für Wort wahr zu fein. Möge der darin so deut lich sichtbare Finger der Vorsehung den sie ben »»sehr kultivierten, sehr gut erzogenen und gebildeten' Menschen, abseits von der Auto straße der täglichen Hast nach Vergnügen und Zerstreuung, den Wog zur wahren Ein kehr weisen. Der Winkersenner. Ei« Erzählung von Reimmichl. , 4. Fortie-ung. Unterdessen hatte der Stnibenbcmer-Kon-. rad mit feinem jungen Weibe daheim in der FamMenkammer eine Auseinandersetzung. Regina hockte mit verweinten Augen am , Tische
und zupfte beklommen an ihrer Schürz«, während Konrad mit schweren Schritten im Zimmer aus und ab ging. Jetzt blieb er vor der Gattin ■ stehen und sagte ruhig: „Schau', Regina, wir haben während der Zeit unserer Ehe noch nie etwas miteinander gehabt — heute ist's das erstemal... Darfst mir's nicht für übel nehmen, aber ich muß dich schon eindringlich an dein Versprechen mahnen, daß du mir vor der Heirat gegeben hast.' „Ich Halit'» schon, Ikonrad, ich halt's schon I' beteuerte das junge Weib
; „aber ich dann nicht helfen, es kommt mir g'rad' immer vor, unter diesen schweren Umständen, in dieser Rot und Bedrängnis inüßte es do'ch «ine Nachsicht geben.' „Regina, glaubst du, mir kommt's leicht an? Ich muß auch schweigen.' «Du weiht gar nicht, Konrad. wie mir ist. Dieser. Kummer und dieser Druck! Bei Tag' getrau ich auch vor Scham und Schande kaum vor die Haustür und in der Rocht läßt mich die Furcht und Sorge nicht schlafen. — Ich bin so elerÄ), so unglücklich — ooohl' Sie weinte kaut auf. — Eine ZoiÄang stand
der Mann» bebend vor ihr, dann trat er ganz nahe heran, schaut« ihr zärtlich ins Ge sicht und sagte mit zitternder Stimme: „Weißt du, Regina, du bist meine Liebe, mein einziges Glück. Immer noch habe ich die Stund« gesegnet, wo ich mit dir in dieses Haus getreten bin. Selbst im Kerker, im tiefsten Elend, hat mich, der Gedanke an dich mit Glück und Trost erfüllt . .. Aber heute, Regina . . . heute . . > heute reut es mich, daß ich gehet,ratet Hab'.' ■ „Konrad I' schrie das Weib grell aus und keß
den Jtopjf schwer auf die Tischplatte fallen. Ebnen Augenblick stand der Mann er schrocken, dann nahm er zärtlich ihre Hand in die feine und sprach flehend: „Regina, fei so gut, tu' mich nicht falsch verstehen.' „Ich Hab' dich schon recht verstanden, Kvn- rod,' schluchzte das jung« Weib, ohne den Kopf zu erheben: „du bist unglücklich mit mir ... O mein Gott, das drückt mir noch das Herz ab!' „Ich hob' dir ja gesagt, Regina, daß du mein« Webe, mein einziges Glück bist.' „Aber auch deine Last, deine Qual