r Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß- stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling, fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postfach 202 Postzeitungsliste 523 Nr. 247 Innsbruck, Mittwoch den SI.Sktober 1S34 42. Jahrgang Gedenkt der Toten — vereeßt nicht der Lebenden! Innsbruck, 31. Oktober. (EB.) Morgen ist der Tag der Toten! Jeder von uns wird an diesem Tage
; und dann werden wir wieder ein Jahr lang nicht kommen, weil uns das harte Leben in der Zange hält und uns keine Zeit läßt zum Sinnen und Be sinnen. Aber morgen wollen wir es tun. Morgen wollen wir in uns gehen und uns zu den Manen begeben. Nicht nur zu den Manen unserer Väter und Mütter, Brüder und Schwestern, Frauen und Kinder. Morgen wollen wir im Geiste in das große Reich der Toten treten und in ihrer Gemeinschaft wei len, in der Gemeinschaft der Toten, aus der „Allerheiligen" und „Allerseelen" ihren tiefen Sinn empfangen
münden, den menschenmordenden Krieg, der nichts hinterläßt, als Legionen von. Totenmälern. Besinnen wir uns doch morgen, im Gedenken an die Toten, daß unsere Pflicht das Leben ist und die Erhaltung des Friedens, ohne den es kein menschenwürdiges Leben geben kann! Gedenkt der Toten! Im Reich per Toten gibt es keine Scheidung nach arm und reich, oben und unten, links und rechts. Mag der eine in gleißendem Silbersarge begraben worden sein und der andere in härenem Gewände — unter den Schollen
der Bundesregierung die Grä ber der Februar-Gefallenen besuchen und dort im lllamen des Staates den Toten der Exekutive die Reverenz er weisen, so mögen sie nicht vergessen, daß auch auf der a n- deren Seite tapfere und aufrechte Menschen fielen und daß sich auch über ihren Leibern Grabhügel auftuen, die des Schmuckes von Blumen und Kränzen bedürften, weil die Armut nicht sinnfällige Zeichen der Ehre zu geben vermag. Würdet Ihr die Sprache der Toten verstehen, Ihr würdet so handeln! Denn im Reich der Toten
. Und wenn einer- unter ihnen, die nun im Reich der Toten sind und deren wir in Ehrfurcht gedenken, gewesen ist, der da gefehlt hat in der Wegrichtung und in den Mitteln zur Tat, so endet auch der Irrtum mit dem Tode. Im Totenreich gibt es den Irrtum nicht, weil der Irrtum im Irdischen liegt und in den Gesetzen des Lebens geschrieben steht. Darum hieße die Sprache der Toten, wenn wir sie verstünden, den Lebenden zu geben, was zum Leben gehört, die leiblichen und geistigen Güter, ohne die der Mensch nicht sein kann, will er sein Menschentum