war, aller seiner Kron- rechte und machten den Palatin zum factischen König. Die Polen verlangten einen unabhängigen Landtag, mit einem unabhängigen LandeSministerium und sogar Herstellung des alten Polens; die Böhmen hatten sogar schon von dem bekannten MinisteriumPillers- dorf die Zusage eines unabhängigen Ministeriums, einer factischen Trennung erhalten; die Italiener standen in Waffen und riefen: Tod den Deutschen; aus allen Provinzen ertönte aus dem Munde der Revolutionspartei und der von ihr Geblendeten
sich wie Helden deine Söhne in der kaiserlichen Armee? War es für die Autonomie, die Unabhängigkeit der einzelnen Provinzen des Reiches . oder war es nicht — für dessen Einheit, die kaiserliche Macht, das kaiserliche Recht? — Die Revolution wollte Zertrümmerung des Ganzen durch Unabhängigkeit der einzelnen Theile, durch Uebertragung der souve ränen Gewalt an die höchsten Behörden der Provinzen, an die Provinziallandtage, Provinzialständeversammlungen, durch Herab- drückung der kaiserlichen Macht
Selbst- ständigkeit der Provinzen mit einer hinreichenden kaiserlichen cen- tralen Macht nicht unvereinbar sei, und das Werk der Reorganr'sa- tion in einer beiderseitigen Ausgleichung hätte bestehen sollen. Wir wollen in Theorie diese Ansicht nicht bekämpfen, denn es handelt sich hier nicht um Theorien, sondern um praktische Mög lichkeit und Zuträglichkeit. Auf dem Boden der Wirklichkeit, der factischen Zustände stehend, behaupten wir aber, daß in Oesterreich eine Selbstständigkeit der Provinzen in Gesetzgebung
ihm in die Hände drückte, wegwerfen wollte? Was würde in Italien bei neu aufzustellenden Provinzial- behörden mit autonomer Gewalt, was in Böhmen, was in Polen geschehen? Bleibt in allen diesen Provinzen dem Monarchen eine andere Wahl, als die Zügel der Leitung deS Ganzen, die Gesetz gebung, die Regierung, Justizpflege unmittelbar in seine Hände zu nehmen, ist dieses nicht die einzige Bedingung, unter der diese großen Provinzen dem Kaiser erhalten werden können? Wir behaupten, daß vom ersten Augenblicke
an, wo diese Zügel der kaiserlichen Hand entfallen, alle diese Provinzen und mit ihnen noch andere in eine Bewegung gerathen werden, welche direct vom Centrum deS Reiches weggeht, und daß ihre Trennung unausbleiblich ist, wenn sie nicht mit Gewalt der Waffen verhindert wird. — Soll aber der Beruf der herrlichen österreichischen Armee nun darin liegen, die von einander wegstrebenden Theile mit Gewalt zusammenzuzwingen?! Soll nicht eine organische Einheit deS Reiches begründet werden, welche in sich schon