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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1914
Umfang: 16
fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem dösen Jungen geredet, Nando

?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; -wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon." „Nimm dies für dich", erwiderte Helene gereizt. Während der nun folgenden Pause, die einen sehr pein lichen

werde. Was hatte sie denn gegen die arme Waise? Man mußte kein Herz haben, um Nando nicht zu lieben. Dies sagte sie auch zu ihrem Bruder, als sie den Wagen bestiegen, um eine letzte Erziehungsanstalt zu besuchen, welche man ihnen empfohlen hatte. Das Haus lag inmitten eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war -auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul

. „Die Eltern hüben 'das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land

, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind'*während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zinrmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern

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Tiroler Post
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Seite 18 von 24
Datum: 26.06.1914
Umfang: 24
. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als rch drr gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu o>Wli. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern

gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße. „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an- rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: u ”} Qn b0It der Beaufsichtigung

war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können" sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei.'" „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. .„Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" ' „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache

nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau

, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn kernen Unterricht bekomme

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 28.06.1914
Umfang: 24
am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du. solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und elfterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Selene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand

auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon

aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester

. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des-Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn ; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen

sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn keinen Unterricht bekomme, daß man ihn mit der größten Sanftmut behandle

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 10.04.1952
Umfang: 12
WEM 4*HAUE PAUL EINE ERZÄHLUNG VON FANNY W I B M E R - P E D I T So wird seit Menschengedenken ein kleiner, höckerartiger Bergzug genannt, der sich zwischen dem Schrein und dem Schweinskopf eingeschoben, merkwürdig grotesk erhebt. Alle drei sind Vasallen des mächtigen Zuenig, an dessen Brust sich weltfern und himmelnahe die schönsten Almen des Tales anschmiegen. Dem Zuenig zu Füßen aber, tief drunten in der volkreichen Niederung, breitet sich das uralte Matrei aus. Einst war der Marktfleck

des Augenblicks hin. Eine imge Sennin redete in die Stille hinein „Der graue ; Paul, wer mag den Berg wohl so genannt haben ? “ [ Gleich neben sich fühlte die Fragerin das ratlose : Heben einer Schulter, auch die andern schwiegen and schienen nicht zu wissen wieso und warum. Da aber begann die älteste der Senninnen zu erzählen: „Der Berg da droben ? Allsolang ist es nicht her. Als meiner seligen Mutter Ahne noch jung ge wesen, ist er so getauft worden.“ „Nicht länger ist das her? O, ich hab gemeint

. Sie aber wollte es nicht mehr erwarten, hat ihm die Treue aufgesagt und einen andern genom men, bei dem sie sich gleich ins Volle hinein setzen konnte. Zu Ostern, es hatte just noch ein mal einen richtigen Winterschnee hergeworfen, Wien die beiden mit großem Getue ihre Hoch- lil — Paul, der Betrogene, ist dem allen ausgewichen ad auf die Zuinigalm hinaufgeflüchtet. Niemand hat verstehen können, von was der Mensch in der eingeschneiten Alm viele Tage lang leben konnte. In seiner Herzensnot wird er wohl nicht viel Zehrung

gebraucht haben. Als die Almleute in den ersten Maientagen das Vieh auftrieben, raren sie nicht wenig verwundert. Die Zäune raren ausgebessert, die Brünnlein ausgeputzt, die feen von den winterlang herabgekollerten Stei nen geräumt, an Türen und Luken, an Dächern und Stallwänden mancher Schaden wieder gutge macht. Kein Wunder, daß den Paul nun alle erst recht gut leiden konnten, so einen, der an alles Hand anzulegen verstand, wünschten sich die Sen ninnen schon langher für ihren Almsommer. Frei lich

Jahre lang getrieben. Sein Haar war eisgrau geworden und ein eisgrauer Bart reichte ihm fast bis zum Hosenbund. Immer noch hieß es bei den Senninnen: „Paul, sei so gut, tu mir dies, tu mir das“, und in die Arbeit griff er immer noch wie ein Junger hinein. Der tägliche Berggang aber kam ihm allmählich schwer an und zuweilen kehrte er erst gegen Abend völlig erschöpft zu rück. Sie wollten ihn warnen, dachten aber, es sei dies vielleicht seine einzige Freude. Einmal aber, es ging schon dem Herbst

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 01.07.1914
Umfang: 16
kaltblütig, wodurch sich Onkel Leo sehr ge schmeichelt fühlte. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich sortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan/hat?" „O, er weiß es sehr gut

", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo

eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen

. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein k»ankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine L-chwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte

das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „Lo haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand

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Alpenrosen
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Seite 2 von 4
Datum: 08.01.1916
Umfang: 4
Paul Holmers Braut war mit ihrer Mut ter zu längerem Besuch den Sommer übler auf Waldau eingctrofscn. Rasch waren sie und Pauls Schwester die besten Freundinnen geworden, die sich, wenn Mama ruhte und Paul in der Wirtschaft beschäftigt war, an heißen Tagen am liebsten mit Rudern auf dem kleinen, geheimnisvollen dunklen Waldsee ver gnügten, der zum Gute gehörte. Tie Sage ging, daß er unergründlich sei, daß er von Zeit zu Zeit sein Opfer fordere und keines wiedergebe. Das letztere entsprach

der Wahrheit: die Ursache waren die zahl losen Algen und Wasserpflanzen, die im See wucherten und sich wie Schlingen um den Körper legten, jedem Schwimmer zum Ver derben wurden und jeden Körper am See- gruude für immer festhielten. Eines Tages hörte Paul Holmer, als er durch den Wald heimwärts ging, einen gel lenden Schrei vom See her. Für eine Se kunde stockte sein Fuß, er glaubte die Stimme seiner Schwester erkannt zu haben. Da klang ein zweiter Schrei durch den Walld — und nun raste

er, ohne auf Weg und Steg zu achten, quer durchs Unterholz dem See zu. Das Unheil wollte es, daß er sich von jener Seite dem Wasser näherte, auf welcher der Wald viel höher lag und das Ufer steil und felsig zum See hin abfiel. Von der erhöhten Stelle erkannte er schnell die Lage. Mitten im See lag regungslos das umgestürzte Boot und die beiden Mädchen rangen mit dem Tode, denn die Kleider und die schlüpfrigen und doch so zähen Wasserpflanzen ließen kein richtiges Schwimmen zu. „Ich komme!" rief Paul Holmer. „Haltet

Sturze beide Unterschenkel gebrochen. Als hilfloser Krüppel lag er nun da und mußte mit eige nen Augen sehen, wie Brailt und Schwester untersanken. Als endlich, durch die Rufe des fast wahnsinnigen Mannes aufmerksam gemacht, Leute herbeieilten, war es zu spät — der See gab seine Opfer nicht wieder. Diese furchtbaren Augenblicke, in denen Paul Holmers Haar ergraute, hatte er nie mehr aus seiner Erinnerung zu bannen vermocht. Wie ein schwerer, unheimlicher Alp lastete sie auf feinem Leben

. Um den ganzen See ließ er bald nachher ein hohes Eisengittev machen, beffeit Tor immer geschlossen blieb, so hatte seit jenem Tage keines Menschen Fuß diese Stätte mehr betreten. Während Ella diesen Gedanken nachhing, hatte sie den Wagen überhört, der fast laut los herangekommen war. Sorgsam wurde sie von Paul Holmer und dem Kutscher in der: Wagen gehoben, bald darauf hielt dieser vor dem Hcrreuhause. Während Paul Holmers Wirtschafterin sich um Ella bemühte, kam schon der Wagen voin Reichshof und brachte

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 11.04.1930
Umfang: 16
in diesem Auge Mick die Tür auf und schrie kreidebleich: „Fch komme Ihnen zu Hilfe, gnädiger Herr!" Aber er kam nicht einmal viele Schritte in das Zimmer herein, denn ein mächtiger Hieb des enttäuschten und jetzt fast rasenden Mannes warf ihn zu Boden. v „ ... Und jetzt kommst du, mein Fun ge ! ich will dich versohlen . . 7' Er stürzte sich auf Paul Lestmann. Einen Augenblick stutzte er, als er sah, daß Paul Lestmann mit einer blitzschnellen Be wegung ebenfalls seine Jacke abgeworsen hacke

. Er hatte anderes von der Fckghckt Benno Arams gehört! Die war doch stadtbekannt. Wie mancher bezog seine schönste Rente v n rüenno Aram, nur weil dieser Angst vor Keile hatte . . . „Das ist ja nichts alb Pose!" dachte er und drang auf Paul ein. „ou.ück!" ries Paul und duckte sich. „Fch werde —" der Mann hob wild den Arm. Schaum stand auf seinen Lippen. Aber er konnte seine Arme nirg.n^s landen. Er fühlte plötzlich, daß der Boden unter ihm wegrutschte. Ein Funkentanz umstob seine Au gen. Wahn inniger Schmerz ze.riß s in Kinn

. „Kini.ha en " sagte lachend Paul Lestmann und sah re., oit.-en Erpresser halb bewußtlos auf dem Teppich liegen. „Zählt il)N aus! Larry, Johann!" „Der gnädige Herr hat gekälnpft?" schrie Larry und riß seine Augen vor Staunen auf wie nie im Leben. Johann erhob sich mit zitternden Knien. Er blickte ebenfalls mit dein Ausdruck gren zenlosesten Erstaunens auf den lachend.n Paul Lestmann, und dann sagte er mit ein wenig Vorwurf: „Herr Konsul, warum haben Sie nicht im mer gekämpft?" „Wir lverden jetzt immer

kämpfen und Larry kann sein GnadeMot essen oder Schiedsrichter werden —!" rief Lestmann fast übermütig. Der Niedergeschlagene erhob sich vom Boden. Er ging mit taumelnden Schritten und wortlos zur Tür. „Fch glaube ja nicht, daß die Sache die Po lizei was angeht, aber wenn Sie unnützes Ge schrei machen, will ich Ihnen noch einmal die Sterne des Himmels auf der Erde zeigen . . .!" sagte Lestmann. „Es gibt dunkle Nächte!" knurrte der Er presser, aber er wartete auf die Antwort Paul Lestmanns nicht mehr

. Als Larry und Johann gegangen waren und draußen vor Staunen noch immer keine Worte fanden, die ihnen gewaltig genug erschienen wä ren, um diesen Kampf des Konsuls g trügend zu würdigen, ging Paul Lestmann schmunzelnd im Zimmer auf und ab. Er hatte auf Minuten ganz feine Sorgen vergessen. „Es müßte doch schön sein, eine Zeitlang, einen anderen Benno Aram der Welt zu zei gen und ..." Paul Lestmann kam mit seinen Gedanken nicht zu Ende: Er sah mit Entsetzen zwei Schutzleute, die den Kiesweg des Parkes

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 20.04.1950
Umfang: 10
- lendes Gebet. Mancherlei geriet darin ein wenig durcheinander, und es war im ganzen ein ver worrenes Gebet. Aber Gott wird wohl alles richtig verstanden haben. »Und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind!“ Paul hatte zwei Puppen geschnitzt. Eine für ^tje und eine für Christa. Es sind sonderbare ^ppen. Arme haben sie nicht. Und eigentlich such keine Beine, sondern der Rumpf geht ein ersten Worten will ich der Nation dafür dan ken, daß sie ihr Vertrauen bezeugt und durch eine Mehrheit

, daß sie Augen, Nase und Mund hatten. Aber mit diesem Schnitzwerk allein war es noch nicht getan. Paul hatte auch für jede ein Kleidchen genäht. Nun, genäht ist vielleicht ein bißchen zuviel gesagt. Aber „Kleidchen“ ist schon ein etwas zu üppiger Ausdruck für das, was um ihre armlosen Schultern hing. Aber jedenfalls hatten sie etwas an. Und Paul selbst war eigentlich hell begeistert, als er sie, fix und fertig, betrachtete. Auch Peter freute sich. „Sieh doch wirklich einer den Paul an! Auf solchen Gedanken

wäre er nun gar nicht gekommen“, meinte er bei sich. Als Paul sie dann noch dem Vater Glaser zeigte, strahlte der nur so. „Das wird eine Freude geben! Wenn das meine Frau sieht! Aber du mußt sie ihnen erst zu Weihnachten schenken.“ „Ja, gewiß“, meinte Paul, „ich wollte sie darum geben.“ „Wieso mir?“ fragte Martin verwundert. „Nun ja, es ist ... es war ja wirklich sehr schön hier, aber . . der Paul begann mit | nichtgeschäftliche Reisen nach Österreich zur Verfügung stehen wird. Jeder deutsche

Bauernbund, Innsbruck, einem Arm hin und her zu schlenkern. „Ja, der Paul meint, und ich meine es auch, wir müssen jetzt eben mal weiter", führte der Peter Pauls Anfang zu Ende. „Aber doch nicht vor dem Fest?“ Martin schaute sie ganz entgeistert an. „Ach sieh mal, wenn wir noch ein kleines bißchen Geld hät ten, oder so, aber ohne alles noch länger bei dir sein . . . ?“ sagte nun wieder Paul. „Weißt du, ich bin sonst gar nicht so, aber hier habe ich zu mir sagen müssen: Nein Paul, es war sehr schön

, und es wäre auch sicher weiter noch sehr schön, aber das geht nicht.“ „Aber, ihr habt mir doch dafür soviel ge holfen — und wir sind doch auch alle Tage satt geworden. — Oder ihr etwa nicht?“ „Doch, das ist es ja gerade“, sagte Peter. „Na, seht ihr! Und Raum ist doch auch genug da. — Natürlich, wenn allerdings“, fuhr Martin nachdenklich werdend fort, „meine Frau doch noch zum Fest käme? Aber nein, nein vorläufig bleibt nur!“ — Hinterher, als sie allein waren, sagte Paul zu Peter: „Weißt du, der Martin

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 29.04.1933
Umfang: 12
. Als der Tat verdächtig wurde Paul Guggenbichler aus Kosten und Johann P a r t l verhaftet. Beide waren der Tat geständig und wurden, da sie schon wegen ähnlicher Diebstahlshandlung vorbestraft waren, zu je 5 Mona ten schweren Kerker verurteilt. Gelegentlich seiner Verhaftung erzählte Paul Gug- genb i ch l e r, er wisse, wer den Diebstahl beim Klein letterbauer Kaspar Windbichler in Schwendt verübt habe. Als Täter wurde dann tatsächlich ein Bayer, ein gewisser Karl Schaffer ausgeforscht, der bereits 19 Mal

bis jetzt fol gende bekannt geworden und werden den Angeklagten zur Last gelegt: Dem Johann, Alois, Rudolf Partl und Paul Guggenbichler ein Einbruch am 24. Mai 1932 beim Taglöhner Alois Totfchnig in St. Johann i. T.; Diebsbeute im Werte von 8 120.—. Dem Johann und Alois Partl und Paul Gug genbichler ein Einbruch am 20. Mai 1932 beim Johann Höflinger in Entfelden; Diebsbeute im Werte von 8 243.—. Am 23. Mai 1932 ein Einbruch in das Haus des Bauern Peter Rainer in Söll; Wert der Diebsbeute 8 160

.—. Am 11. Juni 1932 ein Ein bruch in die Bäckerei des Sewald P f e i f f e r in Schle ching, Bayern; Wert der Diebsbeute 8 81.—. Am 15. Juni 1932 ein Diebstahl bei Josef Keindl in Oberwössen, Bayern; Wert der Diebsbeute 852.— Schilling. Dem Johann Partl, Josef Partl und Paul Guggenbichler einen Einbruch im Gasthaus Aigner in St. Johann in Tirol; Wert der Diebs beute 8 185.—. Am 3. Juni im Geschäftsladen des Johann P.raschberger in R e t 1 e n s ch ö tz; Wert der Diebsbeute 8 132.—. Dem Josef und Alois Partl

und Paul Gug genbichler ein Einbruch in die Almhütte der Barbara Kofler auf der Pfarralpe bei Kirchberg; Wert der Diebsbeute 8 238.—. Dem Johann und Alois Partl in Gesellschaft eines Nichtzurechnungsfähigen am 8. Dezember 1931 ein Einbruch in die Hütte des Andreas Ebersber ger auf der F e l d a l p e bei W a l ch s e e; Wert der Diebsbeute 8 17.40. Am 9. Dezember 1931 in die U n- terkunftshütte des D. n. Oe. Alpenvereins am S t r i p s e n j o ch; Wert der Diebsbeute 8 795.—. Dem Johann Partl und Paul

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.11.1936
Umfang: 8
wollte sie nicht und es war ihr 'klar, daß es keinen Weg zurück geben konnte. Ste phan Zimmermann! Das war das Neue. Sie nannte ihn nen sie nach England riesige Mengen von Cognac und Li kören rmd verschiedene Parfüms transportieren. 2er Me Liebhaber Paul Reese und Frances Maddux kannten einander schon als Kinder. Beide waren in Los Angeles ausgewachsen und hatten miteinander jeden Tag gespielt. Frances war äber Pauls erste ünd bisher- größte Liebe. Paul, gab ihr Unterricht im Klavierspielen,. später auch im Singen

, und zwar brachte er ihrem Gesang eine besondere, sehr originelle Note .bei, die sie später zu einer der bestbezahlten. Revue- und Käbarettsängerin Amerikas machte. Paul wollte die zarte, kleine Frances unbedingt heiraten. Aber sie wollte nicht. Sie gab zu, ihn sehr gern zu ^haben und ihm ihr gro ßes Können zu. verdanken. äber heiraten wollte sie ihn eben aus. keinen Fäll. Sie verliebte sich in einen anderen Mann, in den kalifornischen Börsenmakler John T. Martin, ließ sich ' äber nach knapp zweijähriger Ehe

, als einundzwanzigjährM Frau, von ihm scheiden. Nun begann Paul wieder um ihre Hand zu werben. Aber das "Schicksal machte es ihm nicht leicht. Schon vor ihrer Hochzeit mit Martin war Paul Pia nist geworden und ging mit Louise 'Dreher und Grace La Rue aus Vaudeville tourrreen durch die Staaten, so 'daß er seine angebetete Francis jahrelang nicht zu Gesicht bekam. Seine Mtten ttug er ihr daher immer nur telephonisch tele graphisch öder jeden Sonntag, auch brieflich vor. France« empfand ihre erste Ehe

als eine solche Enttäuschung, -daß -sie überhaupt nicht mehr heiraten, sondern sich nur ihrem Berufe widmen wollte. Nun bot sich Paul, der über gute gesellschaftliche Bezie hungen verfügte, eine gute Stellung im Schatzamte zu Wa shington. Er nahm sie an, aber zur selben Zeit reiste Fran ces nach Europa, weil sie Engagements in Paris und Lon don zu absolvieren 'hatte.. Jetzt litt der verzweffelte Paul unter -den weiten Entfernungen der Dauer des Post- und auch des Telegrammverkehres. Er enffchloß sich daher

zu transozeanischen Telephongesprächen. Die hundertvierzigste Bitte üm Frances Hand beantwortete die so ausdauernd Umworbene mit den Worten: „Du bist ein lie'ber Kerl, Paul, und ich mag dich sehr, aber ich liebe meinen Berus!" Nun wollte es das Schicksal, daß um diese 'Zeit auf -dem 'Ozean Sturm herrschte und im Telephon schwere Störungen die Verständlichkeit des Gespräches erschwerten. „Sage, Lieb ling", ries Paul in den Apparat, „willst du deine Meinung doch nicht ändern? Komm zurück und heirate

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 24.09.1938
Umfang: 10
Friedrich Paul und Frau, Berlin. Reisch ! ' ' i ' V ; ' Herz-Taxi Telefon 28 Herz-Garage — Herz-Auto-Service Bah nhofstraße Faller Rudolf und Frau, Freiburg. Holzner ' Fischer Ludwig, Falkenau. Klausner Friedrich Maria, Wien. Licht Flemming Ernst, und Frau, Berlin. Holzner Ing. Franz Leo, Wie>n. Klausner Tr. Fuchs Eugen und Frau, Frankfurt. W. Rößl Ing. Floßdorf Heinz und Frau, Krefeld. Hölzl Fischer Franziska, Wien. Oberaigen Gardiner Daphne, London. Bell Ing. Gusko Erich, Dresden. Tiefenbrunlner Ing

. Gutmann Walter, München. Alpenhaus Grebel Richard und Frau, Schneidemühl. Eggerwirt Güster Hans, Schönburg. Klausner Geißler Paul, Garmisch. Kaiser ©ASTIHIOF STRASS HOF IR Kitzbühefi, Telefon 85 Gepflegte Getränke — Vorzügliche Küche Aussichts-Veranda Geinler Marlen, Berlin. Lebenberg Gauter Elisabeth, Breslau. Reisch Goluder Frieda, Danzig. Reisch Griffltö N., London. W. Rößl Gration N., London. W. Rößl Ge'scher Therese, Godesberg. Erika Grizey Friede., Berlin. Reisch Verlach Lothar und Frau

und Frau, Koblenz. W. Rößl Hugitz Herta, Wien. Neuwirt Hauck Stefanie, München. S. Gams Jlig A., Hindsmang. W. Rößl Jones Ernst und Frau, England. Erika Tr. Junghanns Herbert, Frankfurt. W. Rößl Junghanns Rudolf, RittersgrüM. Tiefeinbrunner Jppen Paul, Wien. W. Rößl Jppach Karl, Baden. W. Rößl Jäch Paula und Sohn, Brücklesägemühle. W. Rößl Jantzer Karl, Traunstein. Kaiser Jenewein Alois und Frau, Innsbruck. Neuwirt Jumbert Theodor mit Fam., Halle. Tiefenbrunner Karnitz Wiesenburg Melanie, Wien

Tuvenek Gesine, Hamburg. Klavora Ellerhorst Karl und Fbau, Hamburg. Klausner Eckardt Paul und Frau, Berlin. Barbara Engelmayr Maria, Zürich. Straß-Hofer Da§ dem Schwarzsee am nädistgelegendste Hotel Kitzbüheler ^ Hof mit allem Komfort, läßt sich bestens empfohlen sein. Der Besitzer: M. O. Faller Rein-Woil Stoffe Tracht, Sport, Gesellschaft Beste Fertig kleidung Spezialität: Tiroler Loden Haugeneder Ferd., Graz. Neuwirt Hübenthal Klara, Düsseldorf. Reisch Holzherh Werner, Weimar. Kaiser Dr. Hetze! Paul

Welwart, Kitzbühel Josef-Pirchl-Straße, neben „Goldene Gams“ Kirchuk Paul und Frau, Oerlinghausen. Tiefenbrunjner Dr. Kö-cksirk Adolf und Flau, Oerlinghausen. Tiefenbr. Kappes Lotte, München. Rainauer. Kyriakos Lucy, Griechenland. Reisch Kufferat Heinrich und Frau, Aachen. Reisch Dr. Klingel Adolf mit Fam., München. W. Rößl Kramer Emil, Heidelberg. Tiefenbrunner Kitzke Paul und Frau, Anhalt. Huber Lange Wilhelm und Frau, Elberfeld. Leitner Leitner Sixtus, Hausham. Tiefenbrunner Lloyd Alfred und Frau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.06.1933
Umfang: 8
. (-) In dem Prozeß gegen Therese Kruder und ihren Stiefvater Johann Turkowitsch, die sich wegen Mordes an ihrem Kind und wegen Brand legung am dem Haus des Turkowitsch zu verantworten hat ten, wurde das Urteil gesprochen. Die Anklage behauptete, daß die Kruder das Kind, das ihrem sträflichen Verhältnis mit dem Stiefvater entstammte, über sein Anraten absicht- Paul folgte sichtlich erleichtert. Der Kontrollor öffnete die Tür zu einem Abteil mit einem schon hergerichteten Bett. „Der Herr wünscht doch sicherlich

allein zu bleiben," sagte er lächelnd, und dann: „Ihren Paß, wenn ich bitten darf. Es ist nur wegen der Legitimation." Paul holte aus der Brieftasche einen Zwanzigmark schein und einen schwedischen Paß heraus, drückte dem Manne den Schein in die Hand und entfaltete umständlich das große Dokument. Seine Hand zitterte dabei leise. Der Kontrollor steckte den Schein in die Westentasche, warf einen flüchtigen Blick auf den Paß, faltete ihn sorgfältig wieder zusammen und sagte mit einer Verbeugung: „Vielen

Dank! Alles in Ordnung! Wann wünscht der Herr geweckt zu werden? Wir sind gegen acht Uhr in der Früh' in Herbethal. Wenn der Herr kein großes Gepäck hat. kommen die Beamten nicht in das Abteil, und es ist nicht notwendig, aufzustehen." Paul nickte: „Sie brauchen mich nicht zu wecken!" Der Kontrollor schloß leise bas Abteil, und Paul sank mit einem Seufzer der Erleichterung auf das aufgeschla- gene Bett. Einige Minuten war er nicht fähig, einen Ge danken zu fassen oder um sich zu blicken

, wie ist es mit dem falschen Paß? Er setzte sich wieder auf das Bett, hob den schönen Hand koffer herauf unid öffnete ihn. Aus dem glitzernden Neces-. faire mit den silbernen Köpfen nahm er eine Kognakflasche und füllte sich einen Becher. Das erste wäre überstanden, sagte er sich, und leichter, als ich dachte. Für die nächsten neun Stunden bis zur Grenze habe ich Ruhe. Paul trank den Becher aus und füllte ihn nochmals. Plötzlich erblickte er sein Bild in dem ihm gegenüber eingelassenen Spiegel. Er zog den Paß heraus

hoch!" ertönen würde? Wer dazu durfte es nicht kommen. Wie seine Reife enden würde, davon machte er sich noch keine rechte Vorstellung. Unaufhaltsam rollte, ächzte, schleuderte, stieß und schwankte der Zug in rasendem Tempo durch die Nacht. Selten huschte ein Licht vorbei, draußen war schwarze Fin sternis; im Zuge war es still — alles schien bereits zu schla fen. Paul sah nochmals in den Spiegel. Bin ich das wirk lich, der brave Bankbeamte Paul Lestmann aus Magde burg? Nein, sagte

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 30.01.1937
Umfang: 10
Haberfeld Paul, Wien. Tiefenbrunner. Hurd I. B. lind Frau, London. Reisch. Hertzka Jella, Wien. Reisch. Haas Erich, Wien. Tiefenbrunner. Haas Karl, Wien. Tiefenbrunner. Hertzka Jella, Wien. Rechnitzer. Hofer Maria, Wien. Rechnitzer. Hoppe Edgar, Amsterdam. Grandhotel. Hardmg Anne, London. W. Rößl. Hilton Killich, London. Tyrol. Hajos Nandor und Frau, Jugoslawien. Erika. Habsburg Mcja, Polen. Ehrenbachhöhe. Hesselberger M., London. Grandhotel. Hasz Eugen, Wien. Tiefenbrunner. Baromn Hvyningen

Huene, Paris. Wanitchsek. Dr. Hertz Helmuth, London. Tiefenbrunner. Damen- u. Herren-Friseur I. Geschäft am Platze Gustav Aust, Tel. 71 English spoken — on parle francais Hahn Irene und Tochter, London. Reisch. Dr. Hulles Paul, Wien. Holzner. Hoffmeyer Paul, Leg.-Rat, und Frau, Berlin. Tyrol. Hartmann Fritz und Frau, Berlin. Tyrol. Hutson Frank, London. Montana. Herzmann Otto, Salzburg. Reisch. Haller Josef, Vorarlberg. Silb. Gams. Hastings Douglas, England. Reisch. Hatry V. und Frau, London. Reisch

Klempau Willi, Deutschland. Kaiser. Kofler Ursula, Innsbruck. Hirtl. Kueger Max, Fabr., und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Kollmann Richard, Wien. W. Rößl. Kestler Toni, Wien. Reisch. Kittredge Traey, Paris. Lebenberg. Kawalk Regina, Zoppot. Kaiser. Kraus Hermme, Wien. Posthof. Klausner Walter, Wien'. Reisch. Kohn Paul, Wien. Meßner. Kürschner Max, Budapest. W. Rößl. Karl Vinzenz, Ing., und Frau, Wien. Klausner, de Kaddendike Helene und Schwester, Holland. Lekow. Pension Erika Fließwasser, Privatbäder

. Jägerwirt. Mayr Ludwig, Innsbruck. Neuwirt. Morberger Fritz, Wien. Tiefenbrunner. Neumann Paul und Frau, Wien!.- Tagwerker. Nichols Phyllis, London'. Schweizerhof. Nolan Laurtna und Tochter, U. S. A. Grandhotel. Neumann Franz, Ing., Budapest. Grandhvtel. Nickols Angela, England. Grandhotel. Nestler Franz, Wien. Reisch. Neubarth Edl, Innsbruck. Bodenseer. Nichols Philip, Diplomat, London'. Schweizerhof. Newman Luzcombe, Australien. A. Werner. Nagiller Herta, Innsbruck. Tyrol. Nentwlg Else, Deutschland

, Wien. Tiefenbrunner. Paar Marianne, London. Reisch. Podzimek Else, Graz. Hochfilzer. Prantl Franz, Generaldir., München. Grandhvtel. Mr. Pouillac, Paris. Grandhvtel. Pollak Lisl, Wien. W. Rößl. Pvtter Cläre, Neuyork. Eckingerhof. Pierre Maurice und Fam., Paris. Eckingerhof. Oberst Palmer, England. Reisch. Penrose Averilk, London. Hölzl. Petschow Georg und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Paul Herta, Wien. Donauer. Pierr W., Frankreich. Grandhvtel. Parish David Francis, London. Hinterhvlzer

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.01.1941
Umfang: 4
22Mrise SrrlMl eine- SeldveMiefer 3tn Weltkrieg geschrieben — jetzt angetangt Am 1. Jänner dieses Jahres traf — wie erst jetzt bekannt wird — in der schlesischen Ortschaft Kurtsch im Kreise Streh len ein Feldpostbrief ein, der eine 22jährige Irrfahrt hinter sich hat. Der Schmiedmeister Paul Scholz, der aus diesem Ort stammt, hatte ihn am 17. Oktober 1918 aus englischer Ge- fangenschaft an seine Frau gerichtet. Wie aus einem Vermerk hervorgeht, hat das Schreiben die Hand des britischen Zensors

belangt wurde. Den Karpfen mußte er dem Wirt allerdings abkaufen, da dieser das Tier nicht mehr haben wollte. Er wurde ein unfroher Student, ein Student ohne Liebschaft, ohne Kneipe, ohne Wein und rauschende Nächte — und wenn er im Frühling in den Wiener Wald hinauszog, war kein lockender roter Mund neben ihm. Er sammelte Käfer und preßte Gräser in sein Herbarium. Vergebens beschwor Doktor Koblmüller, seinem grauen Haar zum Trotz, immer wieder die heiteren Bilder längstvergangener Iugendeselei. Paul

lächelte ironisch, und Marthe war genötigt, erst die Hand ihres alten Freundes zu streicheln, der es so gut meinte, und dann Paul, den fleißigsten und bravsten ihrer Jungen, in Schutz zu nehmen. Anatomie ist nun einmal eine ernsthafte Sache — und was ver stand schließlich der alte Notar Koblmüller von der ewig jungen Anatomie...? Eines Mittags jedoch, kurz vor dem Physikum, kam Paul bestürzt nach Hause. Lei der militärischen Untersuchung hatte ihn der Stabsarzt wegen seiner Kurzsichtigkeit abgelehnt

, sie glaubte, daß man für jedes Glück zahlen müsse. Und die Dämonen, die am Tage schliefen, geisterten nachts durch ihre Träume, fo daß sie oft mit einem lauten Angstschrei erwachte.. Der berühmte Speziattst stellte eine Trübung der Hornhaut auf beiden Augen fest. Irgendein vielleicht weit zurückliegender Vorfall müsse die Augen geschädigt und vielleicht eine Infektion hervorgerufen haben. Er forschte genau nach — und Martin wurde von Grauen gepackt, als Paul stockend über sein Aben teuer in der Röhre

- stratze . 37'I11. Mngana durch den Garten, Fernruf 4 v. -2354 Borzustel- lcn, auch werktags. Erlerstratze 5II., Schristlettung. Zimmer 3. 32676-5 MngsiMn für den Bezirk Witten lVölser Ttraße. Mandelsberaer- stratze. Miltenberg usw.) auf 1. Februar gesucht „Innsbrucker Nachrichten". VcrtrtebSabteilung, 2. Stock. Stadtvertried. 32515-5 sicht? — Paul mußte ausspannen und verbrachte den Sommer in einem Dorf, das sich in die Heilfarbe grüner Matten ein schmiegte . . . Als er im Herbst in Marthes Wohnstube

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 14
Datum: 04.04.1930
Umfang: 14
. Manchmal freilich geschieht es, selten genug, daß ein Gesicht sich gleichsam unverschleiert zeigt und alles verrät, was zu erraten ist. Zu diesen unverhüllten Antlitzen gehört das des Bergarbeiters Paul Schenk. In jeder einzelnen der bisher veröffentlichten Photo graphien ist so viel Bestialität, so viel Finsternis, so viel Drohung, daß man es nicht zu begreifen vermag, wie dieser Gezeichnete Freunde, Frauen, Gefährten finden konnte, warum nicht jeder schaudernd davonlief, der die ses furchtbare

und verschlagene Tiergesicht erblickte. Paul Schenk war aus Westfalen gekommen und halte in dem Bergwerk von St. Avold Arbeit gefunden. Da ihm seine erste Frau davongelaufen war, lebte er erst allein und hatte nur seinen zehnjährigen Sohn Johann bei sich. Wenige Monate später machte er die Bekannt schaft einer polnischen Arbeiterin, Lsedwig Jagodzinski^ die sich entschloß, mit Schenk zusammenzuziehen. Das Fehlen von 50 Francs. Paul Schenk war ein fleißiger Arbeiter, trank nicht, war sparsam und ordentlich. All

. An einem der ersten Märztage entdeckte Paul Schenk, daß ihm ein 50-Francs-Schein fehle. Er beschulidgte Ljedwig Jagodzinski, die sich gegen diesen verdacht ent rüstet wehrte. Der kleine Johann, der dieser Szene bei wohnte, verkroch sich ängstlich in einen Winkel. Schenk ging auf die Frau zu und begann sie zu schlagen. Zum erstenmal geschah es, daß sie sich zu wehren versuchte. Das versetzte Schenk in so furchtbaren Zorn, daß er sie niederwarf, sich auf ihre Brust kniete und sie zu würgen begann. Der Knabe begann

. Ueberflüssig zu sagen, daß die „Phantasien" Johanns auf bas Furchtbarste bestätigt wurden. Als Paul Schenk von der Bahn kam, erwartete ihn ein halbes Dutzend Kriminalbeamte. Erst versuchte er zu leugnen. Dann aber gab er zu, das „Weibsstück er schlagen zu haben", weil sie eine Diebin gewesen war. Beim verhör meinte er: „Das kann ich der kleinen giftigen Kröte verdanken, daß ich da bin. Aber ein mal werde ich den Kerl schon erwischen. Und- dann Gnade ihm Gott. . ." Anekdote«. Die verflixten Konsonanten

so, wie es auf Ihrem Trauschein stand." „wir hatten keinen Trauschein." „wieso nicht?" „wir wurden gar nicht getraut. Paul wollte Nicht..." „Warum haben Sie das nicht schon eher gesagt! Dann müssen Sie natürlich doch den Mädchennamen schreiben." „Den Rufnamen aber mit?" „Ja, können Sie mich denn immer noch nicht ver stehen?" „Verstehen kann ich Sie schon, aber schreiben kann ich nicht!"

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 06.04.1950
Umfang: 14
, mit ihm begraben wird uni mit ihm auferstehen darf, der macht Ostern und der wird nicht das verfluchte Spiel mit Gnade und Todsünde treiben. vierjährige Christa wendet ihre großen, stau nenden Augen keinen Augenblick von seinem Mund. Wenn er aber zu Ende erzählt hat, schluckt sie einmal und klappt ein wenig mit den Augendeckeln. Und dann sagt sie: „Bitte, Onkel, erzähl noch mehr.“ Paul ist unerschöpf lich im Märchenerzählen. Die kleine Antje ist ein Jahr jünger, und sie hält es meist nicht einmal bis zum Ende

des ersten Märchens auf Paul Henkels Knie aus, sondern läßt sich herunterrutschen und trippelt unbekümmert in die Ecke neben dem Herd, wo sie ihr Spielzeug hat. Ach, es ist weiter kein großartiges Spielzeug, es ist nur ein kleiner Haufen beim Korbmacher abgefallener Weiden rutenenden. Und alle sind ihre Kinder. Und alle heißen sie Antje oder Trista, denn Christa kann sie noch nicht sagen, höchstens, wenn man es ihr genau vorspricht. Und damit sie alle vonein ander unterscheiden kann, wo es doch so viele

sind, hat sie um jedes ein anderes Wollfädchen, oder was sie gerade finden konnte, gewickelt. Manchmal sind es übrigens auch Soldaten. Antje hat noch nie Soldätön gesehen, aber einmal hat der Vater, als ein fremder Mann da war, von Krieg und Soldaten gesprochen, und wie sie ihn hinterher gefragt hat, war sie ganz strahlend, nachdem der Vater ihr alles erklärt hatte. Ja, seitdem sind ihre Kinder manchmal auch Sol daten. Und wenn sie alle totgeschossen sind, ist es ein Hauptspaß, und sie kräht vor Vergnügen. Paul bereitet auch meistens

, wie die nur so blitzten vor lauter Sauberkeit! Wie ist das bloß gekommen? Seltsame Dinge können in einem Menschen herzen vorgehen. Heute zum Beispiel steht Paul mit aufgekrempelten Ärmeln draußen im Schnee vor einem dampfenden Waschfaß. Und es hat ihn doch niemand geheißen! Christa und Antje ha ben ihre dicken Wolltücher um den Hals und stehen dabei. Und wenn Paul etwas Seifen schaum nach ihnen spritzt, gibt’s ein lautes Ge- juchze, und sie stürzen davon, Christa voran, Antje eilig mit ihren kurzen, kugeligen Stram

- pelbeinchen hinterdrein, immer noch durch ihre vors Gesicht gehaltenen Händchen quiekend. Paul lacht. Nein, daß der Paul so lachen kann! Und plötzlich fällt ihm etwas Großartiges ein, und er hebt zu singen an: „Zeigt her eure Füßchen, zeigt her eure Schuh, und schauet den lustigen Wäscherinnen zu.“ Das ist ganz neu! Und die Kinder kommen dichter heran und sperren die Mäulchen auf. Nein, schade, zu sammen will es noch nicht klappen, denn Paul ist selbst im Singen nicht ganz fest. Aber Christa versucht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 08.12.1951
Umfang: 12
und tausend Besorgnissen, aber auch mit viel Herz. Es ist schon wichtig, daß man hineinhorcht, um wenigstens für die Zukunft zu vermeiden, was uns die Vergangenheit so bitter gemacht hat. Die Regie von Paul Schmidt stimmte das Stück ganz auf die inneren Feinheiten ab. Während eine einfache Musik in wechseln den Melodien den wirbelnden Wandel der Zeit und der jeweils geltenden Anschauung deutlich zu machen versuchte. — arme Durchschnittsmenschen, die in einem solchen Chaos des heut Erlaubten und morgen Ver

Natürlichkeit bedurft. Andeutende, aber die Atmosphäre zwi schen gestern und morgen gut erfassende Bühnenbilder von Wolfgang Vollhard. Großes Bemühtsein auf allen Seiten, vom Publikum mit herzlichem Dank quittiert. Wir danken auch; man kann über die Fehler von gestern nicht genug Nachdenken, um sie mor gen nicht zu wiederholen. Reinhold Zimmer Im LandesLheater hat inzwischen das weihnachtliche Märchen seinen Einzug gehalten, diesmal in Gestalt einer Kinder operette von Franz Lehar: „Peter und Paul

, eine leider wenig ergiebige Rolle), Rudolf Sieb (Schlendrianus), Hermann Schindl und Nessy Puch er (Schusterehepaar), Peter Neubauer und Otto Beier als Peter und Paul, Rudolf T1 u s t y als König des Schla raffenlandes und Mizzi Freihardt als seine Gemahlin, die vielen anderen und vor allem auch den lebhaften Hansl Brenner nicht zu vergessen. — r. t Die Klingenschmid-Bühne zeigt auch in dieser Woche noch „. . . s narrische Alter.“ Dieses ländliche Lustspiel von Emil Stürmer erregte wahre Heiterkeits

stürme und fand solchen Anklang, daß es noch für einige Zeit auf dem Spielplan blei ben wird. Direktor Klingenschmid führt bestens Regie. Von den Darstellerinnen Resl Fritz und Maria Klingenschmid als urko mische Mägde, kann nur gesagt werden, daß sie wirklich ihr Bestes geben. Paul Mattes als Schwammerl (in der letzten Aufführung gastierte Hans Berghammer in dieser Rolle) und Sepp Schäffer als Martin er gänzen vorzüglich die weibliche Partner schaft. Ein trefflicher Begleiter am Klavier Manfred Ford

des Landestheaters ßamstag, 8., 14.30 Uhr, „Peter unfl Paul im Schlaraffenland". — 19.30 Uhr, „Geliebte Ma nuela". Sonntag, 9., 14.80 Uhr, „Peter und Paul im Schlaraffenland“ — 19.30 Uhr, „Aida". Montag, 10. Dezember, 20 Uhr, „Geliebte Manuela“. (Volksabonnement Montag). Dienstag, 11. Dezember, 20 Uhr, „Die begna dete Angst.“ (Volksabonnement Diens tag). Mittwoch, 12. Dezember, 14.30 Uhr, „Libussa“ — Geschlossene Schülervorstellung! — Kein Kartenverkauf! — 20 Uhr, „Geliebte Manuela“. (Abonnement A und Volks

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 02.05.1930
Umfang: 16
bis Mailand 3, bis Rom — einschließlich! der Zwi schenlandung in Mailand — 6 3 /4 Stunden. Au ßer dieser Schnellverbindung ist noch« die land schaftlich besonders reizvolle Touristenstrecke München—Mailand, mit Zwischenlandungen in Innsbruck, Bozen und Trient, vorgesehen. Gerichtssaal. kmeriksnisckes vuell um ein ÄStlcken. Eine Tragikomödie der Liebe. Leo H a r t m a n n und Paul Riede r wa ren die besten Freunde, bis sich beide jungen Männer in dasselbe Mädchen verliebten. Da be kam ihre Freundschaft

einen großen Riß. Denn Marianne war zu beiden gleich! freundlich! und konnte sich nicht entschließen, einem den Vor zug zu geben. Statt des früheren guten Ein vernehmens gab es zwischen Leo und Paul nun nichts als Eifersucht, bis Paul schließlich sagte: „So geht das nicht weiter, einer von uns beiden muß sich opfern und das Feld räumen!" Die Idee fand Leo nicht schlecht. Wer aber sollte das Opfer abgeben? Nach einem langen, ge heimnisvollen Gespräch schieden sie voneinan der. Als Marianne am anderen Tag

die Stiege hinunterging, stand plötzlich, Leo vor ihr. Läch- chelnd nickte sie ihm zu, als der junge Mann, totenblaß im Gesicht, plötzlich! die Hand hob Ick oder = leb? Roman von Hermann ßtlgendorff. 10. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Der Kommissar stand am Fenster, als Paul Lestmann in fein Auto stieg. Er murmelte eini ge Worte vor sich hin, und als sein Sekretär fragte, ob er ihm einen Auftrag erteilt habe, sagte der Kommissär: „Nein, ich sagte nur, daß man einen Ver brecher nicht gleich beim ersten

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 02.01.1937
Umfang: 12
Versuches, Eierkuchen zu bocken, in die Augen steigt. Paul Schelm kratzt äußerstch seelenruhig weiter in der Pfanne herum, obgleich ste so schwarz und schmutzig ist. wie eine Pfanne mit verbranntem Eicrkuchenteig nur sein kann. Aber in ihm kocht es. „Meine liebe Ilse, bitte rege dich nicht so auf. Tausend Mal habe ich dir gesagt, daß ich darauf Wert lege, daß ich eine gute Haus frau heirate. Aber dazu halst du dich offen bar zu fein! Deine Mutter ist da ganz anders und wenn ich an meine Kusine Fita

denke . „So heirate doch deine .Kusine Fita', platzt Ilse los. Wahrscheinlich ist sie ein Genie der Kochkunst und bäckt besseren Eierkuchen als ich!' Ueber Paul Schwelms Gesicht geht ein Leuchten, halb Trotz, halb Schalkhaftigkeit ist eg. Er ist nun fest entschlossen, diesen Zustand ein für allemal ein Ende zu machen. „Natürlich ist sie ein Genie der Kochkunst. Die wird ihrem Mann keinen verbrannten Eierkuchen liefern. Die wird nicht sagen, sie sei ein Hauspudel, wenn man von ihr ver langt

. daß sie sich gewisse Hausfrauen tugenden angewöhnen soll. Du kannst es, du willst nur nicht!' „Kusine Fita. >a Kusine Fita * höhnt Ilse, während ihr doch bang das Herz pocht. „Schon ist der Ring vom Finger, schon hat Ilse den Hut aufgestülpt und kramt ihr Köfferchen zusammen. „Ilse!' Nun ist ihm auch bange geworden. „Ach was, laß dir von Fita Eierkuchen backen! Verlob dich meinetwegen mit der!' Und schon ist sie hinaus und weg. Einen Augenblick ist es. als ob Paul Ihr Nacheilen wollte. Dann aber hält

, die auch Paul kennen. Da ist z. 33., Fritz Könnecke, Pauls aller bester Freund. Den trifft sie, als sie aus dem Geschäft kommt, auf der Straße. Fritz schüttelt ihr die Hand. „Tag, Ilse. Mädel, du siehst nicht gut aus. Laß dir die Sache mit Paul nur nicht zu sehr durch den Kops gehen. Paul ist gut versorgt — seine Kusine Fita ist jetzt häufig bei Ihm draußen. Ich babe da neulich bei denen Sonn tags zu Abend gegessen kochen kann die!' Ilse macht ein böses Gesicht! „Ach geh' — das ist nicht wahr!' „Tatsächlich

, Fita kocht famosl Ich glaube gar, aus den Beiden wird —' Cr kann nicht enden. Denn Ilse ist schon fort, hochrot im Gesicht. Sie ruft Pauls Bruder Rolf an. Sie redet Belanglosigkeiten. Fragt nach einem Buch, daß sie ihm mal geliehen hat. Rolf ist ein rauher Bursche mit seinen siebzehn Jahren. „Willst ja doch bloß wissen, was Paul macht. Na, dem gehts gut. Fita ist da — SUEE Husfc - EPeBikasi Der sicher arbeitende automatische FüNb leistift 3/.i Meter Mine folgen aufeinander. Kein umstand» Hohes

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