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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1914
Umfang: 16
fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem dösen Jungen geredet, Nando

?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; -wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon." „Nimm dies für dich", erwiderte Helene gereizt. Während der nun folgenden Pause, die einen sehr pein lichen

werde. Was hatte sie denn gegen die arme Waise? Man mußte kein Herz haben, um Nando nicht zu lieben. Dies sagte sie auch zu ihrem Bruder, als sie den Wagen bestiegen, um eine letzte Erziehungsanstalt zu besuchen, welche man ihnen empfohlen hatte. Das Haus lag inmitten eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war -auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul

. „Die Eltern hüben 'das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land

, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind'*während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zinrmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern

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Tiroler Post
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Seite 18 von 24
Datum: 26.06.1914
Umfang: 24
. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als rch drr gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu o>Wli. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern

gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße. „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an- rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: u ”} Qn b0It der Beaufsichtigung

war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können" sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei.'" „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. .„Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" ' „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache

nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau

, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn kernen Unterricht bekomme

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 22.06.1902
Umfang: 16
vermählten nach kurzem Abschied nach der nächsten Bahnstation, von wo der Schnellzug sie nach der Reichshauptstadt entführte, wo sie die erste Zeit ihres jnngen Glückes ver leben wollten. Sie saßen eng aneinandergeschmiegt und blickten in die im Mondlicht schimmernde, blühende Mai nacht hinaus; die junge, schöne Frau schmiegte still den Kopf an die Brust des Mannes. „Bist Du glücklich, mein Herz?" fragte er zärtlich. „O Paul, ob ich's bin!" „Bangt Dir nicht?" „O nein! Ich habe um Deinetwillen

alles verlassen, aber ich weiß auch, um welchen Preis." „Ja, Du armer Schatz hast viel ertragen um meinet willen, Mißachtungen aller Art, weil Du Dich unterstandest, einen „Vagabunden" zu lieben und Dich ihm schenktest aber Du wirst es nicht bereuen!" „Bei Dir ist meines Herzens Heimath!" „Meine süße, kleine Fee, mein Liebling!" „Paul, Du mein einziges Glück!" XX. Und nirgends auf der ganzen Welt Fühl' ich so frei mich von Beschwerde, Du guter Gott, erhalte lang Mir meinen Himmel auf der Erde. Volkslied

über uns, aber so geht es ja allen Menschen. Nach unserer Trauung kamen wir hierher und verlebten selige Flitterwochen hier bis zuui Juli, wo Paul in München engagirt war. Dort ließen wir uns häuslich nieder; als wir anderthalb Jahre dort waren, kam Hilda zur Welt. Wir waren hocherfreut, Paul ganz außer sich vor Glück; da, das kleine Ding war erst wenige Wochen alt, kam eine Sängerin, deren Liebe Paul einst um meinetwillen verschmähte, an die Bühne, wo mein Mann thätig war. Ihre Leidenschaft hatte sich in Haß

. Aber der Aufenthalt war uns doch verleidet; dazu war Paul beständig unwohl; die Luft konnte er nicht vertragen; auch Onkel Walter gefiel sein Zustand nicht; er rieth uns fortzugehen. Wir warteten, bis Pauls Engagement abgelaufen, und gingen nach Breslau, wo Onkel Waller, der sich dort eine Villa gekauft hatte, uns mit Sehnsucht erwartete. Und nun kam ein schweres Herzeleid über mich, das erste in meiner Ehe. Paul, der wie schon gesagt, in München sich sehr leidend fühlte, hatte sich die vielen Aufregungen

so zu Herzen genommen, dazu die anstrengende Reise: er legte sich in Breslau angekommen sofort zu Bett und wurde sterbenskrank. Der Typhus hatte ihn erfaßt; wochenlang schwebte er in großer Gefahr; der Onkel sagte mir, daß ich mich auf alles gefaßt machen müsse. Ach Gott, diese Angst um mein Alles! Wie zitterte ich! Aber meines Mannes jugendkräftige Natur überwand glücklich den Höhepunkt; er fing langsam an, sich zu er holen; der gute Onkel war bei der schweren Pflege meine rechte Hand; ohne ihn wäre Paul

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 06.04.1902
Umfang: 16
mein Junge, mach' es Dir recht bequem, komm, stoß an, es lebe, was wir lieben!" „Auf Dein Spezielles, mein lieber Walter! Hoch soll er leben!" sang Paul fidel. „So Hab' ich es gern!" sprach. Walter. „Mit einem treuen, guten Gesellen beim heißen Punsch vereint, tausche ich mit keinem Herrscher der Erde." „Ich wundere mich, Walter, daß Du heute nicht mit Signora Cervelly und den andern bei Salviati soupiren wolltest," meinte Paul schelmisch. „Höre, Junge, Du bist ein Filou, die schöne Diva

wird den alternden Degenfeld nicht vermissen; läßt sich lieber von dem schneidigen Maestro Santini hofiren und von den Kavallerieleutnants anhimmeln; der Walter hat nie verstanden, Süßholz zu raspeln; erzähle 'mal, Paul, wie hast Du denn Urlaub bekommen? Nur Deinethalben hat der Alte den „Vampyr" drei Tage verlegt; ich war einfach baff, als ich es hörte. Du hast doch einen riesigen Stein im Brett bei ihm." „Was wollte er denn thun? Ich habe einmal darauf bestanden, ich sehnte mich -so, wieder 'mal daheim

eine rechte Weihnacht zu feiern, es ist das erste Mal, seit' seit ich " „Unter die Komödianten gerathen bin!" ergänzte Degenfeld. Paul schwieg und rührte sinnend in seinem Punschglas. Der Heldentenor beobachtete ihn eine Weile, dann legte er ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Paul, wie alt bist Du eigentlich?" Der schaute verwundert drein. „Vor kurzem dreißig geworden!" ..So erlaube nur ein offenes Wort. Ich als älterer Fre-n^d sage Dir, daß es jetzt für Dich an der Zeit ist, zu heirathen

. Die Kollegen nennen Dich den Musterjungeu, und mit vollem Recht, ich bin stolz auf Dich; Du bist wie Du sein sollst als Künstler und Mensch, ein braver, lieber Kerl, an dem ich meine Freude habe." „Aber Walter!" wehrte Paul gerührt. „Ich schmeichle nicht, Gott behüte, cs ist so, ich weiß aber auch, daß Dir etwas fehlt. „Mir — wieso denn?" „Jawohl, Dir, und ich sähe Dich so gern recht von Herzen glücklich, nein — unterbrich nckch nicht, Du willst sagen, daß unsere hohe, herrliche Muse, der Du Dich ergeben

, lieber Kerl!" sagte Paul weich und reichte ihm beide Hände herüber; warmes Mitgefühl schimmerte feucht in seinen großen Augen. „Ich fühle mit Dir!" In Dcgenfelds Zügen arbeitete es heftig, erst nach einer Weile tonnte er weiterreden. „Mein braves Weib, mein herziger Sohn, sie waren mein ganzes Erdenglück; Gott hat es genommen, ich murre nicht, aber die Erinnerung an jene herrliche Zeit vergoldet mir mein einsames Leben. Sieh, Paul, das, was ich an Lottens Seite genossen, das selbe wünsche

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.08.1940
Umfang: 4
sevnfehen - eine Seut/che ttvfintnmg Jum 80 . Geburtstag des Erfinders Daul nipkow - Dank und Hnerkennung des deutfdjen Volkes (Von Dr. Herbert Engler, kommissarischer Intendant des Fernsehsenders „Paul Nlpkow“, Berlin.) „Am Weihnachtsabend 1883 endlich, als ich ohne Baum und ohne Kerzen in der Philippstraße in Berlin saß, wurde alles zu Papier gebracht und irgendwie gelang es mir auch, die zwanzig Mark zu bekommen für die Patentanmeldung, und am 6. Jänner 1884 lag alles im Patentamt

." So be schrieb Paul Nipkow anläßlich der Eröffnung des Fern sehsenders „Paul Nipkow" am 29. Mai 1935 seine eigene Er findung, die grundlegend wurde für die gesamte Fernsehent- wicklung der Welt. Die Nipkowsche Erfindung, wie sie in der Patentanmeldung festgehalten ist, zeigt eine für Patente überaus klare und voll ständige schematische Darstellung des Fernsehvorganges. Zwei mit gleicher Geschwindigkeit laufende Motore, einer auf der Sende- und einer auf der Empfangsseite, treiben je eine Nipkowscheibe

Punkte verschiedener Helligkeit wahrnimmt, aus denen sich dann das vollständige Bild Mfammenfetzt. Die Genialität der Erfindung Nipkows wird erst dann klar, wenn wir wissen, daß es über vierzig Jahre gedauert hat, bis Sie technischen Mittel soweit fortgeschritten waren, daß ge eignete Photozellen, Verstärker und Lichtsteuerungsmethoden konstruiert werden konnten, um den ersten Fernsehsender in Betrieb zu nehmen. Inzwischen ereilte Paul Nipkow das Schicksal vieler Erfinder. Ohne reale Unterstützung

konnte er die fälligen Raten der Patentgebühren nicht aufbringen, und als auf der Berliner Funkausstellung 1928 zum ersten Male Fernsehen öffentlich vorgeführt wird, Fernsehen nach Paul Nipkows Erfindung, steht der damals 68jährige unter der Zuschauermenge von niemandem gekannt und beachtet. Es blieb der Reichs-Rundfunkgesellschaft Vorbehalten, Paul Nipkow die Ehrung zu geben, die seine grundlegende geistige Tat, auf der alle weiteren Fernseharbeiten von Forschern, Technikern und Ingenieuren

Fernseh-Uebertragung von den Feierlichkeiten des Tages der Nationalen Arbeit auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Die Fernseh-Arbeitsgemeinschaft wird unter Führung und maßgeblicher Beteiligung der technischen und künstlerischen Mitarbeiter der Reichs-Rundfunkgesellschaft und der Reichs post gegründet. Zu ihrem Ehrenpräsidenten wird Paul Nip kow ernannt. In Berlin und Potsdam werden mehrere öffentliche Fernsehstuben eingerichtet, die täglich das von Deutschen geschaffene Wunder des Fernsehens

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 28.06.1914
Umfang: 24
am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du. solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und elfterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Selene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand

auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon

aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester

. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des-Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn ; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen

sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn keinen Unterricht bekomme, daß man ihn mit der größten Sanftmut behandle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 11.07.1933
Umfang: 8
ver schwunden war!" Dr. Steidles Angaben nach habe Katechet Thöny das verhalten der Polizei scharf kritisiert, aber nicht die inkvi- minierten Worte gebraucht. Es seien damals auch dem Hei matwehrführer, Oberleutnant Klee, in unwahrer Weise ähnliche Worte wie dem Katecheten Thöny in den Mund ge legt worden, aber bei der Gerichtsverhandlung sei der staatsanwalts'chastliche Funktionär von der Anklage zurück getreten. „Die Dame tut Ihnen sehr leid?" fragte Soop. „Sehr," nickte Paul

, „ich will ihr unter allen Umständen behilflich sein." „Hm," machte Soop und sah Paul prüfend an. „Das Beste ist. Sie bitten die Dame, auf unsere Rückkunft zu warten, entweder hier oder in ihrem Hotel, und wir er ledigen erst die Angelegenheit mit Lafont, die vielleicht eiliger ist." Paul nickte. „Ich will nur meinen Hut und Mantel aus meinem Zimmer holen und werde ihr dann unten Bescheid sagen. Wenn Sie gütigst erlauben, möchte ich ihr gegenüber mein Inkognito noch nicht lüften. Das würde vielleicht eine längere

Auseinandersetzung ergeben. Sie glaubt, weil zwei Zimmer auf den gleichen Namen im Hotel genommen worden sind, daß Sie mein Sekretär wären!" Soop lachte. „Lassen wir sie vorläufig bei diesem Glau ben! Ihr Sekretär wird sich gestatten, vorderhand im Hinter grund zu bleiben." Paul lächelte ebenfalls und dankte Soop für fein Ent gegenkommen. Während Soop am Eingang des Hotels wartete, ging Paul in das Lesezimmer, wo er Nadja fand. Sie sprang so fort auf und kam aus ihn zu. „Hast du gute Nachrichten

von deinem Sekretär?" „Ausgezeichnete", sagte Paul, „aber ich muß deine Ge duld noch ein bißchen in Anspruch nehmen; ich muß sofort mit ihm zu Lafont, und das kann vielleicht eine Stunde dauern. Tue mir den Gefallen und gehe in dein Hotel. So bald ich fertig bin, komme ich zu dir." „Was wirst du mit meinem Stiefvater beginnen?" Zum ersten Male bediente sie sich dieses Ausdruckes und nicht des Wortes „Papa". Paul zuckte mit den Achseln. „Ich fürchte, ich kann nicht viel für ihn tun. Ich muß »s den Herre

nicht, daß ich ganz dir gehöre und daß du keine Rücksicht auf mich zu nehmen brauchst, die dir schaden könnte." Er küßte ihr die Hand. „Ich will alles tun, was in mei ner Macht steht. Komm, ich bringe dich zum Hotel hinaus." Paul begleitete sie durch die Halle und den Eingang des Hotels bis auf die Straße, ohne dabei Soops ansichtig zu werden. Nachdem er sich von ihr verabschiedet hatte, stand Soop Plötzlich hinter ihm. Er mochte also jedenfalls Nadja gesehen haben. Ms Soop und Paul das Büro des Bankhauses Lafont

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 01.07.1914
Umfang: 16
kaltblütig, wodurch sich Onkel Leo sehr ge schmeichelt fühlte. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich sortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan/hat?" „O, er weiß es sehr gut

", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo

eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen

. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein k»ankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine L-chwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte

das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „Lo haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenrosen
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Seite 2 von 4
Datum: 08.01.1916
Umfang: 4
Paul Holmers Braut war mit ihrer Mut ter zu längerem Besuch den Sommer übler auf Waldau eingctrofscn. Rasch waren sie und Pauls Schwester die besten Freundinnen geworden, die sich, wenn Mama ruhte und Paul in der Wirtschaft beschäftigt war, an heißen Tagen am liebsten mit Rudern auf dem kleinen, geheimnisvollen dunklen Waldsee ver gnügten, der zum Gute gehörte. Tie Sage ging, daß er unergründlich sei, daß er von Zeit zu Zeit sein Opfer fordere und keines wiedergebe. Das letztere entsprach

der Wahrheit: die Ursache waren die zahl losen Algen und Wasserpflanzen, die im See wucherten und sich wie Schlingen um den Körper legten, jedem Schwimmer zum Ver derben wurden und jeden Körper am See- gruude für immer festhielten. Eines Tages hörte Paul Holmer, als er durch den Wald heimwärts ging, einen gel lenden Schrei vom See her. Für eine Se kunde stockte sein Fuß, er glaubte die Stimme seiner Schwester erkannt zu haben. Da klang ein zweiter Schrei durch den Walld — und nun raste

er, ohne auf Weg und Steg zu achten, quer durchs Unterholz dem See zu. Das Unheil wollte es, daß er sich von jener Seite dem Wasser näherte, auf welcher der Wald viel höher lag und das Ufer steil und felsig zum See hin abfiel. Von der erhöhten Stelle erkannte er schnell die Lage. Mitten im See lag regungslos das umgestürzte Boot und die beiden Mädchen rangen mit dem Tode, denn die Kleider und die schlüpfrigen und doch so zähen Wasserpflanzen ließen kein richtiges Schwimmen zu. „Ich komme!" rief Paul Holmer. „Haltet

Sturze beide Unterschenkel gebrochen. Als hilfloser Krüppel lag er nun da und mußte mit eige nen Augen sehen, wie Brailt und Schwester untersanken. Als endlich, durch die Rufe des fast wahnsinnigen Mannes aufmerksam gemacht, Leute herbeieilten, war es zu spät — der See gab seine Opfer nicht wieder. Diese furchtbaren Augenblicke, in denen Paul Holmers Haar ergraute, hatte er nie mehr aus seiner Erinnerung zu bannen vermocht. Wie ein schwerer, unheimlicher Alp lastete sie auf feinem Leben

. Um den ganzen See ließ er bald nachher ein hohes Eisengittev machen, beffeit Tor immer geschlossen blieb, so hatte seit jenem Tage keines Menschen Fuß diese Stätte mehr betreten. Während Ella diesen Gedanken nachhing, hatte sie den Wagen überhört, der fast laut los herangekommen war. Sorgsam wurde sie von Paul Holmer und dem Kutscher in der: Wagen gehoben, bald darauf hielt dieser vor dem Hcrreuhause. Während Paul Holmers Wirtschafterin sich um Ella bemühte, kam schon der Wagen voin Reichshof und brachte

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 29.06.1902
Umfang: 16
man, daß Du Paul nicht kennst; um keinen Preis nähme er vorläufig etwas an, unser Einkomiuen, Pauls Gage, ist ans Bett 'kommen durfte; er freute sich wie ein Kind! ! Nun aber wird es Zeit für niich, der Kinder halber! Johannes, geh' mit mir! Onkel Walter ist auch da, geh' mit uns in die Oper, Paul singt den Zuniga in „Carmen"." ! „Danke Dir, ich bin schon eingeladen, aber ich besuche Euch sehr gern, gieb mir die Adresse!" „Hier, kannst Du nicht morgen kommen? Da ist mein Mann frei, an den Abenden

, wo er nicht singt, ist i er immer zu Hause!" „Ich bin so frei und komme!" ,/Natürlich schon zu Tisch!" „Aber ich störe Euch?" „Durchaus nicht, Uniftäubc giebt es keine, wir sind alte Freunde, Johannes!" „Das bitte ich mir auch aus; ich freue mich. Deinen i Mann kennen zu lernen, wann ist j Eure Tischzeit?" „Ungefähr halb Drei!" „Ich werde zur Stelle sein! j Grüße einstweilen Deinen Mann von mir!" Fee rief den Kindern und ft trennten sich. „Paul!" sagte Fee nach der s Oper zu ihrem Gatten, „wir bekommen ( morgen

um Deiner Komödiantenliebe willen. „Paul, wir wollen ihm verzeihen, er war sonst immer so gut und lieb zu mir — und hat mich um Verzeihung ge beten, sei gut, bitte, bitte, mein süßer, lieber Mann!" „Schmech Lhvistian Dewet. Delarey. Die Anführer der Buren im südafrikanischen Kriege. «krönte. lerin! Du weißt doch, daß ich Dir nichts ab- schlagen kann; Du machst satt sam Ge brauch von Deiner Macht über Deinen Va sallen — er soll mir willkommen sein." — Marianne, f die, seit Fee s mit ihm I er arbeitet

. Einmal habe ich Leo in Breslau gesehen; Onkel Walter fand ihn zufällig auf der Straße und brachte ihn zu uns hinaus; Paul war gerade fieberfrei und .so weit, daß Leo zu ihm Familie in Berlin lebte, wieder im Dienst ihrer geliebten „Fräulein Fee" stand, war am nächsten Morgen in eifriger Thätigkeit. Fee selbst griff wacker mit an, der erste Gast au^ der Heimath mußte ja vorzüglich bewirthet werden. Onkel Walter nahm die Kinder mit aus, damit sie nicht hindern, sollten; Paul hatte den Vormittag über Proben und kam

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 29.06.1902
Umfang: 16
, ist ihres Bakers Ebenbild, schon jetzt eine kleine Schönheit; der Junge dagegen ähnelt Fee zum Verwundern!" „Merkwürdig!" sagte Arthur, „was die Fee sich ein mal vornahm, führte sie stets durch; immer glückte es ihr auch; so hat sie es auch gemacht bei ihrer Künstlerheirath!" „Und die vor allem ist ihr geglückt!" betheuerte Johannes, „ich sah es mit eigenen Augen!" Arthur und Johannes schrieben nun an Paul; zwei Tage später kam die Antwort. „Fee und ich kommen mit unfern Kindern! Paul zur Nedden." So lautete

das Telegramm. Die Commerzienräthin faltete feuchten Auges die Hände. „Arthur, Arthur, sie kommen, hörst Du? O mein Gott, ich danke Dir." * * Es war am Abend des Tages, an dem Paul das Telegramm an seine Schwiegermutter abgesandt hatte. Fee hatte Hildegard und Joachim zu Bett gebracht, und kam ins Eßzimmer, wo die beiden Herren vor dem Abendessen Post und Zeitungen durchsahen. Es wurde gegessen, Onkel Walter zündete seine Pfeife an und griff wieder nach seinen Abendblättern; Marianne räumte ab, und das Paar

ging ins Schlafzimmer zu den schlafenden Kindern, wie sie es jeden Abend zu thun gewöhnt waren. Die mattrosige Lotosblüthe, die als Ampel am Plafond schwankte, verbreitete magisches Dämmerlicht; Hand in Hand standen sie vor den kleinen Bettchen, und in plötzlich überwallendem Gefühl zog Paul seine Frau an sein Herz. „Mein Liebling, heute habe ich den erbetenen Urlaub erhalten und an Deine Mutter telegraphirt; in vierzehn Tagen -reisen wir in Deine Heimath, nach der Du Dich so lange gesehnt hast

; freust Du Dich?" „Ach, Paul!" weiter konnte sie nichts sagen, aber ihre strahlenden Augen sprachen beredter als tausend Worte; glückselig blickte sie zu ihm auf. „Wirst Du aber auch gutwillig wieder mit mir hierher zurückwollen?" fragte er neckend. „Welche Frage! Bei Dir ist doch meines Herzens einzige Heimath!" „Und weißt Du auch, kleine Frau, was wir zu aller erst thun, wenn wir in N. sind?" „Was denn, Paul?" „Wir gehen zu Zweien ganz allein den Erinnernugs- weg durch den Wald, wo ich Dich zuerst

!" „So glücklich bist Du also mit mir, Du süße, kleine Fee?" „Das weißt Du doch auswendig, wie oft soll ich cs noch wiederholen. Du eingebildeter Mann!" Er umfaßte sie von neuem in ausbrechender Zärtlich keit — so standen sie und sahen ans die schlummernde» Engelsköpfchen nieder. „Meine Fee!" „Paul, mein lieber Mann!" „Die Worte des Priors, der uns traute, sind in Er füllung gegangen!" „So sei es auch in Zukunft, Geliebter, bleibt bei uns, Liebe und Frieden, immerdar!" Draußen ging ein wonniger Frühlingstag

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 11.04.1930
Umfang: 16
in diesem Auge Mick die Tür auf und schrie kreidebleich: „Fch komme Ihnen zu Hilfe, gnädiger Herr!" Aber er kam nicht einmal viele Schritte in das Zimmer herein, denn ein mächtiger Hieb des enttäuschten und jetzt fast rasenden Mannes warf ihn zu Boden. v „ ... Und jetzt kommst du, mein Fun ge ! ich will dich versohlen . . 7' Er stürzte sich auf Paul Lestmann. Einen Augenblick stutzte er, als er sah, daß Paul Lestmann mit einer blitzschnellen Be wegung ebenfalls seine Jacke abgeworsen hacke

. Er hatte anderes von der Fckghckt Benno Arams gehört! Die war doch stadtbekannt. Wie mancher bezog seine schönste Rente v n rüenno Aram, nur weil dieser Angst vor Keile hatte . . . „Das ist ja nichts alb Pose!" dachte er und drang auf Paul ein. „ou.ück!" ries Paul und duckte sich. „Fch werde —" der Mann hob wild den Arm. Schaum stand auf seinen Lippen. Aber er konnte seine Arme nirg.n^s landen. Er fühlte plötzlich, daß der Boden unter ihm wegrutschte. Ein Funkentanz umstob seine Au gen. Wahn inniger Schmerz ze.riß s in Kinn

. „Kini.ha en " sagte lachend Paul Lestmann und sah re., oit.-en Erpresser halb bewußtlos auf dem Teppich liegen. „Zählt il)N aus! Larry, Johann!" „Der gnädige Herr hat gekälnpft?" schrie Larry und riß seine Augen vor Staunen auf wie nie im Leben. Johann erhob sich mit zitternden Knien. Er blickte ebenfalls mit dein Ausdruck gren zenlosesten Erstaunens auf den lachend.n Paul Lestmann, und dann sagte er mit ein wenig Vorwurf: „Herr Konsul, warum haben Sie nicht im mer gekämpft?" „Wir lverden jetzt immer

kämpfen und Larry kann sein GnadeMot essen oder Schiedsrichter werden —!" rief Lestmann fast übermütig. Der Niedergeschlagene erhob sich vom Boden. Er ging mit taumelnden Schritten und wortlos zur Tür. „Fch glaube ja nicht, daß die Sache die Po lizei was angeht, aber wenn Sie unnützes Ge schrei machen, will ich Ihnen noch einmal die Sterne des Himmels auf der Erde zeigen . . .!" sagte Lestmann. „Es gibt dunkle Nächte!" knurrte der Er presser, aber er wartete auf die Antwort Paul Lestmanns nicht mehr

. Als Larry und Johann gegangen waren und draußen vor Staunen noch immer keine Worte fanden, die ihnen gewaltig genug erschienen wä ren, um diesen Kampf des Konsuls g trügend zu würdigen, ging Paul Lestmann schmunzelnd im Zimmer auf und ab. Er hatte auf Minuten ganz feine Sorgen vergessen. „Es müßte doch schön sein, eine Zeitlang, einen anderen Benno Aram der Welt zu zei gen und ..." Paul Lestmann kam mit seinen Gedanken nicht zu Ende: Er sah mit Entsetzen zwei Schutzleute, die den Kiesweg des Parkes

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 06.04.1902
Umfang: 16
und schrie mich an: „Junger Mensch, wer sind Sie?" Ein kleiner, wunderlicher Herr mit grauer Löwenmähne stand vor mir; ich hielt ihn für einen Narren, aber er begann ruhiger weiter zu reden: „Sie Glücksmensch, Sie gottbegnadeter! Sie haben ein Kapital in der Kehle, wissen Sie das wohl?" Ich glaube, ich habe kein sehr geistreiches Gesicht gemacht, denn zu Hause raunten alle fort, wenn ich mir anfing, irgend ein Studentenlied zu summen. „Paul, um Gott, 'sei still. Du brüllst ja akkurat wie der Riese

in dem weltfremden Nest, wo man nur heruni- ziehende „Siebengebrüder" und Wandertruppen vierten Ranges kennt, heißt Musik studiren so viel wie sich dem Teufel überliefern. Die ganze Kleinstadt soll vollständig auf dem Kopf gestanden haben über „zur Neddens närrischen Paul" — was that es, ich ließ mich nicht irre machen. Ich verließ mit Professor Herbert die alma mater, das traute Altheidelberg, wo ich so manche goldene Stunde verlebt. Ich wohnte bei ihm die ganze Studienzeit, er hielt mich wie einen Sohn

ich mich Kerum mit wahren Hungergageu, und erst im Sommer in der Zeit der Theaterferien, — — guter Gott, wie mußte ich mich zusammennehmen!" „Ist mir ganz ebenso gegangen, Paul, aber es schadet gar nichts; man lernt eben den Werth des Geldes kennen. Nun sei auch vernünftig und denke an die Zukunft, wie ich es that; Du bist viel zu weichherzig und lässest Dich geduldig anpumpen. Die Lumperei ist wirklich groß bei vielen unserer Kollegen." „Ach Walter, das Choristenelend! Sie verdienen so wenig, es thut

Fliederduft strömte heraus. „Da schau, das ist Marzella, die ältere, und das die süße, kleine Fee!" Paul griff nach den Bildern; die als Marzella Vor gestellte war ein liebes Gesicht mit dunkeln Haaren; er besah es flüchtig, denn schon fesselte ihn das Zweite Bild. Ein Antlitz, lebensfroh und übermüthig schön, lächelte ihm sonnig entgegen, daß es ihn! tief in die Seele drang. Ein Minnezauber ging davon aus, er konnte den Blick nicht davon wenden. „Nun, Paul!" fragte Degenfeld, „Welch süßes Gesicht

!" sprach Paul, tief Athem holend, „das schaut ja drein wie das leibhaftige Glück selber!" „Auf mein Wort, sie ist reizend und schön zum Ent zücken!" schwärmte Walter, „dabei wirklich ein zu lieber, forscher Kerl, die Fee, witzig, heiter, lebhaft, leichtfüßig wie eine Elfe; sie war stets mein Liebling. Und ihr Glück? Nun ich wünsche ihr das, was der Himmel ihr leider zum ersten Mal versagte; sie war mit Felix Leonards), einem jungen Landwirth, verlobt, und der wurde kurz vor der Hochzeit

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 29.06.1902
Umfang: 16
, daß sie zu allerletzt an ihre Toilette denken konnte. Gerade als sie vor dem Spiegel ihr schönes blondes Haar auflöste, um es neu zu ordnen, hörte sie die Korridor- thüre aufgehen und lachende Stimmen: Paul war mit dem Gaste zugleich gekommen. Gleich darauf trat er bei ihr ein. „Nun, kleine Frau, noch nicht fertig?" * * * Johannes hatte sich frühzeitig auf den Weg gemacht; er hatte sich die Straßen, die er gehen mußte, nach seinem kleinen Stadtplan gertau gemerkt, aber in dem großen Berlin passirt es dem Neu ling

der blonde Herr in schallendes Lachen aus; er wollte sich gar nicht beruhigen; Johannes sah ihn betroffen an; er konnte die unbändige Heiterkeit nicht fassen; da sagte sein Führer noch lachend: „Mein verehrter Herr- Pastor, darüber kann ich Ihnen keine Auskunft gebeil!" „Warum denn nicht?" „Mein einziger Grund ist's, daß ich's selber bin, mein Name ist Paul zur Nedden!" „Fees Gatte — Sie — Sie sind es?" „Habe die Ehre, willkommen, Herr Leonardy; Sie sind nur kein Fremder, meine Frau erzählte

mir von Ihnen!" „Sehr erfreut, Herr zur Nedden, ich habe Sie mir wirklich ganz anders gedacht!" „So? Hoffentlich wird die Wirklichkeit Sie nicht allzu sehr enttäuschen; wir sind gleich zu Hanse; Fee hat heute schon gewaltig gerüstet!" Paul überwachte mit großem Eifer die Toilette seiner Frau. Nachdem sie sich frisirt hatte, machte sie Miene, das zurechtgelegte dunkelrothe Kleid anzuziehen; aber Paul schüttelte den Kopf. „Nein, Fee, das ist nichts für das Helle Wetter heute, zieh' doch das himmelblaue Baregeklcid

an, mit den Spitzen!" „Ach, Paul, es ist mir an Taille und Aermeln so eng geworden; das ist so unbequem und dabei so warm!" „Das thut nichts. Du siehst aber sv reizend darin aus, so mädchenhaft und schmuck; gerade wie an dem Abend in Billa Eden, wo Du das Lied gesungen vom blauäugigen Schatz —" „Der sich in einen blauäugigen Tyrannen verwandelt hat mit der Zeit; nun, ich werde es anziehen; geh' nur, Johannes könnte es übelnehmen, daß Du ihn mit den Kindern allein gelassen hast. Geh' voran, mein Lieber, ich komme

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 29.04.1933
Umfang: 12
. Als der Tat verdächtig wurde Paul Guggenbichler aus Kosten und Johann P a r t l verhaftet. Beide waren der Tat geständig und wurden, da sie schon wegen ähnlicher Diebstahlshandlung vorbestraft waren, zu je 5 Mona ten schweren Kerker verurteilt. Gelegentlich seiner Verhaftung erzählte Paul Gug- genb i ch l e r, er wisse, wer den Diebstahl beim Klein letterbauer Kaspar Windbichler in Schwendt verübt habe. Als Täter wurde dann tatsächlich ein Bayer, ein gewisser Karl Schaffer ausgeforscht, der bereits 19 Mal

bis jetzt fol gende bekannt geworden und werden den Angeklagten zur Last gelegt: Dem Johann, Alois, Rudolf Partl und Paul Guggenbichler ein Einbruch am 24. Mai 1932 beim Taglöhner Alois Totfchnig in St. Johann i. T.; Diebsbeute im Werte von 8 120.—. Dem Johann und Alois Partl und Paul Gug genbichler ein Einbruch am 20. Mai 1932 beim Johann Höflinger in Entfelden; Diebsbeute im Werte von 8 243.—. Am 23. Mai 1932 ein Einbruch in das Haus des Bauern Peter Rainer in Söll; Wert der Diebsbeute 8 160

.—. Am 11. Juni 1932 ein Ein bruch in die Bäckerei des Sewald P f e i f f e r in Schle ching, Bayern; Wert der Diebsbeute 8 81.—. Am 15. Juni 1932 ein Diebstahl bei Josef Keindl in Oberwössen, Bayern; Wert der Diebsbeute 852.— Schilling. Dem Johann Partl, Josef Partl und Paul Guggenbichler einen Einbruch im Gasthaus Aigner in St. Johann in Tirol; Wert der Diebs beute 8 185.—. Am 3. Juni im Geschäftsladen des Johann P.raschberger in R e t 1 e n s ch ö tz; Wert der Diebsbeute 8 132.—. Dem Josef und Alois Partl

und Paul Gug genbichler ein Einbruch in die Almhütte der Barbara Kofler auf der Pfarralpe bei Kirchberg; Wert der Diebsbeute 8 238.—. Dem Johann und Alois Partl in Gesellschaft eines Nichtzurechnungsfähigen am 8. Dezember 1931 ein Einbruch in die Hütte des Andreas Ebersber ger auf der F e l d a l p e bei W a l ch s e e; Wert der Diebsbeute 8 17.40. Am 9. Dezember 1931 in die U n- terkunftshütte des D. n. Oe. Alpenvereins am S t r i p s e n j o ch; Wert der Diebsbeute 8 795.—. Dem Johann Partl und Paul

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 24.09.1938
Umfang: 10
Friedrich Paul und Frau, Berlin. Reisch ! ' ' i ' V ; ' Herz-Taxi Telefon 28 Herz-Garage — Herz-Auto-Service Bah nhofstraße Faller Rudolf und Frau, Freiburg. Holzner ' Fischer Ludwig, Falkenau. Klausner Friedrich Maria, Wien. Licht Flemming Ernst, und Frau, Berlin. Holzner Ing. Franz Leo, Wie>n. Klausner Tr. Fuchs Eugen und Frau, Frankfurt. W. Rößl Ing. Floßdorf Heinz und Frau, Krefeld. Hölzl Fischer Franziska, Wien. Oberaigen Gardiner Daphne, London. Bell Ing. Gusko Erich, Dresden. Tiefenbrunlner Ing

. Gutmann Walter, München. Alpenhaus Grebel Richard und Frau, Schneidemühl. Eggerwirt Güster Hans, Schönburg. Klausner Geißler Paul, Garmisch. Kaiser ©ASTIHIOF STRASS HOF IR Kitzbühefi, Telefon 85 Gepflegte Getränke — Vorzügliche Küche Aussichts-Veranda Geinler Marlen, Berlin. Lebenberg Gauter Elisabeth, Breslau. Reisch Goluder Frieda, Danzig. Reisch Griffltö N., London. W. Rößl Gration N., London. W. Rößl Ge'scher Therese, Godesberg. Erika Grizey Friede., Berlin. Reisch Verlach Lothar und Frau

und Frau, Koblenz. W. Rößl Hugitz Herta, Wien. Neuwirt Hauck Stefanie, München. S. Gams Jlig A., Hindsmang. W. Rößl Jones Ernst und Frau, England. Erika Tr. Junghanns Herbert, Frankfurt. W. Rößl Junghanns Rudolf, RittersgrüM. Tiefeinbrunner Jppen Paul, Wien. W. Rößl Jppach Karl, Baden. W. Rößl Jäch Paula und Sohn, Brücklesägemühle. W. Rößl Jantzer Karl, Traunstein. Kaiser Jenewein Alois und Frau, Innsbruck. Neuwirt Jumbert Theodor mit Fam., Halle. Tiefenbrunner Karnitz Wiesenburg Melanie, Wien

Tuvenek Gesine, Hamburg. Klavora Ellerhorst Karl und Fbau, Hamburg. Klausner Eckardt Paul und Frau, Berlin. Barbara Engelmayr Maria, Zürich. Straß-Hofer Da§ dem Schwarzsee am nädistgelegendste Hotel Kitzbüheler ^ Hof mit allem Komfort, läßt sich bestens empfohlen sein. Der Besitzer: M. O. Faller Rein-Woil Stoffe Tracht, Sport, Gesellschaft Beste Fertig kleidung Spezialität: Tiroler Loden Haugeneder Ferd., Graz. Neuwirt Hübenthal Klara, Düsseldorf. Reisch Holzherh Werner, Weimar. Kaiser Dr. Hetze! Paul

Welwart, Kitzbühel Josef-Pirchl-Straße, neben „Goldene Gams“ Kirchuk Paul und Frau, Oerlinghausen. Tiefenbrunjner Dr. Kö-cksirk Adolf und Flau, Oerlinghausen. Tiefenbr. Kappes Lotte, München. Rainauer. Kyriakos Lucy, Griechenland. Reisch Kufferat Heinrich und Frau, Aachen. Reisch Dr. Klingel Adolf mit Fam., München. W. Rößl Kramer Emil, Heidelberg. Tiefenbrunner Kitzke Paul und Frau, Anhalt. Huber Lange Wilhelm und Frau, Elberfeld. Leitner Leitner Sixtus, Hausham. Tiefenbrunner Lloyd Alfred und Frau

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.02.1941
Umfang: 4
net mehr. . ." Marthe legt ihren Kopf auf das Kiffen. „Ja, Franzi — der größere Kummer löscht den kleineren.. Wieder lauschen sie auf die Schritte. „Meinst du, daß die Operation morgen Erfolg haben wird, Mama?" „Ja, Franzi . . . i glaub fest daran. Er wird wieder sehen." Und Franzi faltet die Hände, schließt die Augen und wieder holt gläubig, schon halb im Schlaf. „Paul wird — wieder sehen . . . gute Nacht, Mama . . XIII Am anderen Morgen fuhr Marthe in aller Frühe mit Paul zur Universitätsklinik

. Marthe duldete keinen Abschied von den Geschwistern — Paul durfte so unmittelbar vor der Operation keiner Erregung ausgesetzt werden —, auch sie selbst brauchte ihre Nerven. Während der Fahrt hielt sie seine Hand, sie sprach, was sie nie sonst tat, von dem hellen wolkenlosen Tag, von dem Sonnenschein, der durch die Straßen flutete, von dem bunten heiteren Gewimmel der Menschen. Es war ja Sommer; Paul fühlte die Wärme auf seiner Stirn, die Sommerwärme

, die für alle anderen, nur für ihn nicht, mit strahlendem Licht unzertrennlich verbunden war. Der Professor, ein kleiner Herr mit grauem Spitzbart, warf einen schnellen prüfenden Blick von einem zum anderen, als sie vor ihm standen. „Grüß Gott, Kollege", sagte er mit einer sehr wohlklingenden Stimme, wie sie Augenärzte oft haben, die viel mit Blinden sprechen, „es ist schon alles bereit, gnädige Frau — dies wird schnell überstanden sein." Er war sonst reservierter, doch über Marthes Hand beugte er sich lange. — Sie küßte Paul noch einmal sanft

auf die Stirn, dann führte die Oberschwester sie auf ihr Zimmer . . . Paul hatte nicht mehr gegen die neue Operation protestiert in der letzten Woche. Er wollte der Mutter, die so voll sicherer Hoffnung war, diesen Schmerz nicht antun. Sie hatte sich für alle aufgeopfert — Felix hatte ihm reuevoll von jener furcht baren Nacht erzählt, vom Abschied Walters — nun wollte auch er ihr ein Opfer bringen! Jetzt, in den letzten Minuten, wäh rend die Narkose vorbereitet wurde, hatte er mehr für die Mutter Angst

als für sich. Er selbst glaubte an nichts mehr. Die Hornhäute waren rettungslos zerstört, er wußte genau, daß keine Kunst sie wieder durchsichtig machen konnte. Und während er einschlief, dachte er nur an das eine: Arme Mama, ihr Herz wird zerbrechen . . .! Zehn Tage sind seit dem Eingriff verflossen. Paul liegt mit einem dicken Verband im Ordinationszimmer des Professors, wohin man ihn heute geführt hat. Schlimm waren diese Tage. Kein Besuch wurde zugelassen. auls Gesicht blieb unbeweglich wie eine Maske, während die timmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.06.1933
Umfang: 8
. (-) In dem Prozeß gegen Therese Kruder und ihren Stiefvater Johann Turkowitsch, die sich wegen Mordes an ihrem Kind und wegen Brand legung am dem Haus des Turkowitsch zu verantworten hat ten, wurde das Urteil gesprochen. Die Anklage behauptete, daß die Kruder das Kind, das ihrem sträflichen Verhältnis mit dem Stiefvater entstammte, über sein Anraten absicht- Paul folgte sichtlich erleichtert. Der Kontrollor öffnete die Tür zu einem Abteil mit einem schon hergerichteten Bett. „Der Herr wünscht doch sicherlich

allein zu bleiben," sagte er lächelnd, und dann: „Ihren Paß, wenn ich bitten darf. Es ist nur wegen der Legitimation." Paul holte aus der Brieftasche einen Zwanzigmark schein und einen schwedischen Paß heraus, drückte dem Manne den Schein in die Hand und entfaltete umständlich das große Dokument. Seine Hand zitterte dabei leise. Der Kontrollor steckte den Schein in die Westentasche, warf einen flüchtigen Blick auf den Paß, faltete ihn sorgfältig wieder zusammen und sagte mit einer Verbeugung: „Vielen

Dank! Alles in Ordnung! Wann wünscht der Herr geweckt zu werden? Wir sind gegen acht Uhr in der Früh' in Herbethal. Wenn der Herr kein großes Gepäck hat. kommen die Beamten nicht in das Abteil, und es ist nicht notwendig, aufzustehen." Paul nickte: „Sie brauchen mich nicht zu wecken!" Der Kontrollor schloß leise bas Abteil, und Paul sank mit einem Seufzer der Erleichterung auf das aufgeschla- gene Bett. Einige Minuten war er nicht fähig, einen Ge danken zu fassen oder um sich zu blicken

, wie ist es mit dem falschen Paß? Er setzte sich wieder auf das Bett, hob den schönen Hand koffer herauf unid öffnete ihn. Aus dem glitzernden Neces-. faire mit den silbernen Köpfen nahm er eine Kognakflasche und füllte sich einen Becher. Das erste wäre überstanden, sagte er sich, und leichter, als ich dachte. Für die nächsten neun Stunden bis zur Grenze habe ich Ruhe. Paul trank den Becher aus und füllte ihn nochmals. Plötzlich erblickte er sein Bild in dem ihm gegenüber eingelassenen Spiegel. Er zog den Paß heraus

hoch!" ertönen würde? Wer dazu durfte es nicht kommen. Wie seine Reife enden würde, davon machte er sich noch keine rechte Vorstellung. Unaufhaltsam rollte, ächzte, schleuderte, stieß und schwankte der Zug in rasendem Tempo durch die Nacht. Selten huschte ein Licht vorbei, draußen war schwarze Fin sternis; im Zuge war es still — alles schien bereits zu schla fen. Paul sah nochmals in den Spiegel. Bin ich das wirk lich, der brave Bankbeamte Paul Lestmann aus Magde burg? Nein, sagte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 13.04.1902
Umfang: 16
Arm in Arm wänderten die Brüder die stark steigende Landstraße entlang, die sofort in tiefen Hochwald einbog, Sie sprachen nicht viel die beiden, aber des Sängers Augen flogen nach rechts und links, alles noch wie einst; da die Plätze, wo sie zusammen Beeren, Maiblumen und Pilze suchten, da war die Schneisse, die zu der Borkenhütte führte, wo sie Robinson und Freitag spielten, da links die Tannen schonung mit dem dunkeln Weiher, wo sie Frösche fingen, und wo Paul von alten Märchen träumte

, noch sind ihre Gefühle gemischt, wenn sie Dich nur sehen, ist alles gut, sie haben Dich so sehr ver mißt!" „Ich will es hoffen, daß Du Recht hast!" Sie hatten den höchsten Punkt der Straße erreicht, dieselbe machte eine scharfe Biegung, die Stämme wurden lichter, leise be gann es graublau zu dämmern, und durch die winterstille Luft kam schwaches, feierliches Geläute, der erste Gruß der alten Heimath. „Hörst Du es, Paul, die Glocken heißen Dich will kommen !" Der blieb stehen und athmete tief liub beklommen

meinen Arni, es ist sehr glatt." Von ihm gestützt erstieg sie die Freitreppe, die Haus- thüre ging langsam ans, und Fee stand vor Felix' Mutter, die sie bitterlich weinend ans Herz schloß. Im Künstlerverband war Sylvesterfeier. Paul wollte sich drücken, aber Walter machte ihm klar, daß das nicht anginge. „Du darfst Dich davon nicht ausschließen, Muster junge!" sagte er. „Man ist Dir ohnehin nicht allzu hold und würde es Dir furchtbar übelnehnien. Sowieso verdenken die Kollegen Dir Deine-sonstige

Zurückgezogenheit, die sie als Hochinuth anslegen; hin mußt Du, es ist einmal nicht zu umgehen. Wir verschwinden früh, aber zeigen mußt Du Dich wenigstens!" Sv waren sie hingegangen, Paul mit heftigem Wider willen. Nun war das Fest im vollen Gang, die Fidelitns nahm immer mehr zu. Paul saß scheinbar gleichgültig da, beobachtete aber scharf; das ganze Treiben stieß ihn gründ lich ab. Er kannte es noch wenig, bisher hatte er mit den Kollegen nur amtlich verkehrt; alles was er sah und hörte, mißfiel

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 30.01.1937
Umfang: 10
Haberfeld Paul, Wien. Tiefenbrunner. Hurd I. B. lind Frau, London. Reisch. Hertzka Jella, Wien. Reisch. Haas Erich, Wien. Tiefenbrunner. Haas Karl, Wien. Tiefenbrunner. Hertzka Jella, Wien. Rechnitzer. Hofer Maria, Wien. Rechnitzer. Hoppe Edgar, Amsterdam. Grandhotel. Hardmg Anne, London. W. Rößl. Hilton Killich, London. Tyrol. Hajos Nandor und Frau, Jugoslawien. Erika. Habsburg Mcja, Polen. Ehrenbachhöhe. Hesselberger M., London. Grandhotel. Hasz Eugen, Wien. Tiefenbrunner. Baromn Hvyningen

Huene, Paris. Wanitchsek. Dr. Hertz Helmuth, London. Tiefenbrunner. Damen- u. Herren-Friseur I. Geschäft am Platze Gustav Aust, Tel. 71 English spoken — on parle francais Hahn Irene und Tochter, London. Reisch. Dr. Hulles Paul, Wien. Holzner. Hoffmeyer Paul, Leg.-Rat, und Frau, Berlin. Tyrol. Hartmann Fritz und Frau, Berlin. Tyrol. Hutson Frank, London. Montana. Herzmann Otto, Salzburg. Reisch. Haller Josef, Vorarlberg. Silb. Gams. Hastings Douglas, England. Reisch. Hatry V. und Frau, London. Reisch

Klempau Willi, Deutschland. Kaiser. Kofler Ursula, Innsbruck. Hirtl. Kueger Max, Fabr., und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Kollmann Richard, Wien. W. Rößl. Kestler Toni, Wien. Reisch. Kittredge Traey, Paris. Lebenberg. Kawalk Regina, Zoppot. Kaiser. Kraus Hermme, Wien. Posthof. Klausner Walter, Wien'. Reisch. Kohn Paul, Wien. Meßner. Kürschner Max, Budapest. W. Rößl. Karl Vinzenz, Ing., und Frau, Wien. Klausner, de Kaddendike Helene und Schwester, Holland. Lekow. Pension Erika Fließwasser, Privatbäder

. Jägerwirt. Mayr Ludwig, Innsbruck. Neuwirt. Morberger Fritz, Wien. Tiefenbrunner. Neumann Paul und Frau, Wien!.- Tagwerker. Nichols Phyllis, London'. Schweizerhof. Nolan Laurtna und Tochter, U. S. A. Grandhotel. Neumann Franz, Ing., Budapest. Grandhvtel. Nickols Angela, England. Grandhotel. Nestler Franz, Wien. Reisch. Neubarth Edl, Innsbruck. Bodenseer. Nichols Philip, Diplomat, London'. Schweizerhof. Newman Luzcombe, Australien. A. Werner. Nagiller Herta, Innsbruck. Tyrol. Nentwlg Else, Deutschland

, Wien. Tiefenbrunner. Paar Marianne, London. Reisch. Podzimek Else, Graz. Hochfilzer. Prantl Franz, Generaldir., München. Grandhvtel. Mr. Pouillac, Paris. Grandhvtel. Pollak Lisl, Wien. W. Rößl. Pvtter Cläre, Neuyork. Eckingerhof. Pierre Maurice und Fam., Paris. Eckingerhof. Oberst Palmer, England. Reisch. Penrose Averilk, London. Hölzl. Petschow Georg und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Paul Herta, Wien. Donauer. Pierr W., Frankreich. Grandhvtel. Parish David Francis, London. Hinterhvlzer

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