, welches sie alle ver bindet und dessen Stärke und Ausdauer durch all die Meinungsverschiedenheiten und die einzelnen Differenzen nie beeinträchtigt werden kann. In solchen Augenblicken bricht dann mit elementarer Macht das Bewußtsein hervor, das einer der ersten Festredner in die beredten Worte kleidete: „Wir fühlen uns Alle als Oesterreicher. wir fühlen uns nur als Oesterreicher.' Die Tansende von deutschen Männern, welche dieser Parole zujubelten, welche das Reich auf ihr Schild gehoben haben, beweisen
damit, daß, im Lager welcher Partei sie auch sonst stehen mögen, fie trotzdem nie das hohe Piedestal des Reiches verlassen, daß ihre Liebe dem Gesammt- vaterlande in erster Linie gilt, und daß ihr Ziel nie ein anderes sein kann und nie ein anderes sein wird, als ein großes und starkes Oesterreich, ein Oester reich, stark durch den Muth und die Wehrkraft seiner Männer, stark durch den Bruderbund seiner Stämme, die alle wohl wissen, in wie hohem Maße die Ein tracht die Vorbedingung der Kraft ist. Mit Dank
Genossen des gleichen Strebens: Das Vaterland mächtig zu erhalten, seine Integrität zu beschützen, und vom Throne alle Ge fahren abzuwenden, mit welchen die Ereignisse ihn bedrohen könnten. ' So hat denn das Schützenfest eine weit größere politische Bedeutung gewonnen, als man ihm ur sprünglich vilidiziren wollte. Aus der Misöre des politischen Haders trägt uns das Fest in die Sphäre der reinen Vaterlandsliebe, rückt das Reich mit einemmale in nnsire unmittelbare Nähe, läßt uns den Zwist vergessen
, welcher dieses Bild manchmal verdunkeln, nie aber unserem Auge ganz entziehen kann. Und Oesterreichs Völker sind namentlich idealen Regungen unendlich zugänglich. Sie em pfinden stets ihre ganze Wirksamkeit, deshalb ent zünden auch die nationalen Feste solch eine Begei sterung, deshalb auch ihre häufige Wiederkehr; denn es. gibt wohl kein schöneres Ideal als einzustehen für die Größe und die Freiheit seiner Heimat, und diesem sind stets die Feste gewidmet. Wir seiern das Reich und den Herrscher