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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 23.03.1913
Umfang: 16
. — Jetzt Hab' ich noch den alten Bauern und andern Standespersonen ein Wörtl zu sagen. Dies aber nächstesmal. Adie! Die weiße Magd. Eine Erzählung von Reim mich!. Nachdruck verboten. Die Neigung des Burgebners zu Regina wurde im Laufe des Sommers und Herbstes zu einer tiefen, mächtigen Liebe, welche ihn antrieb, die Magd um ihre Hand zu bitten. Vorher wollte er aber doch genaue Erkundigungen über den früheren Lebenslauf und ihre Familienverhältnisse einziehen. Da es ihm pein lich war, Regina selbst über ihre Angelegenheiten

, als die Frau plötzlich ein auffallend kühles und zurückhaltendes Wesen annahm. Jetzt schien es dem Burgebner, als ob diese hohe, stattliche Figur ihm bereits einmal vor die Augen gekommen sei und auch der harte Klang ihrer Stimme deuchte ihm so merkwürdig bekannt. Auf seine etwas plumpen Fragen äußerte die Dame kurz und ungeduldig, sie wisse von der Regina Seidl nur Gutes. Das Mädchen sei vor zehn Jahren aus dem Unterland heraufgekommen und habe außer einem verheirateten Bruder in Glogau keine Verwandten

. In der Fabrik sei Regina immer brav, treu und flei ßig gewesen und man habe nur beklagt, daß das Mäd chen nach dem großen Unglück aus dem Betriebe ge schieden sei. Sie wäre bei Vorgesetzten und Kame radinnen beliebt gewesen und habe die Arbeit verstan den wie keine zweite. Das Mädchen habe noch sechs- hundert Gulden Ersparnisse, welche es nebst einer silbernen Uhr und einigen Schmucksachen ihr, der Fabriksfrau, zum Aufbewahren übergeben habe, da liegen. Es sei recht merkwürdig, ja beinahe auffallend

, daß die Seidl, als sie fortging, ihr Eigentum nicht zu holen gekommen wäre. Da sie jetzt beim Burgebner Magd sei, könne er ihr wohl ausrichten, daß das Ka pital unverzinslich liegen bleibe, falls sie es in einem halben Jahre nicht behebe. Voll wunderlicher Gedanken kehrte der Burgeb' ner heim. Am nächsten Abend traf er mit der Haus- magd allein zusammen und nachdem er von ein paar gleichgültigen Dingen gesprochen hatte, sagte er: „Du, Regina, ich bin draußen in Altenstadt ge wesen, um wieder einmal das Grab

der Margret zu besuchen. Auch in der Fabrik Hab' ich zugekehrt." „Was, in die Fabrik hineingegangen bist? Hast mit den Leuten geredet auch?" rief die Magd in jähem Erschrecken; „um Gotteswillen, Bauer, meid' das Fabrikshaus!" „Aber, Regina, was hast denn?" tat der Bauer verwundert; „die Pest wird doch nicht sein in der Fabrik." „O, o, o, mir schaudert's immer noch, wenn ich an das Unglück denke," entgegnete die Magd ver wirrt, „und darum mag ich von der Fabrik nichts mehr hören." „Es war aber doch gut

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 31.12.1941
Umfang: 8
von dem Verlangen, die Hände nacheinander aus zustrecken, brauchten sie sich nicht mehr zu sagen, daß sie sich liebten. Jeder Blick, jeder Herzschlag, jede leiseste Be wegung verrieten es. Aber so groß war ihre Scheu, der kranken Frau droben im Hause ein Unrecht zuzufügen, daß sie es nicht einmal wagten, sich bei den Händen zu fassen. Anna ahnte nichts. Würde es ihnen gelingen, ihren Argwohn niemals zu wecken? „Wenn die Tante gesund ist, gehe ich wieder", sagte Regina leise. Da begann Martin endlich zu sprechen

. „Ich gab ihr mein Wort", kam es gepreßt von seinen Lippen. Es war mehr als Leid, es war die Verzweiflung darüber, daß Regina ihm erst jetzt verloren war, jetzt, da er jie wiedergefunden hatte. Sie sollte wissen, wie es zu diesem Versprach gekommen war. Alles sollte sie wissen. „Komm", sagte er und rührte flüchtig an ihren Arm, .hier könnte man uns noch vom Hof aus sehen." Seite an Seite gingen sie tiefer in den Wald hinein, aber zwischen ihnen blieb ein Abstand, als habe sich ihnen ein unsichtbarer

nicht!" Neuntes Kapitel Solange Anna krank war. hatten Martin und Regina ! es vermeiden können, sich unter ihren Augen zu begegnen. Es waren immer nur kurze Minuten gewesen, die sie ge meinsam in der Stube der Kranken verbrachten, und immer verstanden sie es einzurichten, daß sie nicht beide zugleich an das Bett traten. Martin war freundlich und höflich zu Regina. Kein Blick, kein Wort deutete engere Vertrautheit an. Herr Liebl und Fräc^ejn Regina nannten sie sich, bis Anna, die sehr langsam genas

konnte. Mitte Mcn war es geworden, als die Kranke zum ersten Male das Bett verlassen durfte. Sie saß in Decken gehüllt auf der Sonnenseite der Altane und sah Regina zu. die im Hof die Hühner fütterte. Von allen Seiten kamen die weißen Hennen auf den Lockruf des Mädchens herbeigestürzt: eilig, freßgierig und aufgeregt. Seit Regina das Geflügel betreute, gediehen die Tiere prächtig, und die Len' konnte des Rühmens kein Ende finden, wenn sie auf den Fleiß und die Rührigkeit des Mädchens zu sprechen kam

. Die Mischung kann mehrmals gebraucht werden, ist aber jedesmcü wieder heiß zu machen. Thiosept-Emulsion ist auch heute jederzeit liefer bar und in allen Apotheken in Flaschen verschiedener Größe zu niedrigen Preisen erhältlich. und Regina allein wußte, waren einem ruhigen Vertrauen gewichen. Sie brauchte nichts zu befürchten. In Martins Wesen hatte sich nichts verändert, er war eher noch liebe voller um sie besorgt, seit Regina im Hause lebte. Anna stand auf. Die Sonne brannte zu heiß, und das Sitzen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 19.08.1905
Umfang: 20
seine Pferde vor den Pflug und fuhr auf's Feld. Als er um die Krümmung des Dorfweges in den Hohlweg, der nach der Höhe führte, einlenkte, bemerkte er vot sich ein Gespann Ochsen, welches einen Wagen zog. Regina lenkte die Tiere. Sie ließ es sich nicht nehmen, gelegentlich selbst anzufassen, dem Gesinde ein Beispiel gebend. Auch war es ihr Bedürfnis,' in schwerster Arbeit den Ueberschuß ihrer Kraft zu verbrauchen. Konrad sah sie dahin schreiten, groß und stark und §och voll weiblicher Anmut, und trotz

in sein angrenzendes Feld ein und begann zu ackern. Am Wegrande schimmerten die Weidenblüten, an beu Rainen nickte das Wintergrün, Raben schwärmten in den Lüsten, und leise Vogelstimmen schollen aus dem Gezweig. Frühlings- mahneni! Der Landwirt kennt sie, diese wohlige Stimmung, diese noch verhaltene Lust und er gibt sich ihr unbewußt hin. Konrad und Regina verharrten in fortgesetzter Tätigkeit, er ackernd, sie säend, beide zuweilen die Blicke verstohlen hinüber, her über sendend, aber in der wunderlichsten

Stimmung, die sich bei Regina in eineni stummen Trotze, bei Konrad in großem Unmut äußerte. Haß und Liebe kämpften in ihnen, und der Haß siegte. Als Regina die Ochsen vor die Egge spannte und nun diese über das besäte Feld gehen ließ, als sie mit heller Stimme die Tiere anries und sich ihr anmutiges Gesicht von der Arbeit rötete, als sie dann anhielt und ihre Blicke über die Flur schweifen ließ, froh der Scholle, die sie in harter Arbeit bezwang, aber es im mer vermied, ihrem Nachbarn offen in's

Gesicht zu sehen, wäh rend dieser mühsam Stein um Stein aus dem vernachlässigten Acker auflas und auf den Feldrain warf, da war es mit der Selbstbe herrschung Konrads zu Ende. Zur Brotzeit wandte er den Pflug, warf ihn auf die Schleifen und fuhr nach dem Dorfe zurück. Der Knecht sollte das Feld zu Ende ackern. Regina eggte weiter. Die wußte die geheimen Regungen ihrer Seele mit starkem Willen zu bändigen. Mit Peitschenknall trieb sie die Tiere an und glättete Beet um Beet. 'Die Lust wn der Arbeit

fest. Als Regina am andern Tage den Weg mit Pfählen verschränken .ließ, riß er auch diese heraus und warf sie verächtlich beiseite. „Ich will doch sehen, wer's am längsten aushält!" bemerkte er spottend. Im August zur Getreideernte gab es neuen Streit. War im Frühjahr Regina die erste, so war nun Konrad mit dem Abernten des Getreides voran. Schon waren des letzteren Aecker abgeräumt, während Regina noch -schneiden und absahren ließ. Als nun die Tanner'schen Knechte ihre Fuhren

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Tiroler Post
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Seite 14 von 16
Datum: 18.08.1905
Umfang: 16
er vor sich ein Gespann Ochsen, welches einen Wägen zog. Regina lenkte die Tiere. Sie ließ es sich nicht nehmen, gelegentlich selbst anzufassen, dem Gesinde ein Beispiel gebend. Auch war es ihr Bedürfnis, in schwerster Arbeit den Ueberschuß ihrer Ktaft zu verbrauchen. Konrad sah sie dahin schreiten, groß und stark und doch voll weiblicher Anmut, und trotz des einfachen Gewandes die wohlhabende Bäuerin verratend. Nun war sie auf der Höhe und lenkte ihr Gespann auf das nächste Feld. Ein Bursche half ihr die Egge

Vogelstimmen schollen aus dem Gezweig. Frühlings mahnen!! Der Landwirt kennt sie, diese wohlige Stimmung, diese noch verhaltene Lust und er gibt sich ihr unbewußt hin. Konrad und Regina verharrten in fortgesetzter Tätigkeit, er ackernd, sie säend, beide zuweilen die Blicke verstohlen hinüber, her über sendend, aber in der wunderlichsten Stimmung, die sich bei Regina in einem stummen Trotze, bei Konrad in großem Unmut äußerte. Haß und Liebe kämpften in ihnen, und der Haß siegte. Ms Regina die Ochsen

. Zur Brotzeit wandte er den Pflug, warf ihn auf die Schleifen und fuhr nach dem Dorfe zurück. Der Knecht sollte das Feld zu Ende ackern. Regina eggte weiter. Die wußte die geheimen Regungen ihrer Seele mit starkem Willen zu bändigen. Mit Peitschenknall trieb sie die Tiere an und glättete Beet um Beet. Die Lust ajn der Arbeit sollte den Hunger ihrer Seele stillen. Sie wollte es nicht anders. Von da an vermied es Konrad, wo er nur immer konnte, Reginen auf der Flur zu begegnen. So kam die Heuernte heran

dort herum!" Er zeigte auf den Fahrweg nach dem Dorfe. Konrad aber fuhr unbekümmert weiter: „Ich lasse mir mein Fahrtrecht Mer Eure Wiese nicht nehmen." Er hieb auf die Pferde ein und brachte die erste Fuhre nach seinem Hofe. Der alte Orth warnte und bat seinen Sohn, mit den Tanners keinen Streit anzufangen. Konrad aber blieb fest. Als Regina am andern Tage den Weg mit Pfählen verschränken ließ, riß er auch diese heraus und warf sie verächtlich beiseite. „Ich will doch sehen, wer's am längsten aushält

!" bemerkte er spottend. Im August zur Getreideernte gab es neuen Streit. War im Frühjahr Regina die erste, so war nun Konrad mit dem Abernten des Getreides voran. Schon waren des letzteren Aecker abgeräumt, während Regina noch schneiden und abfahren ließ. Als nun die Tanner'schen Knechte ihre Fuhren wieder wie alljährlich über die abgeräumten Orth'schen Felder lenken wollten, stellte sich Konrad selbst dorthin, wo die Wagen in seine Grundstücke einbogen: „Hier gibt's keine Fahrt!" rief er. „Tie Bäuerin

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 28.04.1945
Umfang: 4
die Soldaten.' „So? Wie weißt denn du dös?' „Ich -- ich weiß jetzt augenblicklich uet, vtr mir's g’sagt hat. Ja, richtig, die Hier- iiiigl Mariele hat mir’s g’sagt.“ Regina war plötzlich irülilich geworden. Das hatte seinen Grund darin, weil sic sich sagte, solange Ha oben geschossen \yurde, konnte Ambros nicht gut wegkommeii. Folg lich hatte sie ihn also noch nicht versäumt. Kam er denn überhaupt noch heute? Viel leicht kam er erst morgen oder übermor gen. Dieses Warten ist wie ein Martern. Ambros kam

noch in dieser Nacht. Aus unruhigem Schlaf erwachend hörte sie ein leises Klirren an ihrem Fenster, letzt wieder - und Hann ein perlfeines Atiiiallen des Steinchcns auf den Brettern des Balkons. Lautlos üfiuete Regina das Fenster. Am bros stand unten. Sie verstand nicht, was er flüsterte. Aber dann trat er näher ans Haus, streckte die Arme nach den Balken des Balkons und zog sicii im Klimmzug hinauf. Das alles geschah so geräuschlos, daß Regina selbst cs gar nicht merkte, bis das Gesicht des Soldaten

sich über das ihre neigte und sein heißer Mund den ihren traf. In dieser Nacht hob sich der Schleier des großen Geheimnisses \un Regina Burg- mayr. und es üifnete sieh weit vor ihr das Tor, hinter dem in wunderbarer Größe und Schönheit der Sinn des Lebens sieh ihr offenbarte. Ein Pj.ii Wochen später fuhren die bei den Hnchhichierbiiben auf dem Sonnlech- nerhof vor. Die beiden Brüder sahen ein ander sehr ähnlich, nur war Matthias um ein paar Jahre älter als der Lorenz. Mat thias war bereits verheiratet und hatte da heim

den Hof übernommen. Die zwei Schwestern hatte er schon gut unterge bracht, und cs handelte sich jetzt nur noch darum, dem Lorenz behilflich zu sein, ein warmes Nest zu finden. Dieses warme Nest sollte der Sonnlechnerhof sein und die Er bin Regina. Zunächst taten sie zwar so, als Seien sie tatsächlich nur des modernisierten Stalles wegen gekommen. Und es war nicht abzu- leuguen, daß sie einiges verstanden vom Bauernhaudwerk. Wahrscheinlich aber hat ten sie vorher schon alles besprochen

nusschaticn mußte, i» den er den Bruder mit den ■io.UÜO Mark Milgiit hineinsetzen konnte. Aber es batte den Anschein, als ob sieh der Sonnlechucr bereits ganz kompromiß los überlegt hätte, daß dieser Hochbichler Lorenz eigentlich der richtige Bauer wäre fiir den Sonnlechnerhof uml der richtige Mann für die Regina. Regina selbst war bis jetzt weder vom Sonnleclmer nocli vom jungen Hochbichler erwähnt worden. Wie eine schweigende Uebereinkunft war cs. daß Regina sich dem zu fügen hätte, was in nächster Zeit

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1934
Umfang: 6
verboten.) 17 Mt. Thorsten will Kampf. Roman von Werner E. Hmtz. Mit Zusammengepreßten Lippen starrte er zu Boden, griff selbstvergessen nach ihrer Hand und drückte sie: „Ich komme soeben von der Polizei, Regina, man ist dort der Meinung, daß Ihr Vater in die Hände seiner Gegner gefallen ist und aus erpresserischen Gründen Zurückgehalten wird." „Ich weiß," nickte sie verzweifelt. „Doktor Fabricius war hier und hat mir alles gesagt — auch von dem Verdacht, den man anfänglich gegen Sie zu haben schien

, aber bis letzt fehlt auch die kleinste Spur — und vorläufig scheint auch keine Aussicht zu bestehen —" „Sie dürfen nicht verzagen, Regina," versuchte er ihr Mut suzusprechen. „Ich habe dem Kommissar alles berichtet — auch den Zwischenfall von gestern Abend. Ich habe ihm den Namen des Mannes genannt, der auch mit diesem neuen Verbrechen sicherlich in Verbindung zu bringen ist." „Jaffe?" Er nickte entschlossen. ^Ein Pochen von der Tür her unterbrach das verzagte schweigen, das zwischen ihnen herrschte. Gleich

und blickte von Regina zu Wessentin. Ich hörte Stimmen und dachte — wissen Sie Neues über Douglas Thorsten?" brach endlich die verhaltene angstvolle Spannung wie ein Ver zweiflungsschrei durch ihre Worte. „Nein —" antwortete Wessentin tonlos. „Das tut mir leid —" Mit einer müden Bewegung strich Glorias Hand über die Stirn. Dann wandte sie sich zögernd um: „Benachrichtigen Sie. mich doch, bitte, wenn Sie Nach richten haben!" Unsicheren Schrittes ging sie der Tür zu. Als sie öffnete, wäre sie beinahe

, daß ich inzwischen selbst noch Er kundigungen eingezogen habe! Nein, wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, daß..." Das schrille Läuten des Telephons unterbrach ihn. Die vier Menschen schraken unwillkürlich zusammen. Regina eilte zum Tisch und nahm den Hörer vom Apparat. „Hier Regina Thorsten —" meldete sie sich mit zitternder Stimme. Dann entspannten sich ihre Züge zu einem müden Lächeln. „Fragen Sie den Herrn nach seinem Namen!" Als sie Antwort bekommen hatte, nickte sie gleichgültig: „Bitten Sic

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 09.02.1913
Umfang: 16
ist." Die Angesprochene blickte eine Zeitlang sinnend in die Ferne, dann begann sie in ihrem heiseren Ton: „Ich will's kurz machen; denn es fährt mir noch jedesmal in alle Glieder, wenn ich an das schreckliche Ereignis denke. . . . Also, an einem Nachmittag ha ben unser zehn Weibsleute in dem großen Saale der Fabrik gearbeitet. Meine beste Freundin, die Seidl Regina, war auch darunter. Auf einmal seh' ich, wie um den riesenhaften Gaskessel ein blaues Lichtlem herumtanzt und ich weiß auch sofort

— ich werd' hoch aufgehoben und tief hinuntergeworfen. . . Von da an weiß ich lange Zeit nichts mehr. In meinen Fieberträumen bin ich in der ganzen Welt herumge- wesen. . . Wie ich im Spital das erstemal zu mir komm', begreif' ich gar nicht, warum die Schwestern alleweil Regina zu mir sagen. Ich frag', wer ich denn eigentlich sei; da lachen sie ein bißchen und er klären, ich wär' die Regina Seidl. Unserm Herrn soll ich danken, daß mich der gräßliche Tod nicht hinweg gerafft habe. Viel hätt' nicht gefehlt

zugrunde gegangen. . . Ich frag', was denn mit der Margret Thalweger sei, und sie erzählen, die Margret wäre am ärgsten hergenom men worden. Ihre Leiche hätt' man ganz verkohlt unter den Trümmern des Gaskessels herausgezogen. — Wie die Verwechslung entstanden ist, weiß ich heut« noch nicht. Wahrscheinlich durch ein Gebetbüchlein, das ich von der Regina geliehen und im Sack gehabt Hab'. Ein bi.nhen gleich gesehen haben wir uns auch und wir haben gleiche Kleider getragen. . . . Eine Zeit lang wär

' ich bald an mir selbst irre geworden, na mentlich wie ich in den Spiegel geschaut und ein frem des Gesicht mit schneeweißen Haaren erblickt Hab'. — O, da Hab' ich geweint! Nach und nach ist mir doch vollständig klar geworden daß ich nicht die Regina, sondern die Margret bin. Ich Hab' mich wollen den Krankenschwestern anvertrauen, bin aber nicht dazu gekommen, weil mir eingefallen ist, es hat doch keinen Zweck. Mein Leben bleibt verdorben und es ist bester, ich geh' mit einem fremden Namen

durch die Welt als mit meinem verdächtigten eigenen; so mach' ich wenig stens kein Aufsehen. Drum Hab' ich geschwiegen. Nach fünf Monaten bin ich geheilt als die Regina Seidl vom Spitale entlassen worden. Unter diesem Namen hat mir auch die Fabriksverwaltung ein Arbeitsbüchl und ein schönes Zeugnis ausgestellt. In der Fabrik Hab' ich nimmer bleiben mögen, es hätt" mich entsetzt, noch weiter dort zu arbeiten. So bin ich zu einem Bauer in Kreiteben gegangen und Hab' jetzt anderthalb Monate als Taglöhnerin

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Tiroler Grenzbote
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Seite 12 von 12
Datum: 23.12.1922
Umfang: 12
? Alles schweigt. Horch! Mufik! Da heben Glocken zu läuten an. Rundum, im Wald, im Berg, in seiner Seele! Weiche, vertraute Klänge. Eine sehnsüchtige Melodie. Wie einst — — Weihnachtsabend ist ja heute! Die heilige Nacht kommt bald aus dem Schoß des Himmels. Wie schön sich das alles nun trifft! Christkind läutet. Kling — kling! Die Muttergottes zieht durch den Wald, das Kind im Schoß. Zärtlich, wonnig — Familienglück! Wild breitet er die Arme aus, es geht ihm viel zu langsam. „Regina. Regina

. Wie einer nur so närrisch sein kann! Natürlich, nun wird ja alles anders! Ganz anders, viel schöner! Nur noch ein Weilchen, dann beginnt ein neues Leben. Dann ist die Mauer übersprungen! Dann kommt die lichte Nacht. Die Weihnacht des Friedens! Es kann ja gar nicht anders sein! Rein steigt das Bild Reginas in ihm auf, ähnlich der Unbefleckten, die heute das Kind gebiert. Kein Schalten bleicht das Bild. Dem nagenden Zweifel schenkt er kein Gehör. Nein, nein, er kennt seine Regina, und er liebt und verehrt fie

: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih nachtszeit ! Nein — ist dar — ! Nun kann er sich nicht länger enthalten und klopft mit starrem Finger an die Fensterscheibe. Ganz leise, so wie das Christ kind klopft. Drinnen bricht der Gesang ab. Er wartet. Stille. Nichts? Regina — Kinder — hört ihr denn nicht? Der Nachtwind seufzt verloren. Sie haben wohl kalt drinnen? Es geht ihnen wohl schlecht? Da fingen fie wieder weiter. Am abseitigen Fenster ist zwischen Vorhang und Rahmen eine Ritze

. Da kann er hineinschauen. Ha! Was ist das? Da drinnen am Tisch, unterm brennenden Weihnachts- baum fitzt die Regina, sein Weib, und neben ihr fitzt — ein Mann... und hat den Arm um fie ge legt! Herrgott — den kennt er ja! Das ist ja der Förster. ..! Das Weitere will er nicht mehr sehen. Die Kinder sind schon so groß und er hat geglaubt, sie wären noch immer so klein und herzig wie damals. Wirklich närrisch! Nur eines ist ganz klein, das hält sie aus dem Arm. l|nb er ist doch sechs Jahre nicht zu Hause

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 2
Datum: 07.03.1945
Umfang: 2
noch Zufälle im Leben. Durch so einen Zufall er fuhr ich, daß Regina gar nicht Euer eigenes Kind ist. Folg; lich hätte ich sie gar nicht von Euch zu erbitten. Regina würde, wenn sie es wüßte, vielleicht im ersten Augenblick unglücklich sein, um dann um so glücklicher zu werden, weil niemand mehr das Recht hätte, ihr Vorwürfe zu machen, wenn sie sich offen zu mir bekennt. Aber ich will gar kein Druckmittel anwenden, und es soll Schweigen bleiben über dem, was Ihr Euer Leben lang verschwiegen habt

. Es ist kein Nutzen dabei, wenn es ans Licht des Tages kommt. Aber es liegt ganz allein bei Euch. Solltet Ihr Regina nur den leisesten Vorwurf machen, weil sie nun das werden wird, was die Sonnlechnerin vorzutäuschen gezwungen war, werde ich laut und deutlich reden zu jedermann in der Gemeinde. Nun wißt Ihr es. Regina wird Mutter sein. Mutter viel leicht meines Sohnes. Sollte das Schicksal es gut meinen mit mir und mich wieder in einen Urlaub heimkommen lassen, wer den wir heiraten

. Ob mit oder ohne Eure Einwilligung, nichts kann uns in dem Entschluß beirren. Ich habe nie auf Euren Hof spekuliert und tue es auch fernerhin nicht. Das bleibt Euch Vorbehalten, was Ihr zu tun gedenkt in dieser Hinsicht. Sollten wir uns aber wider Erwarten verständigen können, so wird sich darüber niemand mehr freuen wie Regina und ich. ' ' 1 ' ■ — -■ - '!"VTT= lichen Versuch, den Verrat Polens vor dem englischen Volk zu rechtfertigen. Er sprach hierbei unter anderem von den Schwächen des polnischen Staates

war ihr fremd an ihm. Es mußte etwas Besonderes vorgefallen sein. „Der Ambros weiß, daß die Regina net unser Kind ist." ' „Um Eotteswillen! Dann weiß sie es auch schon?" ^.„Nein, der Kerl will schweigen!" „Eottseidank! Dafür müßten wir ihm eigentlich dankbar sein." „Dös ist es ja, daß der Kerl trotzdem etwas hat wie eine ehrliche Haltung. Er will uns zu gar nir zwingen. Nur die Regina will er. Da wird uns alles nir helfen, Alte." Die Frau schwieg und dachte nach. Der Sonnlechner sprach weiter: „Uebrigens

, wo hast denn du deine Augen?" „Warum?" „Hast denn noch net g'sehn, daß da was los ist bei der Regina?" „Dös geht uns grad noch ab." „Und derfst nir sagen, weil der „Herr" es net haben will." „So is recht, so is recht. Zu allem Ueberfluß auch noch ein lediges Kind." „Hältst besser aufpaßt auf dös Dirndl!" brüllt der Sonn lechner. „Du bist die Mutter. Ich als Vater kann mich schließlich net um alles kümmern." Er ging mit erregten Schritten in der Küche auf und ab, blieb plötzlich mit einem Ruck stehen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.01.1934
Umfang: 6
haben wir es eigent lich?" Regina blickte hastig von ihrer illustrierten Zeitschrift auf Md zog die Armbanduhr zu Rate. „Dreiviertel vier, Pa!" „Hm — dann wäre es allerdings wohl an der Zeit, daß tvir etwas zu uns nehmen! Vor einer Stunde sind wir noch dicht in Berlin — und ich habe keine Lust, bis dahin eine Hungerkur durchzumachen!" Thorsten schmunzelte und nickte dann seinem Sekretär zu: „Sie haben doch hoffentlich be sorgt —?" Wessentin schob die Akten zusammen, in denen er gerade Atterte. „Gewiß

— im Nebenabteil ist alles soweit bereit." „Schön, dann stellen Sie, bitte, ein frugales Diner zusam men — Regina kann ja ein bißchen Hausfrau spielen und Ihnen dabei behilflich sein! Wenn es soweit ist, werden Miß Tarron und ich hinüberkommen!" „Bitte sehr!" Der Sekretär legte hastig die Papiere in die Mappe zurück. Dann erhob er sich und schob die Tasche in das Gepäcksnetz. Regina war neben ihn getreten. der Armen. gesammelten Gelde entsprechende Warenmenge enthält. Die Waren werden aus Innsbrucker

machen wollte. Draußen auf der baumbestandenen Chauffee, die nun schon seit geraumer Zeit mit dem Schienenstrang parallel lief, jagte ein blauer Rennwagen in gleicher Geschwindigkeit wie der Zug dahin. „Ein kleiner Wettlauf!" lächelte Thorsten und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. „Ein Wettlauf mit unserem Zug — und ich bin wirklich gespannt, wer der Schnellere..." Regina unterbrach ihn mit einem erregten Kopfschütteln. „Nein, das ist es nicht, Pa — bestimmt nicht! — Der Wagen hält sich schon seit

auch nicht übertreiben! Und nun bin ich aber wirk lich dafür, daß wir endlich etwas zu essen bekommen!" „Wie Sie wünschen —I" Wessentin schien über dieses Zu rechtweisen seiner gutgemeinten Warnung etwas gekränkt. Mit einer leichten Verbeugung ging er auf den Gang hinaus. Regina folgte ihm auf dem Fuße. Gleich darauf knirschte die Schiebetür zum Nebenabteil. Thorsten erhob sich langsam und zögernd von seinem Platz, setzte sich Gloria gegenüber in die andere Ecke. Er sprach kein Wort, starrte sie immer nur aus halb

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 23.02.1945
Umfang: 4
: In Hin kunft wird das Führen von Pferden und Kühen auf Reichsstratzen im Reichsgau Tirol und Vorarlberg nur gekoppelt zugelassen, soweit nicht der Viehtrieb auf Stratzen überhaupt verboten ist. Und das Leben geht weiter... Roman von Hans Ernst örtMiMTMChteefeoö: vmNsvd» Bonan-Verlag, löotache (B n. Dresden} 49} Ein kurzes Besinnen bei Regina. Dann legte sie den Kopf zurück mit jener Gebärde, die ihn schon einmal leise erschreckt hatte. „Du, Vater — ich denk, daß wir kein falsches Spiel mehr

im Gesicht des Sonnlechners verschwand. Er schob das Kinn ein wenig vor und klemmte die Augen schmal. „Und — bist du vielleicht so gnädig und willst uns sagen wer es ist." „Regina ...!" schrie die Mutter auf. „Sei g'scheit. Regina!" Fast wehmütig schüttelte Regina den Kopf. „Daß ihr mir's so schwer macht?" „Du sollst mir sagen, wer es ist!" schrie der Bauer mit rot- angelaufenem Kopf. „Gut. ihr sollt es wissen. Der Bachschmied Ambros ist es." So still war es plötzlich, daß man eine Maus hätte laufen

ins Gesicht. „Daß du den guten Willen hättest, da bin ich überzeugt. Aber auf dich kommt es ja allein net an. sondern auf mich." „Du täuscht dich, Sonnlechner. Auf die Regina kommt es an. Du kannst sie net zwingen, einen andern zu nehmen." „So meinst? Da wirst dich aber brennen. In meinem Haus da g'fchieht allweil noch, was ich haben will. Ja, Herrgott, bist denn du wirklich jo dumm und hast glaubt, ich tat da ja und amen ! sagend" „Das liegt bei dir. Sonnlechner. Du brauchst es net, wenn du j net willst

. Ich bin mir auch so meiner Sach sicher. Mich kannst net schrecken, mit dem väterlichen Segen verweigern und so. Dein Segen hilft mir nie viel. Den kannst dir auf den £in naufstecken und deinen Hof damit." Vor Schreck riß der Bauer den Mund auf und brachte ihn eine Weile nicht mehr zu. In seinem ganzen Leben hatte er noch nicht solche Worte einstecken müssen. „Ich will dir was sagen. Du hast der Regina den Kopf ver dreht. und da meinst du. daß ich auch so blöd bin. Und weißt, was ich jetzt von dir verlang? Du gibst

mir dein Wort, daß 'ds aus ist zwischen der Regina und dir." „Das ist ja lächerlich", sagte Ambros ruhig. Dieser aufgeregte Mann langweilte ihn allmählich. „Du sollst mir dein Wort geben!" Das war wie ein Aufschrei, an dem Ambros nicht mehr ge langweilt votbeihorchen konnte. Er blieb stehen, sein Gesicht war plötzlich gestrafft, zwischen seinen Augen stand eine dünne Falte. „Ich Hab gelernt. Sonnlechner, als Soldat mein Wort für andere Dinge zu geben. Es tut mir leid. Gregor Burgmayr

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.12.1930
Umfang: 6
.) 1. Schoneitin Maria, Lana: Regina Mar gherita. 2. Trenkwalder Francesco, Merano: Principe di Piemonte. 3. Nefurzer Bernardo, S. Leonardo i. Pass.: Lutti. 4. Dietl Francesco, Silandro: Regina.Mar gherita. , 5. Gruner Matilde, Naturno: Regina Elena. 6. Mair Francesco, Tirolo: Albina e Gins. Colombo. 7. Hofer Giuseppe, Stulles: Citta di Este. 8. Weitlaner Rosina, Monguelfo: S. Giorgio. Z. Bichl Elena, Dobbiaco: Regina Mar gherita. 1V. Schrott Maria, Sarentino: Regina Mar gherita. 11. Einhorn Luisa, Bolzano

: Regina Elena. 12. Wäldmüller Norberto, Bolzano: Cesare Battisti. 13. Marsoner Ivo, Caldaro: Regina Mar gherita. 14. Gaier Francesco, San Michele Appiano: Regina Margherita. 13. Hilpold Gius., Castelrotto: Regina Mar gherita. 16. Trobinger Ida, Siusi di Castelrotto: Cri-, stoforo Colombo. 17. Hipoldo Emma, Terlano: Valentino Coda. 18. Jnnerhoser Giuseppe, Gries (Bolzano): Vittorio Emanuele il. 19. Sanier Giulia, Cornaiano: Rosa Mussolini Maltoni. 20. Arnold Antonio, Valdaora di Sopra: Chiesa e Filzi

. - 21. Gamper Enrico, Velturno: Regina Mar gherita. 22. Krapf Carlo, Chiusa: Principe di Piemonte 23. Kanaider Francesco, Chiusg: Ippolito Nisvo.. 24. Psenmer Agnese, Novaponente: Regina Margherita. 25. Deiori Albino, No valeva nie: Regina Mar gherita. 26. Blaas Berta, Vadèna: Guido Brunner. 27. Dalvai Giovanna/ Tires: Giovanni Vin centi. - 28. Auer Francesco, Brunico: Caterina Tono. 29. Turuwalder Augusto, Brunico: Regina Margherita. 30. Avoledo Matilde, Brunico: Paolo Bosetti. 31. Hilber Ottilia, Riscone

: Paolo Bosetti. 32. Verger Gasparo, San Lorenzo: . Quintino Sella. - N- Ruber Ernesto, S. Lorenzo: Regina Mar gherita. 34. Hellserger Rosa, S. Giorgio, San Giorgio. 35. Terleth Paola. Glcno lMontagna): Paolo Boieu. Mit dem Preisabbau muß es ernst werden Strengste Maßnahmen gegen die Widerspenstigen — Der Verband der Kanflente schreitet ein Eine Sitzung imProvinzialwirtschaftsrat Unter dem Vorsitze des Präfekten S. E. Mar' ziali trat gestern vormittags die Leitung

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 18.04.1945
Umfang: 2
Sohönwltz; HauptschrUtlclter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst: Hermann Flak; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen-Erixen) Und das JUfo&n tyM wivUc... 41 Roman von Hans Ernst Orheberreehtschutz; Deutscher Boman-Verlag Klotzsohe (Bez. Dresden) Daheim hatte sie nie mehr ein Wort über Ambras gesprochen. Die Mutter hatte sie auch nie mehr gefragt, hatte in der ersten Zeit nur zuweilen forschend ihre Augen lm Gesicht des Mädchens haften lassen, und Regina wurde die ersten

paarmal etwas ver legen dabei. Aber mit der Zelt gewöhnte sio sieh daran, ja, sie brachte es zu einer Meisterschaft im Verbergen dessen, wn» niemand wissen durfte. Und doch war Regina unruhiger denn je- Früher war sie zum Beispiel niemals nach der Bachsehmledo gegangen, und nun fand sie den Wog so oft dorthin. Sie befreundete sich mit den Kindern der Bärbel und sie schaute gern die Geschwister des Ambros an, aber es war keines so wie er. Die Kinder in der Schmiede waren mitt lerweile auch schon groß

, weil sie anmihmeu, daß die Sonnleohnertoohter des Gallus wegen käme, der fast gleichaltrig mit ihr und ein stram mer Bursche war. Einmal fragte der Llaehsehmied das MUd eben; „Was sagt denn ilejn Vater, wenn du so oft zu uns kommst 1 ' Da verplapperte sieh Regina, indem sie unbekümmert lachte; „Er weiß es ja gar net.“ „Ah, darum. Aber wenn er’s wüßt!' Regina schob dio Unterlippe vor, mul es suii aus wie eiu trotziger Widerstand. Plötz lich wirf sie den Kopf hoch. „Der Vater mag euch net leiden. Warum

. Oh, er kannte sieh aus und dachte sieh seinen Teil. Er schaute dieses blühjunge Menschenkind mit ge mischten Gefühlen au und wußte nicht recht, welchem Gefühl er am meisten nach geben sollte, dem des Stolzes oder dem des Mitleids. Da fragte Regina unvermittelt: „Wann kommt denn euer Ambros wie der ln Urlaub!' „Warnmf' Da wurde Regina rot bis unter die Haar wurzeln. Sie ärgerte sich, daß sie ihre Neu gierde nicht besser im Zaum gehalten hatte. Irgendwie aber hatte sie Vertrauen zu dem alten Manne, der sieh

seiner Gefühle mit einem Male klar war. Er war stolz auf sei nen Sohn, dem so ein prächtiges Menschen kind iu Liebe zugeneigt war — und es war Mitleid mit dieser Regina Burgmayr, weil in« Lieben als ein abwegiges Verirren be- trachtet werden würde. Und so wie er den honnleehnor kannte, war Wille und Zorn genug in dem Manne, seine Tochter wieder hinzureißen auf den richtigen Weg. „Ich weiß net wann er kommt, der Am bros . sagte er dann. „Kann sein bald - kann aber auch sein erst im Herbst

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 31.12.1925
Umfang: 16
! Ich 'Hab' gemeint, es schafft jetzt die Regina. Warum habt Ihr sie denn sonst bei Gericht volljährig machen lassen?' spot tete der Knecht.' „Das ist Formsache... Schaffen tut, wer das Geld hat. Und «in Weib darf über haupt nicht schaffen.' „Ah ja, das Geld hat eben die Regina: sie kann die Tausender nur so vom Weg auf klauben. Und rvenn's g'rad «inen Mann braucht zum Schaffen, dann wird sich die Regina schon zu helfen wissen, «hihihi.' „Du alter Dachskopf, jetzt kenn ich mich aus mit dir,' schimpfte der Jörg

und wenn die Regina am End' doch den Plein- felider ausgibt? — Dabakxch, alter Hauser, laß dir keine Nebel um das Dach flatternl Das glartbst selbst nicht. — Die zwei find ja län«gst schon hintereinander wie die Deich sel und der Wagen, wie der Fisch und der Köder. — Und umsonst wird sie das viele Geld auch nicht angenommen ha«ben. — Aber hat sie's wohl vom Konrad? — Natür lich, Hauser, von wem denn sonst? Ist er ja alleweil da und das MM hat feit Weih nachten keinen Schritt außer das Dorf ge macht

sind schlaue Köpfe und las sen sich von ni««mand ins Matt schauen. Mele Dinge sind mir verdächtig. Warum wehrt er sich auf einmal so gegen den Wintersen- «ner? Warum ist er ganz verloren und hin- tersinnig gewesen, als er am Stefanslag di« Regina da aufgesucht hat? — Und a«m Stefanstag muß er ihr das Geld gebracht haben. Dom selbigen Tag an ist das Madl., ganz anders, lustig und doch wieder nach denklich. Tut auch akkurat f«U dem Tag so viel in der Kammer packen und mustem. «— Und am Neujahrstag

. Und wenn der Konrad und die Regina es heimlich hal ten wollen, dann kommt durch den alten Hauser auch nichts auf! Ich weiß eigentlich nicht, warum ich an d e m Paarl so den Lap pen gefrösten «hob' Ja, ja, die Regina ist so viel ein gutes, braves, nettes Mensch! und ich Hab' sie alleweil gern gehabt; aber auch der Konrad ist ein prächtiger, strammer Kerl, wie man nit drei in der Gemeinde fin det. D i e zwei passen zusammen wie zwei Kreuzerwecken, freut mich, daß fie Zusam menkommen. Jetzt bleib' ich erst

und schlug sich durch die hintere Tür ins Freie. Ball) darauf traten- die Regina und der Pleirrfelder Konrad durch die vor dere Tür ins Haus und lenkten ihre Schritte der Stube zu. Die Regina war ein «bild- hü«bsches Mädchen «mit überaus feinen Zügen, dunkelblonden Haaren und treuherzig schau enden braunen Augen; ober in ihrem Ge baren lag etwcts Aengstliches, Zaghaftes. Der Bursch ließ sich am Stubentisch nieder, während «das Mädchen beim Durchschub und beim Kammerbtoch vorsichtig Nachschau hielt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 8 von 16
Datum: 24.12.1925
Umfang: 16
ist, sirch die Gelder nicht mehr ruhig.* „Was? Die Mariann' ist gestorben?* heulte der Greis auf. „Oooh, die Mariann'! — die Marionn'l.... Barmherzig« Gott, DerzÄhunigl Das Geld! Das ver fluchte Geld! . . . Alle -Men daran ver derben und sterben.'^ Bestürzt schaute der Jüngling aus den M- ten. Nach ein« Weile sagte er im düsteren Ton: „Die Regina hat jetzt bös« Zeiten und.. .** „Die Regina! Die Regina I — Das liebe, liebe Kind!' unterbrach ihn der Greis in - heißer Erregung. „Sag', ist sie groß und brav

-m mben, kein unredl- >:r Kreuzer — ich kann damit tun, was ich will.' Mit diesen T?orte riß der AÄe ein Boden- b' rw'f, halte eine dic'? Briestasch^ aus donr Versteck und begann die großen Bank noten <asf den Tisch 'u zählen. Der Bursche rf'-'uife mit weitgieöffnstsn Augen zu, bracht« aber vor Staunen kein Wort hervor. Erst als ihm der Alte den Geldbußen zuschob, 5c wieder Leben in sein- Gestalt: „Und das alles gehört der Regina? Es ist rein nicht zu glauben,' rief er jubelnd: „jetzt braucht

, als einen unredlichen Heller .Mgrei- fen, iüt' ich mir die Finger abhacken .... Wenn's nicht für die Regina wär', würd' ich dein Gell» frisch nimmer anrühren, könn test machen damit, was du wolltest.' „Hoho, Junge, nur nicht so hitzig! .... Alber du scheinst «in großes Interesse für das Mädchen zu haben . . . Ist d a s bloße Nach barschaft oder steckt was anderes dahinter?' Der Bursche wurde noch roter und stot terte: „ Ich ... j a, .. die Regina ... Ich gönn's HM der Regina das Glück.' „Ich merk' was. Das Mädchen

ist dir nicht ganz glleichgiltig; — sag' ja ober nein!' drängte der Alte, „ich muß es wissen, damit ich mein Bochalten darmach, regeln kann . . , es handelt sich um meine Ruhe.' „Ja — wenn du's schon wissen Mußt — ich Hab' die Regina gern — brauch' mich nicht drum zu schämen.' „Und das Mädchen? Weiß es um deine Neigung? Was sogt es dazu?' „Die Regina mag mich auch gut leiden . . Wir sirtt) eigentlich schon hrmdeleins mitein ander gervofm: haben ausgemacht, noch ein paar Jährlein tüchtig zu sparen, bis dort wären

auch die dreihundert Gulden von mei ner Mutter aufs Doppelte angewachsen und wir hätten es wagen können ... Da sind aber auf dem Stuilbenhof die Gelder unruhig geworden und-die Regina soll auf einmal vt. .tausend Gulden hor-nszahlen Ho denn hernehmen? Der Hof war schon unter dem alten Bauer überschuldet und seitdem sind die Güter um «in Drittel im Werte gesun ken. Da blieb also nur «im Ausweg: Gold zu heiraten.' „Ja, Geld zu heiraten!' schrie der Akte wieder in aufbrausendem Zorn. „Geld! — Gold! — Geld

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 19.05.1890
Umfang: 8
an Geist und Körper müde und matt abends in M. an. Als er sich jetzt neben Regina auf eine Rasenbank niederließ, und das Mädchen noch immer in dösterem Schweigen verharrte, sagte er: „Regina, sorge nicht um mich, ich finde schon wie der eine Stelle; wer arbeiten kaun, kommt nicht um. Fürs erste gehe ich nach meiner Heimat, da lebt mir noch ein Verwandter, der vor einem halben Jahre au mich geschrieben hat.' Regina schien auf diese Worte, die für sie Beru higendes enthalten sollten, kaum zu achten

, und fast unverständlich presste sie heraus: „O, diese Frau, ich hasse sie, ich habe sie immer gehasst!' HanS suchte sie zu beschwichtigen und sügte hinzu: „Jetzt gilt es, dass Du auf Deiner Hut bist. Sie wird auch gegen Dich «och BöseS unternehmen.' „Mag sie's! Ich hasse sie desto mehr!' „Arme Regina, was gibt Dir Dein Hass für eine Waffe gegen sie? Du musst geduldig ausharren! Bedenke, Dein Schicksal ruht einzig in Deines Vaters Hand!' Jetzt erfasste das Gefühl des MleinsteheuS daS Mädcheu iu feiner

Ilerdinand H. von Hirot. Geschichte seiner Regierung und seiner Länder. Von Dr. Josef Hirn. 2 Bände mit Porträts Ferdinands und Philippine Welsers. fl. 12 5<>. «Fassung, Kind, so leicht soll es ans Sterben nicht gehen! Ich habe Deiner Mutter schwören müssen, Dich nie zu verlassen! Gehe ich aus dieser Stadt, so verlieren wir uns doch nicht aus den Augen; .ich komme schon wieder einmal her und sehe, wie Dir'S geht.' Plötzlich hielt er iune und ließ Regina loS, und das Mädchen hatte noch nie ein so von Hass

und Wut entstelltes Gesicht gesehen, wie daS ihres Freun des in diesem Augenblick; erschrocken folgte sie der Richtuug seiner Blicke und sah, dass Leonhard, in die Allee einbiegend, nur noch wenige Schritte von ihnen entsernt war. HauS presste krampfhaft des Mädchens Hand, als der Student, sie erkennend, sich ihnen näherte. „Regina, Du wirst Dir Deinen Teint verderben, warum hast Du keinen Sonnenschirm mitgenommen? Ah, Hans, Sie sind'S.' „Ich weiß alles. Da sehen Sie wieder, was Ihre Znnge angerichter

. Nuu müssen Sie Jselbach Valet sagen. Aber seien Sie ruhig, wir wolle: sehen, ob noch ein gutes Wort von mir' — So absichtlich leichtfertig der Student auch sprach, er konnte doch den Satz nicht vollenden. „Herr,' rief der Müllerburfche, 'nähme ich nicht Rücksicht auf dieses Kind' — „Nur nicht tragisch, Hans,' lachte der Student, „wir sind nicht mehr in Jselbach. Gehen Sie ge müthlich von danuen, und Regina wird unter meiner Leitung die Rückkehr antreten; komm Regina.' Ohne eine Bewegung

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 31.03.1934
Umfang: 8
auf der Regina Elcna-Proinenade !l1 Uhr: Konzert der Musikkapelle von Lagundo u. dcr Dopolavorokapelle von Merano auf der Re gina Elena-Promenade 15 Uhr: Jcstzug „Der Triumph der Flora' darauf folgend zwei Aufführungen des Ballett- , korps unter Begleitung durch das Kurorchester: „Der Flannnentanz' und „Der Tanz der Faune und der Nlnnphe»' 20.15 bis 22.15 Uhr: Konzert der Kathol. Vereins- kapelle Im großen Saal des Kurkafinos: Oster-Galaball ZNontag, den 2. Slprit 10 bis 1Z.30 Uhr: Konzert der Musikkapelle

von Maia Bassa auf der Regina Elena-Promenade 14.30 Uhr auf dem Sportplatze in Maia Bassa: Baucrn-Galoppreiten und Konzert der Musik kapelle von Marlengo 20,15 bis 22.15 Uhr: Konzert der Musikkapelle von Lagundo auf der Regina Elena-Promenade. A n m erknng : Verkauf der Abzeichen, die znm Eintritt zu allen auf der Regina Elena-Proinenade mährend der drei Tage stattfindenden Festlichkeiten berechtigen, im Kiosk ans der Promenade und in allen Tabaktra fiken der Stadt. Preis pro Stück Lire S.— Borverkauf

, Villa Paulina; Freifrau von Thielmann Kathi, Scharfenberg, Villa Paulina; Freifrau von Waldenfels Helene, Döhlau, Hotel. Concordia; Flohr Otto, Senator und Konsul, mit Familie, Hotel Minerva: Marchese De Angelis Effrem Massimo, Napoli, Hotel Regina; Graf Hahn Fer dinand, Neuhaus, Hotel Parc; Gräfin von Hahn Alice, Neuhaus, Hotel Parc. Hotel Aders, Maia Alta, sind abgestiegen: Generaldirektor der Bayrischen Archive Dr. Ot to Riedner, München; Geheimrat Prof. Dr. Lafo- ret, Würzburg: Prof. Dr. Gustav

mit großem Erfolg gespielte, sehr schwierige Jazz komposition „Die Tigerjagd' Ferner Negerlieder, gesungen vom „Trio Vocale' mit Guitarrebeglei- tung. Amüsante Tanzspiele, großes Ostereier fischen und andere Belustigungen werden eine recht fröhliche Stimmung auslösen, so daß dieser Osterball wieder ein gesellschaftliches Ereignis sein wird. Der Ball beginnt um 10 Uhr. Sonnig, freie Lage, zentral, alle Komforts. , > .Pension Lire MG' Eingang: Promenade Regina Margherita Merano. Aonzerte äes Uurorchesters

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 03.06.1890
Umfang: 8
. Diese Berichte gaben anfangs ihrer Eifersucht keine weitere Nahrung. Ihr Geliebter führte im ganzen ein regelmäßiges Leben. Er war mit der Bürger- stnnde zn Hause und hatte keinen Umgang mit Frauen. Dass er zur Familie Msrlitz gieng, war natürlich, und Jnstel hatte ihn noch nie mit Regina allein gesehen. So waren drei Monate seit Justels Dienstantritt vergangen, und regelmäßig empfieng er nach jedem seiner Berichte von Frau Babette seinen blanken Thaler. Der Tag, an dem wir Frau Babette im Anfang

Du heute?' Unwillkürlich streckte sie dabei die Hand nach dem Bogen, aber heute hatte Justel keiueu solchen Bogen mitgebracht, sondern flüsterte, geheimnisvoll sich ihr nähernd: „Frau Müllerin! Gestern war die Regina bei uns und der Herr war — ach, so sehr freundlich zu ihr, ich habe ihn noch nie so gesehen.' Frau Babette musste ihre ganze Kraft aufwenden, uni sich zu beherrschen. „Was sprachen sie?' presste sie hervor. „Alles konnte ich nicht verstehen, aber von Liebe und einem Brief redeten

sie und auch von einer Reise und dann auch von Ihnen.' „Was sagten sie von mir?' „Dass Sie eine böse Frau wären und nicht ver dienten, auf der Mühle zu sein, meinte die Regina.' „Und was sagte er, ich meine, mein Vetter?' „Alles, Fran Müllerin, konnte ich ja nicht ver stehen, er sagte sast weiter nichts als: „liebe Re gina,' darauf giengen sie zusammen fort und ich glaube auf der Treppe haben sie sich' — „Nun was — Justel? Du sagst es mir!' schrie Frau Babette. „Ich glaube, auf der Treppe hat der Herr die Regina gar

von Schnee bedeckt !' Mit diesen Worten trat Regina in ihr kleines be hagliches Zimmer ein, in dessen Ofen das Feuer neck lustig prasselte. Antonie, mit der sie das Zimmer noch immer theilte, saß am Fenster mit einer Perlenstickerei be schäftigt, augenscheinlich einem Weichnachtögefchenk, für den Geliebten. „Wie konntest Du Dich nur bei diesem Wetter aus dem Hause wagen!?' erwiderte die Freundn:, ihr Hut und Mantel abnehmend. „Geschwind gebe an den Ofen und warme Dich!' Regina folgte der wohlgemeinten

Weisung, während sie begann: „Denke Dir, Antonie, ZachinSkh ist noch nicht zu rückgekehrt, ich fand seine Wohnung sogar verschlossen, nicht einmal der Justel ließ sich blicken, der mir vielleicht hätte Auskunft geben können.' „Er wird schon kommen,' tröstete Antonie indem sie ihre Arbeit wieder zur Hand nahm. „Ja einmal muss er zurückkehren, aber wann?' „Liebe Regina, Du bist auch gar zu ungeduldig!' „Ungeduldig? Ja in diesem Ton kannst Du und auch die Mama schon Reden. Ihr beide habt kein Blut

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1919
Umfang: 8
alles dörren, was da grünt und blüht. Und die schwüle Luft brennt die Brust und macht das Atmen schwer. Nur die summenden Insekten fühlen sich wohl und tauzen und schwirren. > ' Dort, am Horizont stehen Wolken, schwarz und dräuend. Schwerfällig, unmerklich fast, wälzen sie sich vorwärts Gewitterschwüle. — Auf weitem Felde steht Mutter Regina und jätet Unkraut. Gebückt steht die kleine zusamme«- geschMApfte Gestölt. Die schwieligen, abgearbeiteten Hände wühlen mit Hast in der heißen, trockenen Erde

, und die knochigen, ungelenken Zinger stechen sich an den scharfen Disteln wund. Von der runze ligen Stirne rinst der Schweiß in großen Tropfen. IZoch drei, — zwei Furchen, — da endlich Wen-sie sauber und ordentlich, und das alte Frauchen seufzt erleichtert auf; dann sinkt es er mattet hin auf den steinharten, heißen Boden- Ja, — wenn's ums tägliche Brot geht! Wer «atte in früheren Jahren gedacht, daß Mutter Regina heute wieder so schwer arbeiten müßte, wie sie es tat, als ste noch junge Witwe, und ihre Kinder

klein waren. Eigentlich war es damals leichter gewesen wie letzte ste hatte es ja freiwillig getan. Der Jakob und die Sofie hatten nie dar» ! ben dürfen; eher hätte sich Mutter Regina die. fleißigen Hände blutig geschafft. Das war eine schlimme Zeit gewesen «nd doch hatte sie sich glücklich gefühlt; es »ar ja für die Kinder. Wenn sie abends heimgekehrt war vom Wasch zuber,'wo sie tags über um geringen Lohn gesta»- den hatte, würden die nach Bestreitung der nöti gen Ausgaben noch übrigen paar Rappen

hübsch beiseite gelegt. „Später, Mutter, wenn wir versorgt sind, ruht Ihr euch aus,' hatte es geheißen. Bald war der Kinder Lehrzeit beendet gewesen. Jaksb hatte als Schuster schnell Kundschaft und Sofie war eine tüchtige Schneiderin geworden. Dann hatten sie beide geheiratet, die Sofie ^mit einem Land wirt» Jakobs Frau, eine Freundin seiner Schwester, War ebenfalls Näherin. Mutter Regina hatte es damals noch nicht gut haben wollen. „Wenn ich einmal gebrechlich bin und nicht mehr verdienen

war alles verteilt gewesen und die Kinder hatten Mutter Regina geherzt und geküßt, jene Regina, die jetzt todmüde auf dem harten Ackerbo den ruht. — ^ So gut hat sie's gehabt beim Jakob, wo sie den ersten Monat zubrachte, daß sie am letzten Tage noch die Hälfte von dem hergab, was für ihre etwaizen außerordentlichen Bedürfnisse vorbe< halten hatte. — Und bei der Ssfie erst: „Aber, Mutter, steh doch nicht so früh auf,' oder „nehmet doch dies Stückchen Mersch, es ist saftiger, — bleibt doch nur ruhig sitzen

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