sind keine größeren Kampfhandlungen gemeldet. Texas und Arizona. (Korrespondenz aus Berlin.) Einem Diplomaten verzeiht die Welt eher alle Sünden gegen die zehn Gebote, als einen Verstoß gegen das elfte, das da heißt: Du sollst dich nicht er wischen lassen. Darum hat die Geheimdiplomatie seit ältester Zeit ihre Wege so kunstvoll wir nur möglich angelegt. Nichts Unerfreulicheres, als wenn ein insgeheim vorbereiteter Plan dem Gegner vor zeitig enthüllt wird. Herr Zimmermann hat mit seinem Plan, Texas und Arizona
hat, oder ob er auch diesem auf dem Weg durch die Associated Preß bekannt geworden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Sicher ist nur. daß der erste Sterbliche, der von dem Plärr erfuhr, der war, gegen den er , sich richtete, nämlich der Präsident Wilson. Sicher ist, daß Wilson diesen Plan schon lange kannte, be vor Zimmermann erfuhr, daß er ihn kannte. Dar aus ergab sich für die deutsche Diplomatie in Spiel und Gegenspiel mit der amerikanischen eine Situa tion, die man, unr einen ganz gelinden Ausdruck zu gebrauchen, als sehr unerfreulich bezeichnen
, das seit zweiein halb Jahren der Verbündete unserer Gegner ist, könnte von der Entente abschwenken und ins Lager der europäischen Mittelmächte übergehen, entzieht sich der allgemeinen Kenntnis. Sicher, wenn Herrn Zimmermann der Plan gelungen wäre, den inan je nach Auffassung als grandios oder grotesk bezeich nen kann, er wäre für viele in Deutschland der Held des Tages gewesen. Aber der Plan mißlang und so ist es müßig, lange darüber zu streiten, ob auch nur ein hundertstel Prozent Wahrscheinlichkeit
für sein Gelingen vorhanden war. Die offiziöse Presse Deutschlands beschränkt sich in der Hauptsache darauf, zu erklären, daß der Plan des Herrn Zimmermann nioralisch einwandfrei ge- wesen sei. Ein Staat habe das zweifellose Recht, Bündnisse zu suchen für den Fall, daß er mit ande ren Staaten in Krieg geraten sollte. Das ist zweifel los richtig, aber das Interesse an dem Thema ist mit dieser einlvandfreien Feststellung nicht er schöpft. Sicher ist es doch nicht die Aufgabe der Di plomatie, durch ihre Handlungen