat und Nation halten. Ich möchte nur die österreichische Auffassung unter streichen, daß die Liebe zum deutschen Volke und die Achtung vor dem deutschen Sechzigmillionenreich mit der schärfsten Ablehnung des Nationalsozialismus

und Oesterreicher, vor der ganzen Welt als der mittelbare Mörder des katholi schen Oesterreichers Dollfuß bekannt geworden ist. Man glaubt zu träumen und man frägt sich, wie denn ein großes Reich sich so an einen derartigen Mann ausliefern kann. Franeois Mauriac schrieb im „Figaro" anläßlich der Ereignisse am 30. Juni, Hitler könne nie mehr in Erstens bleibt Goebbels, der einer Meldung nach als Gesandter nach Warschau kommen sollte, immer noch und jetzt noch mehr Propagandaminister im Reich; und Goebbels stellt

der „großen Schwierigkeiten" noch nicht so bald beschlossen ist. Heuchelei oder Reue? So besitzt nun der frühere Korporal der bayeri schen Armee, der lange Zeit nicht einmal die deutsche Staatsbürgerschaft inne hatte, die gesamte höchste Ge walt im Dritten Reich. Wilhelm II. mußte mit seinem Kanzler und mit dem Parlament rechnen; Mussolini hat einen König neben sich; Stalin hat den Präsi denten Kalinin beibehalten. Nur Caesar und Napoleon haben ähnliche Macht besessen wie Hitler; aber diese beiden Männer

und sie Lügen zu strafen. Meint er es aufrichtig? Denn im Dritten Reich werden alle Maßnahmen nicht ihres inneren Nutzens wegen, sondern nur zu Propagandazwecken getroffen. Die Reichsregierung sagt, sie werde bie österreichi schen Nazi, die nach Deutschland kommen wollen, jetzt verhaften lassen. Das sind große Worte. Denn wenn Hitler wirklich ernst und logisch denkt, darf er keine Sekunde mehr warten mit der Entwaffnung. Verhaf tung und Auflösung der 15.000 österreichischen Legio näre, die in Bayern

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.04.1936
Umfang: 6
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An- kündigungen im redakt. Teile find mit Nummern versehen Sienstas r. April *83« Nummer 8, SsS Dritte Reich will freie Sand in Mitteleuropa Dnister a. D. Dr. Heinrich M a t a j a schreibt im „Neuen Wiener Journal": Jetzt geht es um den realen Wert des großen Thea tercoups vom 7. März 1936, jetzt dreht es sich um den außenpolitischen Zweck, der als Souveränitätsrecht des Deutschen Reiches ausgegeben wird. Da handelt

es sich nicht nur um die Remilitarisierung, sondern noch viel mehr um die Befestigung der Rheinlandzone. Warum erscheint dies der deutschen Regierung so wichtig? Be fürchtet sie denn ernstlich einen Angriff Frankreichs oder Belgiens auf Deutschland, einen Einmarsch fran zösischer oder belgischer Soldaten in deutsches Gebiet? Aus welchen Gründen sollten denn Frankreich oder Belgien etwas Derartiges unternehmen? Und da kommen wir auf den springenden Punkt. Es gibt einen ganz bestimmten Fall, für den das Dritte Reich einen französischen

oder belgischen Angriff fürchtet. Dieser Fall betrifft uns Oe st er reicher unmittelbar. Adolf Hitler hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß das Dritte Reich, wie er es sich vorstellt, alle deutsch sprachigen Gebiete umfaßt, also insbesondere auch Oesterreich und Deutschböhmen. Deshalb hat er in sei nen neuen Reichstag demonstrativ frühere österrei chische Staatsbürger mit dem berüchtigten Landesin spekteur Habicht und frühere tschechoslowakische Staatsbürger hineingenommen. Sie sind für ihn die Repräsentanten

, soll den Widerstand der An gegriffenen Niederschlagen. Er vertraut daraus, daß der organisatorischen und militärischen Kraft des Siebzig- millionenreichs der Streich gelingen werde. Aber da droht ihm die Gefahr der Entlastungsoffensive aus dem Westen. Hier könnte die deutsche Invasionsarmee in eine böse Zange Zwischen den österreichischen, tsche choslowakischen, italienischen Divisionen einerseits, den französischen und belgischen Divisionen anderseits kommen. Deshalb muß er das Dritte Reich gegen diese Ent

- lastungsossensive vom Rhein her abriegeln, eine Mauer von Beton und Stahl errichten, an der die Truppen aus dem Westen sich die Köpfe einrennen sollen, zum mindesten würde er sie wachen-, monate lang aufhalten können. Inzwischen kann er sich im neubesetzten Gebiet einrichten, Truppen ausheben, neue Divisionen zum Ersatz der verbrauchten ausstellen, eine strategische Position in Mitteleuropa ausrichten, und von hier aus nach allen Seiten hin operieren. Oester reich und die Tschechoslowakei wären seine Kriegs

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.05.1934
Umfang: 8
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten BezugSrrcht im Preis« Lee „Ionsbruckcr Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Freitag S —.30. Für Italien Lire Auswärtige >A»zeige»<mna»mest«ll-: L>esterreichi,che Anzelgen-Eesellsch-ft 31..©.. Wie», I. Brandüätte 8. Fernruf v 2 L-L. 9 L Nummer 119 Sonntag, den 27. Mar 1934 22. Jahrgang Wege zur Verständigung. Innsbruck, 26. Mai. Mitten in die Zeit der politischen Hochspannung zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich fällt

um so grö ßere Bedeutung zu, als aus Oesterreich im Jahre 1932 ins gesamt 44.600 und im Jahre 1933 39.900 Tonnen Erze aus- gejührt wurden. Die Erzausfuhr nach dem Deutschen Reiche würde vervielfacht werden und das Reich mit einem Schlage das weitaus erste Abnehmerland für österreichische Erze werden. Obwohl die Vereinbarungen nur je einen österreichischen und reichsdeutschen Produktionszweig angehen und dieses Abkommen im ganzen nur von untergeordneter Bedeutung ist, ist es dennoch

von der österreichischen Oeffent- lichkeit, die schon vielfach alle Beziehungen zwischen Oesterreich Md dem Deutschen Reiche für abgebrochen ansah, mit Freude zur Kenntnis genommen worden. Die Hoffnung auf eine Ver ständigung im allgemeinen und eine Neuregelung und Inten sivierung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen im beson deren hat damit wieder neue Nahrung bekommen. Das Deutsche Reich war bisher der Staat, mit dem Oester reich d ie st ä r k st e n u nd i n n i g st e n wirtschaftlichen Beziehungen unterhalten

Außenhandel hat sich der Handel mit dem Deutschen Reich sehr gut behauptet. Insbesondere die Aus fuhr in Holz, Erzen, Magnesit, Baumaterialien, Maschinen und Motoren hat sich in zufriedenstellenderweise vermehrt. Ob aber der Außenhandel mit dem Deutschen Reiche feine überragende Stellung behaupten können wird, ist fraglich, mnn nicht bezüglich des Zahlungsverkehrs ehestens Erleichterungen geschaffen werden. Schlimmer steht es um den Transitverkehr. Durch den Rückgang des deutschen Außenhandels

AlpinenMontangesellschaft und der Mimischen I l v a stattfinden. Diese soll an der österreichischen Erfuhr nach Italien dadurch interessiert werden, daß ihr ein O^ßerer finanzieller Einfluß auf die Alpine Kontangesellschaft — vielleicht durch Uebernahme eines grä men Aktienpaketes — eingeräumt wird. Auch bei a n d e r e n Mrtschastszwejgen, die auf einen größeren Export nach Ita- Wert legen, wird man möglicherweise zu diesem Mit tel greifen. Cs erhebt sich nun die Frage: Kann und darf sich das putsche Reich von anderen Staaten den Rang

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1925
Umfang: 8
. — - — ■ ■ ■ i 6 . Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, öen 6. August 1YSS Zolge ZI iUettte Wod?enf(fiau. Trotz getroffener Vereinbarungen hat Frank reich die Einfuhrsperre für deutsche Kohle verhängt. Der errglische Kriegsminister Evans gab auf Anfrage iru Unterhaus zu, daß gegenwärtig in Eng land g i f t i g e Ga s e hergeftellt werden, aber „nur in kleinen Mengen und zu Versuchszwecken". In Wien kam es am Samstag nach dem Lei- lßenbegäugnis des Altbürgermeisters Reuman n am Praterstern zu sozialistischen Aus- schreitungen

in den Völkerbund zu verzögern, nämlich die bevorstehende Beratung über eine Neu gestaltung der österreichischen Wirtschaftsverhält nisse im Völkerbund und in der Vollversammlung des Völkerbundes. Wenn Deutschland bereits Mitglied sei, werde es im September wahrschein lich als Alternative den wirtschaftlichen An s ck> lu ß O e st er r e i ch s an D e u t s ch l a n d Vorschlägen unb könne, wie Frankreich be fürchte, einen Erfolg haben." Also die Furcht vor dem Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich

und die Vermutung Frank reichs, daß Deutschland mit diesem Anträge im Völkerbunde aus keinen nennenswerten Wider- ffcmb stoßen werde, sind die Gründe, die Frank reich veranlaßen, die Antwort aus die deutsche Rote zu verzögern- Run wenn Frankreich die Beant wortung der deutschen Rote von der wirtschaftli chen Gesundung Oesterreichs abhängig macht, dann durfte die französische Antwort lange ans sich war ten lassen. Oesterreich kann trotz aller Expertisen nicht lebensfähig gemacht werden. Darüber kann beute kaum

empfehlen. Das Eingeständnis der beiden, daß sie kein Mittel zur Rettung trotz des aenauesten Studiums der österreichischen Mirt- schastsverbältnisse wüßten, und daß sie es Oester reich selbst überlassen müßten, einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Rot zu suchen, ist für alle An schlußfreunde ein überaus wertvolles Ein geständnis. Die Hypernationalen, die selbst im Sicherbeitspakt der deutschen Reichsregie rung als auch in der österreichischen Völksr- bundexpertise einen neuen Völkerverrat er blicken

, unter .Hervorhebung der verdienstvollen Leistungen des Gesandten für die Belange des deutschen Volkes. „So konnten wir Reichsdeutschen", heißt es dann zum Schlüße, „uns glücklich schätzen, daß Oester reich einen seiner Vesten zu uns entsendet. Seine Ernennung soll uns eine Gewähr dafür sein, daß man auch an der Donau in allen leitenden Stellen unverändert an dem großen Gedanken des deut schen Cinigungswerkes festhält. Möge Gesandter Dr. Frank vom ersten Tage an über zeugt sein, daß er nicht in ein fremdes Land

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